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Presse pt1 - parnassus.at

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Pablo Heras-Casadowieso alles geregelt ist.Anders als für die Väter- und Großvätergener<strong>at</strong>ion11_09_2013ist es für die jungen Macher WDR3,Wenigstens die geregelte universitäreder Alten Musik heute selbstverständlich,dass sie Renaissance- und Barocklefür sinnvoll. Sie nicht?Ausbildung von Jazzmusikern halten vie-http://www.wdr3.de/musik/cd-rezensionen/caffarelli100.htmlmusik, Klassik, Romantik und Moderne N<strong>at</strong>ürlich soll man erst mal etwas lernen,gleicherweise machen – mit traditionellenEnsembles wie mit Spezialistentrupnielehre,aber dann fängt der Spaß dochKontrapunkt, Kompositions- und Harmo-CD-Rezension - 11.09.2013: Arias forpen. Dieser Trend zeitigt zwei ganz erst an. Für mich war Jazz immer ein Synonymfür Freiheit, und die gibt's nicht anunterschiedliche CafarelliErgebnisse. Da gibt esMusiker, die eine seltsame Mitte anstreben,der Uni, sondern on the road.Trotz weil der sie verkr<strong>at</strong>zten die Prinzipien Aufnahmen der Alten von Alessandro Moreschi, dem sogenannten 'letztenMusik Kastr<strong>at</strong>en' domestizieren können wir unduns so eine heute neuartigeForm von musikalischer Hochglanz-in Deutschland einige Hunderte!kaum vorstellen, Immerhin, wie wie ein Sie Kastr<strong>at</strong> ja selbst geklungen sagen, allein h<strong>at</strong>,geschweige denn ein Weltstar wie Cafarelli.ästhetik entwickeln. Andere aber, der Aber da sind doch fast immer die, die auf1977 in Andalusien geborene DirigentPablo Heras-Casado gehört zu ihnen,entwickeln die historischen Erkenntnisseweiter und finden so auch mit herkömmlichenEnsembles neue und überzeugendeKlanglösungen. Das erklärtden stupenden Erfolg von Heras-Casado,dem freien Markt nichts auf die Beine stellen.Mit etwas Intelligenz kann man ein wenigKomposition und Kontrapunkt lernenund Klavierspielen. Sich allerdings einpaar Jahrzehnte durch die Welt zu wursteln,das schaffen die Wenigsten. Nur passiertda die Musik.der mittlerweile von allen großenOrchestern eingeladen wird.Auch in seinen Pl<strong>at</strong>tenaufnahmengeht Heras-Casado eigene Wege. Jetzth<strong>at</strong> er Franz Schubert aufgenommen,aber nicht die bekannten Sinfonien inC-Dur und h-Moll, sondern zwei Frühwerke,die Nummern 3 & 4 (HarmoniaMundi). Das ist eine seit JohannesBrahms scheel angesehene Musik. Dochdie Stücke sind besser als ihr Ruf, siesind oft unbeschwert und singen sichbetörend frei aus.Auch, weil Heras-Warum halten Sie so wenig vom deutschenJazz-Nachwuchs?Weil mein Eindruck ist, dass die Meistendas Musikmachen so sehen, wie ich damalsmeine Werbegrafik-Aufträge: „Wirbasteln jetzt was Nettes zusammen, damitder Kunde seinen Kaugummi verkaufenkann.“ Ich habe immer das Gefühl, vieleJunge suchen immer nur nach der nächstenMarktlücke.Sie haben es in diesem Fall leicht. Siesind schon berühmt und bekommenaber nicht beleidigt klingen. Es ist so. Ichwusste aber von Anfang an, worauf ichmich einlasse.Was wäre eine angemessene Bezahlung?Ich fordere keine exorbitanten Gagen, aberwenn ich mit zwei Musikern aus dem Auslandunterwegs bin, brauche ich Fahrtkostenerst<strong>at</strong>tung,Hotelübernachtungen undGeld, das ich den beiden nach dem KonzertCasado hier auf die vermutlich vergleichsweise gute Gagen?für eine Currywurst und einen Kaffee beigeben kann. Und das sollte kein TrinkgeldBeitrag hörenFarbenpracht,Plastizität und Das stimmt leider nicht. Besonders in Tchibo sein. Wenn Menschen ihr halbes Lebendieser Musik widmen, sollen sie auchLeidenschaft des Deutschland wollen alle alles kostenlos• Audio: CD-Rezension: Franco Fagioli singt Arias für Cafarelli (11.09.2013) [WDR 3]Freiburger Barockorchestersoder wenigstens so billig wie möglich ha-ordentlich bezahlt werden. Aber nicht vomsetzt. ben. Ein Auftritt auf einem kleinen italieni-Sta<strong>at</strong>. Nein, nicht vom Sta<strong>at</strong>.Beitrag von Daniel Finkernagelschen Jazz-Festival ist oft besser bezahltals einer auf dem berühmten Festival in Berühmte Kollegen wie der amerikanischePianist Vijay Iyer sind der Ansicht,Der Klang einer Kastr<strong>at</strong>enstimme war ganz sicher Moers. anders Ich bin als jetzt die eines 50 Jahre Countertenors: dabei und habeh<strong>at</strong>te nochalso keine außergewöhnliche Reichtümer angehäuft. Kraft, während dass der Jazz ähnlich wie das The<strong>at</strong>er,DieValery Lunge war Gergiev oft besonders entwickelt, der SängerIn die den Stimmbänder letzten Jahrzehnten nach der Kastr<strong>at</strong>ion wird Sergej nicht mehr Wenn wuchsen ich zwei und der Mon<strong>at</strong>e Knabensopran nicht arbeiten - oder Alt das - Ballett oder große Sinfonieorchesterohne sta<strong>at</strong>liche Hilfe nicht mehr be-Prokofjew erhalten blieb. seltener gespielt als Dmitri kann, ist mein Konto leer. Das soll jetztSchostakowitsch, der einen erstaunlichenAufschwung erlebt. BesondersAber dennoch: Seit dem Aufstieg der Countertenöre in den 90ern haben wir wieder eineProkofjews Opern haben unter dieserVernachlässigung Vorstellung davon zu wie leiden; es klingt, sie können wenn ein Mann die Heldenarien des Barock singt. Einer dersich flexibelsten in der psychologischen Sänger seiner Gener<strong>at</strong>ion Feinzeich-isnung eine Annäherung durchaus mit an denen die Kastr<strong>at</strong>enstimme von Richard und singt Arien, die dem berühmten Cafarelli aufFranco Fagioli. Auf seinem neuen Album wagt erStrauss den Leib messen, komponiert und them<strong>at</strong>isch worden sind. schreitensie einen breiten Rahmen zwischenKomödie Redaktion: und Christian Psychoschocker Schnitzleraus.In einem hippen New Yorker Underground- von J. K. Rowling, Suzanne Collins und StephenieMeyer wurde, im Internet StorysDoch nur „Die Liebe zu den drei Orangen“Club h<strong>at</strong> die junge Clary einen besondersh<strong>at</strong> sich im Repertoire durchge-niedlichen Burschen ausgespäht, mit wil-veröffentlicht, die in den Universen derCD-Infos:setzt. „Der feurige Engel“, „Krieg und den blonden Haaren unter der schwarzen von ihr verehrten Vorbilder spielen, wasFrieden“, Arias for „Verlobung Cafarelli im Kloster“ oder Kapuze und geheimnisvollen Tätowierungen.mit abertausenden Klicks belohnt wurde.gar die Propagandaoper „Semjon Kot-Doch plötzlich reißt der hübsche Indie-Das nennt sich nicht mehr Plagi<strong>at</strong>,sondernPeter Brötzmann: „Mit etwas Intelligenz kann man Kein paar Jahrzehnte durch die Welt zu wursteln, dastehen könkums sei dSicherlichventionen,ne Schubl<strong>at</strong>er zu steckge Ans<strong>at</strong>z.des Planetebe mit meigenen Jahrge vor 400Sie könnenten, dass eIch bestreilich, dassscher FaktSeitenstreies gibt nachre Musik. 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