04.12.2012 Aufrufe

Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

Vor- und Frühgeschichte der ... - Dominik Markl SJ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eine umfangreiche Nekropole lag am nordöstlichen Ausläufer des südöstlichen<br />

Mittelgebirges in Vol<strong>der</strong>s. Unweit westlich des Vol<strong>der</strong>baches<br />

<strong>und</strong> in ähnlicher Entfernung von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esstraße, heute links <strong>und</strong><br />

rechts <strong>der</strong> Fiegerstraße waren auf ca. 2500 m2 ursprünglich über 450<br />

Personen bestattet [Kasseroler 1959 <strong>und</strong> 1960). Als wertvolle Beigaben<br />

fanden sich Perlen aus Glas <strong>und</strong> Bernstein o<strong>der</strong> eine Zierscheibe <strong>und</strong><br />

Zierröllchen aus Gold; an<strong>der</strong>e Beigaben deuten darauf hin, dass die Bestatteten<br />

im Bereich <strong>der</strong> Erzverarbeitung tätig waren. Kasseroler suchte<br />

auch die zur Nekropole gehörige Siedlung; dabei gelang ihm <strong>der</strong> Nachweis<br />

von vier hallstattzeitlichen Gebäuden im ,,stachelburger Wald" südlich<br />

oberhalb des Servitenklosters (Kasseroler L959, 233). Tatsächlich<br />

dürfte die Siedlung in den Hängen liegen, die sich nach Südosten zum<br />

Burgberg von Schloß Friedberg hinaufziehen (Töchterle 200G, L34;<br />

einen Keramikf<strong>und</strong> beschreibt schon Bitschnau L979). Eben dort wurde<br />

auch späthallstattzeitliche Keramik entdeckt (Bitschnau 1995), was zur<br />

folgenden Periode überleitet.<br />

Altere Eisenzeit / Hallstattzeit (800-450 v.Chr.)<br />

Zur Zeit des neuassyrischen [9.-7. Ih.) <strong>und</strong> des neubabylonischen Großreiches<br />

t6.lh.) sowie des archaischen Griechenland (7./6.|hj entwickelte<br />

sich in Mitteleuropa jene eisenzeitliche KultuC die nach dem<br />

bedeutenden Gräberfeld in Hallstatt benannt ist. Für diese Phase sind<br />

die zahlreichen F<strong>und</strong>e von Ampass von beson<strong>der</strong>er Bedeutung für die<br />

Archäologie Tirols, weil bisher nur hier eine kontinuierliche Besiedlung<br />

von <strong>der</strong> Bronzezeit durch die gesamte Eisenzeit hindurch nachgewiesen<br />

werden kann. Siedlungen bestanden damals am Südhang des Palmbühels,<br />

am Kogel, am Mensboden <strong>und</strong> am Fuß des Sonnen- bühels.<br />

Ein bedeuten<strong>der</strong> Bestattungsbef<strong>und</strong> wurde am Widenfeld. am Fuß des<br />

Palmbühels nachgewiesen. Neben mehreren Urnenbestattungen (Töchterle<br />

2006, 144f) wurden hier die ersten Grabhügel Nordtirols entdeckt<br />

[Nicolussi u.a. 2001 <strong>und</strong> die <strong>Vor</strong>berichte in ArchaeoTirol ab 1999). Der<br />

kleinere Hügel hatte einen Durchmesser von 3 m, <strong>und</strong> war 1,5 m hoch;<br />

<strong>der</strong> größere durchmaß ca. 12 m mit einer Höhe von 2 m. Sollten etwa<br />

auch die ,Tiroler' <strong>der</strong> Hallstattzeit wie ihre Zeitgenossen aus dem bayerischen<br />

Raum hochgestellte Persönlichkeiten in Kammern bestattet <strong>und</strong><br />

mit monumentalen_ Grabhügeln überschüttet haben? Nein, hier erwies<br />

sich an den beiden freigelegten Hügeln eine an<strong>der</strong>e Sitte. Nicht Einzel-<br />

1.04

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!