Verbands- Jugendprüfung Quo vadis DD Termine VJP
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Schützen habe ich die Möglichkeit den jungen Hund gezielt an Wildwitterung und Wild zu bringen. Der<br />
junge Hund bekommt dabei nicht selten die Chance, einen Fasan vorzustehen. Wenn dieser dann noch erlegt<br />
wird, kann ich mit dem Hund gemeinsam Beute machen. Habe ich einen jungen Hund, der im Apport<br />
fertig ist, so kann ich ihn im Herbst mit Hasenwitterung, Enten usw. vertraut machen, bzw. den Hund so an<br />
Wild bringen, wie es im Frühjahr nicht möglich ist. Der gehorsame Hund lernt dabei die Suche, es fördert<br />
die Ausdauer und bei richtigem Einsatz des Hundes die Führigkeit. Der Hund sieht Hasen, die er (meistens)<br />
nicht verfolgen darf. Dabei lernt er sich zu beherrschen. Das ist wichtig für den späteren, absoluten<br />
Hasengehorsam und die Ruhe des Hundes. Er bekommt evtl. die Möglichkeit, eine Hasenspur, möglichst<br />
angeleint, zu arbeiten, die ab und zu mit einem Erfolg für den Hund endet. Das fördert den Spurwillen<br />
ungemein. Der junge Hund darf natürlich niemals auf größeren Jagden zum Stöbern geschnallt werden,<br />
auch wenn es noch so verlockend erscheint.<br />
Bei jungen Hunden, die aufgrund ihres Alters oder noch nicht ausgereiften Wesens mit dieser Ausbildung<br />
im Herbst noch Defizite haben, ist es für mich erheblich aufwändiger, im Frühjahr den Hund an Wild bzw.<br />
Wildwitterung zu bringen. Vorstehübungen mit ausgesetzten Wachteln usw. können m.E. den natürlichen<br />
Wildkontakt nur zum Teil ersetzen. Im Frühjahr mache ich zur Übung der Spurarbeit Schleppen, die ich je<br />
nach Fertigkeit des Hundes in der Schwierigkeit ausbaue bzw. verlängere. Ist der Hund im Apport soweit<br />
fertig, so darf er solche Schleppen auch mal frei arbeiten.<br />
Bei all diesen Arbeiten und Übungen mit dem jungen Hund ist es nach meiner Erfahrung sehr wichtig,<br />
dass der Hund vor jeder Arbeit weiß, was ich von ihm will bzw. erwarte. Ich habe mir angewöhnt, vor<br />
jeder Aufgabe, die ich vom Hund erwarte, ihm besondere Kommandos oder Körperzeichen zu geben. Der<br />
Hund sollte vor Beginn einer jeden Arbeit zunächst kurz ins Sitz gehen, um sich zu sammeln. Nehme ich<br />
anschließend die dünne Leine in die Hand, weiß der Hund genau, wenn diese um den Hals gelegt wird und<br />
ich einen leises Zischlaut von mir gebe, dass er entweder eine Spur oder Schleppenarbeit machen darf. Er<br />
kann sich somit auf die Arbeit einstellen. Er weiß, dass er sich frei und weit fort bewegen kann. Kommt<br />
dagegen z.B. die Führerleine, verbunden mit einem leichten Leinenruck und einem anderen ganz kurzen<br />
Laut an den Hals, so ist weitere Aufmerksamkeit bzw. Gehorsam angesagt. Genauso wichtig ist natürlich,<br />
dass der Hund nach jeder positiven Leistung – und sei dies nur das freudige Zurückkommen – eine Belohnung<br />
erhält. Das muss nicht immer was zum fressen sein, ein kurzes Herumtollen tut es zur Not auch<br />
mal. Genauso wie der Hund von mir erfährt, was ich von ihm will, so erfährt er auf diese Weise, dass er<br />
alles richtig gemacht hat und ich zufrieden bin. Ich habe mir auch angewöhnt, nie mit dem Hund zu üben,<br />
wenn ich schlechte Laune habe. Inkonsequenz, unüberlegtes Handeln und mangelnde Selbstbeherrschung<br />
machen an solchen Tagen viel zunichte und verunsichern den jungen Hund.<br />
Gibt es etwas, was sich wie ein roter Faden durch die Einarbeitung bzw. Ausbildung eines Hundes zieht?<br />
Ja, ich glaube, dass an dem bisher gesagten erkennbar ist, dass während der ganzen Ausbildung und auch<br />
späteren Führung des Jagdgebrauchshundes der Gehorsam und die Gemeinsamkeit bzw. soziale Bindung<br />
Führer–Hund eine sehr große Rolle spielt.<br />
Hast du ein paar Tipps für den Ablauf der Prüfung?<br />
Für mich persönlich ist sehr wichtig, dass der Hund meine vor jeder Prüfung vorhandene Nervosität möglichst<br />
nicht bemerkt. Während der Prüfung sollte man aufmerksam sein und alles beobachten.<br />
Den Hund durch mitdenken unterstützen. Dazu gehört das ständige Prüfen des Windes und der daraus<br />
folgenden Führung des noch nicht so erfahrenen Feldhundes genauso wie das richtige Ansetzen auf der<br />
Hasenspur. Mein Grundsatz beim Führen auf einer <strong>VJP</strong> ist immer der: Ich möchte, wie auf der Jagd, mit<br />
dem Hund Beute machen. Das gelingt nur, wenn ich das Verhalten des Wildes kenne und zu nutzen weiß.<br />
Es ist auf vielen Anlageprüfungen zu beobachten, dass manche Hunde ihren Führern auf diesem Gebiet<br />
überlegen sind. Dass der Hund am Prüfungstag nicht mehr gefüttert werden soll, ist genauso selbstverständlich<br />
wie das Mitführen von Wasser.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle recht herzlich bei Frieder Meidert für seine sehr interessanten und<br />
detaillierten Ausführungen bedanken. Ich bin mir sicher, dass sie vielen Hundeführern auf dem Weg zu<br />
unseren <strong>Verbands</strong>prüfungen helfen werden. Es ist dieses Engagement von aktiven Jägern und Rüdemännern,<br />
welches unsere Rasse geprägt und den Verein nach vorn gebracht hat. Ich wünsche dir weiterhin viel<br />
Suchenglück und Waidmannsheil.<br />
Jan Schafberg<br />
www.drahthaar.de<br />
Band 90/2012<br />
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