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Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

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Mittelsteinzeitliche fagdrastplätze wurden im nordwestlichen Teil <strong>der</strong><br />

Tuxer <strong>Vor</strong>alpen auch im Arztal [Kompatscher t997) <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Grünhergalm<br />

im Navistal entdeckt [Kompatscher 1994).<br />

f ungsteinzeit / Neolithikum (5 5 00-2 2 0 0 v.Chr.)<br />

Während <strong>der</strong> Jungsteinzeit gelang <strong>der</strong> Menschheit die Entwicklung einiger<br />

bahnbrechen<strong>der</strong> Kulturtechniken wie <strong>der</strong> Keramikherstellung, des<br />

Ackerbaus <strong>und</strong> <strong>der</strong> Viehzucht (,neolithische Revolution'). Bedeuten<strong>der</strong>e<br />

Ansiedlungen <strong>der</strong> fungsteinzeit sind in Tirol bisher vor allem aus Wörgl,<br />

Brixlegg / Mariahilfbergl <strong>und</strong> vom Kiechlberg oberhalb von Rum bekannt.<br />

Im südöstlichen Mittelgebirge finden sich die meisten Zeugnisse<br />

dieser ersten sesshaften Besiedlung in Ampass: Steinbeile wurden am<br />

Palmbühel [= Kirchbühel), am Kogel <strong>und</strong> am Fuß des Sonnenbichls entdeckt<br />

(letzteres bei Tomedi <strong>und</strong> Appler t999,63); eine systematische<br />

Oberflächenuntersuchung von Ackern zwischen Ampass <strong>und</strong> Häusern<br />

erbrachten Belege jungsteinzeitlicher Scherben [Wallace 2001). Aus dieser<br />

Region stammen auch zwei Scherben, die sich eindeutig <strong>der</strong> bisher<br />

nur in Südtirol <strong>und</strong> im Trentino nachweisbaren Gaban-Gruppe zuordnen<br />

lässt [5. ft. v.Chr., Töchterle 2001; dies. 2006, 125). Ein weiteres Gefäßbruchstück<br />

aus dem fungneolithikum stammt vom Palmbühel<br />

fAnfang 4. ft. v.Chr., Töchterle 2006, 2B). Direkt südlich oberhalb von<br />

Ampass, bei den Aldranser Prockenhöfen, ,,100 Schritte östlich von den<br />

Wegkreuzungen" wurde eine Klinge ,,aus grauem Hornstein, mit guten<br />

Handretuschen" vermerkt [Kyrle 7923, 44).<br />

1924 fand Martin Hell,,zwischen dem Südfuß <strong>der</strong> Lanserköpfe <strong>und</strong> dem<br />

Viller Moos etwa Yzkm westl. des Lansersees neben dem Waldweg" eine<br />

Pfeilspitze aus braunem Hornstein [Hell 19a5). Ein weiteres, kratzerartiges<br />

Silexgerät stammt aus lgls fSöl<strong>der</strong> 2007,20 <strong>und</strong> 182J. Direkt auf<br />

dem Lanser Kopf hat <strong>der</strong> Verfasser Silexabschläge von wenigen Millimetern<br />

Größe entdeckt, die auf die Bearbeitung steinzeitlicher Geräte hinweisen<br />

(bisher unpubliziert).<br />

Ein archäologisches Son<strong>der</strong>problem stellen Schalensteine dar. We<strong>der</strong><br />

lassen sie sich genau datieren, noch weiß man um ihre Funktion; umso<br />

mehr Phantasien <strong>und</strong> Theorien haben sie angeregt (Rizzi 2007). Zahlreiche<br />

Schalensteine finden sich auf den Lanser Köpfen <strong>und</strong> in ihrer Umgebung,<br />

bei <strong>der</strong> Straßenbahnstation Tantegert, auf <strong>der</strong> Aldranser<br />

Gwainflut bei <strong>der</strong> Aldranser Kirche, am Goldbichl, in Sistrans bei den<br />

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