Verbands- Jugendprüfung Quo vadis DD Termine VJP
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seit 1902 Im Dienst der Jagd<br />
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Leserbrief zu: Deutsch-Drahthaar, quo <strong>vadis</strong>?<br />
Es ist lobenswert, dass sich der Verfasser dieses Artikels der aufgezeigten Problematik angenommen hat,<br />
wenn mir auch seine Überschrift fast ein wenig zu theatralisch erscheint. Aber er hat ganz sicher recht:<br />
junge Jäger, vor allem aber auch junge Forstleute, die wir früher ganz fest in unseren Reihen hatten,<br />
wenden sich vermehrt anderen Rassen zu. Diese Entwicklung sieht man in vielen Regionen, besonders<br />
aber da, wo das Schwarzwild mittlerweile die Hauptwildart geworden ist und Niederwild nur noch eine<br />
untergeordnete, vielleicht sogar gar keine Rolle mehr spielt. Auch ich beobachte hier bei uns in Baden-<br />
Württemberg diese Tendenz, die vor allem in Richtung der verschiedensten Brackenschläge geht.<br />
Nun kann man der Vereinsführung des V<strong>DD</strong> e.V. wirklich nicht vorwerfen, dass man dort dieses Problem<br />
nicht ebenfalls erkannt hätte und das nicht erst seit heute. Die von Herrn Lebus angezogenen Zitate stammen<br />
alle von Leuten, die zu diesem Zeitpunkt Vorstandsmitglieder des V<strong>DD</strong> e.V. waren bzw. heute noch<br />
sind. Also kann man den Verantwortlichen im V<strong>DD</strong> nicht vorhalten, dass sie vor diesem Problem bislang<br />
die Augen verschlossen hätten. Aber es ist andererseits auch sicher richtig, wenn man angesichts solcher,<br />
vielleicht auch nur temporärer Entwicklungen, jetzt nicht in Panik verfällt. Der <strong>DD</strong> war, ist und bleibt<br />
sicher auch in Zukunft der vielseitige Jagdgebrauchshund schlechthin, der bekannteste und auch immer<br />
noch der am weitesten verbreitetste. Er ist, wie wir alle wissen, vielseitig einsetzbar im Feld, Wasser und<br />
Wald oder Wald, Wasser und Feld oder Wasser, Wald und Feld, je nachdem, in welchem Revier er eben<br />
eingesetzt wird. Es gab immer schon Drahthaarführer, die ihre Hunde ein ganzes Jägerleben lang im reinen<br />
Waldrevier geführt haben.<br />
Die Ansicht: „Bürokratismus“ sei u.a. Schuld daran, dass sich junge Jäger für andere Jagdhunderassen<br />
entscheiden, ist für mich nicht nachvollziehbar und erscheint mir doch etwas populistisch. Überall wo<br />
Hunde ordnungsgemäß gezüchtet werden, bedarf es zumindest einer Zuchtordnung und überall, wo<br />
solche Hunde sich Prüfungen unterziehen müssen, benötigt man eine Prüfungsordnung. Was soll daran<br />
bürokratisch sein? Und dass man <strong>Verbands</strong>prüfungsordnungen mit den 16 verschiedenen Brauchbarkeitsprüfungsordnungen<br />
der Bundesländer nicht miteinander abstimmen kann, wird ja wohl jedem einleuchten.<br />
Erstens sind das absolut zwei Paar Stiefel und zum anderen ist nicht mal annähernd möglich, eine<br />
bundeseinheitliche Brauchbarkeitsprüfung zu bekommen – der Föderalismus lässt grüßen.<br />
Der Autor schlägt sogar in seinem Artikel die Erweiterung der Zuchtordnung und eine weitere Prüfung<br />
vor, die dann zwangsläufig eine weitere Prüfungsordnung zur Folge hätte. Also würde auch er den von<br />
ihm gegeißelten „Bürokratismus“ noch erweitern.<br />
Herr Lebus mahnt an, wir hätten Defizite in der Medienarbeit. Möglicherweise hat er da nicht ganz unrecht.<br />
Es ist sicher richtig, dass ein etwas verzerrter Eindruck von unseren Hunden entstehen könnte,<br />
wenn ein angehender Jäger ihn nur von Berichten über die Hegewaldzuchtprüfungen kennt – „Hasen satt,<br />
Flugwild gut“ und sich dann denkt, so ein Vorstehhund kommt für meine jagdlichen Verhältnisse nicht in<br />
Frage. Sicherlich wird kein Mensch ernsthaft verlangen, die Berichte über die Hegewaldzuchtprüfungen<br />
einzustellen. Aber man sollte vielleicht überlegen, flankierend hierzu auch Berichte über andere Einsatzmöglichkeiten<br />
unserer Hunde in die Presse zu lancieren, sofern das überhaupt möglich ist. Ich denke da<br />
z.B. auch an Berichte über <strong>Verbands</strong>stöberprüfungen, oder über Darstellungen von einzelnen Hunden mit<br />
herausragenden Eigenschaften bzw. Leistungen oder Berichte über hervorragende Arbeiten im Jagdeinsatz.<br />
Aber mindestens genauso viel oder mehr kann man bewirken durch den Einsatz unserer Hunde in der<br />
Jagdpraxis, durch das gute Beispiel. Gute Leistungen in der Praxis, egal ob Stöbern, Schweißarbeit oder<br />
anderes, sprechen sich sehr schnell herum und sind die beste Werbung.<br />
Auch die Mitarbeit bei Ausbildungskursen zur Jägerprüfung, die Tätigkeit als Kreishundeobmann oder<br />
-frau bieten gute Gelegenheiten, den Hund bei der Arbeit zu zeigen und andere dafür zu begeistern.<br />
So kann man nachhaltig beweisen, dass unsere <strong>DD</strong> neben ihren anderen Fähigkeiten zum Beispiel sehr<br />
gute Stöberer sein können, manchmal besser und erfolgreicher als so manche Fernaufklärer, dass sie zu<br />
guten Schweißhunden ausgebildet werden können, dass sie als Loshunde bei einem Nachsuchengespann<br />
sehr gute Arbeit leisten usw.<br />
www.drahthaar.de