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Zimmerer machen Häuser fit - Mikado

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7.2008<br />

Juli<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

Baustelle<br />

Kosten<br />

unter Kontrolle<br />

Fachwerksanierung<br />

Eiche, Mond<br />

und Sterne<br />

England<br />

Konstruktion<br />

für Könige<br />

Organ des Bundes<br />

Deutscher Zimmermeister<br />

Organ der Europäischen<br />

Vereinigung des Holzbaus<br />

Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />

Instandsetzung<br />

<strong>Zimmerer</strong> <strong>machen</strong> <strong>Häuser</strong> <strong>fit</strong><br />

mikado – Fachmedium des Jahres 2008


Normgerechte Baustellenlösungen<br />

für <strong>Zimmerer</strong> und Holzbauer<br />

Setzen Sie alle Ausführungsnormen im<br />

Zimmerei- und Holzbaubetrieb richtig um!<br />

Behalten Sie den Überblick über alle<br />

wichtigen Vorschriften und Normen!<br />

Mithilfe von Schnellübersichten behalten Sie den<br />

Überblick über DIN-Normen, die EnEV und die<br />

VOB/C. Und sind immer auf dem aktuellsten Stand.<br />

Sparen Sie Zeit und Kosten bei der<br />

Ausführung!<br />

Egal ob Wand-, Decken- oder Dachdetails:<br />

unsere Experten verraten Ihnen die besten Praxislösungen<br />

für diffusionsoffene Holzrahmenbauten.<br />

Informieren Sie sich über die wichtigsten<br />

Bauprodukte!<br />

In unserer Bauproduktdatenbank fi nden Sie<br />

• detaillierte technische Kennwerte<br />

• Zulassungsnummern<br />

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und Bestellung<br />

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den unterschiedlichen Informationen hin- und herwechseln.<br />

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„Normgerechte Baustellenlösungen<br />

für <strong>Zimmerer</strong> und Holzbauer“, CD-ROM, 129 Euro<br />

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Datum / Unterschrift WA 22 501 934<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG • Römerstraße 4, D-86438 Kissing • Sitz Kissing, Registergericht Augsburg HRA 13940<br />

Persönlich haftende Gesellschafterin: WEKA Beteiligungs-GmbH • Sitz Kissing, Registergericht Augsburg HRB 9723<br />

Geschäftsführer: Dr. Heinz Weinheimer, Mirko Meurer, Werner Pehland • Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

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Editorial<br />

Bauschäden als TV-Stars<br />

Bauschäden bringen Einschaltquote. Das wissen die Fernsehmacher. Aber statt die<br />

Bauherren zu informieren, worauf es wirklich ankommt, verunsichern viele Doku-<br />

Soaps die Bauinteressenten. Sie scheren ganze Bauweisen über einen Kamm und <strong>machen</strong><br />

so anspruchsvollen, zuverlässigen Holzbaubetrieben das Leben unnötig schwer. Denn im<br />

Beratungsgespräch muss der <strong>Zimmerer</strong> erst mal die Schadensbilder aus den Köpfen seiner<br />

Kunden bringen – das ist mühsam, weil ein Bild mehr als 1000 Worte sagt.<br />

Referenzobjekte, deren Ausführung weit über<br />

dem Durchschnitt liegt, können hier wertvolle<br />

Hilfe leisten. Sie <strong>machen</strong> Qualität erlebbar<br />

und rücken so falsche Urteile zurecht. Auf eine<br />

wahrnehmbar hohe Qualität zielen deshalb die<br />

Aktivitäten der Qualitätsgemeinschaft Holzbau<br />

und Ausbau (www.qha.de) aus Berlin. Sie will<br />

einen Qualitätsstandard sichern, der klar über<br />

die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht, bei<br />

Fertigung, Montage und Ausbau. Deshalb fördert die QHA die Qualifikation der Mitarbeiter<br />

in den Unternehmen, erweitert das betriebliche Know-how und leistet Hilfestellung bei der<br />

Vermarktung. Aktive Rückenstärkung erfährt die QHA vom Bund Deutscher Zimmermeister<br />

(BDZ), der die Vereinigung als Förderer begleitet.<br />

Doch selbst bei exzellenter Qualität und gelungener Vermarktung wird sich der<br />

unternehmerische Erfolg erst einstellen, wenn der Holzbaubetrieb auch seine Kosten im Griff<br />

hat. Vorausschauende Planung spart bares Geld. Wie Sie erfolgreich die Sparpotenziale auf<br />

einer Baustelle nutzen können, erfahren Sie in unserer Management-Rubrik auf Seite 36.<br />

Ihr<br />

Christoph Maria Dauner,<br />

Chefredakteur mikado<br />

Fachmedium des Jahres 2008: Über 4000<br />

Fachzeitschriften informieren in Deutschland<br />

ihre Leser. Die deutsche Fachpresse kürt die<br />

besten. In der Kategorie „Handwerk/Agrar“<br />

erhielt 2008 mikado erstmals diese begehrte<br />

Auszeichnung. Mit so viel Qualität und Niveau<br />

wird die Redaktion für Sie weiterarbeiten.<br />

www.mikado-online.de 3


4<br />

mikado 7.2008 Inhalt<br />

Instandsetzung<br />

Sanieren, Modernisieren oder Instandsetzen: Bauen im<br />

Bestand gilt als attraktiver Markt. Von gelungenen<br />

Projekten und realisierten Sanierungen können Planer<br />

und Handwerker eine Menge lernen. Seite 12<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

12 | Fertighäuser<br />

Alle <strong>Häuser</strong> kommen einmal in die Jahre. Auch<br />

bei Fertighäusern stehen nach einigen Jahrzehnten<br />

umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen an.<br />

Für Zimmereibetriebe tut sich hier ein interessantes<br />

Geschäftsfeld auf.<br />

16 | Formaldehydsanierung<br />

Einige Wochen nach Erstbezug eines neuen Schulgebäudes<br />

klagten Kinder über Beschwerden.<br />

Ursache war eine viel zu hohe Konzentration an<br />

Formaldehyd. Schafwolle schuf Abhilfe.<br />

20 | Frankreich<br />

An der Universität in Reims war beim Hörsaalkomplex<br />

eine tief greifende Sanierung notwendig.<br />

Baufehler aus den 1970er Jahren konnten<br />

mit modernen Methoden behoben werden.<br />

Ingenieurholzbau<br />

26 | Savill Building<br />

Die größte Holzgitterschalenkonstruktion Großbritanniens<br />

ist das Savill Building. Das Dach misst<br />

eine Länge von 90 m und eine Breite von 25 m und<br />

begeistert als anmutige, dreifach gewölbte Holzkonstruktion<br />

Besucher des Savill Garden.<br />

mikado 7.2008<br />

UNIVERSITäT REIMS<br />

Ausgezeichnetes Dachwerk<br />

Savill Building ist mit 90 m Länge und 25 m Breite<br />

die größte Holzgitterschalenkonstruktion im Vereinigten<br />

Königreich. Das dreifach gewölbte Gebäudedach<br />

räumte auf der Insel zahlreiche Preise ab. Seite 26<br />

Sanierung und Ausbau<br />

30 | Dachausbau<br />

Bauen im Bestand hat Zukunft. Die wird mit Holz<br />

besonders gut.<br />

Details im Griff<br />

33 | Außenfassade<br />

Eine Durchfeuchtung von Fassadenbrettern muss<br />

nicht unbedingt an mangelhafter Oberflächen-<br />

beschichtung oder Hinterlüftung liegen. Manchmal<br />

steckt der Teufel auch im Detail.<br />

Management<br />

36 | Betriebsführung, Teil 9<br />

Das „Baustellencontrolling“ vergleicht während der<br />

gesamten Projektphase den Ist-Zustand mit dem<br />

Soll-Zustand. Daher kommt der Planung eine ganz<br />

entscheidende Rolle zu. Erst klare Abläufe und<br />

ein fester Kostenrahmen bringen den erwünschten<br />

Pro<strong>fit</strong>.<br />

Architektur<br />

42 | Österreich<br />

Ein Zimmer mit Aussicht und ein fixer Fertigstellungstermin:<br />

Diese zwei Bedingungen stellte die<br />

BURO HAPPOLD/ADAM WILSON


KOTTEMEIER/AGENDA<br />

Familie Petran an ihren Neubau. Die Firma Holzbau<br />

Meiberger aus Lofer hielt beide Vorgaben ein<br />

und verpackte das Ganze in attraktive Architektur.<br />

Produkt & Praxis<br />

52 | Akku-Bohrschrauber<br />

Drehmoment, Drehzahl und Ausdauer sind die<br />

Qualitätskriterien von Akkuschraubern. Der<br />

Zimmermeister Günter Schnell testete die neue<br />

QuaDrive von Protool bei der Sanierung<br />

eines Dachstuhls, der unter Denkmalschutz steht.<br />

Zimmermeisterdach<br />

54 | Dachdetails, Teil 4<br />

Durchdringungen und Einbauteile sind immer auch<br />

eine Verletzung der geschlossenen Dach-<br />

haut. Deshalb müssen sie genau geplant und dann<br />

technisch perfekt ausgeführt werden.<br />

Holzwelten<br />

62 | Mondholz<br />

Seit Jahrhunderten gibt es nach dem Mond-<br />

kalender eingeschlagenes Holz. Für die Hamburger<br />

Zimmerei FachWerk ist dessen Qualität das<br />

i-Tüpfelchen einer perfekten Fachwerksanierung.<br />

Rubriken<br />

Geheimnisvolles Mondholz<br />

Auf der Suche nach<br />

hochwertigem Bauholz ließ<br />

sich ein anfangs<br />

skeptischer <strong>Zimmerer</strong> von<br />

der Kraft des Mondes<br />

überzeugen. Seite 62<br />

3 | Editorial<br />

6 | Kurz und bündig<br />

3 5 | Ihr gutes Recht<br />

40 | Büro kompakt<br />

4 7 | Produkte<br />

5 0 | Verband aktuell<br />

5 7 | Informationsdienst Holz<br />

5 8 | Unternehmen<br />

6 0 | Branchenführer<br />

6 5 | Inserentenverzeichnis<br />

6 6 | Vorschau/Impressum<br />

Gewinnspiel auf Seite 52<br />

Titel:<br />

Dorfstetter/<br />

Meiberger<br />

Holzbau;<br />

Bart Coenders/<br />

iStockphoto.com;<br />

Michael<br />

Kottmeier/<br />

agenda<br />

Bild Downloadkasten:<br />

Bart Claeys,<br />

iStockphoto.com<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.mikado-online.de 5


mikado-Interview<br />

kurz & bündig<br />

Die Stärken seines Betriebs klar erkennen<br />

Betriebsvergleiche bringen Stärken und Schwächen klar zum<br />

Vorschein und geben so wertvolle Orientierung bei der Weiterentwicklung<br />

der Betriebsstruktur. Vor fünf Jahren begannen die<br />

Verbände des Bayerischen <strong>Zimmerer</strong>- und Holzbaugewerbes,<br />

dieses Instrument bei ihren organisierten Mitgliedsunternehmen<br />

zu propagieren. mikado befragte dazu den Stellvertretenden<br />

Hauptgeschäftsführer Alexander Kirst.<br />

mikado: In der mikado-Ausgabe<br />

vom April 2004 stellten Sie in<br />

einem ausführlichen Artikel den<br />

„Betriebsvergleich Süd 2002“ vor.<br />

Was hat sich seither getan?<br />

Kirst: Der „Betriebsvergleich<br />

Süd 2002“ war sozusagen der<br />

„Urknall“ für ein von uns seither<br />

kontinuierlich ausgeweitetes<br />

und weiterentwickeltes Thema.<br />

Aktuell arbeiten wir am „Betriebsvergleich<br />

BDZ 2007“, sind<br />

damit also inzwischen bundesweit<br />

aktiv. Ein Großteil der Landesfachverbände<br />

und Fachgruppen<br />

macht mit. Und sehr wichtig:<br />

Das Thema ist auch im neuen<br />

Verbandskonzept „BDZ – Vision<br />

21“ fest integriert.<br />

Was meinen Sie mit „fest integriert“<br />

genau?<br />

Der BDZ hat in der „Vision 21“<br />

sein Selbstverständnis und seine<br />

Aufgabenschwerpunkte konkret<br />

definiert und schriftlich fixiert.<br />

Einer der vier Aufgabenschwerpunkte<br />

ist das Thema „Betriebswirtschaft<br />

und Unternehmensführung“.<br />

Und dabei geht es um<br />

die drei „B“, weshalb das dann<br />

auch „B hoch 3“ genannt wurde:<br />

1. die Betriebsabrechnung: der<br />

Blick zurück, 2. die Betriebsplanung:<br />

der Blick nach vorn, und 3.<br />

das Betriebswesen: die Kundenkommunikation.<br />

Und um diese<br />

drei Themen effektiv und effizient<br />

bearbeiten zu können, geben wir<br />

Indoor-Spielcenter<br />

Wal strandet in Nordseehafen<br />

Seit Kurzem liegt im alten Hafen von Friedrichskoog,<br />

Schleswig-Holstein, ein 130 m langes, 20 m breites und<br />

14 m hohes „Meerestier“ – vollständig in Holzrahmenbauweise<br />

mit Knapp-Verbindern errichtet. Es wird nach seiner<br />

Fertigstellung einen Indoor-Spielplatz mit rund 1200 m²<br />

Fläche beherbergen und soll eine touristische Attraktion<br />

mit überregionaler Strahlkraft werden. Das ehrgeizige Projekt<br />

war schon seit Langem geplant, unklare Verhältnisse<br />

im Zusammenhang mit dem Untergrund aber sorgten immer<br />

wieder für Verzögerungen. Doch Anfang dieses Jahres<br />

ging es dann endlich los und nach nur drei Monaten Bauzeit<br />

fand schon Mitte Mai 2008 das Richtfest statt. Die letzten<br />

Schritte sind nun noch der Innenausbau und die Montage<br />

der Schwanzflosse. Auch eine Fontäne soll später aus<br />

dem Rücken schießen. Wenn alles nach Plan läuft, soll „Free<br />

Willy“, wie ihn der Volksmund nennt, im Oktober 2008 die<br />

ersten Gäste „schlucken“. www.knapp-verbinder.com<br />

6 mikado 7.2008<br />

unseren Mitgliedern drei Hilfsmittel<br />

zur Hand – und das für die<br />

Betriebsabrechnung ist der Betriebsvergleich.<br />

Sie <strong>machen</strong> als Verband also<br />

nicht nur Lobbyarbeit, sondern<br />

unterstützen Ihre Mitgliedsbetriebe<br />

tatkräftig?<br />

So ist es. Wir betrachten es als<br />

unsere Pflicht, unsere Mitgliedsbetriebe<br />

zu stärken. Und wir tun<br />

das, indem wir für sie Konzepte<br />

und Hilfsmittel zur Optimierung<br />

ihrer Betriebswirtschaft und Unternehmensführung<br />

entwickeln.<br />

Das Entwickeln geschieht sinnvollerweise<br />

zentral auf Bundesebene<br />

im AK Betriebswirtschaft,<br />

weil es eine Verschwendung unserer<br />

Ressourcen wäre, täte jeder<br />

Landesverband so etwas selber.<br />

Die konkrete Umsetzung aber,<br />

also der Kontakt mit den Unternehmen,<br />

erfolgt dann auf der<br />

Landesebene.<br />

Gibt es da Vorbilder bei Verbänden<br />

anderer Berufe?<br />

Nicht in diesem Umfang. In Nordrhein-Westfalen<br />

und Schleswig-<br />

Holstein gibt es zwar auch Betriebsvergleiche<br />

für einzelne<br />

Handwerksberufe. Der konzeptionelle<br />

Ansatz „B hoch 3“ des<br />

BDZ ist jedoch einzigartig.<br />

„Der konzeptionelle Ansatz ,B hoch 3‘<br />

ist einzigartig im Handwerk.“<br />

Was wird im Betriebsvergleich<br />

genau gemacht?<br />

Zunächst werden die Betriebe je<br />

nach Beschäftigtenzahl in Größenklassen<br />

eingeordnet, damit<br />

überhaupt sinnvolle Vergleiche<br />

möglich werden. Dann erfassen<br />

wir klassische Kennzahlen aus<br />

der Buchführung, errechnen damit<br />

weitere Kennzahlen und dar-<br />

▴ Als touristischer Magnet wurde im Hafengelände Friedrichskoogs eine riesige<br />

Holzhalle in der Form eines Wals errichtet<br />

KNAPP GMBH


aus Durchschnittswerte.<br />

So können wir<br />

einen Überblick geben,<br />

1. wo das <strong>Zimmerer</strong>handwerk<br />

im<br />

Vergleich zu anderen<br />

Berufen steht, und 2.<br />

wo der einzelne Betrieb<br />

im Vergleich zu<br />

ähnlichen Betrieben<br />

steht. Schwächen und<br />

Stärken, Entwicklungs- und Erfolgspotenziale<br />

werden auf diese<br />

Weise schnell klar. Man weiß,<br />

wo man steht, und man sieht<br />

sofort, welche Stellschrauben in<br />

welche Richtung gedreht werden<br />

müssen.<br />

Wie viele Unternehmen <strong>machen</strong><br />

beim aktuellen Betriebsvergleich<br />

denn mit?<br />

Die letzten Jahre waren es immer<br />

zwischen 170 und 200 unserer<br />

organisierten Unternehmen.<br />

Unser Ziel ist es, diese Zahl die<br />

nächsten Jahre zu verdoppeln,<br />

um noch aussagekräftigere Daten<br />

zu erhalten.<br />

Handbuch<br />

Schweizer ticken anders<br />

▴ Alexander Kirst ist<br />

seit 1997 für<br />

die Verbände des<br />

Bayerischen<br />

<strong>Zimmerer</strong>- und Holz -<br />

baugewerbes<br />

tätig. Seit 2008 ist er<br />

Stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Die neue Publikation „Bauen in der Schweiz – Kleines<br />

Handbuch für deutsche Unternehmen“ bietet<br />

eine Ein führung in den Baumarkt Schweiz. Verlockende<br />

Preise, Facharbeitermangel und ein Bauboom<br />

ziehen zunehmend Anbieter aus den Nachbarländern<br />

an. Der Markteintritt ist für ausländische Mitbewerber<br />

aber erst seit wenigen Jahren möglich und nach wie vor<br />

mit zahlreichen Hindernissen gespickt. Eine sorgfältige<br />

Vorbereitung, eine profunde Kenntnis des Marktumfeldes<br />

und eine Vertrautheit mit den lokalen Arbeitsbedingungen<br />

sind darum zwin gende Voraussetzungen<br />

für den Erfolg. Das Handbuch beinhaltet Grundsätzliches<br />

zum Baurecht und Informatives zur Marktbearbeitung.<br />

Die Fachschrift kann bei der Handelskammer<br />

Deutschland-Schweiz bestellt werden. Für Mitglieder<br />

ist sie kostenlos. www.handelskammer-d-ch.ch<br />

Holzwende 2020 plus<br />

Zukunftsmärkte erschließen<br />

Das Forschungsprojekt<br />

„Holzwende2020plus“<br />

diente dem Zweck, die Möglichkeiten<br />

eines verstärkten<br />

Holzeinsatzes im Industrie-<br />

und Siedlungsbau<br />

zu untersuchen und dann<br />

innovative Marktentwicklungsmethoden<br />

zu erarbeiten.<br />

Wichtig dabei war eine<br />

enge Verbindung von Wissenschaft<br />

und Praxis. Tatsache<br />

ist nämlich: Trotz all<br />

seiner Vorteile bleibt das<br />

Holz immer noch weit hinter<br />

seinen Potenzialen zurück. Das Projekt versuchte, die<br />

Ursachen dafür zu identifizieren und Strategien zu entwickeln,<br />

um gegenzusteuern. Auf der Basis von Trendanalysen<br />

werden in Praxisprojekten konkrete Strategien erarbeitet,<br />

um neue Perspektiven für den Rohstoff Holz im Bausektor<br />

aufzuzeigen. Einige interessante Studien sind aus dem Projekt<br />

hervorgegangen und auf den Internetseiten größtenteils<br />

kostenlos herunterladbar. www.holzwende2020.de<br />

Werbebudgets<br />

Internet legt deutlich zu<br />

L aut Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW)<br />

konnten die Medien in Deutschland ihre Werbeeinnahmen<br />

zum vierten Mal in Folge steigern: Im Jahr 2007 um zwei Prozent<br />

auf nunmehr 20,8 Mrd. Euro. Die größten Zuwachsraten<br />

verzeichnen dabei das Internet mit +39,2 Prozent und Fachzeitschriften<br />

mit +6,3 Prozent. www.zaw.de<br />

▴ Großen Zuwachs in der Werbebranche verzeichnen vor allem Internetanbieter,<br />

aber auch Fachzeitschriften<br />

www.mikado-online.de 7


Frage des Monats<br />

kurz & bündig<br />

Internetauftritt<br />

Handwerk fehlt Konsequenz<br />

Obwohl über die Hälfte aller Handwerker und Dienstleistungsbetriebe<br />

in Deutschland bereits Online-<br />

Werbung ausprobiert haben, sind sie trotzdem nicht mit<br />

einer eigenen Homepage im Internet präsent. 85 % der<br />

Unternehmen gewinnen neue Kunden über Empfehlungen<br />

ihrer Stammkunden, bitten diese aber nicht um Weiterempfehlung,<br />

sondern investieren vor allem in klassische<br />

Werbung, obwohl sie nicht einmal 5 % aller Neukunden<br />

mit dieser Werbemaßnahme erreichen. Beinahe drei<br />

Viertel der Unternehmen pflegt eine Kundendatenbank,<br />

aber weniger als die Hälfte speichert E-Mail-Adressen<br />

und nicht einmal ein Drittel versendet elektronische Post.<br />

Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung<br />

des Verbands der deutschen Internetwirtschaft und eines<br />

Online-Dienstleisters. Interessierte können den Report<br />

per E-Mail an Report2008@KennstDuEinen.de oder<br />

unter der kostenfreien Rufnummer 08 00/5 20 01 00 anfordern.<br />

www.eco.de ı www.kennstdueinen.de<br />

Immer mehr Holzbauunternehmen und Handwerker<br />

entdecken lukrative Märkte jenseits der Staatsgrenzen<br />

für sich – mit recht unterschiedlichen Chancen und<br />

Gefahren. Die mikado-Frage des Monats Juli lautet<br />

deshalb:<br />

Wie hoch wird 2008 der Anteil Ihres Umsatzes sein,<br />

den Sie im Ausland erwirtschaften?<br />

A) Weniger als 15 Prozent<br />

B) Zwischen 15 und 30 Prozent<br />

C) Über 30 Prozent<br />

Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />

8 mikado 7.2008<br />

Dekra Ethics Award 2008<br />

Schreiner wahren Werte<br />

Zwei Schreinereibetriebe aus Bayern landeten bei der diesjährigen<br />

Verleihung des Dekra Ethics Award 2008 ganz vorne.<br />

Gewinner ist die Voss AG aus Taufkirchen. Als Finalteilnehmer<br />

ausgezeichnet wurde die Daxenberger GmbH aus Seeon. Der Firmengründer<br />

Rupert Voß hat ethische Werte in seine Strategie integriert.<br />

Die Firma initiierte das Jugendhilfeprojekt „Work and Box<br />

Company“, das jugendlichen Serienstraftätern Halt im Alltag und<br />

eine berufliche Perspektive gibt. Der Erfolg: Rund 80 Prozent erhielten<br />

am Arbeitsmarkt einen Ausbildungsplatz. Davon sind wiederum<br />

90 Prozent nach wie vor im Berufsleben. Bei der Schreinerei<br />

Daxenberger sorgen Auftragsnachbesprechungen und Nachkalkulationen<br />

für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Besondere<br />

Wertschätzung erfahren die Mitarbeiter: Neben der Betriebsrente<br />

erhalten sie zusätzlich einen einmaligen Zuschuss für Kinder.<br />

Die Dekra zeichnet mit diesen Preisen Unternehmen für herausragende<br />

Ergebnisse bei der Umsetzung eines nachhaltigen Managementsystems,<br />

für die Umsetzung ethischer Werte und die Implementierung<br />

eines Innovationsmanagements aus. www.dekra.com<br />

Wohnungsnachfrage<br />

Weniger wollen mehr<br />

O bwohl die Bevölkerungszahl<br />

schrumpft,<br />

wird die Nachfrage nach<br />

Wohnungen zunehmen.<br />

Der Grund für diese überraschende<br />

Prognose: Die<br />

Single-Haushalte legen<br />

deutlich zu. Laut kürzlich<br />

erschienener KfW-Studie<br />

„Perspektiven der Wohnwirtschaft“<br />

wird dieser<br />

Trend noch bis zum Jahr<br />

2020 anhalten. Erst auf<br />

lange Sicht werden sich die<br />

demografischen Entwicklungen<br />

niederschlagen. Für<br />

den Wohnungsbau besitzt<br />

die Bevölkerungsgruppe<br />

der 30- bis 49-jährigen Personen besonders große Bedeutung. Ihr<br />

Anteil soll sich bis 2050 um mindestens ein Drittel verringern. Erst<br />

ab dann soll auch ein Rückgang von Wohnungsbedarf und Wohnungsneubau<br />

zu verzeichnen sein. Die Studie steht im Internet<br />

zum kostenlosen Download. www.kfw.de


DEKRA<br />

kurz & bündig<br />

▴ Katja Green (links), Leiterin Marketing DEKRA Certification GmbH,<br />

und Thomas Bergler (rechts), Geschäftsführer DEKRA Certification GmbH,<br />

gratulieren Rupert Voß (Mitte), Vorstandsvorsitzender VOSS AG, zur<br />

Verleihung des DEKRA Ethics Award 2008<br />

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Fassadenfibel<br />

Der Reiz der Oberfläche<br />

Auf fast 150 farbig bebilderten Seiten beantwortet<br />

die „Fassadenfibel“ der Carl Götz GmbH<br />

Fragen rund um das Thema Fassadensysteme. Neben<br />

den wichtigsten technischen Daten finden Planer, Handwerker<br />

und Bauherren auch attraktive Beispiele gelungener<br />

Fassadengestaltung. www.carlgoetz.de<br />

▴ Platten oder Putz, Farbe oder Holz? – Welches System passt zu<br />

meinem Gebäude? Hier drin ist die Antwort<br />

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www.mikado-online.de 9<br />

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kurz & bündig<br />

Markttrends<br />

Bauen im Bestand ist topp<br />

Zwei Drittel der Architekten und SHK-Installateure sind<br />

sich einig: ihre Hauptbeschäftigung im Jahr 2008 wird<br />

die Sanierung und Modernisierung des Bestands sein. Das<br />

ergab eine telefonische Befragung von BauInfoConsult. Als<br />

zweitwichtigstes Thema gab mehr als die Hälfte der Architekten<br />

das energie- und ressourcenschonende Bauen an. Bei<br />

den Bauunternehmen sah die Sache etwas anders aus: Hier<br />

bestätigen den Trend zu Sanierung und Modernisierung<br />

nur 50 Prozent. Eine große Aufgabe im energie- und ressourcenschonenden<br />

Bauen sehen gar nur 34,7 Prozent. Die<br />

komplette Jahresanalyse kann über das Marktforschungsinstitut<br />

bezogen werden. www.bauinfoconsult.de<br />

Rückenprobleme<br />

Das Kreuz mit dem Kreuz<br />

Eine repräsentative Umfrage bei Erwerbstätigen ergab:<br />

Über die Hälfte aller Beschäftigten im Baugewerbe<br />

klagt über Rückenschmerzen. Nach Aussagen der Berufsgenossenschaft<br />

der Bauwirtschaft (BG BAU) sind Erkrankungen<br />

des Muskel-Skelett-Systems eine der Hauptursachen<br />

für Ausfalltage und auch für die Frührente. Betroffen sind<br />

die Beschäftigten aller Berufe, bei denen arbeitsbedingte<br />

Zwangshaltungen mit vorgebeugtem Oberkörper oder Heben<br />

und Tragen schwerer Lasten<br />

vorkommen. Weitere Gründe für<br />

Rückenschmerzen können Übergewicht,<br />

Kälte, Nässe und Stress<br />

sein. Wer frühzeitig Kurse an einer<br />

Rückenschule belegt, hat gute<br />

Chancen, dauerhaften Schäden<br />

vorzubeugen. www.bgbau.de<br />

◂ Lange Überkopfarbeit, Tätigkeiten<br />

mit gebeugtem Oberkörper<br />

oder häufiges Bücken verursachen<br />

oft Rückenschmerzen<br />

10 mikado 7.2008<br />

Wettbewerb<br />

Wohnraumkonzepte gesucht<br />

Der Ideen- und<br />

Realisierungswettbewerb„Phantasiewelten<br />

– Die Suche<br />

nach dem Machbaren“<br />

wird nun zum<br />

zweiten Mal ausgelobt.<br />

Gesucht werden<br />

„Wohnwelten“ mit<br />

einem futuristischen<br />

Raumkonzept. Teilnehmen<br />

können Studenten<br />

im Hauptstudium<br />

Architektur oder<br />

Innenarchitektur sowie<br />

angehende und<br />

zukünftige Meisterschüler<br />

des Ausbaugewerbes.<br />

Die Bildung<br />

eines interdisziplinären<br />

Wettbewerbsteams aus Studenten und Meisterschülern<br />

ist ausdrücklich gewünscht. Die Ergebnisse werden im Rahmen<br />

der Messe „Farbe – Ausbau & Fassade“ im März 2010<br />

in München zu sehen sein. Den Ausschreibungstext und<br />

weitere Infos gibt’s im Internet. www.stuckateur.de<br />

Messe NordBau<br />

Holz steht im Mittelpunkt<br />

D ie NordBau 2008, die vom 11. bis 26. September 2008 in Neumünster<br />

stattfindet, steht ganz im Zeichen der Energieeinsparung.<br />

Rund 900 Aussteller aus 15 Ländern präsentieren sich<br />

auf 20 000 m² Hallenfläche und auf 40 000 m² Freigelände. Rund<br />

75 000 Fachbesucher, Bauherren und Eigenheimbesitzer werden erwartet.<br />

Unter dem Motto „Holz – energieeffizient – Aufstockung<br />

– Modernisierung – Fassadengestaltung“ präsentieren zahlreiche<br />

Aussteller vielfältige Möglichkeiten, was mit dem Baustoff Holz<br />

gegen marode Bausubstanz und schlechte Wärmedämmung unternommen<br />

werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt sind moderne<br />

Holzbausysteme, die flexibel einsetzbar sind und bedarfsorientiertes<br />

Bauen ermöglichen. Die Hallen 4 und 5 stehen ganz im<br />

Zeichen der IT-Technologie: „Computer am Bau“ heißt es hier. Geboten<br />

wird ein Überblick über Programme zur effizienteren Planung,<br />

einfacheren Verwaltung und besseren Kontrolle. Dazu gibt<br />

es Informationen, wie mit Hilfe von Software neue Verordnungen<br />

und Normen schnell in die Praxis umgesetzt werden können, z.B.<br />

bei der EnEV und dem Energieausweis. www.nordbau.de


kurz & bündig<br />

Internationale Holzmesse Klagenfurt<br />

Von Belgien bis Russland<br />

Die „50. Internationale Fachmesse Forst, Säge, Holzbau,<br />

Transport und Bioenergie“ in Klagenfurt findet<br />

vom 28. bis 31. August 2008 statt. Die Veranstalter<br />

freuen sich besonders über die hohe Zahl ausländischer<br />

Aussteller, darunter erstmals Firmen aus Belgien, Rumänien<br />

und Russland. Die Messe hat ihre Ausstellungsfläche<br />

um 6000 m² erweitert und präsentiert auf einer<br />

Gesamtausstellungsfläche von nun 46 000 m² mehr als<br />

400 Aussteller aus 16 Nationen. Im Rahmenprogramm:<br />

das Symposion „Mehrwert – Vision 2020“, die „Österreichische<br />

Forsttagung“, der „Internationale Holztag“<br />

und der „Europäische Berufswettbewerb für <strong>Zimmerer</strong>“.<br />

Die Ausstellung zeigt die gesamte Wertschöpfungskette<br />

„Vom Baum bis hin zur Massivholzverarbeitung“. Die<br />

Holzbautechnik und Holzprodukte bilden einen besonderen<br />

Ausstellungsschwerpunkt. Das Angebot reicht hier<br />

von Handmaschinen, Holzbau-Software, Holzbausystemen,<br />

Holzwerkstoffen, Bearbeitungstechniken bis hin zu<br />

Fachschulangeboten, Holzliteratur, Holzverbänden und<br />

Holzindustrien. Den aktuellen Stand der Technik zeigen<br />

viele Firmen im Bereich Verpacken, Befestigen, Hobeln<br />

und Abbund. Bereits am 27. August 2008 beginnt das<br />

Internationale Journalistenforum, das Medienvertreter<br />

mit einem breiten Angebot an Vorträgen auf die Messe<br />

einstimmt. www.kaerntnermessen.at<br />

▴ Alles über die Messe steht unter www.nordbau.de<br />

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Die ganze Bandbreite des Holzleimbaus<br />

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Mit dem Wirtschaftswunder einher<br />

ging ein Bauboom und es<br />

begann auch die Karriere vieler Fertighäuser.<br />

Von Mitte der 60er bis Mitte<br />

der 80er Jahre wurden fast eine<br />

halbe Million errichtet. Viele wurden<br />

inzwischen wieder verkauft oder vererbt<br />

und werden heute in der zweiten<br />

oder dritten Generation genutzt.<br />

Was aber ist, wenn der damals<br />

übliche Stil nicht mehr dem heutigen<br />

Geschmack entspricht? Wenn<br />

die Raumaufteilung verändert oder<br />

zusätzlicher Wohnraum geschaffen<br />

werden soll? Wenn der Energieverbrauch<br />

reduziert werden soll? Oder<br />

wenn ganz einfach natürlicher Verschleiß<br />

die Funktionalität immer<br />

mehr beeinträchtigt?<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

Fertighäuser<br />

Ideal zum Modernisieren<br />

Alle <strong>Häuser</strong> kommen einmal in die Jahre – auch Fertighäuser. Dann stehen<br />

umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen an. Für Zimmereibetriebe tut sich<br />

hier ein attraktives Geschäftsfeld auf.<br />

12 mikado 7.2008<br />

Ältere <strong>Häuser</strong> müssen modernisiert<br />

werden, wenn Wohnqualität und<br />

Wert nicht abnehmen sollen. Das ist<br />

kein spezifisches Problem von Fertighäusern.<br />

Im Gegenteil: die Holzrahmenbauweise<br />

ist sehr dauerhaft und<br />

zuverlässig. Wie bei jedem Bautyp ist<br />

aber die Lebensdauer einzelner Bauteile<br />

begrenzt: die von Fassaden und<br />

Dächern beträgt 40-60 Jahre, die von<br />

Fenstern und Türen 20-30 Jahre, die<br />

von Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen<br />

rund 30 Jahre. Hinzu<br />

kommen heute höhere Anforderungen<br />

an den Wärmeschutz.<br />

Nachdem das Thema „Modernisierung<br />

älterer Fertighäuser“ lange<br />

nicht auf der Tagesordnung stand,<br />

beschäftigen sich viele Hersteller in-<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER FERTIGBAU E.V.<br />

◂ Dunkle Balken<br />

und helle<br />

Bretterschalungen<br />

waren in<br />

den 1960er Jahren<br />

in Mode<br />

▾ Der Boom für<br />

Fertighäuser:<br />

1962 Titelthema<br />

im „Spiegel<br />

zwischen damit und bieten Komplettlösungen<br />

an, und das nicht nur für<br />

die eigenen Modelle. Auch zahlreiche<br />

Zimmereibetriebe haben diesen<br />

Markt entdeckt, denn schließlich sind<br />

Fertighäuser fast immer in Holzrahmenbauweise<br />

hergestellt.<br />

Für die Oberflächen hat die Baustoffindustrie<br />

eine Fülle von Lösungen<br />

entwickelt. Viele Vorteile bieten<br />

Gipsfaser-Platten, da sie sich gut mit<br />

der vorhandenen Holzrahmenbauweise<br />

kombinieren lassen. Sie sind<br />

für Böden, Wände und Decken gleichermaßen<br />

geeignet und besitzen<br />

auch gute Brand- und Schallschutzeigenschaften.<br />

Fußböden und Decken<br />

Bei den Fußböden ist vor allem die<br />

Reduzierung von Trittschall ein Thema.<br />

In den 1960er und 1970er Jahren


wurde er noch als kein allzu großes<br />

Problem betrachtet, heute aber als<br />

völlig inakzeptabel empfunden.<br />

Die typischen Geschossdecken von<br />

damals besitzen häufig eine Bekleidung<br />

aus Holzwerkstoffplatten mit<br />

sichtbaren Fugen. Da sie oftmals eine<br />

aussteifende Funktion erfüllen, können<br />

sie nicht ohne Weiteres entfernt<br />

werden. Mit der Abhängung neuer<br />

Decken kann man sie aber optisch<br />

verschwinden lassen und so<br />

den Raum aufwerten und den Schallschutz<br />

verbessern.<br />

Mit dem Einbau von Estrich-Elementen<br />

kann ein Schallschutz wie bei<br />

heutigen Betondecken erreicht werden:<br />

je nach Systemaufbau eine Verbesserung<br />

bei Holzbalkendecken um<br />

bis zu 15 dB. Eine Kombination von<br />

Estrich-Elementen oberhalb und einer<br />

Abhängung unterhalb der alten<br />

Deckenplatte übertrifft dann sogar<br />

die baurechtlichen Anforderungen<br />

der DIN 4109.<br />

Innenwände<br />

Veränderte Wohnbedürfnisse erfordern<br />

oft eine Anpassung des Grundrisses.<br />

Wenn aus statischen Gründen<br />

nichts dagegen spricht, sind<br />

alte Wände relativ schnell und sauber<br />

aus- und neue Wände ebenso<br />

schnell und sauber eingebaut.<br />

Für neue, aber auch für alte Wände<br />

sind Gipsfaser-Platten empfehlenswert,<br />

vor allem aus schalltechnischen<br />

Gründen. Auch wenn eine<br />

Trennwand zur Wohnungstrennwand<br />

werden soll: durch eine doppelte Beplankung<br />

lassen sich ausreichende<br />

Schallschutzwerte erreichen.<br />

Entgegen einem weitverbreiteten<br />

Vorurteil ist bei Gipsfaser eine Befestigung<br />

schwerer Gegenstände kein<br />

Problem: Eine 12,5 mm dicke Platte<br />

des Herstellers Fermacell z.B. kann<br />

mit Gewichten von 50 kg pro Dübel,<br />

30 kg pro Schraube und 17 kg pro<br />

Nagel belastet werden.<br />

Außenwände<br />

Bis in die 1980er Jahre waren die<br />

Fertighäuser ihrer Zeit voraus und<br />

übertrafen die damals üblichen Wärmeschutzmaßnahmen<br />

deutlich. Dem<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

▸ Die neue<br />

innere Dämmschicht<br />

der<br />

Außenwand<br />

macht eine<br />

neue Installationsebene<br />

möglich<br />

Stand der heute gültigen Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) genügen sie<br />

natürlich nicht mehr. Bevor in eine<br />

neue Heizungsanlage investiert wird,<br />

sollten die Einsparungsmöglichkeiten<br />

durch eine Verbesserung der Wärmedämmung<br />

ausgeschöpft werden, damit<br />

die Heizungsanlage nicht überdimensioniert<br />

wird.<br />

Grundsätzlich kann die energetische<br />

Modernisierung der Außenwand<br />

auf der Außenseite, der Innenseite<br />

oder auch von beiden Seiten durchgeführt<br />

werden.<br />

Ein wichtiges Thema ist dabei auch<br />

die Beseitigung von Wärmebrücken:<br />

Diese führen nicht nur zu unnötigen<br />

Wärmeverlusten, sondern auch zur<br />

Gefahr von Tauwasser und Schimmelbildung.<br />

Zu ihrer Berechnung<br />

gibt es eigene Programme. Xella z.B.<br />

hat einen Wärmebrückenkatalog mit<br />

typischen Konstruktionsdetails zusammengestellt<br />

und veröffentlicht,<br />

der mit den Anforderungen der EnEV<br />

korrespondiert.<br />

Eine Außendämmung mit Wärmedämmverbundsystem<br />

ist handwerklich<br />

am einfachsten umsetzbar. Ein<br />

großer Vorteil ist zudem, dass das<br />

Haus während des Umbaus bewohnt<br />

bleiben kann.<br />

Prinzipiell ist aber auch eine Innendämmung<br />

mit Vorsatzschale<br />

machbar. Der Vorteil hierbei ist,<br />

dass eine neue Ebene für die Unterbringung<br />

von Installationen entsteht.<br />

Der Nachteil ist, dass sich die Wohnfläche<br />

dann allerdings um die neu in<br />

den Raum hineinragenden Wandtiefen<br />

reduziert.<br />

Eine Kombination von Außen-<br />

und Innendämmung ist vor allem<br />

bei erhöhten bauphysikalischen Anforderungen<br />

im Brandschutz oder<br />

Schallschutz und bei besonders umfangreichen<br />

Änderungsmaßnahmen<br />

sinnvoll.<br />

Bei allen drei Lösungen kann die<br />

Dämmung mit mineralischen Faserdämmstoffen<br />

erfolgen. Die Dicke der<br />

Dämmung ist abhängig vom mindestens<br />

einzuhaltenden U-Wert gemäß<br />

EnEV. Dieser beträgt bei einer Außendämmung<br />

0,35 W/(m²K), was ca.<br />

14 cm Wärmedämmung entspricht.<br />

Neubaustandard wird mit 20-26 cm<br />

erreicht, was eine Grundvoraussetzung<br />

für eine Beantragung von Fördermitteln<br />

ist.<br />

www.mikado-online.de 13


kWh/(m 2 a)<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Bestand<br />

Bei einer Innendämmung beträgt<br />

der vorgeschriebene Mindestwert<br />

0,45 W/(m²K), was man mit ca. 12 cm<br />

Wärmedämmung erreicht. Die für<br />

Fördermittel notwendigen Dämmstoffdicken<br />

kommen wegen des damit<br />

verbundenen Wohnflächenverlustes<br />

aber wohl eher nicht in Frage.<br />

Gipsfaser-Platten sind übrigens<br />

nicht nur für die inneren Wandflächen<br />

sinnvoll, sondern können<br />

auch außen verwendet werden, z.B.<br />

als Trägerplatte beim Einsatz eines<br />

Wärmedämmverbundsystems oder<br />

als Unterkonstruktion bei einer gedämmten<br />

Vorhangschale oder hinterlüfteten<br />

Fassade. Für die neue<br />

Fassadenhaut kann man dann ein<br />

zementgebundenes und glasfaserbewehrtes<br />

Panel mit Wetterschutzsystem<br />

verwenden.<br />

Dachgeschosse<br />

In den 60er und 70er Jahren dienten<br />

Dachgeschosse meist als Stauraum<br />

und wurden nicht ausgebaut.<br />

Damit sind sie aber eine Schwachstelle<br />

und sollten bei der energetischen<br />

Aufrüstung unbedingt einbezogen<br />

werden.<br />

Wenn das Dachgeschoss weiterhin<br />

nicht als Wohnraum genutzt werden<br />

soll, ist eine einfache, billige und effektive<br />

Maßnahme die Dämmung seiner<br />

Geschossdecke. Die EnEV schreibt<br />

dafür einen Wärmedurchgangskoef-<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

WSVO 84<br />

14 mikado 7.2008<br />

WSVO 95<br />

EnEV 2002<br />

KFW-60<br />

Hilfsenergie<br />

Warmwasser<br />

Heizung<br />

KFW-40<br />

Passivhaus<br />

fizient von mindestens 0,30 W/(m²K)<br />

vor. Für diese Anforderung wurden<br />

spezielle Dämmelemente für die Deckenoberseite<br />

entwickelt, z.B. Hartschaum-Platten<br />

mit stoßversetzten<br />

Gipsfaser-Platten.<br />

Aber auch Dachgeschosse, die irgendwann<br />

ausgebaut und gedämmt<br />

wurden, um sie als zusätzlichen<br />

Wohnraum zu nutzen, entsprechen<br />

meist nicht den heutigen Standards.<br />

Hier müssen die Dachflächen selbst<br />

aufgebessert werden.<br />

Wenn wichtig ist, dass möglichst<br />

wenige Eingriffe vorgenommen werden,<br />

dann ist die Verwendung von<br />

Einblasdämmstoffen für den Zwischensparrenbereich<br />

eine einfache<br />

und wirksame Lösung. Natürlich<br />

muss zuvor bauphysikalisch geprüft<br />

werden, ob die vorhandene Dampfsperre<br />

geeignet ist.<br />

Wenn der Dachraum während<br />

der Modernisierung bewohnt bleiben<br />

soll, ist die Vollsparrendämmung<br />

von außen eine sinnvolle Alternative.<br />

Bei geringer Sparrenhöhe kann<br />

der Dachaufbau noch um eine zusätzliche<br />

Dämmschicht ergänzt werden.<br />

Das ist auch sinnvoll zur Minimierung<br />

von Wärmebrücken. Dafür<br />

sind mindestens 4 cm erforderlich.<br />

Eingesetzt werden können Holzfaser-,<br />

Mineralfaser-, Polystyrol- und<br />

Mineral-Dämmplatten.<br />

Handelt es sich um einen erst auszubauenden<br />

Dachraum, erfolgen die<br />

◂ Die Entwicklung<br />

der Energiestandards<br />

für EFH<br />

Buchtipp<br />

entsprechenden Maßnahmen in aller<br />

Regel von innen. Dampfsperren haben<br />

heute – auch mit Anschlüssen<br />

und Durchdringungen – einen hohen<br />

technischen Standard, müssen<br />

aber natürlich sehr sorgfältig eingebaut<br />

werden. Gemäß EnEV ist ein<br />

Dach luftdicht auszuführen.<br />

Die EnEV schreibt hier als U-Wert<br />

mindestens 0,30 W/(m²K) vor. Dies<br />

wird bei einem Balkenanteil von<br />

20 % mit rund 18 cm Wärmedämmung<br />

erreicht. Allerdings muss diese<br />

Forderung nicht erfüllt werden,<br />

wenn die mögliche Dämmschichtdicke<br />

durch die vorhandene Sparrenhöhe<br />

begrenzt ist. Dann muss aber<br />

unbedingt die maximal mögliche<br />

eingebaut werden.<br />

Für die Verkleidung der Dach-<br />

innenseiten eignen sich dann z.B.<br />

wiederum Gipsfaser-Platten.<br />

Kellerdecken<br />

Die Broschüre „Fertighaus-<br />

Modernisierung für<br />

mehr Wohnkomfort und<br />

Wertsteigerung“ ist<br />

erhältlich bei der Xella<br />

Kundeninformation,<br />

Telefon 08 00/5 23 56 65,<br />

E-Mail info@xella.com<br />

Die energetischen Verluste im Kellerbereich<br />

sind zwar geringer als bei den<br />

anderen Bauteilen, trotzdem gibt es<br />

auch hier Handlungsbedarf.<br />

Ist kein Ausbau vorgesehen, kann<br />

als einfache und kostengünstige<br />

Maßnahme eine unterseitige Dämmung<br />

der Kellerdecke erfolgen. Die<br />

Oberflächentemperatur des Erdgeschoss-Fußbodens<br />

erhöht sich – und<br />

damit auch der Wohnkomfort.<br />

Bewährt hat sich dabei z.B. das<br />

unterseitige Aufkleben von Mineral-Dämmplatten.<br />

Das lässt sich einfach<br />

und schnell bewerkstelligen,<br />

und Wärmebrücken können bei dieser<br />

Befestigungsmethode auch nicht<br />

entstehen. Heinrich Rohlfs, Duisburg ▪


mikado: Was ist bei der Modernisierung<br />

von Fertighäusern anders als bei<br />

konventionellen Gebäuden?<br />

Kitzlinger: Wie immer im Holzbau haben<br />

wir es mit deutlich komplexeren<br />

Konstruktionen zu tun, die vom Planer<br />

und Handwerker mehr Sachverstand<br />

und Sorgfalt erfordern, dafür aber<br />

eben auch leistungsfähiger sind als<br />

die der Ziegelbauweise. Die Bauteile<br />

haben einen mehrschichtigen Aufbau<br />

und man muss sich immer klar sein,<br />

welches Material in welcher Schicht<br />

für welche Funktion am besten geeignet<br />

ist. Und die Materialien müssen<br />

aufeinander abgestimmt<br />

werden.<br />

Welche Materialien<br />

wurden in den<br />

1960er und 1970er<br />

Jahren verwendet?<br />

Jeder Hersteller<br />

hatte sein eigenes System mit typischen<br />

Besonderheiten, die in der Zwischenzeit<br />

teilweise wieder vom Markt<br />

verschwanden und die man deshalb<br />

heute oft nicht mehr kennt und versteht.<br />

Ich fand schon die seltsamsten<br />

Materialmischungen wie aluminiumbeschichtetes<br />

Holz, aber auch<br />

bedenkliche Materialien wie Asbest,<br />

das fachgerecht ausgebaut und entsorgt<br />

werden musste.<br />

Wie sieht es hier mit der Tragkonstruktion<br />

aus?<br />

Da gibt es große Unterschiede, je nach<br />

Gebäudetyp. Schwierig wird es oft bei<br />

Billigbauten, weil da Stützen und Balken<br />

auf ein Minimum reduziert sind.<br />

Da brauchen Sie immer einen Statiker<br />

im Boot. Wenn es in den Geschossen<br />

keine Tragwände gibt, haben Sie ein<br />

Problem, wenn oberhalb Veränderungen<br />

stattfinden, z.B. ein Dachgeschoss<br />

ausgebaut werden soll. Die Decken<br />

sind nicht für die zusätzlichen Lasten<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

mikado-Interview<br />

Schwierig sind die Billigbauten<br />

Fertighaus ist nicht gleich Fertighaus. Es gibt teilweise<br />

große Unterschiede. mikado befragte deshalb den<br />

Bauunternehmer Otto Kitzlinger zu seinen Erfahrungen.<br />

ausgelegt. Also müssen Sie zusätzliche<br />

Stützen einbauen.<br />

Was sind denn die häufigsten Modernisierungsmaßnahmen?<br />

An erster Stelle steht sicher der Austausch<br />

der Fenster, denn hier gab es in<br />

den letzten 30 Jahren die größten Qualitätsverbesserungen,<br />

vor allem auch<br />

was die Wärmedämmeigenschaften<br />

betrifft. An zweiter Stelle kommt die<br />

Modernisierung von Außenwänden<br />

und Dächern, bedingt durch witterungsbedingten<br />

Verschleiß, vor allem<br />

aber auch durch die hohen Energie-<br />

preise und die EnEV. Aus dem gleichen<br />

Grund folgt dann an dritter Stelle<br />

die Modernisierung des Heizsystems.<br />

Und an vierter Stelle steht dann die<br />

Veränderung des Grundrisses.<br />

Was sind die häufigsten Fehler bei<br />

Modernisierungen?<br />

Die bei manchen Haustypen schwierige<br />

Statik habe ich schon erwähnt,<br />

ebenso die Materialabstimmung. Früher<br />

gebaute Außenwände sind meist<br />

diffusionsgeschlossen – heute baut<br />

man fast immer diffusionsoffen. Diese<br />

Umstellung kriegen Sie handwerklich<br />

nur hin, wenn Sie verstehen, was da<br />

bauphysikalisch genau vor sich geht.<br />

Vor allem bei den Übergängen von<br />

Bestand und Neu sollte bei der Anbringung<br />

von Dampfbremsen und<br />

Winddichtigkeitsebenen äußerst sorgfältig<br />

gearbeitet werden. Das beste<br />

Konzept: nach außen hin ausschließlich<br />

diffusionsoffen und mit Hinterlüftungsebene.<br />

▸ Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing.<br />

Otto Kitzlinger<br />

ist gelernter<br />

<strong>Zimmerer</strong> und<br />

leitet heute<br />

KitzlingerHaus<br />

„Sie müssen verstehen, was da<br />

bauphysikalisch genau vor sich geht.“<br />

Welche Energiestandards werden bei<br />

Modernisierungen erreicht?<br />

Prinzipiell ist natürlich jeder Standard<br />

erreichbar, das hängt vom Aufwand<br />

ab, den man betreiben möchte.<br />

KfW 40 oder Passivhausstandard<br />

habe ich selbst wegen mangelnder<br />

Nachfrage bisher noch nicht verwirklicht.<br />

KfW 60 ist dagegen häufig<br />

und relativ einfach herstellbar.<br />

Dafür wird die Wärmedämmung der<br />

Außenwand von den meist vorhandenen<br />

10 cm auf 20 cm oder mehr erweitert:<br />

Wir entfernen die Außenverkleidung,<br />

erweitern die Konstruktion<br />

mit Kanthölzern um neue Schichten<br />

für Wärmedämmung und Hinterlüftung<br />

und montieren eine zeitgemäße<br />

Außenschale.<br />

Bei älteren Fertighäusern sind aber<br />

die Außenwände nicht selten verputzt,<br />

was zwar nicht der Logik des<br />

Holzbaus entspricht, aber sich wahrscheinlich<br />

damals besser verkaufen<br />

ließ. Da bringen wir dann auf den<br />

vorhandenen Putz druckfeste Mineralfaserdämm-Platten<br />

auf und auf<br />

diese dann eine Gewebespachtelung<br />

mit neuem Oberputz.<br />

Gibt es Förderprogramme für die<br />

Modernisierung von Fertighäusern?<br />

Es können die gleichen Fördermittel<br />

beantragt werden wie für jedes andere<br />

Gebäude. Da gibt zum einen das<br />

CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm<br />

der KfW-Förderbank, zum anderen<br />

zahlreiche regionale und lokale Programme<br />

für energetische Sanierung.<br />

www.mikado-online.de 15<br />

OTTO KITZLINGER


Mit Beginn des neuen Schuljahres<br />

im August 2004 konnte<br />

der energetisch vorbildliche Neubau<br />

des Oberstufenzentrums Ost in<br />

Felben-Wellhausen (Kanton Thurgau,<br />

Schweiz) eröffnet werden. Das<br />

Schulhaus ist in Holzleichtbauweise<br />

erstellt, im Keller sorgt eine Holzpelletsheizung<br />

für Wärme und auf dem<br />

Dach produziert eine 11-kW-Photovoltaikanlage<br />

Strom.<br />

Bereits im Spätsommer 2004<br />

klagten Schulkinder über schlech-<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

Formaldehydsanierung<br />

Schafe in der Schule<br />

Vom Neubau zum Sanierungsfall: Einige Wochen nach Erstbezug eines neuen<br />

Schulgebäudes klagten Kinder über Beschwerden. Ursache war eine viel zu hohe<br />

Konzentration an Formaldehyd. Schafwolle schuf Abhilfe.<br />

16 mikado 7.2008<br />

te Raumluft, Kopfweh und Reizungen<br />

von Augen und Atemwegen. Im<br />

zweiten Sommer, 2005, beschwerten<br />

sich auch einzelne Lehrkräfte.<br />

Neubau wird zum Sanierungsfall<br />

Im Herbst 2005 untersuchten Experten<br />

der Bau- und Umweltchemie Beratungen<br />

+ Messungen AG die Komfortlüftung.<br />

Ergebnis: Die Anlagen<br />

sind sauber und bringen genügend<br />

Frischluft in die Klassenzimmer.<br />

▴ „Gift im<br />

Schulhaus:<br />

Räumung“ titelte<br />

eine Zeitung.<br />

Schuld war eine<br />

viel zu hohe<br />

Formaldehydkonzentration<br />

Im Januar 2006 wurde eine erste<br />

Formaldehydmessung durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse aus zwei Klassenzimmern<br />

lagen mit je 105 µg/m 3<br />

zwar noch unter dem Richtwert des<br />

Schweizer Bundesamts für Gesundheit<br />

(BAG) von 125 µg/m 3 (0.1 ppm),<br />

sie lagen aber deutlich über durchschnittlich<br />

in der Schweiz gemessenen<br />

Werten von 35 bis 50 µg/m 3 .<br />

Hinzu kommt, dass Holzwerkstoffe<br />

in trockener und kühler Luft weniger<br />

Formaldehyd abgeben als in feuch-


ter Luft. Bei dieser ersten Messung<br />

betrug die relative Luftfeuchtigkeit<br />

trockene 24 %. Die Experten ordneten<br />

deshalb eine zweite Messung im<br />

Sommer an, diesmal bei 50 % Luftfeuchte.<br />

Die Werte kletterten in denselben<br />

zwei Klassenzimmern bis auf<br />

381 µg/m 3 . Versuche zeigten zwar,<br />

dass mit der Komfortlüftung auf maximaler<br />

Leistung der Wert auf unter<br />

100 µg/m 3 gedrückt werden konnte.<br />

Der hohe Lärmpegel und die Zuglufterscheinungen<br />

ließen einen geregelten<br />

Unterricht aber nicht zu. Die<br />

Schulbehörde beschloss daher, die<br />

erst zwei Jahre alte Schule zu schließen<br />

und das Gebäude zu sanieren.<br />

„Gift im Schulhaus: Räumung“ titelte<br />

daraufhin die Thurgauer Zeitung am<br />

6. September 2006.<br />

Schritt für Schritt<br />

Für die anstehende Sanierung war<br />

das Ziel klar: Der Formaldehydwert<br />

musste unter dem BAG-Richtwert zu<br />

liegen kommen. In den Zimmern 1<br />

und 2 erfolgte die Sanierung schrittweise,<br />

während im unveränderten Referenzzimmer<br />

alles beim Alten blieb<br />

(siehe Bild 1). Vergleiche der Raumluftkonzentrationen<br />

von Formaldehyd<br />

in sanierten Zimmern mit dem<br />

Referenzzimmer sollten der Erfolg<br />

einzelner Sanierungsschritte aufzeigen.<br />

Um mögliche klimatische Effekte<br />

zu eliminieren, wurden für die<br />

gesamte Sanierungszeit die Zimmer<br />

1 und 2 sowie das Referenzzimmer<br />

konstant auf Sommerbedingungen<br />

(23 °C und 50 % relative Luftfeuchtigkeit)<br />

klimatisiert.<br />

Emissionsmessungen machten die<br />

stärksten Formaldehydquellen ausfindig.<br />

Die Untersuchungen zeigten,<br />

dass die 3-Schicht-Platten an<br />

den Wänden und die gelochten 3-<br />

Schichtplatten an der Decke am meisten<br />

Formaldehyd abgaben. Die Formaldehydabgabe<br />

ist hierbei das Produkt<br />

der gemessenen Emissionsrate (mg/<br />

m 2 ∙ h) und der verbauten Emissionsoberfläche<br />

(m 2 ) der Holzwerkstoffe im<br />

Zimmer. Die Platten wurden im Zimmer<br />

1 entfernt. Der Formaldehydwert<br />

senkte sich auf 204 µg/m 3 , lag damit<br />

aber immer noch deutlich über dem<br />

BAG-Richtwert von 125 µg/m 3 .<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

▸ Bild 1:<br />

Verlauf der Formaldehydkonzentrationen<br />

von der<br />

ersten Messung<br />

bis zum<br />

Abschluss. Blau:<br />

Sanierung in<br />

Zimmer 1. Gelb:<br />

Sanierung in<br />

Zimmer 2. Rot:<br />

Ein Zimmer,<br />

das zum Vergleich<br />

unsaniert blieb<br />

μg/m 3<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

14.12.2005<br />

Formaldehyd<br />

Formaldehyd ist ein stechend riechendes, farbloses Gas. Erste Symptome<br />

einer Formaldehydbelastung sind Reizungen an Augen und Schleimhäuten<br />

der oberen Atemwege. In sehr hohen Konzentrationen kann Formaldehyd<br />

bei Versuchstieren Krebs verursachen. Solche Konzentrationen liegen<br />

aber um Zehnerpotenzen höher als Messwerte in der Innenraumluft. Die<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass bei der Einhaltung<br />

eines 30-Minuten-Mittelwerts von 100 µg/m3 das Risiko, an Krebs zu<br />

erkranken, vernachlässigbar klein ist.<br />

Hauptquelle für Formaldehydbelastungen in Innenräumen sind Holzwerkstoffe,<br />

die formaldehydhaltige duroplastische Bindemittel enthalten.<br />

Insbesondere Harnstoff-Formaldehyd-Harze spalten über Jahre hinweg in<br />

großen Mengen Formaldehyd ab.<br />

Label E1<br />

02.02.2005<br />

Das Gütezeichen E1 nach EN 13986 oder das Schweizer Pendant Lignum<br />

CH 6.5 begrenzen die maximal zulässige Formaldehydemission von<br />

Holzwerkstoffen. Die Hersteller müssen mit Prüfzeugnissen belegen, dass<br />

ihre Platten diese Werte unterschreiten. Aber: Die Verwendung von E1-<br />

Platten allein sichert noch keine Einhaltung des Formaldehyd-Richtwerts<br />

des Bundesamts für Gesundheit BAG von 125 µg/m 3 (0.1 ppm). Wird 1 m 2<br />

Emissionsoberfläche einer E1-Platte in 1 m 3 Raum eingebracht, resultiert in<br />

diesem Raum exakt ein Formaldehydwert von 125 µg/m 3 . Im beschriebenen<br />

Sanierungsfall waren über 3 m 2 Holzwerkstoffe pro m 3 Raum verbaut.<br />

Label GI „Gutes Innenraumklima ®“<br />

„Ein Label hat gefehlt“, titelte das St. Galler Tagblatt am Tag nach der<br />

Schulhausschließung. Heute existiert ein Label für gesunde Raumluft:<br />

das Label GI „Gutes Innenraumklima ®“. Das Label setzt erstmals feste<br />

Grenzen für über 100 chemische Schadstoffe in der Raumluft und für<br />

Feinstaub und Schimmelpilze in der Zuluft von Lüftungsanlagen fest.<br />

Weitere Informationen:<br />

Schweizerische Zertifizierungsstelle für Bauprodukte, S-Cert AG,<br />

www.s-cert.ch<br />

www.mikado-online.de 17<br />

24.03.2005<br />

13.05.2006<br />

02.07.2006<br />

21.08.2006<br />

10.10.2006<br />

29.11.2006<br />

18.01.2007<br />

09.03.2007<br />

28.04.2007<br />

17.06.2007<br />

Zimmer 1<br />

Zimmer 2<br />

Referenzzimmer<br />

FOTOS UND GRAFIK: BAU UND UMWELTCHEMIE BERATUNG + MESSUNG AG


Weitere Messungen zeigten, dass<br />

über und hinter den demontierten<br />

3-Schicht-Platten zusätzliche Formaldehydquellen<br />

versteckt waren. Die<br />

tragende Holzdecke, eine Hohlkastenkonstruktion,<br />

bestehend aus einem<br />

Brettschichtholzträger mit beidseitiger<br />

Beplankung, war ebenfalls<br />

mit einer formaldehydhaltigen 3-<br />

Schicht-Platte verkleidet. Die Trennwand<br />

zum Nachbarzimmer war mit<br />

feuerfesten Gipsfaserplatten isoliert.<br />

Dieser Gips hatte Formaldehyd aus<br />

der Raumluft absorbiert und begann<br />

jetzt, da die Holzverkleidung fehlte,<br />

dieses Formaldehyd wieder abzugeben.<br />

Da weder die tragende Decke<br />

noch die Gipsfaserplatten der Zimmertrennwände<br />

demontiert werden<br />

konnten, entschieden die Experten,<br />

diese Flächen mit einem spezi-<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

18 mikado 7.2008<br />

ellen 1 mm dünnen Schafwollvlies<br />

zu bedecken. Schafwolle hat die Eigenschaft,<br />

Formaldehyd und andere<br />

Aldehyde anzulagern und diese irreversibel<br />

chemisch zu binden.<br />

Schafwolle bindet Formaldehyd<br />

Wolle ist aus Proteinen aufgebaut,<br />

Hauptbestandteil ist mit rund 97 %<br />

Keratin. Proteine bestehen aus Aminosäuren.<br />

An den reaktiven Enden<br />

dieser Aminosäuren wird Formaldehyd<br />

chemisch irreversibel gebunden.<br />

Aufgrund von Laborversuchen mit<br />

extrem hohen Formaldehydkonzentrationen<br />

in Prüfkammern schätzten<br />

Wissenschaftler des Deutschen<br />

Wollforschungsinstituts in Aachen,<br />

dass die chemische Filterwirkung der<br />

Schafwolle über 20 Jahre anhalten<br />

◂ Das Referenzzimmer:<br />

Formaldehyd<br />

dünstete aus<br />

Decken- und<br />

Wandverkleidung<br />

und den<br />

Fenstersimsen aus<br />

Buchtipp<br />

wird. Die Filterwirkung hängt von<br />

der eingebauten Menge an Schafwolle,<br />

aber auch von der relativen<br />

Feuchte und vom pH-Wert der Wolle<br />

ab. Je mehr Wolle, je feuchter und je<br />

saurer die Wolle, desto mehr Formaldehyd<br />

kann sie binden. Messungen<br />

nach dem Einbau des Wollvlieses bestätigten<br />

das: Der Formaldehydwert<br />

konnte noch einmal um die Hälfte auf<br />

109 µg/m 3 reduziert werden.<br />

Gefahrenquelle Fenstersims<br />

Zuletzt wurde auch noch der Fenstersims<br />

demontiert. Die Sperrholzplatte<br />

war direkt über dem Heizkörper und<br />

hinter dem Fenster großen Wärmelasten<br />

ausgesetzt. Deshalb stellte die<br />

eher geringen Fläche im Zimmer eine<br />

starke Formaldehydquelle dar. Jetzt<br />

Innenraumklima – Keine<br />

Schadstoffe in Wohn- und<br />

Arbeitsräumen – von Reto<br />

Coutalides, Roland Ganz<br />

und Walter Sträuli zeigt,<br />

wie Bauherren, Planer und<br />

Handwerker eine gesunde<br />

Raumluft in Neu- und Umbauten<br />

erreichen können.<br />

Mit Fallbeispielen, planerischen<br />

Grundlagen, Raumluftmessungen, Adressverzeichnis<br />

und Glossar. Erschienen im Werd Verlag<br />

Zürich, 2002. 176 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen,<br />

ISBN 3-85932-419-5, 33 Euro, 49,90 SFr.


ergaben die Messungen einen Formaldehydwert<br />

von 81 µg/m³. Somit<br />

war alles bereit für die Montage der<br />

neuen, formaldehydfrei verleimten 3-<br />

Schicht-Platten an Decken und Wänden.<br />

Die Formaldehydkonzentration<br />

hat dadurch erstaunlicherweise sogar<br />

noch etwas abgenommen und<br />

lag neu bei 71 µg/m³.<br />

In Zimmer 2 wurden alle vier Sanierungsschritte<br />

von Zimmer 1 innerhalb<br />

weniger Tage ausgeführt.<br />

Anstelle des speziellen Vlieses bauten<br />

die Handwerker jedoch eine handelsübliche<br />

und deutlich günstigere<br />

30 mm dicke Schafwollmatte ein. Das<br />

Ergebnis war eine praktisch identische<br />

Raumluftkonzentration. Diese<br />

Beobachtung bestätigt Forschungsergebnisse,<br />

wonach die Wolleverarbeitung<br />

keine Rolle spielt.<br />

In derselben Zeit hat aber auch<br />

die Formaldehydkonzentration im<br />

Referenzzimmer abgenommen – ein<br />

klimatischer Effekt der trockenen<br />

Raumluft im Winter. Mit der Raumklimatisierung<br />

konnte der Sommer<br />

offenbar nicht perfekt simuliert werden,<br />

vermutlich weil die Luftfeuchtigkeit<br />

bei laufender Komfortlüftung<br />

nicht ganz ins Material einzudringen<br />

vermag. Die Messergebnisse zeigen<br />

deutlich, wie im sanierten Zimmer die<br />

Formaldehydkonzentration im Frühling<br />

kaum mehr zunimmt, während<br />

sie im Referenzzimmer wieder stark<br />

ansteigt und Werte über 300 µg/m³<br />

erreicht. Ein klarer Beweis für den<br />

Erfolg der Sanierung. Nun konnten<br />

nun auch die übrigen Zimmer und<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

▸ Neun Monate<br />

nach der<br />

Sanierung und<br />

dem Einsatz<br />

von Schafwolle<br />

war der<br />

Unterricht wieder<br />

ohne<br />

Bedenken möglich<br />

die Aula des Schulhauses saniert werden.<br />

Nach über neun Monaten zogen<br />

Schüler und Lehrer wieder ein.<br />

Die Sanierung hat rund 700 000 SFr.<br />

(ca. 450 000 Euro) gekostet. Holzwerkstoffe<br />

mit formaldehydhaltigen<br />

Der Autor<br />

Bindemitteln können die Raumluft<br />

massiv und langanhaltend belasten.<br />

Ursachen sind die hohen Emissionsraten<br />

und die Menge von verbauten<br />

Werkstoffen. Beides kann so geplant<br />

werden, dass es funktioniert. ▪<br />

Dipl.-Umweltnaturwissenschaftler (ETH) Stefan Schrader<br />

ist Mitglied der Geschäftsleitung der Bau- und Umweltchemie,<br />

Beratungen + Messungen AG in Zürich. Er unterstützt<br />

Bauherren und Planer bei der Festlegung, Planung,<br />

Realisierung und Erfolgskontrolle von gesunden und<br />

ökologischen Neu- und Umbauten. Zu seinen Aufgaben<br />

gehören die zielorientierte Fachplanung zur Erlangung von Auszeichnungen<br />

für gesunde und ökologische Gebäude sowie die Planung<br />

und Erfolgskontrolle von Sanierungen schadstoffbelasteter Gebäude.<br />

stefan.schrader@raumlufthygiene.ch ı www.raumlufthygiene.ch<br />

Statik ist unsere Stärke<br />

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Höhe. Sie wollen mehr wissen? Wir beraten Sie gerne.<br />

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www.mikado-online.de 19


Die Université de Reims baute<br />

sich von 1971 bis 1972 einen<br />

Hörsaalkomplex mit sechs muschelförmigen<br />

Hörsälen unterschiedlicher<br />

Größe, die sich wie Blütenblätter um<br />

einen offenen Kreisring, der vom Flur<br />

gebildet wird, gruppieren. Die Hörsäle<br />

stützen sich auf Stahlbetonrahmen<br />

ab und der Flur ruht auf Stahlbetonstützen<br />

etwa 3,5 m über Gelände.<br />

Zwischen den Hörsälen und beidseits<br />

der Feuerwehrzufahrt zum Innenhof<br />

befinden sich Treppenhäuser.<br />

Der größte Hörsaal fasst heute<br />

600 Studenten.<br />

Die außen liegenden Rippen aus<br />

Brettschichtholz (BS-Holz) werden an<br />

ihren oberen Enden durch einen BS-<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

Frankreich<br />

Sanierung auf Französisch<br />

Der Hörsaalkomplex „Campus Croix Rouge“ der Universität Reims erfuhr eine<br />

grundlegende Sanierung. Mit modernen Methoden wurden Baufehler aus den 1970er<br />

Jahren behoben. Jetzt können die Hörsäle wieder bedenkenlos genutzt werden.<br />

20 mikado 7.2008<br />

Holz-Gurt gefasst, der als Zugband<br />

an Stahlbeton- bzw. Holzkonstruktionen<br />

verankert ist. Ihre Querschnittshöhe<br />

nimmt von 120 cm auf 80 cm<br />

ab. Mächtige Querträger aus BS-Holz<br />

verteilen die Lasten aus dem Hörsaal<br />

auf die Stahlbetonrahmen und bilden<br />

mit den Rippen einen Trägerrost.<br />

Treppenartig angeordnete Stahlbetonteile<br />

bilden den Hörsaalfußboden.<br />

Bei den Dachbindern handelt es sich<br />

um leicht gebogene BS-Holz-Träger.<br />

In der Dachebene liegen K-Verbände<br />

zwischen den Pfetten. Die weiße<br />

Membran besteht aus dem Spezialgewebe<br />

„Ipalon“, das auf zwei Lagen<br />

Sperrholzplatten mit je 13 mm Stärke<br />

gespannt wurde. Die sind wieder-<br />

▴ Bild 1:<br />

Luftbild des<br />

Campus<br />

Croix Rouge<br />

UNIVERSITäT REIMS<br />

um mittels einer Unterkonstruktion<br />

an den Querträgern und Rippen befestigt.<br />

Die Achsbezeichnungen wurden<br />

vom Zentrum aus für die ringförmig<br />

angeordneten Flurstützen zu<br />

A, B und C gewählt. Die Rippen wurden<br />

je Hörsaal entgegen dem Uhrzeigersinn<br />

nummeriert.<br />

Risssanierung im Innenbereich<br />

Zur Verbindung der einzelnen Schotten,<br />

zwischen den Querträgern, der<br />

gestuften Hörsaaldecke und der Außenschale,<br />

waren quadratische Durchbrüche<br />

(70 × 70 cm), sog. „Mannlöcher“,<br />

geschnitten worden. Die Enden<br />

der Querträger sind ausgeklinkt. Beim<br />

Hörsaal 1 waren die Rippen an die<br />

unteren 30 cm der Querbinder angehängt.<br />

Diese Konstruktion verursachte<br />

bei der Geometrie der Querträger<br />

Querzugspannungen, die zu<br />

Rissen führten.<br />

Für Risssanierung und Querzugverstärkungen<br />

entfernten die Handwerker<br />

zuerst Einbauten in den Schotten<br />

und verlegten Elektroleitungen (Bilder<br />

2 und 3). Die Rissflanken wurden<br />

nicht bearbeitet. Die <strong>Zimmerer</strong><br />

reinigten sie jedoch mit Pressluft,<br />

um staubfreie Klebeoberflächen zu<br />

erreichen. Bei schmalen Rissen wurden<br />

diese mit einem durchsichtigen<br />

Klebeband abgeklebt, bei größeren<br />

wurde Sperrholz aufgeschraubt. So<br />

kann man die Harzausbreitung beim<br />

Verpressen kontrollieren. Die Handwerker<br />

notierten Ort, Datum, Verpressdauer,<br />

Klebstoffmasse, Temperatur<br />

und Luftfeuchtigkeit. Nach dem<br />

Aushärten wurden die Klebebänder<br />

entfernt und überstehende Kleberteile<br />

entfernt. So ist gut zu erkennen,


ob die Klebefuge Luftblasen enthält<br />

oder die Fuge nicht vollständig ausgefüllt<br />

ist.<br />

Querzugverstärkung und<br />

Ertüchtigung<br />

Beidseits der Mannlöcher, im Bereich<br />

der Ausklinkungen und bei<br />

den Verbindungen zwischen Rippen<br />

und Querträgern sollten Querzugverstärkung<br />

eingebaut werden. Dazu<br />

mussten, um eine ebene und saubere<br />

Holzoberfläche zu erhalten, die Oberflächen<br />

abgehobelt und mit Pressluft<br />

vom Staub gereinigt werden. Passgenau<br />

zugeschnittene, 69 mm starke<br />

Kerto-Q-Platten (Bilder 5 und 6) wurden<br />

per Schraubenpressklebung mit<br />

Epoxidharzkleber kraftschlüssig mit<br />

den Querträgern verbunden. Die Teilgewindeschrauben<br />

wurden im Raster<br />

von 12 × 12 cm eingedreht.<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

◂ Bild 2:<br />

Ausklinkung mit<br />

Querzugriss<br />

▸ Bild 3:<br />

Mannloch und<br />

auf beiden<br />

Seiten entfernte<br />

Betondecke<br />

◂ Bild 4:<br />

Sanierung bei<br />

breitem Riss.<br />

Gut zu sehen ist<br />

der ausgetretene<br />

Epoxidharzkleber<br />

▸ Bild 5: Querzugverstärkung<br />

bei<br />

einem Mannloch<br />

Des Weiteren mussten Stahlteile<br />

bei Streben der Querbinder ergänzt<br />

und fehlende Verbindungsmittel bei<br />

Knotenpunkten komplettiert werden.<br />

Bei den Dachbindern sichern nun<br />

600 mm lange Vollgewindeschrauben<br />

mit 8 mm Durchmesser die Ausklinkungen<br />

im Auflagerbereich.<br />

Sanierung im Flur<br />

Das Flurdach, die Glasfassaden zum<br />

Innenhof bzw. zur Feuerwehrzufahrt<br />

und der Großteil der Holzstützen<br />

mussten entfernt werden. Die<br />

Stahlbetonplatten des Fußbodens ruhen<br />

auf 74 cm hohen BS-Holz-Bindern.<br />

Die Fassade bestand aus stumpf<br />

gestoßenen Glasscheiben, die oben<br />

und unten in einer Holzkonstruktion<br />

gefasst waren. Die Regen- und<br />

Tauwasserableitung war unzureichend<br />

und führte zu Fäulnisbildung<br />

an den Fensterrahmen und Binderköpfen,<br />

deren Stirnseiten nicht geschützt<br />

worden waren.<br />

Zwei Binder wurden abgestützt,<br />

um 50 cm zurückgeschnitten und mit<br />

einer Stahlprothese mit zwei Stabdübelgruppen<br />

verbunden. Das Stahlteil<br />

wurde mit Kerto beidseits so verkleidet,<br />

dass die Binder wieder das ursprüngliche<br />

Aussehen bekamen. Bei<br />

weniger stark geschädigten Binderköpfen<br />

wurden die schadhaften Bereiche<br />

rechteckig ausgeschnitten und<br />

durch Schraubenpressklebung mit<br />

Lärchen-BS-Holz ergänzt. Die neuen<br />

Brettsperrholzplatten des Daches<br />

blieben innen sichtbar, wurden mit<br />

einer Dampfsperre belegt, trittfest gedämmt<br />

und mit einer Membran abgedichtet.<br />

Die neue Stahl-Thermoglas-<br />

Fassade enthält Zuluftöffnungen und<br />

von außen zu öffnende Zugänge für<br />

die Feuerwehr.<br />

www.mikado-online.de 21


Das aus der Auskragung der Hörsäle<br />

entstehende Moment wird durch<br />

ein Kräftepaar aufgenommen, wobei<br />

die Zugkräfte teilweise von den Stützen<br />

in der Achse B des Flures aufgenommen<br />

werden. Diese sind daher<br />

zugfest an die BSH-Träger unter<br />

dem Flur angeschlossen. Dehnungsfugen<br />

trennen die einzelnen Abschnitte<br />

voneinander. Da die Fugen<br />

zwischen Holz und Beton nicht dicht<br />

waren, kam es zu Kondenswasser am<br />

Stützenfuß. Bild 8 zeigt im linken Teil<br />

den desolaten Zustand eines Stützenfußes<br />

in Achse B. Für die Sanierung<br />

wurden die äußeren Rippen der Hörsäale<br />

mit verkeilten Baumstämmen<br />

abgestützt und dann die Stützenfüße<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

Bild 6: Skizze aus der Statik zum Einbau des neuen Untergurtes<br />

M42<br />

zum Vorspannen<br />

BvD 6<br />

Bertsche-Ankerdübel<br />

Typ 6<br />

22 mikado 7.2008<br />

gekappt. Der Binder unter dem Flur<br />

erhielt eine präzise mittige Bohrung<br />

über die gesamte Höhe von 74 cm.<br />

Ein Schlitzblech wurde mit Stabdübeln<br />

in der Stütze befestigt und mittels<br />

einer Gewindestange und einer<br />

Widerlagerplatte an der Binderunterseite<br />

verankert (Bild 8). Die Stützen<br />

wurden abgeschliffen, gebleicht, der<br />

Fuß passgenau ergänzt und abschließend<br />

lasiert.<br />

Sanierung im Außenbereich<br />

Wenn der Wind das Regenwasser gegen<br />

die steilen Teile der weißen Außenschalen<br />

treibt, läuft es erst bis<br />

in die flacheren Bereiche herunter,<br />

◂ Bild 7:<br />

Mangelhafte<br />

Feuchtigkeits- und<br />

Dampfsperre<br />

bei der Zugstütze<br />

▴ Bild 8:<br />

Neuer Anschluss<br />

mit Stützenfuß<br />

sammelt sich in der Kehle zwischen<br />

weißer Membran und dunkelbraunen<br />

Rippen, um schließlich die Rippen zu<br />

überströmen und weiße Spuren zu<br />

hinterlassen. Bei den äußeren Rippen<br />

befinden sich Queraussteifungen<br />

zwischen den Rippen, wo diese noch<br />

stark geneigt sind. Somit wirken die<br />

Steifen als Wasserabweiser.<br />

Die tragenden Bauteile waren 33<br />

Jahre lang ungeschützt der Witterung<br />

ausgesetzt. Durch den ständigen<br />

Wechsel der Holzfeuchte und die hohen<br />

Temperaturen der dunkelbraunen<br />

Oberflächen bei Sonneneinstrahlung<br />

bildeten sich Risse in den Lamellen<br />

und dem Anstrich. Sobald Wasser in<br />

Fugen eindringt und über mehrere<br />

Wochen für zu hohe Holzfeuchten<br />

sorgt, nimmt das wenig pilzresistente<br />

Fichtenholz Schaden. Ein konstruktiver<br />

Holzschutz war in den 1970er<br />

Jahren nicht vorgesehen worden.<br />

Pilze in der Konstruktion<br />

In der Kehle zwischen der weißen<br />

Membran und Rippe 13 des Hörsaals<br />

1 befand sich eine Leiste, die einer<br />

ständigen Durchfeuchtung ausgesetzt<br />

war. Bei der Queraussteifung,<br />

die die Rippen 13 und 14 verbindet,<br />

konnte die Rippe 13 nicht so schnell<br />

wieder austrocknen. Mit der ersten<br />

Faulstelle bildete sich ein wachsendes<br />

Feuchtenest im Brettschichtholz.


Blättlinge zersetzen den Querschnitt<br />

von innen. Die äußeren zwei Zentimeter<br />

konnten immer wieder gut austrocknen<br />

und deshalb nicht so stark<br />

befallen werden. So erschien der Träger<br />

nach außen hin lange unversehrt.<br />

Die Rippe wurde über eine Länge von<br />

etwa vier Metern in einen Druck- und<br />

einen Zuggurt geteilt. Hier wurden<br />

zur Verstärkung Kerto-Lamellen aufgeklebt<br />

(Bild 11) und ansonsten wie<br />

bei Rippe 15 im Folgenden beschrieben<br />

verfahren.<br />

Von der 120 cm hohen Rippe 15<br />

wurden an einer Stelle die unteren<br />

80 cm durch Pilzbefall zerstört. Die<br />

Oberfläche wurde zunächst sandgestrahlt<br />

(Größtkorn 1 mm) und der untere<br />

Teil der Rippe so ausgeschnitten,<br />

dass ein gekrümmter Druckgurt (16<br />

× 22 cm) aus verklebtem Kerto eingepasst<br />

werden konnte. Das Besondere<br />

am Untergurt war ein Bertsche-<br />

Anker in der einen Stirnseite. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Metallhülse<br />

mit Innengewinde, die mit Stabdübeln<br />

im Holz verankert wird (Bild 9).<br />

Vor dem Stirnholz der Rippe wurde<br />

eine Stahlplatte eingelegt. Durch das<br />

Anziehen des Bolzens im Bertsche-<br />

Anker konnte eine Vorspannung<br />

aufgebracht werden. Somit sind die<br />

Druckkräfte ohne Schlupf übertragbar.<br />

Die aus der Krümmung resultierenden<br />

Querkräfte wurden mit Gewindestangen<br />

mit einer Länge von<br />

120 cm aufgenommen.<br />

Die sandgestrahlten Oberflächen<br />

der Schadstellen der Rippen 13<br />

und 15 wurden mit diagonal eingeschraubten<br />

SFS-Verbundschrauben<br />

(VB-48 – 7,5 × 100) versehen und<br />

schließlich der Fehlquerschnitt mit<br />

handelsüblichem Baustahl bewehrt<br />

und mit Sperrholzplatten eingeschalt.<br />

Der Rippenquerschnitt wurde dann<br />

mit einem Kunstharzmörtel „Lömpel-Büse<br />

Mörtel“ verfüllt.<br />

Alle Rippen wurden mit 60 bis<br />

120 cm langen Gewindestangen von<br />

außen in einem Abstand von 60 cm<br />

bis 100 cm verstärkt. So wurden etwa<br />

550 Querzug- bzw. Schubverstärkungen<br />

in den Hörsälen 1 und 4 eingebaut.<br />

In den Bereichen, wo sich unter<br />

den Rippen ein Stahlbetonrahmen<br />

befand, konnte man von außen keine<br />

Löcher für die Gewindestangen boh-<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

▸ Bild 9:<br />

Eine Faulstelle<br />

verlief<br />

entlang der Kehle<br />

(im Hörsaal 1,<br />

Rippe 13)<br />

▸ Bild 10:<br />

Seitenansicht<br />

der ausgeräumten<br />

Faulstelle<br />

(im Hörsaal 1,<br />

Rippe 15)<br />

▸ Bild 11:<br />

Rippe mit neuer<br />

Untergurt-<br />

und Querzugverstärkung<br />

(im Hörsaal 1,<br />

Rippe 15)<br />

www.mikado-online.de 23


en, sondern musste von innen eingeklebte<br />

Gewindestangen einbringen.<br />

Die Verklebung der Lamellen hat<br />

den ständigen Wechseln von starker<br />

Sonneneinstrahlung und Regen,<br />

d.h. Schwinden und Quellen, an den<br />

besonders exponierten Stellen nicht<br />

immer standgehalten. Die Klebefugen<br />

sind teilweise bei den stark beanspruchten<br />

Rippen bis in eine Tiefe<br />

von 30 mm offen, wobei die Fugenbreite<br />

maximal 2 mm beträgt. Bei<br />

den Rippen wurden ebenfalls die Risse<br />

mit Epoxidharz verpresst.<br />

Wenn die Oberfläche durch Bolzenlöcher<br />

oder Risse infolge schrägen<br />

Faserverlaufs gestört wurde, konnte<br />

sich das Wasser sammeln und zu<br />

längeren Durchfeuchtungen führen<br />

(Bild 12 links). Der obere Bereich der<br />

äußeren Lamelle der in Bild 14 Mitte<br />

dargestellten Rippe war so stark geschädigt,<br />

dass eine Lamelle aus Kerto<br />

eingesetzt werden musste.<br />

Bei Hörsaal 1 war die Wasserableitung<br />

der Glasfassade mangelhaft<br />

ausgeführt worden und führte zusammen<br />

mit der Schlagregenbeanspruchung<br />

der Rippe zu dauerhaft<br />

hohen Holzfeuchten. Zuerst wurde<br />

die äußere Rippenseite so abgehobelt,<br />

dass eine plane, tragfähige Fläche<br />

entstand. Nach einer Zeit des<br />

Austrocknens wurden auch hier die<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

24 mikado 7.2008<br />

Risse mit Exoxidharz verpresst. Zur<br />

Verstärkung wurde eine 14 m lange<br />

Kerto-Q-Platte (45 mm) exakt zugeschnitten<br />

und vorgebohrt. Die offene<br />

Zeit des Phenol-Resorcin-Klebers<br />

betrug bei der Außentemperatur 40<br />

Minuten. In dieser Zeit musste der<br />

Kleber auf die liegende Platte gespachtelt,<br />

die Platte am Kran angeschlagen,<br />

zwischen Fassade und Gerüst<br />

eingefädelt und schließlich mit<br />

etwa 1500 Schrauben im Raster von<br />

12 × 12 cm festgeschraubt werden.<br />

Neue Giebelwände<br />

Die Holzkonstruktion der Giebelwand<br />

Achse 16 des Hörsaals 1 wurde ebenfalls<br />

nahezu komplett erneuert und<br />

die Gefache neu ausgedämmt. Die<br />

Wand wirkt in der Konstruktion als<br />

Scheibe, die auch hohe Lasten in diagonaler<br />

Richtung abtragen muss. Daher<br />

wurden die Kerto-Platten mit diagonaler<br />

Hauptrichtung aufgenagelt.<br />

Bei Hörsaal 3 waren die Giebelwände<br />

ebenso neu zu beplanken, wurden<br />

mit einer Nut- und Feder-Schalung<br />

versehen und weiß lasiert.<br />

Die Flachdächer sind von einer Attika<br />

umgeben, von anderen Universitätsgebäuden<br />

nicht einsehbar und<br />

insbesondere die Dacheinläufe wurden<br />

offensichtlich zu selten kontrol-<br />

◂◂ Bild 12:<br />

Fäulenester bei<br />

Bolzenlöchern<br />

◂ Bild 13:<br />

Sonnenrisse und<br />

leichte Fäule<br />

▸ Bild 14:<br />

Neue Giebelwand<br />

(Hörsaal 1,<br />

Achse 16)<br />

liert. Verstopfungen und Leckagen<br />

hatten Niederschlagswasser in die<br />

Holzkonstruktion eindringen lassen.<br />

Unterhalb der Attika des Hörsaals 3<br />

hatten lang anhaltende hohe Holzfeuchten<br />

zu einem Befall mit braunem<br />

Kellerschwamm geführt.<br />

Alle Rippen wurden mit einem fungiziden<br />

Holzschutzmittel und mehrmals<br />

mit einer Lasur gestrichen. Zwischen<br />

Rippe und Unterkonstruktion<br />

für die Lärche-Lamellen befindet sich<br />

eine Regenschutzbahn. Die Schalung<br />

wurde zweimal vor der Montage und<br />

einmal nach der Montage mit einer<br />

Holzschutzlasur gestrichen. Das Regenwasser<br />

von der weißen Membran<br />

wird über Titanzinkbleche abgeleitet.<br />

Vor den Queraussteifungen wurden<br />

ebenfalls Bleche zur Wasserableitung<br />

eingebaut. Schlagregen wird auf der<br />

Regenschutzbahn unter den Lamellen<br />

zu den unteren Abtropfblechen<br />

abgeleitet. Die Unterseite der Rippen<br />

wurde mit einem Holzbrett zusätzlich<br />

geschützt. Die Verblechungen der Attika,<br />

unterhalb der Glasfassaden und<br />

der Schalungen, wurden fachgerecht<br />

ausgeführt.<br />

Finnforest Merk aus Aichach sanierte<br />

von Mai bis September 2005<br />

in Zusammenarbeit mit Construction<br />

Millet Bois SARL (Mauléon/Frankreich)<br />

und Finnforest France die Hör


säle 1 und 4 und erneuerte den Flur.<br />

Im Jahr 2006 kam als Folgeauftrag<br />

Hörsaal 3 an die Reihe. Finnforest<br />

Merk verfügt über die Bescheinigungen<br />

A und B für den Nachweis der<br />

Eignung zum Kleben von tragenden<br />

Holzbauteilen und hat auf dem Gebiet<br />

der Sanierung von schadhaften<br />

Strukturen das nötige Know-how<br />

und erfahrene Mitarbeiter. Die Baumaßnahmen<br />

standen unter einem hohen<br />

Zeitdruck, da für einen Großteil<br />

der beschriebenen Arbeiten und die<br />

Astbestsanierung des Flurfußbodens<br />

und des Hörsaals 4 nur die vorlesungsfreie<br />

Zeit zur Verfügung stand<br />

und – wie bei Sanierungen allgemein<br />

üblich – viele Schäden erst im Laufe<br />

der Arbeiten sichtbar wurden.<br />

Damals und heute<br />

In den 1970er Jahren hatte sich die<br />

Erkenntnis, dass nur ein konstruktiver<br />

Holzschutz in Verbindung mit einer<br />

geeigneten Materialauswahl die<br />

gewünschte Dauerhaftigkeit garantieren<br />

kann, noch nicht durchgesetzt.<br />

Die Leute waren begeistert von den<br />

neuen Möglichkeiten der Technik. Die<br />

Holzbauer waren stolz, gekrümmte<br />

BS-Holz-Träger mit großen Querschnitten<br />

herstellen zu können. Die<br />

in Jahrhunderten gesammelten Er-<br />

Thema des Monats Instandsetzung<br />

FINNFOREST MERK<br />

◂ Bild 15:<br />

Kertoplatte auf<br />

Rippe 18<br />

Autor<br />

kenntnisse über den konstruktiven<br />

Holzschutz und die resultierenden<br />

traditionellen Konstruktionen wurden<br />

in dieser Zeit oftmals von den<br />

neuen Möglichkeiten des Ingenieurholzbaus<br />

und der Überschätzung des<br />

chemischen Holzschutzes vorübergehend<br />

verdrängt. Tragende Holzbauteile<br />

mit geringer Pilzresistenz<br />

dauerhaft ungeschützt der Witterung<br />

auszusetzen, wird dem Material einfach<br />

nicht gerecht. Auch die Querzugeigenschaften<br />

von Holz konnten<br />

damals noch nicht in konstruktive<br />

Lösungen umgesetzt werden, wie das<br />

heute der Fall ist.<br />

Regelmäßige Kontrollen<br />

Die Sanierung wurde auch aufgrund<br />

dieser mangelnden Kenntnisse nötig.<br />

Der Umfang der Sanierung ergab<br />

sich zudem aus fehlenden Kontrollen<br />

des Bauzustands. Ein Sachverständiger<br />

hätte die Flachdächer regelmäßig<br />

kontrollieren müssen. Kommt es bei<br />

einem Flachdach zu einer kleineren<br />

Undichtigkeit, kann es passieren, dass<br />

Holzkonstruktion und Dämmung als<br />

Puffer wirken und der Schaden erst<br />

entdeckt wird, wenn schon strukturelle<br />

Schäden vorhanden sind. Regelmäßige<br />

Kontrollen hätten die Mängel<br />

eher aufgedeckt. Gegenmaßnahmen<br />

wären früher eingeleitet worden. Autofahrer<br />

akzeptieren sinnvolle Intervalle<br />

für Durchsichten und lassen<br />

„Verschleißteile“ austauschen. Regelmäßige<br />

Kontrollen wären auch<br />

bei öffentlichen Gebäuden und Hallentragwerken<br />

notwendig und auch<br />

wirtschaftlich sinnvoll. ▪<br />

DI Ulrich Hübner (* 1975 im Vogtland)<br />

ist seit 2006 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter in der „holz.bau<br />

forschungs gmbh“ in Graz (A). Nach<br />

seinem Bauingenieurstudium an<br />

der Bauhaus-Universität Weimar<br />

arbeitete er beim französischen BS-Holz-Hersteller<br />

Margueron S.A. in Belley. Später war er 3 ½ Jahre<br />

Projektleiter im Ingenieurholzbau bei Finnforest<br />

Merk in Aichach. Kontakt: huebner@tugraz.at<br />

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Savill Building<br />

Ingenieurholzbau<br />

Savill Building ist die größte Holzgitterschalenkonstruktion Großbritanniens.<br />

Das Dach misst eine Länge von 90 m und eine Breite von 25 m und begeistert<br />

als anmutige, dreifach gewölbte Holzkonstruktion Besucher des Savill Garden.<br />

26 mikado 7.2008


Ingenieurholzbau<br />

www.mikado-online.de 27


Ingenieurholzbau<br />

Savill Garden, ein Teil der Royal<br />

Landscape im Windsor<br />

Great Park, ist einer der größten<br />

Landschaftsgärten in England. Das<br />

Werk des Landschaftsgärtners Sir Eric<br />

Savill entstand in den 1930er Jahren<br />

und bietet den Besuchern das ganze<br />

Jahr über farbenfrohe Schauen von<br />

interessanten und seltenen Pflanzen.<br />

Mit dem Savill Building bekam der<br />

Windsor Great Park im Juni 2006<br />

zum ersten Mal ein angemessenes<br />

Besucherzentrum. Mit einer einmaligen<br />

und innovativen Gitterschalenkonstruktion<br />

aus Holz fungiert das<br />

Gebäude als Eingangstor zur Royal<br />

Landscape.<br />

Sensibler Bezug zur Umwelt<br />

Der Auftrag des Bauherren lautete,<br />

eine Konstruktion zu entwerfen,<br />

die dramatisch, aber doch sensibel<br />

in Bezug zur Umwelt sein sollte.<br />

Also kombinierten die Baubeteiligten<br />

traditionelle Handwerkskunst<br />

mit moderner Technologie und ingenieurmäßigem<br />

Fachwissen, um das<br />

Tragwerk als Holzgitterschale in die<br />

Tat umzusetzen. Die Tragwerksplaner<br />

von Buro Happold arbeiteten eng mit<br />

Glenn Howells Architects und einer<br />

Spezialfirma für Holzbau, der Green<br />

Oak Carpentry Company (GOCC), zusammen,<br />

um diese Holzkonstruktion<br />

zu entwickeln. Das Holz stammt aus<br />

dem nachhaltigen Forstanbau in den<br />

eigenen Wäldern des Windsor Great<br />

Park. Basierend auf der für Schalenkonstruktionen<br />

typischen Robustheit<br />

wählten die Planer eine Gitterschale,<br />

da sie eine gute Festigkeit aufweist.<br />

Um die Silhouette der angrenzenden<br />

Bäume wiederzugeben, ähnelt<br />

die Außenlinie des Daches einer fließenden<br />

Kurve. Beim Betrachten der<br />

sanften Kurve der Holzgitterschale<br />

28 mikado 7.2008<br />

aus dem Inneren des Gebäudes erhält<br />

der Besucher einen anderen, ebenso<br />

eindrucksvollen Einblick in das Gebäude,<br />

der einen Eindruck davon vermittelt,<br />

wie das Dach funktioniert.<br />

Holz punktet durch Flexibilität<br />

Im Endzustand sind Holzgitterschalen<br />

extrem steif. Während der Montage<br />

sind die einzelnen Holzteile biegsam.<br />

Zur Errichtung kann die Konstruktion<br />

geformt und in die gewünschte<br />

endgültige Form gebracht werden.<br />

Die Teile der Schale werden auf einer<br />

flachen Plattform ausgebreitet<br />

und danach nach oben oder unten<br />

verschoben, um die geplante Form<br />

zu erreichen. Beim Dach des Savill<br />

Building erreichten die Handwerker<br />

das mittels eines angefertigten Gerüsts,<br />

durch das die Dachhöhe an 200<br />

Punkten, bezogen auf die Grundfläche,<br />

justiert werden konnte.<br />

Die dreidimensional mehrfach gewölbte Form unterstützt die Gebäudeaussteifung<br />

▴ Die vierteiligen<br />

Stützen aus<br />

Stahl verleihen<br />

dem Dachrandträger<br />

Halt<br />

Die ideale Auflagerkonstruktion<br />

für eine Gitterschale wäre eine steife,<br />

gleichmäßige Unterstützung entlang<br />

des gesamten Umfangs. Um aber<br />

die vom Architekten angestrebte eindrucksvolle<br />

Dachlandschaft zu erzielen,<br />

die hohe Öffnungen zu den<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben<br />

Savill Building, Savill Gardens,<br />

GB-Windsor<br />

www.theroyallandscape.co.uk<br />

Bauweise<br />

Holzgitterschalenkonstruktion<br />

Baujahr<br />

2006<br />

Nutzfläche<br />

2250 m²<br />

Bauherr<br />

The Crown Estate<br />

www.thecrownestate.co.uk<br />

Planer/Architekt<br />

Glenn Howells Architects<br />

www.glennhowells.co.uk<br />

Statik<br />

Buro Happold<br />

www.Burohappold.com<br />

Holzbau<br />

Green Oak Carpentry Company<br />

(GOCC)<br />

www.greenoakcarpentry.co.uk


Ingenieurholzbau<br />

angrenzenden Gärten hin vorsieht,<br />

ist das Dach an speziellen Punkten<br />

auf vierteiligen Stützen aus Stahl gelagert.<br />

Zur Aufnahme und Verteilung<br />

dieser hohen Punktlasten ist ein<br />

Randträger aus Stahlrohren vorgesehen,<br />

an dem das Holztragwerk befestigt<br />

ist. Zur Aktivierung der Schalentragwirkung<br />

muss die Konstruktion<br />

schubsteif in der Schalenebene ausgebildet<br />

sein. Das Konzept sah ursprünglich<br />

Stahlkabel vor, mit denen<br />

die Schale in ihrer Ebene ausgesteift<br />

werden sollte. Um Kosten zu sparen<br />

und die Konstruktion eleganter<br />

zu gestalten, verzichteten die Planer<br />

auf die Kabel. Stattdessen wurde die<br />

Sperrholzschalung, die ohnehin als<br />

Unterlage für die Dacheindeckung<br />

benötigt wird, auch zur Ausbildung<br />

einer steifen Scheibe herangezogen.<br />

Bei der Aufnahme der Dachlasten ist<br />

dieses Tragwerk in Schalenebene daher<br />

ebenso wichtig wie die besser optisch<br />

wahrnehmbaren Gitterstreben.<br />

Auf der Gitterschale befindet sich<br />

eine 160 mm starke Dämmung, gefolgt<br />

von einem Bedachungssystem<br />

aus Aluminium mit profilierter Stehfalzdeckung.<br />

Das bildet die wasserführende<br />

Schicht und dient zugleich<br />

als Befestigung für eine direkt bewitterte<br />

Lage aus Eichenholz. Eiche wurde<br />

wegen ihrer natürlichen Widerstandsfähigkeit<br />

und der silbergrauen<br />

Farbe bei Verwitterung gewählt.<br />

Mehr als 20 km Lärchenholz in<br />

den Maßen 80 mm x 50 mm mit<br />

Kammverzinkung sind für die Gitterschale<br />

verwendet worden, die 30<br />

Tonnen wiegt – wesentlich weniger<br />

als ein Betondach. Die Entscheidung<br />

für Holz führte zu einer Reduzierung<br />

der Belastungen auf Stützen<br />

und Gründungen.<br />

Erfolg im Team<br />

Richard Harris, technischer Direktor<br />

bei Buro Happold und leitender Ingenieur<br />

beim Projekt Savill Building,<br />

stellte fest: „Das war ein herausragendes<br />

Projekt. Das Endergebnis ist<br />

genau so, wie wir es uns vorgestellt<br />

hatten, als wir den ersten Entwurf<br />

sahen. Diese Gitterschale wäre ohne<br />

den Entwurf von Glenn Howells Architects<br />

und das Verständnis von<br />

▴ Blick ins Innere:<br />

Die Gitterschale<br />

mit kammverzinktem<br />

Lärchenholz<br />

▸ Haupteingang<br />

des<br />

Savill Buildings<br />

Holz als „räumlichem Baustoff“, das<br />

die Green Oak Carpentry Company<br />

mitbringt, nicht möglich gewesen“,<br />

fuhr Harris fort.<br />

Das Gebäude beherbergt Geschäfte,<br />

ein Restaurant, einen Konferenzraum,<br />

Büros und eine Terrasse mit<br />

Blick über die Royal Landscape,<br />

ein für die Öffentlichkeit zugängliches<br />

Gebiet mit Gärten und Parklandschaften<br />

am südöstlichen Ende<br />

des Windsor Great Park. Eigentümer,<br />

Verwalter und auch Bauherr des Savill<br />

Building ist The Crown Estate.<br />

Preisgekrönte Konstruktion<br />

Beim Wood Award 2006 gewann die<br />

Holzgitterschale die Goldmedaille in<br />

der Kategorie „Gebäude für Gewerbe<br />

und öffentliche Gebäude“ und in der<br />

Kategorie „Tragwerke“. Außerdem<br />

ist sie „IStructE - Structural Award<br />

2007, Supreme award for Structural<br />

Engineering Excellence Winner<br />

2007“, einer Auszeichnung für „Exzellenz<br />

in der Bautechnik“.<br />

Dipl.-Ing. Frank Ohm,<br />

Happold Ingenieurbüro, Berlin ▪<br />

www.mikado-online.de 29<br />

BURO HAPPOLD/ADAM WILSON


Sanierung und Ausbau<br />

Dachausbau<br />

Bombiger Ausblick<br />

Der Dachgeschossausbau in Uhlenhorst zeigt, worauf bei der innerstädtischen<br />

Verdichtung künftig Wert gelegt wird: Die vorhandenen Räume nutzen und<br />

optimieren. Dabei stoßen <strong>Zimmerer</strong> schon mal auf Bomben aus dem letzten Weltkrieg.<br />

30 mikado 7.2008<br />

◂ Das verwinkelte<br />

und dunkle<br />

Dachgeschoss des<br />

Patrizierhauses<br />

verwandelte sich<br />

in eine helle<br />

Wohnung unter<br />

dem Dach<br />

Das ausgebaute Dachgeschoss eines<br />

denkmalgeschützten Patrizierhauses<br />

im Hamburger Stadtteil<br />

Uhlenhorst lässt einen weiten Blick<br />

über die Dächer, Parks und Wasserflächen<br />

der Hansestadt vermuten.<br />

Dem Ehepaar, das den Hamburger<br />

Architekten Dieter Glaser mit dem<br />

Umbau ihrer Wohnung beauftragte,<br />

zeigte sich zunächst ein anderes<br />

Bild: Zwar bot ihre Dachwohnung<br />

in einem Gründerzeithaus von<br />

1906 einen bemerkenswerten Erker<br />

mit Weitblick, ansonsten wurde viel<br />

Raum für dunkle Kammern unter den<br />

Dachschrägen verschenkt. Eine rege<br />

Fantasie war nötig, damit sich das<br />

Ehepaar die Pläne einer hellen und<br />

großzügig organisierten Dachwohnung<br />

vorstellen konnte.<br />

Ziel der Umbaumaßnahme war<br />

die Verbesserung der räumlichen<br />

Qualität und der Belichtung. Denn<br />

trotz ihrer Größe ließ der Zuschnitt<br />

der Wohnung zu wünschen übrig.<br />

Feuchtschäden und andere Überraschungen<br />

zeigten sich im Verlauf der<br />

Bauarbeiten.<br />

Geschickte Planung schafft<br />

Wohnraum<br />

Wohnen in der Stadt ist gefragt.<br />

Die Bauherren des Dachgeschosses<br />

in dem Hamburger Patrizierhaus<br />

wünschten sich eine direkte Kommunikation<br />

durch offene Raumfolgen.<br />

Das Dach sollte die Wohnbereiche<br />

ausreichend mit Tageslicht versorgen.<br />

Selbstverständlich wollte das<br />

Ehepaar im obersten Stockwerk auch<br />

von der guten Aussicht pro<strong>fit</strong>ieren.<br />

Der Architekt löste die Grundriss-


Sanierung und Ausbau<br />

problematik und Lichtführung in einem<br />

Zug: Er schloss das innen liegende<br />

Atrium mit einem Lichtdach<br />

mit Dachfenstern, entfernte Zwischenwände<br />

und integrierte einen<br />

Abstellraum als hochwertige Fläche<br />

in den Wohnbereich. Durch den Einbau<br />

von Dachschwingfenstern und<br />

den verglasten Überbau verwandelte<br />

er einen schattigen Innenhof in eine<br />

von der Seite und von oben hell mit<br />

Tageslicht beleuchtete Wohnküche,<br />

die fließend in die anschließenden<br />

Wohnbereiche übergeht. Knapp 100<br />

m² umfasst der neue Wohntrakt.<br />

Das im Jahr 1906 errichtete Patrizierhaus<br />

mit Jugendstilfassade wurde<br />

als Mauerwerksbau in Kombination<br />

mit Holzbauweise konstruiert. In einem<br />

ersten Bauabschnitt brachen die<br />

Handwerker die Umfassung des Atri-<br />

Schnitt<br />

▴ Denkmalschutz:<br />

Ovale Holzfenster<br />

nach Maß und mit<br />

gutem U-Wert<br />

▸ Ein Haus mit<br />

Geschichte:<br />

Während des Umbaus<br />

tauchte<br />

ein Blindgänger<br />

aus dem<br />

2. Weltkrieg auf<br />

ums ab und entfernten zwei Schornsteine.<br />

Zu Beginn der Arbeiten stellte<br />

sich heraus, dass der kleine Innenhof<br />

durchfeuchtet und folglich die Holzkonstruktion<br />

in diesem Bereich zusätzlich<br />

saniert werden musste. Dabei<br />

entdeckten die Bauarbeiter im<br />

Gebälk auch eine Brandbombe aus<br />

dem Zweiten Weltkrieg mit eingraviertem<br />

Datum von 1943. Erst als der<br />

Hamburger Kampfmittelräumdienst<br />

angerückt, die Weltkriegsbombe entschärft<br />

und damit der Alarmzustand<br />

aufgehoben war, konnte der eigentliche<br />

Umbau erfolgen, der planmäßig<br />

drei Monate dauerte. Leben vis à vis<br />

zur laufenden „Großbaustelle“, hier<br />

mit elf beteiligten Gewerken, ist immer<br />

eine Herausforderung. Ein Notdach<br />

mit Wärmedämmung und eine<br />

Staubwand trennten während der<br />

Umbauphase den Privatbereich der<br />

Familie vom Baugeschehen.<br />

Leben unterm Lichtdach<br />

Das Dachgeschoss ist im Wesentlichen<br />

in Holzbauweise ausgeführt. Die<br />

Straßenansichten sind als Mansarddach<br />

ausgebildet. Zwei weitere hohe<br />

und schlanke Steildächer stehen über<br />

den Ornamentgiebeln mit Jugendstilornamenten.<br />

Um den großzügigen<br />

Ausblick auf die Silhouette Hamburgs<br />

zu ermöglichen, wurden im<br />

Runderker zu einer bereits vorhandenen<br />

Gaube noch zwei zusätzliche<br />

Gauben eingebaut. Die Anpassung<br />

der Gauben mit den Tonnendächern<br />

an die geschwungene und bauchige<br />

Form des Daches erfolgte in klassischer<br />

Holzkonstruktion. Mit gerundeten<br />

Gratsparren, gerundeten Kehl-<br />

bohlen und seitlichen Ständern aus<br />

Konstruktionsvollholz (KVH) wurde<br />

die Statik der Gauben hergestellt.<br />

Für die runde Form der Gauben verwendeten<br />

die <strong>Zimmerer</strong> als Scha-<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Dachgeschossausbau eines<br />

Patrizierhauses in Hamburg<br />

Bauweise:<br />

Zimmermannsmäßige Holzkonstruktion<br />

im Dachgeschoss<br />

Umbau 2007:<br />

Lichtdach in Holzkonstruktion<br />

Energiestandard:<br />

EnEV (Neubaustandard)<br />

Baujahr:<br />

1906 (erster Dachausbau 1986)<br />

Baukosten: 350 000 Euro<br />

Wohnfläche/Nutzfläche: 150 m²<br />

Zusätzlicher Wohnraum: 42 m²<br />

Planer/Architekt und Bauleitung:<br />

Dipl.-Ing. Dieter Glaser<br />

D-22397 Hamburg<br />

www.glaserbuidings.de<br />

Statik:<br />

Pape & Dingeldein<br />

Beratende Ingenieure BDB<br />

D-23795 Schackendorf<br />

www.pape-dingeldein.de<br />

Holzbauer:<br />

Holz- und Aluminiumbau<br />

Ing. Heinrich Bardowicks GmbH<br />

D-21423 Winsen (Luhe)<br />

www.bardowicks-gmbh.de<br />

Dachwohnfenster:<br />

VELUX Deutschland GmbH<br />

D-22527 Hamburg<br />

www.velux.de<br />

www.mikado-online.de 31


Sanierung und Ausbau<br />

lung Holzprofilbretter. Die Schalung<br />

nach außen stellt die Unterkonstruktion<br />

für das Metalldach aus Kupfer<br />

dar. Nach innen bildet sie den Raumabschluss<br />

mit einer Verkleidung aus<br />

geschlitzten Gipskartonplatten. In die<br />

Gauben wurden ovale Schwingfenster<br />

aus Holz eingesetzt.<br />

Damit der innen liegende Raum<br />

ausreichend mit natürlichem Tageslicht<br />

versorgt wird, hatte der Architekt<br />

ein Lichtdach über dem Dachausschnitt<br />

geplant. Hierfür wurde ein<br />

umlaufender Schwellenkranz exakt<br />

auf die vorhandene Holz-Stahlkonstruktion<br />

aufgelegt. Darüber schwebt<br />

nun der verglaste Aufbau wie ein<br />

kleines Satteldach, das eine hölzerne<br />

Sparrenkonstruktion ist. Mit einer<br />

Deckenhöhe von 4,35 m bietet das<br />

Lichtdach ein ansprechendes Raumerlebnis.<br />

Links und rechts unter dem<br />

First sitzen sich jeweils sechs bzw.<br />

vier Klappschwing-Fenster und ein<br />

Dachausstiegsfenster gegenüber. Diese<br />

Fenster und ihre Jalousetten, die<br />

je nach Tages- und Jahreszeit vor zu<br />

starker Sonneneinstrahlung schützen,<br />

lassen sich per Fernbedienung<br />

steuern. Auch die Giebelseiten bieten<br />

jeweils zwei dreieckige Festverglasungen<br />

Ausblicke. Eine schmale<br />

Stahltreppe mit Handlauf aus Edelstahl<br />

führt zum Dachausstiegsfenster.<br />

▴ Fest verglaste<br />

Lichtkuppeln: Sie<br />

ergänzen das<br />

Lichtkonzept des<br />

Bestandes<br />

▸ Die lichte Höhe<br />

bewirkt in<br />

Kombination mit<br />

dem Lichtband<br />

einen besonderen<br />

Raumeindruck<br />

32 mikado 7.2008<br />

Ursprünglich nur als Handwerkerausstieg<br />

für Revisionszwecke geplant, ist<br />

die Fläche statisch verbessert für eine<br />

spätere Nutzung als Dachterrasse.<br />

Himmlische Küche<br />

Kochen unter freiem Himmel erinnert<br />

an Urlaub. Die 6,50 m lange, tiefe Nische<br />

bot Platz für eine puristische Küchenzeile.<br />

Unmittelbar über der Küche<br />

bieten drei Dachschwingfenster<br />

Blickbeziehungen nach draußen und<br />

dienen gleichzeitig zur Be- und Entlüftung<br />

der Herdstelle. Zwischen den<br />

Dachfenstern im Lichtdach und den<br />

Küchenfenstern in der Dachschräge<br />

verläuft ein sichtbar eingebauter<br />

Stahlträger. Konstruktiv kann so<br />

die lichte Weite des Atriums erhalten<br />

bleiben. „Spezial-Effekt“ ist ein<br />

horizontaler, stahlblauer Lichtstrahl<br />

aus blauem LED-Licht im unteren<br />

Flansch des Trägers.<br />

Das neue Lichtdach über der<br />

Wohnküche wurde als Fertigelement<br />

hergestellt. In einem Stück hoben<br />

die Handwerker die Holzkonstruktion<br />

in Form eines Satteldaches mit<br />

einem Telekran vom Lkw auf das<br />

über 20 m hohe Flachdach. In wenigen<br />

Stunden konnte die Konstruktion<br />

auf dem umlaufenden Schwellenkranz<br />

aus Holzbalken aufgesetzt und<br />

verankert werden. Eine Öffnung für<br />

die Durchführung des Schornsteins<br />

und die Aussparungen für die zehn<br />

Wohndachfenster und einen Dachausstieg<br />

waren in diesem Fertigteil<br />

berücksichtigt.<br />

Rein rechnerisch haben die Planer<br />

nur wenige Quadratmeter gewonnen,<br />

aber einen attraktiven Grundriss und<br />

einen völlig neuen Raumeindruck erreicht.<br />

Gute Trittschalldämmung und<br />

Fußbodenheizung gehören jetzt zum<br />

selbstverständlichen Komfort.<br />

Thomas Greiser, Hamburg ▪<br />

DIPL.-ING. DIETER GLASER / VELUX DEUTSCHLAND GMBH


Details im Griff Juli 2008<br />

Außenfassaden<br />

Holz fault an der Wetterseite<br />

Objekt<br />

Das Gebäudeensemble wurde im Jahr<br />

2000 an einem Seeufer errichtet. Die<br />

Fassaden der aufgeständerten Baukörper<br />

sind mit einer farbig beschichteten<br />

Stülpschalung aus Fichtenholz<br />

bekleidet. Die Gebäude verfügen jeweils<br />

umlaufend über einen Bohlenbelag.<br />

Die seezugewandten Seiten der<br />

Gebäude liegen im Westen.<br />

Schadensbild<br />

Die Stülpschalung aus Fichtenholz<br />

zeigte bereits kurz nach dem Einbau<br />

Farbabplatzungen und feine Risse<br />

in der Beschichtung und teilweise<br />

in den Holzbrettern. Nach etwa<br />

drei Jahren waren Beschichtungsmängel<br />

und beginnende Holzfäule in<br />

begrenzten Bereichen häufiger.<br />

Die Einbaufirma, eine Zimmerei,<br />

behielt den Rechnungsbetrag an die<br />

Lieferfirma ein und argumentierte,<br />

das gelieferte Holz sei mangel-<br />

Eine Durchfeuchtung von Fassadenbrettern muss nicht<br />

unbedingt an mangelhafter Oberflächenbeschichtung oder<br />

Hinterlüftung liegen. Manchmal steckt der Teufel auch im Detail.<br />

haft, die Farbbeschichtungsqualität<br />

sei unzureichend und es fehle die<br />

Rundung der Kanten. Die Lieferfirma<br />

argumentierte, sie habe entsprechend<br />

dem erteilten Auftrag nach<br />

Angebotsbeschreibung geliefert, außerdem<br />

sei keine Hinterlüftung vorhanden<br />

und eine Farbendbehandlung<br />

vor Ort nicht erfolgt.<br />

Gelieferte Holzqualität<br />

Das Angebot enthielt die Beschreibung<br />

„Nordische Fichte, Keil-Stülpschalung,<br />

gehobelt, 23 x 146 mm,<br />

Rund- oder Fasenprofil, behandelt:<br />

Farbe weiß 1-mal allseitig und 1-mal<br />

sichtseitig Lack deckend“. Die Lieferung<br />

erfolgte, wurde abgenommen<br />

und eingebaut. Damit war offensichtlich<br />

das geschuldete Soll der Lieferfirma<br />

erbracht. Es waren weder eine<br />

Holz-Güteklasse noch eine Liefer-<br />

Holzfeuchte oder andere Qualitätsmerkmale<br />

festgelegt worden.<br />

◂◂ Bild 1:<br />

Die Stülpschalung<br />

ist nach fünf<br />

Jahren noch in<br />

einem normalen<br />

Zustand, obwohl<br />

der Sockel nicht<br />

fachgerecht<br />

ausgeführt ist<br />

◂ Bild 2:<br />

Bei der Fassade<br />

auf der Westseite<br />

gibt es am<br />

Hirnholz eine<br />

Messerfuge,<br />

Durchfeuchtung<br />

und Risse<br />

Auf einen Blick<br />

Objekt Gebäudeensemble aus aufgeständerten<br />

Baukörpern mit farbig<br />

beschichteten Fassaden aus<br />

Stülpschalung, Baujahr: 2000<br />

Schadensbild Farbabplatzungen und feine<br />

Risse in der Beschichtung und<br />

im Holz, beginnende Holzfäule<br />

in begrenzten Bereichen<br />

Schadens-<br />

ursache<br />

Schadensbehebung<br />

Beim Ortstermin wurde festgestellt,<br />

dass über 90 % der Bretter die<br />

vereinbarte Holzqualität erfüllten.<br />

Beschichtung der Stülpschalung<br />

Als Anstrich wurde ein wasserbasierter<br />

und für Außenbauteile geeigneter<br />

Acrylat-Lack verwendet. Die eineinhalb<br />

Jahre nach dem Einbau gemessenen<br />

Dicken der Beschichtung lagen<br />

zwischen 40 bis 60 μm, was als erwartbar<br />

und vertretbar gilt.<br />

Eine Grundierung vor dem Lackauftrag<br />

erfolgte nicht, weil es nicht<br />

vereinbart worden war, was bei starker<br />

Bewitterung aber eine kürzere<br />

Haltbarkeit bedeutet. Ein vorbeugender<br />

chemischer Schutz war nicht erforderlich,<br />

da die Stülpschalung einen<br />

ausreichenden konstruktiven<br />

Holzschutz darstellt.<br />

Wesentliche Ursache sind konstruktive<br />

Einbaumängel, weitere<br />

Schadensbilder entstanden durch<br />

unzureichende Beschichtung<br />

Austausch weniger Bretter,<br />

Überarbeitung der konstruktiven<br />

Fehler und der Oberflächen-<br />

beschichtung<br />

www.mikado-online.de 33


34<br />

Details im Griff Juli 2008<br />

Rundung der Brettkanten<br />

Eine Rundung oder zumindest Abfasung<br />

der Brettkanten entspräche den<br />

heute allgemein anerkannten Regeln<br />

der Technik, denn an scharfen Kanten<br />

reduziert sich die Dicke der Beschichtung<br />

und damit die Haltbarkeit<br />

des Anstrichs.<br />

Im Angebot stand „Rund- oder<br />

Fasenprofil preisgleich“. Ausgeführt<br />

wurde eine Schrägabfasung an den<br />

unteren Tropfkanten (Bild 3).<br />

Schadensursache<br />

Die wesentliche Ursache der Farbabplatzungen<br />

an den Brettenden ist ein<br />

konstruktiver Einbaumangel: Durch<br />

das direkte Anliegen der Hirnholzflächen<br />

an vertikale Randbretter entstehen<br />

schmale Fugen, sog. „Messerfugen“,<br />

in die Niederschlagswasser<br />

eindringt, das die Hirnholzfasern aufsaugen.<br />

Es kommt zu Durchfeuchtung,<br />

Fäulnis und Farbabplatzung<br />

(Bild 2).<br />

Was hier fehlt, ist eine gut belüftete<br />

oder abgedeckte Fugenlösung und<br />

ein Hirnholzschutz.<br />

Ausführung der Stülpschalung<br />

Im oberen Bereich der Wände ist in<br />

Sturzhöhe der Fenster gebäudeumlaufend<br />

jeweils ein Brett zur Lüftung<br />

angekippt (Bild 3). Da aber keine<br />

Zuluftöffnung im Sockelbereich<br />

vorhanden ist, zählt dieser Aufbau<br />

formal als nicht hinterlüftet. Ein ausreichender<br />

Luftaustausch kann je-<br />

doch über die Fugen der Nuten und<br />

über die angekippten Bretter der<br />

Stülpschalung selbst erfolgen.<br />

Die Holzfeuchten der Stülpschalung<br />

wurden an mehreren Stellen<br />

gemessen und entsprachen den üblichen<br />

Holzfeuchten bei nass-kaltem<br />

Außenklima.<br />

Das verwendete Fichtenholz wird<br />

von der DIN zwar als wenig dauerhaft<br />

eingestuft, doch das bezieht<br />

sich auf direkten Erdkontakt oder<br />

ständig hohe Feuchtigkeit, was hier<br />

nicht vorliegt.<br />

Die Durchfeuchtungen und Fäulnis<br />

treten an den Hirnholzenden der<br />

Bretter auf - aus schon genannten<br />

konstruktiven Mängeln.<br />

Schadensbehebung<br />

Die gelieferte Stülpschalung entspricht<br />

weitgehend der vereinbarten<br />

Qualität, sodass nur einzelne Bretter<br />

ausgewechselt werden müssen. Die<br />

Farbbeschichtung liegt im unteren<br />

Bereich des Vertretbaren.<br />

Nach fünfeinhalb Jahren Außenbewitterung<br />

ist eine neue Beschichtung<br />

nach Reinigen und Grobschleifen erforderlich.<br />

Dies ist jedoch nicht dem<br />

Lieferanten anzulasten, sondern gehört<br />

bereits zur Wartung, Pflege und<br />

Instandhaltungspflicht des Eigentümers<br />

– zumindest was die Nord-,<br />

Ost- und Südseiten betrifft.<br />

An den Westseiten sind die Farbabplatzungen,<br />

Abwitterungen und<br />

mikado 7.2008<br />

◂◂ Bild 3:<br />

Schrägabfasung<br />

an der<br />

Unterkante der<br />

Stülpschalungsbretter<br />

◂ Bild 4:<br />

Von der Messerfuge<br />

am Randbrett<br />

ausgehende<br />

Feuchteschäden<br />

auf der Westseite<br />

▸ Bild 5:<br />

Ein Beispiel<br />

für die<br />

Eckausbildung<br />

einer<br />

Stülpschalung<br />

Hier wirken sich die baukonstruktiven<br />

Fehler besonders aus: fehlender<br />

Hirnholzschutz mit Ausbildung<br />

feuchtigkeitshaltender Messerfugen<br />

und ein nicht realisierter Spritzwasserschutz.<br />

An den Wetterseiten bringt deshalb<br />

die bloße Erneuerung des Anstrichs<br />

keine dauerhafte Lösung,<br />

weil die Fäulnis von den Hirnholzflächen<br />

fortschreitet. Deshalb müssen<br />

die Stülpschalungen hier erneuert<br />

oder muss eine andere Fassadenlösung<br />

angebracht werden. Entscheidend<br />

ist dabei ausreichender Hirnholzschutz<br />

und die Vermeidung von<br />

Messerfugen (Bild 5).<br />

Downloadtipp:<br />

Die Langfassung dieses Schadensfalls<br />

steht für mikado-Abonnenten<br />

kostenlos zum Download bereit:<br />

www.mikado-online.de →<br />

Magazin → Ausgabe 7.2008<br />

Es ist sehr empfehlenswert, hier<br />

eine wetterresistente Holzart wie<br />

z.B. Lärche oder Douglasie einzusetzen.<br />

Die Fassadenbretter sind dem<br />

Spritzwasserbereich zu entziehen.<br />

Die Farbbeschichtung sollte hier aus<br />

einer Grundierung mit Bläueschutz<br />

sowie mindestens zwei Deckanstrichen<br />

bestehen.<br />

Dr.-Ing. Klaus Erler, ö.b.u.v.<br />

Sachverständiger ▪<br />

MEDIA<br />

≥ 10 mm<br />

WEKA II“, HOLZBAU IM „SCHADENSFäLLE /<br />

Durchfeuchtungen erheblich größer. ERLER<br />

≥ 10 mm


Der Bundesgerichtshof (BGH)<br />

hatte darüber zu entscheiden,<br />

ob und unter welchen Voraussetzungen<br />

ein Verkäufer Anspruch auf Ersatz<br />

der Kosten hat, die er aufgewendet<br />

hat, um einen vom Käufer<br />

beanstandeten, aber tatsächlich nicht<br />

vorhandenen Mangel des Kaufgegenstandes<br />

zu beseitigen (Urteil des<br />

Bundesgerichtshofs vom 23. Januar<br />

2008, Az: VIII ZR 246/06).<br />

Das war passiert<br />

Ein Verkäufer verkauft und liefert<br />

an den Käufer, einen Elektroinstallateur,<br />

eine Lichtrufanlage, mit der<br />

von Krankenbetten aus Rufsignale an<br />

das Pflegepersonal gesendet werden<br />

können. Der Käufer baut die Anlage<br />

in den Neubautrakt eines Altenheims<br />

ein, wobei auch eine Verbindung<br />

zur bereits bestehenden Rufanlage<br />

im Altbau herzustellen ist. Auf eine<br />

Störungsmeldung des Altenheims<br />

hin überprüft der Käufer die Anlage,<br />

kann aber die Störung nicht beseitigen<br />

und fordert den Verkäufer auf,<br />

den als Ursache vermuteten Mangel<br />

an der gelieferten Anlage zu beseitigen.<br />

Bei Überprüfung durch den Verkäufer<br />

stellt sich heraus, dass Ursache<br />

der Störung die Unterbrechung der<br />

Kabelverbindung zwischen der alten<br />

und neuen Rufanlage ist, die gekaufte<br />

Anlage selbst aber keinen Mangel<br />

aufweist. Für die Überprüfung und<br />

Fehlerbeseitigung verlangt der Verkäufer<br />

Ersatz seiner Kosten.<br />

Recht auf Schadensersatz<br />

Der BGH hat entschieden, dass dem<br />

Verkäufer ein Anspruch auf Schadensersatz<br />

zusteht, weil der Käufer<br />

Management Ihr gutes Recht<br />

Mängelbeseitigung<br />

Prüfpflicht für den Handwerker<br />

Bevor ein Handwerker einen Lieferanten auffordert, einen Mangel beim<br />

gelieferten Produkt zu beseitigen, muss er erst einmal gründlich prüfen, ob der Fehler<br />

nicht bei seiner eigenen Montage liegt.<br />

mit seiner Aufforderung zur Mangelbeseitigung<br />

eine gegenüber dem<br />

Verkäufer bestehende vertragliche<br />

Pflicht schuldhaft verletzt hat (§ 280<br />

Abs. 1 BGB).<br />

Schuldhafte Vertragsverletzung<br />

Ein unberechtigtes Mangelbeseitigungsverlangen<br />

nach § 439 Abs. 1<br />

BGB stelle eine zum Schadensersatz<br />

verpflichtende schuldhafte Vertragsverletzung<br />

dar, wenn der Käufer erkannt<br />

oder fahrlässig nicht erkannt<br />

habe, dass ein Mangel nicht vorliege,<br />

sondern die Ursache für die von<br />

ihm beanstandete Erscheinung in<br />

seinem eigenen Verantwortungsbereich<br />

liege.<br />

Für den Käufer liege es auf der<br />

Hand, dass von ihm geforderte Mangelbeseitigungsarbeiten<br />

auf Seiten<br />

des Verkäufers einen nicht unerheblichen<br />

Kostenaufwand verursachen<br />

könnten. Die innerhalb eines bestehenden<br />

Schuldverhältnisses gebotene<br />

Rücksichtnahme auf die Interessen<br />

der gegnerischen Vertragspartei<br />

erfordere deshalb, dass der Käufer vor<br />

Inanspruchnahme des Verkäufers im<br />

Rahmen seiner Möglichkeiten sorgfältig<br />

prüfe, ob die in Betracht kommenden<br />

Ursachen für das Symptom,<br />

hinter dem er einen Mangel vermutet,<br />

in seiner eigenen Sphäre lägen.<br />

Prüfpflicht<br />

Eine solche Verpflichtung habe, so<br />

der BGH, nicht zur Folge, dass Käufer<br />

ihr Recht, Mangelbeseitigung zu verlangen,<br />

so vorsichtig ausüben müssten,<br />

dass ihre Mängelrechte dadurch<br />

entwertet würden. Der Käufer müsse<br />

lediglich im Rahmen seiner Mög-<br />

Autor<br />

lichkeiten sorgfältig überprüfen, ob<br />

der Fehler auf eine Ursache zurückzuführen<br />

sei, die nicht dem Verantwortungsbereich<br />

des Verkäufers zuzuordnen<br />

ist. Bleibe dabei ungewiss,<br />

ob tatsächlich ein Mangel vorliege,<br />

dürfe der Käufer Mängelrechte geltend<br />

<strong>machen</strong>, ohne Schadensersatzpflichten<br />

wegen einer schuldhaften<br />

Vertragsverletzung befürchten zu<br />

müssen, auch wenn sich sein Verlangen<br />

im Ergebnis als unberechtigt<br />

herausstelle.<br />

Folgen des Urteils<br />

Der vom BGH aufgestellte Rechtsgrundsatz<br />

dürfte über das Kaufrecht<br />

hinaus auch für das Werkvertragsrecht<br />

von Bedeutung sein. Bislang<br />

war in der Rechtsprechung umstritten,<br />

ob und unter welchen Voraussetzungen<br />

ein Auftragnehmer Anspruch<br />

auf Ersatz seiner Kosten im Falle<br />

einer unberechtigten Mängelanzeige<br />

hat.<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

der BGH bei Mangelbeseitigungsverlangen<br />

im Rahmen von Werk-<br />

verträgen die gleichen Sorgfalts-<br />

anforderungen an den Auftraggeber<br />

stellen wird wie bei einem Kauf an<br />

den Käufer. ▪<br />

Dr. Philipp Mesenburg ist Rechtsanwalt<br />

beim ZDB – Zentralverband<br />

des Deutschen Baugewerbes in<br />

Berlin. Die Schwerpunkte seiner<br />

Tätigkeiten liegen im Bau-, Vergabe-<br />

und Europarecht.<br />

www.mikado-online.de 35


36<br />

Management<br />

Betriebsführung, Teil 9<br />

Sicher steuern statt nur kontrollieren<br />

Das „Baustellencontrolling“ vergleicht während der gesamten Projektphase den<br />

Ist-Zustand mit dem Soll-Zustand. Deshalb kommt der systematischen Planung eine ganz<br />

entscheidende Rolle zu. Erst klare Abläufe und feste Kostenrahmen bringen Pro<strong>fit</strong>.<br />

Bei vielen Bauvorhaben ersetzt<br />

Improvisation die strukturierte<br />

Planung. „Erstens kommt es anders,<br />

und zweitens anders als man<br />

denkt“, lautet dann die lapidare Erklärung.<br />

Systematische Planung,<br />

Steuerung und Kontrolle eines Bauvorhabens<br />

fallen weg. Baustellencontrolling<br />

wird mit Hinweis auf die<br />

bautypischen Unwägbarkeiten als<br />

lästig und unnötig erachtet. Baustel-<br />

lencontrolling bedeutet die Möglichkeit<br />

des ständigen Soll-Ist-Vergleichs<br />

während der gesamten Projektphase.<br />

Diesen Vergleich macht erst eine<br />

systematische Planung der Baustelle<br />

möglich. Controlling ist als Teil eines<br />

Projektmanagementsystems zu verstehen,<br />

das im gesamten Baubetrieb<br />

von allen Beteiligten (vom Lehrling<br />

bis zur Geschäftsleitung) umgesetzt<br />

werden muss. Controlling als Teil<br />

mikado 7.2008<br />

des Projektmanagements darf nicht<br />

als Kontrolle verstanden werden. Es<br />

dient vielmehr dazu, die Ertragskraft<br />

des Betriebs und damit die Arbeitsplätze<br />

zu sichern. Baustellencontrolling<br />

ist für alle Baustellen möglich<br />

und sinnvoll. Selbstverständlich<br />

muss der Aufwand für das Controlling<br />

je nach Betriebs- und Baustellengröße<br />

wirtschaftlich und sinnvoll<br />

dargestellt werden können.


Planung braucht System<br />

Management<br />

Voraussetzung für das Baustellencontrolling<br />

ist eine systematische<br />

Planung. Grundlage dafür sind:<br />

▸ Kapazitätsplanung<br />

▸ Geräteplanung<br />

▸ Materialplanung<br />

▸ Ablaufplanung<br />

▸ detaillierte Kalkulation<br />

Bei der Kalkulation werden verschiedene<br />

Stufen unterschieden<br />

(siehe Tabelle 1). Der Aufbau der<br />

eigentlichen Kalkulation ist betriebsabhängig.<br />

Gängige Kalkulationsarten<br />

in der Baubranche sind<br />

▸ die Zuschlagskalkulation und<br />

▸ die Endsummenkalkulation.<br />

Für das Baustellencontrolling ist<br />

es erforderlich, dass bei beiden Arten<br />

jeweils die Kosten und die Zuschläge<br />

getrennt ermittelt werden und die<br />

Kalkulation transparent ist.<br />

BART COENDERS, ISTOCKPHOTO.COM<br />

◂ Voraussetzung<br />

für das Baustellencontrolling<br />

ist eine<br />

Planung mit<br />

System<br />

▸ Klar kalkuliert:<br />

Die Kosten<br />

und Zuschläge<br />

müssen<br />

getrennt ermittelt<br />

werden<br />

Zuschlagskalkulation<br />

Bei der Zuschlagskalkulation werden<br />

festgelegte projektunabhängige Zuschläge<br />

wie allgemeine Geschäftskosten,<br />

Baustellengemeinkosten sowie<br />

Wagnis und Gewinn auf die<br />

Kostenarten umgelegt. Je nach Betriebsstruktur<br />

werden verschiedene<br />

Kostenarten wie z.B. Lohn, Material,<br />

Gerät und Fremdleistung getrennt ermittelt.<br />

Diese Kalkulationsweise bietet<br />

für Betriebe mit ähnlichen Projektarten<br />

und -größen die Möglichkeit,<br />

einheitlich, ausgewogen und mit fast<br />

gleichbleibenden Einheitspreisen zu<br />

kalkulieren.<br />

Endsummenkalkulation<br />

Die Endsummenkalkulation legt die<br />

Zuschlagskosten anders um als die<br />

Zuschlagskalkulation. Zunächst wer-<br />

den die Einheitspreise ohne Zuschläge<br />

nach den jeweiligen Kostenarten<br />

kalkuliert. Danach werden die Zuschläge<br />

individuell entweder auf die<br />

einzelnen Kostenarten oder auch auf<br />

die einzelnen Positionen umgelegt.<br />

Durch diese Vorgehensweise kann<br />

auf die projektspezifischen Anforderungen<br />

individuell reagiert werden.<br />

Gerade die Endsummenkalkulation<br />

besitzt einige Vorteile für ein effektives<br />

Baustellencontrolling. Grundsätzlich<br />

eignen sich jedoch beide<br />

Kalkulationsmethoden für den Aufbau<br />

eines Baustellencontrollings. Die<br />

transparente Kalkulation ist nicht nur<br />

für das Baustellencontrolling unablässig,<br />

sondern auch für den Aufbau<br />

eines funktionierenden Nachtragsmanagementsystems.<br />

Baustellencontrolling bedeutet<br />

den ständigen Soll-Ist-Vergleich zwischen<br />

der Ausführungskalkulation,<br />

www.mikado-online.de 37<br />

MIROSLAV TOLIMIR, ISTOCKPHOTO.COM


38<br />

Management<br />

also den Annahmen der Kalkulators,<br />

und den tatsächlichen Ergebnissen<br />

der Ausführung. Das Ergebnis der<br />

Ausführungskalkulation mündet in<br />

drei unterschiedliche Arten des Baustellencontrollings.<br />

1. Baustellencontrolling<br />

nach Einzelpositionen<br />

Eine Dokumentation auf der Baustelle<br />

erfasst die Ist-Werte und vergleicht<br />

sie mit den Sollwerten der Ausführungskalkulation.<br />

Neben Stunden-<br />

Kalkulationsstufen<br />

aufzeichnungen (getrennt nach Positionen)<br />

kann je nach Projekt<br />

▸ der Materialverbrauch und<br />

▸ der Geräteinsatz<br />

ebenfalls nach Positionen getrennt<br />

erfasst werden. Zum Stichtag werden<br />

dann die tatsächlich erbrachten<br />

Leistungen positionsweise aufgemessen<br />

und den Positionen zugeordnet.<br />

Die Aufmaße können je nach Projekt<br />

zeitabhängig (d.h. täglich, wöchentlich<br />

oder monatlich) erfolgen. Bei<br />

manchen Projekten sind abschnitts-<br />

mikado 7.2008<br />

weise Aufmaße nach Bauteilen sinnvoll.<br />

Diese Vorgehensweise macht genau<br />

nachvollziehbar,<br />

▸ bei welcher Position<br />

▸ in welchem Stadium des Projekts<br />

▸ welche Abweichung auftritt.<br />

Die Aufmaße dienen als Grundlage<br />

für Abschlagsrechnungen. Allerdings<br />

ist bei dieser Vorgehensweise<br />

der Dokumentationsaufwand auf der<br />

Baustelle groß. Je nach Umfang und<br />

Aufbau der Positionen kann es vorkommen,<br />

dass ein Mitarbeiter innerhalb<br />

kurzer Zeit mehreren Positionen<br />

zugeordnet werden muss.<br />

Ebenfalls problematisch: die Zuordnung<br />

von übergreifenden Arbeiten,<br />

z.B. Einmessen, Einrüsten,<br />

Sicherheitsmaßnahmen, Be- und Entladen<br />

bei Materiallieferungen.<br />

2. Baustellencontrolling<br />

nach Arbeitspaketen<br />

Im Rahmen der Arbeitsvorbereitung<br />

werden verschiedene Arbeitspakete<br />

gebildet. Die Arbeitspakete bestehen<br />

aus mehreren Positionen und sollten<br />

die Leistung von ca. 2 bis 3 AT pro<br />

Kolonne umfassen. So könnten <strong>Zimmerer</strong>arbeiten<br />

für ein Wohngebäude<br />

in folgende Arbeitspakete aufgeteilt<br />

werden:<br />

Arbeitspaket 1: Dachstuhl<br />

aufschlagen, Unterspannbahn<br />

Arbeitspaket 2: Traufausbildung,<br />

Ortgang, Lattung<br />

Arbeitspaket 3: Carport<br />

Art Inhalt Zeitpunkt<br />

Angebotskalkulation<br />

AKK<br />

Ausführungskalkulation<br />

AFKK<br />

Nachkalkulation<br />

NKK<br />

▴ Arbeitsvorbereitung:<br />

Die<br />

Arbeitspakete<br />

bestehen<br />

aus mehreren<br />

Positionen<br />

und sollten die<br />

Leistung von<br />

ca. 2 bis 3 Arbeitstagen<br />

pro<br />

Kolonne umfassen<br />

Der Angebotspreis für Leistungen, die vom Kunden angefragt werden, wird nach<br />

verschiedenen Kosten und Zuschlägen ermittelt.<br />

Unmittelbar nach Auftragserhalt wird die Angebotskalkulation überarbeitet. Die Überarbeitung<br />

bildet die Vertragsbedingungen und die änderungen zwischen Angebotsabgabe<br />

und Auftragserhalt ab. In der AFKK müssen Vertragsbedingungen wie Nachlässe,<br />

Skonto oder Umlagekosten berücksichtigt werden. Dies bedeutet, dass das Ergebnis der<br />

AFKK dem voraussichtlichen Zahlungseingang entspricht. Die Abstriche müssen über<br />

optimierten Einkauf von Material oder Nachunternehmerleistungen oder reduzierte<br />

Stundenansätze kompensiert werden.<br />

Eine Reduktion von Zuschlägen (z.B. allgemeine Geschäftskosten, Wagnis, Gewinn)<br />

sollte nur in absoluten Ausnahmefällen erfolgen.<br />

Soll-Ist-Vergleich der Kostenarten. Dient als Grundlage für die Kalkulationsansätze bei<br />

zukünftigen Angebotskalkulationen. Die Nachkalkulation dient auch als Grundlage zur<br />

Erstellung der Schlussrechnung.<br />

YINYANG, ISTOCKPHOTO.COM<br />

Angebotsabgabe<br />

Nach Auftragserhalt,<br />

vor Ausführungs-<br />

beginn<br />

Nach Bauende, vor<br />

der Schlussrechnung


Management<br />

Arbeitspaket 4: Innendämmung,<br />

Dampfsperre, Kehlbalkenebene<br />

Arbeitspaket 5: GK-Innenverkleidung,<br />

Spachtelung<br />

Dieses Vorgehen erfordert fertige<br />

Pläne vor Beginn der Ausführung<br />

und eine detaillierte Arbeitsvorbereitung.<br />

Dies muss zwar immer<br />

das Ziel des Auftragnehmers sein, ist<br />

aber in der Praxis nicht immer möglich.<br />

Zwar lässt diese Vorgehensweise<br />

keine Rückschlüsse auf die Kalkulation<br />

der einzelnen Positionen zu,<br />

aber dennoch überwiegen bei dieser<br />

Art des Baustellencontrollings die<br />

Vorteile.<br />

Wer die Arbeitspakete ermittelt,<br />

kann die Materiallieferung auf die<br />

Baustelle entsprechend dem Baufortschritt<br />

steuern. Das verhindert<br />

das Umlagern oder Zwischenlagern.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die Transparenz<br />

für die Mitarbeiter. Arbeitspakete<br />

sind leicht begreifbare Einheiten,<br />

die ohne aufwendige Dokumentation<br />

rasch umgesetzt werden können.<br />

Holzbauer, die Arbeitspakete ermitteln,<br />

sollten im Vorfeld einen Anteil<br />

der Vorgabestunden für Vor- und<br />

Nacharbeiten zurückstellen, denn<br />

die Aufwendungen für Nacharbeiten<br />

werden oft unterschätzt.<br />

3. Baustellencontrolling<br />

nach Budgetlisten<br />

Auf Basis der Ausführungskalkulation<br />

werden die einzelnen Leistungen<br />

in Vergabe- bzw. Bestelleinheiten zusammengefasst.<br />

Diese Vorgehensweise<br />

eignet sich besonders für Projekte,<br />

bei denen ein großer Anteil der Leistungen<br />

an Nachunternehmer zu vergeben<br />

und eine Abbildung der Zeitansätze<br />

nicht erforderlich ist. Wenn<br />

<strong>Zimmerer</strong> die Budgetliste erstellen,<br />

sollten sie darauf achten, dass alle<br />

Kostenarten (auch die Zuschläge) in<br />

der Aufstellung dargestellt werden.<br />

Die Höhe der Rückstellungen ist<br />

abhängig von:<br />

▸ der Leistungsbeschreibung<br />

▸ der Kalkulationsart<br />

▸ den zu erwartenden Risiken des<br />

Projekts<br />

Die oben abgebildete Budgetliste<br />

kann natürlich beliebig auf das jeweilige<br />

Unternehmen angepasst oder<br />

erweitert werden.<br />

▸ <strong>Zimmerer</strong>, die<br />

Budget-<br />

listen erstellen,<br />

sollten<br />

darauf achten,<br />

dass sie<br />

alle Kostenarten<br />

(auch die<br />

Zuschläge) in der<br />

Aufstellung<br />

abbilden können<br />

Pluspunkte für Holzbauer<br />

Ein nachhaltig eingeführtes Baustellencontrolling<br />

hat weitreichende<br />

Bedeutung für das gesamte Unternehmen.<br />

Die Soll-Werte und die<br />

Ist-Werte der Baustellen müssen mit<br />

den Mitarbeitern besprochen werden,<br />

nur dann akzeptieren alle Beteiligten<br />

das Baustellencontrolling als effektives<br />

Führungsinstrument. Nur wenn<br />

die Mitarbeiter vor Beginn der Arbeiten<br />

wissen, welche Leistung von<br />

ihnen erwartet wird, und nur wenn<br />

nach Abschluss der Baustelle bzw.<br />

der Leistungsabschnitte das Ergebnis<br />

besprochen wird, erkennt das Team<br />

Baustellencontrolling als Unterstützung,<br />

nicht als Kontrolle.<br />

Das Baustellencontrolling lässt<br />

ein innerbetriebliches Vorschlags-<br />

und Verbesserungswesen entstehen.<br />

Schließlich erkennen die Mitarbeiter<br />

am effektivsten die Verbesserungspotenziale<br />

im Betrieb. Erfahrungsgemäß<br />

entsteht schon kurze Zeit nach<br />

der Einführung des Baustellencontrollings<br />

ein messbares Leistungsbild<br />

der einzelnen Kolonnen, teilweise mit<br />

erstaunlichen Ergebnissen. Nicht die<br />

gefühlte Leistungsfähigkeit einer Kolonne<br />

wird so sichtbar, sondern die<br />

tatsächliche.<br />

Selbstverständlich ist Baustellencontrolling<br />

die Grundlage für das<br />

Unternehmenscontrolling. Darüber<br />

hinaus liefert Baustellencontrolling<br />

für die Unternehmensdarstellung gegenüber<br />

(potenziellen) Kreditgebern<br />

wertvolle Fakten.<br />

Grenzen des<br />

Baustellencontrollings<br />

Selbstverständlich gibt es beim<br />

Baustellencontrolling branchenspezifische<br />

Grenzen. Zuweilen stehen<br />

Aufwand und Wirkung in keinem<br />

wirtschaftlichen Verhältnis. Insbesondere<br />

die Dokumentation von Materialentnahme<br />

aus dem Lager oder<br />

Kleinstaufträge zeigen die Grenzen<br />

des Baustellencontrollings. Trotz aller<br />

branchenspezifischen Vorbehalte<br />

bleibt die Erkenntnis: Nur wenn ein<br />

Soll-Wert definiert ist, können die<br />

Verantwortlichen rechtzeitig Abweichungen<br />

erkennen und unternehmerisch<br />

handeln.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Stefan Großhardt, Biberach ▪<br />

Diese 9-teilige Artikelserie basiert auf dem Seminar „Management<br />

im Holzbau“ der <strong>Zimmerer</strong>-Akademie in Biberach. Darin erhalten<br />

Holzbauunternehmer in sieben Lehrblöcken praxis orientiertes BWL-<br />

Grundwissen vermittelt. Die Lehrveranstaltungen laufen über einen<br />

Zeitraum von drei Monaten und umfassen u.a. Unternehmensführung,<br />

Recht im Baubetrieb, Finanzierung und Marketing.<br />

Mit diesem Beitrag endet die Reihe „Betriebsführung“.<br />

www.zaz-bc.de<br />

www.mikado-online.de 39


40<br />

Management Büro kompakt<br />

Umgangsformen<br />

„Mein Chef ist auf dem Klo“<br />

Im Umgang mit Kunden gelten teils andere Benimm-Regeln als im Privatleben.<br />

Azubis müssen das oft noch lernen – sonst tappen sie in Fettnäpfchen.<br />

Stellenanzeigen perfekt formulieren<br />

Damit sich auch die gewünschten Bewerber auf eine Stellenanzeige<br />

melden, sind bei der Formulierung einige Punkte zu beachten.<br />

Grundsätzlich sollte die Anzeige im angemessenen Verhältnis<br />

zum Umfang der ausgeschriebenen Stelle stehen. Für die Suche<br />

nach einem einfach qualifizierten Mitarbeiter sind lokale Anzeigenblätter<br />

und Tageszeitungen passend. Bei höher qualifizierten<br />

Fachkräften lohnt sich eine Anzeige in Fachzeitschriften oder der<br />

überregionalen Tagespresse.<br />

Das sollte eine Stellenanzeige enthalten<br />

▸ Firmenprofil: Stellenanzeigen werden auch von Geschäftspartnern<br />

und Kunden gelesen werden. Stellen Sie die Attraktivität<br />

Ihres Unternehmens heraus und verwenden Sie das Firmenlogo.<br />

Auf jeden Fall Branche, Unternehmensgröße, Produkte<br />

und/oder Dienstleistungen aufführen.<br />

▸ Stellen- und Bewerberprofil: Beschreibung des Aufgabenbereichs,<br />

Stellung in der Organisationsstruktur, Kompetenzen und<br />

Entwicklungschancen<br />

mikado 7.2008<br />

DSGPRO, ISTOCKPHOTO.COM<br />

Günther Reif dachte: Ich höre<br />

nicht recht! Beim Öffnen der<br />

Bürotür vernahm der Zimmermeister,<br />

wie sein Lehrling am Telefon sagte:<br />

„Herrn Reif können Sie im Moment<br />

nicht sprechen. Der ist auf dem Klo.“<br />

An sich eine durchaus zutreffende<br />

Aussage. Doch tabu im Arbeitsleben.<br />

Dort lautet die Standardinformation<br />

in solchen Situationen: Herr Müller<br />

oder Frau Mayer ist gerade nicht im<br />

Raum. Ähnliche Fauxpas passieren<br />

Azubis häufig in der Startphase.<br />

Ausbildung in Benimm-Regeln<br />

Einige Unternehmen haben in ihre<br />

Aus- und Weiterbildung das Thema<br />

„Benimm“ integriert. Ein Kernthema<br />

ist das Verhalten am Telefon. Dem<br />

Nachwuchs wird zum Beispiel vermittelt,<br />

dass es nicht kundenorientiert<br />

wirkt, wenn man am Telefon zu<br />

Kunden sagt: „Dafür bin ich nicht<br />

zuständig.“ Kundenorientierter ist die<br />

Aussage: „Da weiß ich zwar nicht<br />

Bescheid. Ich kümmere mich aber<br />

darum, dass ...“ Auch das Verhalten<br />

im persönlichen Kontakt will gelernt<br />

sein. Ein Tipp für junge Mitarbeiter:<br />

Nehmt eure Tasche oder den Werkzeugkoffer<br />

in die linke Hand. Dann<br />

habt ihr die rechte zum Begrüßen frei.<br />

Auch im täglichen Umgang mit Kollegen<br />

gilt es viele „Kleinigkeiten“ zu<br />

beachten. Oft ärgern sich ältere Mitarbeiter,<br />

wenn junge Kollegen ihre<br />

Siebensachen überall liegen lassen.<br />

Ein weiteres Konfliktfeld: das Bitte-<br />

und Dankesagen. Und das Grüßen<br />

von Kollegen. Es grüßt stets derjenige,<br />

der den anderen als Erstes sieht.<br />

Andere beharren auf der Regel: Der<br />

Rangniedrigere grüßt den Ranghöheren<br />

bzw. der jüngere Mitarbeiter den<br />

älteren. Diese unausgesprochene Regel<br />

gilt noch in den meisten Betrieben.<br />

www.bildung-kommunikation.de ▪<br />

▸ Genaue Berufsbezeichnung<br />

▸ Fachliche und persönliche Anforderungen: z.B. Teamfähigkeit,<br />

Kreativität, Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein<br />

▸ Ausbildung und Berufserfahrung<br />

▸ Zeitpunkt, ab wann die Stelle zu besetzen ist<br />

▸ Hinweise auf bestehende Befristungen<br />

▸ Betriebliche Leistungen: Angaben über Gehalt, Arbeitszeit<br />

(z.B. Möglichkeit von Teilzeitarbeit), Weiterbildungsangebote<br />

▸ Wie die Bewerbung erfolgen soll: telefonische Vorabinformation,<br />

Kurzbewerbung, ausführliche Bewerbung, Schriftform<br />

oder auch per E-Mail<br />

▸ Zeitpunkt, bis wann die Bewerbung erfolgen soll<br />

▸ Nennung eines Ansprechpartners: Name, Telefon, Fax, E-Mail<br />

Achtung: Stellenausschreibungen müssen geschlechtsneutral<br />

formuliert sein.


Management Büro kompakt<br />

Büromanagement<br />

Der Last-Minute-Urlaubsplan<br />

Der letzte Tag vor dem Urlaub hat es in sich. Entspannt in die Ferein startet,<br />

wer Prioritäten setzt, Wichtiges selbst erledigt und anderes delegieren kann.<br />

Sichten Sie die Termine und Aufgaben,<br />

die während des Urlaubs<br />

unbedingt erledigt werden müssen.<br />

Konzentrieren Sie sich dabei auf die<br />

Dinge, die dem Unternehmen Umsatz<br />

bringen – bzw. Verluste. Schreiben<br />

Sie wichtige Angebote und Rechnungen<br />

schon vorab und weisen Sie<br />

Zahlungen an, damit dem Betrieb<br />

während des Urlaubs keine Mahngebühren<br />

entstehen oder Skonti verloren<br />

gehen. Erstellen Sie eine Liste,<br />

welche Aufgaben bereits erledigt sind<br />

und überlassen Sie diese der Urlaubsvertretung.<br />

So weiß sie, welche Punkte<br />

„abgehakt“ sind. Versuchen Sie,<br />

andere Aufgaben zu delegieren.<br />

Gut informiert<br />

Informieren Sie Geschäftspartner<br />

und Kunden, dass der Betrieb Urlaub<br />

macht – per E-Mail oder mit einem<br />

kurzen Anruf. Das schafft einen<br />

Zeitpuffer. Eine aussagekräftige Abwesenheitsmeldung<br />

beinhaltet, wann<br />

Sie wieder im Büro sind und wer Sie<br />

in der Zwischenzeit vertritt.<br />

Sollten Geschäftspartner oder Kunden<br />

während des Urlaubs Fragen haben,<br />

die Ihre Vertretung nicht beantworten<br />

kann, ist das kein Beinbruch.<br />

Versichern Sie Ihrer Vertretung, dass<br />

es besser ist, Nichtwissen einzugestehen<br />

als unvollständige oder sogar<br />

falsche Informationen zu geben. In<br />

solchen Situationen ist es besser, auf<br />

Ihre Rückkehr zu warten. Für ganz<br />

dringende Fälle können Sie auch Ihre<br />

Handynummer hinterlassen.<br />

Übersichtlich strukturiert<br />

Checklisten helfen bei Routine-Aufgaben.<br />

Besonders wichtig sind dabei<br />

Telefon- und E-Mail-Listen der wich-<br />

tigsten Geschäftskontakte. Listen Sie<br />

anstehende Termine übersichtlich auf<br />

und notieren Sie die dazugehörigen<br />

Informationen, wie Datum, Uhrzeit,<br />

Ort und Zweck der Veranstaltung.<br />

Erläutern Sie der Vertretung die Logik<br />

Ihrer Ablage. Versichern Sie sich,<br />

dass Sie nach dem Urlaub über alle<br />

offenen, aber auch über die erledigten<br />

To-dos informiert werden. Das ist<br />

besonders wichtig, damit Sie nach Ihrer<br />

Abwesenheit schnell wieder auf<br />

dem aktuellen Stand sind. Hinterlassen<br />

Sie wichtige Passwörter und<br />

Zugangscodes. So kann Ihre Vertretung<br />

auch während Ihrer Abwesenheit<br />

auf alle notwendigen Daten zugreifen<br />

– und Sie können entspannt<br />

in den Urlaub starten.<br />

Hilfreiche Tipps für wichtige Dinge<br />

rund um das Büromanagement gibt<br />

es beispielsweise im Internet unter:<br />

www.sekretaria.de ▪<br />

▴ Ganz entspannt<br />

im Urlaub:<br />

Mit der richtigen<br />

Vorbereitung<br />

ist das möglich<br />

www.mikado-online.de 41<br />

CHRISTIAN WHEATLEY, ISTOCKPHOTO.COM


Österreich<br />

Im Wettlauf mit der Zeit<br />

42<br />

Ein Zimmer mit Aussicht und ein fixer Fertigstellungstermin:<br />

Diese zwei Bedingungen stellte Familie Petran an ihren Neubau.<br />

Die Firma Meiberger Holzbau aus Lofer hielt beide Vorgaben ein<br />

und ergänzte sie mit attraktiver Architektur.<br />

mikado 7.2008


Architektur<br />

▴ Eine kleine<br />

Erdwärmepumpe,<br />

kombiniert mit<br />

der kontrollierten<br />

Wohnraumlüftung,<br />

genügt,<br />

um das Haus<br />

kuschelig warm<br />

zu halten<br />

▸ Unter der<br />

Holzfassade<br />

dienen<br />

DHF-Platten<br />

und eine<br />

Membran als<br />

wasserführende<br />

Schicht<br />

Auf der Publikumsmesse<br />

„Bauen und Wohnen“ in<br />

Salzburg stattete das Ehepaar Petran<br />

dem Stand von Meiberger Holzbau<br />

einen Besuch ab, blätterte in Broschüren<br />

und ließ sich unverbindlich<br />

in die Holzbauweise einführen.<br />

Beim zweiten Kontakt, am Telefon,<br />

rund acht Monate später, wurde es<br />

allmählich ernst: Familie Petran vereinbarte<br />

einen Termin für ein Informationsgespräch.<br />

Dabei erfuhr sie,<br />

wie der österreichische Holzbaubetrieb<br />

bei seinen Projekten vorgeht<br />

und welche unterschiedlichen Baustile<br />

die verschiedenen Architekten<br />

repräsentieren, mit denen der Holzbaubetrieb<br />

regelmäßig zusammenarbeitet.<br />

Und die er empfiehlt, wenn<br />

ein potenzieller Bauherr ohne eigenen<br />

Planer bei ihm anklopft.<br />

Sie wählten den Planer ihres Geschmacks<br />

und erarbeiteten mit dem<br />

Holzbauer die Grundlagen für den<br />

späteren Entwurf: Wie sieht das<br />

Grundstück aus, auf dem das Gebäude<br />

errichtet werden soll? Welchen<br />

Anforderungen müssen die Räume<br />

genügen? Wohnen die Bauherren<br />

gerne offen oder eher nicht? Welche<br />

Dachform wünschen sie sich?<br />

Welche Fassade soll es sein, welche<br />

Oberflächenqualitäten und welches<br />

energetische Niveau sind gefragt?<br />

„Wir erarbeiten im Zuge dieses<br />

Erstgesprächs die Basis für die Planung“,<br />

erklärt Wolfgang Aigner die<br />

Vorgehensweise des alteingesessenen<br />

Handwerksbetriebs. Sie hat sich<br />

bewährt: „Rund 50 % der Kunden<br />

von Meiberger Holzbau kommen<br />

ohne Planer über die firmeneigene<br />

Homepage, über Messekontakte oder<br />

Werbung direkt auf unseren Holzbaubetrieb<br />

zu“, erklärt der im Betrieb<br />

für Marketing und Vertrieb zuständige<br />

Ingenieur für Holztechnik.<br />

Fragebogen erleichtert den<br />

Vorentwurf<br />

„Der nach den Vorgaben erarbeitete<br />

Vorentwurf kostet den Kunden<br />

nichts, sofern er mit uns baut.<br />

Wählt er einen anderen Betrieb, verrechnet<br />

der Architekt die Vorentwurfskosten<br />

mit uns und wir verrechnen<br />

sie an den Kunden weiter“,<br />

führt Aigner das Konzept der Vorentwurfsplanung<br />

aus. Ein Konzept,<br />

das überzeugt – auch Familie Petran.<br />

Sie hatte ein wunderschönes Hanggrundstück<br />

erworben, mit direktem,<br />

unverbaubarem Blick auf den Gaisberg.<br />

Dem wollte sie in ihrem Heim<br />

www.mikado-online.de 43


44<br />

Architektur<br />

sogar ein eigenes Zimmer widmen,<br />

sozusagen als privaten Aussichtspunkt<br />

nur für die Familie.<br />

In dem großzügigen Allraum im<br />

Erdgeschoss kocht, isst und wohnt<br />

die Familie das ganze Jahr über. Im<br />

davor angelegten Wintergarten sitzt<br />

sie auch dann schon mit Freunden<br />

zusammen, wenn es draußen noch<br />

zu kalt ist. Wenn es einmal später<br />

wird, kein Problem. Übernachtungsgäste<br />

können sich in einen<br />

von der Diele erschlossenen Besuchertrakt<br />

mit Schlafraum und Dusche/WC<br />

zurückziehen. Die Familie<br />

selbst schläft im Obergeschoss. Die<br />

Eltern genießen ein eigenes Badezimmer<br />

sowie einen Schrankraum.<br />

Daneben liegt ein zweites Schlafzimmer<br />

– mit externem Bad. Auch<br />

ein kleiner Arbeitsbereich findet hier<br />

oben Platz – und dann natürlich jenes<br />

großflächig verglaste Zimmerchen<br />

mit dem unverbaubaren Blick<br />

auf den Gaisberg.<br />

Wettlauf gegen die Zeit<br />

Bei Baubeginn wurde es allmählich<br />

eng: Familie Petran erwartete<br />

Nachwuchs und wollte gerne noch<br />

als Duo einziehen. „Diese Terminvorgabe<br />

haben wir dank Vorfertigung<br />

eingehalten“, lacht Aigner.<br />

Die fertig montierten Wände basieren<br />

auf einer Riegelkonstruktion aus<br />

24/6 cm Holzriegeln. Die Zwischenräume<br />

sind mit Steinwolle gedämmt,<br />

die Fassadenseite mit 3,5 cm Heraklith-Putzträgerplatten<br />

beplankt, die<br />

dem Rauminneren zugewandte Seite<br />

mit 1,5 cm OSB-Platten. Eine zweite<br />

Schicht aus 5 cm dicken Heraklith-<br />

Platten dient auf der Innenseite der<br />

Konstruktion als Träger für den Innenputz<br />

und als Installationsebene.<br />

Verputzt wurde auf der Baustelle.<br />

Bei den Wandteilen, bei denen<br />

eine Holzfront gewünscht war, verschraubten<br />

die Holzbauer vor Ort<br />

DHF-Platten mit der Riegelkonstruktion<br />

und befestigten darüber eine<br />

diffusionsoffene Membran (Stamisol)<br />

als wasserführende Schicht unter<br />

der offenen Fassadenschalung.<br />

Die setzt sich aus 32 mm starken<br />

und 55 mm hohen Rhomboidlamellen<br />

zusammen, die im Abstand von<br />

1 cm auf einer vertikalen 3/6 cm<br />

Konterlattung befestigt sind.<br />

Die Zwischendecke aus Brettsperrholzplatten,<br />

deren Untersicht<br />

größtenteils in Wohnsichtqualität<br />

ausgeführt ist. Holzdielen auf Fußbodenheizung,<br />

Hartholzklebeparkett<br />

auf Zementestrich für Fußbodenheizung,<br />

Polyethylenfolie und eine iso-<br />

mikado 7.2008<br />

▴ Die starke<br />

Geländeneigung<br />

machte die<br />

Erschließung über<br />

das Untergeschoss<br />

sinnvoll<br />

▾ Stilvoll: Im<br />

Erdgeschoss<br />

kocht, isst<br />

und wohnt die<br />

Familie<br />

lierende Leichtschüttung stellen die<br />

Fußbodenoberfläche. Das Dach konzipierte<br />

Architekt Andreas Volker<br />

als Sichtdachstuhl mit Pfetten und<br />

Sparren in Fichtenholz, auf dem eine<br />

22 mm dicke Sichtschalung in Fichtenholz<br />

mit gehobelten und gefasten<br />

Oberflächen liegt. Darüber die<br />

Dachpappe sowie ein 14 cm dickes<br />

PUR-Dach-Dämmelement mit Alubeschichtung<br />

in Nut- und Feder-<br />

Ausführung. „Diese PUR-Elemente<br />

haben wir 20 bis 30 cm über die Fassade<br />

hinausgezogen, um Kältebrücken<br />

zu vermeiden. Den restlichen,<br />

außen liegenden Teil des Daches<br />

haben wir aufgedoppelt“, berichtet<br />

Aigner. Die Dachhaut setzt sich aus<br />

Uginox-Edelstahlelementen zusammen,<br />

die auf Konterlattung und Raudachschalung<br />

montiert sind.<br />

Ein zentraler Computer steuert<br />

per Touchscreen und BUS die Haustechnik,<br />

regelt die Temperatur und<br />

das Beschattungssystem. Ein Zentralstaubsauger<br />

erleichtert die Putzarbeit.<br />

Schon beim Einzug war alles<br />

perfekt. Und bis heute gibt es<br />

nichts, was Familie Petran an ihrem<br />

neuen Heim ändern möchte.<br />

Christine Ryll, München ▪<br />

DORFSTETTER/MEIBERGER HOLZBAU


Obergeschoss<br />

Erdgeschoss<br />

Terrasse<br />

Architektur Juli 2008<br />

Galerie<br />

Luftraum<br />

Winter-<br />

garten<br />

Wohnen<br />

Bad/WC<br />

Kinderschlafzimmer<br />

Vorraum<br />

Kinderschlafzimmer<br />

Essen<br />

Vorraum<br />

Bad/WC<br />

Eltern-<br />

schlafzimmer<br />

Untergeschoss Schnitt<br />

WC<br />

Gäste-<br />

zimmer<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben<br />

Einfamilienhaus<br />

A-5324 Faistenau<br />

Bauweise<br />

Holzriegelkonstruktion<br />

Baujahr<br />

2007<br />

Bauzeit<br />

03/2007 bis 09/2007<br />

Baukosten<br />

keine Angabe<br />

Wohnfläche<br />

198 m²<br />

Umbauter Raum<br />

1130 m³<br />

Bauherr<br />

Familie Petran<br />

A-5324 Faistenau<br />

Planer/Architekt<br />

Andreas Volker<br />

A-5700 Zell am See<br />

www.architekt-volker.at<br />

Statik<br />

Meiberger Holzbau<br />

A-5090 Lofer<br />

Holzbauer<br />

Meiberger Holzbau<br />

A-5090 Lofer<br />

www.holzbau-meiberger.at<br />

www.mikado-online.de 45


Schnitt 1<br />

46<br />

Architektur Juli 2008<br />

Detail 1: Übergang Dach – Wand – Wintergarten<br />

Detail 2: First<br />

Detail 1<br />

Detail 2<br />

Detail 3: Traufe, Übergang Dach – Wand<br />

mikado 7.2008<br />

Detail 3<br />

Fassadenschnitt<br />

Sichtdachstuhl<br />

(von innen nach außen):<br />

Sichtsparren<br />

Sichtdachschalung<br />

PUR-Dachdämmung<br />

Lattung<br />

Streuschalung<br />

Eindeckung Blech<br />

Fußbodenaufbau:<br />

KLH-Massivholzdecke in<br />

Sichtqualität<br />

Wandaufbau<br />

(von innen nach außen):<br />

Dünnputz ~ 1,5 cm<br />

Heraklith 5,0 cm<br />

OSB 15 mm<br />

Riegel mit<br />

Dämmung Steinwolle 5/24 cm<br />

Holzfaserplatte DHF 15 mm<br />

Fassadenpappe Stamisol<br />

Lattung<br />

offene Lamellenfassade<br />

Einbausituation<br />

Dachflächenfenster


Produkte<br />

▴ Die neue Arbeitsbühne von Bobcat hat eine Tragkraft von 500 kg und ist<br />

für drei Personen konzipiert<br />

Bindedraht<br />

Dachziegel sturmfest <strong>machen</strong><br />

Bei Dacheindeckungen mit Ziegeln werden Bindedrähte<br />

als zusätzliche Maßnahme zur Sicherung gegen<br />

Windsog und auch bei Reparaturarbeiten eingesetzt.<br />

Der Hersteller FOS liefert diese entsprechend<br />

den Fachregeln. Der Bindedraht 611 ist auf einem<br />

Stäbchen aufgewickelt und der Bindedraht 612 wird<br />

als Drahtring geliefert. Beide Drähte werden als Edelstahldraht<br />

(A2) oder als Kupferdraht geliefert. Der<br />

Kupfer- und Edelstahldraht auf Stäbchen (611) besitzt<br />

eine Materialstärke von 0,7 mm. Der Bindedraht 612<br />

wird als Rolle mit einem Gewicht von rund 2 kg mit<br />

1,0 mm, 1,4 mm, 2,0 mm und 2,5 mm Materialstärke<br />

in der Edelstahlausführung<br />

und mit 1,0 mm<br />

und 2,0 mm Materialstärke<br />

in der Kupferausführung<br />

über den Fachhandel<br />

geliefert.<br />

Fr. Ossenberg-Schule +<br />

Söhne GmbH & Co. KG<br />

D-58762 Altena<br />

Telefon 0 23 52/9 78 70<br />

www.fos.de<br />

◂ Bindedrähte der Serien<br />

611 und 612 sind universelle<br />

Helfer zur Aufhängung von<br />

Dachziegeln<br />

Teleskop-Arbeitsbühne<br />

Schön hoch und nun auch breit<br />

Bobcat bietet für seine 12 m, 14 m und 17 m langen Teleskope<br />

eine neue Arbeitsbühne an. Sie hat eine Tragkraft von<br />

500 kg. Die Stahlkonstruktion kann in wenigen Sekunden<br />

von 2,4 m auf die volle Breite von 4 m ausgezogen werden.<br />

So können auf ihr drei Personen gleichzeitig eingesetzt<br />

werden. Zwei Türen an den Stirnseiten erlauben einen<br />

leichten Einstieg. Die Arbeitsbühne wird direkt auf der<br />

Bühne gesteuert und kann um je 90° nach links oder rechts<br />

geschwenkt werden. Wenn die Batterieleistung nachlässt,<br />

ertönt ein Warnsignal und die Ersatzbatterie schaltet sich<br />

ein. Zur Erhöhung der Sicherheit gibt es eine separate Lastanzeige<br />

und zwei Not-Bedienungen auf der Arbeitsbühne<br />

selbst und am Heck des Teleskops. Übersteigt das Gewicht<br />

die Sicherheitsgrenze, blockiert ein Überlast-Sensor jegliches<br />

weitere Anheben oder Bewegen der Bühne, bis das Gewicht<br />

entsprechend reduziert ist.<br />

Bobcat Company ı B-1410 Waterloo<br />

Telefon 00 32/23 71/68 11 ı www.bobcat.com<br />

Holzfertigteil-Herstellung<br />

Sparrendächer in jedem Winkel<br />

◂ Das<br />

Vorfertigungssystem<br />

„Tectofix 3000“<br />

mit neuem<br />

Spannschuh,<br />

der in<br />

jede Richtung<br />

fixierbar ist<br />

Seit Kurzem bietet Bauer Holzbau einen neuen Spannschuh an,<br />

mit dem Grat- und Kehlsparren einfach ausgerichtet werden<br />

können – auch bei komplexen Dachlandschaften. Mit dieser<br />

Ergänzung zu seinem patentierten System „Tectofix 3000“ lassen<br />

sich Dach-, Decken- und Wandelemente schnell und präzise<br />

vorfertigen. Laut Aussage des Herstellers beträgt die Zeitersparnis<br />

dadurch 40 Prozent, sodass komplexe Dachstühle in<br />

wenigen Stunden aufgestellt und <strong>Häuser</strong> schon am Ende des<br />

ersten Montagetags regendicht sind. Für die <strong>Zimmerer</strong> sind die<br />

Vorarbeiten in der Horizontalen wesentlich ergonomischer und<br />

sicherer auszuführen als auf den Baustellen und zudem völlig<br />

witterungsunabhängig.<br />

Bauer Holzbau GmbH ı D-74589 Satteldorf-Gröningen<br />

Telefon 0 79 55/38 50 ı www.bauer-holzbau.de<br />

www.mikado-online.de 47


48<br />

Produkte<br />

Gebogenes Glas<br />

Fußbodenheizung<br />

Reagiert schnell, spart Energie<br />

Das Heiz- und Kühlsystem Lithotherm benötigt keinen<br />

Nassestrich und heizt Räume wesentlich schneller auf als<br />

herkömmliche Fußbodenheizungen. Erreicht wird das mit<br />

Formplatten aus gebranntem Ziegel, die trocken eingebaut<br />

werden. Die Heizrohre verlaufen in Rillen an der Plattenoberfläche<br />

und übertragen die Wärme direkt an den Fußbodenbelag.<br />

Das ermöglicht schnelles Auf- und Abheizen, was<br />

wiederum den Komfort erhöht und Energie spart. Durch seine<br />

ausgesprochen niedrige Vorlauftemperatur von 22 °C bis<br />

28 °C wird die Effizienz von Brennwert- oder Solaranlagen<br />

sowie Wärmepumpen um rund 30 Prozent gesteigert. Das<br />

System ist praxiserprobt und patentrechtlich geschützt.<br />

Lithotherm – Hans Loss ı A-6900 Bregenz<br />

Vertrieb Deutschland: www.lithotherm-system.de<br />

www.naturbaudirekt.de<br />

▴ Beim Heiz- und Kühlsystem von Lithotherm liegen die Rohre in<br />

den Rillen einer Ziegelplatte direkt unter dem Fußbodenbelag<br />

Sicherheit kann jetzt auch rund sein<br />

mikado 7.2008<br />

Akku-Säbelsäge<br />

Abbrechen wird angenehmer<br />

Hilti bietet für leichte bis mittlere Abbrucharbeiten eine<br />

neue Akku-Säbelsäge an: die WSR 36-A. Der Lithium-Ionen-Akku<br />

lässt sich in 28 Minuten vollständig aufladen.<br />

Der Status jeder einzelnen Akkuzelle wird überwacht, wodurch<br />

es nach Aussage des Herstellers keinen Leistungsabfall<br />

und keine Selbstentladung mehr gibt. Gesägt werden<br />

können Holz, Metall, Verbundmaterialien und Kunststoffe.<br />

Ein Rohrschneideadapter ermöglicht 90-Grad-Schnitte im<br />

SHK-Bereich. Mehr Sicherheit entsteht durch ein Vibrationsdämpfungssystem,<br />

das diese Belastung um bis zu zwei Drittel<br />

reduziert. Das Gewicht des Geräts beträgt 4,4 kg.<br />

Hilti Deutschland GmbH ı D-86916 Kaufering<br />

Telefon 0 89/54 46 50-10 ı www.hilti.com<br />

Seit Juni 2008 bietet Döring Glas eine Erweiterung seiner Produktpalette an<br />

gebogenem Glas um ESG, TVG und ESG-H an. Ermöglicht wurde das durch<br />

eine Innovation in der Herstellungstechnik. Anwendung findet es an Außenfassaden,<br />

bei Glasdächern, in Innenräumen und bei Brüstungen. Produziert<br />

werden können maximale Breiten von 2400 mm, Längen von 4000 mm,<br />

minimale Radien von 450 mm und Dicken von 5 bis 15 mm bei ESG und<br />

4 bis 12 mm bei TVG. Möglich sind außerdem Sonnenschutz- und Wärmeschutzbeschichtungen,<br />

Sandstrahlung, Ätzung, Bedruckung und Emaillierung.<br />

Döring Glas GmbH & Co. KG<br />

D-13591 Berlin ı Telefon 0 30/35 19 67-28<br />

www.doeringglas.de<br />

◂ Im „Saab City Center“, Hamburg, fand<br />

gebogenes Sicherheitsglas bei der<br />

KG<br />

Verkleidung einer Treppe Anwendung<br />

CO. &<br />

▸ Im „DomAquaree“ in Berlin-Mitte<br />

GMBH<br />

dienen gebogene Sicherheitsgläser als<br />

Brüstung bei der oberen<br />

DÖRING<br />

Aussichtsebene des Aufzugsturms FRANZ


Produkte<br />

Handys<br />

Kostenlose Datensicherung<br />

Wer sich ein neues Handy kauft, musste bisher die im alten<br />

gespeicherten Namen und Nummern zeitaufwendig und<br />

fehleranfällig neu eintippen. Der dänische Internetdienstleister<br />

Zyb bietet dafür eine Lösung an: Die gespeicherten<br />

Daten werden drahtlos an eine verschlüsselte Online-Datenbank<br />

übermittelt und können dort jederzeit wieder ab-<br />

������������������������<br />

Ein rascher, unkomplizierter<br />

Markteinstieg dank einem bewährten<br />

Sortiment, einem professionellen<br />

Marketingkonzept sowie<br />

einem umfassenden aktuellen<br />

Knowhow durch Beratung und<br />

Schulung – kurz gesagt „selbständig<br />

aber nicht allein“. Das sind die<br />

wesentlichsten Vorteile eines Franchise-Konzeptes.<br />

Diese Stärken waren<br />

für die Vinzenz Harrer GmbH,<br />

den führenden Spezialist für Lö-<br />

gerufen werden. Von dort können die Daten vom neuen<br />

Handy heruntergeladen und auch am PC übersichtlichen<br />

aufgerufen und bequemen bearbeitet werden. Der Service<br />

ist bis auf die Telefongebühren kostenfrei.<br />

ZYP ApS ı DK-2200 Copenhagen<br />

Telefon 00 45/35 82/54 00 ı www.zyb.com<br />

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Geschä�sführer<br />

Vinzenz Harrer<br />

über das Harrer-<br />

Partnersystem<br />

Vinzenz Harrer<br />

gründete die Vinzenz<br />

Harrer GmbH<br />

im Jahr 1994 als<br />

Holzbau-Unternehmen mit angeschlossenem<br />

Handel, welcher die<br />

Basis für den heutigen Großhandel<br />

war. Sein Erfolgsrezept: Einkaufen<br />

wie Große bringt kleine Einkaufspreise.<br />

Verkaufen in Kleinmengen<br />

bringt höchste Verkaufspreise.<br />

sungen im Holzbau, ausschlaggebend,<br />

sich bei der Bearbeitung des<br />

deutschen Marktes für ein Franchise-System<br />

zu entscheiden. „In<br />

Österreich haben wir mit unseren<br />

hochwertigen, in der Praxis bewährten<br />

Produkten bereits die<br />

Marktführerscha� erreicht. Ob<br />

Dämmung mit Natursto�en, Holzverbindungs-Systeme<br />

oder Unterdächer<br />

– wir haben uns als Komplettanbieter<br />

für Holzbau-und Fer-<br />

Was steckt hinter Ihrer Strategie<br />

„Mit Regionalität zum Erfolg“?<br />

Die Vinzenz Harrer GmbH bediente<br />

in der ersten Zeit ausschließlich<br />

Kunden im Umkreis von 50 km. Die<br />

Vorteile dieser regionalen Marktbearbeitung<br />

sind die Einsparung von<br />

Zeit und Fahrtkosten, das geringe<br />

Kundenrisiko aufgrund des umfangreichen<br />

Marktwissens und ein<br />

sehr persönlicher Kundenkontakt.<br />

tighaus-Betriebe am europäischen<br />

Markt etabliert. Dabei verbindet<br />

uns eine enge Partnerscha� mit bekannten<br />

Marken wie proclima,<br />

�ermo�oc, �ermohanf.<br />

Uns geht es aber nicht nur darum,<br />

unseren Kunden die Produkte, die<br />

sie auf der Baustelle brauchen, zu<br />

verkaufen – für uns ist es die wichtigste<br />

Aufgabe, unseren Partnern<br />

professionelle Lösungen für ihre<br />

täglichen Herausforderungen an-<br />

Welche Leistungen erhalten<br />

Harrer-Systempartner?<br />

Harrer-Systempartnern steht von<br />

Beginn an ein marktorientiertes Sortiment<br />

mit über 4.000 Produkten zur<br />

Verfügung. Zusätzlich pro�tieren sie<br />

von einer umfangreichen unternehmerischen<br />

und systembedingten<br />

Ausbildung, der laufenden Unterstützung<br />

bei der Planung sowie von<br />

der Zugkra� der Marke Harrer.<br />

Anzeige<br />

zubieten. Dabei geht es zum Beispiel<br />

um Rat und Tat im Bereich<br />

Normen und Gesetze, statische<br />

Auskün�e oder sonstige technische<br />

Unterstützung,“ fasst Geschä�sführer<br />

Vinzenz Harrer die Erfolgsfaktoren<br />

zusammen. Dieses in der<br />

Praxis gewachsene Konzept stellt<br />

die Vinzenz Harrer GmbH ab sofort<br />

unter dem Motto „Mit System<br />

zum Erfolg“ ihren Franchise-Partner<br />

zur Verfügung.<br />

Was brauche ich, um Harrer<br />

Systempartner zu werden?<br />

Den Mut zur Selbständigkeit, ein<br />

Homeo�ce mit Laptop und eine<br />

ausreichende kaufmännische Kreditwürdigkeit.<br />

Nähere Informationen �nden Sie<br />

unter www.harrer.at<br />

www.mikado-online.de 49


50<br />

Produkte<br />

Wandverkleidung<br />

Blockhausfeeling leicht gemacht<br />

▴ Auf einer simplen Unterkonstruktion werden die vorgefertigten<br />

Wandelemente schnell und einfach montiert<br />

GoLoG ist ein modulares Baukastensystem aus bearbeitetem<br />

Rundholz, das die Konstruktion und das Erscheinungsbild<br />

von traditionellen Blockhäusern imitiert. Es ist als internationales<br />

Patent angemeldet und besitzt Gebrauchsmusterschutz.<br />

Für den Außenbereich sind Lärchen- und Douglasie-,<br />

für den Innenbereich Fichten-, Kiefern- und Zedernholz im<br />

Angebot. Ausfräsungen ermöglichen eine schnelle und präzise<br />

Montage mit Nut- und Feder-Verbindungen.<br />

GoLoG System ı D-67346 Speyer<br />

Telefon 0 62 32/62 26 45 ı www.go-log.com<br />

Sicherheitsschuhe<br />

Swinging on the roof<br />

Lemaitre präsentiert mit „Swing“ und „Samba“ zwei neue<br />

Schuhmodelle in der Sicherheitsklasse S3. Sie besitzen<br />

Kunststoffkappen und eine Sohle aus dem Spezialgewebe<br />

Fibre LS, was sie ungewöhnlich leicht und biegsam<br />

macht. Das Innere ist mit einer anatomischen Einlege-<br />

sohle mit Kugelferse und Mittelfuß-Pelotte ausgestattet.<br />

Ein hartes TPU-Stollenprofil sorgt für guten Tritt und verhindert<br />

schnellen Abrieb. Das Design ist sportlich.<br />

Lemaitre Arbeitsschutz-Produkte GmbH<br />

D-33415 Verl ı Telefon 0 52 46/8 38 34-0<br />

www.lemaitre-deutschland.de<br />

mikado 7.2008<br />

Infrarotkamera<br />

Wärme wird sichtbar<br />

Mit der i5 bietet Flir nun eine<br />

22 cm kleine und 340 g leichte<br />

Wärmebildkamera für das<br />

Handwerk an. Damit können<br />

Temperaturunterschiede gemessen<br />

und visualisiert werden,<br />

um energetische Schwachstellen<br />

zu orten. Die Bilder werden<br />

auf einem 2,8-Zoll-LCD-Display dargestellt,<br />

können intern oder extern<br />

gespeichert, verschickt und analysiert<br />

werden. Zum Lieferumfang gehören<br />

eine Software zur Bildanalyse und Berichterstellung,<br />

eine Mini-SD-Karte, ein<br />

Li-Ionen-Akku für fünf Betriebsstunden<br />

mit Ladegerät, ein USB-Kabel, eine Handschlaufe<br />

sowie Bedienungsanleitungen.<br />

FLIR Systems GmbH Germany<br />

D-60437 Frankfurt/Main<br />

Telefon 0 69/95 00 90-0<br />

www.flir.de<br />

Gipsfaserspezialplatte<br />

Niemals mehr nass und feucht<br />

Mit der LaHydro bietet Lafarge seit Mai 2008 eine glasvliesummantelte<br />

Spezialplatte für Nassbereiche an. Feuchtigkeit perlt<br />

an ihr ab, Schimmelbildung wird vermieden, ebenso Quellen<br />

und Verformen. Erreicht wird das durch eine Kern- und Oberflächenimprägnierung.<br />

Die Platten seien ein idealer Untergrund<br />

für keramische Beläge, versichert der Hersteller.<br />

Lafarge Gips GmbH ı D-61440 Oberursel<br />

Telefon 0 61 71/61 33 33 ı www.lafarge-gips.de<br />

▴ Bei der neuen Spezialplatte LaHydro wird durch eine Kern- und<br />

Oberflächenimprägnierung die Aufnahme von Wasser verhindert


Lohnabbund und Massiv-Holz-Mauer<br />

aus Sachsen<br />

Abbundzentrum Dahlen GmbH &Co. KG<br />

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04774 Dahlen -Gesund und Behaglich<br />

Tel.: +49 (0) 34361 - 532 52 -Schnell<br />

Fax: +49 (0) 34361 - 532 53 -Ökonomisch<br />

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Verbindung sein soll!<br />

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Größen und Formen aus massivem<br />

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internet: www.holz-suttner.de


Produkt & Praxis<br />

Akku-Bohrschrauber<br />

Mit 3800 Sachen in die Tiefe<br />

Drehmoment, Drehzahl und Ausdauer sind die Qualitätskriterien von<br />

Akkuschraubern. <strong>Zimmerer</strong>meister Günter Schnell testete die neue QuaDrive<br />

von Protool bei der Sanierung eines denkmalgeschützten Dachstuhls.<br />

Günter Schnell ist beides: <strong>Zimmerer</strong>-<br />

und Schreinermeister.<br />

Im schwäbischen Nördlingen, einer<br />

ehemals Freien Reichsstadt an der<br />

Romantischen Straße mit mittelalterlichem<br />

Stadtkern und komplett erhaltener<br />

Stadtmauer, betreibt er eine<br />

eigene Holzbaufirma. Schwerpunkt<br />

seiner Tätigkeit ist – wie sollte es<br />

bei so viel historischer Bausubstanz<br />

anders sein – die Renovierung von<br />

Altbauten.<br />

Beim Herrichten eines historischen<br />

Dachstuhls testete er nun die<br />

neue QuaDrive von Protool. Zwei<br />

Hauptanforderungen treten bei sol-<br />

▴ Die<br />

8er Schrauben<br />

lassen sich<br />

problemlos in das<br />

Holz drehen<br />

▸ „Ein einfach<br />

universelles Gerät,<br />

auf kleinstem<br />

Raum einsetzbar“,<br />

attestiert<br />

Günter Schnell<br />

52 mikado 7.2008<br />

chen Projekten immer auf: Zum einen<br />

werden für Fixier- und Ausgleichsarbeiten<br />

immer große Mengen 8er-<br />

Schrauben verarbeitet. Zum anderen<br />

ist die Zugänglichkeit oft etwas kompliziert.<br />

Das stellt besondere Anforderungen<br />

an das Gerät – bzw. bisher<br />

immer an die Geräte, weil mehrere<br />

notwendig waren.<br />

Kaum Akkus nötig<br />

Nicht besonders praktikabel sind die<br />

langen Kabel, die normalerweise immer<br />

umständlich mitgeschleift werden<br />

müssen. „Bisher haben wir hier-<br />

zu immer Netz-Geräte verwendet“,<br />

klagt Schnell, fährt dann aber zufrieden<br />

fort: „Mit der neuen QuaDrive<br />

von Protool können wir nun kabellos<br />

arbeiten.“ Seine früher verwendeten<br />

Akku-Geräte besaßen nämlich immer<br />

zu wenig Drehmoment oder zu wenig<br />

Ausdauer. Das ist jetzt deutlich besser<br />

geworden. „Zwei Akkupacks genügten<br />

uns für einen Arbeitstag. Das<br />

Nachladen konnte über Nacht erfolgen“,<br />

berichtet er begeistert.<br />

Und auch dann, wenn die Tätigkeit<br />

hohe Drehzahlen erfordert, wird<br />

sein Tester zufriedengestellt: „Bei<br />

Sichtbalken müssen wir immer wie-<br />

TTS TOOLTECHNIC SYSTEMS DEUTSCHLAND GMBH


Produkt & Praxis<br />

der Bohrungen für Querholzplättchen<br />

in die Dachbalken einbohren. Hierzu<br />

verwenden wir die wirklich langlebigen<br />

Zobo-Bohrer. Die brauchen für<br />

ein sauberes Bohrloch Drehzahlen<br />

von mindestens 3500 U/min. In der<br />

Vergangenheit erreichte diese keine<br />

Akku-Maschine. Mit der neuen Qua-<br />

Drive haben wir jetzt endlich eine kabellose<br />

Maschine, die uns mit 3800<br />

U/min im vierten Gang die Möglichkeit<br />

gibt, diese Bohrungen problemlos<br />

durchzuführen.“<br />

Um die Ecke bohren möglich<br />

An schwer zugänglichen Stellen ist<br />

ein Winkelaufsatz notwendig, um die<br />

notwendigen Schrauben einbringen<br />

zu können. Auch das ist mit dem neuen<br />

Modell möglich. Schnell: „Bisher<br />

haben wir hier immer mit der QuaDrill<br />

gearbeitet. Da aber der Winkelaufsatz<br />

für beide Maschinen kompatibel ist,<br />

können wir pro Anwendungsfall entscheiden,<br />

welche der Maschinen –<br />

netzbetrieben oder kabellos – die bessere<br />

Alternative ist.“<br />

Das Handling der neuen QuaDrive<br />

ist hervorragend. „Mit dem werkzeuglos<br />

montierbaren Winkelkopf<br />

komme ich problemlos an schwer zugängliche<br />

Stellen“, erläutert er seine<br />

praktischen Erfahrungen. „Ein weiterer<br />

Vorteil: Ich benötige keinen Zusatzhandgriff<br />

, denn der Winkelkopf<br />

ist der Zusatzhandgriff , und ich kann<br />

die starken Momente der Maschine<br />

ohne Sicherheitsrisiko abfangen.“<br />

Mehr bedeutet weniger<br />

Wo bisher ein Arsenal verschiedener<br />

Geräte mit jeweils langen Kabeln, die<br />

sich zudem noch schnell miteinander<br />

verhedderten, notwendig war, um<br />

den verschiedenen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, genügt nun ein<br />

einziges Gerät ohne Kabel. „Mit der<br />

neuen QuaDrive benötige ich zwei<br />

Maschinen weniger auf der Baustelle“,<br />

erläutert Schnell den Vorteil der<br />

neuen QuaDrive. „Nun brauche ich<br />

keine Winkelbohrmaschine und keine<br />

weitere Akku- oder Netzbohrmaschine<br />

mehr.“ Sein Fazit: „Ein einfaches<br />

und universelles Gerät, auf kleinstem<br />

Raum einsetzbar.“ ▪<br />

Produkt in Kürze<br />

Produktname<br />

QuaDrive PDC 18-4 TEC LI SET<br />

Varianten<br />

▸ QuaDrive DRC Akku-Bohrschrauber (12 V, 14 V und 18 V)<br />

▸ QuaDrive PDC Akku-Schlagbohrschrauber (12 V, 14 V und 18 V)<br />

▸ QuaDrive IDC/IWC Akku-Schlagschrauber (12 V, 14 V und 18 V)<br />

Lieferumfang<br />

▸ PDC 18-4 TEC LI SET<br />

▸ 1 x Grundgerät PDC 18-4 TEC LI<br />

▸ 2 x Li-Ion-Akku-Pack<br />

▸ 1 x CENTROTEC-Futter<br />

▸ 1 x CENTROTEC-Bithalter<br />

▸ 1 x Ladegerät<br />

▸ 1 x Winkelkopf<br />

▸ 1 x Zusatzhandgriff<br />

▸ Verpackt in neuem Systainer mit Zubehörfach<br />

Vorteile<br />

▸ Bis zu 3800 U/min für schnellen Bohrfortschritt<br />

▸ Verarbeitung von selbstschneidenden Schrauben möglich<br />

▸ FastFix-Schnittstelle für die werkzeuglose und sekundenschnelle<br />

Montage des Winkelkopfes<br />

▸ Hohes Drehmoment bis zu 60 Nm<br />

▸ Durch bürstenlosen EC-TEC-Motor und Lithium-Ionen-Akkutechnologie<br />

Verarbeitung von bis zu 50 % mehr Schrauben pro Akkuladung<br />

▸ CENTROTEC-Bohrfutteraufnahmen, dadurch deutlich kürzer und leichter<br />

▸ Trotz hoher Leistung klein im Format<br />

Preis<br />

549 Euro (zzgl. MwSt.)<br />

Vertrieb<br />

TTS Tooltechnic Systems Deutschland GmbH ı Markenvertrieb Protool<br />

D-73240 Wendlingen ı Telefon 0 70 24/8 04-2 40 10<br />

www.protool.de<br />

Mit<strong>machen</strong> und Gewinnen<br />

Zusammen mit Protool verlost mikado einen<br />

PDC 18-4 TEC LI im Set. Um an dem Gewinnspiel<br />

teilzunehmen, müssen Sie einfach folgende<br />

Frage richtig beantworten.<br />

Wieviel Umdrehungen sind mit dem QuaDrive PDC 18-4 TEC LI dank<br />

4-Gang-Getriebe möglich?<br />

a) 1800 U/min b) 2500 U/min c) 3800 U/min<br />

Schicken Sie die Antwort mit dem Betreff „Protool-Gewinnspiel“ bitte per<br />

Post, Telefax oder E-Mail an: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG,<br />

Redaktion mikado, Römerstraße 4, 86438 Kissing, Telefax 0 82 33/23 71 11,<br />

E-Mail gewinnspiel@mikado-online.de. Sie können auch auf unserer<br />

Homepage www.mikado-online.de abstimmen. Und vergessen Sie nicht,<br />

Ihren Namen und Ihre Adresse mit Telefonnummer zur Gewinnbenachrichtigung<br />

anzugeben. Einsendeschluss ist der 30. Juli 2008.<br />

mikado und Protool wünschen viel Glück.<br />

Eine Veröff entlichung der Gewinner behält sich mikado vor. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

www.mikado-online.de 53


Zimmermeisterdach Dachdetails<br />

Dachdetails, Teil 4<br />

Gravierende Einschnitte<br />

Durchdringungen und Einbauteile verletzen immer die geschlossene Dachhaut.<br />

Deshalb müssen sie technisch perfekt ausgeführt werden.<br />

Eine geschlossene homogene<br />

Dachfläche bietet einen optimalen<br />

Schutz für das Gebäude. Dieser<br />

Idealfall ist allerdings sehr selten.<br />

Funktionale wie auch gestalterische<br />

Forderungen finden ihren Niederschlag<br />

in einer mehr oder minder<br />

großen Anzahl von Bauteilen, die<br />

entweder in der Fläche liegen oder sie<br />

durchdringen und, im wahrsten Sinne<br />

des Wortes, einen Einschnitt in die<br />

geschlossene Dachhaut bedeuten.<br />

Im Fachregelwerk des Deutschen<br />

Dachdeckerhandwerks werden solche<br />

Punkte und Bauteile entweder<br />

als Durchdringungen oder Einbauteile<br />

bezeichnet.<br />

54 mikado 7.2008<br />

Die grundlegenden Anforderungen<br />

und Hinweise zur fachlich richtigen<br />

Ausführung der Anschlüsse werden<br />

beispielsweise in dem „Merkblatt<br />

Einbauteile bei Dachdeckungen“ genau<br />

spezifiziert:<br />

„2.1 Anschlüsse:<br />

(1) Der Anschluss der Einbauteile<br />

an die Dachdeckung hat mindestens<br />

den Anforderungen der Dachdeckung<br />

zu entsprechen und muss mindestens<br />

regensicher sein.<br />

(2) Der Anschluss der Einbauteile<br />

an zusätzliche regensichernde Maßnahmen<br />

soll mindestens den Anforderungen<br />

der Zusatzmaßnahmen<br />

genügen (siehe auch „Merkblatt für<br />

◂ Die Zeichnung<br />

von Seite 55 in der<br />

Praxis: Noch<br />

bevor das Fenster<br />

eingebaut ist,<br />

wird die<br />

Zusatzmaßnahme<br />

an einer<br />

Hilfskonstruktion<br />

hochgeführt.<br />

So kommt kein<br />

Wasser von<br />

der Dachfläche in<br />

die Öffnung<br />

Unterdächer, Unterdeckungen und<br />

Unterspannungen“). …<br />

(3) Der Anschluss der Einbauteile<br />

an weitere Schich ten im Dachaufbau<br />

muss den Anforderungen an diese<br />

Schichten entsprechen.“<br />

Eine Vielzahl von Details<br />

Dachflächenfenster, Schornsteine<br />

und Rohrdurchführungen durchdringen<br />

den gesamten Schichtenaufbau<br />

einer Dachkonstruktion, sodass eine<br />

Vielzahl von Detailanschlüssen auszuführen<br />

ist. Das beginnt bereits bei<br />

der Konstruktion: Für den Einbau<br />

von Dachflächenfenstern muss der<br />

<strong>Zimmerer</strong> in aller Regel Wechselhölzer<br />

im Sparrendach anordnen. Die<br />

Lage der Wechselhölzer und ihr Abstand<br />

zum Blendrahmen richten sich<br />

oben und unten nach der vorgesehenen<br />

Ausbildung der Fensterleibungen.<br />

Seitlich ist zwischen Blendrahmen<br />

und Sparren/Längswechsel im<br />

Allgemeinen ein Abstand von ca.<br />

fünf Zentimetern einzuhalten.<br />

Das Dachflächenfenster muss nicht<br />

nur in der Ebene des Deckmaterials<br />

regensicher in die Dachkonstruktion<br />

eingebunden werden. Auch der<br />

Anschluss der regensichernden Zusatzmaßnahme<br />

an das Dachflächenfenster<br />

erfordert besondere Sorgfalt.<br />

Er sollte in jedem Fall so erfolgen,<br />

dass bereits vor Einbau der von den<br />

Fensterherstellern angebotenen Eindeckrahmen<br />

ein hohes Maß an Regendichtheit<br />

gewährleistet ist. Dazu<br />

werden die Anschlüsse aus der wasserführenden<br />

Ebene der Unterdeckung<br />

heraus hochgeführt und auf<br />

Höhe der Traglattung mechanisch befestigt.<br />

Mit Hilfe eines Zulagestreifens<br />

wird dann der Blendrahmen an<br />

die regensichernde Zusatzmaßnahme


angeschlossen. Der Streifen wird am<br />

Fenster hochgeführt und dort zum<br />

Beispiel durch Verkleben gegen Hinterläufigkeit<br />

gesichert. In der Fläche<br />

wird der Zulagestreifen ebenfalls<br />

dicht mit geeigneten Klebemitteln<br />

verklebt. Eckausbildungen sollten<br />

mit geeigneten, dehnfähigen Klebebändern<br />

zusätzlich gesichert werden.<br />

Oberhalb des Fensters wird eine Folienrinne<br />

ausgebildet, die das von der<br />

Firstseite her ablaufende Regenwasser<br />

seitlich am Dachflächenfenster<br />

vorbei ableitet.<br />

Die Belüftung der Dachdeckung<br />

ist in der Regel weiterhin sichergestellt.<br />

Der Luftstrom führt seitlich am<br />

Fenster vorbei. Lediglich bei Anordnung<br />

mehrerer Fenster nebeneinander<br />

können unter- und oberhalb<br />

der Fenster Lüfterziegel oder andere<br />

geeignete Maßnahmen erforderlich<br />

werden.<br />

Wärmebrücken gering halten<br />

In der darunter liegenden Schicht<br />

– der Wärmedämmung – bildet der<br />

Fensterrahmen eine unvermeidliche<br />

Schwachstelle. Um die sich an dieser<br />

Stelle zwangsläufig ergebende Wärmebrücke<br />

so gering wie möglich zu<br />

halten, sollten die <strong>Zimmerer</strong> die Vorgaben<br />

der DIN 4108 Beiblatt 2 einhalten.<br />

Hier empfiehlt sich der Einsatz<br />

eines hochwertigen Dämmstoffs, der<br />

– so weit wie konstruktiv realisierbar<br />

– am Blendrahmen hochgeführt<br />

wird. Alternativ dazu können die von<br />

den Fensterherstellern oder auch von<br />

Drittanbietern verfügbaren Dämmzargen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Auf der Rauminnenseite ist es erforderlich,<br />

die aus der Fläche ankommende<br />

Luft- und Dampfsperre rundum<br />

dicht an das Dachflächenfenster<br />

anzuschließen. Dieser Anschluss<br />

wird am besten in Form einer umlaufenden<br />

Schürze ausgebildet, die<br />

am Blendrahmen spaltfrei zu befestigen<br />

ist. Die benötigten Anschlussstreifen<br />

werden aus dem Material der<br />

eingesetzten Luft- und Dampfsperre<br />

hergestellt. Die Materialstöße in den<br />

Leibungsecken und die Anschlüsse<br />

an den Blendrahmen müssen dabei<br />

dicht verklebt werden. Um diesen<br />

recht aufwendigen Vorgang zu ver-<br />

Zimmermeisterdach Dachdetails<br />

Führung der Anschlüsse von Zusatzmaßnahme und Luft- und Dampfsperre an ein Dachflächenfenster<br />

Unterspannbahn<br />

Ausführung der Anschlüsse an einem Schornstein<br />

Unterspannbahn<br />

Stoß/Überdeckung<br />

nach Verlegeanleitung<br />

Rand-Abschluss<br />

(geklebt/gepresst)<br />

Folienrinne<br />

Folienrinne<br />

Rand-Anschluss<br />

(geklebt/gepresst)<br />

Unterspannbahn<br />

Luftdichtheitsschicht<br />

Stoß/Überdeckung<br />

nach Verlegeanleitung<br />

Luftdichtheitsschicht<br />

www.mikado-online.de 55


einfachen, bieten die Hersteller von<br />

Dachflächenfenstern vorkonfektionierte<br />

und auf den Fenstertyp abgestimmte<br />

Folienschürzen an. An<br />

die Verbindung der so hergestellten<br />

Schürze mit der aus der Fläche herankommenden<br />

Luft- und Dampfsperre<br />

werden die gleichen Anforderungen<br />

gestellt. Neben einer umlaufenden<br />

Verklebung bietet hier die mechanische<br />

Befestigung mit den Komponenten<br />

des nachfolgenden Innenausbaus<br />

zusätzliche Sicherheit.<br />

Andere Durchdringungen und<br />

Einbauteile<br />

Bei Schornsteinen und Rohrdurchführungen<br />

liegen die Verhältnisse<br />

ähnlich: Auch sie müssen sowohl an<br />

die regensichernde Zusatzmaßnahme<br />

als auch an die Luft- und Dampfsperre<br />

dicht angeschlossen werden.<br />

Bei der Einbindung von Kaminen<br />

an die Zusatzmaßnahme müssen die<br />

Anschlüsse mindestens fünf Zentimeter<br />

über die wasserführende Ebene<br />

des Deckwerkstoffes hochgeführt<br />

werden. Das gleiche Maß ist auch<br />

bei anderen Wandanschlüssen anzuwenden.<br />

Die aus der Ebene der Zusatzmaßnahme<br />

ankommenden und<br />

mit Zulagestreifen ausgeführten Anschlüsse<br />

werden mit pastösen Klebern<br />

am Kamin befestigt und so auch<br />

gegen Hinterläufigkeit gesichert. In<br />

Zimmermeisterdach Dachdetails<br />

56 mikado 7.2008<br />

der Fläche werden sie mit geeigneten<br />

Klebemitteln dicht mit der Unterdeckung<br />

verklebt.<br />

Firstseitige Anschlüsse müssen in<br />

Abhängigkeit von der Dachneigung<br />

ggf. größer gewählt werden. Anders<br />

als beim Dachflächenfenster wird hier<br />

zwar keine Folienrinne gefordert; ihr<br />

Einsatz ist jedoch sinnvoll, um ein<br />

Höchstmaß an Regensicherheit im<br />

Bereich des Anschlusses zu erreichen.<br />

Die auf der Rauminnenseite des Bauteils<br />

herzustellenden Anschlüsse der<br />

Luft- und Dampfsperre werden wie<br />

die übrigen linearen Wandanschlüsse<br />

ausgeführt. Für den Anschluss zur<br />

Fläche können auch hier Zulagestreifen<br />

notwendig werden.<br />

Etwas einfacher gestaltet sich die<br />

Einbindung der Sanitärlüfter, besonders<br />

bei Verwendung der hierfür<br />

vorgesehenen Formziegel. Zum<br />

Anschluss der regensichernden Zusatzmaßnahme<br />

wird aus dem Material<br />

der verwendeten Unterdeckbahn<br />

ein Zuschnitt hergestellt, der<br />

allseitig größer ist als die Fläche des<br />

Lüfterziegels. Dieser Zuschnitt erhält<br />

mittig ein Loch, das einen etwas geringeren<br />

Durchmesser als das Lüfterrohr<br />

hat. Nun wird die so hergestellte<br />

Manschette über das Lüfterrohr<br />

geschoben, ausgerichtet und dicht<br />

mit geeigneten Klebemitteln verklebt.<br />

Anschließend setzt man die Lüfterpfanne<br />

ein, schließt das Rohr an und<br />

Entlüftungsrohr<br />

wird eine<br />

Manschette<br />

gezogen …<br />

▴ … und<br />

anschließend am<br />

Rohr und<br />

in der Fläche<br />

verklebt<br />

▾ Dachschaden<br />

vorprogrammiert:<br />

Der Anschluss<br />

der Zusatzmaßnahme<br />

an den<br />

Schornstein fehlt.<br />

Die Führung<br />

der Gaubenkehle<br />

in den Kaminanschluss<br />

ist sehr<br />

gewagt<br />

DÖRKEN GMBH & CO. KG ◂ Über ein<br />

verklebt die Manschette allseitig mit<br />

geeigneten Klebemitteln auf der Unterdeckbahn.<br />

Auf der Rauminnenseite<br />

erfolgt der Anschluss der Luft- und<br />

Dampfsperre an den Sanitärlüfter mit<br />

möglichst dehnbaren Klebemitteln.<br />

Durchdringungen und Einbauteile<br />

sind notwendige Bauelemente,<br />

denn sie <strong>machen</strong> den Raum unter<br />

dem Dach oft erst bewohnbar. Die<br />

Verletzung der geschlossenen Dachhaut,<br />

die sie verursachen, lässt sich<br />

nur durch eine sorgfältige Detailplanung<br />

und eine fachgerechte Ausführung<br />

wieder „kurieren“.<br />

Dachdeckermeister Arne Witzke, Herdecke ▪


Informationsdienst Holz<br />

Holzbau Handbuch<br />

Wärmebrücken vermeiden<br />

Energieeinsparung, Behaglichkeit, gesundes Innenraumklima und Senkung<br />

des Bauschadenrisikos – darum geht es beim baulichen Wärmeschutz. Eine<br />

neue Schrift beleuchtet auf knapp 60 Seiten die Problematik der Wärmebrücken.<br />

Die baurechtliche Notwendigkeit,<br />

den Einfluss baulicher Wärmebrücken<br />

zu berücksichtigen, ergibt<br />

sich aus der Energieeinsparung<br />

(EnEV) 2002. Danach sind bei der Ermittlung<br />

des Heizwärmebedarfs auch<br />

die Transmissionswärmeverluste zu<br />

berechnen, die sich im Bereich von<br />

Wärmebrücken einstellen. Je nach<br />

Konstruktion und Qualität der Ausführung<br />

können sie zwischen über<br />

30 % und 0 % betragen.<br />

Kampf den Wärmebrücken<br />

Wärmebrücken, beschreibt der Autor<br />

Dipl.-Ing. Horst Stiegel vom Ingenieurbüro<br />

Prof. Dr. Hauser aus Kassel,<br />

sind durch das Material oder durch<br />

die Geometrie bedingt. Meist überlagern<br />

sich jedoch beide Ursachen.<br />

Anschließend an diese Begriffsklärung<br />

stellt Stiegel die Kenngrößen<br />

für Wärmebrücken sowie die maßgeblichen<br />

Normen und Verordnun-<br />

◂ Druckfrisch:<br />

Das Holzbau<br />

Handbuch<br />

aus der Reihe<br />

Bauphysik<br />

informiert ganz<br />

aktuell über<br />

Wärmebrücken<br />

gen vor. Dabei handelt es sich um die<br />

EnEV in den Fassungen von 2002 bis<br />

zur Novellierung 2007 und die relevanten<br />

DIN- bzw. DIN EN ISO-Vorschriften.<br />

Weitere Kapitel behandeln<br />

die feuchtetechnische und die energetische<br />

Bedeutung von Wärmebrücken.<br />

Am Beispiel des Wärmebrückenkatalogs<br />

„Holzbaudetails“, der<br />

bei der Deutschen Gesellschaft für<br />

Holzforschung (DGfH) bezogen werden<br />

kann, folgt eine ausführliche und<br />

hilfreiche „Gebrauchsanweisung“.<br />

Der Wärmebrückenkatalog informiert<br />

über die energetische und hygrische<br />

Wärmebrückenwirkung zahlreicher<br />

Konstruktionsdetails im Holzbau.<br />

Er gibt dem Nutzer einen Überblick<br />

über die maßgeblichen Einflussgrößen.<br />

Mit dem Berechnungsprogramm<br />

hat der Praktiker zudem die Möglichkeit,<br />

Einzelnachweise der Wärmebrückenwirkung<br />

zu führen. Die Schrift<br />

schließt mit einem Kapitel über die<br />

Einflüsse wesentlicher konstruktiver<br />

Bestandteile eines Regelquerschnitts<br />

auf die Wärmebrückeneffekte, das<br />

allgemeine Planungsgrundlagen und<br />

Empfehlungen enthält. ▪<br />

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Rubrik besteht auch die Möglichkeit, sich in den<br />

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58<br />

Unternehmen<br />

Besser mit Holz<br />

Wärmstens empfohlen<br />

▴ Innungsmeister Oskar Beer, Wirtschaftslandesrat Christian<br />

Buchmann und „Besser mit Holz“-Obmann Josef König (v.l.n.r.)<br />

präsentieren den „Empfohlenen Meisterbetrieb“<br />

Als nach außen hin sichtbares Zeichen für Baukunst und<br />

große Kundenzufriedenheit vergeben die „Besser mit Holz“-<br />

Betriebe die Auszeichnung „Empfohlener Meisterbetrieb“.<br />

Beim „Qualitäts- und Kundenforum“ von „Besser mit Holz“<br />

geben die Kunden ihre Meinung über die Betriebe via Fragebogen<br />

bei einer externen Mitarbeiterin ab. Sie beurteilen<br />

zum Beispiel Freundlichkeit und Fachkompetenz der Mitarbeiter,<br />

Pünktlichkeit, Qualität der Arbeit, Preis-/Leistungsverhältnis<br />

und Information und Kommunikation. Das Ergebnis<br />

bekommt dann der Zimmerei-Betrieb mitgeteilt. Wer pro<br />

Jahr mindestens fünf Bestbewertungen von Kunden erhält,<br />

bekommt die Auszeichnung in Form eines Design-Schildes<br />

aus Glas für ein Jahr. Im nächsten Jahr wird er wieder neu<br />

bewertet. In diesem Jahr erfüllen schon acht Betriebe aus<br />

der Steiermark die Kriterien für die Auszeichnung.<br />

Steirische Holzbau – Marketing –<br />

Verein zur Förderung des steirischen Zimmermeistergewerbes<br />

A-8021 Graz ı www.bessermitholz.at<br />

Schichtbeginn in Österreich<br />

Stora Enso Timber hat am 30. Mai 2008 die neue CLT-<br />

Fertigung (Brettsperrholz) in Bad St. Leonhard (Kärnten)<br />

eingeweiht. Nach Angaben des Konzerns hat die Anlage<br />

eine Jahreskapazität von 65 000 m³. Die Investitionssumme<br />

wird mit 18,7 Mio. Euro beziffert. Das Werk beschäftigt<br />

60 Mitarbeiter. Die CLT-Elemente sind in einer Breite<br />

von bis zu drei Metern und einer Länge von bis zu 16<br />

Metern lieferbar. Die Platten bestehen aus drei, fünf,<br />

sieben oder mehr Schichten und können im Werk mit<br />

Ausschnitten für Fenster und Türen oder Installationsschlitzen<br />

versehen werden.<br />

Stora Enso Timber<br />

A-9462 Bad St. Leonhard<br />

www.storaenso.com<br />

mikado 7.2008<br />

Hamacher<br />

Wissenswertes in Würfelform<br />

Der Pavillon der deutschen Forst- und Holzwirtschaft auf dem<br />

Konferenzgelände der 9. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt<br />

in Bonn beeindruckte mit seiner Ästhetik. Zudem veranschaulichte<br />

er die Menge Holz, die in 30 Sekunden in Deutschlands Wäldern<br />

zuwächst. Der Holzwürfel hat eine Seitenlänge von 4,85 x<br />

4,85 x 4,85 Meter. Sein Volumen beträgt 114 m³. Dieselbe Menge<br />

Holz bindet 113 Tonnen CO 2 . Der Pavillon zeigt auch die Vielfalt<br />

der Holzarten und ihre unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten:<br />

die Außenfassade aus wetterfester Lärche, die Holzkonstruktion<br />

und Innenverkleidung aus Fichte, der Boden aus trittfester<br />

Eiche und die Möbel aus rotkerniger Buche. Das verwendete<br />

Holz stammt selbstverständlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />

Der Holzwürfel macht den nachwachsenden Rohstoff für den Besucher<br />

direkt erlebbar, sein Konzept regt zu vielschichtiger Diskussion<br />

an. Der Pavillon stand bis zum 30. Mai 2008 auf dem Konferenzgelände.<br />

Hamacher GmbH ı D-51491 Overath<br />

www.holzbau-hamacher.de<br />

Klenk<br />

Frankreich mit der Säge erobert<br />

▴ Nach Deutschland bleibt Frankreich der wichtigste Absatzmarkt für<br />

die Klenk Holz AG<br />

Die Klenk-Gruppe war bei der Leitmesse für die französische<br />

Holzindustrie, der 10. Carrefour International du Bois, vom<br />

28. bis 30. Mai 2008 in Nantes mit einem eigenen Messestand<br />

vertreten. Nach dem Ausbau des Werkes im französischen<br />

Volgelsheim sieht sich das Unternehmen gut gerüstet<br />

für die Chancen und Herausforderungen des französischen<br />

Holzmarktes in Frankreich.<br />

KLENK HOLZ AG<br />

D-74420 Oberrot ı www.klenk.de


Unternehmen<br />

▴ Die Kombination von Haus und Wald symbolisiert<br />

die Idee der Nachhaltigkeit<br />

Pro PassivHaus<br />

Haus mit Wohlfühlatmosphäre<br />

Am 3. Juni 2008 wurde in Stuttgart die Initiative Pro PassivHaus<br />

gegründet. Mitglieder sind Aerex Haustechnik-<br />

Systeme GmbH, der internationale Architektenverband<br />

Architos, Drexel und Weiss Deutschland GmbH, Finnforest<br />

Merk GmbH, Hottgenroth Software GmbH & Co. KG,<br />

Isoquick GmbH & Co. KG, Lignotrend Produktions GmbH,<br />

LTM GmbH, Reeco GmbH und Sebastian Wochner GmbH<br />

& Co. KG. Ziel der Initiative ist es, praxistaugliche Passivhauslösungen<br />

bekannt zu <strong>machen</strong> und umzusetzen.<br />

www.propassivehouse.com ı www.passivhaus-cafe.de<br />

VHI<br />

Mit Prüfung und Siegel<br />

Das erste Qualitätssiegel für Holz-Polymer-Werkstoffe<br />

stellten die Qualitätsgemeinschaft<br />

Holzwerkstoffe e.V. und der Verband<br />

der deutschen Holzwerkstoffindustrie<br />

e.V. (VHI) vor. „Wood Plastic Composites“ (WPC)<br />

bestehen bis zu 80 Prozent aus Holz, das mithilfe von Kunststoff<br />

haltbar gemacht wird. Das Gütesiegel legt die Qualitätsmerkmale<br />

fest: Beispielsweise müssen die Naturfasern das Siegel der Waldschutzorganisationen<br />

PEFC oder FSC tragen.<br />

Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI)<br />

D-35396 Gießen ı www.vhi.de<br />

Raab Karcher<br />

In bester Gesellschaft<br />

Raab Karcher Baustoffe firmiert seit dem 1. Juli<br />

2008 als Saint-Gobain Building Distribution<br />

Deutschland GmbH. Die internationale Gesellschaft<br />

beherbergt künftig 32 eigenständige Unternehmen<br />

unter ihrem Dach. Die Marke Raab<br />

Karcher bleibt innerhalb der Unternehmensgruppe<br />

erhalten.<br />

Raab Karcher Baustoffe GmbH<br />

D-60314 Frankfurt am Main<br />

www.raabkarcher.de<br />

Mafell<br />

Praxis in der Theorie<br />

▴ „<strong>Zimmerer</strong> der Steinbeisschule haben dieses Werk vollbracht,<br />

Mafell und sein Sponsoring haben’s erst möglich gemacht“, textete<br />

Zimmermeister Bernd Schaaf beim Richtfest<br />

Mafell unterstützt Auszubildende, angehende Meister und<br />

Lehrkräfte in der Aus- und Weiterbildung im Holzhandwerk<br />

mit dem Ziel, das Leistungspotenzial von hoch entwickelten<br />

Maschinen bei der täglichen Arbeit zu vermitteln. Anwendungstechniker<br />

informieren im firmeneigenen Schulungscenter<br />

in Oberndorf und vor Ort in den Aus- und Weiterbildungseinrichtungen<br />

über den sicheren und effizienten<br />

Umgang mit handgeführten Holzbearbeitungsmaschinen.<br />

Das Unternehmen unterstützte beispielsweise ein Projekt der<br />

<strong>Zimmerer</strong> der Steinbeisschule in Stuttgart mit 5000 Euro.<br />

Junge Zimmermeister banden einen Pavillon mit aufwendiger<br />

Dachkonstruktion (Mandala-Dach) während der Dauer<br />

der Dach + Holz 2008 in Stuttgart ab. Die Konstruktion ist<br />

5,50 m hoch und hat einen Durchmesser von 7 m.<br />

MAFELL AG<br />

D-78727 Oberndorf<br />

www.mafell.de<br />

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Baustoffe<br />

Abdichtungen<br />

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OPITZ 45-93 3-2007<br />

61


62<br />

Holzwelten Mondholz<br />

mikado 7.2008<br />

◂ Im Winter wird<br />

das Holz in<br />

einer bestimmten<br />

Mondphase<br />

geschlagen, um<br />

den Wassergehalt<br />

niedrig zu<br />

halten


Holzwelten Mondholz<br />

Mondholz<br />

Die Gezeiten des Waldes<br />

Seit Jahrhunderten gibt es nach dem Mondkalender eingeschlagenes Holz.<br />

Für die Hamburger Zimmerei FachWerk ist dessen Qualität das i-Tüpfelchen einer<br />

hochwertigen Fachwerksanierung.<br />

Wir arbeiten ohne Gentechnik.“<br />

Das Plakat hängt über<br />

der Tennentür des Altenländer Zweiständerhauses.<br />

Der Spruch ist neu,<br />

der stattliche Fachwerkbau datiert<br />

aus dem Jahr 1712. Der Bau, der sich<br />

direkt hinter dem Mitteldeich in der<br />

beschaulichen Kleinstadt Jork befindet,<br />

zeugt mit einer Breite von 13 Metern,<br />

einer Länge von 38 Metern und<br />

einer Höhe von 11 Metern von frühem<br />

bäuerlichen Wohlstand.<br />

Im größten Raum des früheren<br />

Wohn- und Wirtschaftsgebäudes,<br />

der Tenne, liegen Eichenkanthölzer<br />

auf Böcken. Zimmerleute <strong>machen</strong><br />

den Abbund für den zu erneuernden<br />

Stockwerksgiebel auf der Westseite<br />

des denkmalgeschützten Hauses. „Du<br />

kannst nicht gegen die Natur des Holzes<br />

arbeiten“, weiß Martin Kottmeier<br />

und reißt ein verdecktes Hakenblatt<br />

an, das als Längsverbindung in<br />

der Stockwerksschwelle dienen soll.<br />

Der 46-Jährige ist Chef der Zimmerei<br />

FachWerk, die sich in den letzten<br />

Jahren auf die Restaurierung historischer<br />

Baukörper konzentriert hat.<br />

Von ihm und seiner fachkundigen<br />

Arbeit erfuhren Katrin und Dierk<br />

Augustin vor einigen Jahren. Das<br />

Ehepaar wohnt im Jorker Zweiständerhaus<br />

und bewirtschaftet den dazugehörigen<br />

Obsthof seit Jahrzehnten<br />

nach ökologischen Richtlinien.<br />

Bis 2001 gehörten sie dem Anbauverband<br />

Naturland an, dann wechselten<br />

sie zu Demeter und arbeiten<br />

seither in ihren Obstbeständen nach<br />

biologisch-dynamischen Methoden.<br />

„Obwohl der Westgiebel erst im Jahr<br />

1974 ganz erneuert worden war, faulte<br />

er uns dahin“, sagt Katrin Augustin,<br />

„da mussten wir handeln.“<br />

▸ In diesem<br />

fast dreihundert<br />

Jahre alten<br />

Fachwerkhaus<br />

kommt<br />

das Holz bei der<br />

Sanierung<br />

des Westgiebels<br />

zum Einsatz<br />

Giebel in Sturm und Wind<br />

Die Augustins beauftragten die Firma<br />

FachWerk mit der aufwendigen<br />

Komplettsanierung. „Der gesamte<br />

Giebel war durch eine Gemengelage<br />

aus zu feucht verzimmertem Holz,<br />

außenseitigem Splint, geschlossenen<br />

Anstrichen und harter Ausmauerung<br />

mit anschließender Versiegelung<br />

der Holzanschlussfugen durch<br />

Kondensatausfall und eindringenden<br />

Schlagregen fast vollständig zerstört<br />

worden“, konstatierte Kottmeier bei<br />

seiner Bestandsaufnahme erhebliche<br />

Bau- und Konstruktionsfehler. In einer<br />

umfassenden Restaurierung können<br />

diese aber alle vermieden werden,<br />

versprach er.<br />

Die Augustins setzten aber nicht<br />

nur auf sein handwerkliches Können,<br />

sondern legten darüber hinaus<br />

auch auf die Qualität der Baumaterialien<br />

– insbesondere auf die des Holzes<br />

– großen Wert. Da die Biobauern<br />

sich auf ihren eigenen Äckern unter<br />

anderem auch nach den Gezeiten,<br />

genauer gesagt nach Mondständen,<br />

richten, wollten sie diese Herangehensweise<br />

konsequenterweise auch<br />

beim Holz anlegen.<br />

Holz für Jahrhunderte<br />

Wenngleich das Thema Mondholz für<br />

Kottmeier & Co. völlig neu war, standen<br />

sie der Idee von Beginn an offen<br />

gegenüber. Nicht zuletzt deshalb,<br />

weil sie sich oft mit schlechten Holzchargen<br />

herumzuplagen hatten. „Es<br />

ist erschreckend, wie schwierig es ist,<br />

eine ausreichend gute Holzqualität zu<br />

bekommen“, kritisiert Kottmeier die<br />

Tatsache, dass durch den enormen<br />

ökonomischen Druck in der Holzwirtschaft<br />

Qualität und Nachhaltigkeit<br />

oft auf der Strecke bleiben. „Weil<br />

auf manchen unserer Baustellen Holz<br />

in mangelhafter Güte geliefert wurde,<br />

mussten wir es wieder zum Händler<br />

www.mikado-online.de 63


Holzwelten Mondholz<br />

zurückgehen lassen.“ Mit dem Auftrag<br />

der Augustins im Rücken folgten<br />

Gespräche mit Holzfachleuten, Baustoffhändlern,<br />

Sägereien und Förstern.<br />

Viele winkten ab, hatten keine<br />

rechte Ahnung oder fanden das Thema<br />

zu esoterisch. Schließlich stieß<br />

Kottmeier in seiner Recherche auf<br />

den „forstwirtschaftlichen Mondkalender“,<br />

der sich an den Konstellationen<br />

des Mondes und anderer Gestirne<br />

orientiert.<br />

Alles hat seine Zeit<br />

Den Ausschlag gab schließlich das<br />

Buch „Dich sah ich wachsen“ von<br />

Erwin Thoma. Darin ist unter anderem<br />

„vom richtigen Zeitpunkt“<br />

des Holzeinschlages die Rede. Also<br />

von den Tagen im Jahr, an denen<br />

die Gestirne so stehen, dass sie positiv<br />

auf das Holz wirken. Während<br />

dieses traditionsreiche Verfahren in<br />

Norddeutschland gänzlich in Vergessenheit<br />

geraten ist, wird es in Süddeutschland<br />

und vor allem in Österreich<br />

bis heute noch von vielen<br />

Forstwirten angewandt. „Wir waren<br />

anfangs skeptisch“, gibt Kottmeier<br />

64<br />

▾ In der Werkstatt<br />

werden die<br />

Kreuzkamm-<br />

verbindungen<br />

der Giebelhölzer<br />

vorbereitet<br />

▸ Der zu<br />

verzimmernde<br />

Giebel wird<br />

in der ehemaligen<br />

Tenne des<br />

Fachwerkbaus<br />

ausgelegt<br />

mikado 7.2008<br />

ganz unumwunden zu. „Aber die Tatsache,<br />

dass dieses Verfahren mancherorts<br />

bis heute gängige Praxis ist,<br />

überraschte uns sehr und machte uns<br />

nur noch neugieriger.“<br />

Am 29. Dezember 2000 war es<br />

dann so weit: In den ersten Tagen<br />

nach dem Dezember-Neumond, im<br />

Tierkreiszeichen Wassermann, trafen<br />

sich Revierförster Klaus Lorenzen,<br />

Forstarbeiter sowie das Team von<br />

FachWerk im Trittauer Forst östlich<br />

von Hamburg. Kleine Mondsicheln,<br />

zuvor mit einem grün fluoreszierenden<br />

Stift markiert, kennzeichneten<br />

die auserwählten Stämme: zwölf Eichen,<br />

mächtige Riesen, die schon<br />

Blätter trugen, als die erste Eisenbahn<br />

1836 von Fürth nach Nürnberg<br />

dampfte. Die Motorsägen kreischten<br />

auf. Es knarrte, krachte und die Erde<br />

bebte, als die tonnenschweren Stämme<br />

niederrauschten.<br />

Gut Ding will Weil‘<br />

So wie die Eichen fielen, blieben sie<br />

den folgenden Sommer liegen. Erst<br />

im darauf folgenden Spätherbst,<br />

nachdem die liegenden Stämme noch<br />

einmal ausgetrieben hatten, wurden<br />

die Stämme aufgearbeitet und gerückt.<br />

„Zum Mondholz gehört nicht<br />

nur der richtige Zeitpunkt“, erklärt<br />

<strong>Zimmerer</strong> Jürgen Roloff von Fach-<br />

Werk, „sondern auch die Erkenntnis,<br />

dass nach dem Einschlag noch<br />

Saft im Stamm ist, der im Frühjahr<br />

durchs Ausschlagen der Äste herauszieht.“<br />

Auch das Aufsägen überließen<br />

die Hamburger <strong>Zimmerer</strong> nicht dem<br />

Zufall. „Dadurch, dass wir dabei waren“,<br />

unterstreicht Martin J. Kottmeier,<br />

„hatten wir natürlich auch die Gewähr,<br />

dass wir für die verschiedenen<br />

Anforderungen im Jorker Fachwerk,<br />

ob nun für Schwellen, Ständer, Streben<br />

oder Rähme, die richtigen Einschnitte<br />

bekommen.“<br />

„Die Kunden, die nach Mondholz<br />

fragen, lassen sich an einer Hand<br />

abzählen“, sagt Christiane Lorenz-<br />

Laubner. Wenn die Nachfrage steigen<br />

sollte, so die Mitarbeiterin von<br />

der Waldinformation Harz beim niedersächsischen<br />

Forstamt weiter, „sind<br />

wir bemüht, das Angebot zu erweitern.“<br />

Zumal es der Forst-Ingenieurin<br />

durchaus logisch erscheint, dass


Holzwelten Mondholz<br />

die Bäume zu bestimmten Mondständen<br />

in den Wintermonaten weniger<br />

Säfte in sich führen. Zudem sei jede<br />

Produktdifferenzierung gut für den<br />

Holzmarkt, so Lorenz-Laubner.<br />

Wie viele Festmeter nach dem<br />

Mondkalender gefällt werden, darüber<br />

führt in Deutschland niemand<br />

Buch. „Es existieren keine Marktzahlen“,<br />

sagt Corinna Weiß, stellvertretende<br />

Geschäftsführerin der<br />

Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />

Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW).<br />

„Es ist eine Nische, eine ästhetische<br />

Nebengeschichte, die ihre Berechtigung<br />

hat. Aber sie gerät bei uns<br />

durch die Dringlichkeit vieler anderer<br />

Themen und Gesetzesnovellen ziemlich<br />

in den Hintergrund“, erklärt sich<br />

die diplomierte Forstwirtin die spärliche<br />

Aufmerksamkeit, die dem Mondholz<br />

seitens der Forstwirtschaft entgegengebracht<br />

wird.<br />

Die große Liebe zu den Details<br />

Zurück zur Baustelle in Jork. Nach<br />

rund sieben Jahren sind die gefällten<br />

Eichen da gelandet, wofür sie<br />

einst gefällt wurden. Während einige<br />

noch in der Diele bearbeitet werden,<br />

sind die meisten schon im Westgiebel<br />

des Zweiständerbaus verbaut worden.<br />

„Eiche versteht keinen Spaß, sie<br />

verlangt Genauigkeit“, sagt Kottmeier<br />

und fügt zufrieden hinzu: „Aber<br />

diese Qualität stimmt.“ Damit ist alles<br />

gesagt. Und so geht die Restaurierung<br />

zügig voran. Während die <strong>Zimmerer</strong><br />

die letzten Balken für den dreistöckigen<br />

Schaugiebel richten, rührt der<br />

Maurer schon den Muschelkalk an,<br />

den er für das Vermauern der Lehmziegel<br />

verwendet. Dazwischen, auf<br />

dem Gerüst, hat sich die Holzbildhauerin<br />

Marie Kirchner in ihre Arbeit<br />

vertieft. Sie schnitzt auf die Außenseite<br />

der ersten Stockwerkschwelle<br />

eine neue Losung für das Haus. „Mit<br />

Achtsamkeit für die Welt bewahre<br />

stets was sie erhält“ steht in schöner<br />

alter Schrift, in Unzialen, zu lesen.<br />

Der Sinnspruch ist Programm für<br />

den inzwischen vollendeten Bau. Es<br />

ist eine Herzblutproduktion. „Wir<br />

fühlen uns den Handwerkern sehr<br />

verbunden, weil sie aus eigenem<br />

Antrieb heraus die Liebe zum Detail,<br />

zur Qualität und letztlich auch<br />

zum Mondholz entwickelt haben“,<br />

sieht Bio-Obstbauer Dierk Augustin<br />

„eine Sinnkette entstehen“. Das<br />

Mondholz hat für ihn hohen ideellen<br />

Wert. „Wir müssen nicht so bauen,<br />

wir wollen“, nimmt er die Mehrkosten<br />

gerne in Kauf, auch weil für<br />

ihn „Standard keine Alternative ist“.<br />

Und: „Die Denkmalschützer sind sehr<br />

zufrieden, sie haben über die Umsetzung<br />

der Baumaßnahmen Bauklötze<br />

gestaunt. Hier ist modernes und altes<br />

Wissen auf den Punkt gebracht worden“,<br />

freut sich seine Ehefrau Katrin<br />

darüber, dass auch die Behörden das<br />

Restaurierungskonzept loben.<br />

Hand in Hand zur Perfektion<br />

Der neue Giebel ist das Ergebnis einer<br />

ungewöhnlich engen Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Handwerk,<br />

der Waldwirtschaft und dem Bauherrn.<br />

Und eines steht fest: Er wird<br />

länger halten als der alte.<br />

Dierk Jensen, Hamburg ▪<br />

Kontakt<br />

FachWerk Zimmerei<br />

in Denkmalpflege und Holzbau<br />

Martin-J. Kottmeier<br />

Kellerbleek 10<br />

D-22529 Hamburg<br />

Telefon 0 40/39 90 88 50<br />

Mobil 01 72/4 32 23 83<br />

info@fach-werk-zimmerei.de<br />

www.fach-werk-zimmerei.de<br />

www.mikado-online.de 65<br />

FOTO: AGENDA / MICHAEL KOTTMEIER<br />

◂ Der Bauherr,<br />

Obstbauer<br />

Dierk Augustin,<br />

richtet sich<br />

bei seinem<br />

biologischdynamischen<br />

Landbau<br />

schon lange<br />

nach den<br />

Mondphasen<br />

Inserenten<br />

A<br />

Abbundzentrum, Dahlen 51<br />

Auwärter, Waldershof 51<br />

B<br />

Bruckamp, Lübecke 51<br />

D<br />

DBL, Zirndorf 25<br />

Dieckmann, Melle 51<br />

Dölker 51<br />

F<br />

Frick, Türkheim 41<br />

H<br />

Haas, Falkenberg U4<br />

Hofatex, SK-Banska Bystrica 9<br />

Holzcluster, A-Graz 49<br />

I<br />

IVPU, Stuttgart Gesamtbeilage<br />

L<br />

Lachner, Bad-Feilnbach 11<br />

Lignatur AG, CH-Waldstatt 19<br />

M<br />

Moll, Schwetzingen 57<br />

Moser, Salach 51<br />

P<br />

Poppensieker,<br />

Westerkappeln-Velpe 11<br />

Poppers, Bremen 18<br />

S<br />

Suttner, Haselbach 51<br />

W<br />

Weihele, Görisried 51<br />

Wiese, Meschede 51<br />

WEKA, Kissing<br />

U2, U3, Gesamtbeilage<br />

Unternehmermagazin<br />

Fordern Sie<br />

unsere<br />

Mediadaten an:<br />

Telefon:<br />

+49 82 33.23-71 35<br />

Fax:<br />

+49 82 33.23-71 11<br />

E-Mail:<br />

Amelia.Perez-Moya@weka.de


QVDK<br />

AUGUST BRÖTJE GMBH<br />

Impressum<br />

Offizielles Organ des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />

im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB),<br />

Berlin, Offizielles Organ der Europäischen<br />

Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg.<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />

Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

sind als Kommanditistin:<br />

WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG6<br />

und als Komplementärin:<br />

WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Heinz Weinheimer ı Mirko Meurer ı Werner Pehland<br />

Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />

Christoph Maria Dauner<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />

Christoph.Dauner@weka.de<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />

Claudia.Vielweib@weka.de<br />

Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh) ı Guenther.Hartmann@weka.de<br />

66<br />

Vorschau mikado 8.2008 erscheint am 7. August 2008<br />

Produkte SPEZIAL<br />

Wärmepumpen im Überblick<br />

Der Hauptvorteil von Wärmepumpen: Unabhängigkeit<br />

vom Ölpreis, da die Energie direkt aus dem Erdreich des<br />

eigenen Grundstücks gewonnen und ohne Transportverluste<br />

genutzt wird. Inzwischen ist diese Technologie den<br />

Kinderschuhen entwachsen und erobert den Markt.<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı RA Michael Hafner<br />

Dipl.-Betriebswirt Joachim Hörrmann<br />

Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı Dipl.-Ing. Matthias Krauss<br />

Dr. Gabriele Krüner ı Matthias Link<br />

Betriebswirt Wolfgang Strauß † ı Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />

Anzeigen:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition:<br />

Amelia Pérez-Moya<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />

Verlagsrepräsentantin:<br />

Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16/2008<br />

Aboverwaltung:<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis:<br />

11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />

11 Ausgaben Studenten/<br />

Meisterschüler: 75,00 €<br />

Einzelheft: 12,80 €<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (verantw.) ı Thomas Dürrwanger<br />

mikado 7.2008<br />

Thema des Monats<br />

Energetische Sanierung<br />

Die Energiepreise und die EnEV drängen viele<br />

Hausbesitzer zu Maßnahmen, die weit über die<br />

übliche Instandsetzung in die Jahre gekommener<br />

Bauteile hinausgehen. Das ist für <strong>Zimmerer</strong> ein<br />

vielfältiger und vielversprechender Markt.<br />

Technik<br />

Wärmt von innen<br />

Bei einer denkmalgeschützten<br />

Fassade, die nicht verändert<br />

werden darf, stoßen viele<br />

Dämmsysteme an ihre Grenzen.<br />

Manchmal ist auch die<br />

bebaubare Fläche nach außen<br />

hin ausgeschöpft oder die<br />

Fassade sieht noch aus wie neu.<br />

Ein Holzbau-Zulieferer hat ein<br />

Dämmsystem für Innenwände<br />

entwickelt, das auf einer<br />

diffusionsoffenen Holzfaserplatte<br />

basiert.<br />

Außerdem<br />

Erfahrungsbericht: Energetisch<br />

saniertes Bauernhaus<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />

Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />

Lithografie:<br />

high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />

Druck:<br />

Sellier Druck GmbH ı Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />

ISSN<br />

0944-5749<br />

Erscheinungsweise:<br />

11 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />

Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />

Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />

ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />

Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />

gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle änderungen vorbehalten.<br />

INTHERMO


Ullrich Huth, Vorsitzender<br />

des Bundes Deutscher Zimmermeister<br />

(BDZ) und Vizepräsident<br />

des Deutschen Holzwirtschaftsrates<br />

(DHWR), betonte<br />

nach der Bioverdiversitätskonferenz<br />

in Bonn, dass die Forstund<br />

Holzwirtschaft zum Klimaschutz<br />

beiträgt.<br />

Bäume nehmen während ihres<br />

Wachstums CO aus der Luft<br />

2<br />

auf und speichern den Kohlenstoff<br />

in ihrem Holz. Sie sind somit<br />

in der Lage, CO zu binden.<br />

2<br />

Insbesondere die zuwachskräftigen<br />

Wirtschaftswälder nehmen<br />

deshalb eine wichtige Rolle<br />

als dauerhafte CO -Senke ein.<br />

2<br />

Wer Holz als Bau- und Werkstoff<br />

nutzt oder Produkte aus<br />

Holz verwendet, trifft eine klimabewusste<br />

Entscheidung. Die<br />

Nutzung des nachwachsenden<br />

Rohstoffes Holz trägt aktiv zum<br />

Klimaschutz bei, da Holzprodukte<br />

und eine nachhaltige Be-<br />

Verband aktuell Aus dem BDZ<br />

Klimaschutz<br />

„Holz ist der wichtigste Rohstoff“<br />

www.mikado-online.de<br />

wirtschaftung der Wälder das<br />

CO 2 in der Atmosphäre binden<br />

und damit reduzieren.<br />

Holz heißt Leben<br />

Holz ist der wichtigste und<br />

am vielseitigsten verwendbare<br />

Rohstoff überhaupt. Die weltweit<br />

jährlich produzierte Holzmenge<br />

übersteigt die Menge an<br />

produziertem Stahl, Aluminium<br />

und Beton deutlich. Holz<br />

findet heute in vielen Bereichen<br />

Anwendung: „klassisch“<br />

aus dem Sägewerk für Hausbau,<br />

Dachkonstruktionen und im Innenraum,<br />

aber auch in Holzwerkstoffen,<br />

Spanplatten, Fußböden,<br />

Möbeln, Treppen, Türen<br />

und zahlreichen weiteren Produkten.<br />

Darüber hinaus wird Holz zu<br />

Furnieren verarbeitet, so z.B. als<br />

Deckfurniere auf Fußböden, als<br />

Edelfurniere im hochwertigen<br />

Möbel- und Innenausbau, aber<br />

auch als hochwertige Armaturverkleidung<br />

in Autos. Furniere<br />

werden als Sperrholz oder<br />

Tischlerplatten verwendet.<br />

Die nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

sichert dauerhaft den<br />

Rohstoff Holz. Eine naturverträgliche<br />

Waldbewirtschaftung<br />

nutzt den Wäldern, denn Holznutzung<br />

ist Waldpflege. Ungepflegte<br />

Wälder haben zahlreiche<br />

Schwachstellen, die dichten<br />

Baumbestände sind weniger vital,<br />

instabiler und deshalb viel<br />

anfälliger gegenüber Stürmen,<br />

Schadinsekten oder neuartigen<br />

Waldschäden.<br />

Die Bäume in ungepflegten<br />

Wäldern wachsen auch nicht in<br />

gleichem Maße zu wie in bewirtschafteten<br />

Beständen. Die Waldbewirtschaftung<br />

sorgt nämlich<br />

für eine bessere Anpassung an<br />

zunehmend veränderte Umweltbedingungen.<br />

In Deutschland<br />

wächst heute weit mehr<br />

Holz zu, als im gleichen Zeitraum<br />

genutzt wird. Wald und<br />

Holz stehen für eine Zukunft<br />

mit Lebensqualität. ▪<br />

Ingenieurholzbau<br />

Güte- und Prüfbestimmungen erweitert<br />

Die Gütegemeinschaft Holzbau<br />

– Ausbau – Dachbau<br />

e.V. (GHAD) hat im Rahmen<br />

der Gütesicherung Ingenieurholzbau<br />

den Teil II (Herstellung<br />

von Bauteilen des Ingenieurholzbaus)<br />

erarbeitet. Das RAL<br />

– Deutsches Institut für Gütesicherung<br />

und Kennzeichnung<br />

e.V. – hat am 6. Mai 2008 die<br />

Erweiterung der Gütesicherung<br />

Ingenieurholzbau anerkannt.<br />

Alle Unternehmen, die im Ingenieurholzbau<br />

tätig sind, können<br />

somit auch eine Gütesiche-<br />

rung für die Herstellung von<br />

Bauteilen des Ingenieurholzbaus<br />

einführen.<br />

Der Allgemeine Teil der Güteund<br />

Prüfbestimmungen verweist<br />

auf die drei Teile:<br />

▸ Teil I – die Errichtung von<br />

Ingenieurholzbauten (RAL-<br />

GZ 405/1)<br />

▸ Teil II – die Herstellung von<br />

Bauteilen des Ingenieurholzbaus<br />

(RAL-GZ 405/2)<br />

▸ Teil III – die Planung von<br />

Ingenieurholzbauten (RAL-<br />

GZ 405/3)<br />

◂ Holzbau ist aktiver Klimaschutz –<br />

Ullrich Huth, Vorsitzender<br />

des BDZ, rückte die Vorteile des<br />

Baustoffs Holz nach vorne<br />

Der Allgemeine Teil und der<br />

Teil I für die Errichtung von Ingenieurholzbauten<br />

wurden bereits<br />

im April 2007 vom RAL<br />

anerkannt. Die ersten Unternehmen<br />

haben inzwischen die<br />

Gütesicherung eingeführt und<br />

das RAL-Gütezeichen (RAL-<br />

GZ) Ingenieurholzbau/Errichtung<br />

(RAL-GZ 405/1) verliehen<br />

bekommen.<br />

Der Teil III für die Planung<br />

von Ingenieurholzbauten befindet<br />

sich zurzeit im RAL-Erweiterungsverfahren<br />

für die<br />

Gütesicherung und soll voraussichtlich<br />

bis zum 17. Juni<br />

2008 abgeschlossen sein. Damit<br />

hat die Gütegemeinschaft<br />

Holzbau – Ausbau – Dachbau<br />

e.V. einen weiteren sehr wichtigen<br />

Fachbereich des <strong>Zimmerer</strong>-<br />

und Holzbaugewerbes abgedeckt<br />

und stellt die Strukturen<br />

für die Gütesicherung im Holzbauunternehmen<br />

bereit.<br />

Ausführliche Informationen<br />

zur Gütesicherung finden Interessierte<br />

auch im Internet unter<br />

www.ghad.de ▪<br />

I


Verband aktuell Aus dem BDZ<br />

Timmy wirbt für Modernisierungen<br />

Ein 6-seitiges Faltblatt informiert<br />

über die Möglichkeiten<br />

der Modernisierung mit<br />

dem <strong>Zimmerer</strong>handwerk. Das<br />

Faltblatt können Mitgliedsbetriebe<br />

(bis zu 50 Stück) kostenfrei<br />

per E-Mail bestellen unter:<br />

info@fg-holzbau.de<br />

Bestellmengen darüber hinaus<br />

sind in Paketen à 100 Stück<br />

für 15 Euro zzgl. Versandkosten<br />

und MwSt. möglich.<br />

Die Faltblätter lassen sich<br />

auch mit gedruckten Firmendaten<br />

individualisieren. Das<br />

kostet 48,50 Euro zzgl. MwSt.<br />

Dafür gibt es eine druckfähige<br />

PDF-Datei. Damit können die<br />

Faltblätter in jeder beliebigen<br />

Druckerei in der gewünschten<br />

Auflage hergestellt werden. Betriebe,<br />

die zusätzlich ihr Logo<br />

einbringen wollen, erhalten bei<br />

der Fördergesellschaft Holzbau<br />

und Ausbau (E-Mail s.o.) einen<br />

Kostenvoranschlag.<br />

BDZ Faltblatt-Werbung<br />

II<br />

Übrigens verleiht Timmy,<br />

das BDZ-Maskottchen, auch<br />

der Modernisierungs-Kampagne<br />

der Leistungspartner ein Gesicht.<br />

Er hält ein mit einem roten<br />

Schal umwickeltes Häuschen in<br />

der Hand und symbolisiert, dass<br />

<strong>Häuser</strong> „warm eingepackt“ werden<br />

sollten. Den „Modernisierungstimmy“<br />

können BDZ-Mitglieder<br />

für das eigene Marketing<br />

nutzen. Wer Interesse am Modernisierungstimmy<br />

hat, füllt<br />

einfach eine Lizenzvereinbarung<br />

aus (im Internet über die<br />

BDZ-Infoline herunterladen).<br />

Die Zugangsdaten erhalten Mitgliedsbetriebe<br />

über die jeweiligen<br />

Landesverbände.<br />

Das ausgefüllte Formular<br />

geht an die Fördergesellschaft<br />

Holzbau und Ausbau:<br />

Telefax 0 30/2 03 14-5 60<br />

Die druckfähige Auflösung<br />

des Timmy kommt dann per<br />

E-Mail ins Haus. ▪<br />

70. Geburtstag<br />

Die Liebe zum Holz<br />

Am 6. Juni 2008 feierte<br />

Klaus Titze seinen 70. Geburtstag.<br />

Bis zum Jahr 2003 war<br />

er fast 40 Jahre als Geschäftsführer<br />

für den Bund Deutscher<br />

Zimmermeister (BDZ) im Zentralverband<br />

des Deutschen Baugewerbes<br />

(ZDB) tätig. Sein berufliches<br />

Engagement hat er<br />

ganz dem Wohle des <strong>Zimmerer</strong>handwerks<br />

gewidmet.<br />

◂ Klaus Titze feierte im Juni 2008<br />

seinen 70. Geburtstag<br />

mikado 7.2008<br />

▴ Das 6-seitige Faltblatt informiert über die Möglichkeiten<br />

der Modernisierung mit dem <strong>Zimmerer</strong>handwerk<br />

Die Liebe zum Holz zog sich<br />

durch das Berufsleben von Klaus<br />

Titze. Nach der Schule absolvierte<br />

er von 1954 bis 1957 eine<br />

Lehre als Sägewerker bei der<br />

Firma Hüttemann in Olsberg in<br />

Westfalen. Nach einer zweijährigen<br />

Tätigkeit als Mitarbeiter<br />

eines Ingenieurbüros folgte das<br />

Studium an der Ingenieurschule<br />

Rosenheim, das er 1963 erfolgreich<br />

abschloss. Der Zentralverband<br />

des Deutschen Baugewerbes<br />

stellte den jungen Ingenieur<br />

der Holztechnik im April 1963<br />

als Referent der Fachgruppe<br />

Holzbau ein. Ein knappes Jahr<br />

später erfolgte die Übernahme<br />

der BDZ-Geschäftsführung. Für<br />

sein großes Engagement erhielt<br />

Titze im Jahr die Hermann-Eckhardt-Medaille.<br />

Sie wird an Persönlichkeiten<br />

vergeben, die sich<br />

in außerordentlicher und langjähriger<br />

Weise für die Verbandsstruktur<br />

des BDZ verdient gemacht<br />

haben – so wie es Klaus<br />

Titze aus Liebe zum Holz und im<br />

Interesse der <strong>Zimmerer</strong>betriebe<br />

gemacht hat. ▪


Verband aktuell Aus den Landesverbänden<br />

Verbände des <strong>Zimmerer</strong>- und Holzbaugewerbes für Mitteldeutschland e.V.<br />

Besucherpreis für den schönsten Stand<br />

Der Gemeinschaftsstand<br />

Forst und Holz hat den<br />

Besuchern der CottbusBau am<br />

besten gefallen. Das Votum für<br />

den fast 400 m² großen, mit viel<br />

Holz und Grün gestalteten Stand<br />

fiel laut Veranstalter CMT, Cottbus,<br />

eindeutig aus. Aufgrund der<br />

Erfolge mit den zurückliegenden<br />

Gemeinschaftsständen beteiligte<br />

www.mikado-online.de<br />

sich der Landesbeirat Holz Berlin/Brandenburg<br />

mit Unterstützung<br />

des Holzabsatzfonds auch<br />

in diesem Jahr in der Zeit vom<br />

28. bis 30. März 2008 mit einem<br />

optisch sehr ansprechenden<br />

Gemeinschaftsstand an der<br />

CottbusBau.<br />

Mit den gebündelten Kräften<br />

der Unternehmen und Organi-<br />

STIHL<br />

sationen aus der Brandenburger<br />

Forst- und Holzwirtschaft konnten<br />

zukünftige Bauherren und<br />

Holzinteressierte gezielt angesprochen<br />

und über die Vorzüge<br />

des nachwachsenden Baustoffs<br />

Holz informiert werden.<br />

Der Auftritt diente gleichzeitig<br />

als Plattform für den Kontakt<br />

zu Politik, Verbänden und<br />

2. Thüringer Holzspektakulum<br />

Jenas Innenstadt stand Kopf<br />

▾ Die „Timber-<br />

Show“ zeigte,<br />

wie spannend die<br />

Arbeit mit<br />

Holz sein kann<br />

Was Holz alles kann, zeigte<br />

der Landesbeirat Holz<br />

Thüringen mit Unterstützung<br />

des Holzabsatzfonds (HAF) im<br />

April 2008 in der Innenstadt<br />

von Jena. Zusammen mit der<br />

Stadtverwaltung und Thüringen<br />

Forst wurde die Stadt durch<br />

das 2. Thüringer Holzspektakulum<br />

im Rahmen des 7. Jenaer<br />

Holzmarktes zur Erlebniswelt<br />

Forst und Holz umgewandelt.<br />

Leipzig<br />

Traditionelles Maibaumsetzen<br />

Zum achten Mal und zum<br />

siebten Mal am Verbandshaus<br />

richteten die Mitglieder der<br />

<strong>Zimmerer</strong>-Innung Leipzig am<br />

26. April 2008 einen Maibaum<br />

auf. Die stattliche Lärche aus<br />

den Wäldern bei Machern hat<br />

die stolze Höhe von 24,5 m und<br />

wurde von den Mitgliedern der<br />

<strong>Zimmerer</strong>-Innung Leipzig und<br />

von Berufskollegen wieder ohne<br />

jegliche Technik – nur mit Muskelkraft<br />

– aufgestellt. Der Einladung<br />

zum Spektakel folgten<br />

rund 100 Gäste aus Leipzig und<br />

Umgebung. Das Publikum bewunderte<br />

die ca. zweistündige<br />

Aufstellungszeremonie des ge-<br />

schmückten Baumes. Blasmusik<br />

der Markleeberger Musikanten<br />

begleitete das Spektakel. Für das<br />

leibliche Wohl gab es Bier und<br />

Bratwurst. ▪<br />

▸ Vor dem Verbandshaus in Leipzig<br />

wurde der Maibaum aufgerichtet<br />

Organisationen im Lande, um<br />

die große Bedeutung der Forst-<br />

und Holzwirtschaft für die gesamte<br />

heimische Wirtschaft anschaulich<br />

und selbstbewusst zu<br />

dokumentieren. Gekrönt wurde<br />

der gelungene Messeauftritt<br />

durch die Verleihung des ersten<br />

Preises für den ansprechendsten<br />

Stand. ▪<br />

Die Leistungsschau der Branche<br />

begeisterte die etwa 50 000 Besucher<br />

und trug somit wesentlich<br />

zur Imageverbesserung des<br />

Werkstoffes Holz bei.<br />

Als Besuchermagnet erwies<br />

sich die Stihl Timber Show mit-<br />

Motorsägen, Handsägen, Äxten<br />

und der „Hot Saw“. Die Kombination<br />

von Ausstellung, Information<br />

und Event war ein voller<br />

Erfolg für den Baustoff Holz. ▪<br />

III


IV<br />

Verband aktuell Aus den Landesverbänden<br />

Badischer <strong>Zimmerer</strong>- und Holzbauverband<br />

100 Jahre <strong>Zimmerer</strong>-Innung Emmendingen<br />

Die <strong>Zimmerer</strong>-Innung Emmendingen kann in diesem Jahr ihren hundertsten<br />

Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass führt sie mehrere große Aktionen durch und<br />

stellt sich dabei einer breiten Öffentlichkeit vor.<br />

Vom 26. Mai bis 20. Juni<br />

2008 präsentierte sich die<br />

Innung mit einer Ausstellung in<br />

der Volksbank Breisgau-Nord in<br />

Emmendingen. Hier wurden den<br />

Besuchern die Traditionen und<br />

das moderne Leistungsspektrum<br />

des <strong>Zimmerer</strong>handwerks mit Dokumenten,<br />

traditionellen Handwerksgeräten<br />

und Werkzeugen,<br />

Fotos und Ausstellungstafeln<br />

vor Augen geführt. Bestandteil<br />

der Ausstellung war auch ein<br />

Holzspielhaus, das von sechs<br />

Eisblockwette<br />

Holzbau hat es drauf<br />

Ein Zeichen für den Klimaschutz<br />

setzen das <strong>Zimmerer</strong>handwerk<br />

und das Stuckateurhandwerk<br />

mit einer groß<br />

angelegten Aktion: Im Mai und<br />

Juni 2008 schloss der Badische<br />

<strong>Zimmerer</strong>- und Holzbauverband<br />

in Baden-Baden, Lörrach, Konstanz<br />

und Freiburg sog. „Eisblockwetten“<br />

ab. Hierbei wird<br />

ein 2 m³ großer Eisblock in ein<br />

nach Passivhaus-Standard wärmegedämmtes,<br />

zum Teil verputztes<br />

Mini-Holzhaus verpackt.<br />

Das Häuschen wird im<br />

Stadtzentrum im Freien öffentlich<br />

vier Wochen lang aufgestellt<br />

– in dieser Zeit trotzt der<br />

Eisblock im gedämmten Haus<br />

Sonne, Wind und Wetter. Während<br />

der vier Wochen dürfen<br />

Wetten abgegeben werden, wie<br />

viel Prozent des Eisblocks am<br />

Tag des Auspackens noch übrig<br />

sind. Anschließend wird der Eisblock<br />

enthüllt und die verbliebene<br />

Eismenge gemessen.<br />

Die Eisblockwette zeigt der<br />

Öffentlichkeit anschaulich, was<br />

der Holzbau drauf hat. ▪<br />

mikado 7.2008<br />

◂ Gruppenbild mit Timmy (v.l.n.r.):<br />

Ehrenobermeister Gerhard<br />

Unmüßig, Obermeister Werner<br />

Böcherer, Ehrenobermeister<br />

Hubert Dufner, Ehrenobermeister<br />

Friedrich Bolz und Othmar<br />

Bank (Geschäftsführer) bei der<br />

Eröffnung der Wander-<br />

ausstellung in Emmendingen<br />

<strong>Zimmerer</strong>lehrlingen im ersten<br />

Ausbildungsjahr erstellt wurde<br />

– es soll an einen Kindergarten<br />

verschenkt werden. Ab dem 20.<br />

Juni 2008 ist die Ausstellung an<br />

verschiedenen Orten im Landkreis<br />

zu sehen.<br />

Zusätzlich zur Wanderausstellung<br />

hat die Innung im Mai<br />

2008 eine Dokumentation als<br />

Sonderbeilage zu den Wochenzeitungen<br />

am Oberrhein veröffentlicht.<br />

Sie enthält außer ei-<br />

nem Rückblick in die Geschichte<br />

Texte zu den vielfältigen Aufgaben<br />

des <strong>Zimmerer</strong>s, zur Ausbildung<br />

im <strong>Zimmerer</strong>beruf und<br />

zu den Wandergesellen. Parallel<br />

hierzu wurde der Internet-<br />

Auftritt der Innung überarbeitet<br />

und modernisiert: Unter der<br />

Adresse www.zi-em.de finden<br />

Interessenten nun neben aktuellen<br />

Berichten aus der Innung<br />

eine Holzbau-Galerie mit Fotos<br />

von interessanten Bauprojekten<br />

sowie Infos zu den Leistungen<br />

der <strong>Zimmerer</strong>betriebe und<br />

zur <strong>Zimmerer</strong>lehre. „Wir wollen<br />

die Chancen unseres Handwerks<br />

zeigen“, betont Obermeister<br />

Werner Böcherer. Als<br />

abschließenden Höhepunkt des<br />

Jubiläums ist ein Zunftfest am<br />

25. Oktober 2008 geplant. ▪<br />

Abschied vom Verband Hessischer Zimmermeister<br />

Hans Fitzner (Bildmitte), Geschäftsführer im Verband Hessischer<br />

Zimmermeister, verabschiedete sich am 30. Mai 2008 im<br />

<strong>Zimmerer</strong>zentrum in Kassel in den Ruhestand. Nach 31-jähriger<br />

Tätigkeit für den Verband Hessischer Zimmermeister e.V. wechselt<br />

er in die passive Phase der Altersteilzeit. Seine Nachfolger<br />

sind Torsten Burmeister (links) und Helmhard Neuenhagen<br />

(rechts), der künftig auch das Geschäftfeld DachKomplett in<br />

Hessen betreuen wird.<br />

C.M. DAUNER


Werkstatt 4 im <strong>Zimmerer</strong>ausbildungszentrum<br />

in Biberach. Wie sollte es anders<br />

sein, die klassischen Geräusche<br />

beim Sägen, Hobeln und<br />

Schrauben dringen nach außen.<br />

Doch zwischendrin herrscht immer<br />

wieder konzentrierte Ruhe.<br />

Es wird gerechnet, gezeichnet<br />

und nachgedacht – fast bis die<br />

Köpfe rauchen. Es geht um mehr<br />

als nur um eine Zimmermannsaufgabe.<br />

Es geht darum, wer mit<br />

zur Europameisterschaft des<br />

<strong>Zimmerer</strong>handwerks Ende August<br />

2008 im österreichischen<br />

Klagenfurt fährt.<br />

Die Besten der Bundesleistungswettbewerbe<br />

2006 und<br />

2007 können sich, sofern sie<br />

wollen und zum Zeitpunkt des<br />

Wettbewerbs nicht älter als 23<br />

Jahre alt sind, für einen Platz<br />

in der deutschen Mannschaft<br />

qualifizieren. Bis hierhin haben<br />

die Gesellen schon mehrfach ihr<br />

Können gezeigt.<br />

Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Leistungspartner des <strong>Zimmerer</strong>handwerks<br />

Mit Herzblut bei der Sache<br />

Vom 28. bis 31. August 2008 tragen junge <strong>Zimmerer</strong> ihre Europameisterschaft im<br />

österreichischen Klagenfurt aus. Bei der Vorbereitung unterstützen die Leistungspartner<br />

des <strong>Zimmerer</strong>handwerks – eine Initiative des BDZ – die deutsche Mannschaft.<br />

www.mikado-online.de<br />

Florian Braun<br />

◂ Gut trainiert zur<br />

EM 2008: So<br />

reisen die jungen<br />

<strong>Zimmerer</strong><br />

nach Österreich<br />

Langer Weg zum Erfolg<br />

Der Weg der Qualifizierung<br />

für internationale Berufswettbewerbe<br />

ist lang. Er beginnt<br />

auf Innungsebene mit der Abschlussprüfung<br />

zum Gesellen.<br />

Der Beste einer Innung nimmt<br />

am Kammerwettbewerb teil. Der<br />

Kammersieger hat die Chance,<br />

sich beim Landeswettbewerb zu<br />

beweisen. Die jeweils Besten eines<br />

Bundeslandes treten beim<br />

Bundesleistungswettbewerb gegeneinander<br />

an. Und diese Sieger<br />

können dann international<br />

ihr Können als <strong>Zimmerer</strong> unter<br />

Beweis stellen.<br />

Doch bevor es so weit ist,<br />

wird viel trainiert. Neun Monate<br />

liegen zwischen dem Bundesleistungswettbewerb<br />

2007 und<br />

der Europameisterschaft 2008.<br />

In dieser Zeit müssen die Trainer<br />

und Betreuer der deutschen<br />

Mannschaft, Roland Schumacher<br />

vom <strong>Zimmerer</strong>ausbildungszentrum<br />

Biberach und Jens<br />

Volkmann vom <strong>Zimmerer</strong>-Zentrum<br />

Kassel, „ihre Jungs“ nicht<br />

nur fachlich <strong>fit</strong> <strong>machen</strong>. Es geht<br />

Mitglied der deutschen Mannschaft zur Europameisterschaft<br />

der <strong>Zimmerer</strong> 2008<br />

Geburtstag:<br />

11. Dezember 1987<br />

Wohnhaft:<br />

Oberkirch in Baden-Württemberg<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

WeberHaus GmbH in Rheinau-Linx, dort seit der<br />

Gesellenprüfung im August 2007 als Geselle beschäftigt<br />

Berufswettbewerbe:<br />

▸ Kammersieger im September 2007<br />

▸ Landessieger Baden-Württemberg 2007<br />

▸ 1. Platz beim Bundesleistungswettbewerb 2007<br />

Hobbys:<br />

Skifahren, Posaunespielen, Biken<br />

Fragen:<br />

Zur Kluft: Sie gehört einfach dazu.<br />

Warum <strong>Zimmerer</strong>? Spaß an Technik und Gefallen am warmen und vielfältigen Werkstoff Holz.<br />

Zum Berufswettbewerb? Gibt mir Selbstvertrauen.<br />

V


VI<br />

Thomas Schleicher<br />

Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Mitglied der deutschen Mannschaft zur<br />

Europameisterschaft der <strong>Zimmerer</strong> 2008<br />

Geburtstag:<br />

13. August 1987<br />

Wohnhaft:<br />

Regnitzlosau in Bayern<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Nützel Bauen und Holz in Rehau, Gesellenprüfung<br />

im Juni 2006<br />

Betrieb:<br />

Zimmerei Künzel in Plössberg, als Geselle beschäftigt<br />

Berufswettbewerbe:<br />

▸ Kammersieger im September 2006<br />

▸ Landessieger Bayern 2006<br />

▸ 4. Platz beim Bundesleistungswettbewerb 2006<br />

Hobbys:<br />

Radfahren, Kleinkraftradfahren<br />

Fragen:<br />

Zur Kluft: Trage sie gerne!<br />

Warum <strong>Zimmerer</strong>? Gefallen am nachwachsenden Rohstoff Holz, was in der Familie liegt.<br />

Der Bruder, der Opa, der Uropa sind und waren <strong>Zimmerer</strong>.<br />

Zum Berufswettbewerb? Man lernt immer dazu.<br />

Tobias Schlesinger<br />

Ersatzmitglied der deutschen Mannschaft zur<br />

Europameisterschaft der <strong>Zimmerer</strong> 2008<br />

Geburtstag<br />

10. Juni 1986<br />

Wohnhaft<br />

Auf Wanderschaft<br />

Ausbildungsbetrieb<br />

Adolf Scharnweber Hochbau GmbH aus Sterley bei Mölln,<br />

Gesellenprüfung im Juni 2006, einige Monate als Geselle<br />

gearbeitet, seitdem auf Wanderschaft<br />

Berufswettbewerbe<br />

▸ Landessieger Schleswig-Holstein 2006<br />

▸ 6. Platz beim Bundesleistungswettbewerb 2006<br />

Hobbys<br />

Kanufahren, Inlineskaten, Klettern<br />

Fragen<br />

Zur Kluft: Muss ich tragen und will ich auch, dafür habe ich mich mit der<br />

Wanderschaft entschieden.<br />

Warum <strong>Zimmerer</strong>? Wollte was Handwerkliches <strong>machen</strong> und bin gerne draußen.<br />

Zum Berufswettbewerb? Ich strenge damit meinen Kopf an.<br />

mikado 7.2008<br />

auch darum, sie persönlich auf<br />

den Wettbewerb vorzubereiten,<br />

wenn sie unter Zeitdruck sowie<br />

den Augen der internationalen<br />

Experten und interessierter Öffentlichkeit<br />

arbeiten müssen.<br />

Partner helfen weiter<br />

In diesem Jahr unterstützen<br />

erstmals die Leistungspartner<br />

des <strong>Zimmerer</strong>handwerks – eine<br />

Initiative des Bundes Deutscher<br />

Zimmermeister (BDZ) – die deutsche<br />

Mannschaft bei der Europameisterschaft.<br />

„Es ist für uns<br />

ein Beitrag zur Nachwuchsförderung“,<br />

sagt Matthias Krauss,<br />

Sprecher der Industrie im Beirat<br />

der Leistungspartner des <strong>Zimmerer</strong>handwerks.<br />

„Der Wettbewerb<br />

gibt einen Überblick über<br />

den Ausbildungsstand im <strong>Zimmerer</strong>gewerbe<br />

und zeigt auf,<br />

was junge Leute durch eine fundierte<br />

Berufsausbildung erreichen<br />

können.“<br />

Zurück nach Biberach und<br />

zur Entscheidung, wer letztendlich<br />

zur deutschen Mannschaft<br />

gehören wird. Unter<br />

Wettkampfbedingungen stellt<br />

Roland Schumacher die Aufgabe,<br />

ein Pultdach mit Kehle und<br />

innen liegender Gaube als Miniaturmodell<br />

zu bauen. In 17<br />

Stunden an zwei Tagen müssen<br />

ein Aufriss gemacht, die Hölzer<br />

vorbereitet und das Modell<br />

zusammengebaut werden. Hat<br />

er die Tage zuvor noch viel erklärt,<br />

hält er sich jetzt zurück.<br />

„Beim Wettbewerb darf ich auch<br />

nichts sagen.“ Nur regelmäßig<br />

ertönt sein „Jungs, Zeit fürs Essen“<br />

durch die Werkstatt.<br />

Übung macht den Meister<br />

Mittlerweile ist auch Jens Volkmann<br />

aus Kassel ins <strong>Zimmerer</strong>zentrum<br />

nach Biberach gekommen.<br />

Schon auf den ersten Blick<br />

nimmt der erfahrene Trainer<br />

wahr, dass sich die Jungs „toll<br />

entwickelt haben“, und erklärt<br />

damit seine Motivation, sich für<br />

die deutsche Mannschaft zu engagieren.<br />

„Es ist immer wieder<br />

schön zu sehen, was die Jung-


gesellen durch die Trainings aus<br />

sich herausholen.“<br />

Doch die Entscheidung treffen<br />

nicht die Trainer, sondern<br />

Roland Bernardi als deutscher<br />

Experte und Teamleiter. „Ich bin<br />

am Ende der Böse“, sagt er und<br />

man merkt ihm an, dass es ihm<br />

nicht leichtfällt.<br />

Der Experte nimmt die erstellten<br />

Modelle in Augenschein,<br />

misst nach, ob die Maße<br />

so sind, wie sie sein sollen. Jeder<br />

Millimeter mehr oder weniger<br />

bedeutet beim Wettbewerb<br />

Punktabzug. Bernardi berät sich<br />

mit Schumacher und Volkmann.<br />

Gemeinsam führen sie Gespräche<br />

mit den Gesellen, auch über<br />

deren eigene Einschätzung und<br />

deren Möglichkeiten, bis zur EM<br />

so viel wie möglich zu üben.<br />

Aufstellung für die Europameisterschaft<br />

steht<br />

Und dann ist es entschieden:<br />

Thomas Schleicher aus dem<br />

bayerischen Regnitzlosau, Florian<br />

Braun aus Oberkirch in<br />

Baden-Württemberg und Thomas<br />

Zinßmeister aus Kutzhof<br />

im Saarland bilden die deutsche<br />

Mannschaft. Einerseits ist Freude<br />

in den Gesichtern zu sehen.<br />

Diese erste Hürde ist genommen.<br />

Doch die nächste ist höher.<br />

„Die anderen Mannschaften<br />

bereiten sich auch gut vor“,<br />

sagt Schumacher.<br />

Das Ziel der deutschen Trainer<br />

ist klar. „Wir wollen einen<br />

guten Platz für Deutschland haben“,<br />

so Jens Volkmann. Gemeinsam<br />

wird geschaut, wo und<br />

wie noch weitere Trainings über<br />

das bereits festgelegte in Kassel<br />

möglich sind. Es wird deutlich,<br />

dass nicht nur die Jungs<br />

mit Herzblut bei der Sache sind,<br />

auch die Trainer. Gemeinsam<br />

kämpfen sie für das deutsche<br />

<strong>Zimmerer</strong>handwerk. ▪<br />

Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

www.mikado-online.de<br />

Jens Vokmann<br />

Trainer und Betreuer der deutschen Mannschaft zur<br />

Europameisterschaft der <strong>Zimmerer</strong> 2008<br />

Jahrgang:<br />

1967<br />

Berufl. Werdegang:<br />

gelernter <strong>Zimmerer</strong>, Zimmer- und Dachdeckermeister mit<br />

einigen Jahren Berufserfahrung im Betrieb, seit 2001 Dozent<br />

und technischer Angestellter im <strong>Zimmerer</strong>zentrum Kassel<br />

Fächer:<br />

u.a. EDV-Programme wie CAD, Abbund und CNC-Technik<br />

Berufswettbewerbe:<br />

seit 2006 als Trainer und Betreuer dabei<br />

Roland Schumacher<br />

Trainer und Betreuer der deutschen Mannschaft zur<br />

Europameisterschaft der <strong>Zimmerer</strong> 2008 im österreichischen<br />

Klagenfurt vom 28. bis 31. August 2008<br />

Jahrgang:<br />

1954<br />

Berufl. Werdegang:<br />

Gelernter <strong>Zimmerer</strong>, 1980 Meisterprüfung, einige Jahre als<br />

Meister in einem Betrieb tätig gewesen, seit 1984<br />

Ausbildungsmeister im <strong>Zimmerer</strong>ausbildungszentrum Biberach<br />

Fächer:<br />

Unterrichtet im 2. und 3. Lehrjahr und in der Weiterbildung,<br />

u.a. „Schiften nach der Flächenmethode“, Polierkurs<br />

und Brückenkurs Meister. Berufswettbewerbe: seit 1996 als Trainer und Betreuer dabei<br />

Thomas Zinßmeister<br />

Mitglied der deutschen Mannschaft zur Europameisterschaft<br />

der <strong>Zimmerer</strong> 2008<br />

Geburtstag:<br />

27. April 1989<br />

Wohnhaft:<br />

Kutzhof im Saarland<br />

Ausbildungsbetrieb:<br />

Helmut Dörr GmbH, Holzbau- und Dachdeckerbetrieb<br />

aus Püttlingen, seit der Gesellenprüfung im Juni 2007<br />

als Geselle beschäftigt<br />

Berufswettbewerbe:<br />

▸ Landessieger Saarland 2007<br />

▸ 6. Platz beim Bundesleistungswettbewerb 2007<br />

Hobbys:<br />

Fußball<br />

Fragen:<br />

Zur Kluft: Man soll doch sehen, dass ich <strong>Zimmerer</strong> bin!<br />

Warum <strong>Zimmerer</strong>? Tüftelte schon immer gerne handwerklich.<br />

Zum Berufswettbewerb? Bringt mir praktische Fertigkeiten.<br />

VII


VIII<br />

Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Qualitätsverbund DachKomplett<br />

Aktive Hessen setzen Zeichen<br />

Zum Jahresauftakt startete DachKomplett in Hessen mit dem Auftritt auf der<br />

BAU-Expo 2008 in Gießen: Besucherrekord und sehr zufriedene<br />

Gesichter reihum – bei Ausstellern, Gästen und der Messe Gießen GmbH.<br />

Die konnte mit der 14. BAU-<br />

Expo eine Baumesse der<br />

Superlative auf dem Gelände<br />

an den Hessenhallen bilanzieren.<br />

Nie war die Ausstellungsfläche<br />

mit 16 000 m² größer, nie<br />

präsentierten sich mehr Anbieter<br />

(über 400) von Leistungen<br />

und Dienstleistungen rund um<br />

das Bau- und Ausbaugewerbe.<br />

Und keine der seit 1993 stattfindenden<br />

Leistungsschauen namens<br />

BAU-Expo verzeichnete<br />

mehr Besucher als diese, nämlich<br />

20 000. Damit wurde die<br />

Besucherzahl von 2007 um gut<br />

2000 oder 11,5 Prozent übertroffen“,<br />

berichtete die „Giessener<br />

Allgemeine“ nach der<br />

BAU-Expo 2008, die vom 12. bis<br />

15. Februar 2008 lief.<br />

DachKomplett Hessen war<br />

zum wiederholten Mal dabei.<br />

Vier Firmen aus Gießen hatten<br />

einen eigenen Stand konzipiert,<br />

Große, bewegliche Tafeln<br />

mit Motiven aus der „Großen<br />

Klappe“, dem Standardprospekt<br />

von DachKomplett, zogen das<br />

Auge des Betrachters auf sich.<br />

Bei jedem Öffnen und Schließen<br />

der einzelnen Bildelemente<br />

–alle drei Minuten – ertönte<br />

eine Hupe, die den ohnehin<br />

schon hohen Aufmerksamkeitswert<br />

noch weiter verbesserte.<br />

Die Presse berichtete ausführlich<br />

und hatte sogar mehrmals<br />

den gelungenen DachKomplett-<br />

Stand mit seinen Besuchern im<br />

Bild festgehalten.<br />

„Das Kinder- und Erwachsenenprogramm<br />

ist sehr gut angekommen.<br />

In der Umgebung<br />

werden nun bald 300 neue Walnussbäume<br />

wachsen“, meldete<br />

Andrea Weber, die die Idee hat-<br />

▸ Groß und Klein lud der Stand<br />

von DachKomplett ein<br />

mikado 7.2008<br />

◂ Der Auftritt auf der BAU-Expo<br />

in Gießen wurde<br />

zum ganz großen Erfolg<br />

te, den Interessierten den „Baum<br />

des Jahres 2008“ in einem selbst<br />

gezimmerten Gefäß gegen ein<br />

geringes Entgelt für einen guten<br />

Zweck zu überreichen.<br />

Messestand zu verkaufen<br />

Die Pkw-Werbeanhänger, die<br />

auf der Jahrestagung verteilt<br />

wurden, kamen ebenfalls wirkungsvoll<br />

zum Einsatz: Jeder<br />

der vier teilnehmenden Dach-<br />

Komplett-Betriebe aus den Innungen<br />

Gießen und Lahn-Dill<br />

wurde wirkungsvoll zum Eingang<br />

hin platziert. Übrigens:<br />

Der hervorragend konzipierte<br />

Stand wird zum Preis von<br />

2500 Euro an Mitglieder von<br />

DachKomplett verkauft (bei<br />

Interesse bitte melden unter<br />

werner@zimmerer-hessen.de).<br />

Besser wirken, besser<br />

ankommen<br />

Zur Jahrestagung am 18. April<br />

2008 kamen rund 30 Teilnehmer<br />

nach Kassel. Darunter waren<br />

auch Marktpartner von Dach-<br />

Komplett. Im Mittelpunkt stand<br />

der Vortrag von Burga Warrings<br />

aus Landsberg am Lech zum Thema<br />

„Besser wirken! Besser ankommen!<br />

Besser abschneiden!<br />

Stärkung der Persönlichkeit für<br />

den Erfolg beim Kunden“. Der<br />

Vortrag, der auch im Modul I<br />

gehalten wird, wurde von den<br />

Anwesenden mit Bestnoten bedacht.<br />

Der Verband Hessischer<br />

Zimmermeister e.V. übernimmt<br />

die ZDB-Meisterhaft-Kampagne.<br />

Entsprechend ihrer erreichten<br />

Qualifikation sind Dach-<br />

Komplett-Hessen-Betriebe in<br />

der Regel 4-Sterne-Betriebe.<br />

DachKomplett wird in Hessen<br />

künftig von Helmhard Neuenhagen<br />

(siehe S. IV) betreut.<br />

www.dachkomplett.de ▪<br />

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Die alte Norm wird abgeschafft!<br />

Umdenken erforderlich<br />

Mit dem Weißdruck der neuen DIN 1052 „Entwurf, Berechnung<br />

und Bemessung von Holzbauwerken – Allgemeine Bemessungsregeln<br />

und Bemessungsregeln für den Hochbau“ müssen sich<br />

Praktiker auf ein neues Bemessungssystem einstellen. Nicht mehr<br />

die zulässigen Spannungen dienen als Basis, sondern Holzbauer<br />

müssen ihre Konstruktion nun nach den Grenzzuständen der Tragfähigkeit<br />

und Gebrauchstauglichkeit in Verbindung mit den<br />

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