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Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

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f<strong>und</strong>e in Amras (Höck 2007,96) weisen auf die Ausstrahlung von veldidena<br />

nach osten hin. Im Ampasser widenfeld wurde eine siedlungsschicht<br />

aus dem 3.-5. lh. festgesteilt fMair 2007, z06t); dabei fanden<br />

sich landwirtschaftliche Geräte fMair z00z) <strong>und</strong> auch eine Kammmacherwerkstatt<br />

ließ sich nachweisen (Mair 2000). vom darüber aufragenden<br />

Palmbühel stammen zahlreiche F<strong>und</strong>e, die eine durchgehende<br />

Besiedlung annehmen lassen. sogar eine spätrömische prägeplatte für<br />

Goldmünzen wurde entdeckt, die auf eine verwaltungstechnische Bedeutung<br />

des ortes hinweist [Mair 2007,210). Die römischen Münzf<strong>und</strong>e<br />

vom Demlfeld datieren ins 1.-4. Jh. fRakob 2002 <strong>und</strong> 2006).<br />

Die rätische Siedlung am Goarmbichl in Vill wurde im 1.-4. fh. mit unterbrechungen<br />

wie<strong>der</strong> genutzt [Höck 2007,95fJ; an datierbaren F<strong>und</strong>en<br />

fand sich z.B. eine 15 v.chr. geprägte As-Münze des Augustus. Eine Bestattung<br />

stammt aus dem 4. fh. n.chr. Mit dieser siedlung steht möglicherweise<br />

ein Pfahlbau in Zusammenhang, <strong>der</strong> durch Heinrich Schuler<br />

OPraem im viller Moor beobachtet werden konnte (Menghin L924 <strong>und</strong><br />

1936). Gebäude aus dem 4. fh. n. chr. sind schließlich auf äem Gänsbichl<br />

in Patsch belegt (Sydow 19BZ).<br />

Die durch die Kaiser Konstantin [306-337) <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s Theodosius<br />

(37 9 -39 4) eingeleitete christianisierung des römischen Reiches macht<br />

sich bald darauf im Nordtiroler Raum deutlich bemerkbar. wahrscheinlich<br />

in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 5. Jh. wurde im Bereich <strong>der</strong> wiltener Basilika<br />

eine ohne Apsis ca. z0 x 10 m große Kirche errichtet (Sydow 2002).<br />

Bei <strong>der</strong> Grabung 2005/2006 konnte auch <strong>der</strong> erste <strong>Vor</strong>gängerbau <strong>der</strong><br />

wiltener Stiftskiche ermittelt werden: eine noch größere, mindestens<br />

23 x 12 m messende Kirche, vermutlich aus dem s./6. lh. [pöll 2007,<br />

L47-155). Ebenfalls aus dem 5. Jh. stammt die erste Kirche am Ampasser<br />

Palmbühel. Der heutige Altar steht wahrscheinlich an <strong>der</strong>selben stelle<br />

wie jener des ersten Baues. unter <strong>der</strong> ersten Kirche lag eine<br />

tonnengewölbte Kammer mit einem Reliquienschrein aus Marmor; darin<br />

fand sich wie<strong>der</strong>um ein Reliquienkästchen mit Beinverzierungen;<br />

möglicherweise wurde dieses in <strong>der</strong> oben erwähnten Kammmacherwerkstatt<br />

am Widenfeld gefertigt.<br />

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