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11. Jahrgang Nr. 1 2010 - Barmherzige Brüder Schönfelderhof

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Der SchönfelderCasemanagement – SystemischeHilfeerschließung aus einer HandRessourcen- und Kundenorientierung als Leitlinie moderner Sozialbetreuung fürMenschen mit psychischer Erkrankung in den gemeindepsychiatrischen Teilhabeangebotendes <strong>Schönfelderhof</strong>es bilanziertZEMMER. Im Rahmen der Fortschreibungder Organisationsstruktur aufdem <strong>Schönfelderhof</strong> zum 1. Juli 2006wurde als fachliches SteuerungselementCasemanagement (CM) eingeführt.Wurden zuvor Teilhabeleistungen in denLebensbereichen Wohnen und Arbeitenfür den Einzelfall getrennt durch verschiedeneAnsprechpartner geplant undbegleitet, so sollte mit der Einführung vonCasemanagement unter Betonung derPersonenorientierung das Ziel verfolgtwerden, zielgerichtete Hilfeplanung füralle Lebensbereiche durch eine koordinierendeFachkraft sicherzustellen.Für den Standort Zemmer (stationäre Betreuungim Heimbereich und teilstationäreAngebote zur Teilhabe am Arbeitsleben inden St. Bernhards-Werkstätten) sind zweiCasemanager zuständig (zentrales CM).Jeder betreut derzeit zirka 100 Personenmit ihren individuellen Hilfebedarfen.Die Zuständigkeit der Casemanager richtetsich nach der jeweiligen Kostenträgerzuständigkeitfür Klienten aus derRegion Eifel und der Region Trier. Somitsteht auch den Leistungsträgern im Abstimmungs-und Koordinierungsprozessindividueller Hilfeplanung konstant einAnsprechpartner zur Verfügung.Der Klient ist Fachmann für sich selbstIn einem systematisch geführten kooperativenDialog zwischen Klient, Casemanagerund betreuender Bezugsperson werden dieBedürfnisse des Klienten mit Blick auf dessenMaßstäbe und Lebensbild identifiziertund lösungsorientierte Unterstützungsleistungenvereinbart. Der Klient agiert alskompetenter Fachmann für sich selbst indiesem Prozess als Auftraggeber.Die an Empowerment orientierte Einbindungvon Ressourcen von Beginn an istGrundvoraussetzung für einen konstruktivenund kreativen Betreuungsprozess.16)Eine systemische Betrachtung der Lebensfeldebenendes Klienten eröffnet dieMöglichkeit, sein soziales Netzwerk zunutzen und auszubauen.Die systemische Nutzung und Bildung vonNetzwerken zwischen sozialen Dienstenund informellen Hilfen ergänzt den Koordinierungsprozess.Das Casemanagement zirkuliert um die individuelleHilfeplanung für den Klienten. Infortlaufender Reflektion werden Maßnahmenauf ihre Wirksamkeit und Akzeptanzüberprüft, angepasst oder neu vereinbart.EndeCM-ProzessKontrollierteEvaluationDurchführungProzessoptimierungRessourcenoptimierungStrukturanpassungIndividuelleHilfeplanungInterventionErfassungLebenswelt,Bedarf,RessourcenPlanungBeginnCM-ProzessIn einer zusammenfassenden Bewertungder Erfahrungen seit Einführung des Casemanagementauf dem <strong>Schönfelderhof</strong>kann folgendes festgestellt werden:Der zu Recht oft zitierte Paradigmenwechselvon der Institution zur Person hat mitder Einführung der CM Methodik folgerichtigeine weitere Hinwendung zur Personerfahren. Neben der Betonung der Ressourcenorientierungund der Selbstbefähigungspotenzialebekommt das Menschenbildder Organisation und der Mitarbeiterweiter Kontur durch wertschätzendes Verhandelnauf gleicher Augenhöhe.War diese Grundhaltung auch zuvor gegeben,so wird sie jetzt methodisch geführtund im Trialog zwischen Klient, betreuenderBezugsperson und Casemanagementgelebt.In einer zusammenfassenden Bewertung der Erfahrungen seit Einführung desCasemanagement auf dem <strong>Schönfelderhof</strong> kann folgendes festgestellt werden:Der zu Recht oft zitierte Paradigmenwechsel von der Institution zur Person hat mitder Einführung der CM Methodik folgerichtig eine weitere Hinwendung zur Personerfahren. Neben der Betonung der Ressourcenorientierung und derSelbstbefähigungspotenziale bekommt das Menschenbild der Organisation und derMitarbeiter weiter Kontur durch wertschätzendes Verhandeln auf gleicherAugenhöhe.War diese Grundhaltung auch zuvor gegeben, so wird sie jetzt methodisch geführtund im Trialog zwischen Klient, betreuender Bezugsperson und Casemanagementgelebt.Befragungen und Rückmeldungen der Klienten ergaben eine nach einerGewöhnungsphase gute Akzeptanz. Viele kontaktieren inzwischen selbstbewusstund zielgerichtet „ihren Casemanager“.Bernd Willems und Norbert StozekBefragungen und Rückmeldungen derKlienten ergaben eine nach einer Gewöhnungsphasegute Akzeptanz. Viele kontaktiereninzwischen selbstbewusst undzielgerichtet „ihren Casemanager“.Bernd Willems und Norbert StozekQuellen: W. Junker: Casemanagementin der Gemeindepsychiatrie - Konzept fürdie Implementierung eines Casemanagement-Systemsin der GemeindepsychiatrischenOrganisation <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong><strong>Schönfelderhof</strong>. W. Junker: ergänzendeAusführungen zum Casemanagement-Konzept vom 20.02.2002FACTSCasemanagementCasemanagement als eine der Methodender Sozialarbeit/Sozialpädagogikwill Klienten durch Koordination solcheDienstleistungen zugänglich machen,die zur Lösung ihrer Probleme benötigtwerden. Als Casemanager vermittelnSozialarbeiter und Sozialpädagogenwirtschaftliche, soziale und gesundheitliche,therapeutische und erzieherische(Erziehung), religiöse, juristische odersonstige Hilfen an Menschen, die aufderartige Leistungen angewiesen sind.Casemanagement ist als Methode nach1970 in den USA entwickelt worden,um die Zersplitterung sozialer Dienstleistungsangeboteaufzuheben, die zuerheblichen Orientierungsproblemenauf der Klientenseite und zu Koordinierungsproblemenauf der Seite der Anbietervon sozialen Diensten führten.In Deutschland wurde diese Methodenach 1980 durch Wolf Rainer Wendtbekannt gemacht, der sie insbesonderefür die Bereiche der Behindertenhilfe,der Altenhilfe und der Drogenhilfe(Drogenabhängigkeit) empfahl.Aus: www.sign.lang.uni-hamburg.de

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