4April 1013 <strong>WIR</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Hassel</strong>-<strong>Süd</strong> / Bergmannsglück 34. JahrgangAb August einklagbarer Anspruch auf einen Kita-Platz<strong>Hassel</strong>. Ab dem 01.08.2013 hat jedes Kind zwischendem vollendeten ersten und dem vollendetendritten Lebensjahr einen Anspruch aufeinen Platz in einer Kindertageseinrichtung(„Kita“). Bis zum kommenden Sommer stehenin NRW insgesamt 144.000 Plätze zur Verfügung.106.000 Kita-Plätze und 38.000 Plätzebei Tagesmüttern. Damit erreicht NRW die vorgegebeneZielquote von 33%. Gelsenkirchenwird sogar mit einer Quote von 35,7% zu denSpitzenreitern in NRW gehören.Für die Eltern ist die Betreuung in einer Kitaeine unverzichtbare und wichtige Hilfe. Teilweiseist die gesamte Familien- und Berufsplanungauf die Unterbringung des Kindes ineiner Kita ausgerichtet. Den Rechtsanspruchhaben - nach dem Gesetz – die Träger der öffentlichenJugendhilfe – also die Städte - zugewährleisten: Die Städte können sich nichtdarauf berufen, dass die Kapazitäten erschöpftsind und der Anspruch nicht zu erfüllen ist.Insoweit stellt sich die Frage, ob und wie dernicht vorhandene Kita-Platz durch die betroffenenEltern einklagbar ist.Eltern, die einen Kita-Platz anstreben, müssensich zunächst um einen Kita-Platz bewerben.Hierbei ist zu beachten, dass Eltern grundsätzlichein Wahlrecht haben und nicht jeden Platzannehmen müssen, der ihnen angeboten wird.Grundsätzlich gilt die „wohnortnahe Unterbringung“des Kindes. Falls der Kita-Platz nichtzur Verfügung gestellt werden kann, wählendie Eltern oftmals die selbstorganisierte Kinderbetreuung.Somit geht es in dem Verfahrenauf Durchsetzung des Anspruchs um die Erstattungder Aufwendungen für die selbstorganisierteKinderbetreuung.Es stehen mehrere Anspruchsgrundlagen zurVerfügung, die in der Rechtsprechung diskutiertwerden: Folgenbeseitigungs-/Entschä-digungsanspruch, Anspruch auf Kostenersatzanalog dem SGB VIII, Sozialrechtlicher Herstellungsanspruchoder Staatshaftungsanspruch.Dass ein solcher einklagbarer Rechtsanspruchbesteht, wurde bereits in Rheinland-Pfalzentschieden. Das Oberverwaltungsgericht inKoblenz hat entschieden, dass eine Stadt dieKosten zum Beispiel für eine private Krippe tragenmuss, wenn sie einem Kind keinen eigenenKita-Platz anbieten kann. Allerdings ist dieseEntscheidung des OberverwaltungsgerichtsRheinland-Pfalz noch nicht rechtskräftig. Wegender grundsätzlichen Bedeutung auch fürandere Städte hat das Oberverwaltungsgerichtdie Revision vor dem Bundesverwaltungsgerichtin Leipzig zugelassen.Quelle: Rechtsanwalt Karl-Heinz Hanfler,Polsumer Straße 169, 45896 Gelsenkirchen.Leben statt Leerstand auf der Polsumer Straße<strong>Hassel</strong>. Die Polsumer Straße, im Volksmundauch <strong>Hassel</strong>er Einkaufsmeile genannt, sieht anvielen Stellen traurig aus. Leider findet mandort heute zahlreiche ungenutzte Läden mitkahlen Schaufenstern, die schon lange leer stehen.Kein schönes Bild und vielen Bürgern einDorn im Auge.Doch das soll sich jetzt ändern. Ein „GeschichtlicherNachmittag“ dient als Auftaktveranstaltungeiner privaten und überparteilichenInitiative zur Leerstandsbehebung in <strong>Hassel</strong>.Am 11. April 2013 wird von 11:00 bis 18:00Uhr im Ladenlokal Polsumer Straße 160 inGelsenkirchen-<strong>Hassel</strong> unter dem Motto „Kohlewar nicht alles?!“ ein geschichtlicher Nachmittagstattfinden. Unter diesem Motto und mitdieser Fragestellung wird der Freundeskreis fürGeschichte <strong>Hassel</strong>/Bergmannsglück anhandvon Fotografien, Texten und Materialien einenBlick zurück in die Vergangenheit des Stadtteilsgewähren.Der Fokus der Veranstaltung liegt zum einenauf einem Rückblick auf die ursprünglich eherländlich-landwirtschaftliche Prägung Has-sels und die nachfolgende für den Stadtteilsehr bedeutungsvolle Bergbaugeschichte. DieAusstellung greift aber zugleich auch die gegenwärtigeSituation der großen Anzahl vonGewerbeleerständen im Stadtteil auf, in demsie einen in jüngster Zeit entstandenen Leerstand(Schlecker) im Sinne des Stadtteils belebt.Ausstellende Gäste werden an diesemTag auch der Knappenverein St. Barbara undder Siedlerbund Flachsstraße sein. Neben geschichtlichenExponaten werden auch Aquarelleund Zeichnungen des HobbymalersDieter Thamm zu sehen sein. Außerdem wirddie Autorin Margit Kruse aus <strong>Hassel</strong> ihren neuenKrimi, der in Bergmannsglück spielt, vorstellen.Bereits Mitte des vergangenen Jahreswurde ein Anfang gemacht.Mit einem Schaufenster in die Geschichte <strong>Hassel</strong>seröffnete der Lokalhistoriker Egon Kopatzan der Polsumer Straße 160 eine kleine Ausstellung.Die Eigentümer, Familie Sauerbaum,hatten es ermöglicht.
<strong>WIR</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Hassel</strong>-<strong>Süd</strong> / Bergmannsglück 34. Jahrgang April 2013 5Wann wird eine normale Vergesslichkeit zur Demenz?<strong>Hassel</strong>. Vergesslichkeit ist normal – bis zueinem gewissen Grad. Doch wo fängt eine Demenzerkrankungan? Betroffene und ihre Angehörigenverzweifeln an dieser Frage.Für die <strong>SPD</strong>-Bezirksverordnete Christa Petersspielt dieses Thema angesichts der Altersentwicklungim Stadtteil eine wichtige Rolle. Hierbrauchen Familien Unterstützung. Wichtig istzunächst: Demenz ist der allgemeine Begriff,aber sie hat verschiedene Ursachen. Alzheimerist mit 60 bis 70 Prozent aller Fälle die häufigsteUrsache, erklärt Katharina Bürger vom Institutfür Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD)am Klinikum der Universität München.Eine Alzheimer-Demenz falle zuerst durch Beeinträchtigungender Gedächtnisleistungenauf, erläutert Professor Matthias Schroeterschen mit einem guten Gedächtnis die Defizitedurch die Krankheit anfangs noch gut kompensierenkönnten. „Wenn ältere Menschenbekannte Wege nicht mehr finden, ist das eineindeutiges Zeichen“, sagt Bürger. Bei Orientierungsstörungenstecke ein größeres Problemdahinter.Wortfindungsstörungen treten meist erst imspäteren Verlauf einer Alzheimer-Demenz auf.Zu einem Arzt gehen sollten Betroffene dann,wenn sie den Eindruck haben, dass ihr Zustandüber ein oder zwei Jahre schlechter gewordensei, rät Bürger: „Wenn eine leichte Vergesslichkeitgleichbleibt, ist das kein großes Alarmsignal.“Quelle: Die Welt Online, Philipp Laage, 20.02.2013suchen für die kommende Session Mitglieder für ihr Männerballett.Interessierte können sich bei folgender Telefonnummer melden: 0209 39 05 32.Glück auf!<strong>SPD</strong> <strong>Hassel</strong>-<strong>Süd</strong> fordert Stadtteilentwicklung ein<strong>Hassel</strong>. „Es ist nicht hinnehmbar wie stiefmütterlichmit der Polsumer Straße und demStadtteil <strong>Hassel</strong> umgegangen wird. Die Verwaltungverhält sich abenteuerlich, wenn siezwei Lebensmittel-Discounter ohne schlüssigesVerkehrskonzept für die Ein- und Ausfahrtenan der Polsumer Straße bauen lässt“,so Reinhard Ostermann, <strong>SPD</strong>- Ratvertreter fürden Stadtteil.Die Anzahl der Geschäfte an der PolsumerStraße nimmt stetig ab. Die Discounter, dieeigentlich Lauf-Kundschaft auch für die anderenGeschäfte anziehen sollten, schaffen diesvom Max-Planck-Institut für Kognitions- undNeurowissenschaften in Leipzig: „Die Betroffenenvergessen, was sie vor kurzem erlebthaben.“ Oder neue Gesprächsinhalte würdennicht im Gehirn eingespeichert, während alteErinnerungen - etwa aus der Kindheit - abgerufenwerden können. Für eine Demenz müsseaber eine Beeinträchtigung des Alltags hinzukommen,erläutert Bürger: „Das ist deutlichmehr als Vergesslichkeit.“ Bisher bewältigteAufgaben könnten Betroffene nicht mehr erledigen.„Dinge, die vorher kein Problem waren,werden schwierig“, erklärt Professor EmrahDüzel, Direktor des Instituts für kognitive Neurologieund Demenzforschung am UniversitätsklinikumMagdeburg. Diese Veränderungenentstünden aber sehr schleichend, zumal Mennicht.„Wir brauchen ein Gesamtkonzept fürdie Polsumer Straße. Daran arbeiten die Jungsozialistenund die <strong>SPD</strong> <strong>Hassel</strong>-<strong>Süd</strong> schonseit Jahren, aber bislang ohne Unterstützungdurch die Verwaltung.Man darf nicht erst anfangen, wenn allesschon den Bach runter gegangen ist“, erklärtChristian Fischer, stellvertretender <strong>SPD</strong>-Vorsitzenderim Stadtteil. <strong>Hassel</strong>-<strong>Süd</strong> war für dasStadtteil-Umbauprogramm vorgesehen, dochdann hat die Verwaltung die Umsetzung zurückgestelltund auf Innovation City gehofft.Den Zuschlag bekam aber Bottrop.Für Dominic Schneider vom <strong>SPD</strong>-<strong>Ortsverein</strong>muss jetzt schnell etwas passieren: „Die vielfältigeNah-Versorgung der Bürger ist kaumnoch gegeben. Zum Jahresbeginn hat der letzteMetzger auf dem südlichen Teil der PolsumerStraße dicht gemacht.Wir fordern die Verwaltung und den Rat auf,endlich wirksam etwas zu unternehmen undnicht tatenlos mit anzusehen wie der Stadtteilweiter absackt. <strong>Hassel</strong> und ganz besonders diePolsumer Straße müssen jetzt in das Stadtteil-Umbauprogrammaufgenommen werden.“Hundeauslauffläche auf der Kokerei <strong>Hassel</strong><strong>Hassel</strong>. Wo soll sie hin – die geplante Hundeauslaufflächeauf dem Gelände der ehemaligenKokerei <strong>Hassel</strong>?Die <strong>SPD</strong> Ratsfraktion (Reinhard Ostermann,Axel Barton) nahm das vorgesehene Geländeam ehemaligen Haupteingang Marler Straßemit der RAG MI in Augenschein. Nach der Erläuterungvon Herrn Duddek (RAG MI), dassdieser Geländeteil für den Anbau von Biomasselandwirtschaftlich genutzt werden solle, bestandEinigkeit, dass eine solche Nutzung nichtmit einer Hundeauslauffläche vereinbar ist. AlsAlternative bietet sich auf dem Gelände eineFläche unter dem alten Förderband an, dasim Zuge der anstehenden Umgestaltung niedergelegtwerden wird. Eine abgrenzende Bepflanzungzu den Wegeverbindungen hin kannebenso wie eine Hinweisbeschilderung nachAussage von Herrn Duddek im Rahmen derohnehin anstehenden Umgestaltung des Geländesohne Probleme hergestellt werden.Nach Aussage von Herrn Duddek sind die vorbereitendenArbeiten auf dem Gelände beendetund mit dem Beginn der Gestaltung des Arealssoll voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte begonnenwerden.