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Glaube in Aktion - Heilsarmee Mission & Entwicklung

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EditorialSimbabwe steht am Rande e<strong>in</strong>es Kollapses. In dieser schwierigenSituation versucht die <strong>Heilsarmee</strong> Schweiz, unterstützt von Privatpersonen,den Menschen <strong>in</strong> Simbabwe beizustehen und ihnenMut zu machen: Christoph Lässig, Salutist und Informatiker, hat füre<strong>in</strong>en Monat im K<strong>in</strong>derferiendorf Masiye ausgeholfen. In Zürichgründeten <strong>Heilsarmee</strong>mitglieder die UnterstützungsgruppeSwiZimAid. Im April haben wir e<strong>in</strong>en Conta<strong>in</strong>er mit Spitalmaterialan das Landspital Tshelanyemba geschickt und im Juli war e<strong>in</strong>Team vor Ort, um Abklärungen für e<strong>in</strong> Solarprojekt zu treffen.Trotz der fast grenzenlosen Not erzählen uns <strong>Heilsarmee</strong>mitglieder <strong>in</strong> Simbabwe, wieMenschen durch den <strong>Glaube</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e lebendige Beziehung mit Gott h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>genommenwerden und sich mit Mut und Vertrauen für e<strong>in</strong>e Zukunft <strong>in</strong> Freiheit und Gerechtigkeite<strong>in</strong>setzen. Auch die Kirche ist gefordert, sich auf politischer Ebene für e<strong>in</strong>e gerechteGesellschaftsordnung e<strong>in</strong>zusetzen. Die Menschen <strong>in</strong> Simbabwe erleben – auch durchunsere Arbeit, dass Gott ihnen ganz praktisch hilft. Damit wird ihr Vertrauen <strong>in</strong> Gottgestärkt und wir hoffen, dass sie entschlossen für e<strong>in</strong> gerechtes Simbabwe kämpfen.Markus Muntwiler, Leiter <strong>Mission</strong> & <strong>Entwicklung</strong>


SimbabweEndlose Savannen, reichhaltige Tierwelten, bizarreGeste<strong>in</strong>sformen, grandiose Wasserfälle, uralte Affenbrotbäume– Simbabwe ist e<strong>in</strong> Land voller Schönheit und Vielfalt.Doch Touristen begegnet man dort selten. Simbabwe, e<strong>in</strong> B<strong>in</strong>nenlandim südlichen Afrika, galt e<strong>in</strong>st als Kornkammer Afrikas und ware<strong>in</strong> Vorzeigestaat im postkolonialen Afrika. Während der 28-jährigenRegierungszeit von Robert Mugabe ist das Land jedoch zu e<strong>in</strong>emArmenhaus des Kont<strong>in</strong>ents geworden. Die Bevölkerung leidet nicht nuran Armut, Nahrungsmangel, hoher Arbeitslosigkeit und grosser HIV-Ausbreitung, sondern auch an politischer Unterdrückung und e<strong>in</strong>er Inflation, dieunvorstellbare Höhen angenommen hat. Viele sehen nur noch <strong>in</strong> der Flucht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>Nachbarland die Chance, der Not, Gewalt und Hoffnungslosigkeit im eigenen Landzu entkommen. Seit dem Jahr 2000 s<strong>in</strong>d bereits etwa drei Millionen Menschen <strong>in</strong>die Nachbarländer geflohen. Für die Zurückbleibenden ist das Leben e<strong>in</strong> Überlebenskampf,der täglich neu ausgetragen werden muss.Vergleich Simbabwe – SchweizSimbabwe SchweizFläche 390'757 km² 41'285 km²E<strong>in</strong>wohner 12 Mio. 7,6 Mio.Brutto<strong>in</strong>landprodukt pro E<strong>in</strong>wohner 55 US-Dollar 52'879 US-DollarArbeitslosigkeit 80 % 2,4 %HIV-Rate 25 % 0,4 %Lebenserwartung (F/M) 34/37 Jahre 79/84 JahreInflation +1'000'000 % 1-2 %


Conta<strong>in</strong>erlieferungennach SimbabweIn Simbabwe fehlt es an vielem. Sei es Nahrung, Wasser, Kleider, mediz<strong>in</strong>ischesMaterial oder auch Alltagsd<strong>in</strong>ge wie Schreibpapier; was bei uns im Überflussvorhanden ist, ist <strong>in</strong> Simbabwe Mangelware. Dank der Initiative e<strong>in</strong>iger Mitgliederder <strong>Heilsarmee</strong> <strong>in</strong> Zürich konnte im letzten Jahr sowie auch <strong>in</strong> diesemJahr <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>Mission</strong> & <strong>Entwicklung</strong> jeweils e<strong>in</strong> Conta<strong>in</strong>er mitKleidern sowie mediz<strong>in</strong>ischem Material nach Simbabwe versandt werden. Dasmediz<strong>in</strong>ische Material wurde vom Schweizerischen Zivilschutz zur Verfügunggestellt, die Kleider von <strong>Heilsarmee</strong>mitgliedern gesammelt. Vor Ort wirddas Material <strong>in</strong> Spitälern der <strong>Heilsarmee</strong> zum E<strong>in</strong>satz kommen oder durchdie <strong>Heilsarmee</strong> an Bedürftige weitergegeben. Die Hilfe kommt somit ganzdirekt den Menschen vor Ort zugute.Hier e<strong>in</strong>ige Impressionen vom Verlad hier <strong>in</strong> der Schweiz sowie vomEntladen <strong>in</strong> Simbabwe.


Busch-K<strong>in</strong>dergarten vom „Under Five’s programme“


eilnehmer e<strong>in</strong>es Lebensvorbereitungslagers (life skills camp)Wie können Sie helfen?Übernehmen Sie e<strong>in</strong>e Patenschaft „HIV betroffene K<strong>in</strong>der“ <strong>in</strong> Simbabwe. Damitunterstützen Sie die Arbeit unter Aidswaisen. Insbesondere ermöglichen Sie dadurchK<strong>in</strong>dern die Teilnahme an den Lebensvorbereitungslagern im Masiye Camp.Weitere Informationen bei Thomas Mart<strong>in</strong> (031 388 06 04) oder via Mail anmission@swi.salvationarmy.org.Engagieren Sie sich mit e<strong>in</strong>er Spende für die Hilfe <strong>in</strong> Simbabwe. Es laufen verschiedeneHilfsprojekte; andere s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Planung (Nahrungsmittelhilfe, Solaranlage für dasTshelanyemba Spital, Conta<strong>in</strong>erversand, Brunnenprojekt, Altersheim Bumhudzo).E<strong>in</strong>zahlungen mit dem Vermerk „Simbabwe“ auf das Konto 30-6709-1.Beten Sie für das Land Simbabwe, für die Leute, die dort leben und auch die Mitgliederder <strong>Heilsarmee</strong>, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.


Christoph Lässig ist 21 Jahre alt und Mitglied der <strong>Heilsarmee</strong>.Aufgewachsen ist er im Kanton Zürich. Nach dem erfolgreichenAbschluss se<strong>in</strong>er Lehre als Informatiker und e<strong>in</strong>erAnstellung <strong>in</strong> der Informatikabteilung der <strong>Heilsarmee</strong> <strong>in</strong> Bernlebt er nun <strong>in</strong> Sierre, wo er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Altersheim e<strong>in</strong> halbesJahr Zivildienst leistet. Vom 30. März bis 30. April 2008 warChristoph Lässig <strong>in</strong> Simbabwe und hat im Masiye Camp der<strong>Heilsarmee</strong> mitgearbeitet.Im folgenden Interview erzählt er von se<strong>in</strong>en Erlebnissen undE<strong>in</strong>drücken.1. Christoph, was hat dich motiviert, dich auf dieses Abenteuer e<strong>in</strong>zulassen?Me<strong>in</strong>e Mutter und e<strong>in</strong>ige Bekannte waren im letzten Jahr mit der <strong>Heilsarmee</strong> <strong>in</strong>Simbabwe und haben von ihren E<strong>in</strong>drücken geschwärmt. Ihre verschiedenen Bilderund Berichte über Simbabwe hatten mich „gluschtig“ gemacht.2. Erzähle uns von den K<strong>in</strong>dern, welche im Masiye Camp aufgenommen werden.Wer s<strong>in</strong>d sie? Von wo kommen sie?Die meisten K<strong>in</strong>der im Masiye-Camp kommen aus Bulawayo, der zweitgrösstenStadt <strong>in</strong> Simbabwe und deren Umgebung. Sie kommen alle aus verschiedenen Verhältnissen,jedoch alle haben Schwierigkeiten und Probleme, meist verursacht durchHIV/Aids und deren Folgen.


3. Wie sieht das Leben e<strong>in</strong>es von Aids betroffenen K<strong>in</strong>des aus?Den K<strong>in</strong>dern, die ich kennengelernt habe, wurde das HI-Virus von den Eltern übertragen.Sie haben jedoch lange gelebt, ohne von ihrer Krankheit zu wissen. Irgendwannhaben sie dann e<strong>in</strong>en Test gemacht mit dem Ergebnis „positiv“. E<strong>in</strong> solchesErgebnis bedeutet das Ende des bisherigen Lebens: Sie müssen sich damit abf<strong>in</strong>denund ihr Umfeld ändert sich. Sie versuchen, so zu leben wie die anderen K<strong>in</strong>der. Dochvon alten Freunden werden sie verlassen und <strong>in</strong> der Schule werden sie von denKameraden ausgeschlossen.4. Beschreibe uns den Tagesablauf im Masiye Camp!Während e<strong>in</strong>es Camps s<strong>in</strong>d die K<strong>in</strong>der die meiste Zeit <strong>in</strong> Zehner-Gruppen zusammen.Der Tag wird nach dem Frühstück mit e<strong>in</strong>er Zeit gestartet, <strong>in</strong> der <strong>in</strong> den Kle<strong>in</strong>gruppenüber und mit Gott gesprochen wird. Dann werden Gruppenaktivitäten durchgeführt,die den Teamgeist und das Selbstbewusstse<strong>in</strong> der Teilnehmenden stärken.Zum Beispiel: Zip-L<strong>in</strong>e, Kanu fahren, Abseilen, sich <strong>in</strong> die Arme der anderen fallenlassen, geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>en Auftrag ausführen. Als Gegenpol zu den Aktivitäten gibt esverschiedene „Theorieblöcke“ wie AIDS-Aufklärung, Informationen über Menschenrechte,Tree of Life (Lebensbaum: die K<strong>in</strong>der müssen ihren Lebensbaum aufzeichnen:Von wo komme ich, wer s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Vorbilder, was hat mich geprägt …). Am Abendwird dann gefeiert. Es wird viel gesungen, getanzt und gelacht. Der Tag wird mite<strong>in</strong>er Andacht abgeschlossen.


5. Was waren de<strong>in</strong>e Aufgaben im Camp?Während des Camps hatte ich die Möglichkeit, als Leiter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe mitzuhelfen.Ich war den ganzen Tag mit den K<strong>in</strong>dern unterwegs und wurde auch am Abendbei der Leitersitzung <strong>in</strong>s Team <strong>in</strong>tegriert.6. Kannst du uns e<strong>in</strong>e lustige Begebenheit erzählen, die du im Camp erlebt hast?Am Anfang hatten die K<strong>in</strong>der Angst vor mir, während des Camps wurden sie dannaber neugierig. Sie kamen zu mir und f<strong>in</strong>gen an, me<strong>in</strong>e (weisse) Hand zu untersuchen.7. Wie hast du sonst das Leben und die Leute <strong>in</strong> Simbabwe erlebt?Die Menschen, die ich kennen gelernt habe, waren alle dankbare, friedliche Leute,obwohl sie fast nichts besitzen. Sie waren mir als Fremden gegenüber sehr gastfreundlich.Bee<strong>in</strong>druckt hat mich auch die Freude und Zufriedenheit der Salutisten,obwohl sie nur ganz wenig zu essen haben und ihr Alltag sehr mühsam ist. Währendder Gottesdienste wird viel gesungen und getanzt.8. Hat dieser Aufenthalt de<strong>in</strong>e Auffassung vom Leben verändert?Ja, mir wurde von Neuem klar, dass Dankbarkeit und Zufriedenheit nicht e<strong>in</strong>e Fragedes Geldes ist. Es war für mich auch <strong>in</strong>teressant zu erleben, wie problemlos ich alsWeisser akzeptiert und <strong>in</strong>tegriert wurde.


Kurzmeldungen<strong>Heilsarmee</strong> <strong>in</strong> SimbabweDie <strong>Heilsarmee</strong> ist <strong>in</strong> Simbabwe bereits seit 1891 tätig. Die 120'000 Soldaten undüber 500 Offiziere treffen sich <strong>in</strong> mehr als 400 Korps. Die <strong>Heilsarmee</strong> unterhält mehrereSchulen, Spitäler und Sozial<strong>in</strong>stitutionen sowie Programme für Aidswaisen wiezum Beispiel das Masiye Camp.Webseite der <strong>Heilsarmee</strong> Simbabwe: www.salvationarmyzim.org (nur auf Englisch).Wiederaufbauhilfe <strong>in</strong> Burma und Ch<strong>in</strong>aIn Burma und Ch<strong>in</strong>a s<strong>in</strong>d <strong>Heilsarmee</strong>-Angehörige <strong>in</strong> der Not- und Wiederaufbauhilfeengagiert. In Ch<strong>in</strong>a werden mit Regierungsvertretern und anderen christlichenOrganisationen Abklärungen für e<strong>in</strong> Programm zugunsten von Trauma-Patientengetroffen. Mehr Informationen zur Hilfe der <strong>Heilsarmee</strong> <strong>in</strong> diesen beiden Ländernf<strong>in</strong>den Sie auf der Website der <strong>Heilsarmee</strong>: www.heilsarmee.ch/mission.Wir danken für Spenden auf das Postkonto 30-6709-1 (Vermerk "Myanmar" oder "Ch<strong>in</strong>a").<strong>Heilsarmee</strong> neu <strong>in</strong> 115 LändernDie <strong>Heilsarmee</strong> hat <strong>in</strong> Namibia und Mali die Arbeit aufgenommen. Damit ist sie nunoffiziell <strong>in</strong> 115 Ländern vertreten. Weitere Informationen dazu f<strong>in</strong>den Sie auf unsererWebsite: www.heilsarmee.ch.Nahrungsmittelhilfe für Haiti und SimbabweDie <strong>Heilsarmee</strong> hat als Antwort auf die Nahrungsmittelkrise 400'000 Franken fürsofortige Hilfe <strong>in</strong> Haiti und Simbabwe bereitgestellt. Die Abgabe wird <strong>in</strong> Haitiüber Schulküchen der <strong>Heilsarmee</strong> im ländlichen Gebiet rund um Fond-des-Nègres erfolgen. Dort besuchen 3'500 K<strong>in</strong>der Primarschulen der <strong>Heilsarmee</strong>.In Simbabwe wird die Verteilung der zusätzlichen Nahrungsmitteldurch das Spital der <strong>Heilsarmee</strong> <strong>in</strong> Tshelanyemba, nahe an der Grenze zuBotswana, koord<strong>in</strong>iert. Mit dem Betrag können rund 400'000 Mahlzeitenf<strong>in</strong>anziert werden.Wir danken für Spenden auf das Postkonto 30-6709-1(Vermerk „Nahrungsmittelhilfe“).ImpressumHerausgeberRedaktionFotosLayoutDruckStiftung <strong>Heilsarmee</strong> Schweiz, <strong>Mission</strong> & <strong>Entwicklung</strong>Laupenstrasse 5, 3001 Bern, SchweizTelefon 031 388 05 91, mission@swi.salvationarmy.orgMarkus Muntwiler, Doris Droz, Thomas Mart<strong>in</strong>Archiv <strong>Mission</strong> & <strong>Entwicklung</strong>Mart<strong>in</strong> Stucki Grafik, Heimenschwand, msgrafik.chJordi AG, BelpDieser Newsletter ersche<strong>in</strong>t dreimal jährlich.Postkonto: 30-6709-1 (mit entsprechendem Verwendungszweck)www.heilsarmee.ch/mission

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