Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

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Frühmittel alter (467 -1 1. Jh. n.Chr.) In den folgenden fahrhunderten lebten weiterhin romanische und germanische Gruppen nebeneinander im Sill- und Inntal' Bis ins B. fh' behielten die Breonen ihre Bedeutung als Bevölkerungsgruppe (Heitmeier 2005; Höck 2007, 1 1 1ff). Archäologisch wurden aus dieser Zeit vor allem Gräher entdeckt. Am Fuße des Hügels Girgl oberhalb von lgls sind Bestattungen von 50 Männern, Frauen und Kindern aus dem 6./7.|h. bekannt; als Beigaben fanden sich Messe4 eine Pfeilspitze, sowie in Frauengräbern Armreifen, Silberohrringe und Glasschmuck [Wieser - Merlin 1886, Franz 1944,9- 14, Höck 2007,115). Dreizehn Gräber derselben Zeit wurden in der älteren Siedlung am Viller Goarmbichl entdeckt [Miltner 1944, Höck 2007, 115f). Ahnliche Bestattungen kamen in Wilten [Höck 2007,117f) und an mehreren Stellen beim Ampasser Palmbühel zutage [Mair 2007,274- 217). Ein umfangreicheret im 5.-13. fh. belegter Friedhof wurde im Bereich einer spätantiken Siedlungsstelle in Volders / Augasse entdeckt. Beigaben stammen aus romanischem und bajuwarischem, langobardischen und byzantinischem Milieu (stadler u'a'2O07; Zanesco 2001J. Neben diesen Grabfunden stammen frühmittelalterliche Funde aus der weiter bestehenden Siedlung in wilten fSölder 2007,113 und 117f) sowie zahlreiche Kleinfunde von Trachtenteilen und Schmuck aus Amnas.t [Palmbühel und Widenfeld, Töchterle u.a. 2002,53), unter denen ostgotische und langobardische Fibeln aus dem 6. fh. nur die schönsten Beispiele darstellen [Tomedi und Appler 1999,74f)' Sie belegen neben den zahlreichen Bauphasen der fohanneskirche eine Siedlungskontinuität in diesem Bereich. Der Palmbühel zählt zu den wenigen gut dokumentierten spätantiken bzw. frühmittelalterlichen Höhensiedlungen Nordtirols [Stadler 2005). Einmalig in seiner Art ist der unweit von dort entdeckte-langcbaglisr.bs- Goldmünzschatz aus-Aldran: [Hahn und Luegmeyer L992; Höck 2007, 114f). Etwa die Hälfte der fast 100 Münzen stammt aus Konstantinopel und Italien. Die andere Hälfte wurde lokal in Form von Imitationen hergestellt. Der oben genannte Fund einer Prägeplatte macht wahrscheinlich, dass diese Münzen am Palmbühel geprägt wurden. Gerhard Tomedi vermutet dort ein castrum, ,,ein wehrhaftes kleines Machtzentrum"' Doch ist noch zu klären, ob tatsächlich eine solche Burg existiert hat, von der 110
eine Quelle des 15. fh,s behauptet, sie wäre im 11, Ih. unter der verwaltung von Kaiser Heinrich IV gestanden (Tomedi und Appler Lggg, Tsf). Goldmünzschau von Aldrans, TLMF, Inv.Nr. U tg9Tz Foto: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck Wirtschaft und Verkehrswege trt In der Mittelsteinzeit lebten Menschen in Tirol als Iägelund Sammler; ab der fungsteinzeit begannen sie mit Acker- und Viehwirrschaft. Loka_ le Landwirtschaft blieb freilich bis in die Neuzeit eine der Lebensgrundlagen der ansässigen Bevölkerung. Als bedeutender wirtschaftizweig kam jedoch seit dem späten Neolithikum im Inntal der Abbau von Kupfererzvorkommen hinzu (2.B. schwaz/Brixregg s. Rieser - schrattenthaler 7998/99 und 2002). Merailverarheitung wurde in Ampass 111
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Seite 27: N 3,L7r-775. 'Tomedi G. u.a. (2002)

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