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KoNKRet - Magazin Humanité

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Noch ist das Haus von Adnan unbewohnbar – das SRK setzt Bagger ein, die den Schutt abtragen<br />

Die Menschen sind in ihre Dörfer zurückgekehrt und improvisieren ihr Leben draussen<br />

Nahrungsmittel beschaffen wir im Land<br />

selber. Wir geben den Leuten das, was<br />

sie kennen und schätzen», meint der SRK-<br />

Logistiker Franz Lankeshofer.<br />

ein Winter-Camp beim Bahnhof<br />

In den Sommermonaten fanden viele Flutopfer<br />

ein vorübergehendes obdach in<br />

Schul- und Spitalgebäuden. Ab oktober<br />

mussten sie diese jedoch verlassen, da<br />

der Schulbetrieb wieder aufgenommen<br />

Das SRK versorgte die<br />

Menschen im provisorischen<br />

Camp mit Zelten, Decken,<br />

Öfen und Haushaltartikeln.<br />

wurde und die Spitäler den Platz für ihre<br />

Patienten beanspruchten. Die meisten<br />

zogen in ihre Dörfer zurück. So wie Razek<br />

Fazely, der – wie so manche ande-<br />

re auch – ein zerstörtes Haus vorfand.<br />

Viele aber liessen sich am Strassenrand<br />

oder auf freiem Feld nieder, wo sie angesichts<br />

des hereinbrechenden Winters<br />

von der Kälte bedroht sind. Deshalb hat<br />

das engagierte Team des lokalen Pakistanischen<br />

Roten Halbmondes beschlossen,<br />

auf dem Gelände des stillgelegten<br />

Bahnhofes der Stadt ein Camp mit Zelten<br />

Dr. Nakash vom Roten Halbmond behandelt die Patienten<br />

im stillgelegten Bahnhof<br />

aPRoPoS<br />

<strong>KoNKRet</strong><br />

Rotkreuzhilfe in pakistan<br />

Die Fluten in Pakistan machten 12 Millionen<br />

Menschen obdachlos und<br />

zerstörten grossflächig die Felder.<br />

Tausende von Freiwilligen des Pakistanischen<br />

Roten Halbmondes leisteten<br />

Überlebenshilfe für die Flutopfer.<br />

Das SRK setzte für die Soforthilfe<br />

2,5 Millionen Franken ein. Dabei arbeitete<br />

das logistische und medizinische<br />

Team vor ort eng mit dem lokalen<br />

Roten Halbmond zusammen. In den<br />

am stärksten betroffenen Provinzen des<br />

Sindh im Süden, Punjab im Zentrum<br />

und Khyber Pakhtunkhwa im Norden,<br />

er hielten 30 000 Familien alle zwei<br />

Wochen eine Nahrungsration aus<br />

30 Kilo Linsen, Mehl, Speiseöl, Salz,<br />

Zucker und Tee. In mehreren Camps<br />

verteilte das SRK ausserdem 700<br />

Zelte sowie Haushaltsortimente und<br />

hygienische Artikel. Für die nächsten<br />

zwei bis drei Jahre beteiligt sich das<br />

SRK vor allem im nördlichen Distrikt<br />

Charsadda am Wiederaufbau der<br />

Existenzgrundlage von Pachtbauern<br />

sowie an der Infrastruktur im Gesundheitsbereich.<br />

und Trinkwasser für 150 Familien einzurichten.<br />

Das SRK lieferte die Zelte, Decken, Öfen<br />

und Haushaltsortimente. Im ehemaligen<br />

Wartesaal des Bahnhofgebäudes werden<br />

Patientinnen und Patienten des Camps und<br />

der umliegenden Wohnviertel von einem<br />

medizinischen Team betreut. «Wir behandeln<br />

vorwiegend Durchfallerkrankungen<br />

und Hautentzündungen», sagt der zuständige<br />

Arzt Dr. Nakash. «Ebenso wichtig ist<br />

jedoch die Information der Bevölkerung<br />

darüber, wie sich Krankheiten durch bessere<br />

Hygiene vermeiden lassen. Viele<br />

Frauen sind auch am Thema Familienplanung<br />

interessiert.» Das seit Jahren stillgelegte<br />

Bahnhofgelände von Charsadda ist<br />

auf unerwartete Weise neu belebt worden.<br />

Es wurde zum grossen Wartesaal, in dem<br />

alle auf einen besseren Frühling hoffen.<br />

➥ redcross.ch/pakistan<br />

<strong>Humanité</strong> 4/2010 27

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