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Wenn Engel reisen - Balduins Box eV

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<strong>Wenn</strong> <strong>Engel</strong> <strong>reisen</strong> ...Mitten im Tagwerk innehaltenmich setzen müssenwie ein weicher Zwangzu wissenmich trotz Eiseskälte jetzt im Feuer wälzen.Mit brennenden Gegenständenin der Handblassen Bildern im KopfMelodien aus deiner Zeitum dich für Momente bewusst wieder zu holenin meinen Alltag.Manchmal Glück habenbeim Anblick der vertrauten Dingevon denen ich mich trennen wollteund merkendass du <strong>Engel</strong>chen doch nicht ewig schläfstplötzlich gezwungen zu ahnendass du heimlich etwas zurechtrückstFäden knüpfst in meinem Leben.Leise meinen Kopf meine Handmein Herz berührstkleine Ärmchen die sich von hintenum meinen Hals legenein Köpfchen das sich wieder an meine Wange schmiegt.Dann manchmalschaffe ich es trotz Herzjagenund nassem Gesichtganz selten aber nursehr sehr ruhig zu sein4


gespannt zu lauschenum ihn dann zu hören.DEINEN FLÜGELSCHLAGUnd immer wieder ist es neuimmer wieder anders wie du mir begegnestoft nur geahnt ... selten gespürtaber immer geheimnisvollimmer bezaubernddiese Zwiesprachewährend wir beide Sand mit Sternchen mischen.Ich mit meiner lächerlich irdischen Freudedu mit deiner <strong>Engel</strong>sgeduldwas tunfliegen mit dirweiterlaufen mit deiner Schwesterdu legst mahnenddeinen Zeigefinger auf die Lippenum diesem Denken schweigen zu gebieten.Komm weiterhin in diesen Momentenverleihe mir Flügel für kurze Zeitund dann gehe wiederohne Fußspuren oderFingerabdrücke zu hinterlassenwie schon einmal in meinem Leben.Geh wieder zurück tief ganz tiefnach Hause in unser Herzund schlaf weitermein <strong>Engel</strong>.Bis zum nächsten Mal!Hermann Hesse5


Du hast ein Recht auf deineTrauerDu darfst dich deinen Verlusten widmen,musst nicht verdrängen, was dich beschwert.Du hast ein Recht, das abzutrauern,was dich so tief enttäuscht hatund was du nicht ändern kannst.Du hast ein Recht auf deine Tränen,auf dein Schweigen,auf deine Ratlosigkeit,auf deine innere und äußere Abwesenheit.Du musst nicht den Glücklichen spielen,nicht über den Dingen stehen.Du hast ein Recht, die wegzuschicken,die dich mit Gewalt aus deiner Trauerherausholen wollen, weil deine Trauersie selbst bedroht.Du hast ein Recht auf deine Trauerzeit.Du hast ein Recht,mit denen nicht reden zu wollen,die dir ein schlechtes Gewissen machenfür deine Dunkelheit und Trauer.Die mit Sprüchen kommenund dich mit diesen Sprüchenunter Druck zu setzen versuchen.Du hast ein Recht auf deine Trauerstille.Ulrich Schaffer: „Grundrechte“6


Der kleine Prinz<strong>Wenn</strong> du bei Nacht den Himmel anschaust,so ist es dir, als leuchten tausend Sterne,weil ich auf einem von ihnen wohne,weil ich auf einem von ihnen lache.Und wenn du dich getröstet hast,wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine PrinzErinnerungen sind kleine Sterne,die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.unbekannt7


GedankenWeil deine Augen so voll Trauer sind,und deine Stirn so schwer ist von Gedanken,lass mich dich trösten, so wie man ein Kindin Schlaf einsingt, wenn letzte Sterne sanken.Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind,dir ihren hellsten Sonnentag zu schenken,den schönsten Traum auf dich herabzusenken,weil deine Nächte so voll Wolken sind.Und wenn dein Mund ein neues Lied beginnt,dann will ich Meer und Wind und Sonne danken,weil deine Augen so voll Trauer sind,und deine Stirn so schwer ist von Gedanken...Mascha KalékoDer Junge und die Bohne(eine wahre Geschichte)An einem Tag im Frühling brachte ein Junge von der Schule einenkleinen Blumentopf mit nach Hause. Darin war ein winziges Pflänzchen.Die Kinder hatten in der Klasse Bohnen ausgesät und jederdurfte seine Pflanze selber großziehen. Darauf waren alle gespannt...Der Junge stellte seine Bohne ans Fenster, gab ihr Wasser und schautejeden Tag nach ihr. Die Bohne hatte es gut und wuchs langsam in dieHöhe. Und der Junge freute sich.Eines Tages, als die Bohne schon viele grüne Blätter hatte, wurde derJunge sehr krank und er musste in eine Klinik. Dort waren viele Kinderauch so krank und manche schon sehr lange. Der Junge war ganz8


tapfer und wollte schnell wieder gesund werden, nach seiner Bohneschauen und seine Freunde wiedersehen.Doch der Junge kam nie wieder nach Hause ...Die Bohne stand einige Zeit ganz allein am Fenster und wartete aufihr Wasser ...Einmal ging die Mutti des Jungen daran vorbei, sah die Pflanze unddachte an ihr Kind. Wie gern wollte es seine Bohne wachsen sehen ...Sie nahm eine Gießkanne und gab der Bohne Wasser, jeden Tag, wieihr Junge.... Und die Bohne wuchs weiter.Bald war sie schon fast einen halben Meter hoch und hatte kleineweiße Blüten bekommen.Dann war es Sommer.Die Bohne wuchs nicht mehr, sie war jetzt groß und trug Früchte.Dick und grün hingen sie an ihren Stängeln. Was hätte sich der Jungedarüber gefreut. Seine Mutti dachte an ihn und wollte sehen, wieviele junge Bohnen an der Pflanze hingen ... und zählte.Da geschah ein kleines Wunder: Es waren acht. Acht große dickeBohnen. Doch unter einem Blatt war ganz versteckt noch eine winzigkleine und hellgrüne Bohne. Die neunte. Sie wollte wohl nicht größersein...Die Mutti wusste, was das Wunder war ...In diesem Sommer wäre der Junge neun Jahre alt geworden.Regina Träger (Februar 2000)9


Schritt für SchrittManchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, dieist so schrecklich lang, das kann ich niemals schaffen. Der StraßenkehrerBeppo sagt: „Man darf niemals an die ganze Straße auf einmaldenken. Man muss nur an den nächsten Atemzug, an den nächstenBesenstrich denken. Auf einmal merkt man, dass man, Schritt fürSchritt, die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt,wie, und man ist nicht außer Puste.“aus Michael Ende: MomoSpurenDie Augen eines neugeborenen Kindesleuchtend von dieser Spur Ewigkeitdiesem Glänzen aus einer anderen Welt die es noch kenntMorgen schon beginnt dieser Glanz zu verblassenund übermorgen werden wir ihn nicht mehr sehenDie Zeit hat Besitz ergriffenvon dem kleinen Menschenund trägt ihn mit sich fortin die Stürme unserer WeltNur in der Tiefe der Seelebleibt eine Ahnung zurück unauslöschlichvon dem Land der Verheißungaus dem wir gekommen sindUnbekannt10


Alles hat seine StundeEin Trost, wenn Kälte alles umgreift,weil Sommer und Ernte wieder kommen werdenim stetigen Laufe des Jahres.Ein Trost, wenn einer vor Trümmern steht und weiß,es kommt die Zeit, in der neuer Aufbau möglich ist undgelingt.Ein Trost, wenn etwas verloren gingund die Hoffnung gefunden ist, dass die Suche zum Zielführt.Ein Trost, wenn alles zerreißtund doch nicht alles verloren ist,weil sich zusammenfügen lässt, was zerrissen ist.Ein Trost, wenn das Schweigen bedrückt,weil die Stimmen, die das Schweigen brechen, schon nahen.Ein Trost, wenn Hass verletzt,weil am Ende doch die Liebe siegen wird.Ein Trost mitten im Krieg;Auch in der größten Verzweiflung stirbt die Sehnsucht nachFrieden nicht.Ein Trost in allen Toden um uns und in uns,weil das Leben den Tod besiegt.Alles hat seine Zeit.Aber über der Zeit steht Gott.Seine Gnade hält dich fest.Auf den hellen Seitenund auch auf der dunklen Seite der Zeit.Alles hat seine Zeit.Alle Zeit aber hat ihre Gnade.Unbekannt11


DrübenGeh nur beruhigt,dort wartet schon der <strong>Engel</strong> auf dich …Geh nur beruhigt,die Wege drüben sind leicht zu gehen,weich ist das Gras unter den Füßen,und klar ist die Luft wie nirgendwo sonst.Geh nur beruhigt,dort wartet schon der <strong>Engel</strong> am Tor.Geh nur beruhigt,drüben ist Liebe und Vergebung der Sünden.Wunden heilen und Narben verblassen.Wirf alle Lasten ab, mach dich leicht.Geh nur beruhigt,die Tür steht weit offen, du wirst schon erwartet.Geh nur beruhigt,sag „Vater“ und „Heimkehr“. Lass los, was du hältst.Mach dich wehrlos und offen für das Wunder von AuferstehungundVerwandlung.Streck deine Hände aus.Geh nur beruhigt,dort wartet schon der <strong>Engel</strong> auf dich.Unbekannt„Nur wenige Menschen sind wirklich lebendigund die, die es sind, sterben nie.Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind.Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.“Ernest Hemingway12


Segen der TrauerndenGesegnet seien alle,die mir jetzt nicht ausweichen.Dankbar bin ich für jeden,der mir einmal zulächeltund mir seine Hand reicht,wenn ich mich verlassen fühle.Gesegnet seien die,die mich immer noch besuchen,obwohl sie Angst haben,etwas Falsches zu sagen.Gesegnet seien alle,die mir erlauben,von dem Verstorbenen zu sprechen.Ich möchte meine Erinnerungennicht totschweigen.Ich suche Menschen,denen ich mitteilen kann,was mich bewegt.Gesegnet seien alle,die mir zuhören,auch wenn das,was ich zu sagen habe,sehr schwer zu ertragen ist.Gesegnet seien alle,die mich nicht ändern wollen,sondern geduldig so annehmen,wie ich jetzt bin.Gesegnet seien alle,die mich tröstenund mir zusichern,dass Gott mich nicht verlassen hat.Marie-Luise Wölfing13


<strong>Wenn</strong> du über dein Kindnachdenkst<strong>Wenn</strong> du über dein Kind nachdenkst,bleibe nicht bei den einzelnen Erinnerungen stehen.Frage dich vielmehr,was es dir mit seinem Leben eigentlich vermitteln wollte,was die Botschaft ist,die es dir sagen möchte.Welche Spur hat es in diese Welt eingegraben?Dabei ist es völlig gleichgültig,wie alt dein Kind war,als es gegangen ist.Es geht nicht darum,das Kind loszulassen,welche Mutter, welcher Vater könnte sein geliebtes Kind loslassen?Es geht darum, herauszufinden,was die Botschaft dieses Kindes für dich war,wie hat es dich verändert,wie viel Liebe ist in dir gewachsen,was hat also dein Kind aus dir herausgeliebt?Wie viel neue Liebe ist in dir gewachsen?Dein Suchen wird dir helfen,die Spur deines Kindes in dich aufzunehmenund weiterzutragen.Anselm Grün14


Ich habe dein inneresLicht gesehenDein Lächeln wird mir fehlen,dein Lachen, deine Lebensfreude,der Glanz in deinen Augen,dein Charme, deine Natürlichkeit.Ich bin glücklich, dir begegnet zu sein.Du hast mir viel gegeben,in den wenigen Stunden,die uns das Leben gönnte.Ich habe dein inneres Licht gesehen.Es strahlt wunderschön.Meine Erinnerung an dichwird immer lächeln.UnbekanntWeine nichtSteht nicht an meinem Grab und weint,ich bin nicht hier, ich schlafe nicht.Ich bin die tausend Winde,das Diamantenglitzern auf dem Schnee.Ich bin der Sonnenschein auf reifem Korn,ich bin der sanfte Herbstregen.wenn Ihr aufwacht in der Morgenstille,ich bin der schnelle Flügelschlagstiller Vögel im k<strong>reisen</strong>den Flug.Ich bin der Stern, sein mildes Licht in der Nacht.Steht nicht an meinem Grab und weint,ich bin nicht hier ...Lakota(-Indianer)15


Niemand, den man liebt,ist jemals totLiebe ist der Wunsch, etwas zu geben,nicht, zu erhalten.Bertold BrechtDer Mensch, den wir lieben,ist nicht mehr da, wo er war.Aber er ist überall da, wo wir sindund seiner gedenken.Augustinus<strong>Wenn</strong> Ihr sagt, es ist gut, dass es mich gab,dann hat mir das Leben viel Glück beschieden.UnbekanntNicht der Mensch hat am meisten gelebt,welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der,welcher sein Leben am meisten empfunden hat.Jean-Jacques RousseauEs ist nicht auszudenken,was Gott aus den Bruchstücken des Lebens machen kann,wenn wir sie ihm ganz überlassen.Blaise Pascal16


FlügelschlagStill, seid leise.Er war ein <strong>Engel</strong> auf der Reise.Er wollte ganz kurz bei euch sein,warum er ging, weiß Gott allein.Er kam von Gott, dort ist er wieder,sollte nicht auf unsere Erde nieder.Ein Hauch nur bleibt von ihm zurück,in eurem Herz ein großes Stück.Er wird für immer bei euch sein,vergesst ihn nicht, er war so klein.Geht nur ein Wind am milden Tag,so denkt: Es war sein Flügelschlag.Und wenn ihr fragt: Wo mag er sein?So wisst: <strong>Engel</strong> sind niemals allein.Er kann jetzt alle Farben seh´n,und barfuß durch die Wolken geh´n.Bestimmt lässt er sich hin und wiederbei anderen <strong>Engel</strong>kindern nieder.Und wenn ihr ihn auch sehr vermisst,und weint, weil er nicht bei euch ist,so denkt: Im Himmel, wo es ihn nun gibt,erzählt er stolz: Ich werd´ geliebt.UnbekanntSonnenstrahlFür einen Augenblick blieb die Erde stehen und ein kleiner Sonnenstrahltastete sich behutsam durch die Wolkendecke und strahlte hellin das Leben derer, die ihn trafen.Kleiner Sonnenstrahl, wir hatten keine Ahnung, dass du keine Chancebekommen würdest, noch heller zu werden, aber dein Licht wird immerin uns weiterleuchten.Unbekannt17


Es ist was es istEs ist Unsinnsagt die VernunftEs ist was es ist – sagt die LiebeEs ist Unglücksagt die BerechnungEs ist nichts als Schmerzsagt die AngstEs ist aussichtslossagt die EinsichtEs ist was es ist – sagt die LiebeEs ist lächerlichsagt der StolzEs ist leichtsinnigsagt die VorsichtEs ist unmöglichsagt die ErfahrungEs ist was es ist – sagt die LiebeErich FriedOrganisationen &Internetadressenwww.kinderfee-hamburg.deFamilienbegleitung, Trauerbegleitung undSterbebegleitung.18


www.muschel.netPortal für betroffene Eltern nach Fehlgeburt,Frühgeburt und bei stillgeborenenKindern.www.sternenkinder-eltern.deFür Eltern, die ihr Kind kurz vor, währendoder nach der Geburt verloren haben.www.verwaiste-eltern.deFür verwaiste Eltern und Geschwister. Hilfeund Beratung, Selbsthilfegruppen, Trauerseminare(auch für Geschwister) undregelmäßige Treffen.www.sternenkinderbruecke.deHilfen, Tipps und Ratschläge für Trauerfeiernund Beerdigungen.www.lebenohnedich.deWebsite für verwaiste Eltern undGeschwister. Hier haben Sie dieMöglichkeit, eine Gedenkseite einzurichten.19


BuchempfehlungenLichtblicke in Zeiten der TrauerVon Alan D. Wolfelt. Wunderbare Texte.Nur ein Hauch von LebenVon Barbara Küner-Riebel. Eltern berichten von ihren Erlebnissen.Der frühe Verlust eines Kindes.Von Manfred Beutel. Bewältigung und Hilfe bei Frühgeburt, Todgeburt undplötzlichem Kindstod.Ein Stern, der nicht leuchten konnte.Von Klaus Schäfer. Rat- und Trostbuch.<strong>Wenn</strong> Kinder trauernVon Anja Wiese. Sehr hilfreiche Anleitung für Eltern und Geschwister. Das neueFamilienleben, das Leben neu ordnen und wie wichtig Trauer ist, sind auchThemen in diesem Buch.Tod und Sterben – Kindern erklärt.Von Andrea Moritz. Pädagogische Anleitung für Eltern von Kindern von 5 bis12 Jahren.Für Geschwisterkinder:Und was kommt nach tausend?Von Anette Bley. Ab 4 Jahre/Ravensburger Verlag. Sensibel erzählte Geschichteüber Trauer und Tod.„Was ist das?“, fragt der FroschVon Max Velthuijs. Der Frosch und seine Freunde, Schweinchen, Ente und Hase,finden eine reglose Amsel. Mit liebevollen Bildern werden Kindern der Tod,Beerdigung, aber auch das Leben nahegebracht.20


<strong>Balduins</strong> <strong>Box</strong> e. V.Geschwister-Scholl-Str. 13120251 HamburgTelefon: 040 38 64 65 50info@balduins-box.orgwww.balduins-box.org

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