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Brücken im Kanton Solothurn - IVS Inventar historischer ...

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Vom Ursprung der Alleen<br />

Schlösser, Strassen, Bäume<br />

Die Allee als kultivierte Wegbegrenzung ist in der Schweiz eine eher junge Erschei-<br />

nung, Frankreich hingegen kennt sie seit Jahrhunderten. Nachdem in den Anfängen<br />

noch hauptsächlich Nutzhölzer angepflanzt worden waren, wählte man Bäume<br />

allmählich als Gestaltungselement in der Gartenbaukunst. Erst <strong>im</strong> 18. Jahrhundert<br />

fanden die Alleen ihren Standort an den grossen Überlandstrassen.<br />

Die Wurzel des Begriffs Allee liegt <strong>im</strong> französi-<br />

schen Verb «aller» (gehen), das substantiviert<br />

als Bezeichnung für einen Weg am Ende des<br />

13. Jahrhunderts in die Schriftsprache einging. Als<br />

«Allée» <strong>im</strong> engeren Sinn wurde ein Weg zwischen zwei<br />

Einfassungsmauern, zwischen Heckenstreifen oder<br />

Baumreihen bezeichnet; <strong>im</strong> schweizerischen Verständnis<br />

entsprach das einer Gasse.<br />

Weiteres erfährt man in einem vor über 450 Jahren in<br />

Frankreich erlassenen Reglement. Darin wird die Land-<br />

bevölkerung verpflichtet, entlang der Landstrassen Ulmen<br />

zu pflanzen, um so solides Holz für Geschützlafetten zu<br />

produzieren. Neben Ulmen und Eschen säumten allmäh-<br />

lich weitere Baumarten die Strassenränder.<br />

Strassen als Alleen<br />

Busch- und Baumhecken waren in der Schweiz seit alters<br />

als Strassen- und Wegbegrenzungen verbreitet. Da sie oft<br />

die Strassen einengten und ihr Schattenwurf das Trock-<br />

nen der Fahrbahn verzögerte, gibt es zahlreiche Verord-<br />

nungen zu den Bepflanzungen entlang von Strassen. So<br />

schreiben die ersten solothurnischen und bernischen<br />

Strassenreglemente von 1737 und 1744 vor, dass Bäu-<br />

me nur in einem best<strong>im</strong>mten Abstand von der Strasse<br />

gepflanzt werden dürfen, damit die Fahrbahn der Sonne<br />

und dem Wind besser ausgesetzt ist.<br />

Den Kunststrassen des späten 18. und des 19. Jahr-<br />

hunderts konnten Schatten und Laubwurf nichts an-<br />

haben, und so setzten sich die Baumreihen entlang der<br />

Abb. 1: Eine Birnbaumallee und zwei klassizistische<br />

Postamente begrenzen die Auffahrt<br />

von der Baselstrasse zum Schöpferhof bei<br />

Hinter Riedholz (CD).<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong> 35

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