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Akzeptanz von Ökosystementwicklung nach natürlicher ...

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Vegetationserfassung und Vegetationsentwicklung 33<br />

gehört zu den wenigen, auf denen bei den ersten Gebietsbegehungen mit<br />

Gremer im Jahr 2001 eine Artenliste (s. Anhang) erstellt wurde. Der Torfmoos-<br />

Wollgras-Rasen konnte eindeutig als Vegetationsform benannt werden. Auf den<br />

übrigen Flächen war keine eindeutige Zuordnung möglich bzw. die Vegetation<br />

hat sich durch das Hochwasser (11/2001 bis 5/2002) stark verändert.<br />

Auffallend sind die scharfen Vegetationsgrenzen entlang der Gräben und<br />

Kanäle. Dies ist zum einen mit unterschiedlichen Geländehöhen beiderseits<br />

dieser zu erklären. Und zum anderen waren hier die Unterschiede in der<br />

Vegetation am deutlichsten. Trotz allem stellt die gewählte Form eine<br />

Vereinfachung dar und dient der besseren Veranschaulichung. Im Gelände<br />

stellen sich die einzelnen Übergänge fließend dar.<br />

Die häufigsten Arten waren Thypha latifolia (Schmalblättriger Rohrkolben),<br />

Phragmitis australis (Schilf), Carex acutiformis (Sumpf-Segge), Juncus effusus<br />

(Flatterbinse), Phalaris arundinacea (Rohr-Glanzgras) und Bidens spec.<br />

(Zweizahn).<br />

Einige Flächen stellten sich fast vegetationslos dar, was sich mit dem langen<br />

Hochwasserereignis vor den Begehungen erklären lässt. Es sind Flächen, die<br />

am Rand des NSG Anklamer Stadtbruch liegen. In beiden Fällen handelt es<br />

sich um Teilflächen des ehemaligen Gilbweiderich-Pfeifengras-<br />

Stieleichenwaldes, an den sich zu den NSG-Grenzen hin ein Frauenfarn-<br />

Schwarzerlenwald anschloss (GRÜNBAUER/CHEUNG 1994). Diese Flächen liegen<br />

etwas über NN, wurden aber durch den langen Überstau dennoch gestört. Zum<br />

Zeitpunkt der Gebietsbegehungen wurden auf der Fläche westlich des<br />

Mühlgrabens Frangula alnus (Faulbaum), Lysimachia spec. (Gilbweiderich),<br />

Rubus fruticosus (Faltblättrige Brombeere) und Athyrium felix-femina (Gemeiner<br />

Frauenfarn) als spärlicher Unterwuchs gefunden. Die zweite Fläche befindet<br />

sich gegenüber dem neuen Deich (s. Anhang). Hier wurden Calamagrostis<br />

canescens (Sumpf-Reitgras), Frangula alnus (Faulbaum), Lysimachia spec.<br />

(Gilbweiderich) und Molinia caerulea (Pfeifengras) angetroffen. Sehr auffällig<br />

war die starke Ausbreitung <strong>von</strong> Bidens spec. (Zweizahn) im ganzen Gebiet, die<br />

auf das Hochwasser zurückzuführen ist.<br />

• Die Zustandskarte des Waldes ergänzt die Vegetationskarte. Hier wird der<br />

Wald des Untersuchungsgebietes in seiner Ausdehnung <strong>von</strong> 1995 gezeigt. Der<br />

jeweilige Zustand wird durch die unterschiedlichen Farbtöne dargestellt. Die<br />

einzelnen Baumarten sind wie in der Vegetationskarte als gesonderte Symbole<br />

kenntlich gemacht worden. Auf Flächen, auf denen der Wald zu 100 Prozent<br />

abgestorben ist, wird die ehemalige Bestockung nicht benannt. In die<br />

Zustandskarte wurde auch der Jungwuchs der Bäume übernommen.<br />

Auffallend ist, der Wald ist auf Flächen, die niedriger als 10 Zentimeter ü.NN<br />

liegen, abgestorben. Diese machen ca. zwei Drittel der gesamten Waldfläche<br />

aus (s. Anhang). Da, soweit es noch praktikabel und rentabel ist, die<br />

abgängigen Bäume aus den Flächen geschlagen werden (REVIERFÖRSTER 2002<br />

mündl.), stellt sich das Bild etwas positiver dar.<br />

Auf einigen Flächen konnte inselartiger Jungwuchs beobachtet werden, hier<br />

bleibt abzuwarten, ob die neue Baumgeneration besser mit den nassen<br />

Verhältnissen zurechtkommt und sich eine neue Waldgesellschaft auf den<br />

jeweiligen Flächen etablieren kann.

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