Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

lich nur sporadisch diese wegen vieler Felsblöcke und der Legföhrenvegetation
nicht leicht begehbare Gegend. Als Lagerplätze suchten sie
sanfte Orte auf, die bis heute zur Rast beliebt sind: Auf dem Grünbichl,
einer kleinen, dem Patscherkofel nördlich vorgelagerten Kuppe, fand
der Verfasser im August 2008 ein Gerät aus Bergkristall (hier erstmals
veröffentlichtJ.
Mittelsteinzeitliches Bergkristallgerät vom Grünbichl
Foto: T. Reitmaier
Vom Grünbichl gelangt man durch das Jochtal etwa zwei km in westliche
Richtung zum Sistranser Issboden. Dort war schon früher ein Gerät
und Absplisse aus Silex gefunden worden (Markl 2001). Dieses hartspringende
Material aus den Kalkalpen eignet sich noch besser als Bergkristall
zur Herstellung scharfer Steingeräte und wurde dafür von der
Steinzeit bis in die Bronzezeit genutzt. Bedeutsamer dürften die Raststation
auf der Seegrube im hintersten Viggartal gewesen sein, die von
Thomas Reitmaier und Florian Müller nachgewiesen wurde (Markl u. a.
1998). Unter einem Felsdach belegen zwei Brandhorizonte Feuerstellen
unterschiedlichen Alters und ein Kratzer aus Silex beweist die steinzeitliche
Nutzung des schützenden Daches. Die Stelle befindet sich in der
Nähe des Geschriebenen Steins: Dieser Felsblock ragt wie ein gewaltiger
Pfeiler aus dem Boden und bildet einen markanter Anziehungspunkt
für vorbeikommende Wanderer; auf dem Block lassen sich
Gravierungen erkennen, die aber aus der Neuzeit stammen.
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