Brücken im Kanton Solothurn - IVS Inventar historischer ...
Brücken im Kanton Solothurn - IVS Inventar historischer ...
Brücken im Kanton Solothurn - IVS Inventar historischer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
32<br />
länge zwischen den Widerlagern die grösste Steinbogen-<br />
brücke des <strong>Kanton</strong>s (Abb. 10). Eine besonders auf-<br />
wändige Steinbrücke war auch die alte Oeschbrücke in<br />
Subingen mit rund 21 Meter Länge zwischen den Zu-<br />
fahrtsdämmen (Abb. 9).<br />
An Länge wurden sie allerdings vom «Höch Stäg» in<br />
Oensingen übertroffen, der nicht eigentlich eine Brücke<br />
war, sondern ein mit Mauerwerk verblendeter Damm<br />
von etwa 60 Meter Länge aus dem 19. Jahrhundert. Er<br />
überquerte mit sechs überwölbten, in unregelmässigen<br />
Abständen eingeschalteten Durchlässen nicht nur die<br />
bescheidene Dünnern, sondern das ganze hochwasser-<br />
gefährdete Gebiet der Talaue.<br />
Viele ländliche <strong>Brücken</strong> bestehen aus rohem, oft tro-<br />
cken gemauertem Bruchsteinmauerwerk und wirken da-<br />
Abb. 7 (oben links): Die Lüsselbrücke zwischen<br />
Erschwil und der St. Josephskapelle ist möglicherweise<br />
die älteste bestehende Strassenbrücke<br />
des <strong>Kanton</strong>s (CD).<br />
Abb. 8 (oben rechts): Die Dürrbachbrücke be<strong>im</strong><br />
Königshof, Gemeinde Rüttenen, ein robuster<br />
Zweckbau aus dem 18. Jahrhundert (CD).<br />
Abb. 9 (unten): Die für <strong>Solothurn</strong> ungewöhnlich<br />
kunstvolle Gliederung der alten Oeschbrücke<br />
von Subingen geht am besten aus dem Projektplan<br />
mit dem Aufriss hervor (Johann Baptist<br />
Altermatt: Project einer Brugg <strong>im</strong> Dorf Subingen,<br />
1812. Staatsarchiv <strong>Solothurn</strong>).<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong><br />
durch besonders alt und archaisch. Sie besitzen meist ein<br />
flaches Stichbogengewölbe, da sie zwischen niedrige<br />
Ufer eingespannt sind. Entscheidend war bei der Wahl<br />
der Gewölbeform <strong>im</strong>mer die Sicherung eines möglichst<br />
grossen Durchflussprofils, um bei Hochwasser einen<br />
Rückstau zu vermeiden, der zur Überschwemmung des<br />
Vorlandes geführt und die Brücke gefährdet hätte. Bei-<br />
spielhaft dafür ist die gut erhaltene Brücke über den<br />
Chastelbach zwischen H<strong>im</strong>melried und Steffen, über die<br />
einst die Fahrstrasse nach Brislach führte (Abb. 6). Die<br />
traditionelle ländliche Brücke stammt aus dem späten<br />
18. oder frühen 19. Jahrhundert und hat ein «schiefes»,<br />
schräg über den Bachlauf gespanntes Gewölbe. Die<br />
Fahrbahn besitzt keine Brüstungen und liegt direkt auf<br />
dem Bogenscheitel auf. Die Auffahrten sind aber durch