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new - Berlin Fashion Week

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TrenD1011TREND<strong>Berlin</strong> asAsia’s ticketto globalfashionTheInternationalGatewayby Alonso Dominguez© Seoul <strong>Fashion</strong> <strong>Week</strong> A/W12 for sugarhigh publishing, David Sheldrick© Z&DeeunrecognitionIn der Modebranche herrscht leider ein allgemeines Einvernehmendarüber, dass jenseits einer geographischen Grenze, die östlich vonEuropa verläuft, nur Japan in Sachen Mode wirklich ernst zu nehmenist. Eine andere, weit verbreitete Annahme ist, dass Asiens Konsumverhaltenals ein reiner „Outside-in-Prozess“ zu verstehen ist – weswegenman gut und gern die Modebranche dieses Teils der Welt ignorierenkann. Und tatsächlich scheint es beim ersten Blick auf Asiens Konsumkultur,als ob die östlichen Märkte westliche Trends (insbesondere imBereich der Mode) einfach nur kopieren – nach dem Motto: was dort„hip“ ist, wollen wir auch. Bei genauem Hinschauen bzw. direktemKontakt mit der Modeszene Asiens wird jedoch schnell klar: Asiens<strong>Fashion</strong>designer kopieren nicht einfach nur westliche Modetrends, sieentwerfen vielmehr einen eigenen unverkennbaren Stil – mit dempotenziellen Ziel, mit ihren Trends die Welt zu erobern.Einige Designer haben die asiatische „Identitätskrise“ erkannt, undbemühen sich – wenn auch bislang nur mit mäßigem Erfolg – dieseNische zu bedienen. Ein Beispiel hierfür ist das Label Shang Xia vonHermès, das die legendäre Qualität der französischen Nobelmarke mittraditioneller chinesischer Couture gekonnt in sich vereint und so denWunsch vieler Chinesinnen und Chinesen nach Luxus und eigenerkultureller Identität erfüllt, wenn auch eher zufällig, denn ursprünglichwurde das Label kreiert, um die Nachfrage nach Hermès-Produktenin der Volksrepublik wieder anzukurbeln. Aus dem gleichen Grundist auch der Bereich unabhängiger Nachwuchslabels, gemessen aneuropäischen oder amerikanischen Standards, noch weitgehend unterentwickelt.Hier wird es noch eine ganze Weile dauern, bis man voneiner selbstbewussten, individualistischen Modekultur, einem finanzielltragfähigen, dezentralen Ökosystem der Mode sprechen kann.There’s an unfortunate sweeping geographical generalization in thefashion industry: the only thing relevant east of Europe is Japan. Astrong assumption suggests that Asia’s process of consumption is anoutside-in-only culture, making it easy to ignore half the planet’sfashion presence. Indeed, at a simple glance, the track record of Asianconsumerism is likely to attest to the fact that East markets tend tosimply transpose Western contemporary culture (namely fashion, forthe sake of this essay) verbatim, with little regard for context orrelevance – they have it, we want it. In closer look, however, the formeris rendered obsolete upon contact with a bracket of the fashion communitywhose agenda goes far beyond copying the West and into producinga representative sartorial identity of their own – with potential plans,perhaps, of world domination.Identifying this as an identity crisis, some have tried – albeit, unsuccessfully– to satisfy this niche bracket: Hermès’ Shang Xia being a perfectexample. A label cleverly combining the French house’s legendarycraftsmanship with traditional Chinese couturerie, feeding the localdesire for a luxury identity, if only, unfortunately, haphazardly – thelabel was originally created to dodge and redistribute the demand forHermès in the People’s Republic. By the same token, the concept ofindepen dent, up-and-coming labels is still fairly unexplored (by Europeanor American standards) and has yet to catch up to become theself-aware, individualistic culture that breeds and sustains a financiallyhealthy, off-centre fashion ecosystem.

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