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Brücken im Kanton Solothurn - IVS Inventar historischer ...

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Abb. 13: Ortsbild und Strassenraum von<br />

Nennigkofen <strong>im</strong> Jahr 1798. Die Strohdachhäuser<br />

des Mittellanddorfes orientieren sich<br />

an den breiten Landstrassen und Bewirtschaftungswegen,<br />

die an zwei Stellen in Dorfplätzen<br />

ausmünden. Strassen und Wege sind unbefestigt,<br />

aber gegen die Hausgärten hin abgezäunt<br />

(Feser 1989, 133).<br />

12<br />

dem Fürstbischof von Basel und mit dem König von<br />

Frankreich. Bereits Anfang 1732 war die Strasse offen-<br />

bar fertig gestellt (Abb. 10 und Kasten, Abb. 11). In<br />

Anbetracht der für die damalige Zeit bedeutenden<br />

Kunstbauten wie der «Langen Brücke» östlich von Er-<br />

schwil oder dem Damm be<strong>im</strong> Neuhüsli war das eine<br />

sehr kurze Bauzeit.<br />

Basel seinerseits intervenierte bei der Tagsatzung<br />

1731 gegen den Strassenneubau der <strong>Solothurn</strong>er. Es ge-<br />

schah jedoch zu spät, und Basel sah sich gezwungen, die<br />

Zölle für Salz zu senken und 1738–1744 die Strasse am<br />

Oberen Hauenstein zu verbessern, um die drohende<br />

Konkurrenz auszuschalten. Aber nicht nur dies verhin-<br />

derte, dass der Passwang seine Bedeutung für den Fern-<br />

verkehr längere Zeit behielt, es kamen noch weitere<br />

Gründe hinzu: Erstens konnte die Fortsetzung durch das<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong><br />

Laufental und das Birseck zunächst nicht zufriedenstel-<br />

lend ausgebaut werden. Das Ansinnen scheiterte an den<br />

«Landestroublen», Aufständen der Untertanen <strong>im</strong> Fürst-<br />

bistum, sowie am Geldmangel des Fürstbischofs, der<br />

auch durch Subventionen der interessierten eidgenös-<br />

sischen Stände nicht ausgeglichen werden konnte.<br />

Zweitens war die Anlage des Weges wenig geeignet,<br />

viel Verkehr anzuziehen, da sie sehr steil war und viel<br />

verlorenes Gefälle aufwies. Der <strong>Solothurn</strong>er Urs Peter<br />

Strohmeier urteilte in seiner 1836 erschienenen landes-<br />

kundlichen Darstellung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Solothurn</strong> vernich-<br />

tend über diese Strasse, sie sei «unstreitig die schlechtes-<br />

te Communikationsstrasse der Schweiz. […] Es scheint,<br />

man habe bei dem Baue dieser halsbrechenden Strasse<br />

die höchsten Joche und unschicklichsten Stellen geflis-<br />

sentlich ausgewählt, um sie da durchzuführen.»<br />

Von grösserer Bedeutung für die Verkehrslage Solo-<br />

thurns wurde der Entscheid Berns, nach französischem<br />

Vorbild ein modernes, radial von der Hauptstadt aus-<br />

gehendes Strassennetz anzulegen. Priorität in diesem<br />

Strassenbauprogramm, mit dessen Realisierung <strong>im</strong> Jahr<br />

1740 begonnen wurde, hatte die Anlage einer neuen<br />

Haupttransversale durch das Mittelland. Sie sollte den<br />

Verkehr zwischen Zürich, Zurzach und Genf durch das<br />

bernische Staatsgebiet leiten und von den alten Trans-<br />

versalen über Freiburg und <strong>Solothurn</strong> abziehen (Abb. 12).<br />

<strong>Solothurn</strong> reagierte darauf mit dem sukzessiven Ausbau<br />

der Jurasüdfussroute, an die sich auch der Obere Hauen-<br />

Abb. 14: Wegkreuz und Wegweiser am Weg<br />

zum Grenchen- oder Bachtelenbad 1831.<br />

Aquarell von Franz Graff (Feser 1989, 202).

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