Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ
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,,Eine Menge von prähistorischen fwohl hallstattzeitlichen) Ton- scherben"<br />
<strong>und</strong> ,,ein großes Bronzegußstück" fand p.<br />
|ohann Steinmeyer Sf<br />
1920 westlich des Viller Moores, worauftrin dort noch ein ,,typischer<br />
Klopfstein" <strong>und</strong> ein ,großer Tonsenkel" zutage kamen; die F<strong>und</strong>e deuten<br />
auf eine Siedlung hin fMenghin 1924,120). Eine aus dem Moor geborgene<br />
hallstättische Lanzenspitze könnte dort als Gewässeropfer<br />
dargebracht worden sein. Keramikf<strong>und</strong>e deuten schließlich auch auf eine<br />
hallstattzeitliche Besielungsphase am lgler Goldhichl <strong>und</strong> am patscher<br />
Gänsbichl (Sydow 1981) hin. Eisenzeitliche streuf<strong>und</strong>e verteilen<br />
sich ebenfalls über die Plateaus von Patsch (Neuner 2004, ZI).<br />
füngere Eisenzeit / Latönezeit / Fritzens-sanzeno-Kultur / Räter<br />
(450-15 v.Chr.)<br />
Als im osten die Perser (5./4.1h.) <strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Große (ab 333J<br />
weltreiche aufbauten <strong>und</strong> als in Israel die fünf Bücher Mose zur Zeit<br />
von Esra <strong>und</strong> Nehemia ihre endgültige Gestalt erhielten [5./4. fh.J, lebten<br />
im zentralen Alpenraum die Räter; im sill- <strong>und</strong> mittleren Inntal hießen<br />
sie Rreonen, Diese haben trotz <strong>der</strong> immer noch weit verbreiteten<br />
Meinung wahrscheinlich nichts mit den auf <strong>der</strong> Balkanhalbinsel beheimateten<br />
Illyrern zu tun [Rampl - chapman LT4t). Als breonische ortsnamen<br />
werden in <strong>der</strong> jüngeren Forschung im südöstlichen<br />
Mittelgebirge lgls, Patsch, Rans, Sistrans <strong>und</strong> Tulfes gedeutet, wogegen<br />
<strong>der</strong> Name Ampass keltischen ursprungs sein dürfte [Anreiter r9g7).<br />
während in <strong>der</strong> urnenfel<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hallstattzeit starke kulturelle verbindungen<br />
des Tiroler Raumes mit den oberbayerischen Bevölkerungsgruppen<br />
bestand, entwickelte sich in <strong>der</strong> jüngeren Eisenzeit eine<br />
inneralpine Kultur; die nach den wichtigen F<strong>und</strong>orten Fritzens <strong>und</strong> Sanzeno<br />
[Nonstal) benannt ist.<br />
Bedeutsame Siedlungen <strong>der</strong> jüngeren Eisenzeit sind im näheren umfeld<br />
des lnntales beson<strong>der</strong>s in Fritzens, Vol<strong>der</strong>s / Himmelreich <strong>und</strong> jüngst<br />
auch in Pfaffenhofen / Hörtenberg bekannt (Tomedi, Neues 2009). Im<br />
südöstlichen Mittelgebirge ist <strong>der</strong> Raum von Ampass weiterhin besiedelt,<br />
beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Palmbühel, das widenfeld, eine Terrasse bei <strong>der</strong><br />
Ortsausfahrt Richtung Häusern [Sydow, Ampaß 1990) <strong>und</strong> möglicherweise<br />
die Fel<strong>der</strong> ,,lm Winkel'l Im Zusammenhang mit den Ampasser<br />
siedlungsplätzen dürften auch Eisenf<strong>und</strong>e aus dem 4.-2. lh. v.chr. auf<br />
Aldranser Gemeindegebiet, darunter eine Helmspitze [Egg 2001) <strong>und</strong><br />
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