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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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Sozialwissenschaftliche Betrachtung 47<br />

2.6.4.: 30.06.1997) noch nicht beendet ist, kann diese Phase als Übergang zu<br />

einer endgültigen Lösung verstanden werden. Es kann nicht <strong>von</strong> einer<br />

Entschärfung des Konfliktes oder sogar <strong>von</strong> <strong>Akzeptanz</strong> der<br />

Naturschutzmaßnahme gesprochen werden.<br />

5.2.4. Politische Hintergründe<br />

Die Überflutungsproblematik des Anklamer Stadtbruchs erfreute sich aus<br />

verschiedenen Gründen einer großen Beliebtheit bei Landes- und<br />

Kommunalpolitikern und damit verbunden auch in der Presse.<br />

Durch die Landtagswahlen in MV im Jahre 1998 erlangte der Anklamer<br />

Stadtbruch politische Bedeutung. Namhafte Politiker aller Partein kamen <strong>nach</strong><br />

Anklam (Bugewitz), um sich ein Bild <strong>von</strong> den Ausmaßen der Überflutung zu<br />

machen und mit den Betroffenen zu sprechen. Kommunale und überregionale<br />

Medien berichteten (s. Anhang).<br />

Die Wahl zum Bürgermeister bzw. zur Bürgermeisterin in Bugewitz und die<br />

Wahl der Gemeindevertreter im Jahre 1999 fördern den Konflikt um die<br />

Entwicklung des ASB wieder zu Tage. Der Umgang mit der Problematik wird<br />

zum Politikum hochstilisiert. Die Argumente der verschiedenen Konfliktparteien<br />

werden im Abs. 5.2.10. vorgestellt.<br />

Hierdurch wird klar, dass der Prozess um die Widervernässung des Anklamer<br />

Stadtbruchs nicht nur naturschutzfachlich, sondern auch naturschutzpolitisch zu<br />

betrachten ist.<br />

Der große Unterschied der hier betrachteten Naturschutzmaßnahme zu den<br />

Maßnahmen, die in anderen Arbeiten zum Thema <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong><br />

Naturschutzmaßnahmen betrachtet werden (vgl. STOLL 1997; KATZENBERGER<br />

2000, LEMKE 2002.) ist, dass in diesem Gebiet nur wenige Menschen leben, die<br />

wirtschaftlich <strong>von</strong> dem Gebiet abhängig sind und diese kaum Gehör finden bzw.<br />

nicht bereit sind, sich Gehör zu verschaffen (vgl. 5.2.9.1.: Das<br />

Mitwirkungsproblem). Dadurch ist die politische Lobby der „Naturschutzgegner“<br />

klein und das kommt dem Naturschutz zu gute. Der Haffdeich wird nicht<br />

erneuert, obwohl <strong>von</strong> Seiten der Naturschützern mit zweifelhaften Argumenten<br />

gearbeitet wird (vgl. 5.2.10: Argumente der Interessensvertreter).<br />

5.2.5. Auswahl der zu interpretierenden Interviews<br />

Es wurden alle geführten Interviews, mit drei Ausnahmen, ausgewertet. Die<br />

Ausnahmen bilden die beiden Interviews, die als Pretest betrachtet werden,<br />

aber durchaus auch als Übungsphase gewertet werden können und ein<br />

Interview, das nur zu Informationszwecken geführt wurde. Sie kommen nicht mit<br />

in die Auswertung (Datenanalyse), da die Interviews nicht gänzlich offen geführt<br />

worden sind (vgl. Abs. 4.2.2.1.).<br />

5.2.6. Nutzungskonflikte<br />

Im Gegensatz zur jahrtausendealten Landnutzung existiert der konkrete<br />

Naturschutz erst seit etwa einem Jahrhundert. Die Gegensätzlichkeit <strong>von</strong>

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