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Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

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schungen für die Archäologie bereit, Bisher unbekannte Bef<strong>und</strong>e sind<br />

etwa im Bereich <strong>der</strong> Lanser Köpfe <strong>und</strong> des Igler ullwaldes zu erwarten.<br />

Am Lanser Kopf glaubte Oswald Menghin ,,einen Kantenzug im Waldboden,<br />

<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> südostseite des Hügels liegt <strong>und</strong> sich einem Felsabsturz<br />

näher! als Überrest einer Verwallung zu erkennen" (Menghin 1942);<br />

auf dem Hügel südöstlich des großen Kopfes sind nach einem fre<strong>und</strong>lichen<br />

Hinweis von Herrn Josef Hofer Reste von trocken gemauerten Gebäuden<br />

erkennbar, Im Ullwald vermerkt Heinrich Schuler Opraem ,,im<br />

Walde oberhalb des Tirolerhofes" (heute Lanser Str, 15J ,,eine größere<br />

wallburgen- <strong>und</strong> wohngrubenanlage" [schuler 1"919); Menghin weist in<br />

ähnlicher Lage [Hügel Ulle) auf ,,Gräben <strong>und</strong> Wälle" hin, die ,,militärische<br />

Übungsbauten neuesten Datums" darstellen (Menghin L942). Die<br />

beiden Bemerkungen scheinen sich eher nicht auf den selben Bef<strong>und</strong> zu<br />

beziehen. versturzfächerförmige Gruben stellte <strong>der</strong> verfasser auf dem<br />

nordöstlichsten Hügel des ullwaldes fest [910 m, oberhalb <strong>der</strong> Häuser<br />

Lans 90, 92 <strong>und</strong> 94). Bisher unveröffentlichte v.a. eisenzeitliche Keramikf<strong>und</strong>e<br />

wurden in sistrans bei den Ranser Bäumen <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Gletscherkapelle<br />

aufgesammelt, sowie in Lans auf den Ackern südöstlich<br />

des Lanser Sees <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Terrasse südlich des Lanser Moores. Noch<br />

ganz am Anfang steht die urgeschichtliche Erforschung von Tulfes.<br />

Menghin beschrieb eine nicht näher datierbare urgeschichtliche scherbe<br />

vom Weyerschrofen [Menghin 1938, dort,,Weiherbühel"). Der Hügel<br />

erhebt sich bei <strong>der</strong> ortseinfahrt von Hall her kommend rechts <strong>der</strong> straße,<br />

westlich von Bramon Ein sehr kleines urgeschichtliches Keramikbruchstück<br />

wurde vom Verfasser auch auf dem bewaldeten Hügel<br />

westlich des Kolbenturms gef<strong>und</strong>en.<br />

Blicken wir auf die bisher nachvollziehbare ur- <strong>und</strong> <strong>Frühgeschichte</strong> dieser<br />

für Tirol zentralen Region zurück, lassen sich für die Gegenwart<br />

zwei Beobachtungen festhalten. Über mehr als zehn fahrtausende seit<br />

<strong>der</strong> nacheiszeitlichen wie<strong>der</strong>besieldlung <strong>der</strong> Alpen waren Menschen in<br />

<strong>der</strong> Lage, mit sparsamer <strong>und</strong> intelligenter materieller Kultur unter diesen<br />

schwierigen Bedingungen zu leben; sie haben <strong>der</strong> heutigen Generation<br />

einen intakten Natur- <strong>und</strong> Kulturraum hinterlassen. Die heutigen<br />

technischen Möglichkeiten bringen uns in die Gefah4, vieles zu zerstören.<br />

umso mehr verantwortung tragen wil, die Technik zum Schutz dieses<br />

Lebensraumes für nachfolgende Generationen einzusetzen.<br />

Zweitens fällt im Blick auf die materielle Kultur vergangener Zeiten die<br />

vergleichsweise immense Bedeutung <strong>der</strong> Religiosität ins Auge. Sie ist<br />

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