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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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26 2. Charakterisierung <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes<br />

NW SO<br />

Abbildung 11: Wasserstandsdauerlinie, Überflutungshäufigkeit <strong>und</strong> Höhenprofil <strong>im</strong> Anklamer<br />

Stadtbruch (EDOM 2001a), verändert (rote Linie = Grünland)<br />

Eine Chronologie der Überflutungen seit der Haff-Extremsituation von 1971 zeigt Tabelle 3.<br />

Die häufigen Überflutungen der letzten Jahre wurden vor allem durch die maroden<br />

Deichanlagen begünstigt, die man aus Kostengründen z. T. seit 1960 nicht mehr instand<br />

setzte. Für den Deich am Zartenstrom konnten beispielsweise durchschnittliche Höhen von<br />

+0,66 m HN ermittelt werden (GRÜNBAUER & CHEUNG 1994). Aktuell dürften allerdings<br />

wesentlich geringere Höhenverhältnisse vorherrschen, da mit jedem Hochwasserereignis<br />

<strong>und</strong> der Aktivität der Wildschweine eine weitere Deicherosion einhergeht. Daher reichen<br />

gegenwärtig bereits geringe Hochwässer aus, um für eine großflächige Überflutung <strong>des</strong><br />

Gebietes zu sorgen.<br />

Nach EDOM (2001a) besteht <strong>im</strong> ASB ein gepuffertes Überflutungsreg<strong>im</strong>e. Dieses wird durch<br />

die vorgelagerten Deichvorländer <strong>und</strong> den maroden Deich sowie die Öffnung über den<br />

Flutgraben gefördert (Abbildung 12). Ein gepuffertes Überflutungsreg<strong>im</strong>e bedeutet für das<br />

ASB, dass die in der Regel nur wenige St<strong>und</strong>en währenden Haffhochwässer auf Gr<strong>und</strong> der<br />

Fließverzögerung an den Bruchstellen nicht ihren Max<strong>im</strong>alwert <strong>im</strong> vom gebrochenen Deich<br />

umgrenzten Gebiet erreichen. Ebenso werden <strong>im</strong> Überflutungsgebiet bei Haffniedrigwässern<br />

keine Min<strong>im</strong>alwerte erzielt, da das Wasser nur unter zeitlicher Verzögerung ins Haff<br />

zurückströmen kann. Damit wird eine längere Hochwasserandauer <strong>und</strong> eine ausgeglichene<br />

Wasserstandsdynamik <strong>im</strong> Überflutungsraum realisiert.<br />

GREMER et al. (2000) untergliedern das ASB in mehrere Becken, die jeweils unterschiedlich<br />

stark gepufferte Teilsysteme darstellen (Abbildung 12). Die Be- <strong>und</strong> Entwässerung der<br />

einzelnen Becken erfolgt über ein verzweigtes Grabensystem. Während sich bei<br />

Haffhochwasserständen das erste Becken verzögert auffüllt, beginnt der Wasserpegel <strong>im</strong><br />

Haff bereits wieder zu sinken. Diese Verzögerung setzt sich in den anschließenden Becken<br />

fort, so dass die Schwankungsintensität von Becken zu Becken weiter abn<strong>im</strong>mt. Am<br />

direktesten an das Haff angeschlossen sind gegenwärtig das Becken Zartenstrom <strong>und</strong> die<br />

Erlenkuhle. Verzögert reagieren dann das Becken Kamp, das Becken Rosenhagen, das<br />

Becken Bugewitz <strong>und</strong> letztlich die Birkenkuhle <strong>und</strong> das Hafferlenbruch (GREMER et al.<br />

2000). Prinzipiell kann das Wasser auf unterschiedlichen Wegen in die Grünländer

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