Mitgliedsbetriebe der VÖN - Vereinigung Österreichischer ...
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STEIN TIME 1 | 2012<br />
ÖSTERREICH<br />
Wien I Restaurierung des Westbahnhofs<br />
Häring I Neubau eines Rehazentrums<br />
Architektur + Naturstein 1 I 2012<br />
Die Dokumentation<br />
Seite 9
Editorial<br />
architEktEn<br />
sind<br />
ProblEm-<br />
lösEr<br />
Der Architekt ist Der Problemlöser Des bAuherrn.<br />
so sieht er sich selbst. das ist das Ergebnis einer studie, die<br />
<strong>der</strong> callwey-Verlag zu selbstverständnis und berufsbild <strong>der</strong><br />
architekten in deutschland durchgeführt hat.<br />
Was beschäftigt architekten heute? Ging es vor einigen Jahren<br />
noch um billige Ersatzstoffe, geht es heute zum beispiel um<br />
Wärmedämmverbundsysteme, die die architekten, <strong>der</strong> not gehorchend,<br />
verwenden sollten. architekten begleitet beim Entwerfen<br />
und bauen das Zusammenwirken von Zweck, konstruktion, technik,<br />
material und Ästhetik. Es geht darum, massen, Flächen und<br />
körper zu ordnen und sich mit den auftraggebern darüber auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />
ist <strong>der</strong> beruf also doch etwas ganz beson<strong>der</strong>es?<br />
so fragt Wolfgang bachmann, herausgeber <strong>der</strong> deutschen<br />
architekturzeitschrift baumeister in einem Essay, <strong>der</strong> sich<br />
mit den Ergebnissen <strong>der</strong> studie beschäftigt. ist also architektur<br />
eine letzte Pflegestätte, in <strong>der</strong> kreativität, soziales Engagement,<br />
konstruktives Verständnis, wirtschaftliches handeln und organisationstalent<br />
zusammenfinden? diese Vorstellung herrscht bei<br />
vielen Jugendlichen; in deutschland wie in österreich. auf einer<br />
<strong>der</strong> beliebten, gleichwohl unverbindlichen skalen erreichte<br />
»architekt« Platz sieben – nach »lehrer« und vor »schauspieler«.<br />
noch eines macht die studie deutlich: Zeitschriften sind für die<br />
allermeisten <strong>der</strong> befragten architekten noch immer das bevorzugte<br />
medium, um sich über die Entwicklungen zu informieren.<br />
Viele haben gleich mehrere architekturmagazine abonniert. Und<br />
sie ermuntern auch ihre mitarbeiter zum lesen <strong>der</strong> Zeitschriften.<br />
<strong>der</strong> tägliche austausch über inspirierende medien, so scheint<br />
es, gehört in architekturbüros zum alltag. aber: nur wenn sie<br />
auch gestalterisch hochklassig und vielleicht sogar ein wenig<br />
avantgardistisch daherkommen, erlangen sie den geschätzten<br />
Platz auf <strong>der</strong> Fensterbank o<strong>der</strong> <strong>der</strong> magazinauslage <strong>der</strong> büros.<br />
ihr image als sinnlicher begleiter des architektenalltags müssen<br />
sie sich immer wie<strong>der</strong> von neuem erkämpfen. daran arbeiten wir<br />
mit unserer Zeitschrift steintime Jahr für Jahr.<br />
dr. anton helbich-Poschacher<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />
österreichischer natursteinwerke<br />
3
Inhalt<br />
26<br />
Designer und architekten gestalten<br />
die Messestände von Unternehmen<br />
mit <strong>der</strong>en Materialien: Das ist das<br />
Konzept von Marmomacc meets<br />
Design. In vergangenen Jahr interpretierten<br />
die Kreativen die Wandelbarkeit<br />
des Materials.<br />
32 46<br />
als BahnhofCity Wien West eröffnete im<br />
november 2011 <strong>der</strong> in den letzten drei -Jahren<br />
mo<strong>der</strong>nisierte Wiener Westbahnhof. Die<br />
ursprüngliche Bahnhofshalle zwischen den neu<br />
errichteten Gebäudekomplexen spielt eine<br />
eher untergeordnete Rolle.<br />
40<br />
Wiens größtes Einkaufszentrum.<br />
das Donauzentrum, wurde grundlegend<br />
mo<strong>der</strong>nisiert. Dabei<br />
wurde <strong>der</strong> Kunststein durch<br />
naturstein ersetzt und kam als<br />
Bodenbelag und als gestaltendes<br />
Element zum Einsatz.<br />
Von 2010–2011 hat die Marktgemeinde Bad<br />
Deutsch-altenburg ihren zentralen hauptplatz<br />
neu gestalten lassen. naturstein spielt die<br />
hauptrolle in dem eleganten Entwurf.<br />
4 STEIN TIME 1 I 12
tREnDS<br />
PIlGRaM PREIS 2012<br />
aRChItEKtUR<br />
ERhaltEn<br />
InnEn<br />
PlÄtZE<br />
GÄRtEn<br />
StanDaRDS<br />
6<br />
9<br />
26<br />
32<br />
40<br />
42<br />
46<br />
50<br />
52<br />
57<br />
Die aktuellen Seiten von StEIn tIME<br />
Die Dokumentation<br />
Marmomacc meets Design<br />
Westbahnhof Wien<br />
Schöner shoppen im Donau-Zentrum Wien<br />
Dorfergrün für das Reha-Zentrum Bad häring<br />
Die neugestaltung des hauptplatzes in Deutsch-altenburg<br />
Der Gárdonyi Platz– ein Kleinod in Budapest<br />
Gestalten mit großen Steinen<br />
VÖn intern<br />
Impressum<br />
Fotonachweis<br />
Redaktion<br />
Willy hafner, ariane Suckfüll, Sabine<br />
Werbel, Richard Watzke;<br />
Streitfeldstraße 35 · D-81673 München<br />
tel. +49 89/43 60 05-124<br />
Fax +49 89/43 60 05-113<br />
www.s-stein.com<br />
VeRlag<br />
Callwey Verlag<br />
Streitfeldstraße 35 · D-81673 München<br />
tel. +49 89/43 60 05-0<br />
Fax +49 89/43 60 05-113<br />
www.callwey.de<br />
HeRausgebeR<br />
<strong>Vereinigung</strong> <strong>Österreichischer</strong><br />
natursteinwerke<br />
Scharitzerstraße 5 · a-4020 linz<br />
Für die Zukunft gestalten.<br />
5
Trends<br />
steinerne Zeugnisse bewahren<br />
die Bundesinnung <strong>der</strong> österreichischen steinmetzen verlieh erstmals den<br />
Preis für »steinmetzmeister in <strong>der</strong> denkmalpflege«. Mit 20 einreichungen<br />
war die Premiere des Wettbewerbs ein voller erfolg.<br />
rIcHArd WATZKe<br />
Im Jänner 2012 erlebte die<br />
österreichische natursteinbranche<br />
zwei Premieren. Zum<br />
ersten Mal fand auf dem<br />
salzburger Messegelände die<br />
Monumento, internationale<br />
Fachmesse für die denkmalpflege<br />
statt. die Bundesinnung<br />
<strong>der</strong> steinmetzen beteiligte sich<br />
daran mit einem 100 Quadratmeter<br />
großen Gemeinschaftsstand.<br />
ebenfalls zum ersten<br />
Mal zeichneten die Bundesinnung<br />
und das steinzentrum<br />
Hallein steinmetzmeister für<br />
Leistungen in <strong>der</strong> denkmalpflege<br />
aus. Mit dem Preis für<br />
»steinmetzmeister in <strong>der</strong> denkmalpflege«<br />
werden herausra<br />
designpreis 2012<br />
Gute Gestaltung belohnen<br />
Als Highlight <strong>der</strong> diesjährigen<br />
Bildungswoche <strong>der</strong> steinmetzmeister<br />
zeichnete die Bundesinnung<br />
<strong>der</strong> steinmetzen<br />
die Preisträger von vier verschiedenen<br />
Wettbewerben<br />
aus, darunter <strong>der</strong> Preis für<br />
Küchengestaltungen und <strong>der</strong><br />
designpreis für detaillösungen<br />
aus stein. Insgesamt<br />
gende Projekte zur erhaltung<br />
von Kulturgütern aus naturstein<br />
geehrt. Bereits für den<br />
ersten durchgang wurden 20<br />
Projekte eingereicht. die einreichungen<br />
belegen, wie vielfältig<br />
steinmetzen in <strong>der</strong> denkmalpflege<br />
aktiv sind: Mehrere<br />
Wettbewerbsprojekte widmeten<br />
sich weithin bekannten Gebäuden<br />
wie dem Wiener rathaus<br />
o<strong>der</strong> einem Arkadenhof in <strong>der</strong><br />
Hofburg, aber auch weniger<br />
bekannten Baudenkmalen wie<br />
dem Anifer schloss o<strong>der</strong> Kleindenkmalen<br />
wie einem dorfbrunnen,<br />
<strong>der</strong> vor dem Verfall<br />
und damit dem Vergessen<br />
bewahrt wurde.<br />
rIcHArd WATZKe<br />
beteiligten sich fast 90 steinmetzen<br />
an den vier Wettbewerben.<br />
dieses starke<br />
engagement wertete Wolfgang<br />
ecker als großen erfolg. das<br />
hohe niveau <strong>der</strong> einreichungen<br />
ist für den Bundesinnungsmeister<br />
ein Zeichen für<br />
das innovative Potenzial <strong>der</strong><br />
österreichischen steinmetzen.<br />
Ausgezeichnet beim Wettbewerb für innovative Küchengestaltungen:<br />
Projekt von Michael egger aus Murau. <strong>der</strong> Bauherr suchte nach<br />
einer Möglichkeit, in <strong>der</strong> neuen Wohnküche seine gesammelten<br />
K orken stilvoll zu präsentieren.<br />
Ein Treppenturm gewinnt<br />
die Jurierung fand im dezember<br />
2011 statt; die sechsköpfige<br />
Jury setzte sich aus Architekten,<br />
denkmalpflegern und<br />
Vertretern des Bundesdenkmalamtes<br />
sowie <strong>der</strong> TU Wien<br />
zusammen.<br />
den ersten Preis erhielt Gerhard<br />
Fraundorfer aus st. Martin<br />
im Mühlkreis für die Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
<strong>der</strong> Treppenturmbekrönung<br />
am dom Maria<br />
empfängnis in Linz. Fraundorfer<br />
stellte aus 15 Tonnen<br />
rohmaterial den Bauteil, <strong>der</strong><br />
wesentlich zur Außenglie<strong>der</strong>ung<br />
des doms beiträgt, in<br />
steinmetzmäßiger und restauratorischer<br />
Weise wie<strong>der</strong> her.<br />
<strong>der</strong> zweite Preis ging an Wolfgang<br />
ecker aus Traiskirchen<br />
für die restaurierungsarbeiten<br />
am Wiener rathaus. durch<br />
eine fächerübergreifende<br />
Kooperation von restauratoren<br />
und steinmetzen wurden die<br />
steine in einer Musterachse<br />
<strong>der</strong> Fassade gereinigt, verfestigt<br />
und teilweise auch<br />
erneuert.<br />
Aufgrund großflächiger Gefügezerrüttungen<br />
vor allem an stark<br />
das siegerprojekt: Mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung einer Treppenhausbekrönung<br />
am Linzer dom gewann steinmetzmeister Ing. Gerhard Fraundorfer<br />
aus st. Martin im Mühlkreis den denkmalpflegeWettbewerb.<br />
exponierten und bewitterten<br />
ornamentalen schmuckelementen<br />
entschied man sich,<br />
ganze Werkstücke zu rekonstruieren,<br />
um die Materialität<br />
<strong>der</strong> steine wie<strong>der</strong>herzustellen<br />
und die Architektur ganz im<br />
sinne von »saxa loquuntur«<br />
wie<strong>der</strong> les und erfahrbar zu<br />
machen.<br />
den dritten Preis erkannte die<br />
Jury erich reichl aus salzburg<br />
6 STEIN TIME 1 I 12
die Politik zu Gast: Bundesinnungsmeister Wolfgang ecker (1.v.l.) und<br />
salzburgs Landesinnungsmeister Helmut Moser (2.v.l.) begrüßen Bildungsministerin<br />
dr. claudia schmied und salzburgs Landeshauptfrau<br />
dr. Gabi Burgstaller am Gemeinschaftsstand <strong>der</strong> steinmetzen auf <strong>der</strong><br />
Monumento.<br />
für seine Arbeiten an den von<br />
zwei stürmen stark beschädigten<br />
neugotischen Fialtürmen<br />
am schloss Anif zu.<br />
Mit einem Anerkennungspreis<br />
wurde Michael egger aus<br />
Murau für einen handgelegten<br />
Terrazzoboden ausgezeichnet.<br />
In mühsamer Kleinarbeit<br />
rekonstruierte egger einen<br />
historischen Bodenbelag, für<br />
den er fünf Tonnen rohmaterial<br />
zunächst zerkleinerte und<br />
aus den Bruchstücken von<br />
Hand 500 Kilogramm Mosaiksteine<br />
auswählte.<br />
Preisverleihung<br />
auf <strong>der</strong> Messe<br />
In einer Wegwerfgesellschaft<br />
mit schnell wechselnden<br />
Moden wird <strong>der</strong> schutz von<br />
großen und kleinen Kulturdenkmalen<br />
immer wichtiger.<br />
Um auf den wichtigen Beitrag<br />
<strong>der</strong> steinmetzen als verlässlichen<br />
Partner in <strong>der</strong> denkmal<br />
pflege hinzuweisen, fand die<br />
Preisverleihung publikumswirksam<br />
am 12. Jänner 2012<br />
auf <strong>der</strong> zentralen MesseBühne<br />
<strong>der</strong> Monumento statt.<br />
Bundesinnungsmeister Wolfgang<br />
ecker zeigte sich sehr<br />
zufrieden mit <strong>der</strong> resonanz auf<br />
den Wettbewerb und die Preisverleihung:<br />
»es ist wichtig,<br />
dass <strong>der</strong> Berufsstand <strong>der</strong><br />
steinmetzen auf einer Messe<br />
wie <strong>der</strong> Monumento vertreten<br />
ist, um auf die Bedeutung<br />
unseres Gewerks bei <strong>der</strong> erhaltung<br />
von bekannten, aber auch<br />
weniger bekannten Kulturgütern<br />
aufmerksam zu machen.«<br />
Zweijähriger Rhythmus<br />
<strong>der</strong> nächste Wettbewerb für<br />
Projekte in <strong>der</strong> denkmalpflege<br />
soll 2013 ausgeschrieben und<br />
auf <strong>der</strong> Monumento 2014<br />
prämiert werden; damit folgt<br />
er dem zweijährigen rhythmus<br />
<strong>der</strong> denkmalpflegemesse.<br />
steinmetzmeister und restaurator erich reichl als Aussteller auf <strong>der</strong><br />
Monumento. Beim Wettbewerb erhielt er den 3. Preis für seine Arbeit<br />
an <strong>der</strong> neugotischen dachbekrönung am schloss Anif.<br />
strahlen<strong>der</strong> sieger: steinmetzmeister Ing. Gerhard Fraundorfer aus<br />
st. Martin im Mühlkreis (Mitte) mit Jurymitglied dipl.Ing. norbert<br />
Kienesberger, Bundesinnungsmeister Wolfgang ecker, Mag. Johann<br />
nimmrichter vom Bundesdenkmalamt Wien und Mo<strong>der</strong>ator Mag.<br />
richard Watzke. (vl.n.r.)
Pilgram Preis 2012<br />
Die Dokumentation<br />
Bauen mit Naturstein:<br />
nachhaltig,<br />
energieeffizient,<br />
zeitgemäß<br />
www.pronaturstein.at
Pilgram Preis 2012<br />
Inhalt <strong>der</strong> Dokumentation<br />
Bauen mit Naturstein:<br />
nachhaltig, energieeffizient, zeitgemäß<br />
Alle von <strong>der</strong> Jury ausgewählten Arbeiten werden in<br />
dieser Dokumentation in Bild und Text vorgestellt.<br />
Die Reihenfolge innerhalb <strong>der</strong> Auszeichnungsgruppen<br />
stellt auch eine Wertung <strong>der</strong> Jury dar.<br />
Ein Verzeichnis aller eingereichten Wettbewerbsarbeiten<br />
schließt sich an.<br />
Die <strong>Vereinigung</strong> <strong>der</strong> Österreichischen Natursteinwerke<br />
behält sich vor, die Projektbeschreibungen <strong>der</strong><br />
einzelnen Teilnehmer bei Bedarf zu kürzen und die<br />
geeigneten Abbildungen auszuwählen.<br />
Jury<br />
Arch. DI Kathrin Aste, Innsbruck<br />
Bundeskammer <strong>der</strong> Architekten und<br />
Ingenieurkonsulenten<br />
Arch. DI Heinrich Eidenböck, Wien<br />
Bundeskammer <strong>der</strong> Architekten und<br />
Ingenieurkonsulenten<br />
Arch. DI Peter Kompolschek, Villach<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bundessektion Architekten<br />
<strong>der</strong> Bundeskammer <strong>der</strong> Architekten und<br />
Ingenieurkonsulenten<br />
Dr. KR Anton HelbichPoschacher, St. Georgen<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Österreichischer</strong><br />
Natursteinwerke<br />
KR TR Franz Bamberger, Traiskirchen<br />
<strong>Vereinigung</strong> <strong>Österreichischer</strong> Natursteinwerke<br />
10 Pilgram-Preis 2012
Der Pilgram Preis 2012: Architektur und Naturstein<br />
Im zweijährigen Rhythmus lobt die <strong>Vereinigung</strong><br />
<strong>Österreichischer</strong> Natursteinwerke (<strong>VÖN</strong>), Linz, in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Bundeskammer und den<br />
Län<strong>der</strong>kammern <strong>der</strong> Architekten und Ingenieurkonsulenten,<br />
Wien, den Wettbewerb PilgramPreis »Bauen<br />
mit Naturstein« aus.<br />
Der PilgramPreis 2012 wird für herausragende Bauten,<br />
Platz und Freiraumgestaltungen ausgeschrieben,<br />
bei denen eine beispielhafte gestalterische und technischkonstruktive<br />
Anwendung von Naturstein im<br />
Mittelpunkt steht. Der Preis stellt Naturstein als einen<br />
Baustoff in den Vor<strong>der</strong>grund, <strong>der</strong> durch die indi viduelle<br />
Behandlung von Details und Oberflächen zur<br />
Gestaltung des öffentlichen Raums beiträgt und vorbildlich<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Rücksichtnahme auf Umwelt,<br />
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ist. Gewürdigt<br />
werden herausragende Planungsleistungen, die<br />
ästhe tisch anspruchsvolle, innovative und ökologische<br />
Lösungen aufweisen.<br />
Teilnahmeberechtigt waren österreichische Architektinnen<br />
und Architekten, Ingenieurkonsulentinnen und<br />
Ingenieurkonsulenten für Landschaftsplanung und<br />
Landschaftspflege und Ingenieurkonsulentinnen und<br />
Ingenieurkonsulenten für Innenarchitektur, die geistige<br />
Urheber und Planverfasser von im In und Ausland<br />
fertig gestellten Bauwerken sind.<br />
Der Jury gehören drei Architekten und zwei Vertreter<br />
<strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> Österreicher Natursteinwerke an.<br />
Nach eingehen<strong>der</strong> Diskussion beschließt die Jury, die<br />
Projekte zu werten, die vorgesehene Preissumme aufzuteilen<br />
und wie folgt zu vergeben:<br />
1. Preis: Kirche in Lingenau mit 3.700 Euro<br />
2. Preis: Ortsmitte Naarn mit 3.300 Euro<br />
3. Preis: Wiltener Platz in Innsbruck mit 3.000 Euro.<br />
Dr. KR Anton HelbichPoschacher<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />
<strong>Österreichischer</strong> Natursteinwerke, Linz<br />
Diese drei Arbeiten werden in <strong>der</strong> vorliegenden Dokumentation<br />
detailliert vorgestellt.<br />
Mit <strong>der</strong> Katholischen Pfarrkirche in Lingenau in Vorarlberg<br />
von <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft Ernst Bene<strong>der</strong> und<br />
Anja Fischer, Wien, <strong>der</strong> Neugestaltung <strong>der</strong> Ortsmitte<br />
von Naarn in Oberösterreich <strong>der</strong> Architekten x architekten<br />
Arch. Bettina Brunner und <strong>der</strong> Neugestaltung<br />
des Wiltener Platzl in Innsbruck <strong>der</strong> Architekturwerkstatt<br />
Gsottbauer zeichnete die Jury drei Projekte in<br />
ganz Österreich aus, die diesem Qualitätsanspruch<br />
gerecht werden. Zugleich verdeutlichen die drei prämierten<br />
Bauwerke die Bandbreite des Einsatzes von<br />
Naturstein – von <strong>der</strong> sensiblen Gestaltung von Innen<br />
und Außenräumen bis hin zu sensiblen und lebensqualitätför<strong>der</strong>nden<br />
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.<br />
Die drei Projekte zeugen von einem Verständnis<br />
von Material, Proportionen und räumlicher Wirkung<br />
und belegen damit, wie Naturstein in <strong>der</strong> Architektur<br />
mehr als nur eine dekorative Rolle einnimmt.<br />
Mit den 20 eingereichten Arbeiten wird nachgewiesen,<br />
dass mit Naturstein <strong>der</strong> zeitgemäße Anspruch im<br />
Baugeschehen, <strong>der</strong> sowohl auf Ästhetik und Lebensqualität<br />
als auch auf Dauerhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
des Materials abzielt, in geeigneter Weise<br />
erfüllt wird. Voraussetzung dafür ist die Partnerschaft<br />
zwischen <strong>der</strong> Kreativität <strong>der</strong> Architekten und <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> NatursteinFachbetriebe. Deren<br />
Wissen und technische Ausstattung ermöglichen den<br />
fachgerechten Einsatz von Naturstein.<br />
Mit dem Wunsch, dass <strong>der</strong> Pilgram Preis weiterhin<br />
einen positiven Beitrag zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Baukultur<br />
und <strong>der</strong> Qualität des Bauens mit Naturstein zu leisten<br />
vermag, empfehlen wir diese Dokumentation dem<br />
Interesse <strong>der</strong> Fachwelt und <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />
Arch. DI Peter Kompolschek, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Bundessektion Architekten <strong>der</strong> Bundeskammer<br />
<strong>der</strong> Architekten und Ingenieurkonsulenten, Wien<br />
11
1. Preis<br />
Pfarrkirche Hl. Johannes <strong>der</strong> Täufer in Lingenau<br />
Das Konzept <strong>der</strong> Kirche<br />
Die Pfarrkirche in Lingenau wurde nach einem Brand<br />
1871 in neoromanischem Stil neu aufgebaut. Im Jahr<br />
1963 wurde das Kirchenschiff um eine Fensterachse<br />
verlängert. In diesem Anbau wurden auch zwei übereinan<strong>der</strong>liegende<br />
Emporen eingebaut. Der in historischen<br />
Abbildungen dokumentierte reiche Schmuck<br />
<strong>der</strong> Kirche wurde schon damals zur Gänze entfernt<br />
und anstelle des Hochaltars ein breiter Volksaltar auf<br />
eine überhöhte Plattform gestellt, <strong>der</strong> die Gemeinde in<br />
einem »kultischem Pathos« entrückt.<br />
In <strong>der</strong> Topografie <strong>der</strong> Kirche sind die Schauplätze des<br />
in den Evangelien berichteten Geschehens markiert<br />
und stellen <strong>der</strong> mächtigen Halle Orte und ablesbare<br />
Spuren am Boden entgegen: die Taufe am Jordan, das<br />
Sichzurückziehen in die Wüste, schließlich den Kreuz<br />
weg Jesu durch Jerusalem zum Ölberg. Materiell<br />
bescheiden geben diese Setzungen den liturgischen<br />
Orten einen lebensnahen Maßstab, eine konkrete<br />
Anmutung in <strong>der</strong>en Materialität und eine räumlichplastische<br />
Autonomie gegenüber <strong>der</strong> in den Hintergrund<br />
tretenden Hülle des Kirchenraumes. Die zuvor<br />
hierarchische Zonierung wird zugunsten einer über<br />
den gesamten Raum hin begehbaren liturgischen<br />
Landschaft zurückgelassen.<br />
Der neue Altar wird aus dem Chorraum in den vor<strong>der</strong>en<br />
Bereich des Langhauses verlegt. Dort stehen jetzt<br />
die Kirchenbänke seitlich des Altares parallel zur Achse<br />
des Langhauses. Im rückwärtigen Teil behalten die<br />
Bänke ihre auf den Chor bezogene Ausrichtung mit<br />
einem erschließenden Mittelgang bei. Der quadra<br />
In <strong>der</strong> Topografie <strong>der</strong> Pfarrkirche Lingenau sind die<br />
Schauplätze des in den Evangelien berichteten<br />
Geschehens markiert und stellen <strong>der</strong> mächtigen Halle<br />
Orte und ablesbare Spuren am Boden entgegen.<br />
12 Pilgram-Preis 2012
tische Altar gibt keine Richtung vor und wird bei kleinerer<br />
Gemeinde auch zur Seite hin verwendet. Bei großen<br />
Feiern ist auch <strong>der</strong> Chorraum räumlich mit einbezogen.<br />
Die zuvor mehrfach abgetreppte Anlage des Chorraums<br />
wird auf ein einheitliches Niveau zurückgebaut,<br />
was etwa <strong>der</strong> Situation vor dem Umbau 1963 entspricht.<br />
Der Chorraum erhält keine fixe Ausstattung<br />
und ist frei für kleine Feiern, Versammlungen, Andachten<br />
und den persönlichen Rückzug in Stille und Gebet.<br />
Dort befindet sich auch die Marienstatue, frei stehend<br />
<strong>der</strong> Tabernakel und das Kruzifix, sowie eine Gelegenheit<br />
zur Lektüre in <strong>der</strong> Bibel.<br />
Unter <strong>der</strong> Empore wird die an <strong>der</strong> südlichen Kirchenwand<br />
gelegene Treppe abgetragen. Jene an <strong>der</strong> nördlichen<br />
Außenwand gelegene wird durch Zwischenwände<br />
in Verlängerung des Windfanges aus dem Kirchenraum<br />
weggeblendet, <strong>der</strong> Raum unter <strong>der</strong> Treppe als<br />
Stauraum benutzt. Eine neue Glastrennwand in <strong>der</strong><br />
Breite des gesamten Kirchenraumes ersetzt einen<br />
beengten Windfang und fasst den Eingangsbereich mit<br />
Schriftenstand und dem Aufgang zur Empore großzügig<br />
zusammen. Die obere <strong>der</strong> beiden Emporen wird<br />
abgetragen und so auf <strong>der</strong> tieferen Empore Raum für<br />
eine dem Kirchenraum angemessenen Orgel geschaffen.<br />
Die bestehende Sakristei wird durch den Ausspracheraum<br />
und den direkten Zugang zum Chorraum ersetzt.<br />
An diesem Seiteneingang werden auch <strong>der</strong> Sanitär<br />
raum sowie die Hausanschlüsse untergebracht. Die<br />
neue Sakristei wird als eingeschossiger, flach gedeckter<br />
Bau an <strong>der</strong> Nordseite des Langhauses an den Turm<br />
anschließend errichtet.<br />
Die Pfarrkirche in Lingenau wurde nach einem Brand<br />
1871 in neoromanischem Stil neu aufgebaut. Der in<br />
historischen Abbildungen dokumentierte reiche<br />
Schmuck <strong>der</strong> Kirche wurde schon damals zur Gänze<br />
entfernt und anstelle des Hochaltars ein breiter<br />
Volksaltar auf eine überhöhte Plattform gestellt.<br />
13
1. Preis<br />
Pfarrkirche Hl. Johannes <strong>der</strong> Täufer in Lingenau<br />
Natursteine im Innenraum <strong>der</strong> Kirche<br />
Teilweise aus aufgelassenen Brüchen, von Almwiesen<br />
als Findlinge geborgen o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> unmittelbaren<br />
Umgebung <strong>der</strong> Kirche aus vorhandenem Tuffvorkom<br />
men geschnitten wird ausschließlich Material aus örtlichen<br />
Ressourcen verwendet. Neben <strong>der</strong> überraschenden<br />
Vielfalt eigenen Materials unterstützt dessen<br />
Bereitstellung die hohe Identifikation <strong>der</strong> Pfarrgemeinde<br />
mit »ihrer« Kirche. Die Gestaltung des Bodens in<br />
Naturstein bindet die liturgischen Orte in den räumlichen<br />
Kontext ein. Kreuzweg: Sandstein bruchrau,<br />
Jordan: Muschelkalk, Wüste und fruchtbares Land:<br />
Sandstein in entsprechen<strong>der</strong> Farbschattierung.<br />
Der Altar wird mit Naturstein in massiven Qua<strong>der</strong>n<br />
gestaltet. Ein zentraler Kern aus Kalkstein (wie die<br />
an<strong>der</strong>en liturgischen Orte und <strong>der</strong> Kirchenboden)<br />
wird von zwölf aus <strong>der</strong> Region stammenden unterschiedlichen<br />
Steinen umschlossen und so das Thema<br />
<strong>der</strong> um den Tisch versammelten zwölf Apostel dargestellt,<br />
gebunden durch die kreuzförmige Einlage aus<br />
Sandstein, hier Christus repräsentierend. Auch <strong>der</strong><br />
Ambo ist aus massiven Natursteinqua<strong>der</strong>n gestaltet.<br />
In Referenz zum Altar stellen hier vier Steinarten die<br />
Evangelisten dar, wovon sich zwei bereits unter jenen<br />
<strong>der</strong> Apostel finden. Der Tabernakel, ebenfalls aus<br />
massiven Qua<strong>der</strong>n, ist in Kalkstein ausgeführt.<br />
Sowohl langhaus wie chorseitig ist eine Konsole als<br />
Ablage eingearbeitet. Das Taufbecken als Brunnen ist<br />
in Kalkstein ausgeführt. Das Becken fasst geschöpftes<br />
Wasser zur Taufe o<strong>der</strong> zu beson<strong>der</strong>en Festen, das<br />
über eine Kaskade im Verlauf des »Jordans« entleert<br />
werden kann. Das Wasser wird in die Wurzelgrube<br />
des Olivenbaumes zurückgeführt. Die Kaskade und<br />
<strong>der</strong> Überlauf aus dem Taufbrunnen sind in Nagelfluh<br />
ausgeführt.<br />
14 Pilgram-Preis 2012
Steine an <strong>der</strong> Fassade <strong>der</strong> Sakristei<br />
Riemen in gebrochenem »Bregenzer Wäl<strong>der</strong> Kalkstein«,<br />
Gussglasfenster entsprechend den Farben des<br />
liturgischen Kalen<strong>der</strong>s.<br />
Jurybewertung<br />
Das Projekt zeigt sich als komplexes Gebilde, welches<br />
ökumenisch reflektiert und selbst dies noch überwindet.<br />
Der Entwurf agiert analytisch, prinzipiell, fokussiert<br />
und schafft gerade dadurch eine Form <strong>der</strong> Partizipation,<br />
welche die soziologische Bedeutung noch<br />
erweitert. Die Organisation <strong>der</strong> liturgischen Elemente<br />
eröffnet subtil und schematisch testamentarische Bil<strong>der</strong>.<br />
Die virtuose Gestaltung hinsichtlich <strong>der</strong> Farbe, Materialität<br />
und Struktur, das Spiel mit Leichtigkeit und<br />
Schwere macht den Raum lebendig und zu einem<br />
sakralen Ort mit <strong>der</strong> Qualität, sich gerne dort aufzuhalten.<br />
Das Projekt erhält den 1. Preis. n<br />
Die Gestaltung des Bodens in<br />
Naturstein bindet die liturgischen<br />
Orte in den räumlichen Kontext<br />
ein. Kreuzweg: Sandstein bruchrau,<br />
Jordan: Muschelkalk, Wüste<br />
und fruchtbares Land.<br />
Teilweise aus aufgelassenen Brüchen, von<br />
Almwiesen als Findlinge geborgen o<strong>der</strong><br />
aus <strong>der</strong> unmittelbaren Umgebung <strong>der</strong><br />
Kirche aus vorhandenem Tuffvorkommen<br />
geschnitten wird ausschließlich Material<br />
aus örtlichen Ressourcen verwendet.<br />
Bauwerk:<br />
Pfarrkirche HL Johannes <strong>der</strong> Täufer<br />
Standort:<br />
Lingenau, Vorarlberg<br />
Art <strong>der</strong> Nutzung:<br />
Sakralbau<br />
Baubeginn/Fertigstellung:<br />
Februar 2010/November 2010<br />
Bauherr/Bauträger:<br />
Röm. Kath. Pfarre Lingenau,<br />
Pfar. Mag. Manfred Fink<br />
Hof 19<br />
6951 Lingenau<br />
Architekt/Planverfasser:<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
DI Ernst Bene<strong>der</strong>, Architekt<br />
DI Dr. Anja Fischer, Architektin<br />
Wollzeile 19/17b<br />
1010 Wien<br />
Gebäudedaten:<br />
Nettonutzfläche 667,75 m 2<br />
Sitzplätze Gesamt 456 Sitzplätze<br />
Naturstein(e):<br />
Boden: Kalkstein und Muschelkalk<br />
(beide Bregenzer Wald), Sandstein<br />
(grau und bruchrau) Schwarzachtobel<br />
(gelb und grüngrau)<br />
Tabernakel und Taufstein: Kalkstein<br />
Altar: Muschelkalk, Quelltuff, Sandstein,<br />
Kalkstein, Nagelfluh, Quarzit, Bürser<br />
Marmor (alle Steine aus regionalen<br />
Vorkommen)<br />
Versatzstück aus dem alten Hochaltar:<br />
vermutlich Verona Rosso<br />
Fassade <strong>der</strong> neuen Anbauten:<br />
Kalkstein (Bregenzer Wald)<br />
Natursteinarbeiten:<br />
Wehinger Naturstein- und<br />
Kunststeinwerk GesmbH,<br />
Badstraße 21<br />
6832 Röthis<br />
15
2. Preis<br />
Ortsmitte in Naarn im Machlande<br />
Die Ausgangssituation 1998<br />
Die Ortsmitte von Naarn im oberösterreichischen<br />
Machlande, einer 3.000 Einwohner Gemeinde, ist<br />
geprägt von einer Landesstraße, die an <strong>der</strong> breitesten<br />
Stelle zwölf Meter misst. Mit unzähligen Barrieren,<br />
ungenutzten Restflächen und gestaltungslos zeigt sich<br />
die Ortsmitte ungeordnet und willkürlich.<br />
Im Jahr 1999 formieren sich engagierte Bürger für<br />
einen Umbau des Ortszentrums und beauftragen eine<br />
Planung. Ein Anliegen <strong>der</strong> Planung ist es, die Geschwindigkeit<br />
des Durchzugsverkehr und die dem Auto<br />
gewidmeten Verkehrsflächen zu reduzieren, um die<br />
Aufmerksamkeit für den Ort zu steigern, die Landesstraße<br />
auf ihr notwendiges Maß zurückzudrängen und<br />
ihre Lage zu verschieben, auch wenn von Behördenseite<br />
keine 30KilometerBeschränkung zugelassen ist.<br />
Das Projekt wird zum Politikum und gerät in die Rä<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Ortsparteimühlen. Im Jahr 2002 ist <strong>der</strong> Marktplatz<br />
vom Hochwasser <strong>der</strong> Donau stark getroffen, er steht<br />
über einen Meter unter Wasser. Im Nachhinein<br />
betrachtet war dies ein Glücksfall. Die Anwohner werden<br />
animiert und dadurch gezwungen, ihre Fassaden<br />
zu sanieren.<br />
Idee und Entwurfskonzept<br />
Zwölf Bäume markieren die neue Dorfmitte und bilden<br />
über die Jahre des Wachstums ein grünes Blätterdach.<br />
Sie bilden ein räumliches, autarkes Ordnungssystem<br />
im ungeordneten Bestand. Die Fläche, auf <strong>der</strong> diese<br />
stehen, wird als Karreefläche bezeichnet und definiert<br />
die neue räumliche Mitte am Boden auch durch eine<br />
16 Pilgram-Preis 2012
Zwölf Bäume markieren die neue<br />
Dorfmitte Naarns und bilden über<br />
die Jahre des Wachstums ein grünes<br />
Blätterdach.<br />
einheitliche Oberfläche. Die »Baumscheiben« werden<br />
zusätzlich zu Bewuchsinseln, die über die Jahreszeiten<br />
einen verschiedenfarbigen Blühzyklus anbieten. Das<br />
Farbspektrum ist dabei immer einheitlich über den<br />
Platz – gelb im Frühjahr, weiß im Sommer und lila im<br />
Herbst.<br />
Umsetzung ab 2009<br />
Das Projekt ist bis zu seiner Umsetzung starken Kontroversen<br />
ausgesetzt. Entscheidungen über das<br />
Material des Carrees, die Baumarten o<strong>der</strong> den Brunnen<br />
werden unter Beobachtung eines neutralen<br />
Mo<strong>der</strong>ators per Abstimmung und Wahl vorgenommen.<br />
Plakataktionen bis kurz vor Baubeginn runden<br />
die schwierige Aufgabe ab, Probebefahrungen <strong>der</strong><br />
landwirtschaftlichen Interessensgemeinschaft finden<br />
während <strong>der</strong> Baustelle regelmäßig statt. Die Elemente<br />
des Platzes und <strong>der</strong>en Materialität Bäume – als ideale,<br />
robuste und <strong>der</strong> Umgebung angepasste, mit Ahornbäumen<br />
bepflanzte Bewuchsinseln und als dreidimensional<br />
geformte »Pflanzenschiffe« aus Stahl –<br />
übernehmen auch die Funktion <strong>der</strong> Sitzmöbel sowie<br />
Platzflächen außerhalb des Karrees sind<br />
nur aus Granitkleinsteinen ausgeführt.<br />
17
2. Preis<br />
Ortsmitte in Naarn im Machlande<br />
<strong>der</strong> Grundbeleuchtung des Platzes und bieten über<br />
die Jahreszeit einen verschiedenfarbigen Blühzyklus<br />
an. Die Karreefläche wird wie ein gelber Teppich über<br />
den Platz ausgebreitet. Ein robuster, eingefärbter,<br />
fugenloser Vermörtelungsbelag, dessen Oberfläche<br />
sandgestrahlt wird, bringt hier den notwendigen Kontrast<br />
zu den umgebenden Natursteinoberflächen.<br />
Platzflächen außerhalb des Karrees sind ausschließlich<br />
aus Granitkleinsteinen ausgeführt. Diese bilden<br />
durch ihre Kleinteiligkeit die optimale Materialität, an<br />
die Rän<strong>der</strong> des Platzes anzuarbeiten, und symbolisieren<br />
eine dem Fußgänger zur Benutzung gewidmete<br />
Oberfläche. Die gesamte neue Platzfläche konnte<br />
weitestgehend ohne höhenmäßige Barrieren ausgeführt<br />
werden.<br />
Der Brunnen ist als Metapher zur umliegenden<br />
Landschaft konzipiert. Die Wasserspeier symbolisieren<br />
die Zuflüsse Naarn und Aist. Die große Schale<br />
stellt die Donau dar, <strong>der</strong>en Schräglage die Unbe<br />
herrschbarkeit und Labilität des Flusses symbolisieren<br />
soll. Gebettet im Steinfeld treten die drei Flüsse<br />
im Steinfeld hervor. Der neue Eingang in die Kirche<br />
ist ein wesentlicher Bestandteil des Projektes. Der<br />
Kirchenbesucher wird nun in Richtung Platz gelenkt,<br />
großzügig gepflasterte Zwischenpodeste erleichtern<br />
den Höhenunterschied zum Kircheneingang. Ein<br />
barrierefreier Zugang wurde an <strong>der</strong> Ostseite <strong>der</strong><br />
Kirche geschaffen.<br />
Jurybewertung<br />
Die Platzgestaltung implementiert etwas vollkommen<br />
Neues und reagiert dadurch auf einen unmittelbaren<br />
sozialen Bedarf. Die divergenten Problemzonen<br />
von <strong>der</strong> Durchzugsstraße bis zum Kircheneingang<br />
werden ernst genommen und intelligent<br />
gelöst. Der neue Platz schafft ein junges Zentrum<br />
und ermöglicht so <strong>der</strong> Gemeinde eine erweiterte<br />
Perspektive. n<br />
18 Pilgram-Preis 2012
Die gesamte neue Platzfläche konnte<br />
weitestgehend ohne höhenmäßige<br />
Barrieren ausgeführt werden.<br />
Bauwerk:<br />
Ortsplatzgestaltung Naarn im Machlande<br />
Standort:<br />
Naarn im Machlande<br />
Art <strong>der</strong> Nutzung:<br />
Öffentlicher Platz<br />
Baubeginn/Fertigstellung:<br />
Mai 2005/September 2009<br />
Bauherr/Bauträger:<br />
Gemeinde Naarn im Machlande<br />
Perger Strasse 2<br />
4331 Naarn<br />
Architekt/Planverfasser:<br />
x architekten ZT KG, DI Bettina Brunner<br />
Industriezeile 36/4<br />
4020 Linz<br />
Fachplaner/Fachingenieure:<br />
Machowetz & Partner, Verkehrsplanung<br />
und Entwässerung<br />
Wiener Strasse 383<br />
4020 Linz<br />
Naturstein(e):<br />
Granit<br />
Natursteinarbeiten:<br />
Poschacher Natursteinwerk<br />
GmbH &Co KG<br />
Poschacherstr. 7,<br />
4222 St. Georgen an <strong>der</strong> Gusen<br />
19
3. Preis<br />
Wiltener Platzl in Innsbruck<br />
Das Projekt<br />
Das Wiltener Platzl liegt an <strong>der</strong> historischen NordSüd<br />
Achse Innsbrucks, ausgehend vom Goldenen Dachl<br />
über die MariaTheresienStraße und Leopoldstraße<br />
bis zum Bergisel. Das Wiltener Platzl war vor einigen<br />
Jahren kaum noch als solches zu erkennen. Eher war<br />
<strong>der</strong> Ort als Parkplatz und Durchzugsstraße bekannt.<br />
Bewohner und Kaufleute for<strong>der</strong>ten deshalb schon<br />
lange die Neugestaltung des Platzes. 2005 war es<br />
dann auch so weit, die Neugestaltung wurde von <strong>der</strong><br />
Stadt beschlossen.<br />
Der Umgestaltung vorausgegangen war ein Bürgerbeteiligungsprozess<br />
im Jahr 2005, bei dem die<br />
wesentlichen Wünsche und Ziele unter Einbindung<br />
<strong>der</strong> AnrainerInnen und <strong>der</strong> ansässigen Kaufleute für<br />
diesen Zentrumsbereich – Wiltener Platzl und Kaiserschützenplatz<br />
– festgelegt wurden. Als erste Baustufe<br />
wurde nun die Neugestaltung des Wiltener Platzls<br />
umgesetzt. Früher vorwiegend als Verkehrs und Parkplatz<br />
genutzt ist das Wiltener Platzl nun ein attraktiver<br />
Begegnungsplatz, <strong>der</strong> Stadtteilidentität schafft und<br />
Raum für Kommunikation bietet. Ein neues urbanes<br />
Subzentrum wurde geschaffen. Unterschiedliche<br />
gleichzeitige Nutzungen werden auf <strong>der</strong> Basis von<br />
SharedSpacePrinzipien ermöglicht. Der gesamte<br />
Platz wurde auf einem einheitlichen Höhen niveau<br />
hergestellt, ist barrierefrei und mit einem taktilen Leitsystem<br />
versehen. Wo noch bis vor Kurzem parkende<br />
Autos das Bild prägten, präsentiert sich nun ein Raum<br />
<strong>der</strong> Begegnung. Hochwertige Pflasterung, Sitzmöglichkeiten<br />
aus Granitblöcken und eine lang gezogene<br />
zentrale Sitzbank strukturieren den Platzraum und<br />
laden zum konsumfreien Verweilen ein. Ein Trinkbrunnen<br />
und zwei Bäume tragen zum positiven Mikroklima<br />
bei und die neue Beleuchtung stärkt das subjektive<br />
Sicherheitsgefühl. Die neue unterirdische Infrastruktur<br />
für Strom und Wasser ermöglicht einen Wochenmarkt<br />
sowie Veranstaltungen aller Art. Es gibt am Platz auch<br />
einige Gastgärten, die zum Verweilen einladen. Nach<br />
Das Wiltener Platzl in Innsbruck liegt an<br />
<strong>der</strong> historischen Nord-Süd-Achse Innsbrucks,<br />
ausgehend vom Goldenen Dachl<br />
über die Maria-Theresien-Straße und<br />
Leopoldstraße bis zum Bergisel.<br />
20 Pilgram-Preis 2012
Auf dem Platz ist jetzt die Infrastruktur<br />
für Feste und Märkte gegeben. So will<br />
man beispielsweise neben den Bauernmärkten<br />
auch einen kleinen aber feinen<br />
Christkindlmarkt etablieren, <strong>der</strong> vielleicht<br />
als gemütlicher Geheimtipp neben dem<br />
Rummel in <strong>der</strong> Innenstadt gelten soll.<br />
Ausgeführt wurde <strong>der</strong> Platz<br />
einheitlich in Hartberger<br />
Granit aus dem Mühlviertel.<br />
21
3. Preis<br />
Wiltener Platzl, Innsbruck, Tirol<br />
<strong>der</strong> Neugestaltung investierten auch die Anrainer:<br />
Renovierte Häuser und Lokale am Platz zeugen von<br />
ihrem Engagement. Das Konzept sieht nach <strong>der</strong> erfolgreichen<br />
ersten Umsetzungsphase auch die Neugestaltung<br />
des benachbarten, von Grünraum dominierten<br />
Kaiserschützenplatzes vor. Auf dem Platz ist jetzt die<br />
Infrastruktur für Feste und Märkte gegeben. Die Kaufmannschaft<br />
hat dort auch schon einiges vor. So will<br />
man beispielsweise neben den Bauernmärkten auch<br />
einen kleinen aber feinen Christkindlmarkt etablieren,<br />
<strong>der</strong> vielleicht als gemütlicher Geheimtipp neben dem<br />
Rummel in <strong>der</strong> Innenstadt gelten soll. Auch wurden<br />
bereits drei Anträge für Gastgärten auf dem Platz bei<br />
<strong>der</strong> Stadt eingereicht. Die Wirtschaft hat am neuen<br />
Wiltener Platzl also das Potenzial, wie<strong>der</strong> aufzuleben.<br />
Zahlreiche Sehenswürdigkeiten reihen sich entlang<br />
dieser Achse und stellen die Verbindung <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />
Altstadt mit dem römischen Veldidena her.<br />
Wilten war <strong>der</strong> älteste Siedlungsraum Innsbrucks und<br />
bis zum Jahr 1904 noch eine eigenständige Gemeinde.<br />
Das Wiltener Platzl mit dem visavis gelegenen Kaiserschützenplatz<br />
bildet für diesen Stadtteil einen Zentrumsbereich.<br />
Ausgeführt wurde <strong>der</strong> Platz einheitlich in Hartberger<br />
Granit aus dem Mühlviertel. Ausschlaggebend für die<br />
Materialentscheidung waren neben <strong>der</strong> Materialästhetik<br />
die Dauerhaftigkeit und damit auch die Nachhaltigkeit<br />
und nicht zuletzt die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit<br />
mit Betonpflasterbelägen.<br />
Jurybewertung<br />
Das Projekt ist ein Schulterschluss mit <strong>der</strong> MariaTheresienStraße<br />
und erreicht so, die Hauptstraße Innsbrucks<br />
als Ensemble von Norden nach Süden lesbar<br />
zu machen. Die Gestaltung ist feinsinnig und reduziert.<br />
Mit wenigen Elementen wird eine sperrige Kreuzungssituation<br />
zum belebten Stadtteilplatz transformiert.<br />
Die Integrität des Platzes ist offensichtlich. n<br />
22 Pilgram-Preis 2012
Die hochwertige Pflasterung, Sitzmöglichkeiten<br />
aus Granitblöcken und<br />
eine lang gezogene zentrale Sitzbank<br />
strukturieren den Platzraum und laden<br />
zum konsumfreien Verweilen ein.<br />
Wo noch bis vor Kurzem<br />
parkende Autos das Bild prägten, präsentiert<br />
sich nun ein Raum <strong>der</strong> Begegnung.<br />
Bauwerk:<br />
Neugestaltung Wiltener Platzl,<br />
Innsbruck<br />
Standort:<br />
Wiltener Platzl,<br />
Leopoldstraße,<br />
Liebeneggstraße, Mentlgasse,<br />
Innsbruck<br />
Art <strong>der</strong> Nutzung:<br />
Öffentlicher Raum<br />
Stadtteilsplatz (Märkte,<br />
Feste und Events)<br />
Baubeginn/Fertigstellung:<br />
Herbst 2009 bis 2010<br />
Bauherr/Bauträger:<br />
Stadt Innsbruck<br />
Architekt/Planverfasser:<br />
Gsottbauer architektur.werkststatt<br />
Müllerstraße 28, 6020 Innsbruck<br />
Mitarbeiter:<br />
DI Verena Mutschlechner<br />
Naturstein:<br />
Hartberger Granit<br />
Belagsfläche 1.818 Quadratmeter<br />
Bodenplatten in Bahnen, Bahnbreiten 16,<br />
20 und 24 cm, freie Längen, verlegt zwischen<br />
schmalen Granitlisenen, gebundene<br />
Fuge, Trittfläche sandgestrahlt, Kanten<br />
und Unterlager leicht sandgestrahlt, Kleinsteinpflaster,<br />
Entwässerungsmuldensteine,<br />
Randsteine, Sitzboller, Brunnen, Sitzbanksockel<br />
Natursteinarbeiten:<br />
Poschacher Natursteinwerk<br />
GmbH & Co KG<br />
Poschacherstr. 7<br />
4222 St. Georgen an <strong>der</strong> Gusen<br />
23
Wettbewerbsarbeiten<br />
w1001 Europazentrale E & S, Graz Arch. Paul M. Pilz, Graz<br />
1002 Neugestaltung Kirchplatz, Eibiswald HGB Architekten, Graz<br />
DI Baumgartner, DI Gomez Avendano, Kaindorf<br />
1003 Villa aus Stein, Linz Two in a box - Architekten, Ottensheim<br />
1004 Gestaltung Pfarrkirche, Mistelbach Veit Aschenbrenner Architekten, Wien<br />
1005 Pfarrkirche HL Johannes <strong>der</strong> Täufer, Lingenau Arch. DI Ernst Bene<strong>der</strong>, Arch. DI Anja Fischer, Wien<br />
1006 Altstadtpromenade u. Hochwasserschutz,<br />
Ybbs/Donau Arch. Karl Langer, Wien<br />
1007 Umbau Villa u. Wellnesstrakt, Mödling hke hochholdinger, knauer, engl<br />
Architekten, Wien<br />
1008 Neugestaltung Hauptplatz Tulln Arch. Ernst Maurer, Wien<br />
1009 Sanierung Pfarrkirche St.Ulrich, Obertilliach Schnei<strong>der</strong> & Lengauer Architekten, Neumarkt im Mühlkreis<br />
1010 Haus am Traunsee, Gmunden Arge Bogenfeld Architektur, Linz<br />
DI Kornmüller, DI Zehetner, Linz<br />
1011 Urnenstelen Barbarafriedhof, Linz Arge Bogenfeld Architektur, Linz<br />
DI Kornmüller, DI Zehetner, Linz<br />
1012 Fassade Verbundzentrale, 1010 Wien SOLID architecture ZT GmbH, Wien<br />
1013 Linz AG, Felsplateau, Halde Rajek Barosch Landschaftsarchitektur, Wien<br />
1014 Neugestaltung Fußgängerzone, Innsbruck Alleswirdgut Architekten, Wien<br />
1015 Wohnhaus R, Kirchdorf/Kr. Arkade Architekten ZT GmbH, Linz<br />
1016 Neugestaltung Wiltener Platzl, Innsbruck Gsottbauer Architekturwerkstatt, Innsbruck<br />
1017 Neu-/Umbau Stadthaus Ferihumerstraße, Linz Architekturbüro 1 ZT GmbH, Linz<br />
1018 Ortsplatzgestaltung in Naarn x architekten ZT KG, DI Bettina Brunner, Linz<br />
1019 Hagenberg Ing.büro Kumpfmüller, Wels<br />
1020 Hotel Schloss Fuschl, Fuschl DI Stephanie Hauser, Obertrum<br />
24 Pilgram-Preis 2012
Architektur<br />
Design unD<br />
naturstein<br />
VoN AriANe SuckFüll<br />
Designer und Architekten suchen gemeinsam<br />
mit Natursteinunternehmen neue Formen für<br />
die alten Steine. im Mittelpunkt steht die<br />
Wandelbarkeit des Materials.<br />
nat(F)use<br />
Dieses konzept lebt von <strong>der</strong> Synergie und Fusion unterschiedlicher Materialien:<br />
Die eigenschaften von Glas, geringes Gewicht und Durchsichtigkeit,<br />
werden auf Marmor übertragen, was wie<strong>der</strong>um dessen Wesenheit verwandelt.<br />
lichtdurchlässige Wände, auf denen dreidimensionale und unregelmäßige<br />
objekte – reste aus dem Zuschnitt bunter Marmorsorten – in modulare<br />
rahmen eingesetzt sind, bilden die umgrenzung des Ausstellungsstands.<br />
Der Marmor geht eine ungewöhnliche Beziehung mit <strong>der</strong> umgebenden<br />
Szenerie ein, indem er sich mit amorphen Materialien wie beispielsweise<br />
Glas o<strong>der</strong> organischen Materialien wie holz und harzen zusammenschließt.<br />
eine offensichtliche japanische konnotation kann in <strong>der</strong> Verwendung von<br />
modularen Paneelen und trennwänden, tischen und niedrigen objekten<br />
gesehen werden.<br />
Patricia urquiola für Budri<br />
interpretiert auch die weichen<br />
und zarten Seiten des Steins:<br />
kjetil thorsen von Snøhetta<br />
Patricia urquiola bringt<br />
die unterschiedlichsten<br />
Materialien zusammen.<br />
Die antiPODen Der LitHOsPHÄre<br />
Große geteilte und ausgehöhlte Steinblöcke, po röse<br />
und visuell durchlässige Membranen, weiche und leicht<br />
unebene Bodenbeläge: Das sind die formalen und stofflichen<br />
themen, die dem Ausstellungskonzept von<br />
Snøhetta zugrunde liegen. kjetil thorsen, Gründungspartner<br />
des in oslo ansässigen Studios, meint, dass<br />
Stein die vielfältige identität, die seinem »genetischen<br />
code« innewohnt, ausdrücken muss: trotz <strong>der</strong> konventionelleren<br />
Vorstellung von Stein als schwerem<br />
Material lassen sich damit Bil<strong>der</strong> und Gefühle<br />
von leichtigkeit und Weichheit interpretieren.<br />
Mächtige Volumina, zarte texturen, die aus<br />
kreisen und Zylin<strong>der</strong>n aus Stein bestehen,<br />
sowie horizontale, weich anmutende oberflächen<br />
sind die Antipoden dieser litho sphäre.<br />
Snøhetta – kjetil thorsen für Pibamarmi<br />
26 STEIN TIME 1 i 12
Materia LitiCa<br />
eine komposition aus modularen Steinelementen,<br />
die in großem Maßstab hergestellt,<br />
aber auf unterschiedliche Weise zusammengesetzt<br />
werden können, um Wände, ecken,<br />
Öffnungen und Architrave zu schaffen, macht<br />
dieses konzept aus.<br />
Die installation zielt auf die umsetzung als<br />
Gebäude ab, das unter Verwendung von<br />
serienmäßig hergestellten elementaren<br />
Steinqua<strong>der</strong>n errichtet werden kann. im<br />
Fokus stehen Materialqualität und Natürlichkeit.<br />
Von <strong>der</strong> Wahl des Materials (travertin) bis<br />
zum konzept (vom Studium und von <strong>der</strong> entwicklung<br />
<strong>der</strong> technik bis hin zur Produktion)<br />
ist Materia litica auch eine herausfor<strong>der</strong>ung<br />
an die Nachhaltigkeit von Stein: Die Formen<br />
wurden so entworfen, dass kaum Produktionsabfall<br />
entsteht, und die elementaren<br />
Steinqua<strong>der</strong> wurden so konzipiert, dass sie<br />
entfernt, wie<strong>der</strong>verwendet und umgebaut<br />
werden können.<br />
raffaello Galiotto<br />
für lithos Design<br />
Partner des<br />
installationsprojekts:<br />
travertino Sant’Andrea<br />
www.travertinosantandrea.it<br />
raffaello Galiotto entwarf für sein<br />
konzept Module, die beliebig<br />
kombiniert und wie<strong>der</strong>verwendet<br />
werden können.<br />
Setsu & Shinobuito vereinen<br />
in ihren Steinmodulen<br />
Funktion und Ästhetik.<br />
FOrM unD FunKtiOn<br />
Ausgehend von <strong>der</strong> idee, dass Stein in einer<br />
Weise verwendet werden kann, die sowohl<br />
funktionell als auch ästhetisch ist, wurde ein<br />
System von Modulen entwickelt, die identische<br />
Dimensionen und einbaumethoden<br />
haben. Sie eignen sich für unterschiedliche<br />
Anwendungen: als Wandverkleidung ebenso<br />
wie als regal o<strong>der</strong> Sitzfläche.<br />
Die für diesen Stand geschaffene Bühne<br />
erinnert an die Atmosphäre eines heilbads,<br />
wo die geschwungene einfassung eine<br />
geschützte Zone bildet und die Besucher dazu<br />
anregt, sich zu nähern, mit dem Material in<br />
kontakt zu treten und es zu berühren, um die<br />
charakteristische Wärme, die für Vicenza-Stein<br />
typisch ist, zu erspüren.<br />
Setsu & Shinobuito für Grassi Pietre<br />
27
Architektur<br />
aPOLLO & DaPHne<br />
Das thema wurde im Sinne von zwei Schlüsselkonzepten<br />
interpretiert: Metamorphose und Metapher. Marmor<br />
ist ein natürliches element, das <strong>der</strong> Natur entnommen<br />
und von Menschen bearbeitet wird, um zu einem erzeugnis<br />
zu werden: eine Metamorphose, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Marmor<br />
dank des kreativen Geistes von Designern und technologien<br />
eigenschaften und charakteristika erwirbt, die<br />
zuvor undenkbar waren. Gesteinsmaterial wird auf vielfältige<br />
Weise moduliert, um zu etwas an<strong>der</strong>em zu werden.<br />
Der Mythos von Apollo und Daphne, <strong>der</strong> dem Werk<br />
seinen Namen verleiht, interpretiert die Verän<strong>der</strong>lichkeit<br />
von Geist und Natur in vollkommener Weise: Das innere<br />
des Marmorbaums mit seinen zarten und ätherischen<br />
Blättern, welche die undurchsichtigkeit des Materials<br />
herausfor<strong>der</strong>n, enthüllt einen menschlichen raum. Natur<br />
wird umgeformt und erhält durch ein technisches Verfahren<br />
neues leben. Wo Natur ist, gibt es Verän<strong>der</strong>ung,<br />
und wo es Verän<strong>der</strong>ung gibt, existiert Geist.<br />
Flavio Albanese für Markgraf<br />
Giuseppe Fallacara begleitete<br />
das Projekt <strong>der</strong> universitäten<br />
Bari und Budapest.<br />
Flavio Albanese drückt in seinem<br />
konzept die Verän<strong>der</strong>lichkeit von<br />
Geist und Natur aus.<br />
HaPtisCHe FassaDe<br />
Das Projekt beinhaltete die entwicklung eines Modells in<br />
lebens größe: ein teil einer Steinfassade, komplett aus<br />
polygonalen Steinqua<strong>der</strong>n, basierend auf Penrose-<br />
Mosaikarbeit, teilweise mit menschlichen Figuren in<br />
Flachrelief und teilweise glatt. es handelt sich um ein<br />
Fragment einer großen, spiralförmigen Wand für ein heilbad<br />
im Városliget-Stadtpark in Budapest, das von Menschen<br />
mit Sehbehin<strong>der</strong>ungen genutzt wird.<br />
Die zwei menschlichen Figuren, die in den Mosaikarbeiten<br />
einer »verän<strong>der</strong>lichen« logik folgend endlos wie<strong>der</strong>holt<br />
werden, spielen jeweils auf »nicht sehen« und<br />
»berühren« als folgerichtige und notwendige Aktionen für<br />
die Wahrnehmung von raum und Architektur an. Die bildhauerische<br />
Ausschmückung ähnelt einer megalithischen<br />
Widmung für die hauptbenutzer des Bades.<br />
Giuseppe Fallacara mit <strong>der</strong> Polytechnischen<br />
universität Bari und <strong>der</strong> technischen und<br />
Wirtschaftswissenschaftlichen universität Budapest<br />
für reneszánsz köfaragò Ztr urom, ungarn<br />
28 STEIN TIME 1 i 12
Marco Piva setzte<br />
die Steine Apuliens<br />
in Szene.<br />
graFisCHe WÄnDe<br />
Marco Piva interpretierte in diesem Jahr den Stein-reichtum <strong>der</strong> italienischen Provinz Apulien.<br />
Zwei eingangstunnel bilden einen dynamischen Zugang, <strong>der</strong> die Besucher allmählich in die Seele<br />
des Materials führt.<br />
Der Ausstellungsstand stellt die natürlichen Steinstrukturen den mittels cNc bearbeiteten oberflächen<br />
gegenüber: eine tour durch das Material mit seinen Bewegungen, grafischen Zeichnungen und Schatten.<br />
Der Grundriss wurde so konzipiert, dass vier hauptwände entstanden. Vier wie die Anzahl <strong>der</strong><br />
hauptsächlichen Marmorvarianten, die in Apulien abgebaut werden: Apricena, trani, lecce und Fasano.<br />
Marco Piva für die region Apulien<br />
riccardo Blumer schuf mit<br />
Donata tomasina diese<br />
porphyrgepanzerte Qualle.<br />
gePanZerter OrganisMus<br />
eine Struktur von kleinen Würfeln aus trentino-Porphyr<br />
umschlingt wie eine rüstung einen mit luft aufgeblasenen<br />
kugelförmigen organismus mit einer durchsichtigen<br />
Polyurethan-Membran.<br />
Stein wird zur dekorativen Basis des organismus,<br />
eine textur, welche die von Grünlich-Gelb bis Violett<br />
reichenden Farbschattierungen intensiviert und<br />
verfeinert, und durch die man einen Blick auf das<br />
darunter befindliche transparente und leuchtende<br />
Material erhaschen kann.<br />
Die fast 300 kilogramm schwere träge Masse des<br />
Porphyrs ruht auf <strong>der</strong> aufgeblasenen einheit.<br />
riccardo Blumer & Donata tomasina<br />
für trentino Pietra<br />
29
Architektur<br />
WOHnLiCHes BÜCHerregaL<br />
Die modularen Niche-Bücherregale sind als ein langer<br />
und tiefer kasten konzipiert, in den Menschen – wie bei<br />
altertümlichen offenen kaminen im Mittelalter – hineingehen<br />
und, falls gewünscht, auf einem kleinen Möbelstück<br />
sitzen können, um zu lesen, o<strong>der</strong> eine kleine<br />
treppe hochsteigen können, um die weiter oben<br />
befindlichen Bücherbretter zu erreichen.<br />
Die idee besteht darin, den auf minimale Dicken hin<br />
bearbeiteten Stein mit einem an<strong>der</strong>en Material zu<br />
verbinden – holz, das ein »wohnlicheres« Aussehen für<br />
die komposition sicherstellt. Stein wird für die vertikalen<br />
Pfosten verwendet, während eichenholz für die horizontalen<br />
Bauteile und Bücherbretter zum einsatz kommt.<br />
Das hauptanliegen war, die Schönheit und materielle<br />
Natur des Steins herauszustellen, indem die tiefen<br />
variiert wurden, um Sicht achsen zu gewährleisten – eine<br />
unregelmäßigkeit, die dem Projekt als Ganzem auch<br />
rhythmus verleiht.<br />
Philippe Nigro für testi Fratelli<br />
raHMen FÜr stein<br />
Naturbelassenes holz und textilwaren bieten<br />
den rahmen für die Materialien von Stone<br />
italiana. Die Wände, bestehend aus holz mit<br />
tüll-Zwischenwänden, bilden eine grazile und<br />
farblose Architektur, bewusst zurückhaltend, um<br />
den ausgestellten Steinen den Vortritt zu lassen.<br />
Die großen Arbeitstische werden zur Palette, die<br />
von den ausgestellten Steinen mit leben gefüllt<br />
werden.<br />
Michele de lucchi & Angelo Micheli<br />
für Stone italiana<br />
Angelo Micheli & Michele de<br />
lucchi schufen eine dezente<br />
umgebung als Bühne für Stein.<br />
Symbiose aus Stein und holz:<br />
Philippe Nigros Bücherregal<br />
30 STEIN TIME 1 i 12
BLuMen, KnÖPFe, Ketten<br />
Sechs von Ferruccio laviani entworfene ideen stellen Stein in einen<br />
an<strong>der</strong>en kontext.<br />
Cabochon: Die Verarbeitung wurde von dem bei edelsteinen verwendeten<br />
facettenfreien cabochon-Schliff inspiriert. eine reihe von farbigen, runden<br />
und konvexen Steinen – winzige, funkelnde, von hinten beleuchtete halbkugeln<br />
– sind in schwarzen Marmor eingesetzt und durch dünne Messingstreifen<br />
verbunden. Sie muten an wie halsketten, die auf dem schwarzen<br />
Samt eines Schmuckkoffers ruhen.<br />
Fleur du Desert: eine referenz an orientalische ornamentale Motive. Die<br />
Sterne in rosa Marmor erinnern an den Facettenschliff von Diamanten. Sie<br />
verschmelzen mit einlagen in verchromtem Stahl und werden einzeln auf<br />
Stahlverschlussringen abgestützt. Die hintergrundbeleuchtung akzentuiert<br />
die warmen Farbtöne <strong>der</strong> Bernsteinfärbung.<br />
Petula: eine geometrische Struktur mit konzentrischen kreisen auf<br />
schwarzem Marmor. Je<strong>der</strong> kreis wird durch eine Serie kleiner ausgebohrter<br />
kreise abgegrenzt, in die Zylin<strong>der</strong> aus verchromtem Stahl und<br />
rosa Marmor eingesetzt sind.<br />
Hexagone: Verarbeitung mit einem sechseckigen geometrischen Design,<br />
das mit einem Flachrelief auf tönen von weißem und grünem Marmor<br />
spielt. Der Mittelteil jedes Sechsecks ist ein kleines Sechseck in dünnem<br />
Marmor, das von hinten beleuchtet wird.<br />
Cuture: konkave Makroknöpfe in Marmor mit 40 cm Durch messer mit zwei<br />
o<strong>der</strong> vier löchern sind auf eine Marmorscheibe aufgebracht. Selbst <strong>der</strong><br />
Faden ist aus Marmor. Je<strong>der</strong> knopf ist mit einer äußeren Bordüre aus<br />
Messing verziert.<br />
Tantra: ein durch vier übereinan<strong>der</strong>liegende Scheiben aus carraramarmor<br />
produziertes tableau.<br />
Pietro Ferruccio laviani für citco<br />
Mit Marmor, licht und<br />
bekannten Formen<br />
experimentierte<br />
Ferruccio laviani.<br />
31
Denkmalpflege<br />
32 STEIN TIME 1 I 12
<strong>der</strong> neue Alte<br />
Wiener<br />
WestbAhnhof<br />
oben: Die Schauseite <strong>der</strong> nördlichen<br />
außenfassade Richtung<br />
europaplatz blieb montiert und<br />
wurde lediglich gereinigt.<br />
Rechts: auf Hochglanz poliert<br />
erstrahlt <strong>der</strong> Innenraum <strong>der</strong><br />
Halle nicht nur durch die Reflexion<br />
<strong>der</strong> Sonne, auch die sich<br />
in die geometrisch reduzierte<br />
Raumästhetik einfügenden<br />
parallelen lichtbän<strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />
flachdecke erzielen bei Dunkelheit<br />
einen ähnlichen effekt.<br />
Von STepHanIe HoDek<br />
als BahnhofCity Wien West eröffnete im<br />
november 2011 <strong>der</strong> in den letzten drei<br />
Jahren mo<strong>der</strong>nisierte Wiener Westbahnhof.<br />
Die ursprüngliche Bahnhofshalle zwischen den<br />
neu errichteten gebäudekomplexen spielt eine<br />
eher untergeordnete Rolle. Deren erhaltung kann<br />
allerdings als gelungen bezeichnet werden.<br />
An<strong>der</strong>s Als in stuttgArt haben<br />
die Wiener, zumindest was die erhaltung<br />
ihrer Westbahnhofhalle betrifft,<br />
keinen grund, auf die Straße zu<br />
gehen. Zwar for<strong>der</strong>te die Österreichische<br />
Bundesbahn (ÖBB) Immobilienmanagement<br />
gmbH in ihrem<br />
architekturwettbewerb unter an<strong>der</strong>em<br />
einen »mo<strong>der</strong>nisierungsschub«, jedoch<br />
galt es, die ursprüngliche Halle in den<br />
entwurf mit einzubeziehen. ein abriss<br />
des seit 1998 denkmalgeschützten<br />
gebäudes aus den 1950er-Jahren<br />
stand nicht zur Debatte. kontrovers<br />
diskutiert wurde vielmehr die architektonische<br />
einbindung <strong>der</strong> ursprünglichen<br />
Halle. »Wie eine Schraubzwinge klemmen<br />
die beiden Blechkonserven die<br />
alte Halle zwischen sich ein und<br />
quetschen ihr das letzte Stück Reiseabenteuer<br />
und grandezza aus. flächen-<br />
maximierung nennt sich diese form<br />
<strong>der</strong> adipositas«, schrieb die Österreichische<br />
Tageszeitung »Der Standard«<br />
über die Umsetzung von neumann &<br />
Steiner. es waren jedoch die architekten<br />
selbst, die sich gegen die von<br />
<strong>der</strong> ÖBB vorgeschlagenen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Halle, mit mehr einbauten<br />
und an<strong>der</strong>en Zu- und abgängen, für<br />
eine Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> historischen<br />
Bausubstanz einsetzten, wie<br />
Richard Wittasek-Dieckmann vom<br />
Bundesdenkmalamt (BDa) Österreich,<br />
abteilung für Technische Denkmale, zu<br />
bedenken gibt. für ihn »stellt die Halle<br />
ein herzeigbares Beispiel einer denkmalgerechten<br />
Sanierung dar«.<br />
Von den erweiterungsbauten ȟber<br />
Tage« abgesehen erschwerte vor allem<br />
auch <strong>der</strong> unterirdische flächenzuwachs<br />
die Umbauarbeiten des Westbahnhofs.<br />
33
Denkmalpflege<br />
In einem aufwendigen Verfahren wurde die<br />
gesamte Halle untergraben und neu funda mentiert.<br />
erfreulicherweise erfolgte keine Setzung.<br />
So blieben sowohl das mauerwerk als auch die<br />
elf meter hohen glasfassaden unversehrt.<br />
Um unter dem gebäude ein dreigeschossiges<br />
einkaufszentrum entstehen<br />
zu lassen, musste die historische Halle<br />
untergraben und neu fundamentiert<br />
werden. Bereits zuvor waren die natursteinplatten<br />
des sowohl außen- wie<br />
auch innenseitig komplett steinsichtig<br />
verkleideten Baus größtenteils abgenommen<br />
und eingelagert worden. lediglich<br />
die fassadenbekleidung <strong>der</strong> großflächigen<br />
Schauseite, das heißt die<br />
nördliche außenfassade Richtung europaplatz,<br />
blieb montiert und wurde nur<br />
gereinigt. Teilweise verrostete Stahlanker,<br />
welche bis zu fünf auf pressfuge<br />
gesetzten platten Halt bieten sollten,<br />
machten die Demontage <strong>der</strong> platten an<br />
den übrigen flächen unumgänglich. Die<br />
Standsicherheit <strong>der</strong> fassade war nicht<br />
mehr gewährleistet.<br />
Steinmetzmeisterin karin Deisl, die<br />
dem architekturbüro neumann &<br />
Steiner im Hinblick auf steintechnisch<br />
relevante Belange beratend zur Seite<br />
stand, erstellte eine eingehende Vor-<br />
34 STEIN TIME 1 I 12
dokumentation mit entsprechendem<br />
maßnahmenkatalog. Ziel war es, so viel<br />
altmaterial wie möglich zu regenerieren.<br />
steine Aus Adnet<br />
karin Deisl war es auch, die den Wie<strong>der</strong>abbau<br />
des seither weniger gefragten<br />
adneter »grauschnölls« erwirkte. Denn<br />
gerade durch die feinen farb- und<br />
Strukturnuancen <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
adneter marmore zeichnet sich die<br />
Ästhetik des Inneren <strong>der</strong> Halle aus,<br />
welche es zu erhalten galt. nach <strong>der</strong><br />
Zerstörung des im Jahr 1858 eröffneten<br />
kaiserin-elisabeth-Bahnhofs am<br />
ende des Zweiten Weltkriegs entschloss<br />
man sich 1949 zum neubau.<br />
Der klare entwurf im Bauhaus-Stil <strong>der</strong><br />
architektengemeinschaft Robert Hartinger,<br />
Sepp Wöhnhart und franz Xaver<br />
Schlarbaum konnte den Wettbewerb für<br />
sich entscheiden. Die gekonnte kombination<br />
<strong>der</strong> unterschiedlichen materialien<br />
wie edelstahl, glas und Stein ist<br />
nicht nur am Äußeren des gebäudes<br />
fast majestätisch, vollplastischen<br />
Säulen gleich<br />
sind die raumhohen,<br />
qua<strong>der</strong>förmigen Stützelemente<br />
wie die wandseitigen<br />
Strebepfeiler mit<br />
dem graubräunlichen<br />
»grauschnöll« verkleidet.<br />
ablesbar, son<strong>der</strong>n auch innen bei <strong>der</strong><br />
differenzierten auswahl und platzierung<br />
<strong>der</strong> adneter marmore spürbar. Während<br />
<strong>der</strong> rötliche, durch zahlreiche helle Calcitbereiche<br />
– Überreste von versteinerten<br />
korallen und Schwämmen – durchaus<br />
verspielt wirkende »Rottropf« die<br />
eingänge säumt, umrahmt <strong>der</strong> homogene<br />
»Helltropf« die Brüstungen <strong>der</strong><br />
Bahnhofshops. majestätisch vollplastischen<br />
Säulen gleich sind die raumhohen,<br />
qua<strong>der</strong>förmigen Stützelemente wie<br />
die wandseitigen Strebepfeiler mit dem<br />
graubräunlichen »grauschnöll« verkleidet.<br />
auf Hochglanz poliert erstrahlt <strong>der</strong><br />
Innenraum <strong>der</strong> Halle nicht nur durch die<br />
Reflexion <strong>der</strong> Sonne, auch die sich in<br />
die geometrisch reduzierte Raumästhetik<br />
einfügenden, parallelen lichtbän<strong>der</strong><br />
an <strong>der</strong> flachdecke erzielen bei Dunkelheit<br />
einen ähnlichen effekt. Die ausschreibung<br />
um die komplexen natursteinarbeiten<br />
entschied das natursteinunternehmen<br />
lauster Steinbau für sich.<br />
Der demontierte Rohbau bildete die<br />
bAuherr<br />
Österreichische Bundes Bahn (ÖBB) und<br />
ÖBB Immobilienmanagement gmbH<br />
Architekten<br />
Planung<br />
Büro neumann & Steiner,<br />
architekten Ingenieure, Wien<br />
Denkmalpflegerische Betreuung<br />
prof. arch. Diether S. Hoppe, Hoppe<br />
architekten Ziviltechniker gesmbH,<br />
Wien<br />
bundesdenkmAlAmt (bdA)<br />
Dipl.-Ing. Dr. Richard Wittasek-<br />
Dieckmann, abteilung für technische<br />
Denkmale, Wien<br />
nAtursteinberAtung<br />
Steinmetzmeisterin karin Deisl, Wien<br />
nAtursteinArbeiten<br />
lauster Steinbau gmbH –<br />
natursteinwerke, einöd b. Villach<br />
marmor-Industrie kiefer gmbH,<br />
oberalm bei Salzburg<br />
ausgangssituation <strong>der</strong> Steinmetz-<br />
arbeiten. Der nächste Schritt bestand<br />
darin, die fugengeometrie des fußbodens<br />
auf die <strong>der</strong> historischen fassadenverkleidung<br />
abzustimmen. Sowohl<br />
im Inneren wie an den außenseitigen<br />
fassaden wurden die abgebauten<br />
ursprünglichen platten so weit als möglich<br />
überarbeitet und wie<strong>der</strong>verwendet.<br />
nach albrecht lauster, Inhaber <strong>der</strong> lauster<br />
Steinbau gmbH, konnten an den<br />
Innenfassaden rund vierzig prozent des<br />
historischen materials aus den 1950er-<br />
Jahren neu überarbeitet wie<strong>der</strong> eingebaut<br />
werden. Die ergänzungen an den<br />
außenflächen aus gesägtem St. margarethener<br />
Sandstein sowie die neu verkleideten<br />
giebel flächen im Inneren<br />
stellten bei <strong>der</strong> Beschaffung des passenden<br />
austauschmaterials kein problem<br />
dar. Die firma lauster, mit <strong>der</strong><br />
planung und <strong>der</strong> ausführung <strong>der</strong> natursteinarbeiten<br />
betraut, arbeitete bei <strong>der</strong><br />
lieferung und Bearbeitung <strong>der</strong> ersatzsteine<br />
mit heimischen Steinmetzbetrie-<br />
35
Denkmalpflege<br />
ben zusammen. So beschaffte <strong>der</strong><br />
Steinmetzbetrieb gus tav Hummel das<br />
Rohmaterial für den austausch des St.<br />
margarethener Sandsteins. Die Überarbeitung<br />
und den Zuschnitt des Sandsteins<br />
und die Bearbeitung des Juramaterials<br />
übernahm die firma lauster<br />
in ihrem Werk in osttirol selbst.<br />
Während marmor kiefer für die lieferung<br />
und den Zuschnitt <strong>der</strong> adneter<br />
marmore zuständig war, regenerierte<br />
<strong>der</strong> Steinmetz meis terbetrieb Trinkl<br />
das altmaterial des Rotmarmors.<br />
nAturstein neu verAnkert<br />
aus gründen <strong>der</strong> Stand sicherheit war<br />
es notwendig, einen großteil <strong>der</strong> fassadenverkleidung<br />
abzunehmen. nicht<br />
mehr fünf auf pressfuge gesetzte platten<br />
werden von einem möglicherweise<br />
verrosteten Stahlanker gehalten, jede<br />
platte ist jetzt einzeln nach dem neuesten<br />
Stand <strong>der</strong> Technik nach DIn 18516<br />
verankert und mit dem mauerwerk verbunden.<br />
Der eingemörtelte Dorn dient<br />
hierbei als festlager, während <strong>der</strong> Dorn<br />
im gleitröhrchen als loselager fungiert.<br />
Somit sind die platten gegenüber<br />
Wärme- und kälteeinwirkungen frei<br />
beweglich. Das acht millimeter breite<br />
fugennetz <strong>der</strong> außenflächen wurde dauerelastisch<br />
geschlossen. Die Innenfassaden<br />
blieben bei einer fugenbreite von<br />
vier millimetern offen. ausschließlich<br />
an den außenseiten im erdgeschoss<br />
sind die St. margarethener platten<br />
hydrophobiert, und durch die Wasser<br />
abweisenden Silikone lässt sich, so die<br />
Hoffnung, die helle farbigkeit des Sandsteins<br />
länger bewahren und auch leichter<br />
reinigen. »Die Schwierigkeit des<br />
projekts bestand vor allem darin«, so<br />
albrecht lauster, »die geometrischen<br />
abweichungen des Bestandes aufzunehmen<br />
und zugleich ein harmonisches<br />
gesamtbild aus altem und neuem<br />
material entstehen zu lassen. es galt,<br />
den anfor<strong>der</strong>ungen des Denkmalschutzes<br />
bei mo<strong>der</strong>ner Verankerungstechnik<br />
gerecht zu werden. »gerade das Ringen<br />
und finden von geeigneten lösungen<br />
zeichnete das gute Zusammenwirken<br />
aller Beteiligten aus.« So verwun<strong>der</strong>t es<br />
nicht, dass sowohl das Bundesdenkmalamt<br />
wie auch die ÖBB mit dem von<br />
allen Beteiligten gemeinschaftlich erarbeiteten<br />
ergebnis überaus zufrieden<br />
sind.<br />
nAchhAltig überzeugend<br />
gerade die Instandsetzung <strong>der</strong> Wiener<br />
Westbahnhofhalle ist ein gutes Beispiel,<br />
um die nachhaltigkeit einer<br />
natursteinfassade aufzuzeigen. So<br />
bewiesen Hartinger, Wöhnhart und<br />
Schlarbaum bereits zur erbauungszeit<br />
Weitsicht. obwohl in den 1950er-Jahren<br />
ein durchaus üblicher Baustoff verwendeten<br />
die architekten keine asbest-<br />
Verkleidung, was sich 60 Jahre später<br />
für den Wiener Westbahnhof ist <strong>der</strong><br />
Zug noch nicht abgefahren, wie sich<br />
auch an den hellen St. margarethener<br />
Sandsteinplatten <strong>der</strong> sanierten<br />
Bahnsteige ablesen lässt.<br />
als richtig erweisen sollte. an<strong>der</strong>s als<br />
<strong>der</strong> palast <strong>der</strong> Republik in Berlin<br />
musste die mit naturstein verkleidete<br />
Halle we<strong>der</strong> entkernt noch letzten<br />
endes abgerissen werden. lediglich<br />
neu verankert und aufgefrischt ist die<br />
Wahrscheinlichkeit groß, dass die<br />
Wiener Westbahnhofhalle auch die<br />
nächsten 60 Jahre problemlos überdauern<br />
wird. auch wenn die vorgegebenen<br />
Zuschnitte außenseitig keine<br />
nachträgliche Dämmung ermöglichten,<br />
ist die Zweischaligkeit des Wandaufbaus<br />
dennoch vorteilhaft. »Bereits die<br />
Hinterlüftung <strong>der</strong> fassade bietet einen<br />
Dämmschutz«, stellt lauster fest, »ein<br />
even tuell erneuter Rückbau wäre problemlos<br />
möglich. We<strong>der</strong> entsorgungs-<br />
wie Recyc lingprobleme noch ein<br />
gesundheitliches Risiko müssten<br />
berücksichtigt werden. Die solide<br />
Bauweise einer hinterlüfteten natursteinfassade«,<br />
so lauster, »steht für<br />
die nachhaltigkeit von naturstein.«<br />
»auch wenn die Halle als denkmalgeschütztes<br />
objekt von den neubauten<br />
stark in Beschlag genommen wird«, wie<br />
Robert kniefacz, oberstadtbaurat <strong>der</strong><br />
Stadt Wien, im Standard zitiert wird,<br />
wird es in den folgenden Jahren<br />
spannend zu beob achten sein, ob die<br />
»altmodische« Steinfassade nicht doch<br />
mit <strong>der</strong> »High-Tech«-aluminiumverkleidung<br />
<strong>der</strong> neubauten mithalten kann. n<br />
36 STEIN TIME 1 I 12
Innen<br />
Schöner<br />
Shoppen<br />
Von RIchaRD WatZKe<br />
Mit jährlich über 16 Millionen<br />
Besuchern ist das Donau<br />
Zentrum Wiens größtes einkaufszentrum.<br />
Bei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
wurde Kunststein durch naturstein<br />
als Bodenbelag und Gestaltungselement<br />
ersetzt.<br />
38 STEIN TIME 1 I 12
Blick entlang <strong>der</strong><br />
hauptachse <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>nisierten zweigeschossigen<br />
Mall<br />
Im obergeschoss<br />
verbinden mit Stein<br />
belegte Brücken die<br />
beiden Galerien<br />
entlang <strong>der</strong> Mall.<br />
DaS Donau Zentrum bildet zusammen<br />
mit dem angeschlossenen Donau<br />
Plex einen stark frequentierten Gebäudekomplex<br />
im 22. Wiener Gemeindebezirk<br />
Donaustadt. auf 130.000 Quadratmetern<br />
bieten über 260 Geschäfte,<br />
Restaurants und Unterhaltungsbetriebe<br />
einen eng verzahnten Mix aus einkaufen<br />
und Unterhaltung. Seit seiner eröffnung<br />
1975 wurde das Donau Zentrum<br />
mehrfach erweitert. Die ursprüngliche<br />
Verkaufsfläche von knapp 23.000 Qua-<br />
an den Stirnseiten<br />
erschließen zwei<br />
Rolltreppen die<br />
beiden Verkaufsebenen.<br />
dratmetern wuchs auf den aktuellen<br />
Stand von über 100.000 Quadratmetern<br />
an, zusätzlich kam 1999 mit dem<br />
Donau Plex Wiens größtes entertainmentcenter<br />
hinzu. 2006 beauftragte<br />
Unibail-Rodamco das Londoner architekturbüro<br />
Dunnettcraven mit <strong>der</strong><br />
erweiterung des Donau Zentrums um<br />
28.000 Quadratmeter zusätzlicher<br />
Verkaufsfläche für 60 neue Geschäfte.<br />
Darüber hinaus erhielten Dunnettcraven<br />
und <strong>der</strong> Wiener Ziviltechniker<br />
39
Innen<br />
Franz Riedl den auftrag zur Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
<strong>der</strong> bestehenden Bauteile. Im<br />
oktober 2010 wurde das mo<strong>der</strong>nisierte<br />
und erweiterte Donau Zentrum neu<br />
eröffnet.<br />
natur- Statt kunStStein<br />
Beim Refurbishment des bestehenden<br />
Bauteils wurden rund 4.000 Quadratmeter<br />
Bodenplatten aus Jurakalkstein<br />
verlegt. Um den Geschäftsbetrieb nicht<br />
zu stören, wurde <strong>der</strong> bestehende Kunststeinboden<br />
bei Vollbetrieb des centers<br />
nach Ladenschluss und an Wochenenden<br />
entfernt und durch den neuen<br />
natursteinboden ersetzt. ebenso<br />
erhielten die Fronten <strong>der</strong> Wandpfeiler<br />
an den Ladeneingängen eine einheitliche<br />
Verkleidung aus nero assoluto, in<br />
das sich je<strong>der</strong> Ladenbetreiber sein<br />
individuelles Portal hineinbauen konnte.<br />
Die dunkelgrauen Verkleidungen korrespondieren<br />
zusätzlich mit den Querstreifen<br />
im hellen Boden und lenken<br />
den Blick <strong>der</strong> Besucher beim Durchschreiten<br />
<strong>der</strong> Mall auf die Schau-<br />
objekt:<br />
Refurbishment des Donau Zentrums<br />
bauherr:<br />
Unibail-Rodamco austria<br />
Management Gmbh<br />
1220 Wien<br />
planer:<br />
Dunnettcraven, London<br />
arch. Riedl Ziviltechniker Gmbh,<br />
1060 Wien<br />
Generalunternehmer<br />
aRGe Donauzentrum<br />
naturSteine<br />
4.000 Quadratmeter Bodenplatten aus<br />
Jurakalkstein rahmweiß und einlegerstreifen<br />
aus nero assoluto in jeweils<br />
3 cm Stärke. Verkleidung <strong>der</strong> Pfeiler mit<br />
nero assoluto in 2,5 cm Stärke bis zu<br />
einer höhe von 1 m.<br />
naturSteinarbeiten:<br />
Franz Bamberger Ges.m.b.h.,<br />
2514 traiskirchen<br />
Seitenansicht<br />
<strong>der</strong> Brücken mit<br />
Steinbelag<br />
fenster. Unibail-Rodamco unterhält 78<br />
Shopping center in zwölf Län<strong>der</strong>n europas<br />
mit jährlich über 760 Millionen<br />
Besuchern. In die Mo<strong>der</strong>nisierung und<br />
erweiterung des Donau Zentrums flossen<br />
insgesamt 155 Millionen euro. als<br />
Bauherr hat das größte europäische<br />
Immobilienunternehmen im einzelhan-<br />
Visualisierung <strong>der</strong> Shopfront: Bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong><br />
oberflächen entschied man sich für eine wartungsarme<br />
und dezente Variante aus dunkelgrauem nero<br />
assoluto und weiß beschichtetem Stahl.<br />
delssektor beim neubau und bei <strong>der</strong><br />
Mo<strong>der</strong>nisierung bestehen<strong>der</strong> objekte<br />
den anspruch, Lieferanten und die verwendeten<br />
Werkstoffe nicht mehr rein<br />
gewinnorientiert auszuwählen, son<strong>der</strong>n<br />
Faktoren wie den c0 2 -ausstoß und die<br />
Verwendung umweltfreundlicher Materialien<br />
stärker zu berücksichtigen. n<br />
40 STEIN TIME 1 I 12
Innen<br />
Blick auf das lichte und<br />
ein ladend gestaltete Buffet.<br />
WegWeisend:<br />
dorfergrün<br />
ein heller Verde Aquamarin, kombiniert<br />
mit sattem Dorfergrün, prägt<br />
nicht von ungefähr den Bodenbelag<br />
des Rehazentrums <strong>der</strong> AUVA in Bad<br />
Häring: Die scheinbar zufällig gestreuten<br />
dunkleren Platten lassen auf den<br />
zweiten Blick gerade Linien erkennen.<br />
Von Anne-MARIe RIng<br />
Die im Bereich <strong>der</strong> glasfassade<br />
bodengleich<br />
eingebauten Unterflurkonvektoren<br />
verhin<strong>der</strong>n ein<br />
Beschlagen <strong>der</strong> Scheiben.<br />
ein verglastes Foyer und großzügige<br />
Fensterflächen prägen<br />
den neubau des Rehabilitationszentrums<br />
Häring. Zur<br />
lichten Atmosphäre trägt auch<br />
<strong>der</strong> Bodenbelag aus hellem<br />
naturstein bei.<br />
42 STEIN TIME 1 I 12
In <strong>der</strong> zentralen eingangshalle<br />
mit empfangsbereich<br />
ist rechterhand eine<br />
Portiers loge angeordnet.<br />
<strong>der</strong> fund einer schWefelquelle<br />
im Jahr 1951 ist grundlage für den<br />
gesundheitstourismus im österreichischen<br />
Bad Häring, auf einem Hochplateau<br />
oberhalb des Inntals zwischen<br />
Wörgl und Kufstein gelegen. Seit 1965<br />
trägt Häring den Beinamen »Bad«, 1973<br />
wurde das Rehabilitationszentrum <strong>der</strong><br />
Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt<br />
(AUVA), Wien, eröffnet. Die AUVA unterhält<br />
insgesamt vier Rehabilitationszentren<br />
in Österreich; in Bad Häring werden<br />
schwerpunktmäßig Patienten nach<br />
Arbeitsunfällen mit Funktionseinbußen<br />
des Bewegungs- und Stützapparates,<br />
nach Amputationen, mit Querschnittlähmung<br />
sowie mit Polytraumen stationär<br />
behandelt.<br />
nach über dreissigjährigem<br />
bestehen entsprachen die Baulichkeiten<br />
nicht länger den heutigen Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Sanierung, die<br />
bei laufendem, wenn auch reduziertem<br />
Betrieb in mehreren Baustufen durch-<br />
geführt wurde, wurden alle Bereiche<br />
des Rehabilitationszentrums abgetragen<br />
und neu errichtet.<br />
für die gestaltung <strong>der</strong> Um- und<br />
erweiterungsbauten zeichnen das Wiener<br />
Architekturbüro Moser Architekten<br />
Ziviltechniker gmbH und Arch. Prof.<br />
Hannes Lintl Ziviltechniker gmbH<br />
verantwortlich. Die Architekten hatten<br />
Bodenbeläge aus naturstein ausgeschrieben,<br />
nämlich indischen Marmor<br />
Verde Aquamarin in Kombination mit<br />
Solitären aus grünem granit. Der<br />
natursteinverleger, die Firma Matschy,<br />
Kapfenberg, konnte die Architekten<br />
statt für den grünen granit für den<br />
heimischen »Dorfergrün« gewinnen.<br />
Der Chloritschiefer wird im nahen osttirol<br />
auf einer Höhe von 1.400 Metern<br />
gewonnen.<br />
das Verlegemuster <strong>der</strong> zwischen<br />
10 und 60 Zentimeter breiten, immer<br />
60 Zentimeter langen Platten wurde<br />
43
Innen<br />
objekt:<br />
Umbau und erweiterung<br />
Rehabilitationszentrum, Bad Häring<br />
bauherr:<br />
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />
(AUVA), Wien<br />
architekten:<br />
Moser Architekten Ziviltechniker gmbH<br />
und Arch. Prof. Hannes Lintl<br />
Zivil techniker gmbH, Wien<br />
naturstein:<br />
Verde Aquamarin; 4.000 m2 Bodenplatten<br />
von 10 x 60 cm bis 60 x 60 cm<br />
Dorfergrün als Solitäre<br />
natursteinlieferanten:<br />
grein group, graz<br />
Lauster naturstein gmbH, Huben<br />
Matschy gmbH, Kapfenberg<br />
Verlegung:<br />
Matschy naturSteinDesign<br />
8605 Kapfenberg<br />
natursteinkleber:<br />
Botament M 13 Stone<br />
Der Aufgang zum Bettentrakt ist ebenfalls<br />
mit dem Verde Aquamarin belegt.<br />
von den Architekten so vorgegeben,<br />
dass im gesamtbild ein lebhafter, aufgelockerter<br />
eindruck entsteht. Trotz <strong>der</strong><br />
nur scheinbar zufälligen Streuung <strong>der</strong><br />
schmalen Platten aus Dorfergrün lässt<br />
das streng orthogonal gerichtete<br />
Muster eine gerade Linie erkennen.<br />
Das ist für einen Boden, auf dem<br />
Patienten nach operationen am<br />
Rückenmark und Amputationen das<br />
gehen wie<strong>der</strong> erlernen, sehr bedeutsam<br />
– und jede Platte, die »mehr«<br />
zurückgelegt wird, beschert ein erfolgserlebnis.<br />
Diesen erfolg zu visualisieren,<br />
war ein Anliegen <strong>der</strong> Architekten.<br />
so Verbringen die Patienten<br />
täglich sehr Viel zeit auf den<br />
gängen mit gehhilfen o<strong>der</strong> in Rollstühlen,<br />
aber auch Betten müssen<br />
verschoben werden. Um Kollisionen zu<br />
vermeiden, sind die gänge sehr breit<br />
ausgebildet und <strong>der</strong> naturstein wurde<br />
auch in den angrenzenden Warte- und<br />
Aufenthaltsbereichen verlegt.<br />
die baustelle zog sich über mehrere<br />
Jahre, alles in allem wurden 4.000<br />
Quadratmeter Bodenbeläge in naturstein<br />
verlegt. Doch <strong>der</strong> Aquamarin<br />
selbst wurde in einer Charge geor<strong>der</strong>t,<br />
nachdem <strong>der</strong> natursteinverarbeiter sich<br />
vor ort von <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit des<br />
indischen Lieferanten überzeugt hatte.<br />
entscheidende Kriterien waren die Farbgebung<br />
und Struktur des Steines sowie<br />
die Passgenauigkeit <strong>der</strong> Zuschnitte,<br />
denn <strong>der</strong> Stein sollte noch in Indien<br />
konfektioniert werden. Die oberfläche<br />
<strong>der</strong> Platten ist fein geschliffen (C180).<br />
Auch ohne weitere Behandlung entspricht<br />
das <strong>der</strong> Rutschsicherheitsklasse<br />
R9. Verde Aquamarin ist ein sehr dichter<br />
Kalkstein mit einer geringen Wasseraufnahme<br />
und von daher relativ unempfindlich.<br />
Durch den feinen Schliff zeichnet<br />
sich – an<strong>der</strong>s als bei Hochglanzpolituren<br />
– die gehlinie trotz <strong>der</strong> hohen<br />
Frequentierung kaum ab. n<br />
44 STEIN TIME 1 I 12
Plätze<br />
In den Abendstunden kommt das<br />
neue lichtkonzept des Hauptplatzes<br />
beson<strong>der</strong>s gut zur Geltung. Mo<strong>der</strong>ne<br />
Sitzmöbel aus Holz in klarer linienführung<br />
vervollständigen die Platzwirkung.<br />
Raum<br />
mit stein<br />
VoN SuSANNe loreNz<br />
Von 2010–2011 hat die Marktgemeinde<br />
Bad Deutsch-Altenburg<br />
ihren zentralen Hauptplatz neu<br />
gestalten lassen. Naturstein spielt die<br />
Hauptrolle in dem eleganten entwurf.<br />
46 STEIN TIME 2 I 11
Das ensemble aus Säule, Steinfläche,<br />
Sitzblöcken aus Granit und<br />
dem Springbrunnen ist attraktiv<br />
und mo<strong>der</strong>n.<br />
die ausgangssituation<br />
Die Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg<br />
hat rund 1.500 einwohner und<br />
liegt in Nie<strong>der</strong>österreich im Bezirk Bruck<br />
an <strong>der</strong> leitha. Sie befindet sich auf<br />
dem Gebiet <strong>der</strong> römischen Garnisonsstadt<br />
Carnutum; auf dem nahe gelegenen<br />
Pfaffenberg befand sich das<br />
wichtigste Heiligtum <strong>der</strong> antiken<br />
Siedler. Bis zur Neugestaltung war <strong>der</strong><br />
Hauptplatz vor allem ein verkehrsreicher<br />
Knotenpunkt mit Parkplätzen<br />
und einer kleinen Verkehrsinsel. Da die<br />
Marktgemeinde im Jahr 2011 einen <strong>der</strong><br />
drei Ausstellungsorte <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen<br />
landesausstellung in <strong>der</strong><br />
region römerland-Carnutum darstellte,<br />
wurde die Sanierung und Aufwertung<br />
Stufen überbrücken die Niveauunterschiede auf<br />
dem Platz. Sie sind in Hartberger Granit ausgeführt.<br />
Durch die Mischung aus Granit und Syenit entsteht<br />
ein abwechslungsreiches Farbspiel <strong>der</strong> Flächen.<br />
des Platzes beschlossen und mit entsprechenden<br />
För<strong>der</strong>mitteln unterstützt.<br />
ein neueR Raum wiRd gewonnen<br />
Mit <strong>der</strong> Planung wurde das Büro Die<br />
landschaftsplaner.at beauftragt. In <strong>der</strong><br />
realisierung liegt <strong>der</strong> Akzent auf kristallinem<br />
Naturstein aus Österreich: Granit<br />
und Syenit. Der vorher von Straßen zerschnittene,<br />
zerglie<strong>der</strong>t wirkende Platz<br />
wurde zu einer großzügigen Fläche<br />
zusammengefasst, die nun als neu<br />
gewonnener Stadtraum bzw. zentraler<br />
Platz wirkt. Der Verkehr wird um diese<br />
›Insel‹ herumgeleitet, wildes Parken und<br />
Befahren des Platzes verhin<strong>der</strong>n Poller.<br />
Die Jupitersäule – tribut an die antiken<br />
Wurzeln des ortes – wurde in die Platzgestaltung<br />
integriert. Sie ist nachts in<br />
verschiedenen Farben angestrahlt und<br />
wichtiger Bestandteil des umfassenden<br />
lichtkonzeptes. Parken ist nur noch an<br />
ausgewählten Stellen möglich, eine verkehrsberuhigte<br />
Straße wurde ebenfalls<br />
mit Natursteinbelag ausgeführt.<br />
Konzept und neugestaltung<br />
Der unregelmäßig geformte Hauptplatz<br />
ist mit mehreren flachen Stufen ausgeführt<br />
und liegt etwas höher als die<br />
umgebende Straße bzw. an einer Stelle<br />
auch niedriger als das umgebungsniveau.<br />
Mit Bordstein und treppen sind<br />
diese Höhenunterschiede gelöst.<br />
Mitten auf dem Platz sind in einer<br />
flachen Senke mehrere Düsen eines<br />
Springbrunnens im Boden eingelassen,<br />
die eine Wasserfläche bilden. Das<br />
Plätschern belebt das Platzgeschehen.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Sitzmöbel aus Hartholz und<br />
passende laternen runden das Bild ab<br />
und laden in den Abendstunden ein,<br />
das wechselnde licht- und Farbenspiel<br />
<strong>der</strong> Jupitersäule zu genießen. einige<br />
grüne Inseln und neu gepflanzte Bäume<br />
sorgen für ein angenehmes Klima und<br />
spenden Schatten.<br />
Durch die große Freifläche, die mit <strong>der</strong><br />
zusammenlegung des Hauptplatzes<br />
erzielt wurde, haben sich neue Nutzungen<br />
ergeben: die Bürger Bad<br />
Deutsch-Altenburgs halten sich heute<br />
gern hier auf o<strong>der</strong> setzen sich in die<br />
Außenbewirtschaftungsflächen <strong>der</strong><br />
Gastronomie. Auch für größere Veranstaltungen<br />
kann sie genutzt werden.<br />
Auf <strong>der</strong> abgerundeten Seite des Hauptplatzes<br />
steht heute <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne Venusbrunnen:<br />
Die benachbarte Bank lädt<br />
zum Sitzen ein – eine Insel <strong>der</strong> entspannung,<br />
wo vorher eine Straßenkreuzung<br />
war. Der Venusbrunnen sorgt<br />
für Gesprächsstoff und erinnert zugleich<br />
an die römische Vergangenheit.<br />
Im zuge <strong>der</strong> Neugestaltung wurden<br />
auch <strong>der</strong> Kanal und Wasserleitungen<br />
erneuert sowie das Höhenniveau des<br />
Platzes verän<strong>der</strong>t. zudem galt es, ein<br />
47
Plätze<br />
Dort, wo vorher eine Straßenkreuzung war,<br />
zieht jetzt <strong>der</strong> neue raum die Bürger an. An<br />
<strong>der</strong> nachhaltigen Gestaltung mit Naturstein<br />
wird die Marktgemeinde lange Freude haben.<br />
BauheRR<br />
Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg<br />
aRchiteKt/ziviltechniKeR<br />
Die landschaftsplaner.at,<br />
ziviltechnikerges.mb.H.,<br />
Herr DI ralf Wun<strong>der</strong>er,<br />
Harzhausergasse 16,<br />
2460 Bruck an <strong>der</strong> leitha<br />
natuRsteinliefeRant<br />
Poschacher Natursteinwerke,<br />
4222 St. Georgen<br />
natuRstein<br />
19 Poller aus Hartberger Granit<br />
5 m Sitzbänke aus Hartberger Granit<br />
900 m² Bodenplatten aus Hartberger<br />
Granit und Gebhartser Syenit, allseitig<br />
sandgestrahlt, Kanten durch das<br />
Sandstrahlen leicht gerundet,<br />
in 25 cm Bahnen, in 4 cm, 6 cm,<br />
12 cm und 14 cm stark<br />
75 tonnen Pflastersteine<br />
aus Hartberger Granit<br />
670 m randeinfassung<br />
aus Hartberger Granit<br />
Gute Verarbeitung<br />
unterstreicht den<br />
hohen Stellenwert des<br />
kristallinen Steins.<br />
darunter liegendes historisches ziegelgewölbe<br />
in bis zu drei Metern tiefe zu<br />
restaurieren und zu überbauen.<br />
Der elegante entwurf <strong>der</strong> landschaftsplaner.at<br />
überzeugt durch das raumkonzept<br />
wie auch durch die Materialwahl.<br />
Bad Deutsch-Altenburg hat<br />
dadurch eine repräsentative und zentrale<br />
Fläche gewonnen, die bereits bei<br />
mehreren Veranstaltungen ihre Funktionalität<br />
unter Beweis stellen konnte.<br />
natuRstein<br />
Die Wahl <strong>der</strong> Architekten fiel auf Naturstein,<br />
weil durch ihn die Beständigkeit<br />
und <strong>der</strong> hohe Wert <strong>der</strong> Neugestaltung<br />
unterstrichen werden. In Kombination<br />
mit Sichtbeton entstehen durch den<br />
Granit und den Syenit strukturierte,<br />
organisch wirkende oberflächen. Große<br />
Formate verleihen den entsprechenden<br />
Platzbereichen einen höheren optischen<br />
Stellenwert.<br />
Für den Bodenbelag des Hauptplatzes<br />
wurden 900 m² Hartberger Granit und<br />
Gebhartser Syenit in unterschiedlichen<br />
Stärken verarbeitet. Alle Platten sind<br />
allseitig sandgestrahlt mit leicht gerundeten<br />
Kanten. Durch die unterschiedliche<br />
Färbung des Materials und das<br />
Verlegemuster ergeben sich abwechslungsreiche<br />
Flächenansichten. zur<br />
Straße hin grenzt sich <strong>der</strong> Platz deutlich<br />
ab: 19 Poller, ebenfalls aus Hartberger<br />
Granit, korrespondieren mit den Sitzqua<strong>der</strong>n<br />
aus demselbem Material. Das<br />
Design ist mo<strong>der</strong>n und mit klaren linien<br />
ausgeführt.<br />
ergänzend fanden 75 tonnen Kleinpflastersteine<br />
aus Hartberger Granit<br />
Verwendung, um bestimmte Partien<br />
optisch wie funktional abzugrenzen. Die<br />
randeinfassung besteht ebenfalls aus<br />
Hartberger Granit. Das Material korrespondiert<br />
farblich mit dem Stein <strong>der</strong><br />
Jupitersäule.<br />
Der verwendete Granit und Syenit sind<br />
haltbar und auch dem Winterwetter<br />
gewachsen, selbst bei nassem Wetter<br />
bieten sie hohe trittsicherheit. n<br />
48 STEIN TIME 2 I 11
Plätze<br />
Klare Abtrennung von Platz<br />
und verkehrsberuhigter<br />
Straße durch die sandgestrahlten<br />
Poller aus<br />
Herschenberger Granit<br />
mit Fase – und doch kein<br />
harter Bruch.<br />
Kleinod<br />
in bUdapest<br />
vON SuSANNe lOreNz<br />
aUsgangssitUation<br />
Mit seinen rund 1.400m² ist <strong>der</strong> Gárdonyi-<br />
Platz, im Stadtteil Újbuda in Budapest an<br />
<strong>der</strong> lebhaften Bartók-Béla-Straße gelegen,<br />
ein kleines Fleckchen, das für die Bewohner<br />
<strong>der</strong> umliegenden Häuser zum sozialen<br />
und kulturellen treffpunkt aufgewertet<br />
werden sollte.<br />
Daher war es an <strong>der</strong> zeit, den unregelmäßig<br />
geformten Platz attraktiver zu gestalten.<br />
Der Belag aus Beton und Asphalt, vielfach<br />
geflickt und unschön anzusehen, war in die<br />
Jahre gekommen und nicht mehr zeitge-<br />
Der Gárdonyi-Platz in Budapest ist durch die Sanierung<br />
mit Granit deutlich aufgewertet worden. Das ehemalige<br />
hässliche entlein aus Beton und Asphalt, das an<br />
vielen Stellen schadhaft und notdürftig geflickt war, hat<br />
sich zum schönen Stadtraum gemausert, wo sich die<br />
Bewohner gerne aufhalten.<br />
mäß. Der kaum genutzte Ort sollte zum<br />
attraktiven Stadtraum avancieren.<br />
UmgestaltUng<br />
Nach Plänen <strong>der</strong> landschafts- und Gartenbauarchitektin<br />
Judit tátrai (Firma Solitaire<br />
GmbH) wurde <strong>der</strong> Gárdonyi-Platz 2009–<br />
2010 komplett umgestaltet. Neue Hauptkomponenten<br />
sind Grün und haltbarer Naturstein,<br />
kombiniert in einer kreativen und sehr<br />
ansprechenden Garten- und Platzgestaltung.<br />
Mehrere grüne Inseln mit Bäumen und<br />
Sträuchern geben <strong>der</strong> Fläche eine klein-<br />
50 STEIN TIME 2 I 11
Grüne Inseln und<br />
geschwungene Sitzbank:<br />
Durch organische Formen<br />
und abwechslungsreiche<br />
Gestaltung erhält<br />
<strong>der</strong> Platz seinen beson<strong>der</strong>en<br />
Charakter.<br />
teilige und gemütliche Ausstrahlung, <strong>der</strong><br />
Platz ist nicht mehr vollständig einsehbar,<br />
mehrere ›privat‹ wirkende Sitzgruppen<br />
sind über den Platz verteilt.<br />
Im zentrum befindet sich die Statue<br />
von zoltán Gárdonyi, dem ungarischen<br />
Komponisten, dem dieser Platz gewidmet<br />
ist. An <strong>der</strong> längsseite verläuft die<br />
Bartók-Béla-Straße mit Straßenbahn.<br />
Auf <strong>der</strong> gegenüberliegenden Seite des<br />
Platzes musste die Bercsényi-Straße in<br />
die Neugestaltung integriert werden,<br />
auch hier ist <strong>der</strong> Belag aus Naturstein<br />
verlegt worden. eine Außenbewirtschaftungsfläche<br />
lädt Besucher ein.<br />
Der Gárdonyi-Platz verläuft nicht plan,<br />
son<strong>der</strong>n ist leicht abschüssig. Die<br />
Niveausprünge hat Judit tátrai in <strong>der</strong><br />
Neugestaltung mit terrassierungen <strong>der</strong><br />
Grünanlagen und <strong>der</strong> Nutzflächen sowie<br />
mit mehreren Stufen in den Wegen<br />
überbrückt. eine größere terrasse nutzt<br />
das Café Hadik als Außenbewirtschaftungsfläche,<br />
die gut frequentiert wird.<br />
viele kleine grüne ›Inseln‹ mit Bäumen<br />
und rabatten beleben den Platz, <strong>der</strong><br />
gar nicht ›steinern‹ wirkt.<br />
platzmöblierUng<br />
Durch mo<strong>der</strong>ne Sitzmöbel aus hellem<br />
Holz, eingebettet ins Grün, entsteht ein<br />
angenehmer und schlüssiger raumeindruck.<br />
ebenso unterstützen schlanke<br />
lichtsäulen zur nächtlichen Beleuchtung<br />
den zeitgemäßen raumeindruck.<br />
Der Gardonyi-Platz wirkt auch in den<br />
Abendstunden einladend. Die neuen<br />
Fahrradstän<strong>der</strong> aus Metall sind auf die<br />
Platzmöblierung abgestimmt. ein kleiner<br />
Springbrunnen belebt mit seinem Plätschern<br />
das Geschehen auf dem Platz.<br />
natUrstein<br />
Der Großteil <strong>der</strong> Steinflächen besteht<br />
aus sandgestrahlten Platten aus Herschenberger<br />
Granit in den Farben Grau<br />
und Gelb. Durch die unterschiedlichen<br />
Farbabstufungen ergibt sich auch auf<br />
größeren Flächen ein abwechslungsreiches<br />
Bild. Das haltbare und strapazierfähige<br />
Material ist auch dem Winterwetter<br />
gewachsen. Im zulieferbereich<br />
vor dem Café wurden Platten mit sechs<br />
zentimeter Stärke verwendet, für die<br />
an<strong>der</strong>en Flächen vier zentimeter<br />
starkes Material.<br />
Durch die sandgestrahlte Oberfläche<br />
wird trittsicherheit auch bei nassem<br />
Wetter sichergestellt. zur Abtrennung<br />
<strong>der</strong> einzelnen Platzbereiche voneinan<strong>der</strong><br />
sind Kleinsteine aus Hartberger<br />
Granit in Grau-Gelb verlegt worden,<br />
doch auch durch unterschiedlichen<br />
Steinschnitt entstehen optische Abgrenzungen.<br />
Bän<strong>der</strong> aus grauem Gebhartser<br />
Syenit glie<strong>der</strong>n die größeren Abschnitte<br />
zusätzlich. Die kleinen unregelmäßigen<br />
Flächen auf dem Gárdonyi-Platz sind mit<br />
Kleinpflaster versehen worden.<br />
Auch die Poller, die das Befahren und<br />
Parken auf dem Platz verhin<strong>der</strong>n,<br />
bestehen aus Herschenberger Granit.<br />
Durch die einheitliche verwendung von<br />
Naturstein entsteht ein homogenes Bild<br />
<strong>der</strong> Flächen, durch die unterschiedliche<br />
Farbwahl, den Steinschnitt und die<br />
verlegemuster erhält <strong>der</strong> Platz zugleich<br />
seine abwechslungsreiche Ausstrahlung.<br />
In Kombination mit dem vielseitigen<br />
Grünflächenkonzept ist ein anziehen<strong>der</strong><br />
Platz entstanden, <strong>der</strong> von den Bürgern<br />
gut angenommen wird. n<br />
Durch die terrassierung entsteht ein<br />
vielgestaltiges raumbild, die Außenflächen<br />
des Café Hadik werden von<br />
den Bürgern sehr gut angenommen.<br />
baUherr<br />
Stadt Budapest XI. Bezirk Selbstverwaltung<br />
baUfirma<br />
Fökert Parkfenntartó-Kertészeti és<br />
Szolgáltató KFt<br />
landschafts- Und<br />
gartenbaUarchiteKtin<br />
Judit tátrai (Solitaire GmbH)<br />
natUrstein<br />
1.220 m² Platten aus Herschenberger<br />
Granit grau-gelb, trittfläche sandgestrahlt,<br />
in verschiedenen Formaten und Stärken;<br />
20 m² Platten aus Gebhartser Syenit mit<br />
A<strong>der</strong>n und Kornwechsel, trittfläche<br />
sandgestrahlt in verschiedenen Formaten<br />
und Stärken;<br />
53 Stück Poller aus Herschenberger Granit<br />
grau-gelb, allseitig sandgestrahlt,<br />
20 x 20 x 50 cm mit 1 cm Fase;<br />
Kleinsteine aus Hartberger Granit<br />
grau -gelb, 9 x 9 x 9 cm<br />
natUrsteinlieferant<br />
Poschacher Natursteinwerke,<br />
4222 St. Georgen<br />
51
harmonisch: Kiesbeet<br />
mit Gräsern<br />
und großen Flusssteinen<br />
Der Qua<strong>der</strong> kann<br />
als Sitzfläche und<br />
als tisch verwendet<br />
werden.<br />
Gestalten<br />
mit Grossen<br />
steinen<br />
VoN DaNiel BöSwirth<br />
Für die Verwendung von Naturstein muss<br />
ein Garten nicht groß sein. Gezielt eingesetzt<br />
kommen Findlinge, Qua<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
Säulen auch bei wenig Platz zur Geltung.<br />
Schon mittelgroße Steine wirken wie<br />
imposante Felsen o<strong>der</strong> Blöcke.<br />
52 STEIN TIME 1 i 12
VorGärten und sitzplätze sind<br />
die Visitenkarte des Hauses. Sie<br />
sind viel gesehen, sollen repräsentativ<br />
angelegt werden und zugleich praktisch<br />
zu pflegen sein. Kleine Geländesprünge<br />
von einem halben Meter o<strong>der</strong> auch<br />
mehr kann man durch eine reihe Steinblöcke<br />
überbrücken. ein dahinter angelegtes<br />
Kiesbeet, das mit trockenheitsliebenden<br />
Stauden und Gehölzen<br />
bepflanzt ist, reduziert die Pflege auf<br />
ein Minimum und sieht zugleich gut<br />
aus. Steht nur wenig Platz zur Verfügung,<br />
muss die Verwendung von Gestaltungselementen<br />
im Garten gut überlegt<br />
sein. Gezielt platzierte Steine wirken<br />
durch ihre natürliche anmutung für sich<br />
und glie<strong>der</strong>n Vorgärten, Sitzplätze o<strong>der</strong><br />
Böschungen. Sägerau o<strong>der</strong> sandge<br />
Das ausgangsmaterial: kleine abschläge<br />
aus dem Brecher und große, spaltraue<br />
Qua<strong>der</strong> mit Spuren des abbaus<br />
strahlt fügen sich Steinplatten durch<br />
ihre natürliche, zurückhaltende Farbgebung<br />
ideal in den restlichen Garten<br />
ein. oft kann die Belagsgestaltung mit<br />
nur einer einzigen größeren Steinplatte<br />
elegant gelöst werden.<br />
steinblöcke für den HanG<br />
als alternative zur klassischen Mauer<br />
können Böschungen und hänge mit<br />
großen, tonnenschweren Steinblöcken<br />
locker gestaltet werden. Dabei wird <strong>der</strong><br />
hang durch einzelne, in unregelmäßigen<br />
abständen gesetzte Steinblöcke<br />
abgefangen. Diese wurfsteinmauern<br />
bieten genügend raum, um auch größere<br />
Stauden o<strong>der</strong> Gehölze zu verwenden.<br />
Der beson<strong>der</strong>e reiz liegt darin,<br />
dass je<strong>der</strong> Stein von mehreren Seiten<br />
GarteN<br />
Findlinge unter einem Zierapfel<br />
Zierde für den Vorgarten:<br />
große Steinblöcke zum<br />
abstellen von Schalen.<br />
gesehen werden kann und so voll zur<br />
Geltung kommt. auf die auswahl <strong>der</strong><br />
Blöcke o<strong>der</strong> Bruchsteine muss viel Zeit<br />
verwendet werden, wenn die Mauer<br />
wirken soll. Je steiler <strong>der</strong> hang und je<br />
enger die Steine zu liegen kommen,<br />
desto mehr nähern sie sich in ihrer<br />
wirkung grob geschlichteten trockenmauern.<br />
lieblinGsplatz für<br />
Wasser ratten<br />
Felsen können beson<strong>der</strong>s in Verbindung<br />
mit Schwimmteichen in <strong>der</strong> randzone<br />
raffiniert in Szene gesetzt werden. als<br />
schwer bezwingbare Monolithen, Klippen<br />
und Kletterfelsen locken sie am<br />
Ufer junge und alte eroberer, die sich<br />
mit einem Sprung ins wasser erfri<br />
53
GarteN<br />
trittsteinweg aus Granitblöcken<br />
vom Ufer in den<br />
Schwimmbereich.<br />
schen. Die Stabilität des Unterbaus,<br />
eine rissfreie Struktur des Felsens und<br />
die ausreichende Standfestigkeit des<br />
Steines sind dabei zu beachten.<br />
ein mit großen trittsteinen gelegter<br />
weg im Flachwasserbereich, <strong>der</strong> mit<br />
dem Steg in Verbindung steht,<br />
erschließt den Schwimmteich auch<br />
dort, wo er am interessantesten ist:<br />
im dicht besiedelten Dickicht <strong>der</strong> Ufervegetation.<br />
Mit trittsteinwegen können<br />
gegenüberliegende Stege miteinan<strong>der</strong><br />
verbunden werden, ohne dass dabei<br />
viel wasserfläche verloren geht. Beson<strong>der</strong>s<br />
gut für den Bau von trittsteinwegen<br />
sind qua<strong>der</strong>förmig geschnittene<br />
und sandgestrahlte Granitblöcke geeignet,<br />
die auch die notwendige Stabilität<br />
und trittsicherheit mit sich bringen. Für<br />
ein gelegentliches Betreten können<br />
auch Findlinge verwendet werden, die<br />
aber wegen ihrer oft sehr glatten o<strong>der</strong><br />
unebenmäßigen oberfläche schwieriger<br />
zu begehen sind. Damit die Findlinge<br />
o<strong>der</strong> Natursteinqua<strong>der</strong> nicht zu dominat<br />
wirken, sollten sie möglichst knapp<br />
über dem wasserstand eingebaut werden;<br />
zwei bis drei Zentimeter reichen<br />
voll aus. Die unmittelbare Nähe zum<br />
wasser und das Verschwinden des<br />
massiven Steinkörpers darin lassen<br />
den weg leicht und dynamisch wirken.<br />
scHnell Versetzt<br />
Die technik hat in den letzten Jahrzehnten<br />
Meilensteine beim Gestalten<br />
Der Sitzplatz am<br />
Schwimmteich wurde<br />
aus nur einer einzigen<br />
Steinplatte gestaltet.<br />
eine reihe Granitblöcke glie<strong>der</strong>t<br />
den Vorgarten und überbrückt<br />
elegant den Niveauunterschied.<br />
mit Stein gesetzt. tonnenschwere rohplatten<br />
können vom Steinbruch mit<br />
einem Schwertransport direkt in den<br />
Garten geliefert werden. Neue, ungeahnte<br />
Perspektiven haben sich durch<br />
mo<strong>der</strong>ne transport und Verarbeitungsmethoden<br />
ergeben. Mit Vakuumtechnik<br />
angesaugt lassen sich große Natursteinplatten<br />
einfach, mühelos und<br />
präzise verlegen. Das Gestalten mit<br />
großen Steinen ist nicht nur spektakulär,<br />
es erfor<strong>der</strong>t auch eine außergewöhnliche<br />
Planung. lage und exakte<br />
Position müssen schon vorher feststehen.<br />
ein nachträgliches Zurechtrücken<br />
ist in den meisten Fällen kaum o<strong>der</strong> nur<br />
mehr schwer möglich. Felsenfest steht,<br />
was einmal gesetzt wurde. n<br />
54 STEIN TIME 1 i 12
<strong>VÖN</strong> INTERN<br />
Ardex auf Nummer eins<br />
Das erfolgreiche Baustoff-Unternehmen unterstreicht<br />
erneut seine einzigartige Mitarbeiter-Kultur und erreicht<br />
Rang eins in Österreich beim »Great Place to Work«-<br />
Wettbewerb 2012. Ardex ist somit »Bester Arbeitgeber<br />
Österreichs 2012«.<br />
Ardex Österreich, Hersteller hochwertiger<br />
Spezialbaustoffe, konnte sich beim »Great<br />
Place to Work« Wettbewerb des gleichnamigen,<br />
international renommierten Institutes<br />
als bester Arbeitgeber des Landes<br />
behaupten. Das Unternehmen erreichte<br />
Platz eins in Gesamtösterreich und ist<br />
somit »Bester Arbeitgeber Österreichs<br />
2012« (Mitarbeitergröße 50-250 Mitarbeiter).<br />
Die Positionierung als Arbeitgebermarke<br />
wird für Unternehmen im Wettkampf<br />
um die besten MitarbeiterInnen<br />
immer wichtiger.<br />
Für die Analyse und Bewertung wurde<br />
nicht nur die Ardex Unternehmenskultur<br />
unter die Lupe genommen, son<strong>der</strong>n vor<br />
allem eine anonyme Befragung <strong>der</strong> MitarbeiterInnen<br />
zu Glaubwürdigkeit, Respekt,<br />
Fairness, Stolz, Identifikation und Teamgeist<br />
herangezogen.<br />
Freude und Stolz<br />
»In Anbetracht dieser Aspekte freut es uns<br />
beson<strong>der</strong>s, dass sich Ardex einmal mehr<br />
ganz vorne platzieren konnte«, so KR<br />
Anton Reithner, seit 1991 Geschäftsführer<br />
von Ardex Österreich, Italien, CEE und<br />
SEE, zum erfreulichen Ergebnis. »Erstens,<br />
weil wir stolz auf unser Team sind! Ardex<br />
MitarbeiterInnen identifizieren sich im<br />
Bester Arbeitgeber<br />
Österreichs:<br />
Geschäftsführung<br />
und Mitarbeiter<br />
freuen sich<br />
hohen Maße mit dem Unternehmen – das<br />
zeigte die Rücklaufquote: Von den Ardex-<br />
MitarbeiterInnen nahmen 93% an <strong>der</strong><br />
Umfrage teil. Das Feedback aller MitarbeiterInnen<br />
zur Unternehmenskultur und zum<br />
eigenen Arbeitsplatz ist wichtig für die laufende<br />
Optimierung. Wir haben gelernt, den<br />
Menschen immer in den Mittelpunkt zu<br />
stellen, egal ob Kunde o<strong>der</strong> Mitarbeiter.<br />
Zweitens, weil Ardex eine sehr familiäre<br />
Unternehmenskultur pflegt«, so Reithner<br />
weiter. Die Ardex-MitarbeiterInnen stufen<br />
ihren Arbeitsplatz, im Vergleich mit an<strong>der</strong>en<br />
Benchmark-Unternehmen, überdurchschnittlich<br />
gut ein. Laut Studie kommen<br />
100% gerne zur Arbeit und haben vollstes<br />
Vertrauen in die Geschäftsleitung. Diese<br />
Werte haben uns zum besten Arbeitgeber<br />
Österreichs gemacht.«<br />
Die Mitarbeiter, so Reithner, sehen ihre<br />
Arbeit nicht einfach nur als »Job«. Je<strong>der</strong><br />
Einzelne hat einen großen Verantwortungsbereich,<br />
das för<strong>der</strong>t das Selbstwertgefühl<br />
<strong>der</strong> MitarbeiterInnen und kommt <strong>der</strong> Quali-<br />
tät <strong>der</strong> Arbeit zu gute. Die Ardex-Welt ist<br />
für jeden Mitarbeiter praktisch unendlich.<br />
Dadurch ist die Identifikation mit dem<br />
Unternehmen bei uns außergewöhnlich<br />
hoch. Auch die Statements einiger MitarbeiterInnen<br />
zeichnen ein klares Bild:<br />
Personalleiterin Brigitte Schlögel: »Anerkennung<br />
für Leistung, Einbindung bei Entscheidungen<br />
und permanente Weiterbildung,<br />
nicht nur fachlich son<strong>der</strong>n auch persönlich,<br />
sind wichtige Bestandteile <strong>der</strong><br />
Mitarbeiterentwicklung. Das honorieren die<br />
Mitarbeiter und sie sind stolz auf die Auszeichnung<br />
und auf ihr Unternehmen. Das<br />
bekommen auch die Kunden zu spüren –<br />
ein ausgezeichnetes Arbeitsklima ist die<br />
Basis für unseren Erfolg am Markt.«<br />
Und Martin Mayer, Qualitäts- und Produktmanager<br />
von Ardex Österreich, ergänzt<br />
und beschreibt seinen Vorgesetzten so:<br />
»Der Chef lebt es uns vor. Er gibt immer<br />
100% und motiviert uns, keine Angst vor<br />
neuen Ideen zu haben. Das stärkt das Vertrauen<br />
und för<strong>der</strong>t das Eigenengagement!«<br />
56 STEIN TIME 1 I 12
Stein zum Anfassen<br />
Mit einer Mustertafel für HTL-Schüler und Hochschulstudenten informiert<br />
die <strong>VÖN</strong> über 28 <strong>der</strong> gebräuchlichsten österreichischen Natursteine<br />
und ihre Vorkommen vom Burgenland bis nach Vorarlberg.<br />
ERStE MuStERtAFEln<br />
An SECHS HtlS MontiERt<br />
Stein begreifen ist jetzt noch einfacher<br />
geworden. Mit einer für HTLs<br />
und an<strong>der</strong>e Bildungseinrichtungen<br />
konzipierten Mustertafel informiert<br />
die <strong>VÖN</strong> über die österreichischen<br />
Natursteinvorkommen. 28 Steinmuster<br />
sind in eine Plexiglasplatte eingelassen.<br />
Die Steinoberflächen bleiben<br />
frei und lassen sich dadurch ertasten.<br />
Eine Legende gibt bei jedem<br />
Stein Auskunft über die petrogra- Der Linzer Hochbau-Abteilungsvorstand<br />
DI Chris tian Armbruster mit <strong>VÖN</strong>-Präsident<br />
fischen Eigenschaften und Verwen-<br />
Dr. Anton Helbich-Poschacher vor <strong>der</strong> ersten<br />
dungsmöglichkeiten des Materials.<br />
Mustertafel an <strong>der</strong> HTL Linz.<br />
Bis Mitte April 2012 wurden die<br />
ersten sechs Mustertafeln an den<br />
HTLs in Linz, Innsbruck, Imst, Rankweil,<br />
Villach und Graz im Beisein <strong>der</strong><br />
Schuldirektoren und Abteilungsvorstände<br />
montiert. Da die »Faszination<br />
Naturstein« in <strong>der</strong> HTL Linz vor mehreren<br />
Jahren begonnen hat, wurde<br />
gemeinsam mit Dr. Helbich an <strong>der</strong><br />
HTL Linz die erste Tafel eingeweiht.<br />
Abteilungsvorstand DI Christian Arm-<br />
Steine zum Angreifen: Die 9 x 9 cm großen<br />
bruster stellte eine Wandfläche direkt Steinmuster mit <strong>der</strong> Karte und Bezeichnung<br />
beim Haupteingang <strong>der</strong> HTL zur Ver- <strong>der</strong> jeweiligen Vorkommen.<br />
fügung. Die nächsten Tafeln stehen<br />
schon bereit und werden ausgeliefert, sobald die Termine mit den betreffenden<br />
Schulen feststehen. Mit den Mustertafeln baut die <strong>VÖN</strong> ihr Engagement<br />
an den HTLs weiter aus. Die beiden Projekte <strong>der</strong> Vortragsreihe Faszination<br />
Naturstein sowie <strong>der</strong> HTL-Natursteinpreis erhalten dadurch einen dritten<br />
Schwerpunkt hinzu.<br />
nEuES MitGliED BEi DER VÖn<br />
Im April 2012 trat die Firma Schreiber & Partner, Natursteine GmbH in<br />
Poysdorf, <strong>der</strong> <strong>VÖN</strong> bei. Geleitet wird das Unternehmen von Wilhelm Schreiber,<br />
<strong>der</strong> zuvor bei Rada Naturstein den Bereich Hochbau verantwortete. Zu den<br />
Kernkompetenzen des neu gegründeten Unternehmens zählen Arbeiten für die<br />
Denkmalpflege und Restauration. Mo<strong>der</strong>ne Maschinen und handwerkliches<br />
Können werden dabei fachgerecht kombiniert. Der zweite Schwerpunkt ist <strong>der</strong><br />
gehobene Innenausbau. Von Rada Naturstein konnte <strong>der</strong> Stammka<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter übernommen werden. Dadurch können Wilhelm Schreiber und sein<br />
erfahrenes Team den Auftraggebern vom Start weg eine hohe Qualität,<br />
Flexibilität und Termintreue garantieren.<br />
www.sp-natursteine.at<br />
Redaktion<br />
Streitfeldstraße 35, D-81673 München<br />
Postfach 80 04 09, D-81604 München<br />
Fon +49 89/43 60 05-194,<br />
Fax +49 89/43 60 05-113<br />
E-Mail: redaktion@s-stein.com<br />
Internet: www.s-stein.com<br />
Chefredaktion: Willy Hafner (verantw. für den<br />
redaktionellen Inhalt, Anschrift: Scheyerner Weg 1,<br />
D-80638 München), Fon +49 89/17 80 96 58<br />
Redaktion:<br />
Sabine Werbel, Fon +49 89/43 60 05-186<br />
Ariane Suckfüll, Fon +49 89/43 60 05-124<br />
Gabriele Oldenburg (Geschäftsführende Redakteurin),<br />
Fon +49 89/43 60 05-194<br />
Richard Watzke, Fon +49 86 54/67 02 03<br />
Ständige Mitarbeiter: Jörg Stephan, München;<br />
Anne-Marie Ring, München<br />
Gestaltung: allegria | design, Oppermann, München<br />
www.allegriadesign.de<br />
Abonnementservice<br />
Zu beziehen bei:<br />
<strong>Vereinigung</strong> <strong>Österreichischer</strong> Natursteinwerke<br />
Scharitzerstraße 5/II, A-4020 Linz<br />
Fon +43 7 32/65 60 48 und +43 76 12/8 73 36<br />
Fax +43 76 12/8 94 33<br />
Erscheinungsweise: 2 x jährlich<br />
Verlag<br />
ÖSTErrEIch<br />
Verlag Georg D.W. Callwey GmbH&Co. KG<br />
Streitfeldstraße 35, D-81673 München<br />
Postfach 80 04 09, D-81604 München<br />
Fon +49 89/43 60 05-0<br />
Fax +49 89/43 60 05-113<br />
Internet: www.callwey.de<br />
Persönlich haftende Gesellschafterin:<br />
Georg D.W. Callwey Verwaltungs-GmbH<br />
Alleiniger Gesellschafter:<br />
Helmuth Baur-Callwey, Verleger in München<br />
Kommanditisten: Helmuth Baur-Callwey und<br />
Dr. Veronika Baur-Callwey, Verleger in München;<br />
Dr. Marcella Prior-Callwey und Dominik Baur-Callwey,<br />
Geschäftsführer in München<br />
Geschäftsführer: Dr. Marcella Prior-Callwey, Fon -165<br />
und Dominik Baur-Callwey, Fon -159<br />
Herstellungsleitung: Alexan<strong>der</strong> Stix, Fon -167,<br />
Fax -164<br />
Druck, Bindung: Kessler Druck + Medien,<br />
Michael-Schäffer-Straße 1, D-86399 Bobingen<br />
Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen<br />
Beiträge und Abbildungen sind ur heber recht lich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong> engen<br />
Grenzen des Ur heber rechtsgesetzes bedarf <strong>der</strong><br />
Zustimmung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand: München<br />
Für die Zukunft gestalten.<br />
Fotonachweis:<br />
Wolf-Dieter Gerike, Waiblingen, Titel; Michael Egger,<br />
Murau; Wilfried Hummel, Pfarrwerfen; Richard Watzke,<br />
Freilassing, S. 6−7; Gerhard Fraundorfer, Linz, S. 9−24;<br />
Ernst Bene<strong>der</strong>, Anja Fischer, Wien; x Architekten DI Bettina<br />
Brunner, Innsbruck; Gsottbauer Architekturwerkstatt, Linz;<br />
Alberto Parise, Mailand, S. 26−31; Wolf-Dieter Gerike,<br />
Waiblingen, S. 32−36; Walter Luttenberger, Gratkorn; Riedl<br />
Ziviltechniker GmbH, Wien, S. 38−40; AUVA, Wien; Ing.<br />
Johann Matschy, Kapfenberg, S. 42−44; Marktgemeinde<br />
Bad Deutsch Altenburg, S. 46−48; Dóra Kacskó, Budapest;<br />
Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co KG, St. Georgen<br />
an <strong>der</strong> Gusen, S. 50−54; Daniel Böswirth, Wien, S. 52−54.<br />
57
<strong>Mitgliedsbetriebe</strong> <strong>der</strong> <strong>VÖN</strong><br />
Steinmetzbetriebe<br />
Franz Bamberger GmbH<br />
Breitwieser GesmbH<br />
casa sasso<br />
Steinmetz GmbH<br />
Steinmetzmeisterbetrieb<br />
Wolfgang Ecker Ges.m.b.H.<br />
Komm. Rat. Johann<br />
Gersthofer Ges.m.b.H.<br />
Marmor-Industrie<br />
Kiefer GmbH<br />
Kienesberger<br />
Steinmetzmeister GmbH & Co. KG<br />
Josef Kogler Natursteinbruch<br />
und Schotterwerk GmbH<br />
Wr. Neustädter Straße 137–139, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/80 52 10, Fax 8 53 52<br />
www.marmorwelt.com, bamberger@naturstein.co.at<br />
Gegründet 1953, etwa 130 Beschäftigte. Das mo<strong>der</strong>ne Maschinenequipment ermöglicht technisch<br />
und gestalterisch anspruchsvollste Natursteinarbeiten. Neben allen einschlägigen Steinmetzarbeiten<br />
liegt <strong>der</strong> Tätigkeitsschwerpunkt in <strong>der</strong> Ausstattung von Wohnungen und Hotels <strong>der</strong> Luxusklasse.<br />
Eigene Büros in Deutschland, Schweiz, Großbritannien und <strong>der</strong> Russischen Fö<strong>der</strong>ation.<br />
Hochäckerstraße 11, 3430 Tulln, Tel. 0 22 72/6 45 01-0, Fax 6 45 02<br />
www.breitwieser-stein.at, office@breitwieser-stein.at<br />
Seit 1980 spezialisiert sich Breitwieser auf Naturstein. Auf einer Grundfläche von 6.500 m 2 präsentiert<br />
das familiengeführte Steinmetz-Unternehmen 600 verschiedene Natursteine, die persönlich bei den<br />
Lieferanten vor Ort selektiert werden. Damit zählt Breitwieser heute zu Europas führenden Betrieben,<br />
die exklusiv Natursteine importieren, verarbeiten, versetzen und verlegen: Von Küchenarbeitsplatten<br />
über Böden, vom Garten bis zum Schlafzimmer.<br />
Untere Landstraße 20, 4055 Pucking, Tel. 0 72 29/7 98 60, Fax 7 98 60 11<br />
www.casa-sasso.at, office@casa-sasso.at<br />
Naturstein, Marmor und Granit sind Klassiker in allen Bereichen anspruchsvoller Architektur. Aus<br />
vielerlei Gründen. Hier begeistert die Ästhetik des natürlichen Materials. Dort inspiriert die Vielfalt an<br />
Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Luxuriös, elegant, rustikal, mo<strong>der</strong>n. Was immer Ihnen zu Stein einfällt, casa sasso ist <strong>der</strong> richtige<br />
Partner zur fachmännischen Umsetzung Ihrer Ideen und Wünsche. Mit Komplettlösungskompetenz.<br />
Badener Straße 25, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/52 22 40, Fax 52 22 47<br />
www.ecker-stein.at, office@ecker-stein.at<br />
Höchster Qualität und Professionalität in <strong>der</strong> Verarbeitung von Naturstein hat sich <strong>der</strong> 1965 gegründete<br />
Steinmetzmeisterbetrieb Wolfgang Ecker verschrieben. Klassische Arbeiten wie Fassadengestaltung,<br />
Bodenbeläge o<strong>der</strong> Fensterbänke sind ebenso Bestandteil <strong>der</strong> handwerklichen Palette wie<br />
Arbeiten in <strong>der</strong> Denkmalpflege.<br />
Schulstraße 4, 2632 Grafenbach, Tel. 0 26 30/3 71 13, Fax 3 71 13-19<br />
www.gersthofer.at, stein@gersthofer.at<br />
Seit 1902 bürgt die Firma Gersthofer für höchste Qualität in <strong>der</strong> Natursteinverarbeitung und verbindet<br />
das traditionelle Handwerk mit mo<strong>der</strong>nster Technologie und Leidenschaft für Steine. Ausführungen<br />
von Steinmetz- und Kunststeinarbeiten für innen und außen (Boden- und Stufenbeläge,<br />
Fassaden, Küchenarbeitsplatten etc.).<br />
Wiestalstraße 10, 5411 Oberalm (Salzburg), Tel. 0 62 45/8 35 04, Fax 8 35 05 33<br />
www.marmor-kiefer.at, office@marmor-kiefer.at<br />
Mit 38 Mitarbeitern gewinnt und verarbeitet die Marmor Kiefer Marmorvorkommen aus eigenen<br />
Steinbrüchen in Adnet und am Untersberg. Verarbeitet wird auch Gollinger Konglomerat. Ein Viertel<br />
<strong>der</strong> Produktion wird exportiert. Wichtige Bereiche sind die Denkmalpflege und <strong>der</strong> hochwertige<br />
Innenausbau.<br />
Au 17, 4707 Schlüßlberg, Tel. 0 72 48/6 82 95, Fax 6 82 95-7<br />
www.kienesberger-stein.at, nk@kienesberger-stein.at<br />
Seit drei Generationen bearbeiten wir Naturstein auf höchstem Niveau. Die Liebe zum Material, eine<br />
mo<strong>der</strong>ne Produktion und die handwerklichen Fähigkeiten <strong>der</strong> Mitarbeiter sind unsere Grundlage.<br />
Damit schaffen wir Unikate. Mit Kalkstein aus unserem eigenen Steinbruch im Salzkammergut und<br />
aus allen weltweit verfügbaren Natursteinen.<br />
Steinweg 2, 9554 St. Urban, Tel. 0 42 77/82 41, Fax 82 41-11<br />
www.kogler-natursteinwerk.at, kogler.naturstein@aon.at<br />
Der Blau-Grüne Carat, ein Naturstein von hoher Qualität, abgebaut im eigenen Steinbruch in St. Urban,<br />
ist das Herzstück <strong>der</strong> Produktpalette <strong>der</strong> Firma Kogler Naturstein. Das 1954 gegründete Unternehmen<br />
bietet ein umfassendes Angebot an Naturstein-Produkten für den Innen- und Außenbereich. Mo<strong>der</strong>ne<br />
Technologie und erfahrene Handwerker garantieren die Produktqualität.
Lauster Naturstein GmbH<br />
Natursteinwerke<br />
Poschacher Natursteinwerke<br />
GmbH & Co. KG<br />
Steinmetzunternehmen<br />
Reinisch GmbH<br />
ABSW Rheintalstein GmbH<br />
Schärdinger Granit Industrie AG<br />
SCHREIBER & PARTNER<br />
NATURSTEINE GMBH<br />
Logo Farbig 185 x 30 mm.indd 1 10/6/2011 10:43:54 AM<br />
Schreiber & Partner<br />
Natursteine GmbH<br />
Sölker Marmor GmbH<br />
Für nähere Informationen stehen wir Ihnen je<strong>der</strong>zeit gerne zur Verfügung.<br />
Büro Natursteinvereinigung:<br />
Scharitzerstraße 5/II, A-4020 Linz<br />
Tel. 07 32/65 60 48 und 0 76 12/8 73 36<br />
Fax 0 76 12/8 94 33<br />
voen@gmx.at<br />
www.pronaturstein.at<br />
Krastaler Straße 28, 9541 Einöde b. Villach, Tel. 0 42 48/27 82, Fax 20 17<br />
www.laustersteinbau.de, office@lausternaturstein.at<br />
Lauster gewinnt und verarbeitet Naturstein seit über 200 Jahren. Das Unternehmen war maßgeblich<br />
an <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> zeitgenössischen Fassadentechnik beteiligt. Zurzeit gewinnt das<br />
Unternehmen in eigenen Steinbrüchen im Krastal in Kärnten den kristallinen Marmor Krastaler<br />
Marmor und in Osttirol den Serpentinit Tauerngrün und den Chloritschiefer Dorfergrün.<br />
Poschacherstraße 7, 4222 St. Georgen, Tel. 0 72 37/33 33, Fax 33 33 44 4<br />
www.poschacher.com, office@poschacher.com<br />
Seit 1839 steht <strong>der</strong> Name Poschacher für die perfekte Verarbeitung von Naturstein.<br />
In acht österreichischen Steinbrüchen werden die Granite Neuhauser, Herschenberger, Gebhartser,<br />
Aalfanger, Hartberger und Schremser sowie <strong>der</strong> Chloritschiefer Pannonia Grün abgebaut und<br />
von über 200 Mitarbeitern in mo<strong>der</strong>nsten Anlagen zu einer Vielzahl an Produkten verarbeitet.<br />
Hainsdorf 8, 8421 Wolfsberg, Tel. 0 31 84/24 08-0, Fax 24 08-24<br />
www.stein.at, office@stein.at<br />
Stein Reinisch ist ein ISO-zertifizierter Betrieb – Mitarbeiter werden laufend geschult, individuelle<br />
Arbeiten werden professionell geplant und ausgeführt. Wir bieten Ihnen Komplettlösungen –<br />
alles aus einer Hand. In unseren neun Filialen und im Werk sind Sie immer herzlich willkommen.<br />
Der Betrieb wurde 1985 gegründet und zählt heute zu den größten Betrieben in <strong>der</strong> Steiermark.<br />
Schwefel 81, 6850 Dornbirn, Tel. 0 55 72/4 12 30, Fax 4 12 30 10<br />
www.rheintalstein.at, office@rheintalstein.at<br />
Seit 2009 baut die ABSW Rheintalstein GmbH aus Vorarlberg im einzigen Sandsteinbruch Österreichs<br />
Schwarzachtobler Quarzsandstein ab. Eine blaugraue Färbung, Frostsicherheit, Polierfähigkeit<br />
und eine hohe Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit sind nur ein paar Eigenschaften des Steines. Diese<br />
Materialeigenschaften prädestinieren unser Produkt für den Innen- und Außenausbau, Fassadenbau<br />
sowie im GaLaBau.<br />
Gopperding 17, 4782 Sankt Florian am Inn, Tel. 0 77 12/31 16-0, Fax 31 16-50<br />
www.schaerdingergranit.at, info@schaerdingergranit.at<br />
Seit über 120 Jahren stellt die Schärdinger Granit Industrie AG in ihren Betrieben in Schrems und<br />
Schärding Pflaster-, Leisten- und Randsteine sowie Platten aus Schärdinger und Schremser Granit<br />
her. Bei Steinmetzprodukten reicht die Produktpalette von <strong>der</strong> Bodenplatte bis zu Grabanlagen.<br />
Johannessiedlung 1, 2170 Poysdorf, Tel. 0 25 52/24 00, Fax 24 06<br />
www.sp-natursteine.at, office@sp-natursteine.at<br />
Unser Unternehmen pflegt die traditionelle Steinmetzkunst und erhält das Wissen für die<br />
Zukunft. Mit mo<strong>der</strong>ner Technik formen wir zeitgemäße Architektur in Stein. Kulturbauten restaurieren<br />
wir mit handwerklichem Können. Steinmetzmeister und bestens ausgebildete Techniker<br />
unterstützen Sie bei <strong>der</strong> Verwirklichung Ihrer Visionen. Wir bieten anwendungsgerechte Materialauswahl<br />
und normkonforme Umsetzung in allen Anwendungen.<br />
Reith 279, 8961 Kleinsölk, Tel. 0 36 85/2 22 16-0, Fax 2 22 16-19<br />
www.soelker.at, office@soelker.at<br />
Der Ursprung des Sölker Marmors liegt mehr als 350 Millionen Jahre zurück. Sein hohes Alter<br />
und seine spezifische Entstehungsgeschichte machen ihn zu einem <strong>der</strong> hochwertigsten Marmore<br />
<strong>der</strong> Welt. Die Firma Sölker Marmor mit ihren 40 Mitarbeitern hat sich auf den Abbau und die<br />
Veredelung des im Sölktal gewonnenen edlen Natursteins spezialisiert.<br />
allegria | design – Oppermann, www.allegriadesign.de