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Behandlungsstandards für Pilonidalsinus und ... - Notes Chirurgie

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ÜbersichtsarbeitAbb. 1 9 Minimalinvasive Fistelexzisionzision wesentlich verkürzt. Es lassen sichmit dieser Methode mit der radikalen Exzisionvergleichbare Rezidivraten um 20%erzielen.Minimalinvasive Exzision. Eine weitereminimalinvasive Alternative zur radikalenExzision bietet die limitierte Exzision derPilonidalfistel. Dabei erfolgt bei infizierterPilonidalfistel ein zweizeitiges Vorgehenmit primärer Abszessentlastung in Lokalanästhesiewie oben beschreiben. Nach Abheilungdes akuten Infekts erfolgt 4–6 Wochennach der Abszessentlastung, ebenfallsin Lokalanästhesie, eine limitierte Fistulektomie.Dabei wird über die in der Rimaani befindlichen Pori Methylenblau injiziert.Anschließend erfolgen eine sparsameSpindelexzision der Pori <strong>und</strong> eine Präparationentlang des Fistelstranges. Dieserwird in toto reseziert, ohne dabei einegroße W<strong>und</strong>höhle zu schaffen (. Abb. 1,2). Dieses Verfahren hat sich an unsererKlinik als Standardverfahren bei primäreroder rezidivierender Pilonidalfistel mitwenig ausgeprägtem Bef<strong>und</strong> (wenige Pori,kleiner Abstand der Pori) etabliert. Ineiner klinischen Studie konnte gezeigt werden,dass sich dieses Verfahren ambulantdurchführen lässt <strong>und</strong> durch die verkleinerteW<strong>und</strong>fläche die Arbeitsunfähigkeitauf durchschnittlich 2 Wochen beschränktwerden kann. Es zeigte sich eine kleine Rezidivratevon 5% bei einer Nachbeobachtungszeitvon 28 Monaten. An Komplikationenfanden sich zu jeweils 2% Nachblutungen,W<strong>und</strong>infektionen <strong>und</strong> verzögerteW<strong>und</strong>heilung [27]LappenplastikenBei ausgeprägten großen Bef<strong>und</strong>en mitmultiplen <strong>und</strong> weit auseinanderliegendenPori ist nach wie vor eine radikale Exzisionangezeigt (. Tab. 2). Um die W<strong>und</strong>heilungszeit<strong>und</strong> damit den Arbeitsausfall zureduzieren, wird ein primärer W<strong>und</strong>verschlussangestrebt. Da wie zuvor gezeigtbei primärem W<strong>und</strong>verschluss in derMittel linie die Rezidivrate erhöht ist, bevorzugenwird hier die Verwendung vonLappenplastiken. Als Lappenplastik derWahl hat sich der modifizierte Limberg-Flap (Limberg-Lappen) etabliert.Limberg-Flap. Bei der radikalen Exzisionmit plastischer Deckung mittels Limberg-Flap erfolgt zunächst eine rhomboide Exzisionunter Mitnahme des gesamten Fistelsystems,welches zunächst mit Methylenblaugefärbt wird. Die Exzision erfolgtbis auf die präsakrale Faszie <strong>und</strong> nach lateralbis auf die Glutealmuskulatur. Hierdurcherfolgt eine radikale Beseitigungdes erkrankten Gewebes. Anschließendwird der Limberg-Lappen ausgeschnitten<strong>und</strong> mitsamt der Faszie von der Glutealmuskulaturgelöst. Durch kräftige Ecknähtekann der Lappen in die Defektzonemobilisiert <strong>und</strong> fixiert werden. Es erfolgtdie Einlage von subkutanen Drainagen<strong>und</strong> mehrschichtiger Subkutannähten<strong>und</strong> anschließend einer dicht abschließendenHautnaht (. Abb. 3).Um eine Infektion mit nachfolgenderW<strong>und</strong>heilungsstörung zu vermeiden,be<strong>für</strong> worten wir eine präemptiveAntibio tikatherapie über 7 Tage. In denersten Tagen darf der Patient nicht aufdem Rücken liegen <strong>und</strong> nicht sitzen. Üblicherweisebeträgt die Hospitalisationsdauerzwischen 3 <strong>und</strong> 5 Tagen. Mit dieserMethode lässt sich eine niedrige Rezidivrateum 3% erzielen. Die durchschnittlicheArbeitsunfähigkeit beträgt zwischen12 <strong>und</strong> 17 Tagen [1, 20]. Im Bestreben derVermeidung einer W<strong>und</strong>infektion beianatomischer Nähe zum Anus verwen-162 | coloproctology 3 · 2011

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