ICD-10-GM Version 2011 Systematisches Verzeichnis

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Internationale Klassifikation der Krankheiten - ICD-10-GM 2011F98.-Andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheitund JugendDieser heterogenen Gruppe von Störungen ist der Beginn in der Kindheit gemeinsam, sonst unterscheiden siesich jedoch in vieler Hinsicht. Einige der Störungen repräsentieren gut definierte Syndrome, andere sind jedochnicht mehr als Symptomkomplexe, die hier aber wegen ihrer Häufigkeit und ihrer sozialen Folgen und weil sieanderen Syndromen nicht zugeordnet werden können, aufgeführt werden.Exkl.: Emotional bedingte Schlafstörungen (F51.-)Geschlechtsidentitätsstörung des Kindesalters (F64.2)Kleine-Levin-Syndrom (G47.8)Perioden von Atemanhalten (R06.88)Zwangsstörung (F42.-)F98.0 Nichtorganische EnuresisDiese Störung ist charakterisiert durch unwillkürlichen Harnabgang am Tag und in der Nacht, untypisch für dasEntwicklungsalter. Sie ist nicht Folge einer mangelnden Blasenkontrolle aufgrund einer neurologischenKrankheit, epileptischer Anfälle oder einer strukturellen Anomalie der ableitenden Harnwege. Die Enuresiskann von Geburt an bestehen oder nach einer Periode bereits erworbener Blasenkontrolle aufgetreten sein. DieEnuresis kann von einer schweren emotionalen oder Verhaltensstörung begleitet werden.Funktionelle EnuresisNichtorganische primäre oder sekundäre EnuresisNichtorganische HarninkontinenzPsychogene EnuresisExkl.: Enuresis o.n.A. (R32)F98.1 Nichtorganische EnkopresisWiederholtes willkürliches oder unwillkürliches Absetzen von Faeces normaler oder fast normaler Konsistenzan Stellen, die im soziokulturellen Umfeld des Betroffenen nicht dafür vorgesehen sind. Die Störung kann eineabnorme Verlängerung der normalen infantilen Inkontinenz darstellen oder einen Kontinenzverlust nach bereitsvorhandener Darmkontrolle, oder es kann sich um ein absichtliches Absetzen von Stuhl an dafür nichtvorgesehenen Stellen trotz normaler physiologischer Darmkontrolle handeln. Das Zustandsbild kann alsmonosymptomatische Störung auftreten oder als Teil einer umfassenderen Störung, besonders eineremotionalen Störung (F93.-) oder einer Störung des Sozialverhaltens (F91.-).Funktionelle EnkopresisNichtorganische StuhlinkontinenzPsychogene EnkopresisSoll die Ursache einer eventuell gleichzeitig bestehenden Obstipation angegeben werden, ist einezusätzliche Schlüsselnummer zu benutzen.Exkl.: Enkopresis o.n.A. (R15)DIMDIF98.2 Fütterstörung im frühen KindesalterEine Fütterstörung mit unterschiedlicher Symptomatik, die gewöhnlich für das Kleinkindalter und früheKindesalter spezifisch ist. Im allgemeinen umfasst die Nahrungsverweigerung extrem wählerischesEssverhalten bei angemessenem Nahrungsangebot und einer einigermaßen kompetenten Betreuungsperson inAbwesenheit einer organischen Krankheit. Begleitend kann Rumination - d.h. wiederholtes Heraufwürgen vonNahrung ohne Übelkeit oder eine gastrointestinale Krankheit - vorhanden sein.Rumination im KleinkindalterExkl.: Anorexia nervosa und andere Essstörungen (F50.-)Fütterprobleme bei Neugeborenen (P92.-)Fütterschwierigkeiten und Betreuungsfehler (R63.3)Pica im Kleinkind- oder Kindesalter (F98.3)F98.3 Pica im KindesalterAnhaltender Verzehr nicht essbarer Substanzen wie Erde, Farbschnipsel usw.. Sie kann als eines von vielenSymptomen einer umfassenderen psychischen Störung wie Autismus auftreten oder sie kann als relativ isoliertepsychopathologische Auffälligkeit vorkommen; nur das letztere wird hier kodiert. Das Phänomen ist beiintelligenzgeminderten Kindern am häufigsten. Wenn eine solche Intelligenzminderung vorliegt, ist alsHauptdiagnose eine Kodierung unter F70-F79 zu verwenden.226

Kapitel VF98.4 Stereotype BewegungsstörungenWillkürliche, wiederholte, stereotype, nicht funktionale und oft rhythmische Bewegungen, die nicht Teil eineranderen psychischen oder neurologischen Krankheit sind. Wenn solche Bewegungen als Symptome eineranderen Störung vorkommen, soll nur die übergreifende Störung kodiert werden. NichtselbstbeschädigendeBewegungen sind z.B.: Körperschaukeln, Kopfschaukeln, Haarezupfen, Haaredrehen,Fingerschnipsgewohnheiten und Händeklatschen. Stereotype Selbstbeschädigungen sind z.B.: WiederholtesKopfanschlagen, Ins-Gesicht-schlagen, In-die-Augen-bohren und Beißen in Hände, Lippen oder andereKörperpartien. Alle stereotypen Bewegungsstörungen treten am häufigsten in Verbindung mitIntelligenzminderung auf; wenn dies der Fall ist, sind beide Störungen zu kodieren.Wenn das Bohren in den Augen bei einem Kind mit visueller Behinderung auftritt, soll beides kodiert werden:das Bohren in den Augen mit F98.4 und die Sehstörung mit der Kodierung der entsprechenden somatischenStörung.Stereotypie/abnorme GewohnheitExkl.: Abnorme unwillkürliche Bewegungen (R25.-)Bewegungsstörungen organischer Ursache (G20-G25)Daumenlutschen (F98.8)Nägelbeißen (F98.8)Nasebohren (F98.8)Stereotypien als Teil einer umfassenderen psychischen Störung (F00-F95)Ticstörungen (F95.-)Trichotillomanie (F63.3)F98.5 Stottern [Stammeln]Hierbei ist das Sprechen durch häufige Wiederholung oder Dehnung von Lauten, Silben oder Wörtern, oderdurch häufiges Zögern und Innehalten, das den rhythmischen Sprechfluss unterbricht, gekennzeichnet. Es sollals Störung nur klassifiziert werden, wenn die Sprechflüssigkeit deutlich beeinträchtigt ist.Exkl.: Poltern (F98.6)Ticstörungen (F95.-)F98.6 PolternEine hohe Sprechgeschwindigkeit mit Störung der Sprechflüssigkeit, jedoch ohne Wiederholungen oderZögern, von einem Schweregrad, der zu einer beeinträchtigten Sprechverständlichkeit führt. Das Sprechen istunregelmäßig und unrhythmisch, mit schnellen, ruckartigen Anläufen, die gewöhnlich zu einem fehlerhaftenSatzmuster führen.Exkl.: Stottern (F98.5)Ticstörungen (F95.-)F98.8 Sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in derKindheit und JugendAufmerksamkeitsstörung ohne HyperaktivitätDaumenlutschenExzessive MasturbationNägelkauenNasebohrenDIMDIF98.9 Nicht näher bezeichnete Verhaltens- oder emotionale Störungen mit Beginn in derKindheit und JugendNicht näher bezeichnete psychische Störungen(F99-F99)F99Psychische Störung ohne nähere AngabeInkl.: Psychische Krankheit o.n.A.Exkl.: Organische psychische Störung o.n.A. (F06.9)227

Kapitel VF98.4 Stereotype BewegungsstörungenWillkürliche, wiederholte, stereotype, nicht funktionale und oft rhythmische Bewegungen, die nicht Teil eineranderen psychischen oder neurologischen Krankheit sind. Wenn solche Bewegungen als Symptome eineranderen Störung vorkommen, soll nur die übergreifende Störung kodiert werden. NichtselbstbeschädigendeBewegungen sind z.B.: Körperschaukeln, Kopfschaukeln, Haarezupfen, Haaredrehen,Fingerschnipsgewohnheiten und Händeklatschen. Stereotype Selbstbeschädigungen sind z.B.: WiederholtesKopfanschlagen, Ins-Gesicht-schlagen, In-die-Augen-bohren und Beißen in Hände, Lippen oder andereKörperpartien. Alle stereotypen Bewegungsstörungen treten am häufigsten in Verbindung mitIntelligenzminderung auf; wenn dies der Fall ist, sind beide Störungen zu kodieren.Wenn das Bohren in den Augen bei einem Kind mit visueller Behinderung auftritt, soll beides kodiert werden:das Bohren in den Augen mit F98.4 und die Sehstörung mit der Kodierung der entsprechenden somatischenStörung.Stereotypie/abnorme GewohnheitExkl.: Abnorme unwillkürliche Bewegungen (R25.-)Bewegungsstörungen organischer Ursache (G20-G25)Daumenlutschen (F98.8)Nägelbeißen (F98.8)Nasebohren (F98.8)Stereotypien als Teil einer umfassenderen psychischen Störung (F00-F95)Ticstörungen (F95.-)Trichotillomanie (F63.3)F98.5 Stottern [Stammeln]Hierbei ist das Sprechen durch häufige Wiederholung oder Dehnung von Lauten, Silben oder Wörtern, oderdurch häufiges Zögern und Innehalten, das den rhythmischen Sprechfluss unterbricht, gekennzeichnet. Es sollals Störung nur klassifiziert werden, wenn die Sprechflüssigkeit deutlich beeinträchtigt ist.Exkl.: Poltern (F98.6)Ticstörungen (F95.-)F98.6 PolternEine hohe Sprechgeschwindigkeit mit Störung der Sprechflüssigkeit, jedoch ohne Wiederholungen oderZögern, von einem Schweregrad, der zu einer beeinträchtigten Sprechverständlichkeit führt. Das Sprechen istunregelmäßig und unrhythmisch, mit schnellen, ruckartigen Anläufen, die gewöhnlich zu einem fehlerhaftenSatzmuster führen.Exkl.: Stottern (F98.5)Ticstörungen (F95.-)F98.8 Sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in derKindheit und JugendAufmerksamkeitsstörung ohne HyperaktivitätDaumenlutschenExzessive MasturbationNägelkauenNasebohrenDIMDIF98.9 Nicht näher bezeichnete Verhaltens- oder emotionale Störungen mit Beginn in derKindheit und JugendNicht näher bezeichnete psychische Störungen(F99-F99)F99Psychische Störung ohne nähere AngabeInkl.: Psychische Krankheit o.n.A.Exkl.: Organische psychische Störung o.n.A. (F06.9)227

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