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Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

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Forschung <strong>und</strong> Gegenwart<br />

Die archäologische Frforschung des südöstlichen Mittelgebirges beginnt<br />

mit Anton Roschmann (L694-L760), dem ersten Bibliothekar <strong>der</strong><br />

durch Maria Theresia gegründeten ,,Bibliotheca publica'| <strong>der</strong> heutigen<br />

Landes- <strong>und</strong> Universitätsbibliothek, <strong>der</strong> u.a. F<strong>und</strong>e aus Amras <strong>und</strong> Ampass<br />

verzeichnete fSöl<strong>der</strong> 2007,40f). Ende des 19. <strong>und</strong> Anfang des 20.<br />

Jh.s beschrieben Persönlichkeiten wie Adolf Pichler o<strong>der</strong> Abt Heinrich<br />

Schuler von wilten (r922-L949J urgeschichtliche F<strong>und</strong>e dieser Region,<br />

In den L930er fahren erkannte Oswald Menghin einige prähistorische<br />

Plätze; den Goldbichl hielt er für eine eisenzeitliche Turmanlage (Menghin<br />

1939). Wie unter dem Naziregime üblich, wurde auch die Tiroler Archäologie<br />

ideologisch missbraucht. Mit akribischen schädelstudien<br />

,bewies' man den germanischen bzw frühdeutschen Ursprung <strong>der</strong> Bestattungen<br />

vom Viller Goarmbichl [Miltner 7944). Die F<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Grabungen<br />

<strong>der</strong> Nachkriegszeit waren häufig durch Baumaßnahmen<br />

erzwungen, <strong>und</strong> daher mit geringen finanziellen Mitteln <strong>und</strong> unter<br />

großem Druck erfolgt.<br />

Seit <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 1990er fahre ist die systematische Erforschung <strong>und</strong><br />

unsere archäologische Kenntnis <strong>der</strong> Region sprunghaft angestiegen:<br />

1995-2003 wurde <strong>der</strong> Goldbichl untersucht, seit 1999 das Ampasser<br />

Widenfeld <strong>und</strong>2002-2006 <strong>der</strong> Kultplatz am Demlfeld. In drei Diplomarbeiten<br />

wurden die Altf<strong>und</strong>e von Ampass aufgearbeitet fseeber 1990;<br />

Töchterle 2006; Mair 2007). Die Ergebnisse <strong>der</strong> beiden letzteren werden<br />

in Buchform präsentiert (Töchterle <strong>und</strong> Mair 2009). All diese Fortschritte<br />

sind beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> akademischen Arbeit von Prof. Gerhard<br />

Tomedi am Institut für Archäologien <strong>der</strong> universität Innsbruck <strong>und</strong> den<br />

Beiträgen des Vereins ArchaeoTirol zu verdanken, sowie privatem Forschungsengagement<br />

von Reinhold Lachberger <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en, wodurch<br />

zahlreiche neue F<strong>und</strong>stellen <strong>und</strong> aussagekräftige objekte zu verzeichnen<br />

sind.<br />

urgeschichtlich Interessierte können heute den archäologischen Lehrpfad<br />

am Goldbichl begehen; auch die Gr<strong>und</strong>mauern am Viller Goarmbichl<br />

sind noch als Freilichtmuseum zu besichtigen. Einige<br />

archäologische F<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Region sind außer im Landesmuseum Ferdinandeum<br />

auch im Gemeindeamt von Ampass, im Heimatmuseum Wattens<br />

sowie im Wiltener Stiftsmuseum ausgestellt.<br />

Das Südöstliche Mittelgebirge hält mit Sicherheit noch einige überra-<br />

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