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11. Jahrgang Nr. 1 2010 - Barmherzige Brüder Schönfelderhof

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Der SchönfelderArbeit mit BananenblätternHeute haben wir in unserer Hofkapelleeinen Gottesdienst gefeiert. In ihm wurdeein Projekt der Weißen Väter vorgestellt.Diese unterhalten in Bujumbura,der Hauptstadt Burundis in Zentralafrika,ein Aidshilfeprojekt mit Namen „NouvelleEspérance“ – Neue Hoffnung, in dem cirka2400 HIV-positive Menschen betreutwerden.Neben der medizinisch, seelsorgerischenBetreuung spielt die Arbeit dabei einezentrale Rolle. Am Beispiel einer Gruppevon Frauen, die aus getrockneten BananenblätternPostkarten herstellen möchteich dies verdeutlichen:Gerade HIV-positive Mütter sind von derAIDS-Pandemie in besonders starker Weisebetroffen. Häufig werden sie von ihrenEhemännern infiziert. Häufig sterben dieMänner und zurück bleiben die Ehefrauenmit ihren Kindern. In der Regel sind sievöllig mittellos, da das wenige Erspartefür die Behandlung und die Beerdigungdes Mannes aufgebraucht wurde.In dieser Situation stehen viele der Frauenvöllig hilflos da, der Staat kümmert sichnicht um sie und ihre Familien. Das Lebensnotwendigefür sich und ihre Kinderkönnen sie oft nur durchProstitution verdienen, daes kaum andere Einkommensmöglichkeitengibt.In diesem Kontext möchte„Nouvelle Espérance“ denFrauen eine Alternative zurProstitution bieten, die dieKrankheit ja nur noch mehrausbreitet.Die Herstellung von Weihnachtskartenbietet den jungenMüttern eine neue Chance,ihr Leben in Würde zuleben. Jede der Frauen, egalwelcher Religionsangehörigkeit,kann im Zentrum pro Tagmaximal acht der kunstvollenWeihnachtskarten herstellen.Hierdurch ist es möglich, dassdie Frauen das ganze Jahr überArbeit und damit ein regelmäßigesEinkommen haben. EinEinkommen, mit dem sie planenund von dem sie sich undihre Kinder einigermaßen mitdem Lebensnotwendigen versorgenkönnen.Die Arbeit gibt ihnen neben dem Lohnauch ihre Würde zurück, stärk ihr Selbstwertgefühl.Die Frauen erleben die Arbeitauch als eine Art Therapie. Alle Frauenstehen vor ähnlichen Problemen, habendie gleichen Sorgen und Fragen. Geradedie seelischen Belastungen der Krankheit,die Angst, dass die Krankheit stärker istals der Wille zum Leben, wird in den Gesprächenthematisiert, getreu dem Motto,geteiltes Leid ist halbes Leid. Der Glaube,das geteilte Vertrauen auf Gottes Geleitund seinen Segen geben den Frauen Kraftüber alle Religionsgrenzen hinweg.Neben dem Geldverdienen treffen viele derhier beschriebenen sozialen Funktionenvon Arbeit auch für die Arbeit zu, die unsereKlienten im Rahmen ihrer Arbeit in unserenSt. Bernhards-Werkstätten leisten.Diese Arbeit wandelt sich entsprechendder Bedürfnisse unserer Kunden. Nebenden auftraggebenden Unternehmen sinddies auch die Menschen, die bei uns mitihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeitenarbeiten. Dies ist wie alles Lebenim Wandel begriffen.Deshalb braucht es eine Weiterentwicklungunserer Werkstatt im Hinblick aufdie anstehenden Herausforderungen derGesellschaft und der Bedürfnisse der inihr arbeitenden Klienten.P.S. Übrigens, die aus Bananenblätternund Stoffresten liebevoll hergestelltenKarten aus dem Projekt „Nouvelle Esperance“können für 1 Euro bei Frau Hoffmannim Sekretariat erworben werden.Werner Schmitz13

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