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Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

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etrieben. Auch lokaler Erzabbau ist für Ampass nicht ausgeschlossen,<br />

ebenso wie frühe Eisenschürfungen im Viggar- o<strong>der</strong> Arztal (zur jüngeren<br />

Geschichte <strong>der</strong> dortigen Schürfungen s. Baumann 1991, 205-208),<br />

Metalle gehörten freilich zu den wichtigsten alpinen Exportgütern, wie<br />

auch Salz, das im Halltal vermutlich schon in vorgeschichtlicher Zeit abgebaut<br />

wurde faus dem Bereich des Salzberges stammt eine Lappenaxt:<br />

Kyrle 1923, 9; bei St. Magdalena werden <strong>der</strong>zeit größere eisenzeitliche<br />

Bef<strong>und</strong>e festgestellt). In Ampass ist mit <strong>der</strong> Kammmacherwerkstatt ab<br />

<strong>der</strong> römischen Zeit spezialisiertes Handwerk nachweisbar; möglicherweise<br />

reicht auch kommerzieller Abbau <strong>und</strong> Verarbeitung <strong>der</strong> lokalen<br />

Marmorvorkommen bis in diese Zeit zurück fTöchterle u,a. 2002, 53).<br />

Für den Handel spielte die Brennerroute eine entscheidende Rolle, <strong>und</strong><br />

man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass Transitstrecken seit <strong>der</strong><br />

<strong>Vor</strong>zeit in dem Dreieck zwischen Ampass, Wilten <strong>und</strong> Patsch verliefen;<br />

die beiden urgeschichtlich bedeutsamen Gebiete von Vol<strong>der</strong>s <strong>und</strong> Matrei<br />

bilden die Eckpunkte dieser Wege zwischen Unterinntal <strong>und</strong> Wipptal.<br />

Dennoch lässt sich über die Verläufe dieser Wegtrassen noch wenig<br />

sagen. Für die Eisenzeit wird Ampass als Raststation <strong>der</strong> Handelsstrecke<br />

vermutet (Lang, Inntal 2002). Auch mit Innschifffahrt ist spätestens<br />

seit <strong>der</strong> Eisenzeit zu rechnen, wobei unterhalb des Ampasser Sonnenhügels<br />

eine Anlegestation vermutet wird (Tomedi, Neues 2009). Das Alter<br />

<strong>der</strong> bei Häusern, Aldrans, Lans <strong>und</strong> Ellbögen festgestellten Altstraßenabschnitte<br />

lässt sich nicht eindeutig bestimmen; die meisten stammen<br />

frühestens aus dem Mittelalter (Sydow, Altstraße 1990).<br />

Die römische Brennertrasse wurde schon seit dem Alpenfeldzug 15<br />

v.Chr. angelegt <strong>und</strong> dann v.a, im 2. <strong>und</strong> 3. fh. ebenfalls aus militärischen<br />

Gründen ausgebaut; freilich diente sie auch dem Handel [Höck 2002).<br />

Sie verlief nicht am südöstlichen Mittelgebirge, son<strong>der</strong>n von Wilten aus<br />

an <strong>der</strong> Westseite des Wipptals ähnlich <strong>der</strong> alten Brennerb<strong>und</strong>esstraße<br />

nach Matrei [Höck 2007,92-95). Dennoch weist die Streuung römischer<br />

Oberflächenf<strong>und</strong>e darauf hin, dass eine Alternativroute auch über<br />

Patsch führte. Diese verlief über das Plateau unterhalb des Pfaffenbichls,<br />

zog dann oberhalb von Zachen- <strong>und</strong> Gänsbichl vorbei <strong>und</strong> fiel<br />

dann vermutlich wie<strong>der</strong> Richtung Wipptal ab ffre<strong>und</strong>licher Hinweis von<br />

Christoph Hussl; zu <strong>der</strong> alten Wegtrasse zwischen Wilten <strong>und</strong> Vill s. Hye<br />

1992,59). Auch bei Ampass ,,lm Winkel" deuten Streuf<strong>und</strong>e einen möglichen<br />

römischen Straßenverlauf zwischen Amras <strong>und</strong> Häusern an<br />

fTöchterle u.a. 2002, 50).<br />

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