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<strong>Tablei</strong> <strong>·Videos</strong> <strong>Öhne</strong> <strong>Grenzen</strong> •


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Verschmähte LiebeSeit meinem ersten Android-Smartphone habeich nicht nur freiwillig, sondern geradezuenthusiastisch alle meine Daten inGoogles Wolke geblasen. Termine,Kontakte, Musik, Nachrichten,alles immer synchron und griffbereitauf allen meinen PCs undauf Smartphone und Tablet -ohne nerviges Rumgehampel mitirgendwelchen Synctools. Von daan hatte ich mir vorgenommen,Google toll zu finden.Drei Jahre lang hat das Gutfindenprima geklappt. Ständigkamen neue Dienste dazu, anderewurden besser miteinander verzahnt.Der Nerd in mir hat sichimmer gefreut, wenn Google Nowmich nicht nur automatisch aneinen Termin aus dem Google­Kalender erinnert hat, sondernsich sogar eine halbe Stundefrüher meldete, weil sich aufdem Weg dahin der Verkehrstaut. Mama Google passtauf mich auf, weiß, wannich welche Infos brauche undist immer für mich da - dersympathische Weltkonzern alsÜbermutter, auf den ich michimmer verlassen kann.Dabei hätte ich bei jeder der zweijährlichenHausputz-Aktionen vonGoogle die Zeichen erkennen müssen.Weh getan hat mir schon die Einstellungvon Google Labs und der Google-Desktop­Suche. Das konnte ich mir mit Ach undKrach noch schönreden: Google ist ebenein dynamisches Unternehmen und hat denMut, neue (Irr-)Wege zu beschreiten undsie auch wieder zu verlassen. Nur soentstehen innovative Produkte, glaubteich Google.Nun der Todesstoß für den Google Reader. Wiederwurde ein Produkt auf dem Google-Scheiterhaufengeopfert - diesmal aber eins der für michwichtigsten. zu wenige Nutzer, rückläufigeZahlen und in Zeiten von Google+ eh überflüssiglauten Googles lapidare Argumente für denAusstieg. Wenn ich den Aufschrei im Netzansehe, fällt es mir schwer, ·das zu glauben.Wenige Tage nach der Ankündigung unterzeichnenTausende Petitionen oder diskutieren überAlternativen.Nicht nur für Journalisten und Blogger, sondernauch für infohungrige Netzbewohner ist GoogleReader ein grundlegendes Werkzeug, mit dem mantäglich mindestens eine Stunde verbringt. Aberoffenbar sind Google diese Nutzer nicht wichtig,und ich frage mich: Bin ich als einzelner NutzerGoogle wichtig? Eher nicht. Mama Googles Fürsorgegilt gar nicht mir, sondern in ersterLinie - wie bei jedem gewinnorientierten Unternehmen- sich selbst. Von wegen mütterlicheLiebe: Es sollen einfach möglichst viele Nutzer_,:. -"-I-d: ·,.,,bei der Stange gehalten werden -auf Einzelschicksalekann man da offenbar keine Rücksichtnehmen.Dass Google Geld verdienen möchte,Konzern nicht übel nehmen. Wohl aber,kann ich demdass ermir wichtige Dienste einfach aus den Händenreißt,statt dort Werbung zu schalten oder michdafür bezahlen zu lassen.So fühle ich michnicht mehr sicher und geborgen in Googles Schoß.Denn was nützen mir die tollsten Dienste wieGoogle Drive und Google Music oder Produktewie Chrome und Android,sein kann,wenn ich nicht sicherdass es sie nach dem nächstenGroßreinemachen in Mountain View noch gibt?Meine erste persönliche Konsequenz: WichtigeDaten verfrachte ich nun in meine eigene Wolke.Die kann mir keiner nehmen,Server-Rechnung bezahle.Stefan Portecksolange ich die


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aktuellSmartphone: Samsung Galaxy 54 16Internet: Gesetz gegen Zwei klassen-Netz 20Nachhaltigkeit: TCO kritisiert Hersteller 22Embedded: Mini-PC, PCie, Software Defined Radio 24Prozessorgeflüster: lntels Thronfolge 26Google Reader: Ende für den RSS-Dienst 28E-Mail: De-Maii-Start, Microsoft-Ausfall 29App: Computer-Algebra, Podcasts, Video on Demand 30Mobiles: AMD-APUs, Kindie Fire HO, Akkutausch 32Server & Storage: Mehr Flash, NAS mit Btrfs 34Hardware: Hybrid-AII-in-One-PC, HO 7950 für Mac 36Displays: Monitor mit Android, Laserbeamer, Design-TV 37Schnappschuss-Aktion: c't knipsen und gewinnen 40AudioNideo: Free-TV unverschlüsselt, VP8 freigekauft 40Forschung: Microsoft TechFest 2013 44Linux: lntei-Grafiktreiber, Ubuntu-Grafik-Stack. Owncloud 46Anwendungen: Homebanking, Vektorzeichner 48Interaktive Mathematik, Messdaten sammeln 49Dokumentenmanagement, Business lntelligenceSOSicherheit: Hardware-Spionage, BackTrack-Nachfolger 52Apple: iMacs mit Halterung, Update für Mountain Lion 54Netze: Gigabit-WLAN, VDSL- und VPN-Router 55Das richtige TabletMagazinVorsicht, Kunde: Anschluss ohne Leitung 74Fairphone: Smartphone aus .. konfliktfreien" Rohstoffen 78Das Entscheidende beim Tablet ist, was man damit machen kann. Der Vergleichzwischen iPad, Android- und Windows-Tablets offenbart große Unterschiede imAngebot an Büchern, Musik, Filmen und Apps. Erst nach der Entscheidung füreine Plattform steht die Wahl des richtigen Geräts an.Soziale Netzwerke: Staatsnetz für Deutschland 142Leistungsschutzrecht: Keine Gewinner, viele Verlierer 148Bücher: ANTLR4, Recht am Bild, App-Marketing 188Story: Von Geisterhand von Arno End/er 196Das Medienangebot für Android, iOS und WindowsQualität und Vielfalt der AppsDas richtige Android-Tablet findeniPad oder iPad miniTablets mit Windows 8 und RT9296102104106InternetGratis-Spiele: Geschäftsmodell SuchtfaktorNetzausbau: Mehr DSL-Bandbreite erhalten8290Videos ohne <strong>Grenzen</strong>: TV- und Video-Dienste weltweit 116Stream- und Screen-Recorder für Webvideos 122Geoblocking umgehen mit VPN und DNS-Proxies 126Surf-Tipps: Bilder schrumpfen, Farbmixer, Mixtapes 186SoftwareSamsung Galaxy S4Top-Grafik: Ge Force GTX TitanOpensuse 12.3Fair-Trade-SmartphoneHochauflösende 27"-MonitoreAirPiay mit Windows und AndroidMail automatisch einrichtenFoto-Workflow mit LinuxSimulieren mit Finiten Elementen1668727811014415816217830-App: 1230 Creature fürs Monstermodelling 62Klangverfremder: iZotopes Trash 2Maii-Ciient: Mehr Übersicht für Android6262Linux-Distribution: Ronin für Hacker und Datenretter 64Virenschutz: Avast Free Antivirus 8 64Netzwerkstatistik: Traffic-Monitor für Server 64Linux: Opensuse 12.3 mit UEFI-Support 72Spiele: Sim City, The Bridge 190Tomb Raider, Lunar Flight 191Risiko Gratis-SpieleWie kann es sein, dass kostenloseSpiele die Top-Listen derumsatzstärksten Apps anführen?Ganz einfach: Erst machen siesüchtig, dann kosten sie GeldunübersichtlicheKleinbeträge, diesich auf lange Sicht summieren.Die Einstiegshürde auf dem Weg indie Spielsucht ist niedrig wie nie.


WLAN-FestplattenDer Speicher im Smartphone oderTablet ist zu klein für eine umfangreicheMediensammlung. WLAN­Festplatten binden bis zu 1 Terabytedrahtlos an und streamen Bilder,Filme und Musik- dank eingebautemAkku auch dann, wenn malkeine Steckdose in der Nähe ist.God of War: Ascension, Castlevania: Mirror of Fate 192About Love, Hate and the other ones, Penumbear 193Kinder: tiptoi-Musikspiel, Lernspaß für Vorschüler 194HardwareE-Book-Reader: Tolino Shine mit LED und Cloud 56Multifunktionsdrucker: Farblaser für Arbeitsgruppen 57Gaming-Headset ohne Kabel von Creative Labs 57Smartcard-Leser mit Flash-Speicher für Oflline-Banking 58Speicherkarte: CompactFiash mit 1 066x-Tempo 58CPU-Stromspar-Technik Big-LittleDamit Handys länger durchhalten, hat ARM ein interessantes StromsparkonzeptVier extrem sparsame, aber nicht besonders schnelle Prozessorkerne erledigendie Routinearbeit. Braucht der Anwender mehr Rumms, übernimmtein Quartett richtig flotter Cores das Kommando.174PC-Gehäuse für Mini-ITX-Mainboards 58Maus/Tastatur-Set: Rapoo 8900P funkt mit 5 GHz 60WLAN-Router: Fritz!Box 3390 mit schnellem Dualband 60USB-3.0-Adapterkarte mit Frontpanel-Anschluss 60Android-Tablets: 7 Zoll für unter 150 Euro 66Top-Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX Titan 68MIDI-Controller: Ableton Push für Live 9 70Das richtige Ta biet: Medienangebote im Vergleich 92Qualität und Vielfalt der Apps 96Das richtige Android-Tablet finden 102iPad oder iPad mini 104Tablets mit Windows 8 und RT 106Videos ohne <strong>Grenzen</strong>Mediatheken lassen Sendungen nach sieben Tagen verschwinden,US-Serien sind in Deutschland nicht verfügbar ... damit das Videovergnügenim Internet wirklich grenzenlos ist, muss man ein bisschen nachhelfen.Gaming-PCs im kompakten Gehäuse 108Hochauflösende Monitore: 27-Zöller mit 2560 x 1440 110WLAN-Festplatten für Smartphone und Tablet 134Server-Effizienz bewerten mit dem Rating-Tool SERT 140Know-howBig-Little: Stromspartechnik für Smartphone-CPUs 174Finite-Elemente-Analyse mit Z88Aurora 178PraxisVideo-Tunnel: OpenVPN-Server in Amazons EC2-Cioud 130AirPiay mit Windows und AndroidHotline: Tipps und TricksFAQ: Software-RechtWindows 8: Stets frische Test-InstallationE-Mail-Programme automatisch einrichtenLinux: Fotos entwickeln und verwaltenOpenVPN-Server auf DD-WRT-Router144150154156158162170Ständige RubrikenEditorial3Leserforum10Schlagseite15TV- und Video-Dienste weltweit nutzenStream- und Screen-Recorder für WebvideosGeoblocking umgehen mit VPN und DNS-Proxies116122126StellenmarktInserentenverzeichnisImpressum211216217OpenVPN-Gateway selbst gebaut130Vorschau218


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Leserforum I Briefe, E-Mail, HotlineLESERFORUMZu negativEditorial: Die Freiheit, die sie meinen, c't 7/1 3, S. 3Ihr Editorial in 7/1 3 ist ja richtig perfide:Ubuntu "wendet sich an Geeks " ? Das stimmt,wenn Sie die Installation einer Pre-Versionauf ein Fremdgerät als dessen Daseinsberechtigungbetrachten. Aber das glauben Sieja wohl selbst nicht, oder?Sailfish ist "der umfrisierte Flop Meego? "Sie machen es sich schon etwas sehr einfach.Ist Linux nun "gefloppt " ? Linux ist immerhinauch im Meego drin. Ist Tizen auch nur "umfrisiert" ? Es basiert auch auf Meego.Firefox OS ist laut Ihrem Editorial die neueGeißel der Menschheit in der Hand von Mobilfunkanbietern?Vom Provider modifizierteStartbildschirme oder vorinstallierte Appssind doch nur Kleinigkeiten im Vergleich zuden derzeit wahren Problemen: Fehlendes1Pv6, Vergabe von privaten IP-Adressen, gesperrtePorts, Proxys, "Optimierungen " anTCP-Verbindungen usw. Was macht FirefoxOS so gefährlich, wo doch alle Einschränkungenschon in unserer iPhone-Welt existieren,und was sollte es daran ändern können?Alternativen zu Android und iOS habenkeine Chance? Sie wollen. es doch selber so!Anders lässt sich das Schlechtreden von nochnicht einmal fertigen Systemen nicht erklären.Bislang ignorieren Sie einen der potenziellenWettbewerber komplett: Jolla mit seinemauf Mer basierenden Sailfish-OS sowiederen veröffentlichtes SDK. Ich bitte Sie sehrherzlich, mehr über die echten OS-Alternativenzu berichten und sie nicht schon abzukanzeln,bevor sie überhaupt fertig sind.Fehlerfrei per Gesetz?Michael KressVerbraucherschutz= Rückgaberecht?, Leserbriefvon Jesko Schwarzer, c't 7/1 3, S. 8Mit sehr großem Befremden habe ich denLeserbrief von Herrn Jesko Schwarzer gelesen,Zitat: "Der Regierung würde ich einenGesetzesentwurf ans Herz legen, in dem dieHersteller unter Androhung von empfindlichenStrafen das Funktionieren der Softwaregarantieren müssen " .Kommentare und Nachfragen- zu Artikeln bitte an xx@ct.de ( " xx " steht für dasKürzel am Ende des jeweiligen Artikeltextes).- zu c't allgemein oder anderen Themen bitte anredaktion@ct.de.Technische Fragen an die Redaktion bitte nurunter www.ct.de/hotline oder perTelefon währendunserer täglichen Lesersprechstunde.Anschrift, Fax- und Telefonnummern, weitereMaii-Adressen im Impressum.Oie Redaktion behält sich vor, Zuschriften und Gesprächsnotizengekürzt zu veröffentlichen.Antworten der Redaktion sind kursiv gesetzt.Ich stelle mir gerade vor, ein Mitglied unsererin technischen Fragen ja durchausmanchmal etwas unbedarften Regierungläse das und versuchte es tatsächlich - daswäre ja mal ein peinlicher Schildbürgerstreich!Da es nun einmal wissenschaftlicher Faktist (und nicht etwa nur eine "in der Branchevorherrschende Meinung " , wie Herr Schwarzermeint), dass die absolute Fehlerfreiheiteiner Software NIEMALS bewiesen werdenkann, und da dies jeder Softwareentwicklerauch genau weiß, würde ein solches Gesetznichts anderes bedeuten als das sofortigeEnde jedes Software-Vertriebs in Deutschland.Wenn die Hersteller nämlich unterStrafandrohung eine Garantie über etwas abgebensollen, was prinzipbedingt nicht garantierbarist, dann können sie eben nichtsmehr herstellen.Was man allenfalls fordern könnte, undworauf Herr Schwarzer wohl letztlich auch hinauswill,ist das ordentliche Testen. Doch wiesoll man die Forderung nach angemessenaufwändigen und sorgfältigen Tests bitteschönin einen Gesetzestext gießen, ohne ineinem Wust frei interpretierbarer Wischiwaschi-Klauselnins Schwimmen zu kommen?Reine Utopie.Smartphone als PC?Ansgar HorstmannSchicker Überbau, Ubuntu fü r Smartphonesund Tablets, c't 7/1 3, 5. 74Vielleicht ist es eine Möglichkeit, dass Ubuntuauf einem Smartphone mit einer USB-Dockingstationim Prinzip einen Computer ersetzenka nn. Ich habe die Idee, dass diesesSzenario ein besonderes Merkmal von Ubuntuist. Denn andere Smartphone-Betriebssystemesind vor allm das: (nur) ein Smartphone-Betriebssystem,ob es nun iOS, Android,FirefoxOS ist.Sie schreiben, dass der Unterbau fürUbuntu CyanogenMod-Kernel und -Gerätetreiberseien. Ich habe begriffen, dass Ubuntueinen eigenen Kernel benutzt und dannauf die CyanogenMod-Treiber zurückgreift.Mare HoffmannUbuntu verwendet wie CyanogenMod letztlichGoog/es Android-Kernel. Die Quelltexte des Kerneisvon Ubuntu für Smartphones sind allerdingseine Kopie der CyanogenMod-Quellen.Flippermuseum in DeutschlandFlipper-Hilfswerk, Wie ein Amerikaner Flipperautomatenrettet- und Gutes tut, c't 7/13, S. 72Mit Interesse haben wir Ihren Artikel über die"Pinball Hall of Farne " von Tim Arnold in LasVegas gelesen. Wir sind froh, dass Sie überFlipperautomaten berichten, aber weltweiteinzigartig ist das Museum von Tim Arnoldnicht.ln Neuwied am Rhein betreiben wir seit2006 das erste deutsche Flippermuseum. lnunserer ständigen Ausstellung stehen rund150 Geräte spielbereit Neben Klassikern wie"Addams Family " können sich unsere Besucherüber wirklich ungewöhnliche Exponatewie den "Super Flipper " , den ersten Videospielflipperder Weit, oder "Hercules " , dengrößten Flipper der Weit, freuen. Nahezu alleGeräte sind bespielbar. Unser Museum istjeden Samstag und Sonntag von 14 bis 18Uhr geöffnet. Und: Im April eröffnen wir dasweltweit erste FlipperhoteLAxel HillenbrandWeltweit einzigartig ist am Flippermuseum inLas Vegas tatsächlich nur, dass es jeden Tagvon morgens bis abends geöffnet hat. NebenIhrem Museum gibt es hierzulande weitere interessanteEinrichtungen wie das FfippermuseumSchwerin, das (zurzeit noch geschlossene) FlippermuseumRuhr oder den Verein For AmusementOnly in Rodenbach, der seine Räumezweimal im Monat für Interessierte öffnet.Bei 5 GHz nur 16 KanäleSchleusen öffnen, Tipps für mehr WLAN­Geschwindigkeit, c't 7/1 3, S. 86Vielen Dank für die WLAN-Artikel, insgesamtsehr schön dargestellt. Ich hätte mir gewünscht,dass Sie bei 5 GHz gleich "nur " beziehungsweise"praktisch 16 Kanäle " schreiben,denn im Business-Umfeld kenne ich keinenHersteller, der die Wetterradar-Kanäle120 bis 128 nicht gleich sperrt.Zum einen ist der Channel AvailabilityCheck vollkommen indiskutabel und von derETSI rücksichtsvoll wegen der Doppler­Radar-Kalibrationszeit künstlich uninteressantgemacht. Zum anderen, zumindest beiHP, werden pro AP 4 verschiedene Variantengebaut, 3 davon mit festen Ländervorgaben.Die Firmware ist aber immer gleich (kleinstergemeinsamer Nenner). Da macht ein nachträglichesUpdate Spaß, wenn auf einmal Kanälewegfallen und die Configs nicht mehrpassen.Bremsen gegen AussetzerJens EggerEine Möglichkeit, das WLAN zu verbessern,wäre noch, die Übertragungsrate anzupassen.Ich habe eine 6000er-DSL-Leitung. DieVerbindung zum Notebock wurde bevorzugtmit 54 MBit/s aufgebaut, war aber sehrinstabil und hat kaum zum Surfen gereicht.Eine feste Einstellung auf 1 1 MBit/s brachteeine stabile Verbindung, die für meine Bedürfnisseausgereicht hat.Powerline-Router mit MackeDavid HofsletterDa Sie in Ihrem Bericht den Router mit integriertemPowerline-Adapter D-Link DHP-1565 erwähnen, sollte auch darauf hingewiesenwerden, dass der im Router enthalteneMedienserver nicht imstande ist, sich überdie Stromleitung hinweg zu erkennen zu10c't 2013, Heft 8


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Leserforum I Briefe, E-Mail, Hotlinegeben. Ich hatte zwei dieser Geräte im Einsatz,einen als Router, den anderen als AccessPoint, und es kam kein Medienserver am APan. Auch der Remote-Zugriff auf die USB­Schnittstelle des Routers fu nktionierte überdie Stromleitung nicht. Eine Fehleranfragebei D-Link blieb leider komplett unbeantwortet.Da die Geräte somit unbrauchbarwaren, gingen sie innerhalb der Widerrufszeitzurück. So hat das Ganze zum Glück nurNerven, aber kein Geld gekostet.Matthias HorstmannD-Link konnte bei eigenen Tests keine Problememit dem Medienserver feststellen undvermutet einen Gerätedefekt oder veralteteFirmware.Router liefern mit "WLAN aus"Die Luft um uns herum ist überfüllt mit 2,4-GHz-WLANs. Schuld sind auch die Herstellerder WLAN-Router. Sie schalten ihr WLAN perdefault ein und das auch noch auf voller Sendeleistung.Der Endkunde weiß das oft garnicht, benötigt es auch nicht, hat es aber sovom lnternet-Provider gestellt bekommen.Mit der ständigen Sendebereitschaft belegter nun überflüssigerweise einen Kanal. Zuidentifizieren ist er selten. Man kann ihm diesenUmstand also niemals mitteilen. Vielleichtkönnten die Hersteller hier gegensteuernund die Sendeleistung per default wenigstensauf 10 Prozent drosseln, wenn nichtsogar bis zum ausdrücklichen Wunsch desSetreibers abgeschaltet lassen.Frostiger RauswurfMichael ReckZugangsticket, Kostenlose DynDNS-Dienste,c't 7/1 3, 5. 108Als alter c't-Leser und ehemaliger Servermaster-Nutzerbin ich über die Erwähnung diesesAnbieters bei den "kostenlosen " sehr erstaunt:Der Dienst lässt sich zwar eine gewisseZeit lang kostenlos und komfortabel nutzen.Wer dann jedoch nicht spendet, wirdsehr kurzfristig rausgeworfen. Wie hochdiese Spende sein muss, bleibt dabei unklar.Mir ist es so ergangen und so stand ich plötzlichim kä ltesten Winter ohne Internetzugriffauf meine Haussteuerung da. Gespendethatte ich nichts.MythenbildungZukunftsträchtig, Entwicklungen undNeuerungen in KDE 4.1 0, c't 6/1 3, 5. 74Richard KöhnleinSo schnell geht das also mit der Erfindungvon Mythen in Bezug auf KDE 3. Sie schrieben:" ... da KDE 3.x unwartbar gewordenwar; Bugfixes und neue Features destabilisiertendas System, anstatt es zu verbessern,weil die Komponenten alt, überladen undverwoben geworden waren. "Es ist wahrscheinlich tatsächlich so, dassKDE 3 nicht als Basis für KDE 4 getaugt hätte.Aber Sie sollten sich einmal die Mühe machen,KDE 3 tatsächlich anzusehen. Die aktuellenVersionen von KDE 3 sind sehr schnell,und sie sind sehr stabil. Versuchen Sie docheinmal, diese zum Absturz zu bringen!Michael HeilDas Problem bei KDE 3 war nicht, dass es nichtfunktioniert hätte, sondern dass der Code unwartbargeworden war. Das war der Grund,warum die Entwickler mit KDE 4 einen komplettenNeuanfang gemacht haben.Maus ist erste Gamer-PflichtEs ist vorbildlich von Valve, dass sie mitSteam versuchen, den klassischen GamingPC ins Wohnzimmer zu manövrieren. Allerdingsmöchte ich erwähnen, dass eineGamepad-Unterstützung für Titel wie TeamFortress 2 faktisch belanglos ist. Denn injedem Multiplayer Shöoter wird man gegenSpieler in die Schlacht geschickt, die mitMaus und Tastatur spielen. Solange sich alsokeine "Gamepad only " -Server etablieren,bleibt eine Funkmaus wie die Logitech G700Pflicht fü r jeden Shooter Fan, der von derCouch aus spielen möchte.Verlorene SicherheitAlex HoffmannVerlorenes Herz, Opera stellt seine Browser­Engine ein, c't 7/13, 5. 5'6Den größten Verlust sehe ich in dem (gefühlten)Verlust an Sicherheit. Ich verwendeOpera seit Version 3 und bin (dem innovativen)Opera über all die verschiedenen OS­Versionen treu geblieben. Zuletzt wieder aufder Mac-Plattform. Hier hatte ich immer einGefühl der "Sicherheit " (ohne Java), da Operaleider nie die große Verbreitung hatte. Geradedie Kombination mit Mac OS erschien mirwenig attraktiv für Hacker. Die gemeinsameWebKit-Basis führt nun, zumindest bei mir,neben dem verlorenen Herz zu einem verlorenemSicherheitsgefühl ...Ehrenrettung für StrichcodesLars KlappQuadratisch, praktisch, Code, Erfinderischeund praktische Anwendungen für QR-Codes,c't 7/1 3, 5. 140Im Bericht wurde die Datenkapazität eines1 D-Barcodes mit dem QR-Code verglichenund dabei ein Verhältnis von 13 zu 4296 Zeichenangegeben. Zur Ehrenrettung des 1 D­Barcodes muss aber gesagt werden, dass dieBeschränkung auf 13 Zeichen nur für den Barcodevom Typ EAN gilt. Dieser ist speziell aufdessen Anwendungsgebiet zugeschnitten.Hier reicht die maximal mögliche Datenmengeaus und gleichzeitig können die Hardwareanforderungenan die Schreib- und Leseeinheitensehr niedrig gehalten werden.Neben dem 1 D-Barcode vom Typ EAN gibt esaber auch noch einige andere. Der Code-128hat zum Beispiel prinzipiell keine Längenbegrenzung,wird aber in der Praxis kaum mehrals ca. 40 Zeichen beinhalten. Generell kannnatürlich kein 1 D-Barcode mit der Datendichteeines 2D-Barcodes mithalten.Es kommt im Bericht auch zu einer unreflektiertenDarstellung der Resistenz des QR­Codes gegen Beschädigungen. Die Fehlerkorrekturvon Reed-Solomon wird in ersterLinie für die Nutzdaten eingesetzt. Kleine Beschädigungenan den Verwaltungsdatenkönnen jedoch schon zu Unlesbarkeit fü h­ren. Diese Problematik haben 1 D- und 2D­Barcodes gemeinsam.Andreas AdlerWeitere Frequenzbänder bedroht?.Märchenwald, Funkstörungen durch LTE,c't 6/1 3, 5. 78Interessiert habe ich den Artikel in der c't6/1 3 zum Thema "L TE stört Audiofunk " gelesenund einen Blick auf meine AKG-Anlagegeworfen: Diese arbeitet im Bereich 863 -865 MHz (genauer 15M2 864,375 & 15M3864,850) und liegt somit nicht im LTE-Band.Bei der Bundesnetzagentur habe ich dannein Dokument gefunden, wo steht: "DieseAllgemeinzuteilung ist bis zum 31.1 2.2016befristet. " Gibt es für diese Frequenzen auchschon andere "Interessenten " oder werdensie für den Audiofunk erhaiten bleiben?Dieter Werheid, KölnBisher deutet vieles darauf hin, dass der Bereichzwischen 835 und 865 MHz weiterhin für PMSE­Zwecke reserviert bleibt - eine Garantie dafürgibt es aber nicht.Ergänzungen & BerichtigungenMehr Powerline-RouterWLAN-Ka bel, Funknetze über Strom-, TV- oderTelefonleitungen vergrößern, c't 7/13, 5. 90Im Artikel zur WLAN-Vergrößerung in Ausgabe7 hieß es, derzeit wäre D-Links DHP-1565der einzige Breitband-WLAN-Router mit integrierterPowerline-Schnittstelle. Auf derCeBIT kündigten Buffalo Technology und TP­Link ähnliche Geräte an, die in den nächstenMonaten auf den Markt kommen sollen. BuffalosRouter ähnelt einem Steckernetzteil mitzwei Ethernet-Ports (WAN und LAN), währenddas TP-Link-Modell die übliche Bauformmit fünf Ethernet-Ports hat.TerapacksUSB-3.0-Festplatten bis 4 Terabyte, c't 6/13, 5. 100CnMemory hat uns mitgeteilt, dass die USB-3.0-Verbindungsprobleme bei der FestplatteSpaceloop 3.0 behoben wurden. Die Plattesoll jetzt auch an anderen außer dem im Testbeschriebenen NEC-Hostadapter Superspeed­Tempo erreichen.12c't 2013, Heft 8


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c't 1 Schlagseite1 5c't 2013, Heft 8


aktuell I Samsung Galaxy 54Hannes A. CzerullaExtra scharfSamsung Galaxy 54 mit Fuii-HD-AMOLEDMit vier bis acht Prozessorkernen und einem AMOLED-Displaymit Fuii-HD-Auflösung ist das Galaxy 54 Samsungs neuesSpitzenmodel I. Es reagiert nicht nur auf Berührung, sondernauch auf Blickkontakt und Gesten.Vier Sekunden lang kann die Kamera25 Fotos pro Sekunde mit 13 Megapixelnschießen.S amsung hat den Trend zum ,.Phablet" ,also zum riesigen Smartphone, angestoßenund scheint weiterhin voll von denTelefonen mit Tablet-Ambitionen überzeugtzu sein. Jüngster Beweis ist das Galaxy 54mit 5 Zoll Display-Diagonale. Weil der Bildschirmnahezu randlos ist, ist es kaum größerals der Vorgänger 53 mit 4,8 Zoll, außerdemetwas dünner: 8 Millimeter dick, 136Millimeter lang, 130 Gramm leicht. Besondersviel Arbeit hat Samsung in Apps undAssistenten gesteckt; die Hardware entsprichtHigh-End-Ansprüchen.DisplayBeim Display kombiniert Samsung Fuii-HD­Auflösung (1920 x 1080 Punkte) mit farbkräftigerAMOLED-Technik. Aus Kostengründensetzt der Hersteller eine Pentile-Matrix einmit doppelt so vielen grünen Sub-Pixeln wiejeweils roten und blauen. Die dabei typischenausgefransten Ränder von Buchstabenund Symbolen fallen hier wegen der hohenAuflösung (441 dpi) nicht negativ auf. Eshandelt sich um ein sogenanntes PHOLED(Phosphorescent Organic Light-EmittingDiodes). das mit Hilfe von Phosphoreszenzbis zu 25 Prozent Strom sparen soll im Vergleichzu herkömmlichen AMOLEDs.Der Touchscreen lässt sich mit Handschuhenbedienen, ähnlich wie beim Nokia Lumia920, und ist von kratzfestem Gorilla-Glas 3der Firma Corning geschützt.KameraDie Rück-Kamera nimmt 13-Megapixei-Fotosbei maximal 25 Bildern pro Sekunde auf,Filme in Fuii-HD-Auflösung 1 080p. Die Foto­App schießt auf Wunsch auch ein Foto desBenutzers, während er gleichzeitig mit derHauptkamera eine Aufnahme macht. DasSelbstporträt kann er an beliebiger Stelle aufdem eigentlichen Foto platzieren. Ähnlichkann man bei einem Videoanruf das Bildbeider Kameras ineinandergeblendet zumGesprächspartner schicken. Die Galerie-Appordnet Fotos ähnlich wie bei Facebook zueiner Timeline.FunkAuf neustem Stand sind die Funkanbindungen:Das L TE-Modul ist optional und unterstütztmit sechs Bändern alle weltweit verwendetenFrequenzen. Serienmäßig eingebautsind WLAN nach dem 11 n-NachfolgerIEEE 802.1 1 ac, Bluetooth 4.0 und ein Infrarot­Port zum Steuern von Fernsehern. Zusätzlichzu den üblichen Sensoren sind ein Feuchtigkeits-und Temperaturfühler eingebaut.Unter anderem hat Samsung eine Gesundheits-Appentwickelt, die auch die Mess-Obwohl das Display gewachsen ist, hatdas Galaxy 54 praktisch die gleichenGehäusemaße wie der Vorgänger 53.werte von Temperatur und Luftfeuchtigkeitder Umgebung speichert.HardwareAls Prozessor kommt entweder der hauseigeneExynos 5 Octa mit 1,6 GHz oder einnicht näher beschriebener Vierkern-Prozessormit 1,9 GHz zum Einsatz. Der Quad-Coreist wahrscheinlich der Qualcomm Snapdragon600, der etwa auch im HTC One verwendetwird. Der Exynos 5 Octa hat zwar insgesamtacht Rechenkerne, doch weil vierdavon nur zum Stromsparen gedacht sind,dürfte er eher langsamer laufen als derSnapdragon (mehr zu dieser Big-Little " ­Technik auf Seite 174). Gleichzeitig rechnenimmer nur vier sparsame A7-Kerne oder vierschnelle A 15-Kerne.Weiterhin sind 2 GByte Arbeitsspeicherund 16, 32 oder 64 GByte Flash-Speicher eingebaut.Per MicroSDXC kann man bis zu64 GByte nachrüsten.Der Akku ist mit 2600 mAh ordentlich dimensioniert,mit Blick auf das große Displaydarf man aber keine Laufzeitwunder erwarten.Die Laufzeiten sind bei einem AMOLED­Display zudem abhängig von den Inhalten,die es anzeigt: Dunkle Bilder verbrauchenweniger Strom.Bedienung16Direkt zum Start soll Android in der aktuellenVersion 4.2.2 installiert sein und dazu eineneue Version der Bedienoberfläche Touch­Wiz Nature UX 2.0. Sie soll es ermöglichen,das System in vielen Situationen ohne Berührungzu bedienen.Air View registriert Eingaben schon, bevorman den Touchscreen berührt. Das gab eszwar schon auf dem Galaxy Note 2, dortfu nktionierte es aber nur mit dem Stift. Beim54 kann man nun auch den Finger über demDisplay schweben lassen und auf dieseWeise zum Beispiel Mouseover-Gesten aufWebseiten auslösen, sich Informationen zuKalendereinträgen anzeigen lassen, ohneden Termin zu öffnen oder das Akku-Widgetaus der Benachrichtigungsleiste herausaufrufen.Ähnlich funktionieren die Air Gestures: Mitbestimmten Handgesten kurz vor dem Disc't2013, Heft 8


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aktuell I Samsung Galaxy 54verwalten und beispielsweise Apps installierenund entfernen oder Geräte komplettsperren oder löschen.VerfügbarkeitDas Galaxy 54 soll ab April weltweit erhältlichsein. ln Deutschland wollen es Telekom,Vodafone und 02 anbieten. Bei Telekomund Vodafone kann man es bereits fü r EndeApril vorbestellen. Mit Vertrag kostet dieL TE-Version (ohne Angabe des Prozessortyps)bei der Telekom 130 Euro, bei Vodafone250 Euro. Vertragsfrei bieten es einigeHändler zur Vorbestellung für 650 bis700 Euro an, die Preisempfehlung von Samsungliegt bei 730 Euro.Controller und Smartphone verbinden sich per Bluetooth,die Koppelung erfolgt ohne Eingaben via NFC.play wechselt man zum nächsten Lied,nimmt einen Anruf an oder scrollt.Ganz ohne Hände funktionieren SmartStay und Smart Pause. Ersteres schaltet dasDisplay erst ab, wenn man nicht mehr in RichtungSmartphone schaut - das funktioniertebereits auf dem Galaxy 53. Smart Pause istneu und pausiert Videos, sobald man denBlick abwendet. Schenkt man der Anzeigewieder Aufmerksamkeit, geht es weiter.Mit Smart Serail muss man zum Serolienauf Webseiten nicht mehr den Finger einsetzen.Man kippt das Telefon einfach in dieRichtung, in die es scrollen soll. Das Gerücht,dass die Funktion die Augenbewegung verfolgtund scrollt, wenn der Blick am Sildschirmrandangekommen ist, hat sich alsfalsch herausgestellt.AppsDas Programm S Health soll nach dem PrinzipQuantified Self der eigenen Gesundheitzugute kommen, indem es per Sensoren dietäglichen Laufwege registriert, Temperaturund Luftfeuchtigkeit der Umgebung aufzeichnetund auf Wunsch das Essverhaltenmitschreibt Daraus und aus Daten wie Alter,Geschlecht und Gewicht errechnet es denungefä hren täglichen Kalorienverbrauch. PerBluetooth verbindet es sich beispielsweisemit Blutdruckmessgeräten und Herzfrequenzmessern.E-Mails und andere Nachrichten übersetztder "S Translator " direkt innerhalb der jeweiligenApp. Er beherrscht Deutsch, Englisch,Chinesisch, Japanisch, Französisch, ltalie-nisch, Spanisch und Koreanisch und brauchteine lnternetverbindung.Die zur Mobilfunkmesse MWC vorgestellteSecurity- und Geräteverwaltungsfunktion(MDM) Knox ist das erste Mal in Form vonSoft- und Hardware von Anfang an integriert.Ähnlich wie bei Blackberry 10 kann man mitihr einen privaten von einem geschäftlichenBereich trennen und zwischen diesen perFingertipp wechseln. Zudem können Administratorenganze Geräteflotten per KnoxSamsung Galaxy 54Android-SmartphoneBetriebssystem IAndroid 4.2.2 IBedienoberfläche TouchWiz Nature UX 2.0Display5 Zoll; AMOLEDAuflösung I Format 1920 X 1080 (441 dpi) I 16:9Prozessor Exynos 5 I Snapdragon 600Kerne I TaktGrafikArbeitsspeicherFlash-SpeicherSpeicherkarten-SiotWLANBluetooth I NFC I A-G PSmobile DatenverbindungAkku I austauschbarAbmessungen (H x B x TlGewicht2 X 4 (1,6 GHz) I 4 (1,9 GHz)PowerVR SGX 544MP32 GByte16 I 32 I 64 GByteMicroSDXCIEEE 802.11 alblglnlac Dualband4.0 iv' lv'LTE I HSPA+2600 mAh lv'13,7 cm x 6,9 cm x 0,8 cm130 gKamera-Auflösung 13 Megapixel I 1920 x 1080Foto I VideoFrontkamera-Auflösung 2 Megapixel I 1920 x 1080Foto I VideoPreis (16 GByte, LTE) 729 €en - mCht vornandenZubehörZusammen mit dem Smartphone-Spitzenmodellhat Samsung allerhand Zubehörvorgestellt: Die Schutzhülle S View Covergibt durch ein Fenster den Blick auf dasobere Viertel des Displays frei. So soll manauch bei geschlossenem Deckel die wichtigstenInformationen ablesen können. Mitden entsprechenden Widgets sieht manneue Mails und Nachrichten oder kanneinen Anruf annehmen. Das AMOLED-Displaykann die nicht sichtbaren Pixel komplettabschalten, sodass das Informationsfensterdes S View Cover mit wenig Stromauskommen soll.Die kabellose Ladestation Wireless ChargingPad/Cover setzt auf den Qi-Standard(gesprochen "Tschi " ) auf. So wird das Galaxy54 voraussichtlich auch mit Ladegerätenanderer Hersteller zu laden sein und dasCharging Pad ebenso Geräte anderer Firmenwie das Google Nexus 4 und Nokia Lumia920 mit Strom versorgen.Mit dem ebenfalls neu vorgestellten"Game Pad " verwandelt man sein Smartphonein eine mobile Spielkonsole. Das Telefonfixiert man quer über dem Controller miteiner Klemme. Geräte mit 4 bis 6,3 Zoll sollendort hineinpassen; ob es verschieden großeModelle gibt oder ob die Klemme verstellbarist, erwähnte Samsung nicht. Das Designerinnert stark an das des Xbox-Controllers.Passend zur Gesundheits-App S Healthgibt es das Armband S Band. Es zählt die eigenenSchritte und die App errechnet darausgelaufene Distanz und verbrannte Kalorien.Trägt man das Armband während der Nacht,merkt es an den Bewegungen des Trägers,wie ruhig dieser geschlafen hat.Außerdem wird es noch jede MengeSchutzhüllen von Samsung zu kaufen geben,unter anderem das robuste ProtectiveCover+. Der Herzfrequenzmesser HRM unddie Waage Body Scale arbeiten ebenfalls mitS Health zusammen und verbinden sich perBluetooth mit dem Smartphone. Das ExtraBattery Kit besteht aus einem Zweitakku undeinem Ladegerät, das den Akku ohneSmartphone auffüllt. Preise und Erscheinungsdatensind fü r alle Zubehörteile unbe­n(hc18c't 2013, Heft 8


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aktuell I InternetRichard SietmannVive Ia neutralite!Frankreich plant Gesetz gegen ein Zweiklassen-Internetln einigen Ländern soll nahezu Verfassungsrang erhalten, dass der Datentransportim Internet unkontrolliert bleibt und nicht für einzelne Dienstegesondert bepreist wird: Nach Chile, Norwegen, Slowenien und den Niederlandenwill nun auch Frankreich die Netzneutralität gesetzlich festschreiben.Der Gesetzgeber will so verhindern, dass für die Nutzer ein Zweiklassen­Internet entsteht.Der Zeitpunkt für Gesetze zurSicherung der Netzneutralitätscheint wohl gewählt: Seitensder EU steht der Erlass einer vonlanger Hand vorbereiteten Empfehlungbevor, mit der die Kommissarinfür die Digitale Agendaden Wächtern über den Internetzugangzwingende Regeln zurEinhaltung der Netzneutralitätersparen möchte. Der Ka mpf ·darum, ob die Provider sowohlvon Netz-Anbietern als auch vonNutzern spezielle Tarife fü r denTransport und die Weiterleitungbestimmter Dienste verlangenoder einzelne Dienste gar ausihrem Netz verbannen dürfen,tobt seit einiger Zeit mit zunehmenderHeftigkeit. Kritiker sehendie Neutralität des Netzes grundlegendin Gefahr. Darin werdenDaten nach dem Best-Effort-Prinziptransportiert, egal, um welcheDienste oder Datentypen essich handelt. Die Provider jammerndagegen über Bandbreitenengpässespeziell im Mobilfunk; vor allem aber sehen sieneue Einnahmequellen in einemzweiseitigen Markt, in dem sieDiensteanbieter ebenso wie Nutzerzur Kasse bitten - nicht nurfür den Internet-Zugang an sich,sondern auch fü r die Weiterleitungund den Transport bestimmterDatentypen.Die Politik in Berlin und Brüsselhält sich aus dieser Auseinandersetzungweitgehend heraus:Die Gefahr eines Zweiklassen-Internetoder eines Netzes, in demjeder User, abhängig von seinemProvider, ein anderes " ,nternet "zu sehen bekommt, wollen siedurch die Selbstregulierungskräftedes Marktes verhindern.Transparenz, Wettbewerb undKonsumentensouveränität genügten,meint auch die fü r dieDigitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes. Dochkurz vor der Verabschiedung derEU-Empfehlung geht eines derSchwergewichte in der EuropäischenUnion auf Konfrontationskurs:Die französische Regierungwill die Netzneutralität gesetzlichregeln. Die für die digitaleWirtschaft zuständige MinisterinFleur Pellerin kündigte an, dasssie die Netzbetreiber qua Gesetzzur Neutralität hinsichtlich dertransportierten Inhalte undDienste verpflichten will.Die Vorlage lieferte Pellerinder Conseil National du Numerique(CNNum), ein vor zwei Jahrennoch vom damaligen PräsidentenSarkozy eingesetzterBeirat zu den Herausforderungender Digitalisierung (www.cnnumerique.fr). Dem von SarkozysNachfolger Fra nois Hollandeneu aufgestellten Gremiumgehören 30 Fachleute ausder Wirtschaft und dem öffentlichenSektor an, so unter anderemdie Forschungsdirektorendes INRIA und des CNRS, der PhilosophBernard Stiegler, der früherePräsident der France Television,Mare Tessier, sowie der Präsidentvon Mozilla Europe, TristanNitot. " Der gegenwärtigeUnter dem Motto "Hände wegvon meinem Netz" macht sich ·die Initiative La Quadraturedu Net schon lange für die Netzneutralitätstark.Rechtsrahmen " , stellt die Kommissionin ihrem jüngsten Berichtfest, " schützt die Informations-und Meinungsfreiheit unddie Kommunikation der Internet­Nutzer nicht ausreichend " .Ball paradoxln dem Bericht nimmt sich derCNNum eines lange schwelendenKonfliktes an. War es bei derPrivatisierung der Telekommunikationnoch allseits unumstritten,dass Netzbetreiber tatsächlichdie Vernetzung ihrer Kundenwollen, so verlocken die technischenMöglichkeiten mittlerweiledazu, diesen Konsens aufzukündigenund den Zugang zu lnhaltenund Diensten recht selektivzu handhaben. Die Paletteder Optionen hierfür ist schierunerschöpflich. Bekannte Beispiele:die vollständige Sperrungoder tarifliche Diskriminierungder mit dem Mobilfunk konkurrierendenInternet-Telefonie; dieBlockade von P2P- und Filesharing-Diensten;die Befreiung vonVolumenbeschränkungen in denDatentarifen, wenn User für lnhaltebestimmte Vertragspartnerdes Providers nutzen (die Tele-Fleur Pellerin, FrankreichsMinisterin für die digitaleWirtschaft, unterstützt denVorschlag, den Anspruch aufNetzneutralität mit dem Grundrechtder Informations- undMeinungsfreiheit zu begründenund gesetzlich zu verankern.20c't 2013, Heft 8


aktuell I InternetDer Conseil National duNumerique (CNNum) ist einExpertengremium, das diefranzösische Regierung inFragen der Digitalisierungberät.kom machte es hierzulande mitihrem Spezialtarif für den Musikstreaming-DienstSpotify vor);oder die Ad-lnsertion - eigeneWerbeeinblendungen des Zugangsnetzbetreibersals Gegenleistungfür die Durchleitung derVideostreams von Programmveranstaltern.Das CNNum wendet sich nundirekt gegen die Ansicht insbesondereEnglands, Deutschlands,der USA und der EU-Kommission,das freie Spiel der wirtschaftlichenKräfte werde schonrichten, welche Infrastruktur derMarkt für die vernetzte Gesellschafthervorbringt, und für denFall von Wettbewerbsverstößensei das Instrumentarium der Regulierungs-und Kartellbehördenausreichend. ln dem "Rapportrelatif a l'avis net neutralite " desCNNum betonten die Autoren,die Abstinenz der Politik "führtzu Situationen, wo Inhalte,Dienste, oder allgemeiner dieKommunikation, gefiltert, verzögert,zensiert oder blockiert werdenkönnen; umgekehrt könnensie auch begünstigt, beschleunigtoder voreingestellt sein " .Vonnöten seien daher allgemeineund klare Vorgaben des Gesetzgebers,und diese sollten inder Hierarchie der Rechtsnormen"nahezu Verfassungsrang "haben, weil es bei der Netzneutralitätletztlich um "die Übersetzungdes Grundrechts der Informations-und Meinungsfreiheitin die digitale Weit " ginge. Beiden erforderlichen Regeln fürdiese Übersetzung möchte dasGremium auch Suchmaschinenund soziale Netzwerke gleich miteinbezogen wissen.Dammbruch?Diese Ausweitung indes stößtbei Verteidigern der Netzfreiheitnicht unbedingt auf Begeisterung.So befürchten die Aktivistenvon La Quadrature du Net,dass die Beiratsempfehlungenmehr schaden als nutzen werden,weil die Ausdehnung aufDienstean bieter das Konzeptüberstrapaziere und zu einer"Neutralisierung der Netzneutralität" führen könnte. Indem dieKommission höchst unterschiedlicheProbleme vermenge undmit einem einzigen allumfassendenVorschlag zu lösen versuche,riskiere sie, kein einziges zulösen, wirft die Vereinigung demCNNum vor. "Es werden keinekonkreten Sanktionen vorgeschlagen,um das Prinzip derNetzneutralität gegen die vonden Betreibern verhängten Zugangsbeschränkungendurchzusetzen" , moniert Sprecher JenmieZimmermann. Den Cyberrechtlernwäre eine klare Ansagelieber gewesen, wann diskriminierendePraktiken und unfairesNetzmanagement einen Verstoßdarstellen und wie sie dann geahndetwerden.Tatsächlich hat die Kommissionnur einen Verfahrensvorschlagund keinen konkreten Gesetzentwurfvorgelegt. Doch beider Übergabe des Berichts stelltesich Fleur Pellerin hinter ihrenBeirat. Sie bekräftigte die Absicht,bis 2014 ein entsprechendesGesetz einzubringen. Die Regierungwolle einen übergeordnetenRechtsgrundsatz definie-ren, aus dem sich dann die alltagstauglichenund gerichtsfestenRegeln und Ausnahmen herleitenlassen. Dabei sei klar, dassnationale Alleingänge nicht sehrweit fü hren. "Wir haben es mitgrenzüberschreitenden Akteurenzu tun, und die Festlegungeines Prinzips, das außerhalbFrankreichs nicht anerkanntwird, wäre schwer umzusetzen " ,sagte die Ministerin. Paris werdejedoch versuchen, mit anderenLändern auf europäischer Ebenegemeinsame Vorstellungen zuerarbeiten.",ch glaube, dass Frankreichzum Testfall fü r das werdenkönnte, was sich weltweit in diesemSpannungsfeld entwickelt " ,schätzt der Marktanalytiker MatthewHowett von der LondonerTK-Consultancy Ovum die Lageein. "Es gibt viele Länder, die nurdarauf warten, dass jemand andersvorangeht " .Qk)c't 2013, Heft 821


aktuell I NachhaltigkeitSie verletzen Menschenrechte beimEinkauf von IT-Produkten!t fi XIf ) IIIIDMEflDlS SOZI.AU·OEJII"AAOO..IIJJJI TmCDITHDChristian Wölbertsuchen Sie tn unurer ProdUittdrtenblnkWir vereinfachen Ihren IT-Einkaufundleisten einen Beitrag zu IhrerNachhaltigkeitsarbeit.I stellen Sie uns Ihre Fragen." :=:C:.c= Temln__ ...,Die Macht der EinkäuferWie das Nachhaltigkeitssiegel TCO den Durchbruch schaffen sollDas schwedische Non-Profit-Unternehmen TCO Development will umweltfreundlichereComputer und bessere Arbeitsbedingungen in der Produktiondurchsetzen. Von den Herstellern lange ignoriert, fordert TCO nun Behördenund große Unternehmen zum Handeln auf.Sie verletzen Menschenrechte beim Einkaufvon IT-Produkten. " Diesen Satz liestman als Erstes, wenn man die Webseite vonTCO Development aufruft. Weiter unten liestman von schlechten Arbeitsbedingungen,eingeschränkten gewerkschaftlichen Rechten,Kinderarbeit. .,Eine inakzeptable Realität,die wir gemeinsam verändern müssen. "Es ist eine berechtigte Kritik an der IT­Industrie. Organisationen wie Sacom undChina Labor Watch machen seit Jahrendarauf aufmerksam.Doch es überrascht, dass TCO Developmentdie Hersteller nun ebenfalls angreift.Die Tochtergesellschaft der schwedischenGewerkschaft TCO ist nicht profitorientiert,aber sie lebt von ihren Kunden. Und ihreKunden sind die Hersteller - sie zahlen fü rdie Nutzung des Siegels .,TCO Certified "knapp 3000 Euro pro Jahr plus 5700 Euro proModell. Mit der Menschenrechtskampagnemachen die Schweden also ihren eigenenKunden schwere Vorwürfe. Das klingt nacheiner waghalsigen Strategie. Aber es gibt Anzeichendafür, dass sie sich auszahlt.Seit 1992 bietet TCO seine Siegel an. DieKriterien sind relativ streng, sie betreffenComputer mit TCO CertifiedNotebocksTabletsSamsung: Serie 7 Ultra (730U3E, 740U3E),Serie 7 Chronos (770Z5E), Serie 5 Ultra(530U4E), Serie 5 (510R5E), Serie 9 (900X4)und weitereSamsung: Galaxy Note 10.1, Ativ Smart PC Pro,Ativ Smart PCAIHn·One·PCs I HP: Compaq Pro 6300, Compaq Elite 8300Thin·Ciients Lenovo: ThinkCentre M?lz, ThinkCentre M92zSamsung: TC191W, TC241WUmweltschutz, Ergonomie sowie die Arbeitsbedingungenin der Produktion. Es ist daseinzige IT-Siegel, das alle Kriterien von Prüfernwie dem TÜV Rheinland kontrollierenlässt. Die Kontrollen in den Fabriken undLabortests bezahlen die Hersteller, zusätzlichzu den TCO-Gebühren.Bei Monitoren hat TCO den Durchbruchgeschafft, auf jedem zweiten Gerät klebt dasSiegel. Aber bei PCs aten die Schweden sichjahrelang schwer. Kaum ein Kunde weiß,dass es auch für Notebocks und Tablets einTCO-Logo gibt, entsprechend klein ist derAnreiz für die Hersteller, damit zu werben.., Die Hersteller haben uns stets gesagt,dass sie bereit sind, ihre Produkte zu zertifizieren,falls es eine Nachfrage gibt " , sagtMaria Sjölund, Marktentwicklerin bei TCODevelopment. Doch für Notebocks und Tabletsnutzt bislang nur Samsung das Siegel.HP und Lenovo haben ein paar 'Desktop-PCszertifizieren lassen. Das ist mehr als beimBlauen Engel, aber nicht genug.Deswegen nimmt TCO Development dieHersteller nun beim Wort - und versucht, mitseiner Menschenrechtskampagne die Nachfrageanzufachen. Weil Wünsche einzelnerPrivatkunden bei Giganten wie Acer, Appleoder Deli wenig zählen, sprechen die Schwedengezielt die Einkäufer von Unternehmenund Behörden an.Mehr Laptops mit TCO-SiegelWas das bringen kann, zeigt das BeispielSwedbank. Die Bank schrieb einen Auftragfür 16 000 PCs und Laptops mit TCO-Siegelaus und einigte sich mit einem Hersteller, derversprach, für den Zuschlag seine Geräte zertifizierenzu lassen. Doch der Hersteller - TCOund Swedbank verraten nicht, welcher eswar - hielt seine Zusage nicht ein. Die Bankmachte sich erneut auf die Suche und verlangtewieder TCO Certified. Im zweiten Anlaufging der Auftrag an Lenovo.Swedbank hat damit dafür gesorgt, dassdemnächst erstmals Lenovo-Laptops dasTCO-Siegel tragen und dass Kunden erstmalszwischen zwei Laptop-Marken mit dem Siegelwählen können . .,Das ist ein hervorragendesBeispiel für die Macht der Einkäufer. Ichwill, dass auch die deutschen IT-Einkäufer sovorgehen " , sagt Maria Sjölund .. TCO verweist auf ein Dutzend deutscheAuftraggeber, die sich bereits an TCO-Kritierenorientieren, darunter die Bundesagenturfür Arbeit, das Land Rheinland-Pfalz unddie Stadt Hannover . .,Wir legen großen Wertdarauf, dass Lieferanten soziale Mindeststandardseinhalten " , sagt Wolfgang Puffvom IT-Dienstleister der Bundesagentur fürArbeit. Seine Kollegen kaufen Hardware fürdie über 170 000 PC-Arbeitsplätze derAgentur.Seit einigen Jahren lässt das Vergaberechtsoziale und ökologische Kriterien in öffentlichenAusschreibungen explizit zu. Die Einkäuferdürfen zwar nicht bestimmte Siegelvorschreiben, aber auf sie verweisen, zumBeispiel mit der Formel .,TCO oder gleichwertig" . Die Bieter können dann auch andereNachweise vorlegen. Oft ist es für sie abereinfacher, ihre Produkte zertifizieren zulassen.(cwo)Kriterien für TCO Certified(Auszug)Soziale Verantwortung- Einhaltung der Kernnorn;Jen der ILO(etwa Vereinigungsfreiheit, Gleichheitdes Entgelts, keine Zwangsarbeit)- Aktionsplan zur Verbesserung derArbeitsbedingungen- Kontrollen der Werke durch unabhängigePrüferUmwelt- keine halogenierten Flammschutzmittel- kein Brom oder Chlor in Kunststoffen- mindestens ein Jahr Garantie- Ersatzteile für mindestens drei Jahre- Rücknahme und Recycling von Geräten- Erfüllung der Energy-Star-KriterienErgonomie- Display: unter anderem Mindesthelligkeit150 cd/m2- Grenzwerte für elektrische undmagnetische Emissionen, Geräuschentwicklung22c't 2013, Heft 8


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aktuell I EmbeddedPC im Format einer FestplatteDer lüfterlose Mini-Computer Wafer-NM701-847 ist gerade einmal so groß wie eine handelsübliche3,5-Zoii-Festplatte. Die Gehäusehalbschaleaus Aluminium dient auch alsKühlkörper für den Duai-Core-ProzessorCeleron 847 auf der Unterseite des Mainboards.Der stammt aus lntels aktueller lvy­Bridge-Generation und rechnet mit einerTaktfrequenz von 1,1 GHz erheblich flotterals Atom-CPUs. Im Vergleich zu DesktopoderNotebook-Prozessoren mit mehr als derdoppelten Taktfrequenz (und zum Teil mehrKernen sowie Hyper-Threading) macht er jedochkeinen Stich. Ein SO-DIMM-Siot nimmtbis zu 8 GByte DDR3-1 333-Speicher auf.Weil der Chipsatz NM70 keine USB-3.0-Ports hat bleiben für den Anschluss vonPeripherie lediglich zwei USB-Buchsen imAnschlussfeld und Stiftleisten für zwei weite-Der Wafer-NM701-847 hat nicht nur zwei moderneProzessorkerne, sondern auch zwei Gigabit-LAN-Ports.re auf der Platine. Auch für Monitore heißt es:vorliebnehmen mit VGA. Moderne Schnittstellenwie HDMI oder DisplayPort fehlenebenso wie DVI. Für digitale Displays mit biszu 1920 x 1600 Punkten sieht lEI Technologieseinen 24-Bit-LVDS-Port vor. Doch der isteher für OEM-Hersteller und weniger fürPrivatleute interessant, weil Displays, Kabelsowie Adapter dafür schwer zu beschaffensind. Dass der Wafer-NM701-847 auf Bedürfnissevon Industriekunden ausgelegt ist, beweisenauch die sechs seriellen Schnittstellen(1 .x extern und 5 x intern). Freude könntenBastler indes an den je vier digitalen Ein- undAusgängen haben, mit denen man eigeneElektronik anbinden kann. ln Einzelstückzahlenkostet der Wafer-NM701-847 bei ICPDeutschland knapp 300 Euro. (bbe)PCI Express getunneltDie Standardschnittstelle aktueller PCs könnteunter dem Namen Mobile PCI Express(M-PCie) bald auch in Tablets und SmartphonesEinzug halten. Davon träumen die PCI­SIG und die MIPI Alliance gemeinsam. Allerdingsgibt es beim auf Stromsparen ausge-legten M-PCie ein paar entscheidende Unterschiedezu herkömmlichem PCie; insbesonderebeim Physical Layer. Statt des aufwendigenPCie-Unterbaus kommt M-PHY vonMIPI UniPro zum Einsatz. M-PHY beschreibteine serielle Schnittstelle mit mindestenszwei Lanes zu je zwei differenziellen Leitungenund Übertragungsraten von bis zu ·6 GBit/s. Dabei spielt es erst einmal keineRolle, welches Protokoll darüber gefahrenwird. M-PHY liegt auch der " Universal Flash " ­Spezifikation zugrunde.Auf einer höheren Schicht soll es dannallerdings PCie-kompatibel werden. Ganzohne Änderungen am PCie-Protokoii-Stackgeht es aber wohl nicht. Derzeit läuft M-PCieals " Engineering Change Notice " für die PCie-3.0-Spezifikation. Statt von konkreten Produktenspricht die PCI-SIG bisher recht vagevon schnellen Funkschnittstellen und 1/0-Erweiterungenfür Smartphones. Die maximaleLeiterbahnlänge von 30 Zentimeter machtallerdings Hoffnungen auf extern betriebeneGeräte zunichte.(bbe)Die aufs Stromsparen ausgelegte M-PHY­Schnittstelle arbeitet wie PCie mit einzelnenLanes (Minimum: je 1 x RX und TX).Diese sollen demnächst auch PCie-Protokolleübertragen.Funken von 260 MHz bis 3,8 GHzDas Open-Source-Projekt Myriad-RF eröffnetBastlern freien Zugang zu allen Funkfrequenzenvon 0,26 bis 3,8 GHz und zahlreichenÜbertragungsverfahren wie L TE, CDMA,HSPA+ und WiMAX. Der Clou dahinter: AlsSoftware Defined Radio (SDR) ist für einenWechsel der Trägerfrequenz keine Veränderungan der Hardware nötig. Die Arbeitübernimmt der konfigurierbare TransceiverLMS6002D von Lime Microsystems. ObwohlSende- und Empfangsteile erst einmal fürdas UMTS-Band 1 (2140 respektive 1950MHz) abgestimmt sind, kann man sie auch ineinem Breitband-Mödus betreiben.Das 299 US-Dollar teure und 5 cm x 5,5 cmgroße Myriad-RF kümmert sich nur um dieFunkschnittstelle und überlässt die höherenProtokollschichten anderen. Auf der Projektwebseitegibt es ein Beispiel mit Arduino undeines mit einem Altera-FPGA. Für komplexeProtokolle dürfte dem 8-bittigen Controllerauf dem Arduino Duemilanove allerdings dieRechenleistung fehlen.ln der Praxis lauert allerdings noch ein ganzanderes Problem: Viele der mit dem Myriad­RF zugänglichen Frequenzbänder unterliegenin Deutschland strengen Bestimmungen. Werdort senden will, braucht selbst zu Testzweckeneine Genehmigung der Bundesnetzagentur.Vermutlich auch deshalb finden sichauf der Webseite von Myriad-RF kaum Hinweisezu möglichen Endstufen und Sendeleistungen.Dafür gibt es aber sogar Schaltpläneund Board-Layouts zum Herunterladen. (bbe)Funken auf allen Bändern: Das versprichtMyriad-RF. Bastler müssen selbst dafürsorgen, nicht aufverbotenen Frequenzenzu senden.24c't 2013, Heft 8


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aktuell I ProzessorenAndreas StillerProzessorgeflüsterVon East und Westln Santa Clara steigt die Spannung, wer wohl in die Fußstapfen vonIntel-Chef Paul Otellini treten wird. Interessante Kandidaten sind aufdem Markt, auch aus Europa. Derweil bricht der PC-Markt weltweitstärker ein als erwartet - Intel wird sich umstellen müssen.aul Otellini hatte ja im November letztenP Jahres angekündigt, Mitte Mai seinenPosten zu räumen. Er selbst wünschte sicheinen Intel-Insider, aber das Board hält offenbarauch außerhalb der Corporation nacheinem geeigneten Kandidaten Ausschau. Essoll im Februar die auf solche Führungspositionenspezialisierte Headhunter-AgenturSpencer Stuart angeheuert haben. Wenigverwunderlich wurde nun abermals derName von lntels früherem Chief TechnologyOffleer in den Ring geworfen, dem eloquentenPat Gelsinger, der 2009 völlig überraschendIntel Richtung EMC2 verließ.Doch der jetzige Chef der EMC2-TochterVMware hat bereits klargestellt: " Ich binglücklich mit meiner Aufgabe bei VMwareund hoffe, sie noch für viele kommendeJahre wahrnehmen zu können " .Ein anderer oft genannter potenziellerKandidat von außerhalb wäre Ex-Motorola­Chef Sanjay Jha, der den lukrativen Verkaufder Mobilsparte an Google mit eingefädelthatte. Der CEO von ST-Ericsson, Didier Lamouche,gehört mangels Erfolgs hingegenwohl nicht dazu, obwohl er ab Ende des Monatsverfügbar wäre. Das europäische JointVenture von STMicroelectronics und Ericssonhatte in den drei Jahren seines Bestehens2,1 Milliarden Euro Verlust angehäuft unddamit beachtliche 140 000 Euro pro Mitarbeiterund Jahr. Das wollen sich die ehemaligenPartner nun nicht mehr mit anschauenund haben daher die Scheidung beschlossen.Ericsson übernimmt Design, Entwicklungund Vermarktung der kompakten Multi­Mode-Modems und STMicroelectronics dieanderen Produkte, insbesondere die Nova­Prozessoren A9540 und A9500 (mit ARM A9und Mali-400-Grafik). sowie bestimmte Fertigungs-und Teststandorte. Der Rest wirddicht gemacht. Das dürfte weltweit insgesamt1600 der 5000 vorhandenen Arbeitsplätzekosten.Doch was ist mit Warren East, dem erfolgreichen,charismatischen und wahrlich nichtauf den Mund gefallenen Chef der ProzessorschmiedeARM? Der Fellow of the Royal Academyof Engineering ist gerade mal51 Jahre jung und hat nun zum erstenJuli seinen Rücktritt als CEO angekündigt.Ihm soll Sirnon Segars folgen, ein Mannnahezu der ersten Stunde, der bereits1991 kurz nach der Gründung von ARM ­damals als Joint Venture von Acorn,Apple und VLSI - zu der britischen Firmakam und der zuletzt als Präsident sowohlder ARM Holding Pie als auch von ARM Ltdund ARM lnc wirkte. Ohnehin sollte ja eigentlichmit Sean Maloney ein Brite auf den Intel­Thron, doch dann hat ihn vor drei Jahren einSchlaganfall aus dem Rennen geworfen. Immerhinhat er sich so weit erholt, dass er alsChef von Intel China arbeiten kann.Und bei Intel selbst laufen sich Chief OperatingOfficer Brian Krzanich, Finanzchef StacySmith und Softwarechefin Rene James warm.Rene James wäre die erste Frau in dem Job,was allerdings den Nachteil mit sich brächte,dass sie anders als Otellini keine Chance hätte,zu dem traditionellen, okkulten Sommertreffenim Bohemian Grove in der Nähe von SanFrancisco eingeladen zu werden, wo eben nurerzkonservative, elitäre Männer aus Politik,Business, Kunst oder Medien zugelassen sind,vornehmlich Amerikaner - oder deutscheBundeskanzler wie einst Helmut Schmidt.iPhone mit Atom?Vielleicht braucht der nächste Intel-Boss in derjetzigen Lage aber einige mystische Fähigkeiten.Der PC-Markt bricht doch deutlich stärkerein als erwartet. Vor allem der größte AbsatzmarktChina zeigte erhebliche Schwächenund die Markforscher von IDC mussten ihreweltweite Prognose fürs erste Quartal 201 3um zwei Prozentpunkte auf 7,7 Prozent wenigerVerkäufe nach unten revidieren. Intel wirdsich weiter öffnen müssen und die extremteuren Fabriken viel stärker als bislang üblichals Schmiede anderen Firmen offerieren.Apple wird immer wieder an erster Stelle genannt,sei es als Auftraggeber für ARM-SoCsoder auch als möglicher Kunde der nächstenAtom-Generation. Es verdichten sich jedenfallsdie Anzeichen, dass Intel einen Teil derA7-Prozessorproduktion übernehmen soll, dieKüchenwerte brodeln bei 10 Prozent.Von anderen wird ein Schwenk von Appleschon beim iPhone 6 hin zum Atom in denSpekulationshut geworfen. Als Gegenmaßnahmezum stark gehypten Samsung Galaxy54 muss sich Apple bei den Smartphones jedenfallswas Krachendes einfallen lassen.Aber die aktuellen Atoms scheinen dafür eherweniger geeignet. Erst die nächste Atom-Generationnamens Silvermont mit neuer Outcf-Order-Architekturhätte vielleicht das nötigePotenzial. Die [l'lit bis zu vier Silvermont­Kernen sowie mit HD-4000-Grafik versehenenValleyview-SoCs werden, so wie es ausschaut,jedoch erst Anfang 2014 fertig. FürSmartphones ist dann die Bay-Traii-T-Piattformmit 3 Watt TDP gedacht. Erste Informationenüber Valleyview-Chips tunnelten MitteFebruar zu CPU-world.com durch, sind dortinzwischen aber wieder verschwunden -aber es gibt ja den Google-Cache ...ln der zweiten Jahreshälfte 201 2 sieht IDCwieder einen leichten Aufschwung, dann,wenn Intel mit dem Hasweii-Prozessor denMarkt stärker befeuert. Allerdings könnte dervon Intel nicht wirklich vehement bestritteneUSB-3.0-Bug der Lynx-Point-Chipsätze denerhofften Aufschwung noch ein wenig nachhinten verschieben. Der Prozessor soll zwarpünktlich erscheinen, heißt es, aber zunächstnur in geringen Stückzahlen.Unsere Kollegen von Tom's Hardwarehaben derweil schon mal einen Prototyp derDesktop-Version Core i7-4770K in die Fingergekriegt, den inzwischen niederländischeWebshops mit Liefertermin von 1 bis 2 Wochenfür 331 Euro feilbieten (unter ProduktnummerCM8064601 464206). Wie erwartethält sich der Performancegewinn bei der CPUgegenüber einem ebenfalls mit 3,5 GHz getaktetenCore i7-3770K mit 7 bis 13 Prozent in<strong>Grenzen</strong>, im Multimedia-Bench von Sandrakommt dank AVX2 aber auch schon mal einPlus von 80 Prozent zustande. Die HD-4600-Grafik ist zwar bei den Spielen Hitman undDirt um 20 bis 50 Prozent schneller als die HD-4000 von lvy Bridge, sie bleibt aber immernoch klar hinter AMDs A 1 0-5800K zurück.Ob dann zumindest bei den portablen PCsim Gesamtjahr ein kleines Plus von 0,9 Prozentherauskommt, wie IDC prognostiziert,bleibt fraglich.Doch auch die Tablets verkaufen sich nichtmehr wie geschnitten Brot, wiewohl IDC hierbis 201 7 im Schnitt einen Anstieg von 1 1 Prozentpro Jahr sieht. Windows RT bleibt nachden Erwartungen der Marktforscher mit 2,7Prozent Marktanteil am Ende dieser Vorhersageperiodeunter ferner liefen, wohingegenWindows 8 ff. mit 7,8 Prozent zumindest einenAchtungserfolg gegen Android (46 Prozent)und iOS (43,5 Prozent) herausholen soll. VonLinux (außer Android) ist bei den Tabletsjedenfalls gar nichts zu sehen. (as)Warren East hat ARM dieletzten zwölf Jahre erfolgreichgeleitet. Nun tritt er vom CEO­Posten zurück. Wäre er nichtgenau der Richtige für Intel?26c't 201 3, Heft 8


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aktuell I InternetOroid Und IPadGoogle schaltet RSS-Dienst Reader abWindows 8: Flash als StandardEin sehr negatives Echo hat GooglesAnkündigung hervorgerufen,seinen RSS-Dienst Readerzum ersten Juli einzustellen(siehe auch das Editoral dieserAusgabe). Innerhalb von zweiTagen zeichneten mehr als100 000 Personen eine Petitionauf change.org, die Google zumUmlenken bewegen will. Offensichtlichsetzen immer noch.viele Surfer Googles RSS-Aggregatorein - direkt oder indirekt.Denn Google Reader bietet nichtnur selbst die Möglichkeit, Beiträgevon Websites und Blogsschnell gesammelt in einer Übersichtzu lesen. Der Dienst ist vielmehreine Schaltzentrale, dieihren Datenbestand über eineProgrammierschnittstelle mitzahlreichen anderen Dienstenund Anwendungen teilt.Die Anbieter von RSS-Readernfür den PC und den Desktop reagiertenganz unterschiedlich aufdie Schließung. Nick Bradbury,der Entwickler des Desktop-RSS­Readers FeedDemon, hat dasEnde zum Anlass genommen,auch seine Software einzustellen.Die Entwickler von FlipBoarddagegen, dem RSS-Reader füriOS und Android, zeigen Google­Reader-Nutzern, wie man zuFlipBoard umsteigt.Der größte Gewinner der Reader-Zwangspensionierungkönnteindes Feedly heißen. Innerhalbvon ein paar Tagen konnteder Dienst eine halbe MillionNutzer hinzugewinnen. Er fu n­giert derzeit als Aufsatz für GoogleReader, den er als Backendfür die Synchronisation nutzt.Feedly ist als Add-on für Chrome,Firefox und Safari sowie als kostenloseApp fü r iOS und Androidverfügbar.Da die Feedly-Entwickler schonlänger mit dem Ende von GoogleReader rechneten, arbeiten siebereits seit einiger Zeit an einemKlon des Reader-API. Für Feedly­Nutzer soll sich daher nach demAbschalten von Google Readernichts ändern. Die Feedly-Entwicklerwollen ihre Backend­Funktionen ganz offensichtlichauch fü r Drittanbieter öffnenund laden diese dazu ein, sichmit ihnen in Verbindung zuf[All!IIEDSamtun; Just OfllcilllyUnvelled'Tht frttxt lllgTIWig'- ComtMeet TM Calaxy S4!WollltO*I'"IW'i --'ll'" otfllleH vot;tsttnt-s-"., -.. , llll


gern - die Sicherheitsabschaltungerfolgte zu schnell und·legte eine große Anzahl Serverlahm, auf denen Teile der Cloud­Dienste liefen.ln der Branche wurden Spekulationenlaut, dass besonderseffiziente Kühltechniken zumProblem beigetragen habenkönnten. Microsoft gehört Informationendes Online-Dienstes" Data Center Knowledge" zufolgezu den Pionieren beim Betriebvon Rechenzentren mit höherenLufttemperaturen als üblich,was den Einsatz von Kältemaschinenverringert oder ganzvermeidet. Das senkt zwar denEnerg iebedarf fü r die Kühlungdeutlich, vermindert aber auchden Puffer fü r Notfälle: Die Temperaturdifferenzbis zur FehlaktuellI E-MailMehr De-Mail, neue E-Post-FunktionenMit der Zertifizierungsurkundedes Bundesamts für Sicherheit inder Informationstechnik habendie United-lnternet-Unternehmen1&1, GMX und Web.deihren De-Maii-Dienst rund einhalbes Jahr nach dem der Telekomoffiziell gestartet. Allerdingswerden auch die bereits perldentverfahren registrierten Nutzeroffenbar nur nach und nachfreigeschaltet Die De-Maii-Postfächerbei 1 &1 kosten keineGrundgebühren, zehn De-Mailspro Monat sind kostenlos. Jedeweitere De-Mail schlägt mit 39Cent zu Buche. Die rechtssichereE-Mail-Va riante steht nun rund65 Prozent aller deutschen E­Mail-Postfächer zur Verfügung.'Die Telekom begrüßte den Wettbewerbermit sichtlicher Freude- schließlich steht und fä llt derErfolg des De-Maii-Dienstes mitseiner Verfügbarkeit für möglichstviele E-Maii-Nutzer.Über 100 000 Kunden sindbei 1 & 1 bereits registriert, eineMillion Kunden haben Interessebekundet und eine De-Maii­Adresse reserviert. United Internetsetzt nach eigenem Bekundendarauf, dass die AnwenderUS-Anbietern zunehmend misstrauenund rechtssichere Kommunikationnach deutschemRecht deshalb künftig eine größereRolle spielen wird.Der Bundesbeauftragte fürden Datenschutz, Peter Schaar,hat unterdessen Handreichungenfür den datenschutzgerechtenUmgang mit De-Mail beim Versandschützenswerter Daten veröffentlicht(siehe c't-Link). Unternehmenund Behörden sollen beider Kommunikation über ein anDe-Mail angebundenes Maii­Gateway ihre darüber zu versendendenMails End-to-End verschlüsseln.Die im De-Maii-Systemverpflichtende Transportverschlüsselungreicht nach Ansichtvon Schaar nicht für besondersschutzbedürftige Nachrichtenaus, etwa wenn diese der ärztlichenSchweigepflicht unterliegen,da die Mails für den obligatorischenVirenscan maschinellverarbeitet werden. Für den Bürger,der per Web-Frontend aufdas System zugreift, sei die Nutzungeiner solchen Verschlüsselungjedoch kaum praktikabel.Die Datenschützer fordern dieDe-Maii-Anbieter deshalb auf,leicht handhabbare Verschlüsselungsoptionenfür ihre Nutzer zuentwickeln.Die Deutsche Post ist bei De­Mail nicht dabei. Das liegt vorallem am Postldent-Verfahren.Dort wird stets auch die Ausweisnummererfasst, wie es das Geldwäschegesetzvorschreibt. FürDe-Mail wiederum ist deren Erfassungnach Ansicht der Datenschützernicht zulässig. Am Postldent-Verfahrenwill die Post aberauf keinen Fall etwas ändern; sieverzichtet lieber auf die De-Maii­Zertifizierung, die aus ihrer Sichtohnehin nur eine kleine Zusatzleistungzum bestehenden proprietärenE-Post-Angebot wäre.Für die Kunden indes bedeutetdas je nach Einsatzszenario eineerhebliche Einschränkung.Die von Datenschützern favorisierteEnd-to-End-Verschlüsselungfür Berufsgeheimnisträgerbietet E-Post seinen Anwendernim rein elektronischen Verkehrbereits an. Das Unternehmensetzt weiterhin auf eine Hybridlösungaus elektronischer undrealer Post. Zum Versand undEmpfang bietet das Unternehmeninzwischen auch für Privatkundeneine Schnittstelle zwischender Online- und Offline­Welt. Möglich ist nicht nur derVersand elektronischer Mail, dieam Zielort dann ausgedruckt, kuvertiertund ausgeliefert wird,sondern bald auch der umgekehrteWeg von der realen Postins elektronische Postfach. Werden Winter lieber im sonnigenSüden verbringen will, kann eingehendeSendungen öffnen undscannen lassen und dann unterPalmen lesen. Ergänzt wird dasAngebot von einem Dokumentensafe(E-Post-Safe), einem Zahlungsdienst(E-Post-Zahlung) undeiner App, die vorerst aber nurfü r iOS bereitsteht. (uma)www.d.de/7 108029Microsoft-Server laufen heißfu nktion oder Sicherheitsabschaltungist bei solchen Systemenkleiner als bei aktiv gekühltenServerräumen. Ob ein solchesSystem betroffen war, ließsich allerdings nicht in Erfahrungbringen.Trotz aller Maßnahmen zur Erhöhungder Sicherheit, etwadurch redundante Systeme undexterne Anbindungen, fa llendoch immer wieder Rechenzentrenaus. Grund dafür sind beispielsweiseStromausfälle, etwaim August 201 1 in einem Microsoft-Rechenzentrumin Irland, lokaleUnwetter wie bei einemAusfall des Amazon-DienstesAWS im vergangenen Sommerin Virginia oder großflächige Tropenstürmewie Hurrikan Sandyim vergangenen Herbst. (ciw)Der Ausfall der Kühlung in einemRechenzentrum füh rte MitteMärz zu einem teilweisen Ausfallder Cloud-Dienste Outlook.com,Hotmail und teilweise auch Skydrive.Erst nach 16 Stunden gelanges den Administratoren,wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren.Grund fü r die Überhitzung ineinem Teil eines nicht näher bezeichnetenRechenzentrumswar ein Firmware-Update, dasein unerwartetes Problem verursachte.Die Temperaturen imbetroffenen Bereich seienschnell und deutlich angestiegen,teilte das Unternehmenmit. Offenbar gelang es deshalbnicht mehr, die auf den betroffenenServern laufenden Dienstean einen sicheren Ort zu verlac't201 3, Heft 829


aktuell I AppsComputer-Algebra zum MitnehmenDie Computer-Aigebra-App fürAndroid MathStep ist zwar beiWeitem nicht so vielseitig wieWolfram Alpha, genügt aber fürviele Anwendungen völlig undEINGABESTAMMFUNKTIONFUR XxCSx 3 +8x ' -20l +C4ml oer Shoppu'f! Club t r v ... .... , ••,, · I:.I!Z.===::IIkostet nichts. Mit dem Formeleditorlassen sich mathematischeAusdrücke eingeben; MathStepvereinfacht sie und berechnetGrenzwerte, Ableitungen oderIntegrale von Funktionen.Die Ausdrückelassen sichauch LaTeX-formatiertin die Zwischenablagekopieren.OolMathStep hilftbeim Ableitenund Integrieren.Android-Update für Podcast-CiientDie Android-Version des beliebtenPodcast-Ciients Pocket Castshat Entwickler Jelly Shift komplettüberarbeitet. Version 4.1hat eine schönere und übersichtlichereOberfläche, die sich besseran verschiedene Display-Größenanpasst. ln der App kannman seine Podcast-Abos verwalten,regelmäßig neue Episodenherunterladen und in einem großenVerzeichnis nach neuenPodcasts suchen. Dabei synchronisiertPocket Casts die Abos unddie Infos, welche Episoden manschon gehört oder gesehen hat,unter verschiedenen Android­Geräten via Gmail.Unter iOS läuft Pocket Castsnoch in Version 3.6, der Funktionsumfangist in großen Teilenaber gleich. Die App kostet unterAndroid 3, 13, unter iOS 1,79Euro.(acb)@ App-NotizenWhatsapp hat seinen Messaging-Dienstfür die neuesteBlackberry-Version 10 in derBlackberry App World veröffentlicht.Die App zeigt eingehendeNachrichten auch imSperrbildschirm an und gleichtKontakte mit dem Blackberry­Adressbuch ab.ln den USA ist Googles orts:bezogener Touristenführer" Field Trip" eine beliebte Appunter Android-Nutzern. Jetzthat das Unternehmen eineiPhone-Version veröffentlicht.Auch dieist bisher nur in denUSA erhältlich.www.d.de/1308030 jetzt in einer abge­Die E-Maii-App Mailboxist derzeit einesder heißesten GesprächsthemenimSilicon Valley, jetzthat Dropbox das Start-up gekauft.Angeblich will Dropboxden Dienst weiter vorantreibenund mit dem Kauf nicht bloßdas Know-how der Entwicklerabgreifen. Mailbox ist derzeitnoch in einer geschlossenenBeta: Die iPhone-App soll Anwendernhelfen, produktivermit ihren Mails umzugehen.Google hat Werbeblocker ausdem Play Store geworfen. SolcheAnwendungen blendenWerbung im Browser und inanderen Android-Apps ausund erfordern meist Root­Rechte. Den Rausschmiss begründetGoogle damit, dieWerbeblocker hätten.g gegen die Richtlinien des Play Store versto­:E ßen. Die beliebte Kaien­ der-Alternative Ca­


aktuell I AppsMaxdome fürs HandyApp fürs ErsteMaxdome bietet Video onDemand in Deutschland; nunkann man den Dienst auch direktauf iOS-Geräten abrufen.Die App erlaubt es Kundendes größten Streaming-Anbietersin Deutschland, mobil aufihr Abo-Paket zuzugreifen- allerdings nurüber eine WLAN-Verbindung.Film-Fiatratesgibt es ab fü nf Euromonatlich.Der Abruf einzelnerFilme ohne Streaming­Paket ist derzeit in derApp nur über Gutscheinemöglich. Auch kannman die Filme nur strea- .men, eine Möglichkeitzum Speichern will Maxdome ineine der kommenden Versioneneinbauen. Bisher gibt es denDienst als Universai-App füriPhone, iPod Touch und iPad;eine Android-Version soll folgen.(acb)Die kostenlose App " Das Erste "bündelt alle Online-Dienste derARD für Android- und iOS-Geräte.Die Programmübersicht informiertüber die nächsten Sendungen.Unter " Videos " findet mandas Angebot der Mediathek: Aus-schnitte und komplette Sendungen,alphabetisch oder chronologischsortiert. Auch den Livestreamdes Senders kann mansich über die App anschauen.Einige Einschränkungen gibtes: So kann beispielsweise derTatort aus Gründen desJugendschutzes nichttagsüber angesehenwerden. Wohl aus lizenzrechtlichenGründenfehlen in der Rückschaueine ganze Reihevon Sendungen, nichtnur die Sportübertragungen.Apps für andereMobilplattformen sindlaut ARD in Planung.(acb)Auf iPad und iPhonebietet die Maxdome­App Film-Fiatrates -aber nur über WLAN.09:05!'llllzurElnliillrungvon P•ptlFr..-d11:30 12:00·--Oie App "Das Erste"zeigt den Live-Streamdes Senders oderVideos aus der Mediathek.


aktuell I MobilesAkkutausch? Bitte nur vor Ort!Die Deutschen sind bereit, eindefektes Notebook oder Tabletreparieren zu lassen - aber nur,wenn der Aufwand sich in <strong>Grenzen</strong>hält. So könnte man dasErgebnis einer Forsa-Umfrage imAuftrag des UmweltverbandsBUND zusammenfassen.Immerhin 61 Prozent würdenein altes Notebook oder ein altesTablet weiternutzen, wenn dernächstgelegene Elektromarkt einendefekten Akku vor Ort ersetzenka nn. Aber nur 10 Prozentsind bereit, das Gerät fü r denAkkutausch einzuschicken. DasEinschicken ist nicht unbedingtteurer, dauert aber länger und erfordertin der Regel ein Komplett­Backup.Weitere Fragen betreffen denStromverbrauch von Computern:Wären Hersteller dazu verpflichtet,den Stromverbrauch zu kennzeichnen,würden 76 Prozent der1 000 Befragten vor dem Kaufdarauf achten. Für Kühlschränkeund Fernseher sind Angabenzum Energieverbrauch Pflicht, fürComputer nicht. Gleichstandherrscht bei der Aufrüstbarkeit:Genau die Hälfte der Befragtenfindet es wichtig, einen Laptopaufrüsten zu können, der anderenHälfte ist das " weniger wichtig" oder " unwichtig " . (cwo)Energieverbrauch"Wenn es eine verpflichtendeKennzeichnung fürden Energieverbrauch vonComputern gäbe, würdenSie diese in Ihre Kaufentscheidungeinbeziehen? "Akkuwechsel"Würden Sie IhrenLaptop oderTablet-PC weiternutzen, wenn derAkku kaputtgehtoder an Leistungverliert? "ja, wennder Akku imnächstenElektromarkt vorOrt getauschtwerden kannweiß nichtja, wenn das Gerätzum Akkutauscheingeschicktwerden müssteKindie Fire HO jetzt auch mit großem DisplayAb sofort verkauft Amazon auchdie größere Version seines TabletsKindie Fire HD in Deutschland:Das 8,9-Zoii-Gerät ist miteinem Preis ab 269 Euro günstigerals die meisten vergleichbarenTablets - weil Amazon dieGeräte praktisch zum Selbstkostenpreisan die Kunden weitergibtund den Profit nachträglichmit dem Verkauf von Inhaltenmacht.Der Preis von 269 Euro gilt fürdie Version mit 16 GByte und" Spezialangeboten" - Werbung,die Amazon auf den Sperrbildschirmdes Tablets schickt. DieVariante mit doppelt so viel Speicherplatzkostet 299 Euro, ohneWerbung sind jeweils 1 S Euromehr fällig. Das Multi-Touch-Dis-Das Kindie Fire HD ist jetztauch in Deutschland mit8,9-Zoii-Bildschirm erhältlich.@ Mobil-NotizenSamsung wird sein bislang nurin USA und UK verkauftesChromebook 303(12 mitExynos 5250 (ARM Cortex A 15,4 Kerne) nun auch in Deutschlandverkaufen. Die WLAN­Va riante kostet 300 Euro, mitintegriertem HSPA+-Modemsind 50 Euro mehr fällig.Blackberry will seine " Balance "genannte Trennung zwischenplay zeigt 1920 x 1200 Punkte(254 dpi) und eignet sich damitfür Videos in Fuii-HD-Auflösung.Über einen HDMI-Ausgang kannman Inhalte auch an ein externesDisplay weitergeben. Der Doppelkernprozessor0MAP4470 kommtvon Texas Instruments. (mue)Privatem und Geschäftlichemauch auf Smartphones andererHersteller nachrüsten: GegenMitte des Jahres soll es SecureWork Spaces für iOS- und Android-Gerätegeben - natürlichim Zusammenspiel mit einemBlackberry Enterprise Server 1 0.Die gleichzeitige Anzeige vonPrivatem und Geschäftlichemwie bei Blackberry 10 dürfteaber nicht klappen.AMDs nächste APU-GenerationSchon seit einigen Monaten liefertAMD nach eigenen AngabenAccelerated Processing Units(APUs) der Richland-Generationan Notebock-Hersteller aus. lnden nächsten Wochen könntenalso bereits Mobilrechner mitA 1 0-5750M, A8-SSSOM, A6-5350Mund A4-5 150M in den Handelkommen, wenngleich konkreteAnkündigungen bei Redaktionsschlussnoch ausstanden.Genau wie ihre vor einem Jahreingeführten Trinity-Vorgänger(siehe c't 12/12, S. 90) arbeiten siemit Bulldozer-Kernen der zweitenGeneration Piledriver, entstammender 32-Nanometer-Fertigungvon Globalfoundries undbesitzen Grafikkerne der Vor­GCN-Ära. Durch kleinere Optimierungenkonnte AMD aberbei gleicher Leistungsaufnahme(TOP) die Taktfrequenzen vonCPU- und GPU-Kernen leicht erhöhen.Bei vergleichbarer Belastungsoll die Leistungsaufnahmedes Systems sogar um bis zu 25Prozent geschrumpft sein, beispielsweisebeim Abspielen von720p-Videos. Daraus resultierenlaut AMD längere Akku Iaufzeiten.AMDs Richland-APUsAMD nennt einige konkreteMaßnahmen zur Steigerung derEffizienz. Dazu gehört demnachein eingebauter Mikrocontroller,der die Energieverwaltung unteranderem in Abhängigkeit vonTemperaturmesswerten steuert.Auch die P-States - also diePaarungen von Taktfrequenzenund zugehörigen Kernspannungen- wurden optimiert. Wie beimanchen Intel-Prozessoren erlaubtnun auch AMD eine " ConfigurableTOP " , also eine Limitierungder Leistungsaufnahme.Preise für die vorerst nur vierneuen Richland-Typen nannteAMD bisher nicht. Die vier Chipspassen auf bisherige Notebook­Mainboards, brauchen also nurBIOS-Updates. Später im Jahr -denkbarer Anlass wäre die ComputexAnfang Juni - will AMDauch sparsamere Richland-APUsfür Ultrathin-Notebooks vorstellen,sprich: 17- oder 19-Watt­Typen, die mit lntels Ultrabock­Prozessoren konku rrieren. ZurComputex wird auch lntelsnächte (PU-Generation Haswellerwartet, also Cere-i-Prozessorender vierten Generation. (ciw)APU-Typ CPU· CPU-Talrt 6PUShader 6PU-Talrt TDPKerne (Turbo) (Radeon ...) -cores (Turbo) (Watt)A10-5750M 4 2,5 (3,5) GHz HD 8650G 384 533 (720) MHz 35 WA8·5550M 4 2,1 (3,1) GHz HD 8550G 256 515 (720) MHz 35 WA6-5350M 2 2,9 (3,5) GHz HD 8450G 192 533 (720) MHz 35 WA4-5150M 2 2,7 (3,3) GHz HD 8350G 128 514 (720) MHz 35 Wzum Vergleich: Trinity (32 ,nm, Piledriver)A10-4600M 4 2,3 (3,2) GHz. HD 7660G 384 496 (685) MHz 35 WA8-4500M 1,9 (2,8) GHz HD 7640G 256 496 (685) MHz 35 WA6-4400M 2,7 (3,2) GHz HD 7520G 192 496 (685) MHz 35 W32c't 2013, Heft 8


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aktuell I Server & StorageMehr Flash für Server und Storage-SystemeSowohl EMC als auch NetAppofferieren neue PCI-Express-SSDsfür Server beziehungsweise dazupassende Verwaltungs-Software.Mit EMC XtremeSW Cache lassensich Xtreme-SF-Karten, die es mit350 GByte bis 2,2 TByte Kapazitätgibt, beispielsweise als superschnellerDatenpuffer für Datenbankeneinbinden. XtremeSWCache 1.5 fu nktioniert unterWindows Server, den gängigenLinux-Server-GeschmacksrichtungenRHEL und SLES sowie unterVMware ESXi (vSphere). Die Softwarelässt sich in die Administrierungswerkzeugefür andere Storage-Systemevon EMC integrieren,etwa in Symmetrix Vmax.Ähnlich hält es NetApp mitder Software Flash Accel, diesich in das Storage-BetriebssystemOntap OS einpasst. FlashAccel unterstützt PCie-SSDsmehrerer Hersteller: etwa vonLSI (Nytro Warp Drive), Fusion-iooder Micron.EMC und Western Digital (WD)verkaufen derweil Flash-Storage­Systeme, die komplett auf Festplattenverzichten. EMC liefert dieersten Systeme der im Mai 2012zugekauften Firma XtremeiO anPilotkunden aus. WD investiertstrategisch in das junge UnternehmenSkyera, welches 201 1unter anderem vom SandForce­Mitgründer Radoslav Danilak insLeben gerufen wurde - seinerzeitnoch unter dem Namen Stor­Cioud. Skyera hat ein Flash-Storage-Systemmit 12 bis 44 TerabyteKapazität und 1 0-Gigabit­Ethernet-Ports entwickelt: BeimSkyhawk zahlen Käufer angeblichnur rund 3 US-Dollar pro Gigabyte,etwa halb so viel wie beiden erwähnten Enterprise-SSDsmit PCie-Anschluss. Rechnet manDeduplizierung und Kompressionein, dann soll es bloß noch etwa1 US-Dollar pro Gigabyte sein.Skyera kooperiert mit Everspin,um künftig MRAM und Flash zukoppeln. Eine Forschergruppe derUni Stanford arbeitet seit 2009 amProjekt RAMCioud, das statt Flashnormalen DRAM-Arbeitsspeicherfür Storage nutzbar macht.Die großen IT-Marken investierenseit geraumer Zeit in innovativeFirmen mit Flash-Know-how.So übernahm IBM im vergangenenJahr das Unternehmen TexasMemory Systems, Apple investiertein Anobit und Seagate inDensBits. Kürzlich beteiligte sichSeagate dann auch am PCie-SSD­Spezialisten Virident.NetApps FlashAceei-Softwarekooperiert auch mit PCie-SSDs von LSI.PCie-SSDs kommen unter anderemin Cloud-Rechenzentrenzum Einsatz; zu den wichtigstenKunden von Fusion-io gehörenbeispielsweise Apple und Facebock.EMC zielt mit seinen Flash­Offerten auch auf Storage-Systemefür virtuelle Desktop-Rechner(Virtual Desktop lnfrastructure,VDI): Durch Deduplizierungsollen sich dabei die Effizienzbesonders stark steigern lassen,weil in unterschiedlichen Windows-VMsviele identische Datenstecken.(ciw)Thunderbolt-Adapter für Storage-SystemeNAS mit Windows Server. 201 2 oder Btrfs:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·Die Produktfamilie Desklink vonAtto umfasst externe Adapterboxen,um Computer mit Thunderbolt-Schnittstellenan Storage­Server anzubinden. Zurzeit sindvier Produkte verfügbar: ThunderlinkFC 1082 mit Fibrechannel(8G-FC) und SH 1 068 mitSAS 6G. Thunderlink NT 1 102 besitzteinen 1 0-Gigabit-Ethernet­Port für Kupferkabel (1 OGBase-T),die Version NT 1 101 ist für ein optischesSFP+-Modul gedacht. DiePreise liegen um 1000 Euro.Unter dem Namen Thunder­Stream hat Atto auch zwei SAS­RAID-Hostadapter im Angebot.Beim ThunderStream SC 3808Dhandelt es sich ebenfalls um eineexterne Box mit zwei MiniSAS­X4-Buchsen (SFF-8088). Die VarianteSC 3808E ist für OEMs gedachtund weist zwei SFF-8087-Verbinder auf.(ciw)Attos ThunderlinkNS1 101 verbindet1 0-Gigabit-Ethernetmit Thunderbolt.Server-Mainboards mit 1 0-Gigabit-EthernetQuanta, Supermiere und Tyanfertigen Mainboards mit eineroder zwei LGA201 1-Fassungenfür Xeons der Baureihe E5-2600sowie je zwei 1 OGBase-T-Buchsen.Als Controller kommt jeweilslntels X540 zum Einsatz. Quantaliefert allerdings nicht das Boardalleine, sondern verkauft diedamit bestückten Server-BarebonesStratos S21 0-X12RS (1 Hö-heneinheit) und Stratos S21 O­X22RS (2 HE). Supermiere hat dieDuai-Socket-Serverboards X9DAX-7TF, X9DAX-iTF und X9DRE­TF+ im Angebot sowie dasX9SRH-7TF im ATX-Format fürnur einen Xeon. Tyan fertigt dieDual-Socket-Platinen S7055 undS7056 in Versionen mit IntelX540. Die Preise fangen bei zirka500 Euro an. (ciw)Buffalo renoviert die NAS-Boxender Baureihe Terastation WSS: lnden drei Produkten WS5200D,WS5400D und WS5600D stecktjeweils ein aktueller Intel-Atom­Prozessor mit zwei Kernen, alsBetriebssystem läuft WindowsStorage Server 2012. Die Gehäusefassen je zwei, vier oder sechsFestplatten mit bis zu 4 TByte Kapazität.Stets sind 4 GByte Hauptspeichervorhanden sowie jezwei USB-3.0- und Gigabit-Ethernet-Ports.Windows Storage Server2012 unterstützt StorageSpaces, das Resilient File SystemReFS sowie iSCSI. Die Preise beginnenbei zirka 1000 Euro.Netgear stellt ebenfalls neueNAS-Geräte vor, die wiederumzwei, vier oder sechs 3,5-Zoii­Piatten aufnehmen. Die Besonderheitbei ReadyNAS 1 02, 1 04,312, 314, 316 und 516 ist dasReadyNAS OS 6.0: ein Linux mitdem Dateisystem Btrfs. Es implementiertCopy-on-Write und er-Buffalo-NASWS5400D mitAtom undWindowsServer 2012.laubt schnelle Snapshots. Btrfssoll auch die Wahrscheinlichkeitfü r Silent Data Corruptionmindern, allerdings verwendetReadyNAS OS 6.0 keine Prüfsummen.Diese Funktion behält Netgearden teureren Geräten mitReadyData OS und ZFS vor.Im ReadyNAS 102 und 104 arbeitenMarveii-Chips mit ARM­Kernen, in den 300er-VariantenAtoms. Auch Netgear baut USB-3.0-Adapter ein. Per eSATA lassensich an die Atom-NAS Erweiterungsboxenanschließen.Das ReadyNAS 102 soll ohnePlatten 219 Euro kosten, Netgearverspricht 3 Jahre Garantie.Das ReadyNAS 302 kostet mit5 Jahren Garantie mindestens469 Euro. (ciw)34c't 201 3, Heft 8


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aktuell ! HardwareMobiler All-in-One-PCAuf den ersten Blick unterscheidet sich derDeli XPS 18 nicht von anderen All-in-One­PCs: Das rund 2 Kilogramm schwere Gerätmit 18,4"-Display verwandelt sich jedoch miteingeklappten Standfüßen und abgezogenenNetzteilkabel in ein (unhandliches)Windows-8-Tablet. Ein integrierter Akku versorgtden XPS 18 in diesem Modus bis zu 5Stunden mit Strom.Zum Lieferumfang gehören drahtloseMaus und Tastatur sowie ein Dock, das dasDisplay auf normale Monitorhöhe hebt. DerNeigungswinkel lässt sich zwischen fastsenkrecht und nahezu waagerecht beliebigeinstellen. Das IPS-Panel mit Fuii-HD-Auflösungist aus allen Blickwinkeln gut ablesbar.Die Einstiegskonfiguration des XPS 18 mitDuai-Core-Pentium, 4 GByte Arbeitsspeicherund 320 GByte Festplatte kostet 1000 Euro.Die teureren Varianten gibt es mit Mobilprozessorender Serien Core i3, iS oder i7, doppeltso großem Arbeitsspeicher sowie zusätzlichemSSD-Cache. Wegen der schlankenForm des Hybridrechners haben nur Buchsenfü r Kopfhörer und USB-3.0-Geräte Platzgefunden. Wer Anschlüsse fü r Ethernet odereinen externen Monitor benötigt, muss USB­Adapter kaufen.(chh/mue)Der Deli XPS 18 lässt sichabseits der Steckdose als großesWindows-Tablet verwenden.Radeon HD 7950 für den Mac ProDie Firma Sapphire bringt die HochleistungsgrafikkarteRadeon HO 7950 nun auch für dieinzwischen aus dem Verkauf genommenenMac-Pro-Rechner heraus. Die in Weiß gehalteneVariante bietet 3 GByte Speicher und istzu OpenGL 4 kompatibel. Der Tahiti-Grafikchipbeherbergt 1792 Shader-Rechenkerneund 112 Textureinheiten. Bis zu vier Bildschirmegleichzeitig lassen sich über zweiMini-DisplayPorts, eine HDMI-Buchse undeinen Duai-Link-DVI-Anschluss betreiben.Laut Sapphire bringt die weiße Grafikkartealle erforderlichen Adapter mit. Die RadeonFür Mac Pros offeriert Sapphiredie leistungsfähige Radeon HO 7950.HO 7950 Mac Edition mit Apple-tauglicherFirmware soll rund 400 Euro kosten - unddamit rund 150 Euro mehr als vermutlichbaugleiche Karten für PC-Systeme. Wanndie Karte genau erhältlich sein soll, ist nochunklar, allerdings will Sapphire noch imMärz erste Testexemplare an Redaktionenschicken.Bis dato bietet Apple lediglich die RadeonHO 5770 und Radeon HO 5870 zur Aufrüstungan. Sie setzen noch auf 40-Nanometer­Grafikchips und sind beim 30-Rendering wenigereffizient.(mfi)AM3+-Mainboard mit PCI Express 3.0Aktuelle Grafikkarten der Serien Ge Force 600und Radeon HO 7000 kommunizieren viaPCI Express 3.0. Mainboards mit der drittenPCie-Generation gab es bislang nur fü r dieCPU-Piattformen LGA 11 55 und LGA201 1 zukaufen. Asus bietet nun das erste Mainboardmit PCie-3.0-Steckplätzen für AM3-Prozessorenan.Allerdings können nur drei der vier PEG­Siots auf dem Sabertooth 990FX/GEN3 R2.0untereinander mit 8 Gigatransfers pro Sekundekommunizieren. Die drei Steckplätzehängen an einem PCie-3.0-Switch, der jedochüber 16 PCie-2.0-Lanes mit dem 990FX­Chipsatz verbunden ist. Die Datenrate desHypertransport-Links zwischen Chipsatz undProzessor von maximal 10,4 GByte/s reichtnicht fü r PCI Express 3.0 (16 GByte/s) aus.Zur weiteren Ausstattung des 190 Euroteuren Mainboards zählen unter anderem6 x SATA 6G, 2 x eSATA, 6 x USB 3.0 und12 x USB 2.0. (chh)Grafikkartenkönnenauf dem Sabertooth990FX/GEN3 R2.0 untereinanderper PCie 3.0 kommunizieren.Tomb Raider bringt Geforce-Nutzer zur WeißglutDas neueste Abenteuer der Lara Croft wurdevon vielen Spielern weltweit heiß ersehnt.Auf GeForce-Hardware machte das PC-Spielaber große Probleme. Im Auslieferungszustandstürzte es ab oder zeigte extreme Grafikfehler,sofern Spieler die maximale Detailstufewählten. Nvidia schob dem Entwicklerdie Schuld in die Schuhe und beklagte einezu spät erhaltene finale Fassung, die überdiesfehlerhafter gewesen sei als die vorherigen.Besonders pikant: AMD hatte bei der Entwicklungdie Finger mit im Spiel und lieferte offenbarden Code für die realistisch anmutendeund per DirectCompute berechnete HaarsimulationTressFX, die man eben nur auf derhöchsten Detailstufe zu Gesicht bekommt.Seit dem via Steam verteilten Update1.0.71 8.4 läuft Tomb Raider bei vielenGeForce-Nutzern stabil, allerdings stürzt dasSpiel bei manchen noch mit aktivierterTessellation ab. Außerdem gibt es nun leichteClipping-Fehler durch Haare zu sehen,denn auch der TressFX-Aigorithmus wurdeangepasst. Immerhin soll Tomb Raider mitdem neuesten Update auf lntei-Prozessorgrafikkernenbesser laufen.(mfi)Seit dem letzten Tomb-Raider-Update zeigensich Clipping-Fehler an La ras Haaren.36c't 201 3, Heft 8


aktuell I Displays, ProjektorenLG-TVs: EU-Modelle, Drahtlos-Anbindung, gebogene OLEDsAb sofort sollen die sogenannten EU-Gerätevon LG-Fernsehern, die in den letzten Jahrenonline teilweise deutlich günstiger gehandeltwurden, außer einer abweichenden Produktbezeichnungauch eine abweichende technischeAusstattung bekommen. So sollen beispielsweisedie Senderlisten in EU-Gerätenfehlen, die Smart-Funktionen eingeschränktsein und vor allem kein allgemeiner Serviceüber die LG-Vertragspartner mehr möglichsein. Stattdessen müsse man sich künftig anden Händler wenden, bei dem man das Geräterworben hat, erläuterte Gunter Kürten, LGsneuer Chef der Unterhaltungselektroniksparte.Unklar blieb, was die EU-Kommissionvon solchen Einschränkungen hält.Alle neuen TV-Geräte bis ins Einstiegssegmentsollen außer WiFi Direct auch lntelsWiDi nebst Miracast unterstützen. Die Fernseherlassen sich dank WiFi Direct ohneeinen externen WLAN-Access-Point direktmit Smartphones oder Tablets verbinden.Über lntels Wireless-Display-Protokoll WiDiund das darin unterstütze Miracast kann manvon WiDi-fähigen Notebooks und MiracastfähigenSmartphones oder Tablets Fuii-HD­Videos im H.264-Format zum Fernseher schicken.Android ab 4.2 (Jelly Bean) unterstütztbereits Miracast, für iOS-Geräte benötigtman eine App, um Dateien per DLNA zumFernseher zu schicken. Außerdem beherrschendie neuen TV-Geräte auch die drahtgebundeneKommunikation zwischen TVund Mobilgerät per MHL. Ebenfalls neu:Sämtliche TVs sollen sich mit LGs Magie­Remate-Fernbedienung steuern lassen unddadurch auch Spracheingaben verstehen -die Sprachkommandos werden von derFernbedienung in Steuerbefehle umgesetzt.Zum Lieferumfang gehört die Magie Remoteweiterhin nur bei den teureren Modellen.Neuigkeiten gibt es auch zu Fernsehernmit organischem Display: LG will in Deutschlandnach eigenem Bekunden zunächst imJuni die gebogene Variante seines OLED-TVsanbieten. Das erstmals auf der CES im Januargezeigte Modell soll besonders durch Designbestechen, einen echten technischen Vorteilbringt die Krümmung nicht. Das um 5 Gradleicht nach innen gebogene Display soll einneues Gehäuse bekommen und etwas teurerwerden als die plane Variante; deren Preisbezifferte LG auf 10 000 Euro. Die Auslieferungder planen OLED-Fernseher 55EM9700verzögert sich hierzulande weiter: Statt wiegeplant im April soll der 55-Zöller nun erst imln Deutschland will LG zuerstdie gebogene Variante seinesOLED-TVs anbieten.August in den Handel kommen. Man rechnezunächst mit dreisteiligen Stückzahlen proMonat - richtig rund läuft die Produktion offenbarnoch nicht.(uk)c't 2013, Heft 837


aktuell I Displays, Projektoren"Schwebender" Fernseher aus Glasc't Digitale Fotografie 2/1 3Aktuelle Smartphones haben es vorgemacht,nun ziehen die TV-Hersteller nach: Das Gehäusevon Philips' neuen ,.Design-Line " -Fernsehernbesteht aus einem einzelnen Glas-Element.Die ungewöhnlichen TV-Geräte werdenohne Standfuß geliefert, der Hersteller siehtvor, dass man den Fernseher einfach an dieWand lehnt. Durch den Farbverlauf im Glas -unten transparent, oben schwarz - wirkt es,Laser-TVDas von LG ,.Hecto " getaufte Laser-TV ist einkompakter Laserbeamer mit Rahmenleinwand.Der Fuii-HD-Projektor beleuchteteinen DLP-Chip nebst Farbrad mit 36 Laserdioden.Grundlage sind blaue Laser, die perPhosphorbeschichtung rotes, grünes undgelbes Licht sowie direkt blaues erzeugen -Gelb dürfte hier wie bei Pseudo-White-LEDsmit Blau ,.weißes " Licht ergeben.Die mitgelieferte 100 Zoll große, gerahmteLeinwand hat eine Oberfläche mit feiner Mikrostruktur,die das Licht zum Betrachter bün-als ob das TV,Gerät schweben würde. Obendreineffektvoll: Philips' populäre ,.Ambilight " ­Technik, bei der LEDs auf die Wand hinterdem lV-Gerät mit in Echtzeit ans laufendeFernsehbild angepassten Farben leuchten. lndie Design-Line-TVs sind jeweils seitlich undoben LED-Leisten eingebaut.Die Glas-TVs sind mit einer Diagonale von1,17 Metern und 1,40 Metern (46 und 55 Zoll)erhältlich. Beide Geräte beherrschenShutter-3D, dieDrahtlos-Technik Miracast,USB-Recording und nacheinem für Sommer 2013 geplantenSoftware-Updateauch sogenanntes ,.MultiroomViewing " . Damit lässtsich das Fernsehprogrammvon einem (Philips-)TV aufsandere streamen. Ein Tripie­Tuner mit DVB-T, -C undS(2) sowie vier HDMI-Buchsenrunden die Ausstattungab. Die Fernseher mit denTypbezeichnungen 46PDL-8908S und 55PDL8908S sollenim zweiten Quartal diesesJahres auf den Marktkommen; Preise stehennoch nicht fest. Okj)Durch den Farbverlauf inder Glasfront wirken dieDesign-Line-Fernseher vonPhilips fast schwebend.delt; der Gain beträgt 1,2. Ihre dunkle Oberflächeverbessert den Schwarzwert der Projektionund minimiert das sogenannte Laser­Sparkling. Sie verringert allerdings auch dieHelligkeit - vom 2000 Lumen hellen Lichtstromdes Beamers gelangt deutlich wenigerLicht zum Auge des Betrachters. Um die Projektionin den 2,5 Meter großen Rahmen einzupassen,muss der Projektor 55 Zentimetervon der Leinwand entfernt stehen. Auch beieiner Überkopf-Projektion muss man diesenAbstand einhalten und die Leinwand ebenfallsum 180 Grad drehen - die Mikrostrukturengeben die Reflexionsrichtung vor.Der Hecto-Laserbeamer soll ab Mitte Aprilzusammen mit der Spezialleinwand für 8000Euro auf den Markt kommen. Er konkurriertdann mit sehr großen Flachbildfernsehern,beherrscht in der aktuellen Ausführungallerdings weder 3D noch kann er ,.Smart " insInternet. Letzteres will LG der nächstenHecto-Generation beibringen. (uk)LGs Laserprojektor wird mit einer speziellenRahmenleinwand ausgeliefert, derenschwarze Oberfläche den Kontrast steigert,zugleich aber die Bildhelligkeit reduziert.Testberichte, Workshops, Foto-Praxis: Ab sofortliegt die neue c't Digitale Fotografie amKiosk. Schwerpunktthemen der Ausgabe2/1 3 sind Kameratests und PraxisartikeL Somussten diesmal die Vollformat-SchwergewichteNikon D600, Canon EOS 6D undSonys RX1 auf den Prüfstand. Außerdemwaren mit der K5 II und der K5 lls zwei APS­C-DSLRs von Pentax im Test. Wir haben an elfSmartphone-Kameras untersucht, ob ihreBildqualität mittlerweile mit der von Kornpaktkamerasmithalten kann. Auf der Heft­DVD befinden sich die Testaufnahmen allerKameras und Smartphones auch im Raw­Format.Weitere Themen im Heft sind ein Lightroom-Workshopzur Kameraprofilierung,Verarbeitung von Aufnahmeserien, Entwicklungsvorgabenund Vergleichsansichten, einBeitrag über Zeitlupen mit Kompaktkamerasund ein ausführlicher Workshop über Bildbearbeitungin 32 Bit.c't Digitale Fotografie 2/1 3 ist auch imheise Shop bestellbar und kostet 9,90 Euro ­in Deutschland, Österreich und der Schweizist der Versand bis zum 6. Mai portofrei.Abonnenten können die Ausgabe unterwegsmit unserer iPad-App kostenlos lesen. (keh)Günstiger 27-ZöllerBenQs GW2760HS wartet mit einem VA-Panelmit 1920 x 1080 Bildpunkten auf. Der ab Aprilfür 270 Euro erhältliche Monitor dürfte somitkaum blickwinkelabhängig sein - anders alsviele andere 27-Zöller in dieser Preisklasse.Das besonders satte Schwarz des VA-Displayssoll für einen Kontrast von 3000:1 sorgen.Digitale Bildsignale nimmt der Schirm perDVI und HDMI entgegen und gibt den Tonüber seine Lautsprecher wieder. BenQ versprichteine Reaktionszeit von vier Millisekunden(grey-to-grey), was auf einen Overdriveschließen lässt. Damit sollte sich der 27-Zöllerauch für schnellere Spiele eignen. (spo)38c't 201 3, Heft 8


aktuell ! Displays, Projektoren24-Zoll-Touchmonitor mit AndroidNachdem Viewsonic mittlerweile zweiTouchscreen-Monitore mit Android anbietet,zieht nun auch Acer nach: Ende April will dasUnternehmen für 380 Euro den DA220HQLauf den Markt bringen. ln dem 21 ,5"-Monitormit 1920 x 1080 Bildpunkten stecken einCortex-A9-Duai-Core-Prozessor und 8 GByteFlashspeicher, auf dem Android in der nichtganz aktuellen Version 4.0 (Iee Cream Sandwich)läuft - laut Acer ist ein Update aufAndroid 4.2 in Planung. .Im Android-Modus lässt sich der · DA-220HQL auch ohne PC wie ein überdimensioniertesTablet nutzen. Bedient wird die Android-Oberflächemit Fingergesten.Acer setzt hierbei auf eine optischeLösung, die zwei gleichzeitige Berührungenerkennt. Da die Touch­Bedienung bei aufrecht stehendemDisplay schnell lahme Arme macht,lässt sich das Display um 60 Gradnach hinten neigen. Dank desblickwinkelstabilen VA-Panels imDA220HQL sollte sich die Bildqualitätdurch die Neigung nichtmerklich verschlechtern .Für Web- und Cloud-Dienste lässt sich derDA220HQL direkt per Kabel oder WLAN mitdem heimischen Router verbinden. Appskann man wie bei herkömmlichen Android­Geräten über Googles Play Store installieren,wofür sich der interne Speicherplatz mitMicroSD-Karten auf maximal 32 GByte erweiternlässt. Dank eingebauter 1 ,2-Megapixei­Webcam nebst Mikrofon und Lautsprecherneignet sich der Schirm auch zum Skypen, fürVideochats oder zum Spielen und Videoschauen.Der PC kann über die Micro-HDMI­Buchse angeschlossen werden. (spo). ln Acers Touchscreen-Monitorstecken Prozessor, Speicher,Netzwerk und ein vollwertigesAndroid-System.Investitions-Turbulenzen bei SharpInvestitionen will Sharp in Techniken fürhochauflösende LCDs fließen lassen - damitist zweifellos die IGZO-Technik gemeint.Chiphersteller Qualcomm, der im Dezemberbereits rund fünf Milliarden Yen (derzeitetwa 42 Millionen Euro) in Sharp investierthatte, hat seine geplante zweite Investitionsspritzeüber erneute fü nf Milliarden Yen aufEis gelegt. Grund: Sharp hat die Bedingungenfür die zweite Tranche nach eigenenAngaben nicht erfüllt - gefordert waren konkreteModulspezifikationen für mikroelektromechanischeSpiegeldisplays (MEMs) mitIGZO-TFT-Ansteuerung, die Planung einerPilotlinie für diese Displays sowie eine absehbarepositive Geschäftsentwicklung. Wasdavon nicht eingehalten werden konnte, ließSharp offen.Ebenfalls noch offen scheint die AnfangMärz geplatzte Abschlussverhandlung zwischenFoxconn Electronics und Sharp: Siekönnte durch den Samsung-Deal wieder inGang kommen. Auftragsfertiger Foxconnund dessen Eigentümer Terry Gou wolltenbereits vor einem Jahr bei Sharp einsteigen,die Verhandlungen scheiterten jedoch, alsder Aktienkurs von Sharp zwischenzeitlich inden Keller sackte und Gou auf finanzielleNachbesserung drängte. Kurz nach demDeal zwischen Samsung und Sharp wollteFoxconn die Verhandlungen wieder aufnehmen.(uk)Der koreanische Elektronikkonzern Samsunginvestiert über seine Tochter Samsung ElectronicsJapan rund zehn Milliarden Yen unddamit umgerechnet etwa 82 Millionen Euroin Sharp. Der strauchelnde japanische Konzernbraucht dringend frisches Geld für seinenLCD-Bereich. Samsung erhält im Gegenzug35,8 Millionen Sharp-Aktien und sichertsich die Versorgung mit Panels für großeFernseher und kleine Mobilgeräte und Notebooks.Der wichtigere Grund für die Investitiondürfte allerdings die IGZO-Technik sein:Diese für hochauflösende LCDs und OLEDsgenutzte Oxid-Halbleiter-Technik wird vonSharp seit längerem entwickelt. Bereits vorzwei Jahren verkündete das Unternehme·n,es habe die IGZO-Technik im Griff. Das stelltesich zwar als Wunschdenken heraus, aberdennoch spielt Sharp unter den Panelherstellernbei der Oxid-Technik vorn mit.Samsung kämpft dagegen weiterhin mitseiner für große OLEDs geplanten L TPS­Fabrik: Auch die Low-Temperature-PolySilizium-Technikwird für Pixeltransistoren inhochauflösenden LCDs und OLEDs genutzt,bislang aber nur bei kleineren Diagonalen.Die Produktion großer Displays mit L TPS­Technik wirft erhebliche Probleme auf undist ein Grund, weshalb Samsung seine 55-zölligenOLED-TVs noch nicht auf den Marktbringen konnte. Zwei Drittel der Samsungc't201 3, Heft 839


aktuell I Schnappschuss-Aktion, AudioNideoc't-Schnappschuss-Aktion auf der ZielgeradenWenn Sie ein verrücktes Hobby oder einenausgefallenen Job haben, nehmen Sie die c'tmit und mailen uns einen Schnappschussoder kurzen Videoclip, wo und wie Sie c'tlesen. Wir stellen die witzigsten Einsendungenonline und lassen die Leser darüber abstimmen,welche ihnen am besten gefallen.Noch bis zum 3. April 201 3 haben Sie dazuZeit, danach geht es ans User-Voting der Beiträge.Viele der bisherigen Einsendungenstellen schon unter Beweis, dass c't-Leserlängst nicht immer am PC hocken.Die Schöpfer der drei beliebtestenSchnappschüsse laden wir ein, gemeinsammit uns im November den 30. Geburtstagder c't zu feiern; die Anreise innerhalbDeutschlands und Hotelkosten übernehmenwir. Außerdem bekommen die drei Gewinnerdie aktuelle Archiv-Biu-ray " c'trom " allerbisherigen c't-Ausgaben nebst passendemexternem Blu-ray-Laufwerk und ein Jahres­Abo für die c't oder ein anderes Magazin desHeise Zeitschriften Verlages nach Wahl.Auch die anderen Teilnehmer und diejenigen,die sich am Online-Voting beteiligthaben, können mit etwas Glück bei der Jubiläumspartydabei sein. Unter ihnen verlosenwir weitere Einladungen; Hotelplätze reservierenwir, für Anfahrts- und Übernachtungskostenmüssten Sie selbst aufkommen. Alleweiteren Infos gibt es unterwww.d.de/mitmachenUm uns die Sichtung zu erleichtern, schickenSie das Bild bitte im JPG-Format, alternativein Video als MP4 Ueweils


aktuell ! AudioNideoFilme bei Vimeo vermarktenDas Videoportal Vimeo hat seinen im November2012 angekündigten On-Demand­Dienst gestartet, mit dem sich Filme direktüber das Portal vermarkten lassen. Dafü rmuss man einen " Pro " -Account buchen, fürden 160 Euro pro Jahr fä llig sind. " Pro " -Nutzerkönnen dann ihren Film auf Vimeo miteiner Bezahlschranke versehen und über dieerlaubte Betrachtungsdauer sowie Zugriffsbeschränkungenje nach Region entscheiden.90 Prozent der erzielten Erlöse sollendabei direkt an den Anbieter des Filmsgehen, zehn Prozent streicht Vimeo ein. Nutzersollen die erworbenen Filme sowohl on-line als auch über Mobilgeräte, Tablets undSmart TVs in HO-Qualität abrufen können.Zum Auftakt wird unter anderem der Animationsfilm" lt's Such a Beautifu l Day " von DonHertzfeldt als Download und On-Demand­Streaming angeboten.Im September vergangenen Jahres hatteVimeo eine andere Möglichkeit vorgestellt,seine Filme zu versilbern: den " Tip-Jar " -Button.Dabei können Zuschauer eine freiwilligeSpende an die Macher eines Films richten.Diesen Button können sowohl Nutzer mit" Pro" -Mitgliedschaft als auch mit dem günstigeren" Vimeo Plus " -Zugang bei ihren Filmenplatzieren.(axk)Set your prlce$ 5.00Viewing OptionsVlewlng perlod. "'Avallable reglons,. ... We reoommend.. ...Why wookl ldo tnis?72 ... - , ,....l l'brrt.lr.6 *MIMoad?Shortcut URL. 'Nutzer miteinem .,Pro"­Konto könnennun ihre Filmeals Video onDemand beiVimeo vermarkten.Erkaufte Freiheit für Googles VPSte VP8-Lizenz veröffentlichen. Damit scheintdas Videoformat vorerst von den Patentvorwürfenfreigekauft zu sein; wie viel Googledafür an die elf Patentinhaber bezahlenmusste, ist nicht bekannt.Google hatte zusammen mit Mozilla,Opera und anderen das Open Media ProjectWebM gegründet und in dessen Rahmenden mit dem Kauf von On2 Technologiesübernommenen VP8-Videocodec als OpenSource veröffentlicht. Die WebM-Unterstützerwollen einen lizenzkostenfreien Webvideostandardetablieren, um eine Alternativezum dominierenden MPEG-4 AVC (H.264)zu schaffen. Die WebM-Befürworter hattenVP8 nicht nur als obligatorischen Codec fürHTMLS-Video vorgesehen, sondern auch alsAlternative zum ebenfalls vorgeschlagenenH.264 fü r den kommenden Browser-übergreifendenVideochat-Standard Web Real­Time Communication (WebRTC).Zwar setzte die Initiative die H.264-Patentinhaber unter Druck, sodass diesesich schließlich darauf einigten, keineLizenzkosten fü r freies lnternet-Streamingzu erheben. Der unter anderem für dieH.264-Patentinhaber tätige PatentverwalterMPEG LA hatte im Nachgang allerdingsdamit begonnen, Patentansprüche gegenVP8 zu sammeln.(vza)Der Patentverwalter MPEG LA und Googlehaben sich im schwelenden Streit über Patentverletzungendurch den von Googlesfreiem Webvideo-Format WebM genutztenVideocodec VP8 geeinigt. Demnach gewährtMPEG LA dem Unternehmen eine Lizenzfü r Techniken von elf Patentinhabern,die Patentansprüche gegen VP8 angemeldethatten. Die Vereinbarung gestattet esGoogle, seinerseits jedem Nutzer eine Lizenzfür VP8 zu geben - egal, ob die genutzteVP8-Implementierung von Google oderanderen stam mt, sofern sie auf den in derSpezifikation beschriebenen Techniken beruht.Außerdem umfasst die Lizenzvereinbarungzwischen MPEG LA und Google aucheine zukünftige Version des Videokompressionsformats,die mit VP9 bereits entwickeltwird. VP9 soll gegenüber VP8 mit bis zu 50Prozent geringeren Bitraten auskommenund mit dem jüngst von ITU und ISO/MPEGverabschiedeten H.264-Nachfolger High EfficienyVideo Coding (HEVC, H.265) konkurrieren.Googles Web-Browser Chrome 25enthält bereits einen VP9-Decoder. Im Zugeder Vereinbarung stellt der Patentverwalterseine Bemühungen ein, einen Patentpoolfü r VP8 zusammenzustellen. Google will inden kommenden Wochen eine überarbeitec't2013, Heft 841


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aktuell I ForschungDaniel AJ Sokolov30 und Big DataMicrosoft lech Fest 201 3Beim jährlich stattfindenden lechFest führen MicrosoftsForschungsabteilungen den Kollegen, Partnern und einigenJournalisten vor, wie die nahe Zukunft aussehen könnte.ick Rashid ist der Chef vonR 850 promovierten Wissenschaftlernund rund 1000 Gastforschern,die gerade an ihremDoktor arbeiten. Der Leiter vonMicrosoft Research (MSR) zeigtesich im Gespräch mit c't selbstbewusst:.. Die meisten anderenmachen fortgeschrittene Produktentwicklung.Wir definierenden Stand der Technik in denComputerwissenschaften. " RashidsLeute sind an 13 Standortenweltweit tätig - von Bangalore inIndien über Redmond in denUSA bis zu den Advanced TechnologyLabs Europe in Aachen.Seine Mitarbeiter sucht Rashidhauptsächlich an Unis und kaumbei anderen Technikfirmen. Zwarstellen die rund 850 fest angestelltenForscher von MSR wenigerals ein Prozent aller Mitarbeitervon Microsoft, sie bringenaber ein Viertel aller Patente derFirma hervor. Dabei handle essich in der Regel um die grundlegendenund damit wichtigerenPatente, betont Rashid.Hinter der Forschung steht derTransfer der Technologien inkonkrete Produkte erst an zweiterStelle. Deren Entwickler sindnicht Teil von MSR. holen sichdort aber Ideen und greifen aufErfahrungen der Forschungsabteilungzurück. Auch ohne vorgezeichnetenTransfer-Pfad scheintdas System zu funktionieren: lnfast jedem Microsoft-Produkt steckenForschungsergebnisse ausdem eigenen Haus.Manche Entwicklungen gibtes frei im Netz zum Herunterla-den, etwa das Kinect for WindowsDeveloper Toolkit. Anderewerden kommerziell an Dritte lizenziert,zum Beispiel die beiMSR entwickelte Technik für dieAnalyse von Straßenverkehrsströmen,aus der sich mit Hilfemaschineller Lernverfahren Stausvorhersagen lassen (siehe c't­Link). Die Firma lnrix, gegründetvon ehemaligen Microsoft-Mitarbeitern,nutzt das Verfahren fürNavigationslösungen und umVerkehrsplaner zu unterstützen.RaumeindruckEine der berühmtesten Ideenvon Microsoft Research ist jeneSensorenphalanx, die als Kinectbekannt wurde. Seit ihrer Marktreifeim November 2010 wurdenmehr als 24 Millionen Stück verkauft,die meisten als Steuerungfür die Xbox 360. Mit der Kinecthat Microsoft jedoch mehr vor alsspielen: Die Sensoren eignen sichauch für den Einsatz als 3D-Scanner.Das hauseigene Projektdafür heißt KinectFusion und istin der gerade veröffentlichtenVersion 1.7 des Kinect Toolkit enthalten.Dabei werden über projizierteInfrarotlichtmuster 3D­Daten von Objekten gewonnen.Das soll gut genug funktionieren,um chirurgische Eingriffe zuunterstützen. Beim TechFestwurde eine Machbarkeitsstudiemit einem handelsüblichen Tabletgezeigt, an das eine Kinect-Leistemit Klebeband befestigt war.Damit soll vom bereits betäubtenPatienten im Handumdrehen einDer Computer fügt 3D-Daten aus einer Magnetresonanztomografiein das 3D-Modell eines zuvor gescannten Kopfes ein.3D-Bild erzeugt werden, anstattihn auf dem Operationstischaufwendig zu vermessen. Anschließendpasst das Tabletvorhandene 3D-Daten, etwa auseiner Magnetresonanztomografie,in das Modell ein. So soll derChirurg live sehen, ob er seineWerkzeuge richtig ansetzt.Die Kinect kann auch genutztwerd?n, um die Position und dieBewegungen einer Person voreinem sehr großen Display zubestimmen. Bedienoberflächenund Darstellungen auf Bildschirmenim Format zwischen normalerSchultafel und über 10 MeterBildschirmdiagonale müssen aufdie Position des Anwenders reagieren,etwa indem sie in seinerNähe dynamisch mehr Detailseinblenden als in entfernten Bereichen.Auch die Menüs undWerkzeuge sollten nicht mehram Rand kleben, sondern immerin Griffweite sein.Microsoft geht davon aus,dass die Preise für solch großeBildschirme in absehbarer Zeitauf einen Bruchteil sinken werden.Eine Rolle bei der Interaktionmit großen Displays sollenauch Windows Phones spielen,etwa als Fernbedienung.Dateien könnten mit einer Fingerbewegungvom Handy aufden großen Schirm geschnipptund Notizen virtuell an die Display-Wandgeheftet werden.An interaktiven Schreibtischenwird ebenfalls gearbeitet,mit einem Bildschirm als Tischplatte.Wirklich neu ist diese Ideenicht, Microsoft selbst hat mitseinen zwei Generationen vonMultitouch-Tischen namens Surfacebereits ähnliche Produkteauf den Markt gebracht, die sichim Team per Touch bedienenlassen und die auch darauf abgelegteGegenstände per QR-Codeerkennen.Big DataDer Verarbeitung und' Darstellunggroßer Datenmengen inEchtzeit widmeten sich weitereDemonstrationen auf dem Tech­Fest. So könnten Windows Phonesals Partywanzen kurze Tonaufnahmenin Clubs und Discosmachen und an einen Serverschicken. Der errechnet daraus,wie viele Personen vor Ort sindund welche Musik gespielt wird.Das Ergebnis sind Echtzeit-Metadatenüber die Stimmung in diversenTanzschuppen.Ein anderes Team erforscht,wie sich eine bestimmte Nachrichtoder ein Link im sozialenGroße Displays ab Schultafelformataufwärts unterscheidenzwischen Eingaben mit derHand und solchen per Stift.ln Echtzeit analysierteDatenströme helfen, Fehlerin Produktionsprozessenfrühzeitig zu erkennen.44c't 201 3, Heft 8


Web verbreitet, etwa aufTwitter.Besonders von Interesse sinddabei Informationen, die sichviral ausbreiten - wer .. infiziert "wird, verbreitet sie bei seinen sozialenKontakten im Netz. Dabeizeigt sich, dass nicht jedes viraleEreignis große Personenkreiseerreicht; umgekehrt braucht esnicht unbedingt virale Methoden,um eine Information gezieltweithin bekannt zu machen.in Aachen wird gemeinsammit Kollegen aus Cambridge einSystem entwickelt, das Produktionsprozessebeobachtet unddabei selbst lernt, anhand derSensordaten Fehlproduktionenzu erkennen - und zwar in Echtzeit.Das könnte Fabriken vielZeit und Geld sparen. Bisherkommen für solche Zwecke fürden jeweiligen Kunden maßgefertigteSysteme zum Einsatz,doch MSR strebt nach einer Softwarevon der Stange auf Basisvon lnfer.NET, dem hauseigenenFramework für maschinelles Lernen.Ein Prototyp läuft bereitsbei lnfineon und konnte die Ausfallratebei der Herstellung vonComputerchips von 15 auf 2 Prozentsenken.Bereits in Office 2013 enthalteneFunktionen wie Flash Filloder die Erkennung von Daten­Ausreißern sind ebenfalls beiMSR ersonnen wurden. Nunstellt das .. Data Explorer PreviewPlug-in " dem Excei-Anwenderautomatisch aufbereitete Datenquellenzur Verfügung (Downloadsiehe c't-Link). Über dasPlug-in kann man die Daten aus200 Millionen Tabellen aus demInternet aus einem Verzeichnisauswählen und direkt in Excelweiterbearbeiten. Man brauchtkeine Suchmaschine mehr zu bemühenund muss idealerweisenichts mehr umformatieren. Jenach Inhalt eines Excei-Dokumentskönnte der Data Explorersogar selbst passende Daten vorschlagen.zug benutzen möchte. Der wirddann gerufen, bevor die Personden Knopf drückt. Wer hingegennur im Eingangsbereich herumsteht,auf jemanden wartet odersich unterhält, der bringt den virtuellenLiftboy nicht aufTrab.Nach längerer Stagnation solles auch wieder bei der SpracherkennungFortschritte geben -wie die aber genau erzielt wurden,war beim TechFest nicht zuerfahren.Auch an der Ausgabevon Sprache feilendie Microsoft-Forscher- ihre Technik kann inzwischenpersonalisiertekünstliche Stimmen1':'1sprechen lassen. Sieklingen zwar nochetwas emotionslos, ahmen aberdie Diktion eines individuellenMenschen nach. Mit der dazwischengeschaltetenÜbersetzungssoftwarevon Bing konnteIJI•Rashid Ende 2012ein chinesisches Publikumbegeistern: Seineenglischen Sätze er­•L:J . - aktuell ! Forschungklangen mit geringerVerzögerung auf Manwww.d.de/1308044darin, und zwar mit sei­ner eigenen Stimme(Video siehe c't-Link). MancheChinesen sollen dabei vor Rührunggeweint haben - das erzähltman sich zumindest in Redmond.(pek)SelbstlernendBesondere Aufmerksamkeit genießenbei Microsoft selbstlernendeSysteme, die zum Teilsogar ganz ohne Bedienschnittstelleauskommen. Im Gebäude99 auf dem Redmond-Campusverrichtet ein Kinect-inspiriertesSystem einen von StarTrek bekannten Dienst: Es beobachtetdas Verhalten von Personenund erkennt mit sehr hoher ·Genauigkeit, ob jemand den Aufc't201 3, Heft 8


aktuell I LinuxGrafiktreiber von IntelPerforming diagnosticsIntel Driver ManagerIntel bietet jetzt für ausgewählteDistributionen ein Installationsprogramman, das die aktuellenlntei-Grafiktreiber nachrüstet.Der lnstaller analysiert dazu die32- und 64-Bit-x86-Versionenvon Fedora 17 und 18 sowieUbuntu 12.04 und 12.10 und bindetdann Repositories mit neuerenTreibern ein. Je nach Distributionwerden dabei größereTeile des Grafik-Systems ausgetauscht;bei Fedora 17 beispielsweiseCairo, Libva; Llvm, Mesa,Wayland und der X.org-Treiberfü r Intel-Grafik. Bei einem Testmit Fedora 18, dessen Treiber aufeinem recht aktuellen Stand sind,wurde hingegen lediglich derlntei-Libva-Treiber zur Nutzungder Video-Beschleunigungsfunktionenaktueller lntei-Grafikhardwareinstalliert, was ohne Problemeklappte.(thl)WWW.d.de/7308046Tht5 program needs to check your system to deterrrwne what acttons ilre posJubleChecktng tf Intel grilphrcs card avilitable .. OKRetne'llng tnformation from 01 org OKCheck.Jng dtstrtbuuon . 0«Checktng kernet versJOn .. OKChecktng aYiiltlable reposttones . . OKCheckJng tnsulled pickageslibva-tntel-dr!VerOoneChecktng upgrildnble packilgl!sDon..lntels Grafik-lnstaUer bringt den Grafik-Stackauf den aktuellen Stand.Keine Rolling Releases für UbuntuBack Close NextCanonical baut eigenen Grafik-StackBislang schienen sich Distributarenund Linux-Desktop-Entwicklereinig zu sein: Das neue GrafiksystemWayland, ein schlankerDisplay Server ohne die Altlastenvon X1 1, soll auf absehbare Zeitdas X Window System beerben(s. c't 22/12, S. 156). Jetzt hat Canonicalangekündigt, einen eigenenDisplay Server namens Mirzu entwickeln. Mir soll sich aufunterschiedlichen Geräteklassenvom Smartphone über PC-Desktopsbis zum Fernseher mit ihrenunterschiedlichen Display-Größenund Eingabegeräten nutzenlassen, was laut Canonical wedermit X1 1 noch mit Wayland möglichsei.Auch am oberen Ende desUbuntu-Grafik-Stacks gibt es Änderungen:Unity, bislang als Compiz-Modulmit dem OpenGL-ToolkitNux implementiert, soll in seinernächsten Inkarnation " UnityNext " auf Basis von Qt 5 und QMLentstehen. GUI und Apps derUbuntu-Version für Smartphonesund Tablets wurden bereits mitQt und QML entwickelt. Bis Oktober2013 sollen Mir und UnityNext so weit sein, dass sie inUbuntu Phone laufen und auf PC­Desktops Mir- und X1 1 -Anwendungenanzeigen können. Biszum Erscheinen der nächstenUbuntu-L TS-Version 14.04 soll eseine einheitliche Code-Basis füralle Plattformen geben.Die Mir-Ankündigung hatunter den Wayland-Entwicklernfür Ärger gesorgt, da die Mir­Entwickler ihre Entscheidungzunächst mit nicht fu ndiertenVorwürfen gegen Wayland begründet hatten. Auch in derLinux-Desktop-Community wirdCanonicals Entscheidung kritischgesehen: Die Gnome-Entwicklerwollen nun die Portierung desGnome-Desktops auf Waylandvorantreiben; im Herbst soll dieGnome-Shell auf Wayland laufenund das GTK+-Backend für Waylandgrößtenteils fertig sein. Auchdie KDE-Entwickler diskutierenderzeit über Details der Wayland­Portierung des Desktops. (odi)www.d.de/7308046Owncloud 5.0 mit neuer OberflächeUbuntu-Sponsor Mark Shuttleworthhat. sich gegen eine Umstellungvon Ubuntu auf RollingReleases ausgesprochen, nachdemCanonicai-VizepräsidentRick Spencer ein Konzept präsentierthatte, nur noch alle zweiJahre eine neue L TS-Versionzu veröffentlichen und die halbjährlichen" Zwischen-Releases "durch einen permanenten Upgrade-Prozesszu ersetzen. RollingReleases, so Shuttleworth,würden Anwendern, die auf StabilitätWert legen, nicht genügendSicherheit geben. User, diean der. Spitze der Entwicklungstehen wollen, könnten die DailyBuilds der aktuellen Entwicklerversionnehmen. Denkbar seienallerdings häufigere Zwischenversionen,sofern dabei eine aus-reichende Qualität der Releasessichergestellt sei.Bei der derzeit entwickeltenVersion 13.04 haben die Ubuntu­Macher den Entwicklungsprozessverändert: An die Stelle der bisherigenAlpha- und Beta-Versionentreten Daily Builds und automatisierteTests, die dafür sorgen sollen,dass keine Fehler übersehenwerden. Entsprechend habenMitte März lediglich die Ubuntu­Derivate Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu,Edubuntu und Ubuntu­Studio eine erste Beta-Versionvon " Raring Ringtail " , so der Codenamevon Ubuntu 13.04, veröffentlicht.Ubuntu 13.04 soll am25. April fertig sein; vorher sindnoch eine letzte Betaversion am4. April und ein Release Candidateam 18. April geplant. (odi)ln der neuen Version 5.0 hatOwncloud, eine Software zumBereitstellen der Cloud-DiensteDateiablage, Kontakte und Kalenderfür PCs und Mobilgeräteauf eigener Hardware, ein überarbeitetesWeb-Frontend erhalten:Die Navigationsleiste am linkenRand ist deutlich kompakter,sodass mehr Platz für die Inhalteim rechten Bereich des Browser­Fensters bleibt; das macht sichvor· allem auf Geräten mit kleinenBildschirmen positiv bemerkbar.Über ein neues Plug-in kannman in Owncloud 5 das Anti­Viren-Programm ClamAV einbindenund so Dateien, die auf denServer hochgeladen werden, automatischauf Schad-Softwareüberprüfen und bei positivemBefund unter Quarantäne stellenlassen. Ein anderes Plug-in bieteteine Undeiete-Funktion fü r versehentlichgelöschte Dateien. ImKalender lassen sich Terminenun leicht als öffentlich, privatoder vertraulich klassifizieren. ImAdressbuch kann man die Kontaktejetzt in Kategorien wieArbeit, Familie und Freunde einsortieren.(mid)www.d.de/7 108046Cent0S 6.4Das CentOS-Projekt hat die Version6.4 seines Red-Hat-Klons veröffentlicht.Zu den Neuerungen gegenüberder Vorversion gehörenHyper-V-Treiber, OptimierungenNachbau des im Februar erschienenenRHEL 6.4 fertig gestellt. ImUnterschied zu Red Hat liefertOracle allerdings einen neuerenKernel und Unterstützung für dasbei KVM und die Unterstützung Dateisystem XFS mit. (thl)von lntels nächster Prozessorgeneration.Bei Owncloud 5 wurde das Webfrontend neu gestaltet, die Navizuvor.Auch Oracle hat seinen www.d.de/7308046 gationsleiste am linken Rand ist nun deutlich kompakter als46 c't 2013, Heft 8


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aktuell ! AnwendungenKreatives ZeichnenNeben den üblichen geraden Linien,Bezierkurven und geometrischenGrundformen bietetder Vektorzeichner Serif Draw­Pius in Version X6 Spezialwerkzeugezum·effizienten Zeichnenvon Bögen, Spiralen und Dreiecken.Virtuelle Schablonen begrenzenbei der Verwendung vonPinsel und Sprühdose den Farb-DrawPiussimuliertMalwerkzeugerealistisch -Version X6unterstütztauch selbstentworfeneSchablonen.auftrag. Eine Reihe vorgestanzterFormen bringt die Softwarebereits mit, man ka nn aber aucheigene Schablonen gestalten.DrawPius ermittelt die dominantenFarben in eingebundenenPixelbildern und stellt darauseine Palette zusammen,mit der man andere Elementeder Grafik Ton in Ton kolorierenkann. Beim PDF-Export stehtnun auch der DruckstandardPDF/X-3 zur Wahl.DrawPius X6 läuft auf WindowsXP bis 8, für alle Versionenab Vista bietet Serif auch eine64-Bit-Ausgabe an. Die Softwarekostet im Download 100 Euro.Eine aktuelle Testversion gibt esnicht, Grundlage der kostenlosenStarter Edition ist noch dieVorversion XS.(pek)Cloud-Speicher­Dienst ausgebautDie Netzwerkspeicher- und SynchronisationslösungTeamDriveunterstützt in Version 3.1 auchNetzwerklaufwerke und kannsomit nun freigegebene Ordnervon Terminalservern und virtuellenMaschinen einbinden. DieSoftware gleicht die Inhalte überdie TeamDrive-Cioud ab, alternativkann der Anwender aucheinen eigenen Server dafür einsetzen.Teammitglieder greifenmittels Clients für Windows, Linux,Mac OS X, iOS und Android aufihre Dateien zu. Die Anwendungverschlüsselt sämtliche Daten vordem Hochladen und verwendetdafür den AES-256-Aigorithmus.ln der kostenlosen Variantesynchronisiert TeamDrive bis zu2 GByte Daten automatisch, dieseBegrenzung entfällt ab der Personal-Editionfür jährlich 30 Euro.Die Professional-Ausgabe bietetfür die doppelte Jahresgebühreinige zusätzliche Funktionen wieE-Mail-Benachrichtigung und konfigurierbareVersionierung. (db)www.ct.de/1 308048Homebanking mit StrukturLexware hat seinem Homebanking-ProgrammQuicken 2014übersichtlichere Bedienelementespendiert. Das Quicken Cockpitfasst die Informationen zuKonten, Wertpapieren, Depotsund Finanzplanung auf einerSeite zusammen. Nach der Konteneinrichtungempfängt Quickendie Einnahmen und Ausgabenüber das Bank-Interfaceund kategorisiert Zahlungspositionenanhand von Empfängerund Verwendungszweck automatisch.Das integrierte SicherheitsmodulPromon Shield solldie gespeicherten Zugangsdatengegen Banking-Trojanerschützen.Quicken 2014 kostet 50 Euro;die Deluxe-Ausführung für 75Euro bringt eine Zweitplatz­Lizenz und Zusätze wie Gehaltsplanerund Inventarverwaltungmit. Updates von der Vorversionkommen um 20 Prozent günstiger,die Version Horne & Businessentfällt.Zusätzlich bringt Lexware abApril eine kostenlose Banking­Software für Android und iOS.Die Quicken Mobile genannteApp läuft nach Wunsch des Benutzersentweder komplett eigenständigoder als Erweiterungvon Quicken 2014 auf dem PC ­in diesem Fall hält ein OnlinekontoDesktop- und Mobilsoftwaresynchron.(hps)@ Anwendungs­NotizenDer kostenlose DiagrammzeichneryEd bringt in Version3.10.2 einen neuen Algorithmusfür Graphen mit geradenKanten mit und lässt denAnwender Elemente überGruppenknoten auswählen.Die Java-Anwendung gibt esbeim Hersteller yWorks alsInstallationspaket für Windows,Mac OS X und Linux.Das Cockpit inQuicken 2014visualisiertEinnahmen undAusgaben und hilftbei der Navigationzwischen Konten... • [!) • .. . '.. - - .-. ' • * . . ' . .-· --· ­· --· --". -- -·LJLJI>.12 t-· - .._ · --- ..· -- IS,Ift · --u.-·· - .__ ... ---Version 4.5 der WissensdatenbanklexiCan des Herstellersvetafab ermöglicht dieAuswahl einzelner Tabellenzeilenund -spalten sowie individuelleGrößenanpassungvon Bildern. Das Programmfü r Windows XP bis 8 kostetin der Pro-Ausgabe 40 Euro;Updates von Version 4.xsowie die auf 30 Begriffe jeWissensgebiet limitierte Standard-Editionsind gratis.www.ct.de/1 30804848c't 2013, Heft 8


aktuell ! Technische AnwendungenInteraktive MathematikMessdaten sammelnund Bewertungssystem MapleT.A. zusammen und können fü rPrüfungen benutzt werden.Dank des optimierten Speichermanagementssoll Mapleauf Maschinen mit mehrerenKernen im Schnitt 10 Prozentschneller rechnen und besondersspeicherintensive Aufgabensogar bis zu 50 Prozent schnellerabwickeln als die Vorversion.Maple läuft unter Windows vonXP bis 8, Mac OS X ab 1 0.6, Linuxund Solaris. Die kommerziell einsetzbareEinzelplatzlizenz kostet2280 Euro und die akademischeLizenz 124S Euro. Studentenzahlen lediglich 100 Euro. (pek)www.d.de/7 308049+Die mit Maple programmierten Mini-Anwendungen ausdem Möbius Project sind sowohl für den Unterricht als auchfür Prüfungen gedacht.Die Messdaten-ErfassungssoftwareIPEmotion 2013 wertet Signaleverschiedener Sensoren aus undteilt sie nach Häufigkeit in Bewertungsklassenein. Ergebnisse visualisiertdie Software als Tabelleoder Histogramm. GPS-Datenaus lpetronik-Datenloggern, demhauseigenen IPEspeed-Moduloder Standard-GPS-Empfängernstellt die Anwendung jetzt auchauf OpenStreetMap-Karten dar.Routen für geplante Messfahrtenlassen sich zudem vorab aus GPX­Dateien importieren.IPEmotion ist in unterschiedlichumfangreichen Editionen erhältlich,mit Version 2013 stehenaber in allen Varianten alle Pluginszur Verfügung. Die Optionenfürs Steuern und Regeln und dasKlima-Paket lassen sich auch beider Lite- und der Standard-Editiongegen Aufpreis nachrüsten.Die Software läuft unter Windows,Preise nennt der Herstellerauf Anfrage.(pek)www.d.de/7 308049Das ComputeralgebrasystemMaple bringt schon länger etlicheApps mit - das sind interaktiveMathe-Minianwendungen, diefest umrissene Aufgaben lösenund Ergebnisse visualisieren.Maple 17 soll jetzt Anwendernhelfen, eigene Apps zu programmieren.Hierfür hat Maplesoftunter anderem den Code-Editorerneuert, dessen Befehlsergänzungbei mathematischen Ausdrückenbesser arbeiten soll alsbisher. Neue Konstrukte sollendie Programmierung von Berechnungenerleichtern, die Mehrprozessorsystemeparallel abarbeitenkönnen.Mit selbst erstellten interaktivenApps können beispielsweiseLehrer ihren Unterricht bereichern.Wer seine Mini-Anwendungenauch anderen zur Verfügungstellen will, dem bietet Maplesoftmit dem sogenannten MöbiusProject eine Online-Piattform(derzeit im Pilotbetrieb). Die Appsspielen außerdem mit dem Testc't2013, Heft 849


aktuell I Unternehmens-AnwendungenAktenschrank in KacheloptikDMS mit SuchhilfenBeim Start des Dokumentenmanagement-SystemsDr. Doc 18öffnet sich wie gewohnt der Dr.Doc-Desktop als Anwendungsfenster,in welchem sich die Programmfunktionenund Speicherorteansteuern lassen. ln der aktuellenVersion sieht dieses Fenstergar nicht mehr wie ein Desktopaus, sondern enthält wie dieneue Oberfläche von Windows 8Kacheln für die einzelnen Funktionen.Damit kann man zum Beispielneue Dokumente anlegen,den Dokumentenbestand durchsuchenund bereits erfasste lnhalteanzeigen. Beim Zusammenspielmit Word, Excel PowerPointund Outlook hat sich Dr. Docdurch aktualisierte Add-ins anMicrosofts aktuelle Programmgenerationangepasst. Laut Herstellerkann man Mails jetzt auch perDrag & Drop von Outlook aus insDokumentenmanagement-Systemübernehmen. Das Programmpaketist als Einzelplatz­Anwendung für 300 Euro zuhaben; mit integrierter HTML­Ausgabe für den Zugriff perBrowser werden 500 Euro fällig,und die Preise für Mehrbenutzer­Systeme beginnen bei 2260 Eurofür zwei Arbeitsplätze. (hps)Das Dokumentenmanagement­System Windream tut sich in Version5.5 insbesondere durch erweiterteSuchfunktionen hervor.Nach wie vor findet man Dokumenteüber die ins System eingepflegtenStichwörter oder perVolltextsuche. Zusätzlich zur Trefferlisteliefert das System aber anschließendnoch anklickbare Vorschlägefür weitere Suchanfragen,etwa zu Suchbegriffen, die sichnur durch einen oder zwei Buchstabenvon der ersten Anfrage unterscheiden.Außerdem findet esmit Hilfe des zugrunde liegendenMicrosoft SOL Server 2012 Doku-mente, die zwar nicht den eingetipptenSuchbegriff enthalten,dafür aber ähnliche Fachbegriffewie die bisher gelisteten Fundsachen.Das Oient-Server-Systemkann auch Videos mit mehr als4 GByte Umfang von seiner virtuellenFestplatte aus direkt auf denClient streamen, sodass man aufAnhieb an eine hintere Positionspringen kann, ohne den Downloaddes kompletten Videos abwartenzu müssen. Preise für dasMehrbenutzer-System beginnenbei 1900 Euro für fünf Clients; dieEinzelplatzausführung WindreamSolo kostet 300 Euro. (hps), .. ...m - - - Ooooi Doe-9G«)6 ...Q !l 't' tc" ._._ ...,..,- l:k-· '!::" Orltiial 't\ . ) 1 • 11--- __ ...__•Oallln--k----- -- .. o.-- """tl! ---....,...r W:\Dot---- ­. . _,... ... .. --I(L ­ --'R-. 0.!' 1 ",., .._'-Ii::=:: --- --0..---W.\M . -=: - "'-'*- ..-=1 1.,_. __1 1 ---S.O· I>IO-IJ ." ___ lloo


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aktuell ! SicherheitKali Linux löst BackTrack abAuch wenn die Macher derPentester-Distribution BackTrackbisher vermeiden, von einemNachfolger zu sprechen, sind dieZeichen unmissverständlich: KaliLinux ist .. BackTrack Reborn " -und wer wiedergeboren wird, hatzuvor bekanntlich das Zeitlichegesegnet. Kali ist für all jene interessant,deren Leidenschaft die(Un)Sicherheit von Netzwerkenist. Auch Forensiker werden dieDistribution zu schätzen wissen.Die Verantwortlichen haben alldie Altlasten des Vorgängers hintersich gelassen, die sich imLaufe der Jahre angesammelthaben.Kali Linux kommt mit einer frischenTooi-Auswahl, die gut aufdie aktuellen Anforderungen zugeschnittenist. Die Macherhaben sämtliche Tools von Back­Track überprüft und auch einigesaussortiert. Die wichtigsten Werkzeugefinden sich in der Kategorie.. Top 10 Security Tools " ; darunterKlassiker wie der PasswortknackerJohn the Ripper, der NetzwerksnifferWireshark, der WebanalyseproxyBurp, der PortscannerNMAP und das Exploit­Framework Metasploit. Durch dieNeusortierung findet man auchdie übrigen der insgesamt über300 Spezialwerkzeuge leicht.Als Unterbau dient ein frischesDebian mit der Kernei-Version 3.7,während die letzte BackTrack­Ausgabe 5 R3 auf einem altenUbuntu basiert. Die neue Versionenthält wichtige Patches zum Einschleusenvon Datenpaketen inWLAN-Netze. Kali gibt es auch ineiner Version für ARM-Rechn ' er,die auf Geräten läuft, die mannicht als klassischen PC bezeichnenwürde: etwa dem Mini-ComputerRasperry Pi, der rund 40Euro kostet, oder einem Sain­Smart SS808 im Stick-Format.Auch auf den Chromebooks vonSamsung 'läuft die Distribution.Laut den Verantwortlichen unterstütztKali so viele WLAN-Interfaces.. wie es nur geht " .>>'1. Vulner ' metasplmt framewerk> ' nmap> ' sqlmap> ' wiresharkWahl ersetzt. Auf einem ähnlicher:Konzept wie der BackTrack­Nachfolger basiert die Security­Distribution Ronin, die wir aufSeite 64 vorstellen. (rei)www.ct.de/1 3080525Der große LauschangriffNicht nur Notebooks mit Webcamkann man zur Spionage nutzen,sondern auch Fernseher,Videokonferenzsysteme, Notebook-Docksund sogar Spiegelreflexkameras,wie Sicherheitsforscherkürzlich demonstrierten.SeungJin Lee gelang es, einSmart-TV von Samsung so zu modifizieren,dass dieses einen Livestreamder Webcam über dasNetzwerk lieferte - während dasGerät augenscheinlich ausgeschaltetwar. Auf der CanSecWestin Vancouver erntete Lee dafüranhaltenden Applaus. Bislang benötigtder Forscher noch physischenZugriff, um das Smart-TVzum Spy-TV zu machen.Moritz Jodeit von der Sicherheitsfirmanruns hat auf der BlackHat Europe in Amsterdam verschiedeneSchwächen in denVideokonferenzsystemen derHDX-Serie von Polycom demonstriert.Diese Systeme sind lautHerstellerwebsite in zahlreichenGroßunternehmen auf der ganzenWeit im Einsatz. Über speziellpräparierte Netzwerkpakete gelanges Jodeit, Vollzugriff auf dieSpion in Lauerstellung: in dieser Notebook­Dockingstation von Deli hat ein Forschereinen Raspberry Pi untergebracht, der denBenutzer des Docks ausspioniert.Geräte zu bekommen. So konnteer Kamera und Display fernsteuern.Freilich hätte er die Systemeauch zu einer dauerhaften Wanzeumfunktionieren können.Ebenfalls in Amsterdam zeigteAndy Davis von der britischenNCC Group seine umgebauteNotebook-Docki ngstation vonDeli. Er entdeckte einen Hohlraumim Dock und platzierte dortden Mini-Computer Raspberry Pi.Der Kleinstrechner zapfte interndie Schnittstellen des Docks anund konnte darüber Daten vomNotebook abgreifen. So konnteer etwa Netzwerkpakete, denBildschirminhalt und sogar dieAufnahmen der Notebook-Webcammitschneiden. Über einenUMTS-Stick, der ebenfalls imDock Platz fand, schickte derRaspberry die gesammeltenDaten ins Internet.Auch die achtlos im Regalabgelegte Spiegelreflexkamerakann sich im Spionageeinsatzbefinden: Daniel Mende undPascal Turbing von ERNW habenauf der Troopers in HeidelbergSchwachstellen in Canons Profi­Modell EOS 1 D X gezeigt, durchdie man die Kamera im lokalenNetz ohne Zustimmung desEigentümers fernsteuern undFotos kopieren können soll. DieKamera hat einen Netzwerkanschluss,mit dem WLAN-ModulWFT-E6 klappt der Angriff aberauch drahtlos.(rei)@ Sicherheits­NotizenBei einigen HP-Druckern derLaser Jet-Pro-Reihe kann manüber Telnet ohne AuthentifizierungPasswörter auslesen.Firmware-Updates stellen diesab (siehe c't-Link).Unbekannte haben die Datenvon über 16000 Kunden desAvast-Distributors Procelloins Netz gestellt. Unter denDaten befinden sich auch Passwort-Hashessowie Bankverbindungenvon Firmenkunden.Procello firmiert auch unterden Domains Avast.de undAvadas.deBei dem Hacker-WettbewerbPwn20wn haben SicherheitsexpertenAdobe Reader undFlash, Firefox, Google Chrome,Internet Explorer 10sowie Java geknackt. FürChrome und Firefox gibt esbereits passende Sicherheitsupdates,welche die Browsernormalerweise automatischinstallieren.Google hat eine Erste-Hilfe­Seite für Setreiber gehackterSites eingerichtet (siehe Link).www.ct.de/1 30805252c't 201 3, Heft 8


aktuell ! SicherheitRC4-Verschlüsselung angeknackstSperrbildschirme halten nicht dichtSSL!TLS ist die Basis für sichereInternet-Verbindungen; für dieVerschlüsselung kommt dabeisehr häufig das bereits 1987 vonRon Rivest erfundene RC4 zumEinsatz. Gegen diesen Algorithmushaben Forscher jetzt einenAngriff vorgestellt, der zumindestden Anfang einer gesichertenÜbertragung entschlüsselnkann. Der Angriff ist zwar nocheher theoretischer Natur, zeigtaber deutlich, dass Handlungsbedarfbesteht.Normalerweise bestimmt derClient die Priorität der zum Einsatzkommenden Krypto-Verfahrenund Browser wie Firefox,Chrome und Internet Explorerhaben da ganz oben auf ihrerListe AES im CBC-Mode. Dochviele Server, gerade von großenAnbietern, setzen sich überderen Präferenzen hinweg undbevorzugen das schnellere unddamit billigere RC4.Doch RC4 ist alt und bekanntermaßenproblematisch. Der Algorithmusist eine sogenannteStreamcipher. Deren Funktionsweisekann man sich grob sovorstellen, dass ein Pseudozufallsgenerator eine Zahlenfolgeausspuckt, mit der man den zuver- oder entschlüsselnden Textvia XOR verknüpft. Das Passwortbestimmt dabei den lnitialisierungswertdes Generators - mitdem gleichen Startwert spucktder Generator jedes Mal die gleicheZahlenfolge aus.Doch die Pseudozufallszahlensind eben nur quasi zufällig; dieminimalen Abweichungen voneiner rein statistischen Verteilungnutzen Nadhem AIFardan,Dan Bernstein, Kenny Paterson,Bertram Poettering und JacobSchuldt, um die Verschlüsselungzu knacken und zumindest 220Byte einer Verbindung zu entschlüsseln.Dazu benötigen sie ­derzeit noch - eine aberwitzigeZahl von Verbindungen, die dengleichen Text verschlüsseln:rund 1 Milliarde. Das ist allerdingsnicht ganz so weit hergeholt,wie es scheint, da sich diebenötigten Verbindungen automatisiert,etwa durch in eine reguläreWebseite eingeschleustemJavaScript-Code, erstellenlassen, der immer wieder diegleiche HTIPS-URL abruft.Praktisch lässt sich der Angriffderzeit noch nicht umsetzen -aber es ist ein Allgemeinplatz,dass Angriffe immer besser wer-den. Deshalb sollte man diesesForschungsergebnis als Warnschussverstehen und anfangen,von RC4 abzurücken. Die Forscherempfehlen unter anderemden Einsatz der CBC-Biockchiffrierverfahren,die gerade gegenBEAST und Lucky 13 abgesichertwurden, und verweisen ansonstenauf das noch wenig verbreiteteTLS 1.2.Uu)Bei em1gen Samsung-Smartphonesmit Android erlaubt derSperrbildschirm ungewollte Einblickein die Daten des Besitzers.Über die Notruf-Funktion kannman einen kurzen Blick auf denHomescreen erhaschen. Wirkonnten dies anhand eines SamsungGalaxy Note II mit Android4.1.2 und eines Galaxy S Plus mitAndroid 2.3.6 nachvollziehen.Beim aktuellen SpitzenmodellGalaxy 53 gelang s uns über dieListe der Notfallkontakte sogar,dauerhaft ohne PIN auf das eigentlichgesperrte System zuzugreifen.Abhilfe ist bislang nichtin Sicht. Die beste Lösung ist derzeit,das Smartphone nicht infremde Hände zu geben. Das giltübrigens auch für iPhone-Besitzer(s. c't 6/1 3, S. 56) (kbe/asp)c't 2013, Heft 853


aktuell I AppleProduktivitäts-ToolDer Entwickler Running with Crayons hatVersion 2 des Produktivitätstools Alfred fürden Mac veröffentlicht, mit dem sich tastaturgesteuertAktionen ausfü hren lassen. Zuden Neuerungen gehören weitere Programme,die man mit Kommandos steuern kann,darunter Kontakte, iTunes, 1 Password unddas Terminal. Mehrere Aktionen lassen sichzu einem Workflow zusammenfassen, umdiese in einem Rutsch auszufü hren - beispielsweiseum zu einem Kinofilm Rezensionenauf Rotten Tomatoes, nfos von IMDbund Trailer bei Youtube abzurufen.Während die aus der Vorversion bekanntenBasisfunktionen in Alfred 2.0 nach wie vorgratis sind, muss man für die Neuerungen dasPowerpack erwerben, das umgerechnet etwa18 Euro (15 Pfu nd Sterling) kostet. Die Softwarebenötigt OS X ab Snow Leopard. (thk)www.d.de/1308054iMac bekommt VESA-HalterungDer aktuelle iMac ist jetzt auch in einer Varianteerhältlich, die sich zur Wand- und Tischmontageeignet. Statt des Standfußes besitzt derAll-in-one-Rechner auf der Rückseite einenAdapter nach dem VESA-Standard, an der sicheine passende Halterung befestigen lässt.Wer noch keine hat, kann direkt beim Kaufseines Macs eine mitbestellen. Apple bietetdrei Halterungen der Firma Bretford im eigenenOnline-Store an (siehe c't-Link): einenSchwenkarm für die Wandbefestigung sowiezwei Tischhalter für ein oder zwei Geräte. MitLetzteren lassen sich die Macs horizontal undvertikal um bis zu 30 Zentimeter verschiebenund um bis zu 360 Grad drehen. Eine Kabelführungist integriert.Bei früheren iMac-Modellen konnte mannachträglich einen VESA-Adapter installierenund jederzeit den Standfuß wieder anbringen.Dieser Adapter passt aber nicht mehr andie aktuelle Generation, die im Oktober vergangenenJahres vorgestellt wurde. Jetztmuss man sich also vor dem Kauf fü r odergegen die VESA-Option entscheiden.Günstig ist die neue Aufstell-Option indesnicht: Für den iMac mit VESA-Halterung zahltman 40 Euro mehr als für die Variante mitStandfuß. Die Wand- oder Tischbefestigungschlägt zusätzlich mit 135 bis 250 Euro zuBuche.(mst)www.d.de/1308054Die Tischhalterung nimmt den iMacoder ein Cinema-Display und zusätzlichein MacBook auf.Mit Alfred 2.0 lassen sich Infos zu einemFilm aus verschiedenen Quellen abrufen.@ Apple-NotizenUpdate für Mountain LionApple hat nach einer ungewöhnlich langenEntwicklungszeit das 540 MByte umfassendeund kostenlose Update auf Mac OS X 10.8.3veröffentlicht. Es beseitigt etliche Fehler, darunterden Bug, der durch Eingabe der Zeichenfolgefile:/// einige Programme zum Absturzbrachte. Außerdem haben die EntwicklerProbleme mit Logic Pro und der Audiowiedergabevon iMacs des Jahrgangs 201 1gelöst. Mitgeliefert wird Safari 6.0.3, das aufFacebook sowie in gezoomten Websites besserscrollt und Fehler in der Lesezeichenverwaltungwie auch bei der Kindersicherung beseitigt.Darüber hinaus behebt Apple Fehlerim Adressbuch, in Messages, Mail, Xsan undbei der Active-Directory-Unterstützung. DerMac App Store erfasst nun auch iTunes-Gutscheinkartenper Kamera, derzeit aber nur inden USA. Neu ist auch Boot Camp 5.0, dasMacs mit einem 3 TByte großen Fusion Drivesowie Windows 8 mit 64 Bit unterstützt. Letzteresgilt aber nur fü r neuere Macs: MacBookAir, Mac mini und iMac 21,5" dürfen zweiJahre alt sein, MacBook Pro und iMac 27" dreiJahre und der Mac Pro sogar vier Jahre.Mac OS X 1 0.8.3 und Safari 6.0.3 stopfeneinige, zum Teil potenziell gefährliche Sicherheitslücken.Diese Patches stellt Applefü r Mac OS X ab 10.6 auch in gesonderten Sicherheits-Updatesbereit.Oes)Das SMC-Update v1.1 für das MacBookPro mit Retina-Display behebt einige Fehlerwie das Nachlassen der Bildwiederhaifrequenzbei grafikintensiven Spielen.Apple plane, schon im Frühjahr den Aktienrückkaufzu verstärken oder die Dividendezu erhöhen, berichtet das WirtschaftsmagazinQuartz unter Verweis aufinformierte Kreise.Tim Cook muss im Kartellrechtsstreitum E-Book-Preise unter Eid aussagen.Das hat die New Yorker BezirksrichterinDenise Cote entschieden. Das US-Justizministeriumhatte Apple und fünf großeBuchverlage wegen abgesprochenerE-Book-Preise verklagt.THX wirft Apple in einer Klage vor, mit denLautsprechern von iMac-, iPad- und iPhone-Modellenein Patent des Soundspezialistenzu verletzen. Die von George Lucasgegründete Firma sieht sich durch diePatentverletzung finanziell benachteiligt.Fahrzeugdaten per Bluetooth auswertenAutomatie hat einen Funkadapter namens" Automatie Link" fü r die OBD2-Schnittstelleangekündigt, der Motordaten via Bluetooth4.0 an iPhone 5 oder 4S sendet. Die zugehörigeApp zeichnet Fahrten und Tankstoppsauf und berechnet den Benzinverbrauch. Zusätzlichgibt sie Hinweise zum Spritsparen.Bei einem Unfall löst der im Adapter integrierteBeschleunigungssensor einen Notrufaus, der auch die Standortdaten übermittelt.Die Ortsinformationen nutzt die App außer-Alkoholtester fürs SmartphoneDer Breathometer wurde auf der Crowdfunding-Piattformlndiegogo ins Leben gerufen.Er wird via Kopfhöreranschluss mit iOS-oderAndroid-Geräten verbunden und misst anschließendden Alkoholgehalt im Atem. DasGerät, das etwa so groß ist wie ein Feuerzeug,lässt sich am Schlüsselbund anbringen.dem, um den Besitzer zum geparkten Autozurückzuführen. Damit geht der Funktionsumfang deutlich über die bislang erhältlichenOBD2-Adapter hinaus (siehe c't-Link). lnden USA kann der Automatie Link für 70 Dollarvorbestellt werden, ausliefern will ihn derHersteller voraussichtlich im Mai. Wann undzu welchem Preis der Adapter in Deutschlanderhältlich ist, steht noch nicht fest. Ora)WWW.d.de/1308054Eine App übernimmt die Auswertung derDaten und speichert auch frühere Ergebnisse.Das Finanzierungsziel von 25 000 US-Dollarwurde innerhalb kurzer Zeit erreicht, dieAuslieferung an frühe Besteller soll im Juli2013 starten. Die Finanzierungsphase läuftnoch bis zum 13. April.(tru)54c't 2013, Heft 8•


aktuell ! NetzeGigabit-WLAN und schnelles VDSLNachdem die meisten Hersteller 11 n-WLANoffenbar im Griff haben, wollen viele nunauch bei der Gigabit-WLAN-Erweiterung IEEE802.1 1 ac mitmischen - AVM prescht zusätzlichmit schneller VDSL-Technik vor.TP-Link will ab dem zweiten Quartal denGigabit-WLAN-Router TL-WDR7500 anbieten,der im 5-GHz-Band bis zu 1,3 GBit/s undparallel bei 2,4 GHz bis zu 450 MBit/s überträgt.Das Gerät hat fünf Gigabit-Ethernetundzwei USB-2.0-Ports und stellt USB-Speichermediensowie Drucker ins lokale Netz.Außerdem soll es parallel zu 1Pv4 auch 1Pv6beherrschen (Dual-Stack). Ob es an aktuellenTelekom-Internetzugängen funktioniert, istbislang unklar.Ähnlich ausgestattet ist der TEW-812DRUvon Trendnet, der aber nur einen USB-PortAVM rüstet erste Fritz!Boxen mit Gigabit­WLAN sowie VDSL-Modems aus, diemittels Vectoring und Bonding die VDSL­Geschwindigkeit verdoppeln oder mehrals vervierfachen.und interne Antennen besitzt, sowie AVMsneue Fritz!Box 7490 und 6490 Cable. Die7490 soll im Herbst auf den Markt kommen,der Marktstart der 6490 Cable hängt vonden Providern ab. Die Fritz!Box 7490 unddie ebenfalls angekündigte 7369 stechenbeim VDSL hervor: So erreicht· die 7490dank Vectoring darüber bis zu 100 MBit/sund die 7369 bündelt zwei VDSL-Leitungen(Bonding). was bis zu 240 MBit/s bringt. Daaktuelle VDSL-DSLAMS kein Bonding beherrschen,steht ihr Marktstart bislang nichtfest. Und beim VDSL-Vectoring bremsenderzeit noch offene Regulierungsfragen dieEinführung.Bei schnellen 11 ac-WLAN-Adaptern regtsich auch etwas: Als Erster bringt Asus mit derPCE-AC66 eine PCie-WLAN-Karte für Desktop­PCs heraus. Die Karte arbeitet mit 3 MIMO­Streams und externen Antennen, die sich aufeinen per Kabel abgesetzten Magnetfuß-Trägerpflanzen lassen. Treiber gibt es für Windowsab XP. Gleichzeitig kündigt das Unternehmenden 11 ac-USB-Stick USB-AC53 an,der über zwei 2 Streams maximal 866 MBit/süberträgt. Zusätzlich zum Windows-Treibersoll es auch einen Linux- und Mac-OS-X-Treibergeben: Noch im März will Buffalo seinen ·bis zu 866 MBit/s schnellen USB-Adapter WI­U2-866D auf den Markt bringen und auch derzur Computex angekündigte EW-7822UACvon Edimax soll jetzt zu haben sein: Wie seineBrüder arbeitet er mit maximal 866 MBit/sbrutto bei 5 GHz oder alternativ mit bis zu300 MBit/s auf 2,4 GHz. Seine Besonderheit istdie abklappbare Antenne, die die Funkverbindungverbessern kann.(rek)VDSL- und Mobilfunk-RouterDie beiden neuen Bintec-Router RS353j-4Gund RV1 20w-4G von Teldat gelangen auchper LTE-Mobilfunk ins Internet. Während derRS353j-4G für den stationären Betrieb ausgelegtist, lässt sich der Bintee RV1 20w-4G auchunterwegs betreiben etwa über die Stromversorgungeines Autos oder Busses. Der Routerspannt Funknetze bei 2,4 oder 5 GHz auf,bringt über vier Fast-Ethernet-Ports auch kabelgebundeneGeräte ins Netz und ortet seinePosition per GPS. Letzteres beherrscht auchder RS353j-4G, der an seinem USB-Anschlussweitere Mobilfunk-Modems betreiben kann.Die anderen Router aus der Bintee-SerieRS353j wählen sich nur per VDSL ins Internetein, ihre fünf Gigabit-Ethernet-Ports lassensich fürs LAN, einen Uplink oder für eine DMZeinsetzen. Das Modell RS353jw spanntzudem WLANs im 2,4- oder 5-GHz-Band auf.Alle Geräte sollen Mitte des Jahres auf denMarkt kommen, Preise nannte Teledat nochnicht.(rek)@ Netzwerk-NotizenViprinets neue Multichannei-VPN-Hubs1020, 2020 und 5010 erreichen Geschwindigkeitenvon 200, 400 respektive 2000MBit/s. Mehrere dazu passende Multi­WAN-Router lassen sich nun zu einem virtuellenRouter verknüpfen, was die Zahl derkoppelbaren Internet-Zugänge erhöht.Die VPN-Gateways 7100+ und 9100+ vonLancom bauen bis zu 100 beziehungsweise1000 VPN-Verbindungen auf. Das 3560Euro teure Modell 71 00+ transportiert sobis zu 450 MBit/s. Der 91 00+ erreicht bis zu600 MBit/s und kostet knapp 5950 Euro.Die im Sommer 2013 auf den Markt kommendenVPN-Router TL-ER604W undTL-ER608W von TP-Link bauen über maximalzwei Internet-Verbindungen bis zu30 IPSec- und 8 L2TP-Tunnel auf.c't 2013, Heft 855


kurz vorgestellt I E-Book-ReaderMehr Schein als SeinDer Tolino Shine will dem AmazonKindie Konkurrenz machen. DasAngebot an Lesestoff und dieHardware stimmen, doch bleibenSoftware und Oberfläche hinter derKonkurrenz zurück.Das Besondere am Tolino Shine ist nicht derReader selbst, sondern wer dahinter steckt:Die Buchhändler Thalia, Weltbild und Hugendubelhaben sich mit Bertelsmann und Telekomzusammengeschlossen, um einen Kindle-Konkurrentenauf den Markt zu bringen.Die Kooperation führt zu einem umfassendenAngebot an Lesestoff: Je nachdem, bei welchemAnbieter man den Reader kauft, ist dessenShop integriert; bei unserem Testgerätwar es PagePiace von der Telekom.Als Formate unterstützt der Tolino Epubund PDF sowie einfache Textdateien. Page­Piace führt ein deutlich kleineres Sortimentals Hugendubel, Weltbild oderThalia, die immerhinfast alle aktuellen Bestseller anbieten.Große Lücken bei älteren Werken gibtsbei allen Shops. Fast immer sind die E-Booksmit dem Kopierschutz Adobe DRM versehen,den die meisten Reader außer dem AmazonKindie unterstützen. Prinzipiell kann manwie bei allen Epub-Readern auch in Konkurrenz-Shopseinkaufen, muss dann aber denUmweg über den integrierten, lahmen Webbrowseroder den PC und USB nehmen.Der 25 GByte große Cloud-Speicher der Telekomsteht allen Tolinos zur Verfügung, egalwo man sie gekauft hat. Hat man sich dort registriert,überträgt man fortan E-Books vomReader in die Cloud und umgekehrt - sowohldie in Shops gekauften als auch kostenloseaus anderen Quellen. Seine Bücher kann manmit bis zu fünf Lesegeräten synchronisieren,über die PagePiace-App auch mit Tablets undSmartphones. Lesefortschritt oder Lesezeichenwie der Kindie gleicht der Tolino abernicht ab. Zugriff auf die Cloud-Dienste undShops erhält man per WLAN, in unserem Testzeitraumgab es dabei allerdings ständig Verbindungsprobleme.Dazu kann man kostenlosdie Hotspots der Telekom nutzen.Der braunmetallenfarbige Tolinosieht wertig, aber nicht besondersschick aus und liegt mit gummierterRückseite gut in der Hand - produziertwird er vom taiwanischen UnternehmenNetronix. Bei der Hardwarebekommt man ziemlich genau dasselbewie bei den teureren Geräten von Amazonund Co.: ein E-lnk-Display mit hoherAuflösung (1 024 x 758 Pixel), LED-Beleuchtungund 2,1 GByte Speicher für Bücher.Anders als beim Kindie kann man perMicroSD weiteren Platz schaffen. Blätterngeht per Tippen auf die Seitenränder deslnfrarot-Touchscreens oder per Wischgeste ­mechanische Blätter-Tasten gibt es nicht.Auf dem scharfen Display liest es sich gut,der komplette Bildschirm invertiert nachjedem sechsten Umblättern. Allerdings fordertder Tolino Geduld: Immer wieder blendetder Reader ein Wartesymbol ein, weil dieSoftware beispielsweise beim schnellen Blätternoder Wechseln von Schriftgrößen nichthinterherkommt. Auch Synchronisieren undsich im Shop anmelden dauert ewig. Hinund wieder blieb der Reader auch kompletthängen, sodass wir ihn neu starten mussten.Besonders schlimm ist es in der PDF-Anzeige:Das Umstellen vom normalen Layout inden Reflow-Modus, dauerte bei einem längerenBuch drei Minuten.Bei den Funktionen und Einstellmöglichkeitenhält der Tolino nicht einmal mit denaktuellen Billiggeräten mit: Sieben Schriftgrößenund eine Handvoll Schriftarten stehenzur Auswahl, sonst gibt es kaum etwas.Zeilenabstände, Ränder und dergleichensind nicht verstellbar, ins Querformat wechselnist nicht vorgesehen. ln den E-Books lassensich Lesezeichen setzen und auf Facebockposten. Einzelne Stellen markieren, ineinem Wörterbuch nachschlagen oder mitNotizen versehen - was bei anderen Readernlängst Standard ist, geht auf dem Tolinonicht. Überdies ist an vielen Stellen dieNavigation umständlich. So braucht man oftein, zwei Schritte mehr als nötig, um Einstellungenzu ändern.Mit 0,7 bis maximal SO cd/m2 1euchten dieLEDs weniger hell als die von Kindie undKobo, fürs abendliche Lesen reicht das abervöllig aus. Der Reader ist deutlich besser ausgeleuchtetals die Konkurrenten, lediglicham unteren Bildschirmrand fallen dunkleFlecken auf. Hat man die LED auf voller Helligkeit,nimmt der Kontrast sichtbar ab.Unterm Strich: Für 100 Euro gibt es guteReader-Hardware mit Anbindung an Lesestoffund Online-Backup. ln puncto Softwarespielt der Tolino allerdings nur zweite Liga:Die fehlenden Funktionen und ständigeWartesekunden nerven.(acb)SpeicherDisplayGröße, GewichtPreis (Liste)2,1 GByte, per MicroSD erweiterbarE-lnk, 6Zoll, 758 x 1024 Bildpunkte, 213 dpi17,5 cm x 11,6cm x 1 cm, 188 g100 €56c't 2013, Heft 8


kurz vorgestellt I Multifunktionsgerät, Gaming-HeadsetMultikultiviertLexmarks FarblasermultifunktionsgerätCX31 0dn versorgt kleineArbeitsgruppen im Netz mit Scans,Ausdrucken und Kopien.Sound-WummeMit seinem kabellosen HeadsetTactic 3D Rage will Creative Labsvor allem Spieler ansprechen undlockt sie mit effektvollen Treibern.Anfang des Jahres hat Lexmark eine neueModellserie von Farbmultifunktionsgerätenvorgestellt. Das einfachste Modell, denCX31 On, gibt es ab etwa 400 Euro. Bereitsmit diesem Gerät können Anwender gescannteDokumente via Netzwerk direkt aufFTP-Accounts oder freigegebene Ordnerhochladen oder ohne Hilfe eines PC anMai I-Empfänger versenden.Die Print-App von Lexmark für iOS undAndroid erkennt den Drucker und ermöglichtso, vom Mobilgerät Fotos oder Inhalteder Zwischenablage darauf auszugeben.Die getestete Modellvariante CX31 Odn, dieetwa 100 Euro mehr kostet, druckt bei Bedarfauch doppelseitig. Duplex-Scannergibt es bei Lexmark aber nur in noch teurerenModellen. Der CX31 Odn bedruckte imTest 16 Farbnormseiten pro Minute, imdoppelseitigen Druck waren es etwas mehrals 9 Seiten. Die Kopierleistung liegt bei 11Farbseiten pro Minute.Insgesamt erhält man mit dem CX31 Odnein recht vielseitiges Multifunktionsgerät zueinem angemessenen Preis. Leider sind dieDruckkosten nicht von Pappe, sodass mansich bei höherem Druckaufkommen bessernach einem teureren Modell mit günstig·eremToner umsehen sollte.(tig)Lexmark CX31 OdnAnbieterLexmarkBetriebssysteme Windows ab XP, Mac OS ab 10.5Druckauflösung1200 dpiDruckersprachen PCl6, PostScript 3DruckkostenPapiervorratPapiergewichtScanauflösungFarbtiefeDokumenteneinzugAnschlüsseHerstellergarantie17,8 Cent/Farbseite; 3,S Cent Schwarz2SO Blatt60 g/m2 ... 176 g/m2600 dpi24 Bit50 BlattUSB 2.0, Gigabit-Ethernet1 Jahrvor OrtPreis UVP 620 €, Straße ab ca. 500 €Das geschlossene Headset sitzt mit seinenkunstledernen, ohrumschließenden Polsternfest am Kopf, ohne unangenehm zu drücken.Bügel und Ohrmuscheln sind weitgehendknarzfrei, die Verarbeitung zweckmäßig.Über einen USB-Funkempfänger kontaktiertdas Headset den Rechner und wirdohne zusätzliche Treiber als Audiogerät erkannt.Ein abnehmbares USB-Kabel lädt denAkku, der bis zu 16 Stunden halten soll. Verlässtman den Empfangsbereich von rund 10bis 1 S Metern, loggt sich das Headset beimWiedereintritt automatisch wieder ein.Klanglich betont das Headset hohe undtiefe Frequenzen. Die aufgeblasenen Bässeklingen aber nicht besonders präzise, ihnenfehlt der Kick in den tiefsten Frequenzen.Details saufen ab und Höhen fehlt die Brillanz.Die Kopfhörer rauschen an der Wahrnehmungsgrenze- man bemerkt es nur,wenn man sich darauf konzentriert.An der linken Seite lässt sich über einRädchen die Systemlautstärke verändernund das Mikrofon ein- und ausschalten, dasüber einen biegsamen Schwanenhals angestecktwerden kann. Dreht man die Mikrofonöffnung richtig vor den Mund, ist dieSprache klar verständlich, klingt allerdingswie aus einem Telefon.Per Treiber kann man den Klang mit Effektenaufpeppen: Der " Crystalizer " erzeugt beiHöhen und Tiefen mehr Druck, verstärkt aberdie zu große Senke in den Mitten, die manmit " Dialog Plus " wieder aufpäppeln muss." Surround" und " Bass " klingen grausam, sodassman sie sofort wieder ausschaltet.Sitz und Handhabung des Headsets ist inOrdnung. Klanglich enttäuschen die unpräzisenBässe und verbogenen Mitten. (hag)SoundSlaster Tactic 30 RageHerstellerCreative labsAnschluss USB ab 1.1TreiberPreisWindows ab XP, Mac OS X ab 10.S99 € c'tc't 2013, Heft 857


kurz vorgestellt I Smartcard-Leser, Speicherkarte, Mini-ITX-GehäuseTaschen-KartenleserDer Kartenleser Reiner SCT cyberJackgo ist kompakt und enthält Speicher,in dem sich zum Beispiel Banking­Software installieren lässt.AnsichtssacheToshibas Exceria Pro verspricht mit1 066-facher Geschwindigkeit diemomentan schnellste CompactFiash­Speicherkarte zu sein.Volle PackungChieftee fertigt mit dem Uni BT-02Bein kompaktes Mini-ITX Gehäuse,welches preiswerte 3,5- und 5,25-Zoii-Laufwerke aufnimmt.Der cyberJack go ist nach Secoder 2 zertifiziertund eignet sich somit zum Online-Bankingper HBCI, zum Aufladen von Geldkartenübers Internet und für rechtssichereSignaturen. Diese Geräteklasse besitzt Displayund Tastenfeld, sodass Schadsoftwareauf dem angeschlossenen Computer wederdie Anzeige manipulieren noch die Eingabeetwa einer PIN belauschen kann. Das gelbeOLED-Display des cyber Jack leuchtet sohell, dass die Anzeige bei allen Lichtverhältnissengut ablesbar bleibt. Standardmäßigzeigt es zwei sehr große Zeilen an, lässt sichaber auf vier Zeilen umstellen. Die Touch­Tasten sind ausreichend groß; man kanneine Rückmeldung per Vibration aktivieren.Der sehr flache Leser passt bequem in dieJackentasche. Sein Aufstellfuß ist abnehmbarund dichtet beim Transport den Kartenschlitzab. Der Anschluss erfolgt über einMikro-USB-Kabel. Das Gerät unterstützt denCCID-Standard (Chip/Smart Card InterfaceDevices) und wird von neueren Betriebssystemenohne Treiberinstallation erkannt. Fürältere wie Windows XP gibt es CCID-Treiberzum Nachinstallieren. Der 2 GByte großeFlash-Speicher des Kartenlesers wird wie einUSB-Stick als Laufwerk eingebunden.Wir haben im Test die Banking-SoftwareSubsembly als Portable App auf dem Leserinstalliert und konnten damit problemloseine HBCI-Karte nutzen. StarMoney Packet8.0 unterstützte zum Testzeitpunkt nochkein CCID, sodass wir den PC/SC-Treiber vonReiner auf dem Computer installieren mussten.Das Laden einer Geldkarte über Internetfunktionierte unter Windows 7 ohne Treiberinstallation.Der Kartenleser bewährte sichim Test als sicheres, mobiles Banking-Terminalmit Software und Daten an Bord. (ad)cyber Jack goKartenleser mit 2 GBe SpeicherHerstellerReiner Kartengeräte, www.reiner-sct.comSystemanforderungen Windows, linux, Mac OS ab 10.6Preis 100 €Für flotte Serienbildaufr)ahmen in teurenSpiegelreflexkameras benötigen Profi-Fotografenbesonders schnelle Speichermedien.Diese Nachfrage will Toshiba mit der ExceriaPro decken. Dank ., 1 066x-Geschwindigkeit''soll sie in UDMA-7-fähigen KamerasBilder schneller speichern als alle anderen.ln Anlehnung an optische Speichermedienentspricht ., 1 x " auch bei Flash­Speichern 150 KByte/s. Mit theoretisch159,9 MByte/s wäre die Exceria Pro knapp10MByte/s besser als die bislang schnellste1000x-Karte von Lexar. Am PC konnten wirdas jedoch nicht messen. ln einem UDMA-7-fähigen USB-3.0-Kartenleser von Lexar(USB 3.0 Professional Duai-Siot Reader)übertrug das 64-GByte-Exemplar der Exceria-Pro-Seriegroße 512-KByte-Biöcke mithöchstens 141 MByte/s beim Lesen und118 MByte/s beim Schreiben und arbeitetedamit auch nicht schneller als das Lexar­Exemplar. Ob sich in der Kamera bei Serienbildaufnahmenein Geschwindigkeitsvorteilergibt, muss man im Einzelfall prüfen, dadas auch vom Zusammenspiel mit der Kamera-Firmwareabhängt.Während Canons 1 DX aus besondersschnellen CF-Karten mit UDMA-7-Schnittstelleeinen Vorteil schöpft, erzielt NikonsD4 höhere Serienbildraten, wennman man sie mit XQD- statt CF-Karte füttert.Und hin und wieder kommen Kamerasnur mit Karten bestimmter Herstellerbesonders gut klar (siehe Test in c't 17 /12).Der Aufpreis von 20 Euro gegenüber einer1 OOOx-Karte lohnt also allenfalls für Berufsfotografen,denen es auf die allerbeste Serienbildrate ankommt. Toshiba empfiehltdie Karten unter anderem für teure Spezialkameraswie Canons EOS-1 D C, dieauch 4K-Videos aufzeichnet. (boi)Exceria ProCompactFiash-icheikarteHerstellerPreisToshiba, www.toshiba.com99 € (16 GByte), 189 € (32 GByte), 369 € (64 GByte)Das Uni BT-02B ermöglicht eine hohe Packungsdichte:Hinein passen Laufwerke imStandardformat für stationäre Rechner, alsoeine 3,5-Zoii-Piatte und ein .,normal großes "DVD-Laufwerk. Zusätzlich lässt sich eine 2,5-Zoii-Piatte montieren. Außerdem kann maneine kurze und schmale PCI- oder PCie­Steckkarte normaler Bauhöhe einstecken.Ein Video erklärt die Montage (siehe c't­Link unten). Sämtliche Laufwerke mussman direkt mit dem Blech verschrauben -sonderlich leise arbeiten sie dann nicht. Der5,25-Zoii-Schacht eignet sich mangels Befestigungsbohrungennur für bestimmteFestplatten-Vibrationsdämpfer mit festemRahmen, das optische Laufwerk hält sichhier mit Schnellmontageschienen fest.Der CPU-Kühler darf nicht zu groß sein,das Aufstecken der Kabel aufs Mainboardverlangt Geduld. Der Blechdeckel schließtetwas schwergängig. Das Gehäuse ist als Miniatur-Towerfür vertikale Aufstellung ausgelegt.Das eingebaute SFX-Netzteil ist zwarnicht zu laut, erreicht aber bei schwacherLast unzeitgemäße Wirkungsgrade: Schonim Soft-off-Modus verbraucht es 3 Watt zuviel,im Leerlauf waren es satte 8 Watt mehr(26 statt 18 Watt) als mit einem modernenSO-Plus-Wandler. Chieftee tüftelt bereits aneinem besseren Nachfolger. (ciw)www.ct.de/1 3080581 Chieftee Uni BT-028Desktop-PC -Gehäuse für MinHTX-MainboardsHerstellerAbmessungen (B x H x T)Einbaupl. laufwerkeEinbauplätze LüfterFrontseite: Taster / LEDChieftec, www.chieftec.eu13,5 cm x 29,5 cm x 25,5 cm1 x 3,5, 1 x 2,5, 1 x 5,25 Zoll1 x 80 mm vorne, 2 x 60 mm hinten1 x Ein/Aus /2 (HDD, Power)Frontseite (oben): Buchsen 2 x USB 2.0 (19-polig), 2 x AudioNetzteilPSF-180MP, 180 Watt, Lüfter 60 mmGeräusch Netzteil leerlauf I 0,1 Sone (®®) Ilast1 Sone (0) bei 100 WattlieferumfangPreis (Straße)Schrauben, Piepser, Montageschienen50 € c't58c't 201 3, Heft 8


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kurz vorgestellt I Schnurlose Tastatur und Maus, WLAN-Router, USB-3.0-HostadapterIBürozierdeDas schnurlose Tastatur-/Maus-Set8900P von Rapoo funkt mit 5 GHz,um Signal-Störenfrieden aus demWeg zu gehen.Simultaner DualbanderAVM hat seinem VDSL-RouterFritz!Box 3390 zwei 450 MBit/sschnelle Funkmodule für beideWLAN-Bänder spendiert.Quadro-USBDie Delock-Adapterkarte Nr. 89315bietet nicht nur direkten USB-3.0-Anschluss, sondern steuert auchzwei Frontpanel-Buchsen an.Auf dem Schreibtisch macht das schwarzeTastatur-/Maus-Set ziemlich was her. BeideGeräte werden mit je zwei AA-Batterien gefüttertund verbinden sich über einen stummelkurzenUSB-Transceiver mit dem PC.Die Tastatur besitzt einen präzisen Anschlagund ein konservatives Layout. Alle Tastenhaben horizontal mindestens 19 MillimeterAbstand. Die Tasten der obersten Reihesind etwas kürzer geraten; mit 10 MillimeternHöhe aber noch immer gut zu treffen. Druck,Rollen und Pause sind wohl aus Design-Gründenüber den Ziffernblock gewandert.Oberhalb der Funktionstasten liegt eineglänzende Sensorleiste. Tappt man mit demFinger darauf, leuchten acht Multimedia­Symbole kurz orangerot auf. Das sieht todschickaus, ist aber unpraktisch. Um eineMultimedia-Funktion zu aktivieren, sind immerzwei Tapser nötig: einer zur Aktivierungder Beleuchtung, ein zweiter zur Anwahl dergewünschten Funktion. Andererseits fehlenStatus-LEDs, um den Zustand der Num-,Sperr- und Rollen-Taste anzuzeigen.Die große Rechtshändermaus liegt gut inder Hand. Sie bietet sowohl ein geriffeltesMausrad als auch einen OPI-Umschalter(800/1600). Ein Schieberegler oberhalb derDaumentasten aktiviert unter Windows dieBildschirmlupe. Fast alle Maustasten lassensich über ein Konfigurationsprogramm umbelegen.Leider speichert die Maus dieseEinstellungen nicht: Ohne den Treiber wirdwieder die Standardbelegung aktiv.Insgesamt hinterlässt das schnieke Seteinen guten Eindruck: Der Tastenanschlagsteht Apple-Hardware in nichts nach; dieMaus übererfüllt ihr Soll.(ghi)Rapoo 8900PSchnurloses Tastatur:!Mius-5etHerstellertechnische DatenPreis 70 €Rapoo, www.rapoo.com_______.Tastatur E9270P: 43,2 cm x 16,8 cm x2,1 cm, 706 g; Maus 7800P: 12,6 cm x7,7 cm x 4,2 cm, 143 g (mit Batterien)Bevor im Herbst AVMs erster 11 ac-Routererscheint, legt der Berliner Hersteller beimbisher am schnellsten funkenden ModellFritz!Box 3370 nach: Die Variante 3390 enthältzwei 11 n-3-Stream-Funkmodule statteinem. Auch zwei USB-Ports gibt es nun.Die Inbetriebnahme läuft dank Browser­Assistent problemlos. Allerdings sollte derAssistent das voreingestellte WLAN-Passwortändern und darauf hinweisen, dassman nach dem Koppeln seiner WLAN­Ciients die WPS-Funktion ausschaltet.Gegen ein Notebook mit 450-MBit/s­WLAN-Modul (Intel 6300agn) maßen wir inbeiden Bändern sehr guten Durchsatz. DieNAT-Performance im Breitband-Router­Betrieb reicht locker selbst für extraschnelleGlasfaser-Anschlüsse.Die NAS-Funktion kam mit einer USB­Festplatte nicht über die in dieser Geräteklasseüblichen Durchsätze hinaus. Wirmaßen beim Lesen je nach Protokoll (SMB,FTP) und Partitionstyp (FAT32, NTFS, ext2)zwischen 12 und 20 MByte/s; beim Schreibenwaren es nur 7 bis 10 MByte/s. Werkeine Telefoniefunktionen benötigt, flotteWLAN-Ciients besitzt und sie angemessenins Netz einbinden will, darf dennoch beider Fritz!Box 3390 zugreifen. (ea)Fritz!Box 3390Dualband-WLAN·RouterHerstellerWLANBedienelementeAnschlüsseNAT PPPoE (DS/US,Breitband-Betrieb)NAT IP-zu-IP (DS/US)WLAN 2,4 GHz nah/20 m (i6300, 20 MHz)AVM, www .avm.deIEEE 802.11n-450, simultan dualband, WP5WP5-, WLAN· Taster, 5 Statusleuchten5 X RJ45 (1 X xDSl, 4 x Gigabit-Ethernet),2x USB 2.0587 I 440 MBit/s (


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kurz vorgestellt I 3D-Modeller, Klangverfremder, E-Mail( Ö Ordner wählenBOOI Archives> ArtikelCD4SoftwareCTSpamChandler EventsChandler Mai IfCh•nrllo · '"""rlMach ein MonsterDie iOS-App "1230 Creature"erzeugt aus einfachen Grundformenabenteuerliche Kreaturen, die manin 30 ausdrucken lassen kann.Der Weg zum eigenen Monster beginnt miteinem Rumpf, den man strichweise um Gliedmaßenergänzt. Danach passt man die Dickeund Länge der Körperteile an und positioniertdie Elemente im Raum. Abschließend setztman die Körperbereiche in Pose. Bis hierverlaufenalle Änderungen symmetrisch.Als nächstes wird die Grundform " festgebacken" , wobei sie ihre Beweglichkeit verliert.Bei Figuren mit vollständiger FingerundZehenzahl dauert dieser Vorgang aufeinem iPad 3 mehrere Minuten. Jetzt arbeitetman im Sculpt-Bereich die Details heraus- hier kann man die Symmetrie auch abschalten.Sechs Werkzeuge beulen Bereicheaus und drücken sie ein, glätten das Modelloder spitzen es zu, flachen Flächen ab oderzupfen Bereiche heraus.Bei der Gestaltung kommt es allerdingsimmer wieder zu hässlichen Artefakten: BeimAusbeulen entstehen mitunter Rillen, die sichmit dem Glätten-Werkzeug nur ungenügendausbügeln lassen. Beim Verfeinern von Extremitätenbilden sich Spitzen, die sich nichtwieder abstumpfen lassen. Nervig ist auch,dass beim Eindellen immer wieder ungewolltder Rotationsmodus aktiv wird.Abschließend lässt sich das Modell miteinem Pinsel oder einem Airbrush bemalen.Hier kann man auch Texturen anbringen -entweder aus dem mitgelieferten Sortimentoder von einem Foto.Fertige Modelle lassen sich zum 3D­Druck direkt beim Dienstleister Sculpteohochladen oder im OBJ-Format exportieren.Angesichts der recht groben Manipulationsmöglichkeitenist die App eher spielerischerZeitvertreib als ein ernsthafter Modeller.(ghi)www.d.de/1 3080621230 Creature30-ModellimrHerstellerSystemanforderungen iOS 6Preis 7€Autodesk, www.123dapp.comKlangverschrottungWer natürliche Klänge am Rechnerverfremden möchte, kann aufdiese manuell verschiedene Effekteanwenden - oder er greift zuiZotopes Trash 2.Das für zahlreiche Audio-Schnittstellen verfügbarePlug-in stellt eine fertige Kette aussechs Elementen bereit, um auf unterschiedlichenFrequenzbändern separate Verzerrungenzu erzeugen. Trash 2 bietet gegenüberdem Vorgänger unter anderem 20 zusätzlicheDistortion-Aigorithmen, neue Filtermoduleund ein sogenanntes Multiband­Waveshaping, mit dem sich die Wellenformbis ins Detail bearbeiten lässt. Für den Faltungshallkommen nun über 100 Impulsantwortenmit, doppelt so viele wie vorher. DieAudio-Engine wurde laut iZotope gegenüberder Erstauflage komplett neu geschriebenund unterstützt nun auch 64-Bit-Hosts.Damit auch Einsteiger schnelle Erfolgserlebnissehaben, liefert der Hersteller etlich'ePresets mit, die zur besseren Übersichtin sechs Gruppen aufgeteilt sind. Die Vorlagenreichen von " subtil " über " perkussiv " biszu " experimentell " . Wem sie nicht reichen,der bekommt für 30 US-Dollar ein Packet mitweiteren Impulsantworten und Presets.Der Anwender kann an unzähligen Eckenschrauben, die ebenfalls neu gestalteteOberfläche macht die Eingriffe und ihre Auswirkungendeutlich. Eine History-Funktionerlaubt dabei, einzelne Schritte später nachzuvollziehen,Zwischenstände zwischenzuspeichernund zu diesen zurückzukehren.Ob man nur eine Gitarrenaufnahmeetwas schmutziger klingen lassen möchteoder Pianoklängen den Sound eines aufheulendenMotors verpassen will - beiTrash 2 wird man schnell fündig. Auchklanglich gibt es nichts zu meckern. (nij)Trash 2HerstellerSehninsteileniZotope, www. izotope.comAU, VST, VST3, RTAS, AAX, DirectX(32· und 64·Bit·Hosts)Systemanforderungen Windows ab XP, Mac OS X ab 10.5.8Preis250 US-$ (Upgrade 100 US-$),Edge Expansion Pack 30 US-$Maii-OrdnerAnders als die üblichen E-Maii­Ciients für Android stellt MaildroidIMAP-Mailkonten mit vielen Ordnernals Baumstruktur dar und organisiertNachrichten als Diskussionsstränge.E-Maii-Ciients wie K9 Mail oder Androidseingebaute E-Maii-App lassen zwar bei denFunktionen kaum Wünsche offen. Jedochvermisst man bei ihnen eine übersichtlicheDarstellung von E-Mail-Konten mit vielenOrdnern und Unterordnern.Die App Maildroid zeigt, dass es auch andersgeht. Sie setzt die aus Thunderbird undCo. bekannte Baumansicht der Ordner aufSmartphone-Displays um: So verliert manselbst bei vielen Maii-Ord nern nicht denÜberblick. Außerdem gru ppiert das ProgrammE-Mails zu einem Thema in einerThread- oder Diskursansicht, was beim Diskutierenauf einer Mailing-Liste hilft. DieApp filtert Nachrichten nach Absender,Adressat, Anhängen, Betreffzeile sowie nachMarkierungen. Nachrichten lassen sich mitHTML-Tags formatieren und Bilder direkteinfügen.Maildroid gibt es in zwei Fassungen: Beider scheinbar kostenlosen bekommt manWerbung eingeblendet. Gegen Geld kannman sich davon freikaufen und spart soknappes UMTS-Datenvolumen. Die Pro-Versionverlangt weniger Berechtigungen undgeht sparsamer mit Speicher und CPU um.Zusätzlich bringt sie zwei Widgets für den direktenZugriff auf Konten und Nachrichtensowie zusätzliche Navigationseinstellungen. mit. Maildroid synchronisiert Nachrichten,Kontakte und anderes jedoch nicht gegenExchange-Server. Braucht man das, mussman Androids eingebauten Client einsetzen.Beim Bedienkonzept sticht Maildroid die· Konkurrenz aber an vielen Stellen aus. (rek)www.d.de/1 308062MaildroidMaiHiient für AndroidHerstellerSystemanf.Flipdog Solutions, llCAndroid 2.1 oder neuerMallkonten IMAP, POP3, Webdav (Microsoft Exchange 2003,2007, 2010, Office 365)Preis werbefinanziert, Pro-Version 14,58 €62c't 2013, Heft 8


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kurz vorgestellt I Linux-Distribution, Gratis-Virenschutz, Traffic-Monitor• DFIR · Collection• OFIR·Analysls• OFIR • Roportlll!l• PenTest -Intel Gatherill!l• PenTest · ThratModel• PenTest · Vuln. Assessment.. .. • Authentication• Pentest • Postxplolt• Pentest·ReportingIJ Communlty1:.1 Library MarketptaceBUtllitlesl!J SERVICES@UPDATESD OPMO!lf., • oataBase • Denlai of Service• Metasploit Framewerk • Social Engineerlll!l. VOtP• w•b . WIFIhrOtodayyesterdayrx 707.47 MIB rx 1.99 GIEItx 116.9e "iB tx . GIB824,44 "111 7. GIB1 .C(I khlt./s733.2ti kblt/sM21r '13o) n !uMall timerx 66.2ot GI8tx 48.6!1 G18:: 114 .89 GIBtlnce 03/01113rx 66.24 GIBtx 48.6!1 G18114.89 Gi8603.02 kbit/Sl.." .JIJL. ' I . .!.. " " " ..Hacker OSDie Linux-Distribution Roninmacht Security-lnteressierte undDatenretter glücklich.Wer gerne Systeme auf Sicherheitslückenabklopft oder Daten rettet, dem geht beimAnblick der Linux-Distribution Ronin dasHerz auf: Der Werkzeugkasten enthält einehandverlesene Auswahl von Tools, dienach ihrem jeweiligen Anwendungszweckin Ordner sortiert sind und zum Stöberneinladen. Die Auswahl vermittelt einenaufgeräumteren Eindruck als die historischgewachsene Sammlung der BackTrack­Distribution.Unter den Tools finden sich Klassikerwie das Exploit-Framework Metasploit, derWLAN-Sniffer kismet und der Web-AnalyseproxyBurp. Forensiker erstellen über diegrafische Oberfläche von Guymager komfortabelDatenträger-Abbilder, um sie anschließendmit Autopsy unters Messer zunehmen. Außerdem sind Passwortknackerfür Zip- und Rar-Archive, PDF-Dokumenteund TrueCrypt-Container an Bord. EineListe aller Tools samt Kurzbeschreibungenfindet man unter dem c't-Link. Garniert istdas Potpourri mit Links zU Online-Tools,Foren und Buchtipps als Hilfe zur Selbsthilfe.Ronin basiert auf Lubuntu 12.10; einemauf das Sparen von Ressourcen getrimmtenUbuntu-Derivat. Statt auf Ubuntuspompöse Unity-Oberfläche setzt Ronin aufdas zweckmäßige Lightweight X1 1 DesktopEnvironment (LXDE). Eine 64-Bit-Ausgabegibt es derzeit nicht. Man kann dasHacker-Linux sowohl auf der Platte installierenals auch völlig unverfänglich alsLive-System vom Stick oder von DVD booten.Auch die BackTrack-Macher habenkürzlich eine neue Security-Distributionherausgegeben. Sie heißt Kali Linux, mehrdazu auf Seite 52.(rei)www.d.de/1 308064Jetzt mit mehr CloudAvast hat seinen Gratis-VirenschutzFree Antivirus 8 mit neuen CloudunterstütztenAnalysemethodenausgestattet und die Oberflächeumgestaltet.Die Touchscreen-Optimierung von AvastFree Antivirus 8 beschränkt sich weitgehendauf die sieben freundlichen Kachelndes Hauptbildschirms. Der Rest der Anwendungwurde zwar sichtbar aufgeräumt,aber nicht unbedingt fingerfreundlich.Drei Neuerungen verbessern die bishergute Leistung des Scanners weiter: Die" Malware-Ähnlichkeitssuche" kombiniertheuristische Analysen mit einer Online-Erkennung." Evo-Gen " vergleicht unbekannteverdächtige Dateien mit anderen verdächtigenDateien, um gemeinsame Muster zuerkennen. Dies soll gegen Angriffe helfen,die sich einer signaturbasierten Erkennungentziehen.Nach Kaspersky stellt Avast weiterhin dieumfassendsten Konfigurationsmöglichkeitenbereit: Der Einstellungsdialog zerfällt in20 Kategorien, im Karteireiter " Sicherheit "des Hauptbildschirms lauern zusätzlicheOptionen. Zwei interessante Funktionensind die " Browser-Säuberung " gegen unerwünschteToolbars sowie der " Software Updater" , der Web-Browser und Plug-ins aufbekannte Sicherheitslücken abklopft undgegebenenfalls den Download von Updatesempfiehlt. Die Überprüfung mussman jedes Mal per Hand anstoßen.Um Anwender zum Upgrade auf einekostenpflichtige Programmvariante zu bewegen,führen diverse Schaltflächen zumehr oder minder penetranten Upgrade­Angeboten. Eines davon räumt auf dassonst 70 Euro teure Sorglospaket Avast Premiersatte 40 Euro Rabatt ein. Free Antivirusverlangt zwingend eine (kostenlose) Online-Registrierungper Facebock oder Maii­Adresse.(ghi)VerkehrszählerDas schlanke und ohne viel Aufwandeinrichtbare Monitoring-Tool vnStatzählt den über die Netzwerkkartenlaufenden Verkehr und präsentiertseine Statistiken als einfachen Textoder als Grafik im Webbrowser.Mit dem Traffic-Monitor vnStat behält manden Netzwerkverkehr auf Servern oderRoutern im Auge. Dank der einfachen Einrichtungempfiehlt es sich als Alternativezum mächtigen MRTG, das allerdings nichtnur Netzwerkverkehr auswerten kann.Linux-Distributionen installieren vnStat einfachaus ihrem Repository. Mittels derOption --showconfig gibt es seine Vorgabenaus, die gewöhnlich in der Datei/etc/vnstat.conf oder im HOME-Verzeichnisunter -/.vnstatrc liegen. Dort teilt man demProgramm mit, welche Netzwerkkarte esper Vorgabe nutzt, wie oft es seine Datenbankaktualisiert und wie die Ausgabe aussehensoll.Das nach der Installation im Hintergrundlaufende Programm gibt auf der Textkonsolebereits Verkehrsdaten aus: Die lassensich auf einzelne Netzwerkschnittstellen(-i), auf eine Tages-, Wochen- oder Monatsübersicht(-d, -w, -m) oder die vergangenen24 Stunden (-h) eingrenzen. Die Namen derNetzwerkschnittstellen liefert die Option--iflist und laufenden Verkehr überwacht dasProgramm mit der Option -LDie gesammelten Informationen e/(portiertder Befehl vnstati als PNG-Grafiken: Daszusätzliche Kommando akzeptiert vnStatsAusgabeoptionen. Weitere Parameter formatierenÜbersichten und Kopfzeilen,schalten die Transparenz im Bild hinzuoder passen Datenformate an. Sollen stattdesseneigene Programme die vnStat­Daten auswerten, helfen die vnStat-Optionen--dumpdb und --xml weiter. (rek)www.d.de/1 308064RoninAvast Free Antivirus 8vnStatUnux-DistributlonHerstellerSystemanforderungenPreisOefendlink, www.ronin-linux.orgPC mit 512 MByte RAMkostenlosGratiS-VIrenscannerHerstellerSystemanforderungenPreisAvast, www.avast.comWindows 8, 7, Vista, XP SP2kostenlosNetzwerk-StatistikenHerstellerSystemanforderungenPreisTeemu Toivola, http://humdi.net/vnstat/linux, BSO-Unixkostenlos (Open Source) "64c't 2013, Heft 8


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Prüfstand J Android-TabletsAlexander SpierBilliges Vergnügen7-Zoii-Ta blets für unter 150 EuroBillig-Tablets verlangen durch häufige Abstürze,schlechte Displays und lahme P-rozessoren denAnwendern bisher viel Leidensfähigkeit ab. Mit Acerund Asus machen nun gleich zwei namhafte Herstellerden Billigheimern Konkurrenz. Doch ohne spürbareKompromisse kommen auch sie nicht aus.Acer lconia 81 (links) ·und Asus Memo PadME1 72V (rechts) sindbillig, bringen aber vieleBeschränkungen mit sich.Schon für unter 100 Euro kannman zahlreiche 7-Zoii-Tabletsmit Android haben, doch fürbrauchbare Geräte wie dasNexus 7 muss man bisher dasDoppelte hinlegen [1]. Acer undAsus, eher für hochwertigere Tabletsbekannt, versuchen nun, denBillig-Tablets von Archos, Pearlund Co. Paroli zu bieten. Acer verlangtfür das lconia 81 schmale120 Euro, das Asus Memo PadME172V kostet 150 Euro.Die Ausstattung ist für denPreis angemessen: Mit 8 GByteinternem Speicher beim 81 undsogar 16 GByte beim Memo Padhat man genug Platz für eineganze Menge Apps; 1024 x 600Bildpunkte lassen Text nicht zumAugen strapazierenden Pixelmatschwerden. Für das gelegentlicheSurfen auf der Couchund ein Spiel zwischendurchreicht das durchaus. Mobilfunkbekommt man nicht, bei Asusnoch nicht einmal Bluetooth undGPS. Seide Tablets haben einenSlot für MicroSD-Karten, derbeim 81 jedoch sehr fummeligist und Karten entweder nichtoder gleich im hohen Bogen auswirft.Die Frontkameras taugenzum Chatten, für Fotos sind siezu schlecht.Um die Kosten weiter zu drücken,greifen beide Firmen aufbekannte Mittel zurück: ein langsamererProzessor, ein Displaymit TN-statt I PS-Panel und einfacheMaterialien. Das Memo Padist optisch kaum vom ebenfallsbei Asus gefertigten Nexus 7 zuunterscheiden, die Maße sindauf den Millimeter gleich. Deutlichwird der Unterschied beimAnfassen: Die Rückseite ist sehrstabil, fühlt sich aber schlechteran als die Gummierung beimteureren Bruder.Beim 81 gibt die dünneschwarze glatte Plastikrückseiteauf Druck nach, ist schnell von "Fingerabdrücken übersät undzudem anfällig für Kratzer. Acerhat sich allerdings Mühe gegeben,die Optik etwas aufzupeppen:Der blaue Zierstreifen rundum das Gehäuse sticht aus demüblicherweise schwarzen Tablet­Einerlei hervor.Nicht bewegenEnttäuschend sind die Displays,denn Farben sehen nur bei direktemBlick noch gut aus. BeimMemo Pad werden sie im Hochformatschon bei minimal abweichendemBlickwinkel verfälscht,beim 81 im Querformat. Durchden vergleichsweise geringenSchwarzwert wirkt das 81 kontrastreicher,mit einer maximalenHelligkeit von 200 cd/m2 ist esjedoch zu dunkel für den Einsatzim Freien. Seide Bildschirmespiegeln stark.Die Prozessorleistung beiderTablets reicht für die meisten Anwendungenaus und dank Android4.1 ruckelt die Oberflächenur selten. Sie reagiert aber wenigerzackig als auf Quad-eore­Geräten und braucht hin undwieder eine Denkpause. Trotzder zwei CPU-Kerne und schnelleremTakt fühlt sich das 81 imAlltag langsamer an. Apps müssenwegen des knappen Arbeitsspeichershäufiger neu geladenwerden. Unsere Fuii-HD-Videoskonnte das Gerät nicht abspielen.Spiele laufen auf dem MemoPad nicht nur flüssiger, sie sehendank der möglichen Kantenglättungauch etwas besser aus. GelegentlicheAbstürze nerven aufbeiden Tablets. Keine Problemebereiten die Touchscreens derGeräte: Gesten und Eingabenwerden zuverlässig erkannt. Geradehier haben billige Tabletsbisher nicht überzeugt und dieVerwendung zur Qual werdenlassen.Die Akkulaufzeiten sind mau.Kurze 4 Stunden Videowiedergabehielt das 81 durch, dasMemo Pad immerhin 5 Stunden.Gerade mal halb so lange wiedas Nexus 7, aber besser als die3 Stunden der 1 00-Euro-Tablets.An der Android-Oberflächehaben beide Hersteller wenigverändert, in der Benachrichtigungsleistelassen sich einigeEinstellungen direkt vornehmen.Asus liefert abgespeckte Variantendes eigenen E-Book-Readersund Notizenprogramms sowieein Backup-Programm mit. SeideGeräte haben vollen Zugriff aufden Google Play Store - keineSelbstverständlichkeit bei Billig­Tablets.FazitRichtig gut sind auch die billigenTablets von Acer und Asus nicht.Magere Akkulaufzeiten, schiech-HerstellerAc erBetriebssystem Android 4.1 .2te Displays und gelegentlicheAbstürze trüben die Freude überdas gesparte Geld. Doch andersals Geräte unter 100 Euro sind sietatsächlich ohne Schwierigkeitenbenutzbar. Der Touchscreenzickt nicht, Apps laufen ausreichendflüssig und der interneSpeicher ist angemessen groß.Ein echtes Schnäppchen istnur das Acer lconia 81 für120 Euro, das zum günstigen Sofasurfen alles mitbringt. Für30 Euro mehr bietet das MemoPad von Asus die bessere Verarbeitungund eine etwas flüssigereOberfläche, aber sonst diegleichen Nachteile wie das Acer.Spaß macht Android weiterhinerst mit den Geräten ab etwa200 Euro. (asp)Literatur[1] Christian Wölbert, Von Schrott bisflott, Tablets fü r 90 bis 230 Euro,c't 4/1 3, S. 108AsusAndroid 4.1. 1Abmessungen 197 mm x 128mmx 11 mm 196mmx119mmx11 mmGewicht 310g 365 gAusstattungDisplaytechnik I Auflösung LCO I 1024 x 600 (170 dpi) LCO I 1024 x 600 (170 dpi)Helligkeit I Ausleuchtung 5 ... 202 cdlm1 I 80 % 61 ... 288 cdlm1 1 82 %Prozessor I Kerne / Takt Medialek MT8317T I 2 I 1,2 GHz Via WM8950 I 1 I 1 GHzGrafik PowerVR SGX531 Mali 400Arbeitsspeicher 512 MByte 1 GByteinterner Speicher (frei) 8 GByte (5,7 GByte) 16 GByte (12,2 GByte)microSD·Siot v (32 GByte) v (32 GByte)WLAN I5 GHz 802.11nl - 802.11nl -Bluetooth I NFC I GPS 4.0 1-lv -1-1-640 X 480 I 640 X 480 1280 X 720 I 1280 X 720Akku I austauschbar 2710 mAh (10 Wh) I - 4720 mAh (17,4 Wh) I -Laufzeit 1 Video I WLAN 4,2 h I 4,7 h 5,6 hl6,2 h1 Jahr 2Jahre- nict vorhanden ct66c't 2013, Heft 8


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Prüfstand I GeForce GTX TitanMartin FischerAusgereiztDie HochleistungsgrafikkarteGeForce GTX TitanNvidia präsentiert die GeForce GTX Titan als schnellsteund mit Abstand teuerste Single-GPU-Grafikkarte.Dank 2688 Kernen und 6 GByte Speicher soll sie auchfür extrem hohe Auflösungen geeignet sein und dieAMD-Konkurrenz überholen.ange haben Spieler darauf ge­Eine GeForce-Grafik­Lwartet:karte, die den bis dato nur in Superrechnernsteckenden GK1 1 0-Chip nutzt und dadurch selbst beiextremen Auflösungen nichtschlappmacht. Nun hat Nvidia dieGeForce GTX Titan vorgestellt -.. Titan " ist eine Hommage an dengleichnamigen US-Superrechnermit über 18 000 GK1 1 0-GPUs, vondenen jeder Einzelne aus über siebenMilliarden Transistoren besteht.Nie zuvor hat es ein so komplexerChip auf Grafikkarten geschafft.Die Erwartungen der Spielergemeindesind groß - nichtzuletzt aufgrund des gepfeffertenPreises von 950 Euro.Dass die Ge Force GTX Titan dieGTX 680 als schnellste Nvidia-Grafikkarteablöst, verraten bereitsdie Spezifikationen. Sie hat 2688statt 1536 Shader-Rechenkerneund verbindet die GPU über 384statt 256 Leitungen mit demSpeicher. Nur so lassen sich dievielen Kerne ausreichend schnellmit Grafikdaten füttern. DieTransferrate springt um 50 Prozentauf rund 288 GByte/s, dennder Speichertakt bleibt gleich(3004 MHz). Außerdem bietet dieGeForce GTX Titan mit insgesamt6 GByte Speicher gleich die dreifacheMenge einer GeForce GTX680. Das klingt beeindruckend, istaber wichtiger fürs Marketing alsfü r Spieler, schließlich bekommtman die 6 GByte mit normalenMitteln schlicht nicht volL interessantfü r Profis: Nvidia spendiertder Titan zusätzlich 896 Spezialkernefür doppeltgenaue Berechnungen(GPGPU), die zusammentheoretisch bis zu 1,5 TFiops erreichen.Turbo 2.0Doch nicht nur mehr Funktionseinheitenund Speicher packtNvidia auf das Flaggschiff, sondernbietet auch einen überarbeitetenTurbo-Modus namensGPU Boost 2.0. Er erhöht dynamischdie GPU-Taktfrequenz von837 auf 876 MHz und sogar darüberhinaus, sofern die Temperaturdes Grafikchips die 80-0(­Marke nicht übersteigt. Bis datoorientierte sich der Turbo-Betriebausschließlich an der Leistungsaufnahme.Besonders beim Rendern vonanspruchsvollen 3D-Szenen oderSpielen kann die GPU aber relativschnell 80 oc heiß werden.Um die Temperatur zu halten,senkt die Karte die Turbo-Taktfrequenzsukzessive ab. Beispielsweisetaktete die GPU inunserem Test mit 3DMark 11 anfangsmit 992 MHz und bremstebei Erreichen der Grenztemperaturimmer weiter herunter. ImExtrem-Belastungstest Furmarklief sie sogar nur mit 771 MHzund wurde trotzdem etwas heißerals erlaubt (84 °().Daraus folgt, dass manuellesÜbertakten nur dann etwasbringt, wenn der Grafikchipunter der Temperaturschwellebleibt. Immerhin lässt sich diese- wie auch die maximal erlaubteLeistungsaufnahme - über externeTools noch verändern. UnsereAsus GeForce GTX Titan erlaubteein Erhöhen der TDP von250 auf 265 Watt (+6 Prozent)und eine Maximaltemperaturvon 95 oc. Sie lief auch mit 1000MHz GPU- und 3400 MHz Speichertaktfrequenznoch stabil, allerdingsstieg dann auch dieLeistungsaufnahme beim Spielenum rund 80 Watt - für eineMehrleistung von rund 13 Prozentlohnt sich das nicht.Die GeForce GTX Titan ist fürdie gebotene Leistung vergleichsweisesparsam. Im Leerlaufschluckt sie nur 13 Watt und liegtdamit auf dem gleichen Niveauwie die GeForce GTX 680. Der Radiallüfterdreht 1200 Mal pro Minuteund bleibt mit 0,1 Sonesogar noch leiser als jener derGTX 680 - er ist schlicht nichtwahrnehmbar. Ebenso ruhig ist erim Mehrschirmbetrieb mit zwei,drei oder vier Displays. Ab dreiBildschirmen springt die Leistungsaufnahmeauf 56 Watt -unter anderem läuft der Speicherdann mit voller Taktfrequenz -und folglich steigt.auch die Temperaturder GPU; in unserem Fallevon 38 auf 55 oc. Beim Vollbild-3D-Spielen sind maximal dreiBildschirme gleichzeitig nutzbar,der Windews-Desktop lässt sichauf vier verteilen.Durchschnittlich schluckt dieGeForce GTX Titan 184 Wattbeim Zocken, im Furmark-Last-Technische Datentest sind es durchschnittlich 238Watt. Die Lautheit liegt dann bei1,7 beziehungsweise 2,1 Sone -das ist fü rs Spielen gerade nocherträglich. AMDs schnellste Single-GPU-GrafikkarteRadeon HD7970 GHz Edition verheizt 206beziehungsweise 235 Watt imDurchschnitt und ist wesentlichlauter.GPU auf SpeedDie GeForce GTX Titan ist dieschnellste Single-GPU-Grafikkarteund stellt in Full HD alleaktuellen 3D-Spiele bei maximalerDetailstufe ruckelfrei dar. Dasgilt auch für die meisten Spielein der für 30-Zoii-Displays typischenAuflösung WQXGA(2560 x 1600 Pixel). Nur Crysis 3läuft mit durchschnittlich 27 fps6eforce (jll( rrtan 6eforce 6TX 680GK1 10GK104Fertigung 28 nm 28 nmTransistoren 7,1 Mrd. 3,54 Mrd.Shader-Rechenkerne 2688 (896 DP) 1536Rechengruppen 14SMX 85MXTextureinheiten 224 128Texeldurchsatz 187,S GTex/s 128,8 GTex/sRasterendstufen 48 32GPU-/Turbo-Takt 837 / 876 MHz 1006 / 1058 MHzRechenleistung (SP/DP) 4,S /1,5 TFiops 3,09 /0,128 TFiopsSpeicher 6 GByte GDDR5 2 GByte GDDR5Speicher-Takt (R/W) 3004 MHz 3004 MHzSpeicher-Anbindung 384 Bit 256 BitDatentransferrate 288,3 GByte/s 192,2 GByte/sl2-Cache 1S36 KByte 512 KByteStromanschlüsse 1 x 6-pin, 1 x 8-pin 2 x 6-pinFormfaktor Dual-Stot Dual-StotDisplay-Anschlüsse 2 X Dl-DVI, HDMI, DP 2 x Dl-DVI, HDMI. DPMehrschirmbetrieb 3+1 3+14K-fahig ./ ./Temperatur-Grenzwert 80 •c (maximal 95 •c) 98 ·cThermal Design Power 250 Watt 195 WattDirectX 11.0 11.08681 616768c't 2013, Heft 8


Prüfstand I GeForce GTX Titanstellenweise sehr zäh, da schaltetman lieber ein paar Details ab.Tomb Raider ist in der höchstenDetaileinstellung samt TressFX­Haar und FXAA-Kantenglättungbei 34 fps noch gerade so erträglich[1]. Bei Max Payne 3 verzichtetman lieber auf das ohnehinschlampig implementierte, sehrleistungshungrige MSAA undgreift zu FXAA.Auch für 4K-Displays ist die Ge­Force GTX Titan gerüstet. Überihren HDMI-Anschluss steuertesie problemlos unseren 4K-Fernsehermit 3840 x 2160 Bildpunktenan. Auch alle getesteten Spieleboten die hohe Auflösung automatischin ihren Menüs zurWahl. Allerdings musste sich dieKarte der 8-Megapixei-Auflösungmeist geschlagen geben, dennim Vergleich zu Full HD brach dieBildrate auf rund ein Drittel ein:Max Payne, Tomb Raider und Crysiswaren quasi unspielbar inihren höchsten Detailstufen, dasRennspiel Dirt Showdown warmit 36 fps noch halbwegs erträglich,Gleiches galt für das AufbaustrategiespielAnno 2070 (31 fps).Grenzwertig sind die Bildratenallemal. Das zeigt: Selbst die Ge­Force GTX Titan ist zum Spielenaktueller Titel in 4K und höchsterDetailstufe zu langsam, hierfürbraucht man mindestens diedoppelte Leistung. 4K bleibt fürSpieler also noch ein WeilchenZukunftsmusik, eben nicht nurwegen noch extrem teurer Displays- unser 4K-Bildschirm LG84LM960V kostet rund 19 000Euro -, sondern auch, weil nochnicht genügend Grafikleistungverfügbar ist.Im Vergleich zur GeForce GTX680 ist die Titan durchschnittlichrund 35 Prozent schneller - jenach Spiel mal mehr (Tomb Raider)oder weniger (Anno 2070). lnWQXGA wächst der Vorsprungdank der höheren Speicherbandbreiteauf über 40 Prozent an. NurNvidias Duai-GPU-Grafikkarte Ge­Force GTX 690 ist noch schneller,schluckt allerdings auch deutlichmehr und ist lauter. Im Vergleichzu AMDs Radeon HD 7970 GHzEdition liegt die GeForce GTXTitan nur in bestimmten Spielenklar vorn, etwa Anno 2070, Battiefleid3 oder Crysis 3. ln Tomb Raidererreichen beide im integriertenBenchmark eine ähnlicheBildrate, sofern die HaarsimulationTressFX aktiviert ist.Im 3DMark Firestrike erreichtdie Titan 8671 Punkte und damiteinen Vorsprung von 22 Prozent1 50120906030Unigine Heaven 3.0, Tessellation·Benchmark1 31,6GeForceGTX TitanGeForceGTX 680- OirectX 11, 1920 x 1080,4xAA, 16xAFGeForce Radeon HO 7970GTX 690GHz Edition- OpenGl4, 1920 x 1080,4xAA, 16xAFIm Tessellation-Benchmark Ungine Heaven 3.0kann die Titan seine Single-GPU-Konkurrentenum rund 30 Prozent überflügeln.zur Radeon HD 7970 GHz Editionund von 40 Prozent zur GTX 680.Beim DirectX-1 1 -Durchlauf desTessellation-Benchmarks UnigineHeaven liegt sie rund 30 Prozentvor ihren Konku rrenten,unter OpenGL 4 ist sie 37 (GTX680) beziehungsweise knapp 60Prozent (Radeon HD 7970 GHzEdition) schneller. Hier mussAMD wie gewöhnlich ob desschlecht optimierten OpenGL­Treibers Federn lassen.Die OpenCL-Leistung von NvidiasFlaggschiff konnten wir mithilfedes Luxmark nicht messen,denn der stürzte reproduzierbarab. Nvidia ließ uns schlicht wissen,dass der via OpenCL laufendeRaytracing-Benchmark nureine geringe Priorität habe und esdafür auch noch keinen Bugfixgibt.Wir konnten allerdings bereitsdie Profi-Rechenkarte Tesla K20,die ebenfalls einen GK1 1 0-Chipnutzt, in Luxmark messen - siebot ein geradezu katastrophalesGrafikleistung100008000600040002000030Mark, OirectX·11·Benchmark8681Ge ForceGTX TitanBild und erreichte nur rund240 000 Samples/s. Zum Vergleich:Eine für 380 Euro vergleichsweisebillige Radeon HD7970 GHz Edition schafft fünfmalso viel.QuintessenzGrafikkarte Anno 2070 Battiefleid 3lngame-AA /4x AF, 4x AA/16xAF, ultrasehr hochlfps] '"'"' ..1920 X 1080GeForce GTX Titan - 90Die GeForce GTX Titan ist inSpielen rasend schnell, aber fü rdie gebotene Mehrleistung vielzu teuer. Für 950 Euro bekommenZocker zwei GeForce GTX680 - die zusammen wesentlichschneller rechnen - und es bleibtnoch Geld für ein Spiel übrig.Großes Aber: Die Titan schlucktviel weniger, heizt das Gehäusenicht so auf, bleibt obendrein im3D-Betrieb leiser als GPU-Verbündeund nervt nicht mit Mikrorucklern.Die positiven Eigenschaftenhat die GeForce GTX Titan vorallem dem überarbeiteten Turbo-Moduszu verdanken, der paradoxerweisedie Leistung dros-7167"---Ge ForceGTX 68097111.,...Ge Force Radeon HO 7970GTX 690GHz Edition- 30Mark FirestrikeIm FireStrike liegt die Titan gut 20 Prozentvor AMDs Radeon HD 7970 GHz Edition. lnmanchen Spielen liegen sie enger beieinander.seit, wenn es zu warm wird oderdie Leistungsaufnahme an denim GPU-BIOS hinterlegten Grenzwertstößt. Ohne GPU Boost 2.0hätte Titan zwar eine deutlichhöhere Leistung, aber würde inden Tests zu Leistungsaufnahmeund Geräuschentwicklung wohldurchfallen.So bleibt die GeForce GTXTitan in erster Linie eine überteuerteGrafikkarte fü r Freaks, dienach Leistung buchstäblich umjeden Preis gieren. Interessantkönnte die Karte aber auch fü rProfis sein, etwa an Unis und anderenForschungseinrichtungen,die " günstig " an hohe Double­Precisiop-Leistung kommen wollenund auf den ECC-Speicher aufeiner Tesla-Karte verzichten können.(mfi)Literatur[1] Martin Fischer, Florian Klan, Kantenbügler,Schnelle Kantenglättungfü r 3D-Spiele, c't 4/1 3,S. 1S4GeForce GTX 690 - 99 134 - 55 - 104 - 72 - 38GeForce GTX 680 - 72Radeon HO 7970 - 76GHz Edition2560 x 600GeForce GTX Titan - 55GeForce GTX 690 - 77GeForce GTX 680 - 42Radeon HO 7970GHz Edition- 49GeForce GTX Titan • 323840 X 2160 (410- 73- 72- 59- 79- 42- 44- 68 - 40 - 38- 92 - 42 - 56- 27 - 61 - 31 - 34- 35 - 69 - 42 • n• 18 - 45 . 23 • n• 19 - 64 . 26 - 34AA: Antialiasing; AF: anisotrope Filterung; AAA: Analytkal Antialiasing, Treiber Titan: Geforce 314.09, An ere: Geforce 314.07, !:ataJYSt 13.2 Beta 7messen unter Windows 8 aufintel Core i7-3770K 8GB e OOR3·1333, Asus P8277·V Pro, VSnc ausc't 201 3, Heft 869


Prüfstand I MIDI-ControllerNico JurranSound-ZuarbeiterAbletons erster Hardware-ControllerLive-Instrument, Drum-Sequencer, Kreativwerkzeug:Alles dies soll Abletons Push sein.bletons Push als einen Hardware-Controllerzu beschrei­Aben, der via USB MIDI-Steuersignalean einem auf Windows-PCoder Mac laufenden Audio/MIDI­Sequencer sendet, wäre austechnischer Sicht korrekt. Eswürde der strikten Ausrichtungdes gerade einmal 46 mm flachenund mit einer Standflächevon 37 cm x 29 cm und einemGewicht von knapp 3 Kilogrammrecht massiven Geräts jedochnicht gerecht: Push wurde komplettfü r Abletons hauseigeneDigital Audio Workstation (DAW)" Live" designt.Dedizierte Steuergeräte fürLive gab es schon früher, nebenNovations Launchpad etwa dasGespann APC20/APC40 von AkaiProfessional, seines Zeichensauch Hersteller des Push. Undauch sie hatten eine (kleinere)Matrix aus mehrfarbig hintergrundbeleuchtetenanschlagsdynamischenPads, die an die fürLive typische Session-Darstellungangelehnt ist. Doch diese Modellegaben auch beim Einsatz mitanderen DAWs (soweit möglich)über die bidirektionale Verbindungmit dem Rechner visuellesFeedback zum Geschehen aufdem Monitor. Den Push kannman zwar auch mit anderen Musikprogrammenals Live nutzen,die das MIDI-Protokoll unterstützen,nur ist das alles andere alsspannend: Die Hintergrundbeleuchtungder insgesamt 128 Tastenbleibt ebenso wie sein Displayaus, die MIDI-Zuweisungfunktionierte im Test nur leidlich.Seine Bestimmung machtPush dem An wen der auch sofortnach dem Einschalten über seinvierzeiliges und vierspaltiges LC­Display klar: " Piease start Live toplay " . Und gemeint ist nicht irgendeineVersion der DAW, sondernausschließlich die AnfangMärz erschienene 9. Fassung(siehe c't 24/12). Sie liegt bei, jenach Bundle in der Intro-, Standard-oder Suite-Ausführung.Die Intro-Fassung ist aber vonjeher so abgespeckt, dass siesich für den ernsthaften Einsatzkaum empfiehlt. Besser plantman daher zumindest das Paketaus Push und Live 9 StandardDas Display ist in vier Spalten zu je 17 Zeichen unterteilt, dieTasten neben der Pads leuchten nur auf, wenn sie gebrauchtwerden könnten. Nutzt man das beiliegende Netzteil, leuchtenDisplay und Tasten heller.ein, das zum Redaktionsschlussrund 780 Euro kostete; wer voneiner frühen Version kommt, erhältvon Ableton einen Rabatt.Der Suite liegt die Entwicklungsumgebung" Max for Live " bei(siehe c't 21/1 1), für die Pusheine Anbindung hatWechselbalgIm Zusammenspiel mit Live 9kennt der Push dafür gleichmehrere Modi - darunter einenausgewachsenen Step-Sequencer,der automatisch startet,wenn man ein Drumkit lädt.Über das untere linke Viertel derPad-Matrix kann man dabeidie einzelnen Schlaginstrumenteauswählen; wer möchte,spielt hier auch live. Rechtsdavon bestimmt man den Umfang mit bis zu 16 einzelnenIJIr:1 . . lingen auch komplexere Kompositionen.Die Anzeige ist zunächstrecht ungewohnt, zur Orientierungzeigen unterschiedlichePad-Farben Grundtöne und weitereNoten der gewählten Skalenan, von denen etliche zur Auswahlstehen. Für etwas Verwirrungsorgte bei uns zunächst,dass am Testgerät nicht alle Padsweiß leuchteten, sondern einigeeinen violetten Farbstich hatten.Hier sollte Akai noch einmaleinen prüfenden Blick auf dieProduktion werfen.Schließlich gibt es natürlichauch eine Session-Betriebsart,für die ja eigentlich die 64-Pad­Matrix ausgelegt ist: Die Clipswerden hier auf Knopfdruck gestartetund lassen sich in denSolo- beziehungsweise Mute­Modus schalten. Die untere Pad­Reihe und die Knöpfe zur Taktodermiteinander verkettetenwahl dienen hier dazu,Takten. ÜberSzenen zu starten unddie restlichen 32 PadsClips zu stoppen. Wirin den oberen vier Zeilenvermissten ein weniglässt sich dann derdie Fader der altenSequencer programmieren;Akai-Geräte - auchwer möchte, 1.:.1 - "" wenn sich alle Funktio­kann über eine Tas- www.ct.de/7108070 nen über die Kombinatenleisteam rechtenRand die Notenlänge und denNotenwert für die Repeat-Funktionfestlegen. Ein Erfolgserlebnisstellt sich so schnell ein.Wirklich neuartig ist, dass sichdie 8 x 8-Matrix aus Pads in eineKlaviatur verwandelt, wenn eintonales Instrument in Live aufgerufenwird. Letzteres ist sogar direktüber den Push möglich: AufKnopfdruck listet er die zur Verfügungstehenden Instrumenteauf, die Auswahl läuft über dieacht Endlosdrehregler über demLC-Display und die zwei Reihenschmaler Knöpfe darunter. DieBedienung ist schnell erlernt. DieAnzeige der Endungen im Displaywäre verzichtbar; sie störteher die Übersicht. Über weitereButtons lassen sich dem Arrangementdirekt am Push Effekte undweitere Spuren hinzufügen, anden Sounds kann man sehrschön über die erwähnten Reglerschrauben. Bei Live-eigenen Instrumentenund Effekten gebenAnzeigen im LCD Auskunft überdie einzelnen Parameter und ihreWerte, bei Plug-ins von Fremdherstellernblieben die Felder oftleer oder zeigten nur nichts sagendeBegriffe.Im Instrumentenmodus machtendie anschlags- und druckempfindlichenPads eine guteFigur, mit ein wenig Übung getionvon dediziertenKnöpfen und Drehreglern aufrufenlassen.Alles, was man mit Push erschaffenhat, hält Ableton Liveim Hintergrund fest. So kannman im Sequencer anschließendDetails ausarbeiten, Arrangementund Mix verfeinern und amEnde den fertigen Song exportieren.FazitVor allem Bühnenkünstler werdensich darüber freuen, nichtmehr ständig auf den Rechnerschauen zu müssen - und beiAuftritten nicht mehr zu wirken,als schrieben sie ständig E-Mails.Im Studio lernt man den schnellenZugriff auf Instrumente, Effekteund deren Parameter zuschätzen. Leichter als ein echtesInstrument lernt man Push nicht;ein Keyboard kann und soll ernicht ersetzen. Der Step-Sequencer-Modusbeim Push macht wiederumeinfach Spaß. (nij)PushMIDI..ControllerVertriebAnschlüsseAbleton, www.ableton.deUSB, 2 x Klinke (für Fußschalter),Netzanschluss ( Netzteil wirdmitgeliefert)Preis 500n80!1000 € (mit live 9Intro/Standard/Suite)c't70c't 2013, Heft 8


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Prüfstand I Opensuse 12.3Dr. Oliver DiedrichSchick gemachtOpensuse 12.3 mit UFI-SupporDie neue Version 12.3 von Opensuse gefällt mit einemneu gestalteten Desktop, einem aktuellen und erweitertenSoftwareangebot sowie einigen technischen Neuerungen.Im Detail gibt es allerdings auch Unstimmigkeiten.ls Erstes fä llt bei Opensuse 12.3 dasA neue, elegante Desktop-Theme mit dezentenGrüntönen und insgesamt stimmigerOptik auf. Wie üblich überlässt Opensusedem Anwend er die Wahl zwischen den DesktopsKDE 4.10 und Gnome 3.6 oder einer derschlanken Alternativen XFCE 4.1 0, LXDE undE17. Auch sonst ist die Software weitgehendauf dem aktuellen Stand: Kernel 3.7.1 0, GCC4.7.2, Firefox 19, Gimp 2.8.2. Das jüngsteLibreOffice (Version 4) hat es allerdings nichtmehr in die Distribution geschafft. Der Bootprozesssteht jetzt vollständig unter derKontrolle von Systemd, das alte SysV-Init istverschwunden.Größte technische Neuerung ist die Fähigkeit,auf UEFI-Systemen zu booten - auch mitaktiviertem UEFI Secure Boot. Suse wählt hierden gleichen Ansatz wie Ubuntu: Der von Microsoftsignierte UEFI-Bootloader Shim startetGrub 2, der dann beliebige Kerne! bootet.Das erspart Opensuse-Anwendern die Problemeder Fedora-User: Fedora baut eineVertrauenskette auf, bei der Grub lediglicheinen signierten Kerne! und der nur signierteKernelmodule lädt, sodass sich proprietäreTreiber wie die von Nvidia und AMD in Fedoramit Secure Boot nicht verwenden lassen.Achtung: Auch wenn die lnstallations-DVDNetzwerkoder nicht?Yast und KDEsind unterschiedlicherMeinung.bereits bei aktiviertem Secure Boot gestartetwurde, muss man im Installationsprogrammexplizit ein Häkchen bei der Secure-Boot-Unterstützungsetzen, damit das installierte Systemstartet, wenn im Firmware-Setup SecureBoot angeschaltet bleibt.Ansonsten führt das Installationsprogrammden Anwender in wenigen Schrittendurch die übersichtliche Installation, wobeidie Vorgaben meist sinnvoll gesetzt sind,der lnstaller aber auch weitgehende Anpassungenerlaubt. Beim ersten Start führtdas System allerdings eine recht langwierige" automatische Konfiguration " durch -was genau dabei konfiguriert wird, hat sichuns nicht erschlossen. Dabei muss dasInstallationsmedium noch eingelegt (oderangesteckt) sein, sonst erhält man eine Fehlermeldung.Netzwerkä rgerIm Bereich Netzwerk geht die Konfigurationtrotzdem schief: Keiner unserer Testrechnerhatte nach der Installation eine Netzwerkverbindung.Bei einem PC, der per Kabel an einLAN mit einem DHCP-Server angebundenwar, genügte ein Reboot, bei einem zweitenmussten wir die Netzwerkkarte im Konfigu-\hNetzweric:v1!rblndungen hlnzufUgen, bearbeiten und entfernen 8ifarbf'ltenAk3$ther.rationstool Yast explizit einrichten. Das Netzwerk-Appletim KDE-Panel beschwerte sichaber auch dann noch, dass das Netzwerknicht korrekt aufgesetzt sei, und empfahlden Start des Network Managers. Der solllaut den Opensuse-Entwicklern jedoch nurauf Notebooks zum Einsatz kommen. Auf unseremTest-Notebook war allerdings ebenfalls ein zusätzlicher Reboot nötig, bevor derNetwork Manager startete. Wer stattdessendas WLAN kurzerhand in Yast konfiguriert,hängt den Network Manager freilich komplettab, sodass der Wechsel in ein anderesWLAN über das KDE-Netzwerk-Applet nichtmehr möglich ist.Die parallelen Netzwerkverwaltungen inYast und in KDE sind sich nicht einmal immerüber den Zustand des Netzwerks einig. DieKDE-Tools verlassen sich auf die Funktionendes Network Manager, während Yast dasNetz in Eigenregie mit dem traditionellenifup-Mechanismus und Einträge in /etc/sysconfig/networkverwaltet, was sich nicht mitdem Network Manager verträgt. Auch dieunterschiedliche Behandlung von mobilenund stationären Rechnern in Opensuse 12.3tut eigentlich nicht not, weil der NetworkManager selbstverständlich auch mit Rechnernumgehen kann, die fest in ein- unddemselben LAN betrieben werden.Aber nicht nur im Netzwerkbereich kommensich Yast und modernere Mechanismenwie der Network Manager und die Tools vonKDE und Gnome in die Quere. Um die Software-Updatesbeispielsweise kümmert sichdie allgemeine PaketverwaltungsschnittstellePackageKit mit ihrem KDE-Frontend Apper,während neue Programme standardmäßigüber Yast installiert werden. Da aber beideletztlich auf derselben RPM-Datenbank arbeiten,startet die Softwareverwaltung vonYast nicht, wenn PackageKit gerade imHintergrund nach Updates sucht.So sorgt das Bemühen der Opensuse-Entwickler,neue Entwicklungen zu integrierenund gleichzeitig die alten Mechanismen zurSystemkonfiguration zu erhalten, an einigenStellen für ein inkonsistentes, verwirrendesNebeneinander von Yast und den Tools derDesktops. Hier sollten die Opensuse-Entwicklermal anpacken.(odi)www.d.de/1 30807272c't 2013, Heft 8


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Report I Service & SupportUrs MansmannLuftnummerRechnungen für nichtvorhandenen Telefonansch lussDer Umzug des DSL-Anschlusses klappte nicht wiegeplant, denn in der neuen Wohnung lag kein Telefonkabel.Doch Vodafone zeigte sich extrem anhänglichund wollte weder den Anschluss noch die Rufnummernfreigeben. Die Kundin sollte stattdessen weiterzahlen ...Im Frühjahr 2012 fand StefanieS. eine neue Bleibe in München.Die Doppelhaushälfte in einer ruhigenWohnstraße gefiel ihr gutund sie plante den Umzug für Anfang Juni. Natürlich brauchte sieam neuen Wohnort auch einenInternet-Anschluss und stellte beiihrem Anbieter Vodafone einenUmzugsauftrag.Am 9. Mai bestätigte Vodafone,dass an der neuen Adresse Telefonund DSL mit 6 MBit/s verfügbarseien. Um auf Nummer sicherzu gehen und auf jeden Fallsofort nach dem Umzug einen lnternetzugangzu haben, bestellteStefanie S. das Surf-Sofort-Paketmit einem UMTS-Stick. Am 29.Mai erhielt sie ein Schreiben vonVodafone, im dem das Unternehmenden Ansehalttermin aufMontag, den 2. Juli festlegte . .,lnKürze ist es soweit " , versprach Vodafone.Zwischen 8 und 16 Uhrwerde ein Techniker kommenund den Anschluss schalten.Punkt 8 Uhr erschien der Telekom-Techniker,den Vodafonebeauftragt hatte, und begann,zwischen Kisten und Möbelnnach dem Hausanschluss zu suchen.Die Suche war vergeblich,denn der Eigentümer hatte zwar74in der Rohbauphase einen Telekom-Anschlussbestellt, der Bautruppwar aber nicht rechtzeitigangerückt, der Anschluss war nieverlegt worden. Der Technikerversprach, das weiterzugeben,möglicherweise werde sich derBautrupp der Telekom melden.S. hörte nie wieder etwas vomTechniker.Hätte Vodafone das bestellteSurf-Sofort-Paket geliefert, hätteStefanie S. wenigstens per UMTSonline gehen können, doch eswar bei ihr nicht eingetroffen. Aufihre telefonische Reklamation erhieltsie die Antwort, der UMTS­Stick sei nur für Neukunden,stehe jedoch bei einem Umzugnicht zur Verfügung, basta.Da sie dringend einen Internet-Anschlussbenötigte, beauftragteStefanie S. am 9. Juli KabelDeutschland mit der Schaltungund der Portierung der alten Rufnummer.Binnen zwei Wochenwar sie per TV-Kabel online. AnVodafone schickte sie am 14. Julieine fristlose Kündigungschließlich war offensichtlich,dass Vodafone die bestellte Leistungwegen des fehlenden Telefonkabelsnicht erbringen könnenwürde.Erst zwei Monate und einigeTelefonate später bestätigte Vodafonedie Kündigung. Die allerdingssollte erst zum 30. Juni2014 wirksam werden . .,DieserTermin ergibt sich aus der verbleibendenLaufzeit ihres VodafoneVertrags " , schrieb das Unternehmen.Sie sollte also zweiJahre lang Kundin bleiben, ohnedass Vodafone einen Anschlussbereitstellen konnte. Die Rufnummernbehielt Vodafone alsFaustpfand - die Kundin hattealso nicht nur die Arbeit mit demUmzug am Bein, sondern mussteauch noch alle Kommunikationspartnerdarüber informieren,dass sie momentan nicht unterihrer gewohnten Festnetznummererreichbar war.Zwei Wochen später legteStefanie S. in einem Schreibenan Vodafone nochmals nach. Siewies ein weiteres Mal darauf hin,dass Vodafone keinen Anschlussbereitstellen könne und bestanddarauf, den Vertrag deshalb vorzeitigzu beenden. Außerdemmonierte sie, dass Vodafone weiterhinfleißig abbuchte. Sie forderteVodafone auf, sie aus demVertrag zu entlassen und die Rufnummernzu Kabel Deutschlandzu portieren.Vodafone ließ sich Zeit mitder Antwort. Als Stefanie S. am2. November endlich ein Schreic't2013, Heft 8


Report I Service & SupportVerlegen eines neuen Kabelswäre aufwendig, denn dazumüsste eine große gepflasterteFläche vor dem Haus aufgerissenwerden. Stefanie S. bezweifelt,dass ihr Vermieter von der Ideebegeistert wäre. Aber die Fragestellte sich nicht, weil offenbarniemand beabsichtigte, einenAnschluss zu legen.Wir nahmen Kontakt mit derPressestelle von Vodafone auf,schilderten den Fall und batenum Stellungnahme. Vodafonereagierte prompt, akzeptiertedie Kündigung, schrieb der Kundinalle seit Juli 2012 eingezoge-nen Grundgebührengut und gab die Rufnummernzur Portierungfrei.Aus Sicht von Vodafone-PressesprecherVolker Petendorf istdas Unternehmen andem Vorfall dennochkomplett unschuldig.ben erhielt, keimte bei ihr Hoffnungauf. " Sie möchten den vonuns bestätigten KündigungsundPortierungstermin verschieben.Gerne kommen wir diesemWunsch nach. Hierzu benötigenwir Ihre Unterstützung " , las sie.Vodafone forderte sie auf, denneuen Telefonanbieter von derTerminverschiebung zu informieren;sobald die Anbieter denneuen Termin vereinbart hätten,werde der neue Kündigungsterminbestätigt.Kabel Deutschland ging alsbaldans Werk - und teilte StefanieS. am 11. Dezember mit, dassman mit dem Wunschnach einer Vorziehungdes Termins bei Vodafoneabgeblitzt sei.Ihre weiteren telefonischenReklamationen-----­V 0 r-,·caRt) TKUNDE!Die Verantwortung tra-ge vielmehr der Hausbesitzer,der versäumthabe, für die notwendige Infrastrukturinnerhalb des Hauseszu sorgen. Gegenüber Vodafonehabe die Telekom erklärt,dass ein Hausanschluss vorhandensei. Es fehlt aber eben nichtnur die interne Verkabelung,sondern auch die externe Anbindung.Wir fragten deswegenauch bei der Telekom an, erhieltenaber bis zum Redaktionsschlusskeine Antwort.Insgesamt schrieb Vodafone251 ,88 Euro gut, " aus Kulanz " ,bei Vodafone bliebenerfolglos. Vodafonehatte keinen Anschlussgeschaltet,buchte monatlichweiterhin ab, gabihre Festnetzrufnummernnicht heraus und weigerte sich,diesen Zustand zu beenden. StefanieS. wagte wiederum nicht,die Zahlungen einzustellen, weilsie dann den Verlust ihrer Rufnummernbefürchtete.NachgefragtSie wandte sich an c't und batum Hilfe. Wir analysierten denFall und begutachteten dieFotos, die die örtlichen Gegebenheitendokumentierten. DasTelekom erstattet vollln Heft 7/1 3 berichteten wirüber den Fall von Roland K.,der wegen eines Fehlers beider Buchung einer Hornepage800 Euro an die Telekom berappensollte. Der KundenwiePetendorf ausdrücklich betont.Stefanie S. ging es allerdingsnicht in erster Linie umsGeld, sondern um ihre Rufnummern.Um das zu demonstrieren,spendete sie den gesamten Betragan die Wikipedia.Kein Anschl ussin dieses HausEs hat einen triftigen Grund,warum Vodafone versucht, dieSchuld auf den Hauseigentümerzu schieben: Nach der TKG-Novelle,die im Mai 2012 in Krafttrat, hat der Kunde nämlich dasRecht, den Vertrag mit einer Fristvon drei Monaten zu kündigen,wenn der Anbieter seine Leistungam neuen Wohnort nichtbereitstellen kann. Vorher konnteein Anbieter auf Erfüllung desVertrags bis zum bitteren Endebestehen.Es gibt ein Recht auf ein Telefonkabelin die Wohnung. FürMieter kann das zu einem Problemwerden. Sind fürs Verlegenvon Kabeln umfangreiche Arbeitennötig, etwa weil Pflasterflächenaufzureißen oder Wändeservice der Telekom hat nachVeröffentlichung des Falls nachgelegtund schrieb dem Kundenden vollen strittigen Betraggut anstatt nur 300 Eurowie zunächst zugesagt.aufzustemmen sind, werden diemeisten Vermieter das nicht sogerne sehen. Auch wenn rechtlichgeregelt ist, dass der Vermietersolche Arbeiten genehmigenmuss, ist kaum einemMieter daran gelegen, deswegeneine Auseinandersetzungzu riskieren. ln ähnlich gelagertenFällen muss sich ein Mieterentscheiden, ob er sich mit demVermieter anlegen will. Der DSL­Anbieter könnte ihm anderenfalls mangelnde Mitwirkung vorwerfen.Besonders ärgerlich ist, dassFestnetzrufnummern dem Anbieterin solchen Fällen immernoch als Faustpfand dienen. lnder letzten TKG-Novelle hat derGesetzgeber festgelegt, dassMobilfunknummern jederzeitportierbar sind, auch währendeines laufenden Vertrags. ImFestnetz ist das nur mit demEnde des Vertrags möglich.Wenn eine Leitungsschaltungdort scheitert, ist die Rufnummertot. Ein Anspruch auf sofortigePortierung zu einem Anbieternach Wahl des Kundenwürde die Lage für diesen deutlichentschärfen. (uma)Die Mauerdurchführung im Keller wird für Strom, Wasserund TV-Kabel genutzt. Ein Telefonkabel fehlt, wohl weil derBautrupp der Telekom zu spät kam.Service im VisierImmer wieder bekommen wirE-Mails, in denen sich Leserüber schlechten Service, ungerechteGarantiebedingungenund überzogene Reparaturpreisebeklagen. Ein gewisserTeil dieser Beschwerden ist offenbarunberechtigt, weil dieKunden etwas überzogeneVorstellungen haben. Vielesentpuppt sich bei genauererAnalyse auch als alltäglichesVerhalten von allzu scharf kalkulierendenFirmen in der IT­Branche.Manchmal erreichen uns aberauch Schilderungen von geradezuhaarsträubenden Fällen,die deutlich machen, wie einigeFirmen mit ihren Kundenumspringen. ln unserer Rubrik" Vorsicht, Kunde!" berichten wirüber solche Entgleisungen, Ungerechtigkeitenund dubioseGeschäftspraktiken. Damit erfahrenSie als Kunde schon vordem Kauf, was Sie bei dem jeweiligenUnternehmen erwartenoder manchmal sogar befürchtenmüssen. Und womöglichveranlassen unsere Berichteja auch den einen oderanderen Anbieter, sich zukünftigetwas kundenfreundlicherund kulanter zu verhalten.Falls Sie uns eine solche böseErfahrung mitteilen wollen, sendenSie bitte eine knappe Beschreibungan: vorsichtkunde@ct.de.ctc't 201 3, Heft 875


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Arbeiter in einer Kobaltmine im KongoChristian Wölbertln kleinen Schrittenzum fairen TelefonDas Fairphone: Produkt und Kam pagneEin Amsterdamer Start-up versucht, ein gerechteresSmartphone zu produzieren. Vielleicht kann man esim Herbst kaufen, vielleicht nicht. Wichtiger ist, wasdie Öffentlichkeit und andere Hersteller aus demVersuch lernen.önnten Sie einen ToasterKbauen? Ein vermeintlichsimples Produkt, aber ist es wirklichso einfach herzustellen? Daswollte der britische Künstler ThomasThwaites herausfinden. Ererstand im Kaufhaus einen Toasterfür fünf Euro, zerlegte ihnund wollte nach dieser Vorlageein neues Gerät konstruieren.Doch das stellte sich als fast unmöglicheAufgabe heraus. DasBilligprodukt bestand aus 400Teilen, die 100 verschiedene Materialienenthielten.Für den Niederländer Bas vanAbel war das Toaster-Projektvon Thwaites eine wichtigeInspiration. Auch van Abel willzeigen, was in einem Produktsteckt und wie aufwendig dieHerstellung ist. Aber er gehtnoch weiter: Er hat sich ein Objektausgesucht, das ungleichkomplexer ist als ein Toaster -ein Smartphone. Und er will dasbestehende Herstellungssystemnicht nur offenlegen, sondernauch verändern. Er will erreichen,dass für die Herstellungeines Smartphones keine Menschenausgebeutet werden.Wenn man weiß, dass einSmartphone noch einige HundertTeile mehr enthält als einToaster, weiß man auch, dassdieses Ziel nur langsam, Schrittfür Schritt, erreichbar ist. Dieersten Schritte will van Abel mitseinem " Fairphone " gehen: ImHerbst sollen die ersten 1 0 000Stück vom Band laufen.Kongo statt AustralienVor zweieinhalb Jahren fing vanAbel zusammen mit seinen vierMitstreitern bei den Rohstoffenan. ln einem Smartphone steckenneben Kunststoff, Glas undKeramik rund 30 verschiedeneMetalle. Aus Zeitgründen ma-chen sie sich nur Gedanken überfünf besonders problematische:Tantal, Zinn, Gold, Kobalt undWolfram. Nach und nach wollensie transparente Lieferketten fürdiese Rohstoffe finden oderneue Lieferketten aufbauen.Das meiste Tantal kommt ausBrasilien. Dort wird es industriellabgebaut, die Arbeitsbedingungensind relativ gut. Aber auchaus dem Kongo kann man Tantalbeziehen, wo Kleinbergleute esunter gefährlichen Bedingungenvon Hand abbauen.Viele westliche Abnehmermeiden den Kongo seit der Jahrtausendwende.Damals schlugendie Vereinten Nationen Alarm,weil Milizen im Osten des LandesTantalerz (Coltan) abbauten, Arbeiterausbeuteten und vom GewinnWaffen kauften.Seit Kurzem verlangt außerdemein US-Gesetz, der Dodd­Frank-Act, von börsennotiertenFirmen einen Nachweis darüber,dass sie den Konflikt nicht verschärfen,falls in ihren ProduktenTantal, Zinn, Wolfram oder Goldaus dieser Gegend steckt. Das gutgemeinte Gesetz wirkt faktischwie ein Embargo. KongolesischenMinen gehen die Kunden aus,auch denen, die nicht von Rebellenkontrolliert werden. " ln den78c't 2013, Heft 8


Report I Faires SmartphoneDas steckt im FairphoneDie Fairphone-Macher könnensich keine Eigenentwicklungleisten. Sie wählen stattdessenein fertiges Smartphone aus, dasihren Vorstellungen entspricht ­zum Beispiel soll der Akku leichtwechselbar sein.Im nächsten Schritt wollen sie indie Produktion der Leiterplatteeingreifen und sicherstellen, dassder Hersteller Kondensatorenaus konfliktfreiem Tantal undLötpaste aus konfliktfreiemZinn verwendet.BetriebssystemDie Fairphone-Macher habent sich für Android 4.1 entschieden.Sie wollen das Telefon mit................ Root-Zugriff ausliefern, sodassNutzer andere Betriebssystemeinstallieren können. PassendeVersionen von Firefox OS undUbuntu sind denkbar.Duai-SIM··.Das Fairphone soll zwei SIM­Slots haben. Die Beweggründe:Mehr Flexibilität für den Nutzer,insgesamt sind weniger Telefonenötig, außerdem steigt derWert in Märkten wie China. ••...'··...··· ...· ..RohstoffeTantal__._..Gold_...._Kobalt·••·•·· ...ZinnAnwendung: Viele Kondensatorenfür Mobilgeräte bestehenaus Tantal. Geologen schätzen,dass 60 Prozent der Tantalpro­Anwendung: Gold steckt inKontakten in der Leiterplatteund in Chips. Rnd 8 Prozentdes Goldangebots verbrauchtAnwendung: Lithium-Ionen­Akkus enthalten im Schnitt10 bis 15 Prozent Kobalt.25 Prozent der WeltproduktionAnwendung: Mit Lötpasteaus Zinn werden Chips undsonstige Bauteile auf Leiterplattenaufgelötet Rund dieduktion in der Elektroindustriedie Elektroindustrie, mehr alslanden in Akkus von Mobil­Hälfte des Zinnangebots wirdeingesetzt werden.50 Prozent wird zu Schmuck.geräten und Hybridautos.für Lote verbraucht.Förderländer:Förderländer:Förderländer:Förderländer:· BrasilienSonstige· Mosambik· RuandaKongoChina..... Kanada...... RusslandQuelle: USGS 201 1Quelle: USGS 201 2Quelle: USGS 201 2Quelle: USGS 2012Probleme: ln Zentralafrika wirdTantalerz von Hand abgebaut,auch von Kindern. Einige Minenwerden von Bürgerkriegspar­Probleme: Der Goldabbauist aufgrund der nötigenChemikalien extrem umweltschädlichund gesundheits­Probleme: Die Hälfte derWeltproduktion kommt ausdem Süden Kongos; abseitsdes Bürgerkriegsgebiets.Probleme: Ein kleiner Teil derWeltproduktion stammt ausdem Kongo, deshalb zählt Zinnzu den Konfliktrohstoffen.teien kontrolliert, deswegengefährdend. Weitere Probleme:Die Arbeitsbedingungen:Probleme im Kleinbergbau:zählt Tantal zu den Konflikt­Landkonflikte, mangelndemangelnder Gesundheits­Kinderarbeit, mangelnderrohstoffen.Arbeitssicherheit, Kinderarbeit.schutz, Kinderarbeit.Gesundheitsschutz.Fairphone kauft Kondensatorendes US-Herstellers AVX. DasTantal stammt aus dem Kongound ist gemäß OECD-Richtliniekonfliktfrei.Fairphone will als erstesElektronik-UnternehmenGold einsetzen, das als" Fairtrade" und " Fairmined "zertifiziert ist.Fairphone will eine transparenteKobalt-Lieferketteaufbauen und die Arbeitsbedingungenim Kongoverbessern.Fairphone bezieht Zinn voneinem Verband der Zinnindustrie(ITRI), der die einzige Lieferkettefür konfliktfreies Zinn ausdem Ostkongo organisiert.Quellen: lASS Institute for Advanced Sustainability Studies, Öko-Institut, ITRIc't 201 3, Heft 879


Report I Faires SmartphoneArbeiter der als konfliktfrei zertifizierten Zinnmine im Kongo"Nachhaltigkeit als Antrieb"c't: Herr van Abel, wie entstanddie Fairphone-ldee?Bas van Abel: Ein Freund vonmir arbeitete für die HilfsorganisationActionAid. Die planteneine Kampagne über Konfliktmetalle,und ich setzte mich mitihnen zusammen. Wir stelltenuns vor, dass die KampagneErfolg hat. Dann würde jedervoller Abscheu sein Handy ansehenund denken: " Verdammt,da klebt Blut dran. Aber was istdie Alternative? Es gibt keineAlternative. "Da wurde uns klar, dass eineKa mpagne sinnlos ist. Wir meinten:Warum sind wir nicht einfachnaiv und schaffen diese Alternative?c't: Sie haben konfliktfreies Zinnund Tantal, die restlichen Metallekommen aus denselben Quellenwie bei anderen Produkten. Istdas Fairphone wirklich eine Alternative?Bei Kobalt und Wolfram ist vanAbel jedoch auf sich allein gestellt.Für diese Metalle gibt esnoch keine " closed pipes " , keinegeschlossenen, überwachten Lieferkettenaus dem Kongo. Umselbst welche aufzubauen, musser Partner in der Elektronikindustriefinden. Rechtzeitig zur Produktiondes ersten Fairphonewird das nicht klappen.Auch Gold ist ein Problem.Eine Quelle mit Fairtrade- undFairmined-Zertifikat hat van Abelzwar gefunden, doch dieses Gold., wird bislang nur fü r Schmuck:S verwendet. Um es in die Elektro-1 nikindustrie einzuspeisen, muss; er nach und nach Dutzende von=-.'l.. _.....r.....:o.;-.- iii Partnern gewinnen. Denn Goldvergangenen drei Jahren hattedort niemand Arbeit " , berichtetvan Abel von einer kongolesischenZinn-Mine, die er besuchte.Aus diesem Grund entschieder sich, für sein Fairphone " konfliktfreies" Tantal und Zinn ausdem Ostkongo zu nehmen." Eine Konsequenz davon ist,dass Kinderarbeit in unsererLieferkette steckt. Doch nur,wenn wir dort investieren, gebenwir den Menschen die Perspektive,an besseren Bedingungenzu arbeiten. "Van Abel konnte an bestehendeLieferketten der Elektronikindustrieandocken. MotorolaSolutions und der KondensatorherstellerAVX organisieren dieTantallieferungen, ein internationalesKonsortium die Zinnlieferungen.Unabhängige Gutachterhaben bestätigt, dass die Minenkonfliktfrei gemäß OECD-Richtliniesind.van Abel: Wir wissen, dass esnicht von Beginn an fair wird. Ichglaube sowieso nicht an hundertprozentigeFairness: Was fürSie fair ist, ist für mich unfair. Wasin China fair ist, ist in Europa unfair.Wir nennen es Fairphone,weil das für uns bedeutet, denStatus quo zu verändern. Fairphoneist ein Produkt, abergleichzeitig ein Antrieb für Wandel..c:c't: Wie fair kann ein derart kom- plexes Produkt überhaupt sein?van Abel: Es gibt keinen Menschenauf der Weit, der die Herstellungeines Smartphones inihrer vollen Komplexität versteht.Deshalb legen wir Schrittfür Schritt alle Aspekte der Herstellungoffen. Von Anfang an.c't: Glauben Sie wirklich, dass Sie·die Industrie verändern können?van Abel: Das war die größteÜberraschung. Wir produzieren.,c:0steckt in zig Komponenten.Bislang hat van Abel also nurkonfliktfreies Zinn und Tantal fürsein Fairphone. AVX fertigt ausdem Tantal Kondensatoren, dasZinn wird zu Lötpaste verarbeitet.Jedes einzelne Gerät wird ungefähr0,001 Gramm Tantal enthaltenund ein paar Gramm Zinn.Herausforderung China'Aber wie kommen die Kondensatorenund die Lötpaste insFairphone? Mit der fairen Fertigungwird van Abel sich in denFairphone-GründerBas van Abeleine geringe Zahl von Smartphones.Aber in der ganzen Lieferkette,in jeder Firma, gibt esmindestens einen Menschen,der helfen will. Viele Leute wartendarauf, dass sich etwas verändert:Dass Unternehmen Nachhaltigkeitund Ethik als Antriebsehen, nicht nur die Technik.Was machen diegroßen Hersteller?An der Initiative für konfliktfreiesTantal aus dem Kongobeteiligen sich neben Fairphoneauch HP, Intel, Nokiaund Blackberry. Von diesenvier verriet uns nur HP Näheres:Das konfli ktfreie Tantalkomme in Bandlaufwerkenvom Typ " StoreEver L TOUltrium " zum Einsatz, außerdemin einigen Notebooks .Konkrete Notebook-Modellenannte HP nicht.Blackberry beteiligt sich - wieFairphone - sowohl an derTantal- als auch an der Zinn­Initiative. Allerdings verrietder Hersteller nicht, obdiese Rohstoffe in Blackberry­Smartphones tatsächlich eingesetztwerden.nächsten Monaten beschäftigen.Einer seiner Kollegen sucht inChina bereits nach einem Auftragshersteller,der ihre Kondensatorenund Lötpaste in der Produktioneines bestehendenSmartphone-Modells einsetzenkann - ohne, dass die Qualitätunter diesen Änderungen leidet.V an Abel will, dass der Fertiger" unsere Vision versteht" . Aber erweiß, dass er mit seinen 10 000Telefonen kein Unternehmenüberreden kann, plötzlich bessereArbeitsbedingungen einzuführen. " Diese Fabriken habenbis zu 300 000 Arbeiter. 1 0 000Telefone sind fü r die maximalzwei Tage Arbeit. Wenn man daanklopft, kann man froh sein,wenn sie das Telefon bauen. "Wenn er Erfolg hat, ist dasFairphone im Herbst fertig, enthältZinn und Tantal, dessenAbbau einigen armen MenschenArbeit gebracht hat und entsprichtauch in Ausstattung undSoftware seinen Vorstellungen(siehe Grafik).Manchmal muss man in kleinenSchritten denken: ThomasThwaites gelang es, einen Toasterzu bauen. Der funktioniertezwar nur fünf Sekunden lang,bevor er zerschmolz. Dennochverbuchte der Künstler das als Erfolg.Auch ein faires Smartphonewird nicht auf einmal gelingen.Das Fairphone ist ein ersterSchritt - ein notwendiger. (cwo)WWW.d.dt/1308078t80 c't 201 3, Heft 8


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Thomas FeibelZum Zocken verführtWenn angebliche Gratis-Spiele zum Problem werdenFree-to-play, Social Games und Apps:Nie war die Hürde zum Spieleinstiegso niedrig wie heute. Doch oftverbringen Kinder und vorwiegendjunge Erwachsene deutlich mehr Zeitmit diesen Spielen, als ihnen undanderen lieb ist. Sie zahlen harmloseKleinbeträge, die sich aber schnellsummieren, weil man den Überblickverliert. Wir zeigen, worin die Gefahrenbestehen und wie Spieler sich undEltern ihre Kinder schützen können.Wie sehr sich die Weit der digitalen Spieleverändert hat, zeigen die Ergebnisseder Nutzerumfragen des Bundesverbands InteraktiveUnterhaltungssoftware (BIU): Von201 1 auf 2012 stieg die Zahl der deutschenSpieler, die virtuelle Gegenstände in Spielengekauft haben, von 3,7 auf 4,7 Millionen an,darunter knapp 900000 Kinder und Jugendlichezwischen 10 und 19 Jahren - also rundjeder Neunte dieser Altersgruppe.Der Boom der digitalen Zusatzverkäufe hatzu einem Umbruch in der Spiele-Industrie geführt.Es werden immer weniger klassischeSpiele-DVDs und Konsolen-Cartridges gekauft.Auch der Markt der Browsergames und82Online-Spiele mit ihren Abonnement-Strukturenbrach im selben Zeitraum um 32 Prozentein, während dagegen die Zahl der verkauftenSmartphone-Spiele um 48 Prozentanstieg. Wenn Spiele-Apps gar nichts odernur wenig kosten, freut das den Konsumentenund sorgt für eine hohe Akzeptanz diesesSegments. Das macht aber andererseits aufDauer auch den Markt für hochpreisige Spielekaputt, selbst wenn diese meist wesentlichmehr zu bieten haben.Mit niedrigen Preisen kann aber nur derjenigegenug Umsatz generieren, der dazudeutlich mehr Abnehmer gewinnt. Und diewerden nur erreicht, wenn die Einstiegshürc't2013, Heft 8


Report I Spiele-Suchtden sinken. Ein Mittel dazu sind Spielangebote,die - zumindest am Anfang - kostenlossind. Erfolg versprechende Kandidaten, diemit Gratis-Angeboten locken, sind dabeiSocial Games auf Facebook, die zunehmen­, den Freemium- und Free-to-play-Games,aber auch die unentgeltlichen Apps für Smartphonesund Tablets.Auf den ersten Blick scheint dieses Geschäftsmodelleine faire Sache für den Kundenzu sein. Er darf schließlich die Ware inaller Ruhe ausprobieren und testen, ohnedabei wie sonst beim Kauf eines Konsolenspielsein finanzielles Risiko einzugehen unddurch einen Fehlkauf mal eben 50 Eurodurch den Schornstein zu blasen.Doch es gibt auch unerfreuliche Nebeneffekte:Finden die Gratisspieler erst einmal Gefallenan diesen Offerten, können sie damitoft deutlich mehr Zeit verbringen, als ihnengut tut. Nicht nur Partner und Eitern zeigensich beunruhigt, selbst Suchtexperten sehendarin eine neue aufkeimende Gefahr - auchfinanziell. Denn die Ausgaben summierensich durch zahlreiche Kleinstzusatzkäufeschleichend in schmerzhafte Höhen. Wennso aus Free-to-play schnell Free-to-pay wird,verdirbt das den eigentlichen Spaß am Spiel.Spaß ohne Ende,.Spielen steckt in der menschlichen Natur " ,erklärt Medienpädagoge Torben Kohring,Leiter des Computer Projekts Köln. Doch dasSpielen an sich - ob analog oder digital - genießtkeinen guten Ruf. ln einer auf Produktivitätund Effizienz getrimmten Gesellschaftwird das Spielen bei Erwachsenen als Zeitverschwendungoder Zeichen der Unreifebetrachtet. Dabei können Spiele nicht nurdie Fantasie und die Kreativität anregen,sondern auch Empathie, Kompetenz, Ausdauerund Konzentration fördern. Spielerkönnen in jede erdenkliche Rolle schlüpfenund alles ausprobieren: Sie kommen aus derRealität in eine Parallelwelt, in der sie Kolonienbauen, Rennen fa hren oder mit ihrenIdolen Fußball spielen. Dabei ist das Abtauehenan sich nichts Negatives, sondern einwesentlicher Bestandteil des Spiels und einebewundernswerte Fähigkeit, die vor allemKinder und Jugendliche beherrschen. SchonAchtjährige können stundenlang im Bauvon Lego-Städten oder ganzen Playmobii­Welten versinken.Wenn Kinder mit Lego vollkommen dieZeit vergessen, stellt das für viele Eitern undPädagogen kein Problem dar. Aber sobaldsich Kinder mit dem gleichen Eifer Online­Angeboten wie ,.Minecraft " zuwenden, findendas viele Erwachsene bedenklich. DochKinder neigen generell zu Extremen, das istein völlig normaler Teil ihrer Entwicklung.Wer sich als Erwachsener einen kurzen Momentprüft, kann sich bestimmt an die eigeneVersessenheit und die Auseinandersetzungenmit seinen besorgten Eitern erinnern.Eine exzessive Beschäftigung geräteben - damals wie heute - schnell in denVerdacht einer möglichen Sucht.-Käufer in Millionen- durchschnittlicheAusgaben in € p. z. N.1,12008 2009 2010 201 1,.Natürlich gibt es auch Kinder, die gefährdetsind " , räumt der Psychologe Klaus Wölfling,Leiter der Ambulanz für Spielsucht ander Uni Mainz, ein. ,.Wenn aber Kinder nichtaufhören können zu spielen, hat das zunächstmit der Begeisterung und dem Spaß daran zutun. Das muss nicht gleich pathologisch seinund es bilden sich auch nicht automatischSchleifen wie beim Suchtverhalten. "ln der realen Weit gibt es ein probates Mittel,um ein Spielende im klassischen Sinneherbeizuführen und die Leidenschaft zubremsen: Irgendwann müssen die Freundenach Hause gehen. Dann alleine weiter zuspielen macht meistens keinen Spaß mehr.ln der digitalen Weit hingegen lässt sich dasSpielende immer weiter hinauszögern. ,.Loggensich meine direkten Mitspieler aus " ,meint Torben Kohring, ,.finde ich problemlosandere Leute zum Weiterspielen. Und wennnicht, dann hat der Computer für mich Zeit. "Es gibt allerdings noch einen weiterenGrund, warum wir manchmal kein Ende finden:Viele Rollenspiele und Social Gameshaben erst gar keins. So binden sie den Spielerscheinbar endlos an sich.' -Gekauft!l C,IIO.T"' DIE WELTti.lrs lPad.JIl --·Top Ch:trtGratisIJ-1:1 . .....:;=•mLaut dem Bundesverband4,7 Interaktive Unterhaltungssoftware(BIU) stieg dieZahl der Käufer von.,virtuellen Zusatzinhalten"in Deutschland imvergangenen Jahr auf4,7 Millionen an. Durchschnittliehgab jederKäufer fast 50 Euro fürSchlumpfbeeren, Spiele-Pässe und virtuelle2012 Pferdedecken aus.Fesseltricks,.Kundenbindung ist einem Spiele-Entwicklergenauso wichtig wie einem Telefonanbieter,einem Autohersteller oder einem Zeitungsverlag" , erklärt Linda Breitlauch, Professorinfür Gamedesign in Düsseldorf. Dazu musszunächst einmal das Spiel an sich Qualitätenaufweisen. ,.Es beginnt damit, angemessene,interessante und abwechslungsreiche Herausforderungenzu kreieren. Diese müssenvariieren, sich idealerweise steigern, gelegentlichschwer zu bewältigen sein. Wennman in einem Spiel auch versagen kann, entwickeltder Spieler Ehrgeiz, im Spiel zu bleiben" , erklärt Breitlauch.Für Prof. Christoph Klimmt vom Institut fürJournalistik und Kommunikationsforschung inHannover sind zwei Faktoren für die andauerndeBindung verantwortlich: Spannung undKompetenzerfahrung. Beim Spielen am Computerkomme es zur Konfrontation mit unzähligenHerausforderungen und Problemen.,.Um diese Aufgaben zu lösen " , erklärt Klimmt,,.muss der Spieler etwas leisten, jedoch ohnegenau zu wissen, ob ihm das gelingen wird.Und genau diese Unklarheit ist es, diediese Spannung erzeugt. " Zwar ist fürKlimmt diese Unsicherheit eher einQbelastendes Element, doch wenn derSpieler die Herausforderung meistere,erzeuge die Aufgabe eine hochfrequente,emotionale Dynamik, dieimmer wieder Anspannungs- undLösungsmomente aneinanderreihe.Neben der Spannung komme auch"""'" die positive Selbsterfahrung zumZuge. ,.Dann ist beim Spieler nicht nurdie Erleichterung zu spüren, sonderner erlebt sich nun auch als kompetent" , sagt Klimmt. ,.Aus der Motivationspsychologiewissen wir schonlange, dass die Vermittlung von Kompetenzerfahrungein sehr guter Motorist. Es bürstet das Selbstwertgefühl,und das geht mit positiven Emotioneneinher, die wiederum motivieren, sichder nächsten Heral!sforderung zu stel-Verdächtig: Von den zehnumsatzstärksten Anwendungenim App Store sind siebenangebliche Gratis-Spiele.c't 201 3, Heft 883


Report I Spiele-Suchtlen. " Ähnlich sieht es auch Prof. Jeffrey Wimmer,Kommunikationswissenschaftler von derUniversität Lüneburg . .,Diese wohldosiertenBelohnungsstrukturen machen das Spielengerade für jüngere und frustrierte Menschenscheinbar attraktiv und begünstigen langeSpielzeiten. "Sowohl Spannung als auch die Kompetenzerfahrungsind die großen Motivatoren, die füralle Spielegenres zutreffen. Doch bei Online­Rollenspielen und Social Games kommennoch weitere Aspekte hinzu, die den Spielerlangfristiger binden sollen . .,Wenn ein Computerspielwie ein abendfüllender Spielfilm ist " ,vergleicht Torben Kohring, .,dann sind SocialMedia Games wie eine Soap mit 1500 Teilen,die erst dann aufhört, wenn es wirklich keinermehr sehen will. Und wenn es bei .,World ofWarcraft " nicht immer die Verheißung gäbe,dass da noch etwas kommt, dann würde einGroßteil der Spieler sofort aufhören zu spielen.Sie wollen in der Welt bleiben, sie wollen ihreNeugier befriedigt bekommen, ob da nochwas Größeres kommt oder sie nicht nochmächtiger werden können. "GruppenzwängeEine sehr große Bindungsrolle wird den Spielenin Communities zuteil, die nicht länger dieCore Gamer, sondern vor allem Casual Gamer,also Gelegenheitsspieler ansprechen. Siehaben nicht nur einen kostenlosen, sondernauch einen recht einfachen Einstieg und las-Vom besondersunter KindernbeliebtenAufbauspielMinecraft wurdenbis dato knapp10 MillionenExemplare fürWindows und MacOS X verkauft.sen sich auch mal kurz zwischendurch undnebenbei spielen. Im stagnierenden Spielemarktgibt es hier gegenwärtig die bestenWachstumschancen. Laut Angaben seitensFacebook sollen allein im vergangenen Jahrmehr als 235 Millionen Menschen auf demgrößten sozialen Netzwerk gespielt haben.Dabei setzen diese Games darauf, dass derMensch sich gerne in Gesellschaft erlebt undauch in ihr spielt. .,Social Games nutzen auchdie Beziehungen zu Freunden im Online­Netzwerk " , erläutert KommunikationsforscherKlimmt, .,sodass das Gaming zu einer alternativenForm wird, miteinander eine unterhaltsameZeit zu verbringen. Wichtig scheint zusein " , betont Klimmt, .,dass es nicht um Anstrengungund Höchstleistung wie bei klassischenGames geht, sondern eher um leichtenZeitvertreib mit netten Leuten. "Social Games sind in der Regel zu Beginnkostenlos, verlangen aber dann nach einerWeile Geld oder als würdigen Ersatz dafür dasAnwerben weiterer Spieler aus dem Facebook-Freundeskreisnach dem Schneeballsystem.Eine besondere psychologische Wirkungentfalten Meldungen, welcher Freund gerademit welchem Spiel seine Zeit vertreibt.Die Kopplung des Spielerfortschritts aneine Monetarisierung beeinflusst auch dieMotivation des Spielers . .,Wenn Spiele übererhebliche Motivationskräfte verfügen undZahlungsnotwendigkeiten an den Spielspaßgebunden sind, wird der Konsumentenwillensystematisch unterwandert. Die Spieler wer-Ans Spiel gefesseltSpiele haben zahlreiche Tricks auf Lager,wie sie Spieler besonders eng an sich binden,sodass sie nur schwer wieder loskommen.Was dem Hersteller höhere Umsätzeverspricht, kann bei Spielern zuSuchtverhalten führen. Insbesondere- wenn Spieler Fans eines Genres odereiner bestimmten Szenerie sind- wenn Spieler ihren Avatar hegen undpflegen, der für eine starke Identifikationsorgt·_ wenn Spieler das Gefühl haben, das Geschehenbeeinflussen zu können- wenn es ein deutliches Feedback aufdie eigenen Handlungen gibt- wenn Mitstreiter den Spieler mit ihrerAnerkennung bewerten-wenn Spieler Verabredungen mit anderenhaben- wenn Spieler das Gefühl haben, wichtigerTeil einer Gruppe zu sein- wenn sehr viel Zeit investiert wurde- wenn der Anbieter persönlich anschreibtoder schmeichelt- wenn sie Belohnungen in Form von Bonioder Punkten geschenkt bekommen- wenn sie immer wieder finanzielle Einlagengetätigt haben, die sich amortisierensollenden angefixt und sobald es wirklich interessantwird, wird nach Geld verlangt " , warntKlimmt.Anbieter von Browser-Spielen wie Woogaüberlassen dabei schon lange nichts mehrdem Zufall. Mit spezieller Server-Softwareüberwachen sie die Zugriffe und den Fortschrittder Online-Spieler in Echtzeit Springenan einer Stelle vermehrt Spieler ab, soändern sie den Online-Dialog oder platziereneine Zahlungsaufforderung vielleicht an andererStelle. Solche Design-Änderungen lassensich auch partiell bei einigen tausendSpielern testen, bevor sie dann für alle freigeschaltetwerden. So können die Anbieter11.11 · ·-IAIHl tJ/IIMUifNDIU.... ··-Zu den ersten" erfolgreichen"Vertretern der Freeto-play-Wellegehört"Das Schlumpfdorf"von Beeline.Spieler können hierSchlumpfbeerenkaufen - die virtuelleWagenladungfür90 Euro.D&.o li.dot ""-;., \ Konr-., . in


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Report I Spiele-Sucht-.... .... ' ' ,, · .., ' • ...,TriJ out our awesome CJ&mes'"""' "' < "' .. " •• • ,..genau den Sweet-Spot ermitteln, wann sieeinen Großteil der Spieler an sich gebundenhaben, bevor sie ihm kostenpflichtige Angeboteunterbreiten. Diese dürfen keinesfallszu früh gemacht werden, weil dies zu vieleSpieler abschrecken würde. Unterbreitetman sie zu spät, sind Spieler vielleicht schongelangweilt und wechseln zum nächstenkostenlosen Spiel. Ihr Know-how und ihreEnergie stecken Publisher von Free-to-play­Spielen also nicht in die Maximierung desSpielspaßes, sondern in die der Umsätze.Genau hier unterscheiden sie sich von klassischenSpiel-Entwicklern, die ihr Produkt althergebrachtverkaufen.Dem britischen Anbieter Kongregatekönnen virtuelle Gegenstände kaum teuergenug sein. Er spricht von "engagiertenSpielern " statt von "Spielsüchtigen " .Anbieter wie Wooga optimierenihre absichtlich simpel gestricktenBrowser-Spielchenin Echtzeit, um den optimalenZeitpunkt zu finden, ab demSpieler bereit sind zu zahlen.Kostenfallenln der Regel zahlen aber nur wenigeProzent der Spieler. Free-toplayrentiert sich also für den Herstellernur, wenn er Millionen vonSpielern erreicht und diese auchbei Nichtzahlung durch täglicheErinnerungen bei der Stange hält." Wer mit einem Spiel viele positiveEmotionen · verbindet " , bestätigtMedienpädagoge Kohring, " istdann auch bereit, eine bestimmteSumme hinzulegen, um die positivenEmotionen zu behalten. " Dievielen Minibeträge sorgen dafür,dass Spieler den Überblick über die tatsächlichenAusgaben verlieren." Spiele, die vermeintlich frei und kosten.los daherkommen " , erklärt Kohring, " undin denen ich dann immer häppchenweiseetwas bezahlen muss, kosten mich am Endedann vielleicht mehr als ein reguläres Spiel. "Anbieter versuchen, dies zu verharmlosen,indem sie die durchschnittlichen Ausgabender Spieler anführen, die angeblich gesunkenseien. " Doch dazu gibt es natürlich keineunabhängigen Erhebungen. Wenn ein Spielereine Rechnung von 6000 Euro bezahlensoll, dann ist das ein Fall für den Verbraucherschutz" , sagt Kohring.Derartige Fälle sind in Asien keine Seltenheit,wo das Free-to-play-Prinzip lange vorEuropa und den USA boomte. Glaubt manden Zahlen des britischen Online-AnbietersKongregate, so liegt der Anteil der zahlendenSpieler, die mehr als 100 US-Dollar in dieKlickspielehen versenkten, bei rund siebenProzent. Die Branche nennt sie " Wale " undwill sie mit immer kostspieligeren Gegenständenbei Laune halten, schließlich generiertKongregate über 80 Prozent seiner Einnahmenmit ihnen. " Stellt sicher, dass dieSpieler mehr als 1000 Dollar ausgeben können" , riet Mitbegründerin Emily Greer dennauch anderen Entwicklern auf der Game DevelopersConference in Köln. Für Anbieter seies wesentlich günstiger, zahlende Kundenbei der Stange zu halten, als neue zu akquirieren.Das Wort " Sucht " nehmen die Free-toplay-Entwicklerdabei nie in den Mund. Siesprechen von " engagierten Spielern " .Damit diese zahlenden Spieler den übrigennicht durch übermächtige Waffen denSpaß verderben, bieten die Hersteller ihnenGegenstände an, die ihren Status bei Mitspielernsteigern. Etwa große virtuelle Landsitze,Inseln oder Raumschiffe, die andereSpieler mit benutzen können. So stärken siegleichzeitig die Bindung einer größerenSpielergruppe.Besonders empfänglich für kostenloseSpiele sind natürlich Kinder, die viel Zeit, aberkeine Kreditkarte haben, mit der sie bezahlenkönnten. Sie sind auch emotional noch nichtso gefestigt, dass sie ein über Tage und Wochenlieb gewonnenes, zunächst kostenlosesSpiel einfach abbrechen, sobald es ans Bezahlengeht. " Kinder werden unter Druck gesetztund bemühen sich, dass ein seit längerer Zeitbetriebenes Spiel um jeden Preis fortgesetztwerden kann " , erklärt Carola Elbrecht vomBundesverband der Verbraucherzentralen. Siequengeln dann bei ihren Eitern, bis diesenachgeben und zahlen.Um den ln-App-Käufen einen Riegel vorzuschieben,sollte man diese auf den iPodsund iPads seiner Kinder in den Einstellungengenerell deaktivieren (Einstellungen/ Allgemein/Einschränkungen/ln-App-Käufe)undmit einem vierstelligen Code sichern. UnterAndroid kann man Käufe im Play Store oderl n-App ebenfalls mit einer vierstelligen Pinabsichern. Windows Phone hält spezielleNutzerkonten für Kinder vor, die mit demElternkonto verknüpft werden und derenEinwilligung und Passwort abfragen, wenndie Kleinen etwas kaufen wollen.Doch·selbst wer auf Kredit- und Prepaid­Karten verzichtet, ist noch lange nicht sicher.Denn manche Anbieter buchen auch direktperTelefonrechnung ab. Oft reicht es wie beider Online-Pferdezucht " Howrse " der Ubisoft-TochterOwlient aus, eine Telefonnummerzu wählen oder eine SMS abzusenden,um den Kauf zu besiegeln. Die Feigenblattvariantesieht dabei so aus: Kinder unter14 Jahren sollen die Erlaubnis der Eitern einholen- per Mail. Nur kann der Nachwuchsproblemlos seine eigene Mai I-Adresse eingebenund sich den Kauf dann einfach selbstgestatten. Die meisten Eitern, stellen die Verbraucherzentralenfest, nehmen bei Online­Spielen erst dann von den Ausgaben Kenntnis,wenn es zu spät ist und eine drastisch erhöhteTelefonrechnung fü r Pässe oder ltemsvon ihrem Konto abgebucht wurde. Darumrät die Verbraucherzentrale dazu, bestimmteNummern (siehe Kasten Seite 87) zu sperren.Des einen Glück ...Doch beim Verkauf von virtuellen Gegenständen,die ein schnelleres Vorankommenim Spiel versprechen, macht die Branchenoch lange nicht halt. Inzwischen bändelt siemit der Glücksspiel-Industrie an und locktmit realen Geldgewinnen, beispielsweise inOnline-Turnieren des britischen AnbietersVirgin Gaming. Was vor ein paar Jahren miteinfachen Online-Spielchen wie Casino,Slots, Poker und Bingo begann, geht heutemit aufwendig produzierten Titeln weiter.Auf der Webseite melden sich Spieler ab18 Jahren an, zahlen ihren Einsatz und forderndann andere Spieler bei " FIFA 13 " odereinem anderen Sportspiel wie NBA 2K, Maddenoder NHL heraus. Publisher wie ElectronicArts und Ubisoft halten sich bezüglichder Kooperation mit Virgin bedeckt undwollten uns dazu keine Auskunft erteilen.86c't 2013, Heft 8


Report I Spiele-SuchtFlugmodusD WLANEinstellungenHeiseZlriissigerlnhalt:BluotoothAusAltenfreigaben für Deutschland >Mobile Datenlii:J Persönlicher HotspotAusMusik & Podcasts Anstößig )Filme Ale >NettbetrelberNicht st6renMitteilungenE: AllgerntunTöneVodafooe.deSendungen "'' >Bücher Ale >Apps .... >( ln·App-KJufe('()'IKennwort erforderlich 15 Minuten >Helllgkt & HintergrundIJ BlkMrrahmenDatenschutzDatenschutz:OrtungsdiensteKontakteQ ICioudMall, Kontakte, Ka!enderErinnerungen- Notizen[] Eri ....,FotosBII.Hitooth·FreigabeNachrichtenTwitter• FaceTimeFacebookÄnderungen zulassen:AccountsEbenso wie Virgin will auch Zynga die<strong>Grenzen</strong> zum Glücksspiel aufweichen. Nachdemder Branchenriese die Wachstumsgrenzenmit Facebook-Spielen zu spüren bekam,ging er eine Kooperation mit einem US-Kasinoein und bewarb sich unlängst um eine Lizenzfü r Online-Giücksspiele im US-BundesstaatNevada. ln Großbritannien will der Anbieterzusammen mit bwin.party seine Farm­Ville-Bauern um echte britische Pfundspielen lassen. Eine ähnliche Kooperationhat bereits auch Glu Mobile mit ProbabilityPie geschlossen. Mit dem Einstieg in dieGlücksspielbranche versprechen sich Herstellervon Online-Spielen hohe Gewinnsteigerungen.So konnten Anbieter von Online­Giücksspielen in den vergangenen fünf Jahrenlaut H2 Gambling Capital ihre weltweitenUmsätze 2012 auf 35,8 Milliarden US-Dollarnahezu verdoppeln.Mit der Verheißung auf Geldgewinne erschließensich die Anbieter neue Zielgruppen." Im Jahr 201 1 spielten 7,1 Prozent der JugendlichenKasinospiele im Internet um Spielgeldoder Punkte " , sagt Wolfgang Schmidt­Rosengarten von der Hessischen Landesstellefür Suchtfragen. Studien wiesen darauf hin,dass besonders Mädchen immer mehr angesprochenwürden. Dabei stelle der Einsatz vonrealem Geld keine psychologische Hürde dar,wie Suchtspezialist Wölfling erklärt: " Je mehrmonetäre Komponenten enthalten sind,desto mehr springt das Belohnungssystem an.Auch weil unser gesellschaftliches System nunmal auf Geld aufgebaut und ausgerichtet ist.Der Traum, mehr Geld durch Spielverhaltenzur Verfügung zu haben, ist ja ein Irrglaube,der gerade über diese Spiele gefördert wird. "AbgekapseltUnter Android und iOS lassen sich Käufeim App Store und ln-App mit einer Pinabsichern. Windows Phone hält besondereNutzerkonten für Kinder vor, die Eiterneinschränken können.Tipps für ElternVerbraucherzentralen empfehlen folgendeVorsichtsmaßnahmen vor unliebsamenKostenfallen:1. Lassen Sie bei Ihrem Telekommunikationsanbieterkostenpflichtige Rufnummernsperren. Darunter fallen die 0900er­Rufnummern und Kurzwahldienste imMobilfunkbereich. Darüber hinaus solltenSie eine Drittanbietersperre bei Ihrem TK­Anbieter einrichten lassen, sodass Drittekeine Abrechnung per Telefonrechnungvornehmen können.2. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind Spielregelnim Hinblick auf Spielzeiten und-dauer, aber auch was virtuelle Einkäufeanbelangt. Keine Einkäufe (wenn überhaupt)ohne Rücksprache mit den Eitern.3. Schauen Sie sich anfangs gemeinsammit Ihrem Kind die Seiten an und erklärenSie ihm die kostenpflichtigen Angebote.Zwar ist das keine Garantie dafür, dass imVerlauf des Spiels nichts " schiefläuft " unddass eine Seite, die mit " gratis " wirbt,auch tatsächlich " gratis " ist. Sollte esjedoch zu einem Streit wegen zu hoherKosten mit dem Anbieter eines Spielskommen, haben Sie so vor Gericht bessereChancen nachzuweisen, dass SieIhrer Aufsichtspflicht Genüge getan haben.Ernsthafte Sucht lässt sich eigentlich gutvom exzessiven Spiel unterscheiden: Die Bec't201 3, Heft 887


Report I Spiele-Sucht'*_ .. .. , .. ... 0.._ "-Moo ·-·"-·.. LMw -..- Ubisofts TochterOwlientverkauft Pässefür die Browser­Pferdezucht"Howrse" perSMS. EineangeblicheZustimmungs­Mai! der Elterngenügt.AFA1 !3 UND ANDERE SPIELE AUF DER PS31XBOX 360 SPIELEN UNO GELD GEWINNEN !111Ac iM)l'J-).,_jrntFt IIOI


Report I Spiele-SuchtStattdessen will die USK demnächst einenElternratgeber herausbringen, der die Medienkompetenzbei Kindern fördern soll.Ältere sind weiter auf sich selbst gestellt: " Fürerwachsene Spielerinnen und Spieler " , meintFalk, " sind die Möglichkeiten des Schutzesvor zu vielem Spielen oder Geldausgeben diegleichen wie bei anderen Medien, Hobbysund Tätigkeiten. "Das Leben als TorteDoch die dafür nötige Selbstregulationsfähigkeitbesitzt längst nicht jeder. " Nur wer übereine hohe Reflexionskompetenz verfügt, istauch in der Lage, sich zu beherrschen. Dabeibesteht die hohe Kunst darin, sein Spielverhaltenund Konsumverhalten gegenüberdigitalen Gütern so zu überdenken, dass derSpielspaß nicht gefährdet und der ltem-Kaufvon der aktuellen Spieldynamik entkoppeltwird " , erklärt Christoph Klimmt.Um einen Überblick über sein eigenesSpielverhalten zu bekommen, rät der PsychologeKlaus Wölfling zum Tortendiagramm." Oft sind sich die Menschen gar nicht bewusst,wie lang ihre Online-Zeit ist. Sie merkennicht mehr, wie viel Druck sie spüren, ihreE-Mails zu checken oder aufs Handy zu schauen." Mit einem Tortendiagramm kann sichaber jeder Einzelne bewusst machen, ob seineWoche ausgewogen strukturiert ist: " Wie vielbin ich online, wie viel möchte ich auch onlinesein? Reicht mir das? Bin ich damit zufrieden?"so Wölfling. " Wie lange halte ich es mit miralleine aus? Wie viel Zeit habe ich für meineZiele, meine Kommunikation, für Spielen, Entertainmentund Freizeitgestaltung? Wie vielsoll meine Familie haben? Wie viel Zeit will ichfür mich alleine haben, wie viel mit meinerPartnerin, meinen Kindern und dem Beruf? " Erwarnt auch vor der scheinbaren Empathie ausdem Netz, die dafür sorgen kann, dass der Einzelnemit sich alleine nicht mehr zufriedensein könne. Jeder Spieler sollte sich bei SocialGames, Free-to-play-Spielen und MobileGames ein festes Zeit- und Geldlimit setzen.Dabei hilft es natürlich auch, einfach mehrZeit mit Offline-Aktivitäten zu verbringen.Wer nicht gefestigt ist, kann leicht denVerführungen durch Social Games und Freeto-play-Angebotenerliegen. Außer derSelbstreflexion gibt es aber nur wenig wirksameSchutzmechanismen. Je früher Eiternbei der Erziehung ihrer Kinder damit anfa n­gen, desto besser stehen die Chancen, nichtden neuen Verlockungen zu erliegen. Undganz ehrlich: Mehr Verständnis kann auchnicht schaden. Schließlich ist es allemal spannendereine halbe Stunde in einem SpielHäuser hochziehen oder mit Fantasy-Gestaltendurch den Wald zu reiten, als Hausaufgabenzu machen oder Zimmer aufzuräumen.Bei Kindern und Jugendlichen helfen nurfeste Regeln mit verbindlichen Zeiten. DieseRegeln aufzustellen' ist eigentlich sehr einfach,sich aber um die Einhaltung zu kümmern oftmühsam. Es führt allerdings kein Weg daranvorbei; als Zeichen guten Willens darf manaber auch mal eine längere Spielphase zugestehen.Am Anfang mag es bei Reglementierungenzwar einigen Zank geben, aber amEnde begreifen viele Kinder auch, dass es sichnicht um böswillige Sanktionen, sondern umSchutz handelt. Wenn Eitern allerdings wollen,dass ihr Nachwuchs sicher und selbstbewusstmit den neuen Medien umgeht, danngilt auch hier die Vorbildfunktion. Und das isteigentlich die schwierigste Mission an der Erziehung:sich selbst zu erziehen, zum Beispielnicht alle drei Minuten nach Mails auf demSmartphone zu sehen.(hag)LiteraturDie Alterskennzeichnung der USKberücksichtigt nach wie vor keinesuchterzeugenden Faktoren beiComputerspielen, weil diese "wissenschaftlichumstritten" seien.[1] Hartmut Gieselmann: Social Games machenmobil. c't Extra Soziale Netzwerke 2/12, S. 38[2] Thomas Feibel: Kinder, Internet & Pannen.c't 21/1 1,S. 126[3] Christoph Klimmt/Christopher Blake: Selbstwirksamkeitsmaschinen:Motivationsprozesseinteraktiver Unterhaltung. Unterhaltung inneuen Medien (7), Herbert von Halem-Verlag,2012, s. 48[4] Jeffrey Wimmer: Alles unter Kontrolle? ExzessiveNutzung von Unterhaltungsangeboten inneuen Medien. Unterhaltung in neuen Medien(7), Herbert von Halem-Verlag, 201 2, S. 397[S] EXIF- Exzessive Internetnutzung in Familien. Zusammenhängezwischen der exzessiven Computer-und Internetnutzung Jugendlicher unddem (medien-) erzieherischen Handeln in denFamilien, 201 2, Bundesministerium fü r Familie,Senioren, Frauen und Jugend[6] Claudia Lampert, Christiane Schwinge, RudolfKammerl, Lena Hirschhäuser: Computerspiele(n)in der Familie: Computerspielesozialisationvon Heranwachsenden unter Berücksichtigunggenderspezifischer Aspekte, 201 2,LfM-Dokumentation 47dc't 201 3, Heft 889


Report I NetzausbauUrs MansmannTelekoms vergessene KinderNicht jeder Kunde profitiert von einem NetzausbauWenn die Telekom in kleineren Ortschaften ihr Netz ausbaut und mehr Bandbreiteanbietet, ist das für die Einwohner ein freudiges Ereignis. Die Stimmung schlägtallerdings schnell um, wenn sie dann auf schnellere Anschlüsse warten müssen.Die Telekom investiert kräftigin ihr Netz. ln ländlichenGebieten verlegt sie kilometerlangeGlasfaserleitungen, um dieDSLAMs näher zu den Kundenzu bringen und damit die Bandbreiteder Anschlüsse zu erhöhen.Oft schießen Gemeindengrößere Beträge zu, um die Telekomoder andere Anbieter zumAusbau zu überreden.Die bayerische Gemeinde Hohenbrunnvor den Toren Münchensbeschloss Ende 201 1, dassdie Bürger schnellere DSL -Anschlüssemit 16 bis 50 MBit/s bekommensollen. ln vielen Ortsteilenwaren bestenfalls DSL-Iight­Anschlüsse mit 384 kBit/s bis2 MBit/s verfügbar. Auf die Ausschreibungerhielt sie vier Angebote.Als einziger Anbieter erklärtesich die Telekom bereit, allevier Ortsteile flächendeckend mitschnellen Anschlüssen zu versorgen.Für den nötigen Kabelverzweigerausbauinvestierte dieGemeinde rund 280000 Euro.Nach einem Jahr war der Ausbauerledigt und die Telekombegann, fü r ihre Leistungen zuwerben. Die Werber der Telekom,berichtet Gemeinderat AlfredRietzler, ließen durchblicken,dass man nur bei der Telekomabschließen könne. Werversuchte, von einem Telekom­Wettbewerber, etwa Tele2 oderVodafone, einen neuen, schnellenAnschluss zu bekommen,scheiterte tatsächlich.Der Gemeinderat beauftragtedie Verwaltung damit, der Sachenachzugehen. Die Telekom wiesin einer Stellungnahme alleSchuld von sich, man biete dieVorleistungen diskriminierungsfreian. So sieht es auch dieRechtslage vor.Anders liegt der Fall, wenn einKonkurrent der Telekom ausbaut.Regionalanbieter wie htp,Netcologne, M-Net oder EWE-Telinvestieren ebenfalls in eigeneNetze. Sie sind aber im Gegensatzzum immer noch marktbeherrschendenEx-Monopolistennicht verpflichtet, ihre Leitungenund Vermittlungsstellen an dieMitbewerber zu vermieten.Wir machten in Hohenbrunndie Probe aufs Exempel: ln derOnline-Verfügbarkeitsprüfu nggaben 1 &1 und Congstar grünesLicht, Tele2, 02 und Vodafonehingegen bedauerten, hier nichtliefern zu können oder boten nurgeringe Bandbreiten an. Ein Bestandskundevon Vodafone, derderzeit nur 1 MBit/s erhält, berichtete,dass Vodafone kein Upgradeanbot.Auf den ersten Blick sieht estatsächlich so aus, als ob dieTelekom sich einen ungerechtfertigtenVorteil verschaffe. Wirfragten bei den Anbietern nach,warum die Kunden dort keineschnellen Anschlüsse bestellenkönnen. Tele2 antwortete aufunsere Anfrage, man kaufe Vorleistungenausschließlich beiden Telekom-Konku rrenten ein,das könnten beispielsweise Vodafoneoder 02 sein. Diese investierenaber derzeit nur sehrwenig in den Festnetz-Ausbau.Ein Vodafone- und ein 02-Sprecher erklärten unabhängigvoneinander, dass man in Gebietenmit eigener Versorgunggrundsätzlich nur auf die eigenenLeistungen zurückg reifeund nicht auf die der Telekom.Natürlich ist es fü r die Unternehmengünstiger, einen eigenenPort zu verkaufen, der ansonstenungenutzt herumstünde,statt ein Telekom-Produkt anzumieten,für das ein monatlichesEntgelt fällig wird.InformationsvorsprungAuch wenn die Telekom die Informationenüber einen Ausbau andie Konkurrenten zügig weitergibt,hat das Unternehmen aberdoch einen lnformationsvorsprung,den es auch nutzt. 1 & 1beispielsweise prüft deswegenturnusmäßig für die Anschl üsseihrer Kunden, ob sich durch einenNetzausbau neue Optionen ergeben,und informiert die Kunden,falls das der Fall ist. Die Telekomhingegen kann in jedem Ausbaugebieteine maßgeschneiderteWerbekampagne planen undzum richtigen Zeitpunkt starten.Eine automatische und zeitnaheUmstellung auf mehr Bandbreitegibt es nur fü r Telekom­Kunden. Wer bei einem anderenAnbieter in einem Ausbaugebietmehr Bandbreite haben will,muss das eigens beauftragen -und unter Umständen sogareinen neuen Vertrag mit Mindestlaufzeitabschließen. Bei 1 &1erfolgt die Umstellung auf 16MBit/s innerhalb einiger Monateautomatisch, aber nur für Kunden,die sowieso schon eine Vorleistungder Telekom beziehen.Wer nicht weiß, welcher Gruppeer angehört, sollte die Hotlinebefragen, welche Optionen zurVerfügung stehen.Der richtige Adressat fü r Aufträgeund Fragen ist immer derAnbieter, bei dem man unterVertrag ist. Dem sollte man mitteilen,wie das Telekom-Angebotgenau aussieht, und um Prüfungbitten, ob man nicht ähnlicheLeistungen erhalten kann.Will oder kann der jetzige Anbieterkeinen schnelleren Anschlussliefern, bleibt dem betroffenenKunden nur die fristgerechteKündigung und derWechsel zu einem Mitbewerber,der die gewünschte Leistungliefert. Lange Vertragslaufzeitenwerden in solchen Fällen allerdingshäufig zum Bumerangund verhindern einen schnellenWechsel. Dass es bei der Konkurrenzplötzlich mehr Bandbreitegibt, ist keine hinreichendeBegründung für eine außerordentlicheKündigung.Wer nicht warten möchte,kann versuchen, den Vertraggegen die Zahlung einer Ablösevorzeitig zu beenden. Grundsätzlichist es auch möglich, sicheinen zusätzlichen, schnellerenAnschluss legen zu lassen, sofernsich noch ein freies Adernpaarin der Wohnung findenlässt. Dann allerdings fallen doppelteZahlungen an. Und dasklappt nicht immer, denn TK-Anbieternehmen diesen zusätzlichenAufwand nur sehr ungernauf sich.(uma)Durch die Zuführung per Glasfaser zu einem Kabelverzweiger (KVz) und den Ausbaueines DSLAM dort wird die Bandbreite im Randbereich der bisherigen Versorgung starkerhöht und das Versorgungsgebiet vergrößert.- Kupferkabel- Glasfa serkabel90 c't 2013, Heft 8


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Tablets sind Fenster. Beimeinen ist der Rahmen schwarz,beim anderen weiß, mal ist dasGehäuse aus Alu, mal aus Plastik.Aber irgendwie sind sich alleziemlich gleich, und auch das Innenlebender meisten High-End­Geräte mit Android, iOS undWindows unterscheidet sich mitjeder Generation weniger.Deshalb zählt bei Tablets vorallem, was man durch die Glasscheibezu sehen bekommt:Filme, Bücher, Musik, Apps. Wenndie richtigen Inhalte fehlen, dannmacht ein Tablet keinen Spaß: einFenster ohne Aussicht.Hier sind die Unterschiede zwischenden drei PlattformbetreibernApple, Google und Microsoftgroß: Nicht nur bei Qualitätund Quantität der Apps, sondernnoch mehr bei Medien wie Filmen,Büchern und Musik. BeimTablet-Kauf entscheidet man sichmit Android, iOS und Windowsauch für ein Ökosystem an Inhalten- und kann diese in der Regelnach dem Kauf nicht zu einer anderenPlattform mitnehmen.Lockvogel inhalteApple, Google und Microsoftwissen, dass sie nur mit dem passendenContent Nutzer auf ihreTablet-Plattformen locken können.Deshalb bauen sie ihr Angebotständig aus. Apple hat erstfür sein iPhone, dann für seiniPad im iTunes Store ein komfortablesShopsystem aufgebaut,peu a peu wächst es. Über 5000Magazine und Tageszeitungen,45 000 Filme und 26 MillionenSongs stehen in den virtuellenRegalen von iTunes, ein großerTeil davon auch im deutschenStore.Dem strebt Google nach: DerPlay Store führt inzwischenebenfalls Tausende Filme, MillionenMusikstücke und Bücher,und dank App-Shop trudelnlangsam, aber stetig auch Zeitungenund Magazine auf denAndroid-Tablets ein. Tablet-NeulingMicrosoft steht dagegenganz am Anfang. Ein halbes Jahrnach dem Startschuss für Windows8 und der Tablet-VarianteWindows RT gibt es aber keineAusreden mehr: Die Plattformmuss auch Inhalte bieten. Zumindestbei Musik und Filmenkann Microsoft auf die Vorarbeitmit Zune, Xbox und WindowsPhone zurückgreifen: Im XboxShop, den man auf Tablets mitWindows 8 und Windows RT erreicht,gibt es auch einiges anVideos und Musik.Komfort imgoldenen KäfigWer beim Content-Kauf auf diebestehende Shop-lnfrastrukturder Hersteller zurückgreift, hatwenig Sorgen bei der Verwaltungder Inhalte. Ist auf demTablet erst einmal ein Nutzerkontoangemeldet, lädt mankostenlose Daten aus den Shopsper Fingertipp, für Bezahlinhaltehinterlegt man seine Zahlungsinformationenzentral. Bei iTunesdürfen das Kreditkarten undüber Click & Buy auch Girokontensein. Auch kann man Guthabenmit iTunes-Gutscheinkartenvon der Tan kstelle auf deniTunes-Account übertragen, wasAndroid- und Windows-Nutzervermissen. Unter Android klapptder Einkauf per Kreditkarte, zusätzlichkann man mit UMTS-fähigenGeräten bei 02, Vodafoneund Telekom auch per Mobilfunkrechnungzahlen. Geschenkkartenhat Google jüngst in einigeneuropäischen Ländern aufden Markt gebracht, Deutschlanddürfte in Kürze folgen.Microsoft akzeptiert Kreditkarteoder Paypal.Je nach Typ erscheinen dieMedien in der Liste der gekauftenArtikel, aus der man sie aufsein Tablet lädt. Steigt man aufein neues Gerät mit demselbenBetriebssystem um, hat man somit wenigen Schritten seine Bibliothekwieder zusammengestellt.Bei Apple funktioniert dasmit Büchern, Musik und Apps,bei Google außerdem mit Videos.Microsoft listet erworbeneMusik und Videos auf jedemGerät auf. Bei Google lassen sichdie Medien auch vom PC aus inder Cloud abrufen und abspielen.Wer seine Kids gelegentlich ansTablet lassen will, fühlt sich beiApple am wohlsten. Für alle Inhalte,die man bei iTunes kostenlosDas richtige TabletApps: App Store, WindowsStore und Play Store S. 96Android-Tab Iets:Große VielfaltApple-Tablets:iPad vs. iPad miniWindows-Tablets:Windows 8 vs. RTs. 102s. 104s. 106c't 2013, Heft 8


Report I Tablets: MedienagebotTtM20/a0... a-,.. R ...... ... n.. • Mine o.IQ(Oel. •.ModeA R.E.'ol'ilbllog w ...KC fWIIII Wooo:tW Soi\(M!r,if-.J,....,. lDie größte Auswahl gibts bei Apple: Im iTunes Store findensich auch TV-Serien, Magazine, Zeitschriften und Hörbücher.Im Play Store bietet Google außer Apps auchMusik, Filme und Bücher an.Store""""' '"'Blickpunkt Surface·Auswahl >Microsofts Content-Welt ist zweigeteilt:Im Windows Shop gibts Apps •.•... Musik und Videos bündelt das Unternehmenaber in seinem X box Shop.oder kostenpflichtig lädt, kannman einen detaillierten Filter setzen,der beispielsweise die Altersfreigabenbei Filmen berücksichtigtund wahlweise Musik mit anstößigenInhalten sperrt. Das giltsowohl beim Kauf als auch beimAbspielen. Google blendet zwarnach einem eigenen Filtersystemanstößige Apps im Store aus,nicht aber Medieninhalte.Der Komfort der Shops gehtmit einigen schmerzlichen Einschränkungeneinher. Bei Microsoftsind Medien auf fünf Gerätebeschränkt. Bei Apple darf mansie auf beliebig vielen iOS-Gerätenbenutzen, aber nur auf zehnper iCioud synchronisieren undnur mit bis zu fünf PCs herunterladen.Auch Google schränkt dieSynchronisation übers Web aufbis zu zehn Mobilgeräte ein,Filme darf man auf maximal fünfGeräte (PCs oder Mobilgeräte)herunterladen. Filme sind aufallen drei Plattformen ebensomit einem proprietären Kopierschutzversehen wie der Großteilder E-Books. Wer sich bei Appleein E-Book kauft, kann es nur aufiOS-Geräten lesen, Videos ausdem Play Store laufen nur unterAndroid oder im Web-Browser.Allein bei Musik ist man freier:Bei Google lassen sich gekaufteSongs bis zu zweimal aus demCloud-Speicher Google Music alsMP3 herunterladen, bei Microsoftund Apple beliebig oft.Viel hilft nicht vielMillionen. Songs und TausendeFilme bringen nichts, wenn nichtdie dabei sind, die man habenmöchte. Deshalb haben wir dieShops untersucht und Warenkörbeaus jeweils 50 Titeln zusammengestellt.Für jeden Medientypflossen dazu aktuelleBestseller, erfolgreiche Titel dervergangenen Jahrzehnte undNutzer-Charts ein. Dazu kamennoch redaktionell aufbereiteteToplisten und ein kleines Sortimentan Lieblings-Filmen,-Alben und -Büchern der c't­Redakteure. Eine detaillierte Auflistungder Inhalte und der Ergebnissehaben wir unter demc't-Link zusammengestellt.Berücksichtigt haben wirdabei die größten drei Tablet­Plattformen und ihr Ökosystem:Android mitsamt Google PlayStore, iOS und iTunes sowie MicrosoftWindows und dessen integrierteShops für Apps undMedien. Dazu kommen Apps wieAmazon Kindie oder Spotify, diesich sehr einfach in die Plattformintegrieren lassen. Windowsnimmt einen Sonderfall ein: Gerätemit der Tablet-VersionWindows RT kommen in derTouch-optimierten Kacheloberflächenur an solche Shops, dieMicrosoft gleich mitliefert oderdie man per App nachrüstenkann. Genau diese sind für Auswertungund die Diagramme berücksichtigtworden. Tablets mitWindows 8 können sich zusätzlichder ganz normalen Desktop­Anwendungen für Windows bedienen:Beispielsweise bekommtman auch iTunes auf sein Windows-8-Gerät,ebenso GoogleMusic und hier gar nicht aufgeführte Dienste wie Maxdome.MusikFast alles, was es auf CD gibt,führt auch der iTunes Store: Ausunserer Stichprobe von 50 Albenhatte er als einziger Shop alle50 im Programm, darunter auchunbekanntere Bands von kleinerenLabels. Doch nicht nur diesemachen den Unterschied zu AndroidsPlay Store (44) und XboxMusic unter Windows (39) aus:Die in vielen Toplisten geführtenAlben der Beatles beispielsweisesind derzeit digital exklusiv beiApple zu haben.Dennoch muss man sich überdiesen Nachteil nicht allzu sehrgrämen. Die Player von allenPlattformen mixen ohne MurrenKauf-Musik aus dem eigenenStore mit händisch eingepflegtemMaterial. Insofern kann mansich auch als Android- oderMicrosoft-Nutzer bei iTunes oderden zahlreichen Alternativeneindecken und muss sein Tabletdann eben über den Umweg PCversorgen. Bei Windows-8-Tabletsgeht das sogar direkt, weilsich darauf iTunes installierenlässt.iTunes ist allerdings amteuersten: Die Alben unsererStichprobe, die es in allen dreiShops gibt, kosten in iTunes imSchnitt 9,89, in Xbox Music 9,80und im Play Store 8,04 Euro.Eine Musik-Fiatrate gibt esderzeit nur im Xbox Shop, siec't 2013, Heft 893


Report I Ta biet: Medienangebotkostet 10 Euro im Monat. DieDienste von Spotify, Simfy undNapster schließen diese Lückefür einen vergleichbaren Preisauf Android und iOS und bietenmit um die 40 Alben aus unsererStichprobe in etwa dasselbe Angebotwie der Google Play Store.Filme und SerienAuch bei Filmen und Serien hatiTunes klar die Nase vorn. 33Titel aus unserer Stichprobekann man auf iOS-Geräten kaufen,29 davon ließen sich füreinen Preis zwischen 3 und 4Euro außerdem ausleihen. Diemeisten gibt es in SD-Qualiät,viele für einen Aufschlag auch inHD, teilweise sogar in Full HD(1 080p). Bei einigen sind engli-Verfügbarkeit E-Books50 aktuelle und ältere WerkeGoogle Play (Android)iTunes Store (iOS)Microsoft Shop (Wrndows)AlternatiVe Kindie (Android, iOS, Windows)ebook.de (Android, iOS)Alle Sh kombiniertAndroidiOSWindows RTsehe Tonspur und Untertiteldabei, aber gerade bei älterenFilmen liefern die Anbieter andersals bei DVDs meist nur diedeutsche Tonspur mit.ln Xbox Movies gibt es immerhinnoch 22 der 50 Videos, 15davon auch als Leihvideo; hierwählt man ebenfalls in vielenFällen zwischen SD und teureremHD. Wenige Filme gibt esauch mit der Original-Tonspur,beim Kauf muss man sich aberzwischen den beiden Sprachenentscheiden. Windows-8-Tabletskönnen sich zumindest auf dernicht Touch-optimierten Oberflächeüber die Windows-Versionvon iTunes mit Filmen eindecken,allerdings nur in maximal720p-Qualität - Fuii-HD-Contentgibt es nur fürs iPad.15454545454546Weit abgeschlagen dahinterkommt Google: Nur 11 Titel sindim Play Store verfügbar. Auchhier kann man teilweise leihenund wählt in der Regel zwischenSD und HD, Filme mit englischenTonspuren fa nden wir im Storekeine.Am stärksten macht sich derApple-Vorsprung bei TV-Serienbemerkbar. Nur bei iTunes bekommtman ein umfassendesAngebot (40 aus 50 Titeln). beiWindows sind es deutlich weniger(13) und bei Android gibt eskeine einzige. Und nur in iTunesgibt es Serien in der Regel inDeutsch und Englisch, und fastimmer sind anders als bei Windowsauch alle Staffeln verfügbar.Bei den Preisen von Filmenund Serien unterscheiden sichdie drei Plattformen kaum, wennes auch gelegentlich Sonderangebotegibt.Bücher und MagazineE-Books nehmen eine Sonderrolleein. An sich sind die Unterschiededer Ökosysteme auchhier gewaltig: Microsoft führt inseinem Shop gar keine E-Books,Google nur eine kleine Auswahl(15) und iTunes kommt auf 90Prozent der Stichprobe (45).Diese Einschränkung lässt sichaber leicht überwinden, denndie E-Books des größten AnbietersAmazon bekommt manüber die Kindle-App auf allenPlattformen. Wer lieber das beideutschen Shops gebräuchlicheEpub mit Adobe DRM verwendet,installiert unter Android undiOS einfach die passenden Appsvon ebook.de oder Pubbles. DieDrittanbieter-Apps haben denNachteil, dass sie abseits desTablet-Nutzerkontos separat eingerichtetwerden müssen, aberden Vorteil, dass die Inhalte inmehr oder minder plattformunabhängigenFormaten gespeichertsind: Bei Kindie gekaufteBücher kann man auch mitiPad, Android- und Windows­Tablet synchronisieren.Bleiben noch Zeitungen undMagazine: Immerhin 60 Prozentder Stichprobe gibt es bei iTunesfürs iPad, 30 aus 50 Titeln. Darunterfallen überregionale Zeitungenund Regionalblätter ebensowie Politik-Magazine und seichtereKost. Apple führt dazu eineln allen Medienkategorien hat der iTunes Store die Nase vorn.Bei einigen lässt sich das Defizit aber mit Apps von anderen Anbieternausgleichen, zum Beispiel für E-Books mit der Kindle-App.Verfügbarkeit PeriodikaVerfügbarkeit Musik-Alben50 Zeitungen und MagazineSliGoogle Play (Android)iTunes Store (iOS)Microsoft Shop (Windows) • 2AlternatiVe ShiKiosk (Android, iOS)Kindie (Android, iOS, Windows) - 6pubbles (Android, iOS) 10Zinio (Android, iOS) . 2Alle Sh kombiniertAndroidiOSWindows RT - 7161730354050 aktuelle und ältere TitelGoogle Play (Android)iTunes Store (iOS)Xbox (Windows) 39Altiiitive Amazon MP3 (Android)43Stmmi!!t·DieiiSttNapster (Android, iOS) 39Simfy (Android, iOS)Spotify (Android, iOS)42und Stmmi!lt kombiniertAndroid44iOSWindows RT 3943435050Verfügbarkeit VideosSO aktuelle und ältere Titel; Kauf, Leihe oder 5treaming511iTunes Store (iOS)Xbox (Windows)22StmmDienste -------------Whatchever (Android, iOS) - 4Lovefilm (iOS)- SS und Stmmi!l9::k:::om::;bii:l:n:-.:lert----.Android 14iOS----·35Windows RT-- 33Verfügbarkeit TV-Serien50 aktuelle und ältere Titel; Kauf oder 5treamingGoogle Play (Android)iT unes Store (iOS)Xbox (Windows)13Stmming·DiensteWhatchever (Android, iOS) - 9Lovefilm (iOS) • 2Shi uiid Stmming kombiniertAndroid - 9iOSWindows RT--- 13-- 40-- 4094c't 2013, Heft 8


Report I Tablets: Medienangebotextra Kiosk-App, in der die Blätterals aufbereitete Digitalausgabenliegen. Einige verkaufen ihreHefte auch in eigenen Apps undbieten multimedial erweiterteKost, c't und Wired beispielsweise.Im Play Store bekommt manmit 16 nur etwas mehr als dieHälfte, und fast immer sind eshier in Apps gekippte PDFs. ImWindows Shop fa nden wir garnur zwei, die Süddeutsche undden Spiegel.ln Android und iOS lassen sicheine ganze Reihe an Medienüber die Kiosk-Apps von Pubbles,Zinio und iKiosk ergänzen.Kombiniert man ihr Zeitschriftenangebotmit dem der jeweiligenPlattformen, so kommt Androidauf 35 und iOS auf 40.Wie bei den Filmen haben dieHersteller ihr Leseangebot eingezäunt:Apple, Android undAmazon verwenden für das Grosder Kaufbücher jeweils einenanderen proprietären Kopierschutz,sodass man für ewig andem Aribieter angekettet bleibt,wenn man nicht den Kopierschutzentfernen möchte. Googlebietet immerhin für viele Kaufbücheran, sie als Epub oder PDFmit Adobe DRM herunterzuladen,sodass man sie auch aufkompatiblen Lesegeräten lesenkann.FazitEindeutiges Ergebnis in punctoMedienangebot ln allen Bereichengewinnt Apples iPad mitder besten Versorgung durchiTunes. Wer mit seinem Tabletgekaufte Medien liest, schautund hört, den erwartet hier dergrößte Komfort. An einigen Stellenkönnen die anderen Plattformendas zumindest durch dieApps von Dritten wettmachen:über Kindle, iKiosk und Pubblesist ausreichend Lesestoff auchauf Android-Tablets und Windowsverfügbar. Und Musik bekommtman MP3 sei Dank zumindestper Umweg PC ohneProbleme auf alle Tab Iets.Android hat aber aufgeholt:Der Shop-Komfort ist mittlerweilefast genauso hoch, das Angebotaber nur an einigen Stellenvergleichbar. Der Tablet-NeulingWindows RT hat es nach einemhalben Jahr noch nicht einmalansatzweise geschafft, auf Augenhöhezu kommen. Nur aufTablets mit dem " echten " Windows8 bekommt man einen interessantenKompromiss hin: Aufder Touch-optimierten Tablet­Oberfläche bleibt man zwar aufein kleines Sortiment eingeschränkt,doch auf der Desktop­Oberfläche kann man mit iTunesaufstocken, das sich zumindestmit einer angedockten Tastaturund Maus gut bedienen lässt.Eines haben alle drei Plattformengemein: Sie sind gründlicheingezäunt. Egal ob Android,iOS oder Windows, wer im integriertenShopsystem einkauft,bindet sich nachhaltig an dieHersteller.(acb)www.ct.de/1308092Ökosysteme im VergleichAndroid Play StoreiOS iTunes StoreWindows / Xbox StoreRückgaberecht bei MedienCloud-SpeicherCloud-Viewergekaufte Artikel einsehengekaufte Artikel erneut herunterladenmehrere Konten führenlokale SynchronisierungKinderschutzKreditkarte, je nach Anbieter auch perMobilfunkrechnungBücher, Musik, VideosBücher, Musik, Videoso/ (Bücher, Videos, Musik 1)o/ (Bücher, Videos, Musik 1)o/- (teilweise über Zusatz-Software)Kreditkarte, clickandbuy,Prepaid-KartenBücher, Musiko/ (Bücher, Musik)o/ (Bücher, Musik)..;2o/ (ilunes)Kindersicherung anhand von Altersangabenoder anstößigen InhaltenKreditkarte, Paypalo/ (Videos, Musik)o/ (Videos, Musik)o/o/FormateHörprobenNutzungseinschränkungenbesondere Diensteo/ (über Zusatz-App)MP3o/nur zweimal je Album als MP3herunterladenGoogle Music speichert auch nicht gekaufteSongs zur Synchronisierung mitverschiedenen Geräten abo/ (über Zusatz-App)M4Ao/max. 5 PCs, beliebig viele iOS-Geräte;Download als M4Ailunes Match (25 Euro im Jahr), dasauch nichtgekaufte Songs in der Cloudin hoher Qualität speichertMP3o/Download als MP3Flatrate (Xbox Music Pass,10 Euro im Monato/o/Serieno/o/FormateAusleiheOriginalversion I Untertitelbesondere DiensteLiSiiiZeitungen/MagazineBücherNutzungseinschränkungenFormateSO und 720po/- I -o/ (über Apps)o/keineproprietär (Down Ioad: Epub, PDF)proprietär (Down Ioad: Adobe DRM)SO, 720p und 1080po/teilweise I teilweiseStaffelpässe für Serieno/o/keineEpub, PDFAppleSO und 720po/teilweise I teilweiseStaffelpässe für Serieno/ (über Apps)'-keineo/o/-.1 vornanden- mcht vornandenc't 2013, Heft 895


... ISelbst das billigste Ramsch-Tablet mit Androidwird im Supermarkt-Prospekt mitdem Hinweis angepriesen: .,Zugriff auf GooglePlay mit Hunderttausenden von Apps " .Das ist natürlich übertrieben. Ein Teil der fürGoogles Betriebssystem verfügbaren mehrals 700 000 Apps verweigert die InstallationaufTablets, weil sie nur für Smartphones entwickeltwurden.Andere Android-Apps wiederum machenmit einem großen Display nicht wirklichSpaß. Sie laufen zwar grundsätzlich auf Tablets,nutzen aber die zur Verfügung stehendeFläche nicht aus. Beispiele hierfür sind der OBNavigator der Deutschen Bahn, die eBayunddie Facebook-Apps. Wie viele Apps sichfür Android-Tablets eignen, lässt sich dahernicht quantifizieren.Google präsentiert Nutzern mit Tablets imPlay Store .,Unsere Auswahl für Tablets " ,doch das ist eher ein buntes Sammelsuriumdenn eine systematisch aufbereitete Übersichtan geeigneten Apps. Eine sortierteÜbersicht für den Einstieg präsentiert unserArtikel [1]. Der Web-Dienst (mit eigener App)Tablified listet, täglich aktualisiert und kategorisiert,Hunderte von Apps für Tablets(siehe c't-Link).Jo Bager, Christian WölbertZum Appell!App-Vielfalt und -Qualität für Tablets im Verg leichOhne gute Apps nutzt das schönste und leistungsfähigste Tablet wenig.Beim App-Angebot für Tablets gibt es immer noch große Unterschiedezwischen Play Store, App Store und Windows Store - ein Marktvergleich.Unübersichtliches AndroidistanDie Ursache für die Unübersichtlichkeit unterAndroid liegt darin, dass Entwickler dort einfachden schwierigsten Job haben: Sie müssenfür eine extrem große Bandbreite vonAuflösungen programmieren, angefangenbei den kleinsten Telefonen mit 240 x 320 Pixelnbis hin zu den größten Tablets mit Fuii­HD-Auflösung (1920 x 1 080). Manche behelfensich, indem sie mehrere Versionen ihrerApps in den Play Store stellen; die Tablet­Version erkennt man dann am Zusatz HO.Vom beliebten Spiel Angry Birds Space gibtes zum Beispiel zwei Versionen.Ähnlich unübersichtlich ist die Situationbei den Betriebssystem-Versionen: Die Geräte-Herstellerkommen oft nicht nach, System-Updateszu entwickeln. Daher gibt esbereits eine riesige Anzahl an Altgeräten mitAndroid 2.x, die wohl nie auf ein 4.x-Releaseaktualisiert werden - und so auch nie mitApps in Berührung kommen, die nur für dasneueste Android entwickelt werden.Kaum ein Entwickler leistet es sich noch,eine App nur für iOS und nicht für Android zuentwickeln. Die schiere Masse an Android-Gerätenmacht die Plattform mittlerweile grundsätzlichsogar wichtiger als iOS, auch wennAndroid iOS bei den Tablet-Verkäufen frühestensin diesem Jahr überholen wird. Von den20 aktuell beliebtesten iPad-Spielen beispielsweise(1 0 kostenlose, 10 kostenpflichtige) fandenwir in Googles Play Store 16 wieder.Aber auch in den anderen Software-Kategorien- soziale Netze, Office, Nachrichten,Multimedia et cetera - steht für den Kundeneine große Auswahl an Apps bereit. Mit OfficeSuitePro HO, QuickOffice Pro HO, DocumentsToGo,TextMaker Mobile, Smart Office,Google Docs und Kingsoft Office hat er96c't 2013, Heft 8


Report I Tablets: App-Auswahl-• Ctwhtmn ...,_ Oni., .. Kontat• 1 1 +D •- .1• ' Q III -•:. - --,D -·D -·-Das Positivbeispiel: Skype bietet übersichtliche, Touch-taugliche Apps für das iPad, Android-Tabletsund Windows-Tablets.sogar mehr Office-Suiten zur Auswahl alsunter iOS.Ganz offensichtlich ist Android auch unterden Entwicklern von Malware derzeit das beliebtesteMobilbetriebssystem. 96 Prozentder in einem aktuellen Report des Sicherheitssoftware-HerstellersF-Secure gefundenenMalware-Familien richteten sich gegenAndroid. Solche Schädlinge finden sich inaller Regel nicht im Play Store, sondern beiDrittanbietern oder auf Entwicklerseiten.Daher sind Android-Nutzer gut beraten, zuerwägen, wo sie ihre Apps herunterladenund welche Rechte sie ihnen einräumen.Gestrenge ApfelweitUnter iOS müssen Entwickler ihre Apps nuran zwei verschiedene Tablet-Auflösungenanpassen; bis auf die erste iPad-Generationsind alle Geräte mit dem neuesten BetriebssystemiOS 6 versorgt. Entsprechend ist dasAngebot an Apps unter iOS wesentlich besserstrukturiert als bei Android. Der AppStore nimmt eine ganz klare Abgrenzungzwischen iPad- und iPhone-Apps vor. UndNutzern des iPad 1 passiert es immer nocheher selten, dass eine App sich nicht installierenlässt, weil sie iOS 6 voraussetzt.Fast in allen Kategorien gibt es unter iOSeine sehr viel größere Auswahl an Apps alsfür alle anderen Systeme. Beliebte Android­Anwendungen gibt es in aller Regel auchfür iOS. Von den 20 beliebtesten Android­Spielen etwa stehen 19 auch im Apple­Store. Die Webseite Makeuseof.com führteine regelmäßig aktualisierte Best-of-Listevon Apps aller Art.Besonders ausgeprägt ist der Vorsprungbei den Kreativ-Apps. Neben Apple-eigenenTiteln wie iPhoto, iMovies und GarageBandgibt es eine riesige Auswahl von Apps für dasTexten, Zeichnen, den Entwurf von Webseitenund die Veröffentlichung. Unter [2] findetsich zum Beispiel eine Liste mit 80 iOS-Texteditorenfü r alle erdenklichen Zwecke.Mehr Auswahl bei Android gibt es, wennApple bestimmte Apps prinzipbedingt nichtzulässt. Audio-Piayer für lokale Medien etwabedeutet für Apple: Die von Apple vorinstallierteApp. Android hat zwar auch einen eingebautenPlayer, macht aber die Audiodatenbankexternen Apps zugänglich, was dazugeführt hat, dass es eine große Auswahl vonAudioplayern aller Couleur für Android gibt.Unter iOS wird man ebenfalls keinenBrowser finden, der nicht auf der RenderingIa BAHN- --- -' -- -· - - -·-.J- - -- J_ ........u- "_ ,_Wahlen S. - VertMndung--.....- -- _ _ ,u =... ::::: : :; ...u =... ::: : :: ...u =... :::: : ;: ...· =* :::: : ;; ... · .:-···-Auf dem iPad nutzt der OB Navigator den vorhandenen Platz gut, auf Android-Tablets schlecht.Eine Version für Windows gibt es noch nicht, sodass man auf den Browser ausweichen muss.


Report I Tablets: App-AuswahlApps für wichtige Nutzungsszenarien im Überblickh1t .. ........ Jrn• ..,,."j,., >P


Report I Tablets: App-Auswahl\ .rI•----------· -Chrome auf einem iPad\. 'Apple Maps auf einem iPad---16......GG2.. ____ .. __t =:=- ---., -----·­r- · ------, , _____ _


Report I Tablets: App-AuswahlZum ArbeitenZum SpielenZum ZeichnenAls das iPad herauskam, fand ich es so faszinierend,dass ich unterwegs damit arbeitenwollte: Texte schreiben, mailen, CMSbefüllen, Tabellen bauen -alles gleichzeitig.Schon auf der ersten Messe erwies essich in Zusammenarbeit mit Apples Bluetooth-Keyboardaber als umständlicher alsein Notebook. Vor allem die mechanischeZweiteilung war mühsam, was inzwischenaber durch Konstruktionen mit Aufstellerwie die Logitech-Tastatur gelöst ist. AlsNachteil bleiben das umständliche Multitaskingund dass ich mir für jeden etabliertenWorkflow eine Alternative zurechttriekelnmuss. Nun liegt das iPad in derEcke, weil es seit iOS 5 unbrauchbar langsamgeworden ist.Ein Android-Tablet habe ich mir wegenähnlicher Nachteile gar nicht gekauft.Okay, die Asus-Transformer lösen das Ansteckeneiner Tastatur verlockend. Auchunterstützt Android Multitasking und Peripheriebesser. Der Hauptnachteil bleibendie fu nktionsarmen Apps.Und dann kam Windows RT. Doch dasZiel, Tablet und Produktivmaschine ineinem zu sein, verfehlen die Geräte, dennMicrosoft Office reicht mir nicht und attraktiveTablet-Apps fehlen. Die Tabletsmit Windows 8 und Atom-Prozessor unterstützenzwar alle Windows-Anwendungen,doch deren Netbook-Performancereicht für meine Ansprüche nicht.Das Surface Pro krankt an Details. DasTouchpad der Klapptastatur ist winzig,das Display klein, der Stift schlecht kalibriert.Der eingebaute Aufsteller erlaubtnur einen zu steilen AufstellwinkeL Hingegensind Gewicht und Lüfterlautstärkeim Vergleich zum Notebook in Ordnung.So bleibe ich beim 1 3-Zoii-Notebook. DessenPfund Mehrgewicht gegenüber denTablets nehme ich beim Arbeiten lieber inKauf als die schlechteren Tablet-Apps.Windows 8 auf einem schnellen Tabletkönnte meine perfekte Lösung sein, dasSurface Pro ist es nicht - da geht noch was.(Jörg Wirtgen)Das iPad hat meine Spielkonsole und meinenGaming-PC ersetzt. Ich spiele seitüber 20 Jahren Videospiele und liebte eigentlichimmer Titel mit aufwendigerGrafik. Dennoch spielte ich auf dem iPaderst mal Sudoko, Brettspiele und Wimmelbilder.Das iPad 4 mit 10 Zoll ist ideal, um denÜberblick übers Spielfeld zu behalten, dasknackscharfe Display lässt kein Detail vonSuchbildern und Spielsteinen aus. Bei dengemächlichen Spielen landet es auf demTisch oder den Beinen, denn bei übereinem halben Kilo Gewicht wird der Armschnell lahm.Bei Action- und Rennspielen, meiner eigentlichenLeidenschaft, ist ans Ablegennicht zu denken, da man das Tablet wieein Lenkrad dreht oder in beiden Händenhält, um an die Schaltflächen heranzukommen.Nach wenigen Runden mussich wegen des Gewichts eine Zwangspauseeinlegen, meist dann, wenn es amspannendsten ist.Meine Erfüllung fand ich deswegen beiden leichten 7-Zoii-Tablets. Wegen desreichhaltigen Spieleangebots blieb ichbei Apple und legte mir das iPad mini zu.Es liegt fast so gut in der Hand wie meinebetagte Sony PSP und man erreicht alleangezeigten Schaltflächen problemlosmit den Daumen.Die mechanischen Tasten der portablenPlaystation vermisse ich dennoch. BeiSpielen wie Fifa mit mehr als zwei Tastenfür jede Hand tippe ich nach wochenlangerÜbung auf dem Tablet immer nochdaneben.Bei den 1 0-Zoii-Tablets passiert mir dasweit öfter als bei den 7-Zöllern, da die Bedienelementenoch weiter weg vom Fokusbereichmeiner Augen liegen. Zwarkann man auch Gamepads an die Tabletsanschließen, die funktionieren aber nurmit den wenigsten Spielen. Das Bild perAirplay auf den Fernseher zu werfen, kannman meist auch vergessen.(Hannes A. Czerulla)Auf den ersten Blick sieht jedes Tablet fürGrafiker sehr verheißungsvoll aus. Einelektronisches Mal- und Skizzenbuch zumMitnehmen, dem nie die Seiten ausgehen-Nirwana.Bei Tablets mit rein kapazitiven Displayswie dem iPad macht sich jedoch baldErnüchterung breit. Die Fingerkuppe istzu groß und ungenau, um damit Übergängezu verfeinern oder Konturen nachzuzeichnen.Zwar gibt es jede MengeTablet-Stifte, die aber prinzipbedingtmeist in einem mindestens sechs Millimeterdicken Knubbel münden, wieWachsmalkreide für Vorschulkinder.Besonders für das iPad gibt es viele praktischeGrafik-Apps, aber keine zufriedenstellendenEingabegeräte (c't 7/1 3, S. 1 30).Skizzen und Farbstudien sind schnell dahingeworfen.Zur Ausarbeitung digitalerGemälde braucht man aber eine ruhigeHand und Engelsgeduld.Wer auf schnelle, ansehnliche ErgebnisseWert legt, wird eher mit dem SamsungGalaxy Note 10.1 glücklich. Der Hybrid­Digitizer des Tablets erkennt sowohl Fingerkuppenals auch Eingaben mit einemdruckempfindlichen Spezialstift. Der mitgelieferteStummel fällt etwas kurz aus;Samsungs Ersatzstift ET-S200EBE für circa20 Euro macht einen enormen Unterschied.Adobes Photoshop Touch zurBildbearbeitung ist beim Galaxy Note 10.1inklusive; das Zeichenprogramm Sketch­Book Pro (knapp 4 Euro) erfüllt die meistenAnsprüche.Hybridtablets mit Windows 8 haben denVorteil, dass darauf nicht nur Apps laufen,sondern ·auch echte Desktop-Grafikschwergewichte.Die bisher verfügbarenGeräte haben allerdings das Manko, dassausgerechnet Pa inter und Photoshop aufgrundvon Kompatibilitätsproblemenvom Stift keine Druckstufen abbekommen.Man muss also auch hier ausweichen,beispielsweise auf SketchBookPro 6 (ca. 70 Euro) oder ArtRage 4 (ca.50 US-Dollar). (Gerald Himmelein)100c't 201 3, Heft 8


Report I Tab Iets: App-Auswahl*- py""""'''"""". . ..Die Android-Appvon eBay (links)ist für Smartphonesgedachtund verschwendetaufTabletsviel Platz. Aufdem iPad und aufWindows-Tabletssieht man mehr._ ,.. _.---__ ..._---··._ _er .. __ .,....II -- -Auch die Android­App von Facebock(links) nutztgroße Displaysnoch nichtgewinnbringend.Unter Windows 8/RT übernimmt Microsofts"Kontakte"-Appdie wichtigstenFacebook­Funktionen.droid- und iPad-Spielen fanden wir im WindowsStore nur jeweils drei.Unter Windows RT lassen sich keine Windows-8-Anwendungennutzen, nur ein aufWord, Excel und PowerPoint abgespecktesOffice in der Home & Student Edition. UnterWindows 8 laufen alle klassischen Windows­Anwendungen, aber nur wenige sind wirklichTouch-tauglich.Offene ZukunftGoogle, Apple und Microsoft versuchen, dasApp-Ökosystem ihrer Geräteweiten mit eigenenStores zu kontrollieren. Aber die Mauernbekommen Risse. Entwickler wollen nichtmehr für jede der Plattformen eine eigene,native Anwendung entwickeln. Deshalb rea-Iisieren sie immer größere Teile ihrer Appsmit Web-Techniken im Browser, sodass sieauf allen Plattformen laufen. Die nativenTeile der Apps beschränken sich häufig nurnoch aufWrapper, die es ermöglichen, in dieStores zu kommen.Alle Mobil-Plattformen enthalten leistungsfähigeBrowser, die als Laufzeitumgebungfungieren können. Mozilla geht hiervoran. Mit. seinem komplett auf dem eigenenBrowser aufsetzenden MobilsystemFirefox OS soll auch ein Ökosystem für offene,nur auf HTML aufsetzende App-Storesentstehen - wenngleich Firefox OS zunächstnur für Smartphones gedacht ist, nicht fürTablets.Die ersten Anbieter mit Märkten fürHTML-Apps stehen bereits in den Startlö-ehern, etwa appsfuel.com. Man muss abernicht auf solche Märkte warten. Viele Anbieterbetreiben bereits heute leistungsfä higeWeb-Frontends ihrer Dienste, die den nativenTablet-Apps in nichts nachstehen. Beispielehierfür sind unter anderem der Streaming-CiientDeezer oder Google Maps, diesich auch unter Windows 8 und RT nutzenlassen.UolLiteratur[1] Jo Bager, Robo-Software XL, Apps fü r Android­Tablets, c't 2/12, 5. 116[2] iTextEditors: http://brettterpstra.com/ios-texteditors/www.d.de/1 308096., .,_,".." __ u.__.. Spotify: Android- (links) und iOS-Nutzer zahlen 10 Euro pro Monat für den Streaming­Dienst. Die Android-App lief im Test nur im Hochformat. Eine Windows-App gibtes nicht. Unter Windows 8 nutzt man stattdessen das Desktop-Programm - gratis.Windows RT bleibt außen vor.c't 2013, Heft 8101


Report I Tablets: Androiddie Navigation funktioniert aber nur mit Verbindungzum Internet. Die Maii-App unterstütztIMAP und Exchange.Eine Backup-Funktion für Anwendungenund Einstellungen gibt es bei Android nicht.Direkt mit dem PC synchronisiert Androidnur über Software von anderen Anbietern,erlaubt aber USB-Zugriff auf die eigenenDateien. An manche Android-Tablets lassensich per USB-Host-Adapter auch externeFestplatten und Eingabegeräte anschließen.Seit Version 4.2 unterstützt Android mehrereKonten auf einem Gerät. Jeder Nutzerbekommt einen Bereich im internen Speieherund kann dort sein eigenes Google­Konto nutzen, Apps installieren und dieOberfläche individuell anpassen. Einen weitergehendenKinderschutz bieten die Nutzerkontenaber nicht.Immer noch nicht befriedigend gelöst istdie Update-Situation. Während die von Googleangebotenen Nexus-Geräte neue Android-Versionenzeitnah bekommen, werdenandere Tablets von ihren Herstellern erstMonate später versorgt. Viele Tablets werdenwohl nie ein Update bekommen.Tablets mit AndroidAlexander SpierFür Groß und KleinDas richtige Android-Tablet findenTablets mit Android gibt es zwischen kleinen 7 Zoll und riesigen 13 Zoll,von 100 bis 1000 Euro. ln der Masse das passende Gerät zu finden ist dagar nicht so einfach.Gerade mal zwei Jahre ist es her, dassGoogle eine angepasste Android-Versionfür Tablets veröffentlicht hat. Die Kinderkrankheitensind behoben und so manchesAndroid-Tablet kann inzwischen dem iPadKonkurrenz machen.Seit Android 4.1 sind die störenden Rucklerder Oberfläche auch auf langsameren Gerätenweitgehend verschwunden. So knackig undreaktionsschnell wie auf dem iPad 4 fühlensich Android und die Apps aber auch mit derschnellsten verfügbaren Hardware nicht an.Viele Anwendungen sind zudem nicht aufgrößere Displays optimiert und verschwendendeshalb viel Platz oder sehen pixelig aus.Auf dem Startbildschirm informieren aufWunsch "Widgets " über neue Mails, das Wetteroder etwa die nächste Bahnverbindung.Wem die Oberfläche nicht gefällt, der kannsie mit Apps fast beliebig verändern.Die Google-Dienste sind mit dem Systemeng verzahnt: Termine landen im Google-Kalender,Bilder synchronisiert Android aufWunsch mit Google+ und über Google Musiclässt sich Musik in der Cloud speichern. GoogleMaps bietet sehr gutes Kartenmaterial,Dje Auswahl an Android-Modellen ist enorm.Leicht und handlich sind die Tablets mit ?­Zoll-Bildschirm, die man in der Jackentaschemitnehmen kann. Schon ab 90 Euro bekommtman ein solches Gerät, doch Spaßhat man mit derart günstigen Tablets nicht.Haklige Touchscreens, miese Displays undAbstürze treiben den Nutzer zur Weißglut.Richtig gut sind erst Geräte ab etwa 200 Euromit möglichst zwei CPU-Kernen und 1 GByteArbeitsspeicher.Allen voran empfiehlt sich das Nexus 7 vonGoogle. Auf dem guten Bildschirm mit hoherPixeldichte (1280 x 800, 216 dpi) sehen Textescharf aus und das Filmeschauen macht Spaß.Akkulaufzeit und Performance lassen nichtszu wünschen übrig. Um unterwegs im Internetzu surfen, muss man nicht viel tiefer in dieTasche greifen: Für 100 Euro Aufpreis gibt esdas Nexus 7 mit UMTS-Datenverbindung und32 statt 16 GByte internem Speicher. EinMicroSD-Siot fehlt. Wer darauf nicht verzichtenwill, der kann zum Samsung Galaxy Tab 2greifen, das aber langsamer ist und einegeringere Displayauflösung hat.Auch bei den 1 0-Zoii-Tablets hat Googleselbst eines der interessantesten Modelle imProgramm: Für 400 Euro bietet das Nexus 10einen sehr schnellen Duai-Core-Prozessorund ein enorm scharfes Display mit 2560 x1600 Pixel (300 dpi). Da kann auch das etwasteurere Asus Transformer lnfinity nicht mithalten,auf dessen Fuii-HD-Display (225 dpi)allerdings auch keine einzelnen Pixel auszumachensind. Zudem gibt es eine ansteckbareTastatur als Zubehör, mit der man auchlängere Texte bequem schreiben kann unddie gleichzeitig das Tablet lädt. Billiger wirdes, wenn man auf die HO-Auflösung verzichtet:Für 300 Euro ist das Asus TransformerTF300 mit Quad-eore-Prozessor ein echtesSchnäppchen, das es ebenfalls mit Ansteck­Tastatur gibt.Auf dem Android­Startbildschirmerfasst man vieleInformationen aufeinen Blick.102c't 201 3, Heft 8


Report I Tablets: AndroidAm vielfältigsten zeigt sich die Android­Auswahl bei den Exoten. Von Archos gibt esetwa das mit 13,3-Zoii-Display riesige Familypadfür rund 300 Euro. Doch der lahme Prozessorund das schlechte Display lassenwenig Freude aufkommen; auch der Zugriffauf den Play Store fehlt.Besser macht es da Samsung mit dem GalaxyNote 10.1 mit Quad-Care-Prozessor undzusätzlichem Stift. Mit dem kann man dankdes eingebauten Digitizer präzise zeichnenund schreiben. Ungewöhnlich für ein TabletEinige Apps wie der Browser oder der Videoplayerlassen sich auch im Fenster öffnenund parallel nutzen.Interessant ist das zweiteilige Padfone 2von Asus mit dem Datenturbo L TE, bei demdas Smartphone in der mitgelieferten Stationzum Tablet wird. Für 800 Euro bekommt mandamit ein sehr gutes High-End-Smartphone,als Ta blet ist das Padfone aber nur Mittelmaß.Benötigt man jedoch beides undmöchte nicht zwei Geräte parallel pflegen, istdie Kombination eine Überlegung wert.Ein Sonderfall sind die Kindie Fire von Amazon.Die basieren zwar ebenfalls auf Android,doch davon bekommt der Nutzer kaum etwasmit. Amazon hat das System ganz auf das eigeneMedienangebot zugeschnitten: Anwendungen,Bücher und Musik bezieht man· imAmazon-Shop, die Google-Dienste bleibenaußen vor. Auf anderen Android-Geräten lassensich die bei Amazon gekauften Appsebenfalls nutzen, umgekehrt geht das nicht.Dennoch sind die beiden Kindie Fire HDmit 7 oder 8,9 Zoll großem Bildschirm durch-LeistungMOdellConmait (1 Thread)[Punkte] ess«•Amazon Kindie Fire HD - 3248Asus Transformer Pad TF300 - 3265Google Nexus 7 - 3267Google Nexus 10 5547Samsung Galaxy Note 10.1 3807AkkulaufzeitModellAmazon Kindie Fire HOAsus Transformer Pad TF300Google Nexus 7 10,8Google Nexus 10 - 5.7Samsung Galaxy Note 10.1 - 5.8aus eine Überlegung wert. Für 200 beziehungsweise260 Euro bieten sie ausreichendPerformance und sehr gute Displays.Gut gewähltVon der riesigen Auswahl bei den Android­Tablets braucht man sich nicht abschreckenzu lassen. Denn am Ende bleiben nur wenigwirkliche gute Tablets ohne gravierendeNachteile übrig. Dazu zählen die beidenGoogle-Geräte Nexus 7 und Nexus 10, die einhervorragendes Preis/Leistungs-Verhältnisbieten, allerdings keinen SD-Kartslot haben.Zu einem sehr guten Preis gibt es auch dasAsus Transformer TF300 mit geringerer Auf-- 9 . 612884 - 14 - 912952 - 14 - 911181 2715030 - 16 - 15WLAN-Siiiftii (normaleHelligkeit) [h] -·8,310,5 7,3 - ,11,8 9,6 4,87,8 8,7 48,9 8,6Iösung aber ansonsten sehr guter Ausstattungund optionaler Tastatur.Bevorzugt man eine präzise Stifteingabefürs Schreiben oder Zeichnen, dann sind dieGalaxy Notes von Samsung die einzige Wahl.Für Neueinsteiger, die eine simple Oberflächehaben möchten und denen die angebotenenInhalte von Amazon ausreichen, sindauch die günstigen Amazon-Tablets eineÜberlegung wert.Einen Bogen sollte man um allzu billigeTablets machen, richtig Spaß macht Androiddamit nicht. Für einen guten 7-Zöller mussman aktuell etwa 200 Euro einplanen, für ein1 0-Zoii-Tablet ist man ab 300 Euro dabei.(asp)35Betriebssystem I UlAbmessungen (H x B x T) 19,4 cm x 13,7 cm x 1 cmGewicht Modell WLAN I UMTS 339 g I -AusstattungProzessor I Kerne I Takt Tl OMAP 4460 I 2 I 1,2 GHzGrafik PowerVR SGX 540Arbeitsspeicher1 GByteFlash· Speicher16 GByteSpeicherkartensialWLAN802.11n DualbandBluetooth I A-GPS 2.1 I -optionale DatenverbindungSchnittstellenMicro-USB, Micro-HDMIAkku I austauschbar 16,4 Wh / -DlspllyDiagonale I Auflösung I Pixel- 7 Zoll I 1280 x 800 I 216 dpi Idichte I Seitenverhältnis 16:10max Helligkeit I Aueuchtung 368 cd/m2 I 91 %Kontrast minimales Sichtfeld 868:1KameraKamera-Auflösung Foto I VideoFrontkamera-Auflösung FotoNidee 1280 X 720 I 1280 X 720BewertungDisplay I Ausstattung


Report I Tablets: iPad & iPad miniChristian WölbertPixelprotzgegen FedergewichtiPad oder iPad mini?Man kann nicht alles haben: Bei Apples Tablets muss manzwischen scharfem Display und geringem Gewicht entscheiden.uf iPad und iPad mini laufen die gleichenAApps, beide taugen für unterwegs undfürs Sofa. Aber in manchen Situationenmacht das iPad die bessere Figur, in anderendas mini.Für das mini spricht, dass es in die Jackentaschepasst und nur 300 Gramm wiegt - wenigerals halb so viel wie das große. Manspürt das Gewicht. kaum, kann das Tablet miteiner Hand bequem halten, muss es nirgendsabstützen und kann sich dadurch ganz aufdie Inhalte konzentrieren. Und natürlichsticht der Preis, es kostet in allen Ausführungenjeweils 170 Euro weniger als das große.Im kompakten, leichten Gehäuse stecktein relativ großes Display: 7,9 Zoll Diagonale,192 cm2 Fläche, das sind zwei Drittel der Displayflächedes großen iPad und 35 Prozentmehr als bei Googles Nexus 7. EinzigeSchwachstelle ist die relativ niedrige Auflösung(163 dpi). Wenn man schärfere Displaysgewohnt ist, fallen die Pixeltreppen an schrägenLinien auf. Davon kann man sich störenlassen, muss aber nicht.Beim großen iPad - genauer gesagt iPad 4beziehungsweise "iPad mit Retina-Display " -ist das Display der Hingucker. Es ist so scharf(264 dpi), dass man keine Pixel sieht, und esleuchtet noch etwas heller als das des iPadmini. Dank der größeren Fläche tippt man aufder Bildschirmtastatur spürbar schneller, Videosund Fotos kommen besser zur Geltung.Die beiden größten Nachteile des großeniPad: Das relativ hohe Gewicht von 650Gramm und der Preis von mindestens 500Euro. Hauptursache des hohen Gewichts istder große 42-Wattstunden-Akku (das minikommt mit einem 16-Wattstunden-Akkuaus). Das große iPad braucht so viel Saft fürseine besonders helle Displayhinterleuchtung.Die wiederum ist aufgrund der feinenPixelstruktur nötig, die viel Licht schluckt.Das iPad 2, das Apple weiterhin anbietet,ist noch attraktiv, weil es spürbar wenigerwiegt (600 Gramm) als das iPad 4 und nur400 Euro kostet. Außerdem ist es nach wievor das iPad mit der längsten Akkulaufzeit Eshat noch den alten 30-Pin-Anschluss stattApples neuen Lightning-Anschluss. Seinegrößte Schwachstelle ist aber die relativgrobe Auflösung (132 dpi).· in iPad 2 und iPad mini steckt derselbeDoppelkernprozessor namens A5. Der istschnell genug für alle Apps und Spiele. Ruck­Hg wird es nur, wenn man aufwendige Spielevia AirPiay auf einem Fernseher zocken will ­das schafft nur der A6X des iPad 4 flüssig.Die Zukunftstauglichkeit des A5 lässt sichschwer vorhersagen. Wenn es schlecht läuft,ruckelt die nächste oder übernächste Betriebssystem-Versionauf ihm und anspruchsvolleApps stürzen ab (wie auf dem iPad 1 ).Vielleicht steigen die Hardware-Anforderungenin Zukunft aber auch nicht so stark, sodassman auch in drei Jahren noch Spaß aniPad mini und iPad 2 hat.iOS 6Gemeinsam ist allen drei iPads das Betriebssystem:iOS. Es läuft stabil und ist übersichtlicherals Android und Windows 8. Einsteigerorientieren sich schnell, aber auch langjährigeNutzer schätzen es. Unter der minimalistischenOberfläche stecken überraschend vieleFunktionen: Facebook- und Twitter-lntegration,Konten für Google, Exchange, IMAP, Cai­DAV und mehr, detaillierte Optionen für Benachrichtigungenund Datenschutz. iCioudsynchronisiert Kontakte, Erinnerungen, Fotosund mehr in der Regel reibungslos.An <strong>Grenzen</strong> stößt man selten: iOS zeigtkeine Flash-Inhalte an, aber über die stolpertman ohnehin kaum noch. Falls doch, kannman die gleichen Inhalte oft als App nutzen.Dateien synchronisiert iOS per Kabel nur umständlichvia iTunes, aber wer Cloud-Dienstewie Dropbox oder Google Drive nutzt (odereinen eigenen Server mit ownCioud betreibt),kann das in der Regel verschmerzen. Manchmalwünscht man sich einen USB-Port undeinen SD-Siot - mit Hilfe von Apples Adapternkann man immerhin Fotos importieren.Was wirklich fehlt, ist ein Multi-User-Konzept,wie Windows und Android 4.2 es schonbieten. Im Vergleich zur Konkurrenz fä lltLeistungr Modell Coremark BroMel'llllrk V8 JanScript(1 Thread) 2.0 Bendlmark Y7[Punkte] [Punkte] [Punkte]besor - l tesorIAkkulaufzeit61.Benchmark 6LBenclllurk VIHci2.5.1 EgwtHD 2.5.1 EgJptHD (max. Helligkeit)[fps] ofßcreen [fps] [h]ltesor l tesor ltesor1Pad 2 - 2529 - 1798 - 828 - 24 • 14 "";Pa;i'2 10,5iPad 4 - 3801 - 2474 - 1579 - 41 - 52iPad mini - 2535 - 1987 - 865 - 25 • 14iPad 4 - 5,7iPad mini - 7,1VIHci WUN-SUiflii 3D-Spiel(normale Helligkeit) (normale Helligkeit) (normale Helligkeit)[h] [h] [h]- - -11,6 - 9.3 - 9- 8,4 - 9.5- 7,5--· 10,2 - 8.2 - 6104c't 201 3, Heft 8


Report I Tablets: iPad & iPad mini1. Einleitung2.2.12.22.2.12.2.23. Entnehmbarkeit undMobilgeräte-Akkus in der3.1 Produktgestaltung3.1.1 Mobilcomputer und Mobiltelefone3.1.2 Akkus 5. 113.2 Nutzung 5. 123.3 Recycling 5. 134. Fazit s. 154.1 Defizite der rechtlichen Anforderungen 5. 154.2 Instrumente und Handlungsempfehlung 5. 16Uteraturverzelchnls s. 18Safari und Mail geben Dateien an andere Apps weiter. Appsvon Drittanbietern sind jedoch untereinander abgeschottet.Nicht so informativ wie Android und Windows 8, aberübersichtlich: der Startbildschirm mit App-Ordnernmanchmal auch das stärker eingeschränkteMultitasking auf, zum Beispiel wenn ein Chat­Programm im Hintergrund nicht weiterläuft.Apple liefert alle iPads mit der aktuellenVersion iOS 6 aus. Der Funktionsumfang istjedochnicht identisch: Die Sprachsteuerung Siriläuft nur auf dem iPad mini und iPad 4, nichtauf dem iPad 2. Die von Apple als .,persönlicherAssistent " beworbene Funktion kannman als Spielerei oder als Killer-Kriteriumsehen -je nach NutzungsstiL Einfache Sätzeohne Fremdwörter sind schneller diktiert alsgetippt, viele andere Siri-Funktionen kostenaber noch mehr Zeit als die Touch-Bedienung.Stets vorinstalliert ist Apples Karten-Appmit den berüh mt-berüchtigten Fehlern imKartenmaterial, die langsam korrigiert werden.Nur auf den iPads mit UMTS/LTE undGPS navigiert die App mit Sprachansagen,taugt also als Navi.FazitAlle iPads laufen lange genug fü r einen ganzenArbeitstag und sind auch mit UMTS erhältlich.Sie taugen also alle auch für unterwegs,nicht nur fü rs Wohnzimmer. Der Unterschiedist nur: Das iPad mini passt auch inSakko- und kleine Handtaschen, das großeiPad nicht. Wenn das nicht zur Entscheidungfü h rt, wird es kompliziert. Man kann argumentieren,dass mit dem iPad mini die Armeauch nach stundenlangem Lesen nicht müdewerden. Oder dagegenhalten, dass dashochauflösende Display des großen iPad aufdie Dauer angenehmer für die Augen ist.Auch richtig ist, dass das iPad 4 denschnelleren Prozessor hat, in Benchmarksbesser abschneiäet, Webseiten ein bisschenschneller lädt und vermutlich zukunftssichererist als das mini. Aber ob diese Unterschiedeim Alltag wirklich eine Rolle spielen, stehtauf einem anderen Blatt.Da hilft nur eins: Ausprobieren und dasBauchgefühl entscheiden lassen - und dasBudget.(cwo)iPad-VergleichMeideilAbmessungen (H x B x T)Gewicht Modell WLAN I UMTSAUsstattungProzessorGrafikArbeitsspeicherFlash-SpeicherWLANBluetooth I A-GPSoptionale DatenverbindungSIM-FormatSchnittstellenAkku I austauschbarNetzteilP-Diagonale I Auflösung I PixeldichteI Seitenverhältnismin .... max. HelligkeitKontrast minimales SichtfeldPixelstruktur(Gerät hochkant)KameraKamera-Auflösung Foto I VideoFrontkamera-AuflösungFoto / VideoBeWertungDisplayAusstattungLaufzeitPerformancePreis LTE-VersioniPid 2 1Päd 4 IPICi mini24,2 cm x 18,6 cm x 0,9 cm 24,1 cm x 18,6 cm x 0,9 cm 20 cm x 13,5 cm x 0,7 cm603 g/613g 652 g / 662 g 308g/312gA5, 2 Kerne, 1 GHz A6X, 2 Kerne, 1,4 GHz A5, 2 Kerne, 1 GHz' PowerVR SGX543 MP2 PowerVR SGX554 MP4 PowerVR SGX543 MP2512 MByte 1 GByte 512 MByte16 GByte 16/32/64/128GByte 16/32/64GByte802.11 n Dualband 802.11n Dualband 802.1 1 n Dualband2.1 + EDR I nur UMTS-Version 4.0 I nur LTE-Version 4.0 I nur LTE-VersionUMTS, HSPA (14,4 MBit/s down, LTE 1800 MHz (100 MBit/s down, LTE 1800 MHz (100 Mßit/s down,5,76 MBit/s up) 50 MBit/s up) HSPA+ 50 MBit/s up) HSPA+Micro-51M Micro-SIM Nano-SIM3,5 mm-Audio, 30-pin 3,5 mm-Audio, lightning 3,5 mm-Audio, lightning25 Wh / - 42,5 Wh /- 16,3 Wh /-10W 12W 5W9,7 Zoll / 1024 X 768/132 dpi I 9,7 Zoll /2048 X 1536/ 264 dpi I 7,9 Zoll / 1024 x 768 / 163 dpi I4:3 4:3 4:39 ... 321 cd/m2 /90% 5 ... 324 cd/m2 /85% 9 ... 299 cd/m2 /91 %900:1 932:1 863:1960 X 720 / 1280 X 720 2592 X 1936 / 1920 X 1080 2592 X 1936 / 1920 X 1080640 X 480 / 640 X 480 1280 X 960 /1280 X 720 1280 X 960 / 1280 X 720® ®® ®® ® ®®® ® ®® ®® ®c't 8/201 1, S. 90 c't 25/2012, S. 90 c't 25/2012, S. 8216 GByte: 399 € 16 GByte: 499 €, 16 GByte: 329 €,32 GByte: 599 €, 32 GByte: 429 €,64 GByte: 699 €, 64 GByte: 529 €128 GByte: 799 €16 GByte: 519 € 16 GByte: 629 €, 16 GByte: 459 €,32 GByte: 729 €, 32 GByte: 559 €,64 GByte: 829 €, 64 GByte: 659 €128 GByte: 929 €c't 2013, Heft 8105


Report I Tab Iets: WindowsWeniger radikal fallen die Einschränkungenbei Windows 8 aus. Hier laufen gleichsamdie neuen Touch-Anwendungen und allealten Desktop-Anwendungen, auf Wunschsogar einträchtig nebeneinander. Dafür istein Intel- oder AMD-Prozessor Pflicht.Bei den klassischen Desktop-Anwendungen,aber auch beim RT-Office, merkt man,dass sie nicht fürs Tablet geeignet sind, sondernTastatur und Maus(-Ersatz) erfordern.Daher gibt es für fast alle Windows-Tabletsansteckbare Tastaturen.Jörg WirtgenVom Fensterzur KachelTablets mit Windows 8 und RTBei vielen Windows-Tablets klappt der Wechsel zwischenTouch- und Desktop-Welt dank Ansteck-Tastatur gut, abernicht immer findet man die passende Software - wichtigist der Unterschied zwischen Windows 8 und RT.ls gefühlt letzter Teilnehmer steigt Microsoftins Tablet-Rennen ein, doch inAWirklichkeit drehen Tablet-PCs schon seitüber zehn Jahren einsam ihre Runden. Jetztgilt trotzdem Apple als Tablet-Erfinder. DennMicrosoft hatte nie fü r genügend Softwaregesorgt, die sich per Stift oder Finger gut bedienenließ. Außerdem waren die Windows­Tablets klobig.Beides ändert sich bei Windows RT radikal.Diese spezielle Windows-Version ermöglichtdünne, leichte und lüfterlose Tablets - alsoden iPad-Formfaktor. Weil das mit Intel- undAMD-Hardware kaum hinzubekommen war,läuft Windows RT auf ARM-Prozessoren, alsobeispielsweise dem auch in Android-Tabletseingesetzten Nvidia Tegra 3.Als zweite Besonderheit funktionieren nurspeziell für die neue Touch-Oberfläche geschriebeneAnwendungen. Herkömmlichex86-Anwendungen laufen nicht auf ARM. DerNutzer kann solche Programme deshalb nichtinstallieren. Auf RT-Tablets sind nur einige vorinstalliert,die Microsoft selbst portiert hat:Word, Excel, PowerPoint und One Note mit"Home and Student " -Lizenz sowie der InternetExplorer und ein paar Tools werden als klassischeDesktop-Anwendungen mitgeliefert.Zicke und ZaubererDie neue Kachel-Oberfläche ist bei allenWindows-Tablets identisch. Ihre Touch-Bedienunggeht unintuitiv und inkonsistentvon der Hand. Wischen von unten öffnet einApp-Menü, Wischen von links ein System­Menü - auf den ersten Blick. Hinter denPunkten Suche, Share und Einstellungen verbergensich aber ebenfplls App-spezifischePunkte. Viele Gesten, zum Beispiel zum Konfigurierendes Startbildschirms, muss manlernen. Nach Eingewöhnung wird es besser,doch einiges bleibt seltsam, beispielsweisedass man Menüs mit derselben Gesteschließt und öffnet.Mitgelieferte Apps für Mail, Kontakte undKalender sind nicht ganz so leistungsfähigwie bei Android und iOS, wirken aber konsistentund schnörkellos. Die wichtigsten PIM­Dienste wie Google, Exchange und IMAPwerden unterstützt. Die in die Kontakte-Appintegrierten Facebook- und Twitter-Ciientssind ungewohnt, man muss sie aber nichtbenutzen, sondern kann auf die Webseitenausweichen. Die Karten-Anwendung kannwenig, besser nutzt man Google Maps imBrowser. Überhaupt gehört der Browser zuden Highlights von RT, er macht auch dankFlash mehr Seiten benutzbar als unter iOSund Android.Der Datenaustausch der Apps untereinanderklappt gut. Die Cloud-Anbindung perSkyDrive funktioniert eleganter als unter iOSund Android, Office-Dokumente bleibenautomatisch synchron mit dem PC. DerWindows-Explorer ist immer noch schlechtper Finger bedienbar. Ihn braucht man zumBeispiel, wenn man Dateien von USB-Stickoder -Festplatte importiert (anders als Androidund iOS erkennt Windows RT auchNTFS-formatierte Festplatten). Alle Mäuseund Tastaturen sowie viele Kameras undmoderne Drucker lassen sich nutzen.Die Nutzerverwaltung bietet das vonWindows Gewohnte. Jeder Nutzer kann seineBedienoberfläche individuell einstellen, esgibt private und gemeinsame Dateibereiche- das ist mehr als bei Android und iOS.Leichte und schwere GeräteRT-Tablets mit ?-Zoll-Display gibt es nicht,das leichteste ist der 1 0-Zöller Asus Vivo TabRT mit praktischer Ansteck-Tastatur inklusiveZusatzakku - die Kombination bedient sichwie ein kleines Notebook. Deli bietet für sein106c't 2013, Heft 8


Report I Tablets: Windowsschwereres, günstigeres XPS 10 ebenfallseine solche Tastatur.Microsofts eigener Versuch namens Surfacehat hingegen einen ausklappbarenStandfuß, der das Tablet in einem festen Winkelaufstellt. Die Tastatur steckt in einer leichten,magnetisch andockenden Schutzhülle.Dadurch ist das Gesamtpaket aus Tablet undTastatur leichter als ein Notebook, aber nichtso praktisch. Das Lenovo ldeaPad Yoga 11 istmit fester, hinter das Display schwenkbarerTastatur eher Notebook als Tablet, die langeLaufzeit überzeugt.Unter den beiden bisher getesteten Tabletsmit lntels Atom-Prozessor hinterließ dasAcer lconia Tab W51 0 dank niedrigen Gewichts(weniger als die meisten RT-Tablets)und moderaten Preises einen guten Eindruck,den nur das schlechte Touchpad derAnstecktastatur trübte. Atom-Tablets laufenzwar unter Windows 8, aber mit grottigerNetbook-Performance, die nur für anspruchsloseAnwendungen reicht. Gefühltsind sie genauso lahm wie die Windows-RT­Tablets mit ARM-CPU.Schneller, aber auch rund ein Kilogrammschwer, sind Tablets mit lntels Ultrabock­Prozessor Core iS. Dazu gehört MicrosoftsSurface Pro mit Windows 8 Pro, das wie dasSurface RT einen Klappfuß mit festem Aufstellwinkelhat - und zusätzlich Digitizer undStift. Gute Anwendungen für den Stift gibt esnur unter der Desktop-Oberfläche, doch sielassen sich aufgrund des kleinen Displaysund der ungenauen Kalibrierung schlechtbedienen. Immerhin bekommt man eine präziseHandschrifterkennung.Eher den Notebocks zuzurechnen sind dieum 1,5 Kilogramm schweren Hybriden mitunters Display drehbarer Tastatur (LenovoYoga 13), Schiebetastatur (Sony Duo 1 1 undToshiba U920t). Drehdisplay (Deli XPS 12)oder Doppeldisplay (Asus Taichi). Einen Testdieser Geräte finden Sie in [1].NischensucheVon Windows RT profitiert derzeit nur, wer dasmitgelieferte Original-Office benötigt unddafür auch regelmäßig eine Tastatur anschließenmag. Nützlicher sind die Geräte mit Windows8. Wenn die Atom-Performance reicht,gibt es sie sogar in klein und leicht. Die schnellerenmit Core-i-CPU sind dann wieder fast sogroß und schwer wie Notebooks, sodass siedenen gegenüber wenig Vorteile haben -einer wäre ein Stift, wenn es denn mehr Appsmit Stift-Unterstützung gäbe. Uow)Literatur[1] Florian Müssig, Touchen und Tippen, LeistungsstarkeWindows-8-Geräte zwischen Notebockund Ta biet, c't 2/1 3, 5. 66Betriebssystem Windows 8 Windows RTAbmessungen 26 cm x 19cmx 1,1 cm 26,3 cm x 17,1 cm x(H xBxT) 0,8 cmGewicht 568 g (WLAN·Modell) 538 g (WLAN-Modell)Windows 8 Windows RT Windows RTWindows RTWindows 8 Pro29,4 cm x 18,9 cm x 27,4 cm x 17,7 cm x 29,8 cm x 20,4 cm x 27 cm x 17,1 cm x 0,9 cm 27,5 cm x 17,3 cm x0,9 cm 0,9 cm 1,5 cm 1,4cm667 g 629 g 1216g 682 g 921 gTastatur optional: ansteckbare optional: ansteckbare optional: ansteckbare optional: ansteckbare fest eingebaut optional: Touch Cover optional: Touch CoverTastatur mit Zusatzakku, Tastatur mit Zusatzakku, Tastatur mit Zusatzakku, Tastatur mit Zusatzakku, (202 g), Type Cover (214g) (202 g), Type Cover (214g)USB, 698 g USB, 542 g 2 X USB, 663 g Mini-HDMI, 2 x USB, 681 gStift v' v'AusstattungProzessor Intel Atom, 2 Kerne, Nvidia Tegra 3, 4 Kerne, Intel Atom, 2 Kerne, Quakomm Snapdragon 54 I Nvidia Tegra 3 I 4/1,3 GHz Nvidia Tegra 3 I 4 I 1,3 GHz . Intel Core iS /2 I 1,7 GHz1,8 GHz 1,3 GHz 1,8GHz 2 1 1,5 GHzArbeitsspeicher 2 GByte 2 GByte 2 GByte 2 GByte 2 GByte 2 GByte 4 GByteFlash-Speicher 64 GByte 64 GByte 64 GByte 32 I 64 GByte 64 GByte 32 I 64 GByte 64 I 128 GByteWLAN 802.11 n Dualband 802.11n 802.11n 802.1 1n Dualband 802.11n 802.11 n Dualband 802.1 1 n DualbandBluetooth I A-GPS v' I - v'/v' v'/v' v' I - v' I - v' I - v' I -optionale v' (UMTS) v' (UMTS)DatenverbindungKartenslot MicroSD MicroSD MicroSD MicroSD so MicroSD MicroSDSchnittstellen Micro-USB (Host), Micro- Micro-HDMI, USB (Host), Micro-HDMI, Micro-USB (Host), 2 x USB (Host), HDMI, USB (Host), Micro-HDMI, USB 3.0 (Host), Mini-Dis-HDMI, 3,5-mm-Buchse 3,5-mm-Buchse 3,5-mm-Buchse 3,5-mm-Buchse, Docking 3,5-mm-Buchse 3,5-mm-Buchse playport, 3,5-mm-BuchseAkku I austauschbar 27 Wh / - 31,5 Wh / - 30 Wh / - 28 Wh / - 42 Wh / - 31,5Wh / - 41 Wh/ -Akkulaufzeit Video 7,6h/9h 6,8 h/9,5 h nicht gemessen 1 8,5 h/9,7 h 8,6 h/ 13,2 h 8,3 h/10h 4,1 h I 4,5 hmax. I min.HelligkeitDisplaysDiagonale I Auflö- 10,1 Zoll I 1366 x 768 / 10,1 Zoll /1366 x 768 I 1 1,6 Zoll I 1366 x 768 I 10,1 Zoll I 1366 x 768 I 11,6Zoll 1 1366 X 768 I 10,6 Zoll I 1366 x 768 I 10,6 Zoll I 1920 x 1080 Isung I Pixeldichte I 155 dpi I 16:9 155 dpi I 16:9 135 dpi I 16:9 155 dpi I 16:9 135 dpi I 16:9 148 dpi I 16:9 207 dpi I 16:9Seitenverhältnismax. Helligkeit I 263 cd/m2 I 85 % 418 cd/m2 I 88 % 421 cd/m2 I 361 cd/m2 I 85 % 266 cd/m2 I 90 % 332 cd/m2 I 84 % 366 cd/m2 I 86 %Ausleuchtungnicht gemessenllameraKamera-Auflösung 3266 X 2448 / 3280 x2460 / 3280 x2460 / 2592 X 1944 I 1280 X 720 -Foto / Video 1920 X 1080 1920 X 1080 . 1920 x 1080Frontkamera-Auf- 1920 X 1080 / 1920 x 1080 / 1920 X 1080 / 1920 X 1080 / 1280 X 720 1280 X 800 I 1280 X 720 1280 X 800 I 1280 X 720 1280 X 800 I 1280 X 720Iösung Foto/Video 1920 X 1080 1920 X 1080 1920 x 1080BewertungDisplay 0 @ @ @ 0 @ @@Ausstattung @ @ @ @ @ @ @Test in (t 1/13, 5. 52 c't 1/13, S. 52 (t 25/12, 5. 94 c't 5/13, S. 92 (t 5113, s. 92 (t 25/12, s. 90 (t 6/13, 5. 72PreisePreis WLAN-Version 64 GByte: 64 GByte: 64 GByte: 32 GByte: 64 GByte: 730 € 32 GByte: 480 € 64 GByte: 900 US-$600 € (mit Tastatur) 600 € 930 € (mit Tastatur) 480 € (ohne Tastatur) (ohne Tastatur-Cover) (ohne Tastatur-Cover)730 € (mit Tastatur) 650 € (mit Tastatur) 580 € (inklusive Cover); 1020 US-$64 GByte: 64 GByte: (inklusive Cover)580 € (ohne Tastatur) 580 € (ohne Cover) 128 GByte: 1000 US-$750 € (mit Tastatur) 680 € (mit Cover)Preis UMTS-Version 64 GByte:64 GByte:700 € (mit Tastatur) 830 € (mit Tastatur)1 Laufzeit bei max. Helligkeit ohne Rechenlast: 9,8 hMsehrgut $gut 0 zufriedenstelle e schledlt ee se11r schledlt v' vorhandeil - nkbt Vlllllanden k. A. keinec't 2013, Heft 8 107


Prüfstand I Gaming-PCsChristian HirschUngleicheZwillingeKompakte Gaming-PCsSpielerechner finden dank Mainboardsim Mini-ITX-Format und passendenGehäusen nun auch auf dem SchreibtischPlatz. Doch reicht die Leistungder transportablen Zockermaschinenfür aktuelle Action-Kracher und sindsie dabei auch leise?ur Ausstattung der rund 1000 Euro teurenGaming-Cubes von MIFcom und OneZzählen jeweils Quad-Core-Prozessor, Grafikkarteder 200-Euro-Kiasse, Festplatte undDVD-Brenner. One hat seinem System zusätzlicheine Solid-State Disk spendiert. DieMini-ITX-Boards fü r LGA 1155-Prozessorenunterscheiden sich beim Funktionsumfangnicht von den größeren ATX- und Mikro­ATX-Modellen, haben aber außer dem PEG­Siot für die Grafikkarte keine weiteren Steckplätze.Die beiden Rechner sind auf den erstenBlick kaum auseinanderzuhalten, da die Her-. steiler das gleiche Gehäuse verwenden. DasDesign des Bitfenix Prodigy mit seinen vierBügeln ähnelt dem des Mac Pro. Die Henkelerleichtern den Transport der Spiele-PCs,zum Beispiel zu LAN-Partys. Allerdings gebensie schon bei leichten Berührungen nachund versetzen das Gehäuse ins Schwanken,was uns auch schon beim Test des Gehäusesauffiel [1].MIFcom Gaming Cube Core i5-3570K - HD7870 Prodigy (10: 950)Auf dem Mini-ITX-Board des MIFcom­Rechners steckt ein Core i5-3570K. Die Entscheidungdes PC-Herstellers für die K-Variantemit offenem Multiplikator ergibt wenigSinn, da der H77-Chipsatz des Asus-BoardsCPU-Overclocking grundsätzlich nicht unterstützt.Zudem hockt ein vergleichsweisekleiner Aluminiumkühler auf der CPU, der beiruhendem Windows-Desktop zumindestüberraschend leise arbeitet (0,3 Sone).Weil MIFcom im BIOS-Setup die Turbo­Boost-Funktion deaktiviert hat, läuft der Prozessornur mit angezogener Handbremse bei3,4 GHz. Das kostet ihn in der Single-Thread­Wertung des Rendering-Benchmarks Cinebench10 Prozent seiner Leistung. Bei Multi­Core-Anwendungen sind es rund 5 ProzentUnterschied. Aktiviert man den Turbo Modeim BIOS-Setup, schöpft die CPU ihre Taktfrequenzvon bis zu 3,8 GHz voll aus.Die Radeon HO 7870 hängt vor allem beihohen Grafikeinstellungen die GeForce GTX660 des Konku rrenten ab. ln Fuii-HD-Auflösunglaufen auch anspruchsvolle 3D-Spielewie Max Payne 3 oder Tomb Raider in maximalerQualität flüssig. Die schnelle Single-Platter-Festplattetran sferiert bis zu200 MByte/s, erreicht wegen der längerenZugriffszeiten jedoch nicht die Boot-Ge-Damit die Radeon HO 7870 ins Gehäuse passt, hatMIFcom den oberen Festplattenkäfig entfernt.Der Abdruck der Wärmeleitpaste und der schwarzeAbrieb in der einen Ecke des Heatspreaders verratenes: Beim Rechner von One saß der Kühler schiefauf der CPU.108c't 201 3, Heft 8


Prüfstand I Gaming-PCsschwindigkeit des Rechners von One mitSolid-State Disk.Unter Volllast auf CPU und GPU klettertedie Lautstärke auf 1,7 Sone, was beim Lautsprecher-oder Kopfhörergeräuschpegel vonAction-Spielen noch verschmerzbar ist. Dieübrigen Messwerte für Festplatte und DVD­Brenner sowie bei untätigem Rechner liegenauf dem Niveau unseres Bauvorschlags einesleisen Gaming-PC [2]. Um von USB-3.0-Medienzu booten, muss man im BIOS-Setupden ",ntel xHCI Mode " aktivieren.kühler und die mangelhaften Einstellungender Lüfterregelung dürfen bei " 8 StundenLangzeittest " - wie es die Webseite verspricht- nicht passieren (siehe c't-Link). AufNachfrage erklärte der Hersteller, dass es sichum einen Transportschaden handelt. MIFcomverschenkt durch den abgeschaltetenTurbo-Modus bis zu zehn Prozent CPU-Performance.(chh)Literatur[1] Christian Hirsch, 5pielwürfel, Mini-ITX-Gehäusefü r leistungsfähige Rechner, c't 18/1 2, 5. 126[2] Benjamin Benz, Wünsch Dir was Flexibles, Bauvorschlägefü r leise, kleine und schnelle PCs,c't 26/12, 5. 140www.d.de/1308108One Cube PC Core iS-3570Das vorinstallierte Windows 8 in der Pro-Editionbefindet sich beim One Cube PC Core iS-3570 auf einer schnellen SSD 840 mit 120GByte Kapazität von Samsung. Für Datensteht eine etwas knapp bemessene 500-GByte-Festplatte zur Verfügung. Dafür geiztder Hersteller nicht beim Arbeitsspeicherund hat zwei 8-GByte-DIMMs auf das Asrock­Board mit H77-Chipsatz gesteckt.Auf dem Core iS-3570 ragt der Tower-KühlerAlpenföhn Civetta empor, dessen Lüfternach dem Einschalten mit einem Höllenlärmvon fast 3 Sone nahezu sämtliche Umgebungsgeräuscheübertönte. Unter Volllast aufProzessor und Grafikkarte drehte die Turbineauf 2800 U/min auf (4,3 Sone). Obwohl diebeiden 12-cm-Gehäuselüfter und der CPU­Lüfter auf maximaler Stufe liefen, kletterte dieKerntemperatur des Quad-eore-Prozessorsdabei auf 1 OS oc. Nachdem wir das Boardausgebaut und den CPU-Kühler entfernt hatten,zeigte sich, dass einer der Spreizdübelnicht richtig eingerastet war und der Kühlerdeshalb schief auf dem Prozessor saß.Nach erneuter Montage mit korrektemSitz des Kühlers lagen die Temperaturen ummehr als 30 oc tiefer. Die hohe Lautstärke beiruhendem Windows-Desktop konnten wirmit etwas Tuning der Lüfterregelung imBIOS-Setup (Level 1 und Zieltemperatur von60 °() auf ein erträgliches Maß reduzieren(1 ,0 Sone). Unter Volllast machte er jedochunverändert viel Krach.Die GeForce GTX 660 kann die meisten3D-Spiele auch mit hohen Qualitätseinstellungenauf einem Fuii-HD-Monitor flüssigdarstellen. Lediglich bei grafisch sehr anspruchsvollenTiteln muss man die Regleretwas zurücknehmen.FazitGarantieHersteller-WebsireIÄnlwlrHusstatbulgwww.one.deCPU I Kerne I Taktfrequenz Core i5-3570K I 4 I 3,4 GHz, Turbo Boost deaktiviert Core iS-3570 I 4 I 3,4 GHz (Turbo: 3,6 bis 3,8 GHz)RAM (Typ / Max ) I -Siots (frei) 8 GByte (P0-10600 I 16 GByte) I 2 (0) 16GByte (P0-12800 I 16 GByte) I 2 (0)Grafik(-speicher) I -Iüfter Radeon HO 7870 (2048 MByte) I 2 x 9 cm GeForce GTX 660 (2048 MByte) 1 9 cmFestplatte Seagate ST1000DM003 (SATA 6G, 1 TByte, Toshiba DT01ACA050 (SATA 6G, 500 GByte,(Typ, Kapazität, Drehzahl, Cache) 7200 min -1, 64 MByte) 7200 min-1, 32 MByte)SSD (Typ, Kapazität) n. v. Samsung SSD 840 (SATA 6G, 120 GByte)Optisches Laufwerk (Art) LG GH24NS95 (DVD-Brenner) LG GH24NS95 (DVD-Brenner)Einbauschächte (frei) 2 x 2,5"/3,5" (1), 1 x 5,25" (0) 5 x 2,5"/3,5" (3), 1 x 5,25" (0)Gehäuse (BxH xT[mm]) I -lüfter (geregelt) Bitfenix Prodigy (251 x398 x 363) /3 x 12cm(- ) Bittenix Prodigy (251 x 398 x 363) /2x 12cm ( - )Netzteil(-lüfter) Be quiet! System Power l7 500 Watt (12 cm) Thermaltake Harnburg 530 Watt (12 cm)Anschlüsse hinten 1 X HDMI, 2 X DVI, 1 X DisplayPort, 3 X analog 1 X HDMI, 2 X DVI, 1 X DisplayPort, 5 x analogAudio, 1 x SPDIF Out optisch, 2 x USB 3.0, Audio, 1 x SPDIF Out optisch, 2 x USB 3.0,6 X USB 2.0, 1 X LAN, 1 X PS/2 4 X USB 2.0, 1 X LAN, 1 x eSATA, 1 x PS/2Anschlüsse vom, oben und seitlich2 x USB 3.0, 2 x AudioReset-Taster I 236-V-Hauptschaker v' I v'Eltlltrlsche l.eistungslufnahme1 1111d Dltentransfer-Messu -=--..Soft-Off (mit EUP / ErP) / Standby/ leerlaufVolllast CPU I CPU und GrafikHDD I SSD I eSATA2: lesen (Schreiben)USB 2.0 I USB 3.0: lesen (Schreiben)LAN: Empfangen (Senden)GerillscllentwlLeerlauf I Volllast (Note)Festplatte I Brenner (Note)FllllktlonstestsStandby I Ruhezustand I ATA-Freeze lockWake on LAN: Standby I Soft-OffUSB: SV in Soft-off I Wecken per USB­Tastatur aus: Standby I Soft-OffBootdauer bis Metroberflächeanalog Mehrkanaken (Art) I 2. AudiostromMehrkanakon: HDMI (Bitstream) I SPDIFeSATA: Hotplug I AuswurfknopfSptemlelstungBAPCo SYSmark 2012Cinebench R11.5: Singl I Muki-Core3DMark 11 I 3DMark Fire StrikeMax Payne 3 1 Fuii-HD Qualität: normal Isehr hohe Qualität, 4xAF, 4xAA, SSAOBattlefield 3, Fuii-HD: mittel I UltraTomb Raider fuii-HD: normal I Ultra I höchsteDirt Showdown Fuii-HD: Mittel, no AA Isehr hoch, 4 x MSAABewertungSystemleistung Office I SpieleAudio: Wiedergabe I Aufnahme I FrontGeräuschentwicklung I Systemaufbaul.ieferumfanl0,5 W I 1,1 W I 42.2 W108 W I 269 W195 (197) MByte/s i n. v. In. v.33 (28) I 404 (309) Mßyte/s118(118) MByte/sv' I v' I gesetztv' I ­27 sv' (7.1)3 /v'7.1 (v')/./ (44,1 /48/96 kHz)n. v.1541,45 /5,77418 I 5083102/36 fps101 I 53 fps116/63/40fps117/72 fps® l ®$/6/®® I ®Betriebssystem I original Medium Windows 8 (64 Bit) In. v.Treiber- I Recovery-cD I HandbuchZubehörPreis 944 €v' In. v. I KomponentenDVI-VGA-Adapter----2 X USB 3.0, 2 X Audiov'/v'1,0W/1,8W/43,8 W109 W /250 W·144 (141) I 534 (133) / 265 (248) MByte/s31 (28) I 400 (303) Mßyte/s117 (118) MByte/s2,8 Sone (66) I 4,3 Sone (66)2,9 Sone (66) I 3,0 Sone (66)v' I v' I gesetztv'/v'v'/v'/-v'/v'/-18sv' (7.1)/v'7.1 (v' ) I ./ (44,1 I 48 /96 I 192 kHz)v' I -1741,6/5,986355 I 418877 /28 fps94 /Sl fps109 I 41 /26 fps119/48fps® l®® 1 0 1 ®66 tev' I v' I KomponentenDVI-VGA-Adapter1 primärseitig gemessen, also inkl. Netzteil, Festplatte, DVD3 unter Nutzung der Frontanschlüsse2 HDD: h2benchw, 64 KByte Blöcke; SSD: IOMeter, 512 KByte Blöcke* athUnll!ll11 Sllw stllleda v" - illllonillutllt a. v. tt ..-.999 €Am Preis/Leistungsverhältnis der 1000 Euroteuren Spiele-PCs gibt es wenig auszusetzen.Der Rechner von MIFcom hat die Nase bei 3D­Spielen vorn, dafür punktet der PC von Onebeim Windows- und Programmstart durch dieflinke SSD. Sowohl bei Leistungsaufnahme alsauch Transfergeschwindigkeiten der Schnittstellenerreichen die Gaming-Cubes zeitgemäßeWerte. Die integrierte Grafikeinheit des Prozessorshaben beide Hersteller abgeschaltet.Spiele- oder Software-Zugaben gibt es nicht.Beim Thema Endkontrolle muss Onenachsitzen: Der schief sitzende Prozessorc't2013, Heft 8109


Prüfstand I Hochauflösende Monitorearum sollte man überhaupt 500 EuroWfür einen 27"-Monitor ausgeben, wennes in der Größe auch Geräte für die Hälftegibt? Die Antwort ist einfach: Günstige 27"­Monitore haben üblicherweise eine Auflösungvon 1920 x 1080 Bildpunkten - also genausoviel wie die nächstkleineren 24-Zöller.Sie zeigen deshalb nicht mehr Inhalt auf demDesktop, sondern alles wird lediglich etwasgrößer dargestellt. Sinnvoll ist das für Anwender,die ihre Augen schonen möchten,weiter vom Schirm entfernt sitzen oder dasDisplay oft zum Videoschauen nutzen.Zudem kommen bei günstigen Riesen oftblickwinkelabhängige TN-Displays zum Einsatz,bei denen ob der großen Bildfläche dieFarben in den Ecken bereits verblassen,wenn man sich nur leicht bewegt. UnsereTestkandidaten von Asus, Deli, Eizo, LG, HPund Viewsonic haben dagegen blickwinkelstabileIPS-Panels mit 2560 x 1400 Pixeln.Samsung verbaut beim S27B970D ein PLS­Panel - ein !PS-Derivat mit gleichen Eigenschaften.Beim ersten Einschalten sorgen alleSchirme gleich für einen Aha-Effekt: Ganzoben links schmiegen sich winzige lcons indie Ecke, während der übrige Platz auf demDesktop beinahe unendlich groß wirkt.Arbeiten macht auf unseren TestkandidatenSpaß: ln Webseiten oder Office-Dokumentenmuss man kaum scrollen und es istso viel Platz vorhanden, dass man mehrereFenster gleichzeitig offen halten kann, ohnesie ständig hin- und herschieben zu müssen.Einziger Wermutstropfen der hochauflösenden27-Zöller: Wegen ihrer 0,233 mm kleinenPixel werden auch Schriften sehr klein dargestellt.Zum Vergleich: Ein 24-Zöller mit Fuii­HD-Auflösung bringt es auf 93 dpi und diePixel sind 0,272 mm groß. Leute ohne Adleraugenstellen deshalb in Office-Anwendungenund im Betriebssystem die Schriftgrößebesser auf 110 bis 120 Prozent ein.Rundum sattDie Displays unserer Testkandidaten zeichnensich alle durch eine sehr geringe Winkelabhängigkeitaus: Auch aus sehr großen Einblickwinkelnändert sich die Bildqualität - wenn überhaupt- nur marginal. Mit etwas Vorsprungschneidet Eizos EV2736WFS hier am besten ab.Auf LGs 27EA83 verblassen die Farben dagegenetwas stärker als bei den anderen Displays.Das kann man aber getrost als Jammernauf sehr hohem Niveau bezeichnen, denn insgesamtist die Darstellung aller Kandidaten erfreulichstabil.Bei direkter Draufsicht zeigen alle getestetenMonitore sehr satte Grundfarben. Grünist allgemein etwas kräftiger und Rot hateinen geringeren Orangestich als auf günstigenFuii-HD-Schirmen. Besonders deutlichhebt sich LGs 27EA83 vom übrigen Testfeldab. Das Farbspektrum seines LED-Backlightshat stärker ausgeprägte Peaks für Rot, Grünund Blau, worauf sich die Farbfilter des Panelssehr gut abstimmen lassen. Im Ergebniszeigt er ähnlich satte Farben wie High-End­Monitore mit RGB-LED-Backlight.O.Bl0.70.6.500 nmt""- sso nm0.5 580 nm0.4 600 nm0.3 nm0.2 . ! /0' 1 4BO n/'0.0 I380 n 1 1 I I I I I0.0 0.1 0.2 0 .3 . 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8Clippng linil/%0.9-·r---"'"-----.."..- .. ---'108-l::_ 550nm500 nmLGs 27-Zöller (links) zählt zu den Wide-Color-Gamut-Monitoren; er zeigtinsbesondere ein viel satteres Grün als das übrige Testfeld.Da die Schirme selbst auf Megapixelfotosfeinste Details sauber zeichnen, liegt es nahe,sie auch für die Bildbearbeitung zu nutzen.Außer satten Farben und großen Einblickwinkelnist dafür aber auch wichtig, dass dasGamma und die Farbtemperatur des Weißpunktesstimmen.Um das sicherzustellen, kalibrieren Deli,LG und Samsung ihre 27-Zöller auf einenWeißpunkt von 6500 Kelvin sowie einGamma von 2,2 und legen den Schirmen ihrePrüfberichte bei. Bei ihnen liegt Delta E alsMaß für die Farbabweichung tatsächlichunter 4 (LG und Samsung) beziehungsweiseunter 5 (Deli). Die Sache hat aber einenkleinen Haken: LGs 27EA83 wurde imAdobeRGB-Preset kalibriert und SamsungsS27B970D im sRGB-Modus, während ausDelis Prüfbericht gar nicht hervorgeht, inwelchem Preset er kalibriert wurde. Will manandere Presets nutzen, hat man von derWerkskalibrierung also wenig.Im Preset "Standard " schneiden die dreiSchirme - wie auch die anderen 27-Zöller ­recht ordentlich ab. Einzig bei Asus' PB278Qund Viewsonics VP2770 ist der Weißpunkthier etwas zu kühl. LGs 27EA83 neigt imStandard-Preset dazu, Weiß und Grau mitDas Farbspektrum von LGs LED-Backlight(rechts) ähnelt dem von Monitorenmit RGB-LED-Backlight (unten links). LGerzielt damit beim 27EA83 sattere Farbenals die übrigen 27-Zöller (unten rechts).einem leichten Grünstich zu überziehen. BeiAsus' PB278Q ist zudem der Kontrast werksseitigetwas zu hoch eingestellt, weshalbsehr helle Grautöne nicht sauber von Weißdifferenziert werden. Das lässt sich zwar imEinstellungsmenü schnell beheben, allerdingshandelt man sich damit in einem fließendenGrauverlauf von Schwarz nach Weißleichte Helligkeitssprünge ein.Im Alltag dürften solche kleinen Mängelkaum auffallen, will man die Monitore aberfü r die professionelle Bildbearbeitung nutzen,bietet es sich an, sie mit einem Colorimeter- etwa dem Spyder 4 oder dem Eye-One­Display - zu kalibrieren. Da hierbei die Korrekturwerteim Treiber der Grafikkarte gespeichertwerden, sollte man die Displays vorherin ihren Menüs so einstellen, dass sie den gewünschtenZielwerten (Farbtemperatur,Gamma, Kontrast etc.) möglichst genau entsprechen.Andernfalls greift die Kalibrierungeventuell so stark in die 8-Bit-Look-up-Table0.00432-i 0.00324!1 U00216! 0.001080. 000-,3000.00


Prüfstand I Hochauflösende MonitoreTriggerpoint:;;-------- ....,.,.._._,..-------l.rng M Der Overdrive sorgt zwarIUU908070.,. 60i 50c 403020100 '0 10 :io 30Tlme /msdes Grafikkartentreibers ein, dass Helligkeits-und Grauverläufe Sprünge aufweisen.Bei LGs 27EA83 muss man sich darüberkeine Sorgen machen: Für ihn bietet LG einColorimeter an, das den Schirm Hardwarekalibriert,die Korrekturwerte also direkt imMonitor speichert. Da der 27EA83 Mischfarbenintern mit 10 Bit berechnet, bleibt hiermehr Spielraum für feine Korrekturen als beieiner Software-Kalibrierung in der 8-Bit­Look-up-Table der Graftkkarte.Auf großen LCDs hapert es oft an der homogenenAusleuchtung der Bildfläche. Beiunseren Messungen an neun über die Bildflächeverteilten Punkten haben die Displaysvon Asus und LG nur befriedigende Ergebnisseerreicht. Zur Ehrenrettung der Schirme:Die fließenden Helligkeitsunterschiede bemerktman mit bloßem Auge vor allem aufhomogenen Bildinhalten wie beispielsweisedem weißen Hintergrund der Textverarbeitung.Unsere Testexemplare von Eizo und Samsunghatten zudem etwas größere Problemeals die übrigen Schirme, ein durchgehendsattes Schwarz anzuzeigen. Das zeigte sichEizo EV2736WF5 84,8HP ZR2740w 86LG 27EA83 77,1Viewsonic VP2770 84,5Samsung 52789700LeistungsaufnahmeLi!lstiiiijSüfnahme Aus (W]· -Asus PB278Q - 0,4 - 0,5Deli U2713HM • o.1 • o.1Eizo EV2736WF5 - 0.3 - 0.3HP ZR2740w 0,7LG 27EA83 - 0,3 - 0,4Viewsonic VP2770 - 0.3 - 0,45amsung 52789700 - 0,4 - 0,4m90 100dafür, dass die Displayseinen schnellen Bildwechselschaffen. Dochda sie oft übers Zielhinausschießen, wirkenbewegte Objekte meistnicht schärfer, sondernbekommen einen Sauman ihren Kanten.in Form von Bildaufhellern am oberen Bildrand(Eizo) beziehungsweise am unterenRand (Samsung).Von diesem Makel abgesehen erzielteEizos EV2736WFS zusammen mit DelisU2713HM und LGs 27EA83 die sattesteSchwarzdarstellung. Entsprechend fällt ihrKontrast mit Werten von mehr als 1000:1 amhöchsten aus und sie zeigen auch subjektivknackigere Bilder als das übrige Testfeld.Bunt und bewegtWer viel Geld für einen großen, hochauflösendenMonitor ausgibt, möchte sich vielleichtnicht auch noch einen teuren undkaum größeren Fernseher ins selbe Zimmerstellen. Wir haben deshalb auch einen Blickauf die Videotauglichkeit unserer Testkandidatengeworfen.Mit Ausnahme von Eizos EV2736WFS undHPs ZR2740w haben alle getesteten Monitoreeinen HDMI-Eingang, über den sich beispielsweiseSpielkonsolen, HO-Receiver oderBlu-ray-Piayer anschließen lassen. Den perHDMI übertragenen Ton kann man an ihren[W]1/251ert;55/28478128770/28776/31025,824,924,932/36019/4160,9 40,119,527,242,6Kl inkenbuchsen abgreifen und an externeBoxensets oder Kopfhörer schicken.Asus' PB278Q und Samsungs S27B970Dgeben den Ton direkt über ihre integriertenLautsprecher aus. Mangels Resonanzflächekönnen sie aber nicht mit externen aktiven'Boxensets mithalten. So klang die Audiowiedergabebeim Asus-Schirm leicht blechernund weit weg, während sich der Ton beiSamsungs 27-Zöller zwar klar, aber insgesamtetwas dünn und bassarm anhörte. EizosEV2736WFS hat ebenfalls eingebaute Lautsprecher,die zwar einen passablen Klang lieferten,zum Videoschauen muss man ihn jedochmit einem HDMI-DVI-Adapter an HDMI­Zuspieler anschließen und den Ton über einzusätzliches Klinkenkabel in den Monitor befördern.Im Videobetrieb zeigten alle 27-Zöller satteGrund- und natürlich wirkende Mischfarben.Im direkten Vergleich wirkte das Bild lediglichbei den Schirmen von Asus und Viewsoniceinen Hauch flauer. Samsungs S27B970D pendeltin die andere Richtung: Er zeigt Farbenein wenig zu satt an. Knackig und durchwegnatürlich sahen Videos und Fotos auf DelisU2713HM und LGs 27EA83 aus.HPs ZR2740w nahm als einziges Gerät imTest weder von unserer WD-TV-Box nochvon Sonys Playstation 3 an seiner DVI-BuchseVideosignale in 1 080p entgegen. Lediglichbei der kleineren HO-Auflösung 720p bliebder Schirm nicht dunkel. Wer auf dem HP­Monitor in Fuii-HD spielen oder Videosschauen will, muss somit also stets den PC alsZuspieler nutzen.IPS-Panels sind üblicherweise nicht mitkurzen Reaktionszeiten gesegnet. Beim Surfenoder für Büroarbeit stört ein langsamerBildwechsel zwar nicht, will man auf demMonitor aber Videos schauen oder spielen,trübt die Bewegungsunschärfe schnell denSpaß. Bei unseren Testkandidaten soll eineOverdrive-Funktion die Schaltzeiten verkürzen.Dafür wird der Flüssigkristall bei jedemBildwechsel mit einer etwas höheren odergeringeren Spannung angesteuert, als zumAnzeigen des gewünschten Bildinhalts eigentlichnötig wäre. Durch diesen stärkerenImpuls richtet sich das Molekülgitter desFl üssigkristalls schneller aus und der Bildwechselgeht somit flotter.Der Overdrive von HPs ZR2740w sorgt füreine Reaktionszeit von 12 ms bei einem einfachenBildwechsel (grey-to-grey). Das reichtfür Videos vollkommen aus, für schnellereSpiele sind 12 ms jedoch zu langsam.Die übrigen Testkandidaten haben Overdrive-Funktionenmit mehreren Beschleunigungsstufen.Auf der jeweils schnellsten Stufebrauchen sie für einen einfachen Bildwechsel6 bis 10 ms. Das wäre theoretisch schnellgenug für Spiele, doch in der Praxis wird dieZielhelligkeit beim Bildwechsel zunächst für10 bis 30 ms über- oder unterschritten, wassich im Bild durch einen hellen oder dunklenSaum an bewegten Objektkanten äußert.Recht deutlich traten diese Überschwingerin der höchsten Overdrive-Stufe bei den Schirmenvon Samsung, Eizo und LG zutage. Auf112c't 2013, Heft 8


Prüfstand I Hochauflösende Monitoreden übrigen Displays zeigen sich die Überschwingerzwar weniger, doch auch hier wähltman besser eine geringere Beschleunigungsstufeaus und nimmt dabei einen einige Millisekundenlängeren Schaltvorgang in Kauf.Den besten Kompromiss zwischen schnellerReaktionszeit und geringen Überschwingernfanden wir bei den Displays von Deliund Eizo. Der Overdrive von SamsungsS27B970D funktionierte in unseren Tests nur,wenn wir den Schirm mit voller Auflösungansteuerten. Bekam er eine geringere Auflösung,dauerte der Bildwechsel mangels aktiverBeschleunigung deutlich länger. Bei denSchirmen von HP und LG sorgte der Overdrivezudem für eine Latenz bei der Bildausgabevon rund 16 ms. Insgesamt konnten die27-Zöller in unseren Spieletests trotz Beschleunigungnicht komplett überzeugen.ExtrascharfSofern man die Testkandidaten mit Grafiksignalenentsprechend ihrer physikalischen Auflösungvon 2560 x 1440 Pixeln betreibt, gelingtihnen dank ihrer 109 dpi eine gestochenscharfe Darstellung. Mit Ausnahme einigerNotebook-Displays können andereMonitore da bei Weitem nicht mithalten.Diesen großen Vorteil verspielt Viewsonicbeim VP2770 leider etwas: Der in die Monitor­Firmware integrierte Schärferegler greift inder Werkseinstellung in die Bildausgabe ein,was sich unter anderem bei der Darstellungvon Schriften ohne starken Kontrast zum Hintergrundzeigt. So erkannten wir an unserenTestrechnern beispielsweise bei den Menüschriftenvon Firefox auf dem grauen Hintergrundeinen leichten hellen Saum an den einzelnenLettern. Ein Blick mit der Lupe zeigte,dass der Schirm die Bilder zwar pixelgenaudarstellt, aber die Bereiche direkt neben denBuchstaben aufhellt - offenbar soll das denKontrast der Schrift verbessern. Im Einstellungsmenüließ sich das Problem dadurchbeheben, dass wir den Schärferegler um eineStufe verringerten.Technisch ist das völliger Unfug, denn LC­Displays zeigen genau dann das schärfsteBild, wenn sie die Signale pixelgenau 1 :1 aufsPanel schicken und auch nicht auf Pixelebenedie Helligkeit anpassen.Trotzdem ist die Schärferegelung bei denmeisten anderen Testkandidaten ebenfallsstets aktiv. Doch anders als Viewsonics 27-Zöller lassen sie das Bild bei der voreingestelltenSchärfe völlig in Ruhe und verschlechterndie Darstellung somit nicht. Vondem Menüpunkt "Schärfe " sollte man beiihnen aber tunliehst die Finger lassen. EinzigEizo macht es beim EV2736WFS komplettrichtig und deaktiviert die Schärfe im Menü.Nur wenn man den Monitor mit einer geringerenAuflösung betreibt, lässt sich die Darstellungnach Bedarf nachschärfen.StandhaftViewsonics VP2770 versucht in den Werkseinstellungen den Kontrast von Schriften zuerhöhen, indem er die benachbarten Pixel heller leuchten lässt. Statt schärfer wirken dieBuchstaben jedoch ausgefranst, weshalb man die Funktion im Menü besser deaktiviert.men Sitzposition arbeiten kann. So habenalle unsere Testkandidaten eine Höhenverstellung:Schiebt man ihre Displays auf dieunterste Stufe, berühren sie fast die Tischkanteund der obere Bildrand liegt auch beikleineren Nutzern nicht über Augenhöhe.Samsungs S27B970D kann man dann allerdingsnicht mehr bedienen, da das Displaydie im Fuß integrierten Einstellungsknöpfeverdeckt.Mit Ausnahme von LGs 27EA83 und SamsungsS27B970D lassen sich die getestetenMonitore auch zur Seite drehen. Beim Lesenoder Bearbeiten längerer Texte ist vor allemdie Drehung ins Hochformat praktisch, diealle außer Samsungs 27-Zöller beherrschen.Dank der geringen Blickwinkelabhängigkeitder IPS-Panels ändert sich die Bildqualitätbei hochkant gedrehten Displays nur marginal.Die Mechanik sollte der Größe und demGewicht der 27-Zöller gewachsen sein. Bombenfeststehen die Modelle von Asus, Deli,Eizo, HP und Viewsonic. LGs 27EA83 neigtzum Pendeln, steht aber noch knapp etwasstabiler als Samsungs S27B970D. Der magzwar mit seinem filigranen Standfuß amschicksten aussehen, das Gelenk zum Neigenist aber so wackelig, dass das Display beijedem etwas stärkeren Stoß am Schreibtischwackelt.Schaltzeitenb


Prüfstand I Hochauflösende MonitoreHerstellerAsusDeliEizoGarantie LCD I Backlight [Jahre]3/33/35/5Panel: Größe /Typ27" /I PS (mattiert)27" /I PS (mattiert)27" /I PS (mattiert)Pixelgröße0,133 mm (109 dpi)0,133 mm (109 dpi)0,233 mm (109 dpi)Auflösung2560 x 14402560 x 14402560 X 1440sichtbare Bildfläche /-diagonale59,7 cm x 33,6 cm /68,5 cm59,7 cm x 33,6 cm /68,5 cm59,7 cm x 33,6 cm /68,5 cmVideoeingängeFarbmodi Preset I UserSub-D, DVI-D, DisplayPort, HDMI5000 K, 5500 K, 6500 K, 9300 K I v'Sub-D, DVI-D, DisplayPort, HDMI5000 K, 5700 K, 6500 K, 7500 K, 9300 K, 10 000 K I v'DVI-D, DisplayPort4000 - 10 000 Kin 500-K-Schritten I-./BildpresetsStandard, Landschaft, Theater, sRGBStandard, Multimedia, Film, Spiel, Text, sRGBUser1, User1, sRGB, Papier, MovieGammawert Soll / IstInterpolation: abschaltbar I seitentreu I Vollbild IKantenglättung2,2 / 2,2v' I v' I v' I v' (100 Stufen)2,2 /2,19- I v' I v' I v' (10 Stufen)2,2 / 2,25v' I v' I v' I v' (5 Stufen)LCD drehbar I höhenver5tellbar I Porträt-Modusv'/v'/v'v'/v'/v'v'/v'/v'Rahmenbreiteseitlich und oben 1,8 cm, unten 2,3 cmrundum 1,9 cmrundum 2cmweitere AusstattungLautsprecher (1 x 3 W)USB-Hub (4 Ports)Lautsprecher (1 x 1 W), USB-Hub (1 Ports),HelligkeitssensorLieferumfangKabel: Sub-D, DVI, DisplayPort, HDMI, Audio, Netz;Handbuch auf CD, KurzanleitungKabel: Sub-D, DVI, USB, Netz; Handbuch auf CD,KurzanleitungKabel: DVI, DisplayPort, USB, Netz; Handbuch auf CD,KurzanleitungMaße (B X H X T) I Gewicht64,3 cm x 43,1 - 55,2 cm x 11,8 cm /8,8 kg63,9 cm x 41,4 - 53,9 cm x 20 cm / 7,4 kg64 cm x40-54cm x 25 cm /10 kgPrüfzeichenTÜV GS, ISO 13406-1TÜV GS, ISO 13406-2TC006, TÜV Ergo, TÜV GS, ISO 13406-1besondere KennzeichenKontrastregler werksseitig etwas zu hoch eingestellt,gute Mechanik, integrierte Lautsprecher, günstigsatte Schwarzanzeige, guter Overdrive, günstigguter Overdrive, satte Schwarzanzeige,gute GraustufenauflösungKontrastminimales Sichtfeld 1840:1 /18,3 %1011:1 /20,9 %1134:1 /6,6 %erweitert Sichtfeld 1566:1 / 50,9 %650:1 /56%951:1 /19,9 %Die runden Diagramme geben die Winkelabhängigkeitdes Kontrasts wieder. Blaue Farbanteilestehen für niedrige, rötliche für hohe Kontraste.Kreise markieren die Blickwinkel in 10-Grad­Schritten. lm Idealfall wäre das ganze Bild pink.winkelabMngiger Kontrast Kreise im 20°·Abstand..... , .. :l! iil!iiii!!iii!i0 100 400 600@@@@000@@@@@@@@00@@@@Q)(B sehr gut E9 gut 0 zufriedenstellend e schlecht ee sehr sdllecht -./ vorhanden114c't 2013, Heft 8


Prüfstand I Hochauflösende MonitoreHP3/327" / !PS (mattiert)0,233 mm (109 dpi)2560 X 144{)59,7 cm x 33,6 cm / 68,5 cmDVI-D, DisplayPort2,2 /2,14-1 -/v' /-LG3/327" / !PS (mattiert)0,233 mm (109 dpi)2560 X 144{)59,7 cm x 33,6 cm / 68,5 cmDVI-D, DisplayPort, HDMIwarm, mittel, kalt I v'AdobeRGB, sRGB, Kalibrierung2,2 / 2,33v' I v' I v' I v' (10 Stufen)Samsung2/227" I PLS (glänzend)0,233 mm (109 dpi)2S60 X 144059,7 cm x 33,6 cm / 68,5 cmDVI-D, DisplayPort, HDMI4000 - 10 000 Kin 500-K-Schritten I v'Standard, Hohe Helligkeit, Kino, kalibriert2,2 / 2,3- I v' I v' I v' (26 Stufen)Viewsonic3/327" / !PS (mattiert)0,233 mm (109 dpi)2560 x 144059,7 cm x 33,6 cm / 68,5 cmSub-D, DVI-D, DisplayPort, HDMIbläulich, kühl, nativ, warm I v'Standard, Nutzer 1-3, sRGB2,2 / 2,27- I v' I v' I v' (5 Stufen)v'/v'/v'seitlich und oben 2,3 cm, unten 3,1 cmUSB-Hub (4 Ports)Kabel; DVI, DisplayPort, USB, Netz; Handbuch auf CD,Kurzanleitung64,6 cm x 44 -54 cm x 23,5 cm /10,5 kgTÜV GS, ISO 13406-2- lv I ­rundum 2 cmUSB-Hub (3 Ports), Netzteil externKabel: DVI, Display Port, Netz; Handbuch auf CD,Kurzanleitung64,3 cm x 45,9 - 56,9 cm x 22,6 cm / 7,3 kgTCO 5.0, TÜV GS, ISO 13406-2- /v' I -seitlich und oben 2,1 cm, unten 3,8 cmLautsprecher (2 x 1 W), USB-Hub (2 Ports),Netzteil externKabel; DVI, DisplayPort, MHL, USB, Netz; Netzadapter;Handbuch auf CD, Kurzanleitung64,5 cm x 46,7 - 56,7 cm x 29,2 cm / 7,9 kgTCO 5.0, TÜV GS, ISO 13406-2gute Graustufenauflösung, nur bedingt spiel- und video- sehr großer Farbraum, Hardware-kalibrierbar, weniger schickes Design, MHL-fahig, integrierte Lautsprecher,tauglich, außer Helligkeit keine Einstelloptionen, ein stabile Mechanik, ein Frame Latenz bei der Bildausgabe, wackelige Mechanik, teuerFrame Latenz b. d. Bildausgabe, hohe Leistungsaufnahme teuer, hohe Leistungsaufnahmev'/v'/v'rundum 2 cmUSB-Hub (4 Ports)Kabel; DVI, DisplayPort, Netz; Handbuch auf CD,Kurzanleitung64,3 cm x 47 -62 cm x 34,8 cm / 8,4 kgTC006, TÜV GS, ISO 13406-2Schärferegler greift in der Werkseinstellung in dieBildausgabe ein842:1 /18,1 %563:1 /51,5 %1007:1 /21,8%637;1 /58,6 %912:1 /17,8 %S67:1 /54,7 %888:1 /17,8 %594:1 /50,2 %@@@@@@00@@@e610 €@@@@@@00@0@750 €@@@@@00@00900 €@@@@000@@@0600 €c't 201 3, Heft 8115


Report I TV- und Video-Diensteideos im Internet sind ein Hit - abgeru­über Videoplattformen, Mediathe­Vfenken und immer häufiger auch über Videoon-Demand-Dienste(VoD). Wer daran zweifelt,muss nur einen Blick auf die Statistikenzum Online-Videokonsum werfen: Aktuellsehen sich auf YouTube jeden Monat mehrals 800 Millionen User über 4 MilliardenStunden Videomaterial an, 30 Prozent derOnline-Nutzer schauen zumindest gelegentlichzeitversetzt fern. Und die ProSieben­Sat.1 -Videoseiten, zu denen auch Deutschlandsgrößte Online-Videothek Maxdomezählt, kamen im März 2012 alleine auf14 Millionen Besucher.Wobei Online-Videos heute nicht mehrnur auf dem Rechner angeschaut werdenmüssen: Praktisch alle neuen Smart-TVs undandere Unterhaltungselektronik mit lnternetzuganghaben Video-Ciients mit an Bord- und zwar gleich für mehrere Dienste, darunterstandardmäßig YouTube, Maxdomeund die öffentlich-rechtlichen Mediatheken.Eine Reihe deutscher TV-Sender bieten mittlerweileApps für Tablets an, mit denen sichVideos aus ihren Mediatheken und - seltener- Streams des laufenden Programms viaWLAN oder über UMTS anschauen lassen [1].Über Lösungen wie die Settop-Box Apple TVlassen sich Videos zudem bequem vom Tabletund Desktop-Rechner auf den Fernseherstreamen.Also alles Friede, Freude, Eierkuchen?Nicht ganz, denn eine ganze Reihe kleinerund großer Fallstricke verderben oder mindernzumindest den Videospaß.VideoportalePraktisch jeder deutsche YouTube-Nutzerdürfte mittlerweile den bekannten GEMA­Sperrvermerk zu sehen bekommen haben,wenn er einem Link folgte, der User in denUSA, Großbritannien oder anderswo ganzproblemlos zu einem Musikvideo führt. Nacheiner Erhebung von OpenDataCity [2] 1ießensich im Januar wegen des andauernden.Streits zwischen der Google-Tochter unddem Rechteverwerter 615 Musikvideos derTop 1000, also 61,5 Prozent, nicht auf You­Tube in Deutschland wiedergeben.Realisiert wird die Ab'spielsperre über einvergleichsweise einfaches Verfahren, dasman unter dem Begriff .,Geoblocking " oder.,Geo-Sperre " kennt: YouTube ermittelt dieIP-Adresse des Rechners des Anwenders undblockiert die Wiedergabe, wenn diese ausdem deutschen Adressraum stammt. VieleAnwend er, die nicht länger auf eine Einigungzwischen Google und GEMA warten wollen,gaukeln dem Videodienst daher überBrowser-Erweiterungen und VPN-Dienste(Virtual Private Network) vor, er habe es miteinem Nutzer aus einem anderen Land zutun. Und schon spielt YouTube auch die inDeutschland offiziell gesperrten Videos ohneMurren ab. Wir gehen im Artikel ab Seite 126genauer auf die verschiedenen Lösungen zurUmgehung von Geoblocking ein. Wem dasnicht reicht, der erfährt im Bericht ab SeiteAggregator: Der Dienst myTVLink.tv stellt im Internet verfügbareMedieninhalte in einer Übersicht zusammen.130, wie er sich selbst einen VPN-Server imAusland einrichten kann.Wer YouTube gerne ohne Geoblockingauf seinem Fernsehen anschauen möchte,kann etwa Apples iPad nutzen, das VPN unterstützt:ln Verbindung mit der offizielle iOS­App des Videoportals lassen sich die Clips aufaktuelle Smart-TVs und Blu-ray-Piayer, aufdie Spielkonsolen Playstation 3, Xbox 360und Wii sowie das Apple TV streamen. Möchteman direkt einen YouTube-Ciient aufeinem Unterhaltungselektronikgerät nutzen,kommt man mit gewöhnlichen VPN-Dienstenallerdings nicht weiter, da dies in derRegel nicht vorgesehen ist. Abhilfe schaffenhier spezielle Router oder ein sogenanntesDNS-Redirecting, auf die wir ebenfalls abSeite 126 eingehen. Bei letzteren trägt manlediglich manuell eine vorgegebene DNS­Serveradresse eines Umlehungsdienstes ein,was praktisch bei allen Geräten problemlosmöglich ist. Um· nicht jedes Mal jede Methodeaufzählen zu müssen, sprechen wir nachfolgendallgemein von VPN-Verbindungenund verweisen im Übrigen auf den Artikelauf Seite 126.Auch VPN-Zugänge und DNS-Redirectingkönnen nicht verhindern, dass ein Video wiedervon einem Portal verschwindet. Diebeste Lösung wäre auch hier fraglos, wenndie Videoportale dem Anwender die Möglichkeiteinräumen würden, die Inhalte aufdie Festplatte herunterzuladen. Dies ist abernur sehr selten der Fall, etwa bei ausgewähltenVideos auf der Vimeo-Piattform. ln derRegel besteht das Geschäftsmodell der Videoportale(und Podcasts) jedoch darin, demeigentlichen Video einen bezahlten Werbe-• •-Le1der 1st dieses Video. das Mus1k vonSME beinhaltet, 1n Deutschland n1chtverfugbar. da d1e GEMA d1eVe rlagsrechte h1eran n1cht e1ngeraumthatYouTube weist in seinen Fehlermeldungeninzwischen explizit auf die GEMA hin.clip vorzuschalten oder über dieses Werbebannerzu legen. Zudem hat der Urhebereines Videos nach dem deutschen Gesetzdas Recht, frei darü ber zu bestimmen, wasmit seinem Werk geschieht.Das ändert freilich nichts daran, dass dieVideos auch in bester Qualität unverschlüsseltgestreamt werden und sich daher imNetz unzählige Seiten, Browser-Piug-ins undDesktop-Anwendungen finden, um Videosvon den Portalen auf der heimischen Festplattezu sichern (siehe S. 122). Solche Privatkopiensind gemäß § 53 Urheberrechtsgesetz(UrhG) auch zulässig.MediathekenFür die große Freiheit beim Fernsehguckensollen eigentlich die Mediatheken der TV­Sender sorgen. Im Idealfall holt sich der Zuschauerzu einem beliebigen Zeitpunkt einebereits ausgestrahlte Sendung auf denFernseher. Doch davon sind wir noch eingutes Stück entfernt. Das ist teilweise mitrechtlichen Problemen rund um das ThemaZweitverwertung zu erklären: Wenn es sichnicht um Eigenproduktionen handelt, fehlenden Sendern oft die Rechte, um Inhaltenach der TV-Ausstrahlung im Internet bereitzustellen.Generell sind Mediathekendaher eine gute Fundstelle für Serien,Shows und Dokumentationen, währendman sich für Spielfilme besser bei VoD­Diensten umschaut.Die größte Hürde ist bei den öffentlichrechtlichenSendern jedoch die mit dem12. Rundfun kstaatsvertrag eingefüh rte ?­Tage-Regelung [3]. nach der ältere Beiträgeaus dem Netz zu nehmen sind. Wer nichtschnell genug ist, findet die verpasste Tatort-Folgedemnach schon nicht mehr in derMediathek vor. Und da nicht nur Das Ersteals Hauptprogramm der ARD mit einer Mediathekim Netz vertreten ist, sondern auchdie verschiedenen Regionalsender, verliertman als Anwender schnell die Übersicht,wann welche interessante Sendung wo gelaufenist.c't 2013, Heft 8117


Report I TV- und Video-Dienstedaher auch überprüft, welcher VPN-Diensteinen Tunnel nach Deutschland bietet.Auch Deutschen wird der Zugriff auf manche Videos hiesiger Mediathekenverwehrt, wenn sie diese aus dem Ausland aufrufen.Abhilfe schafft hier etwa die Seite Fernsehsuche.de,über die man die verschiedenenMediatheken durchforsten kann. Als.,Online-Video-Verzeichnis " dient auch myTV­Link.tv, das über Rechner, iPad, Smartphones,Smart-TVs und Settop-Boxen aufrufbarist und neben den Mediatheken unteranderem auch YouTube auf einer Oberflächezusammenbringt.Zwar planen ARD und ZDF schon längerein gemeinsames Videoportal namens .,Germany'sGold " , über die die Öffentlich-RechtlichenAnwendern Videos werbefinanziertoder gegen Gebühr anbieten wollen - undso ihr Archivmaterial zeitlich unbegrenzt vermarktenkönnen, was ihnen in ihren eigenenMediatheken bisher aufgrund der ?-Tage­Regel unmöglich ist. Doch das Bundeskartellamt,das bereits Anfang 201 1 den Privatsender-GruppenProSiebenSat.1 und RTLDeutschland die Gründung einer gemeinsamenVideoplattform verboten hatte, meldetedagegen Bedenken an.Viele Anwender empfänden es als besteLösung, wenn sie Sendungen aus den Mediathekenerst einmal sichern könnten, um siespäter zu einem beliebigen Zeitpunkt anzuschauen.Die öffentlich-rechtlichen Senderbieten eine solche Funktion selbst nicht an,doch auch hier sind Privatkopien erlaubt. Beiden Mediatheken der Privatsender wie RTL­Now sieht es hingegen ganz anders aus: Sieschützen ihre Inhalte aktiv, sodass ein direkterDownload auf dem Rechner des Anwendersdie in Deutschland verbotene Umgehungeiner Sperre nötig macht (siehe S. 122).Interessanterweise kann selbst für deutscheAnwender bei der Nutzung deutscherMediatheken VPN zum wichtigen Themawerden - dann nämlich, wenn man versucht,aus dem Ausland auf diese Angebote zuzugreifen.Schließlich haben die Sender von lnhaltelieferantenlediglich die Streaming­Rechte für Deutschland erworben; bei denÖffentlich-Rechtlichen kommt zudem hinzu,dass ihr Programm von deutschen Gebührengeldernfinanziert wird und daher nurEinheimischen zugute kommen soll. Um imFerienhaus in Finnland auf die Mediathekenin der Heimat zugreifen zu können, benötigtman dann ebenfalls eine verschleierte IP­Adresse. Im Artikel ab Seite 126 haben wir1P1d -:::;-. rü:l 1... 21 25 "' ... l'J •.;Ut SHOWS 1 FULL EPISODES j SCHEDULE Search myNBC logon v ?Full Episode: Face OffAir Date: 03/08/2013Nick and Renard finally go headto-head in light of Nick's discovery, while Juliette and Renard's magnetic attraction reaches dangerous ..•Watch Grimm, FRIDAYS 9/ScC=+i.Hdb'+ View Comments 0 Related Videos (1)Auch die iPad-Versionen von ABC und NBC zeigen Werbung. DieUnterbrechungen fallen allerdings meist kürzer aus als bei Hulu.VoD-DiensteDie über Video on Demand gegen Bezahlungangebotenen Filme sind werbefrei undlassen sich innerhalb der Mietdauer (gewöhnlich48 Stunden) beliebig oft wiedergeben,anhalten, zurückspulen und so weiter.Möglich macht dies ein digitales Rechtemanagement(DRM). das andererseits verhindert,dass sich die gemieteten wie auchdie gekauften Filme frei weitergegeben lassen.Doch selbst wenn man noch einmal bezahlenwollen würde, könnte man einen einmalgemieteten Filme nicht zu einem späterenZeitpunkt noch einmal anschauen: VieleTitel verschwinden aus den VoD-Angebotenaufgrund von Vereinbarungen zwischenDienst und Studios nach einiger Zeit wieder.Ob und wann ein Film in ein VoD-Angebotzurückkehrt, lässt sich nicht generell sagen.Mit dem Siegeszug von Video on Demandim Wohnzimmer ist der PC, auf dem mal allesbegann, als Abspielgerät ins Abseits geraten:Einige Dienste wie Videociety unterstützendiese Plattform überhaupt nicht, andere bietendarüber keine HO-Fassungen bestimmterFilme an - wohl aber am TV. Das ist einklares Zeichen, dass Hollywood den Rechnertrotz aller Sicherungen mittels DRM immernoch als unsichere Plattform einstuft - unddas auch nicht ganz zu Unrecht, wie der Artikelab Seite 122 zeigt.Ausländische MediathekenWarum nicht einfach der deutschen Bürokratieentfliehen und ausländische TV- undVideo-Angebote nutzen? Die meisten Anwenderdürften dabei aufgrund der Sprachkenntnissevor allem an Dienste denken, diein Großbritannien und den USA beheimatetsind.Offiziell ist die Nutzung von Deutschlandaus nur in den seltesten Fällen möglich - etwabeim britischen Sender BBC, der auch internationalbeliebte Serien wie .,Dr. Who " produziert.Die BBC gewährt deutschen Anwendernüber den .,BBC iPiayer Global " für Apples iPadZugriff auf über 3000 Stunden Inhalte ausihrer Mediathek, einschließlich Download­Funktion - verlangt dafür aber auch knapp8 Euro pro Monat beziehungsweise rund75 Euro pro Jahr. Nur wenige Sendungen sindals Appetithäppchen kostenfrei zu sehen.Britische Bürger mit passendem iTunes­UK-Benutzerkonto (siehe dazu auch den Kasten., Kartentricks " auf Seite 120). die ausihrem Heimatland (oder aus dem Auslandüber VPN) auf den Dienst zugreifen, bekommendas gesamte Angebot über die .,BBCiPiayer " genannte App natürlich kostenlos.Ebenso können Sie eine Desktop-Variantedes iPiayer auf Windows-PC, Linux-Rechnerund Mac nutzen, die ebenfalls eine Download-Funktion(mit DRM-Schutz und offenbarnur für die SO-Fassung) bietet und zudemauf Wunsch Untertitel einblendet.118c't 201 3, Heft 8


Report I TV- und Video-DiensteIst das Apple TV aufUS-Betrieb umgestelltund steht eine VPN­Verbindung, die einenUS-Standort vorgibt,dann hat man überiTunes auch Zugriffauf Serien.Als Beispiel fü r eine gelungene ausländischeMediathek dient meist das US-amerikanischeAngebot ,.Hulu", da es Produktionenmehrerer Sender unter einem Dach vereint ­darunter ABC, AMC, Comedy Central, The CWNetwork, FX, National Geographie Channel,NBC und ScyFy. Serien einiger anderer Senderlistet Hulu immerhin auf und leitet denNutzer bei Bedarf auf deren Seiten um -etwa bei ,.The Big Bang Theory" von CBS. AktuelleSerien-Episoden stehen bei Hulu in derRegel am nächsten Tag zum Abruf bereit, beipassender Bandbreite prinzipiell in HO-Auflösungund meist mit zuschaltbaren Untertiteln(Ciosed Captioning, kurz CC).Der Zugriff auf Hulu mittels VPN ist fürdeutsche Anwender unproblematisch überden Rechner möglich, weitere Hürden gibtes nicht. Jedoch muss man sich auf amerikanischeTV-Verhältnisse einlassen: So serviertHulu mittlerweile massiv Werbung, eine rund20-minütige Sendung wird gut und gerneviermal für insgesamt 15 Clips unterbrochen.Daneben gibt es ab und an Werbeeinblendungenim Browser, die dafür sorgen, dassnachfolgend das mittels AirPiay von einemMac an ein Apple TV übertragene Bild nichtmehr bildschirmfüllend auf dem Fernseherzu sehen ist. Letzteres Problem taucht beider Desktop-Applikation von Hulu für dieWindows 7 Media Center Edition nicht auf.Die Bildqualität passt sich dynamisch der zurVerfügung stehenden Bandbreite an undschwankte bei einem 32-MBit-lnternetzugangständig zwischen VHS- und HO-Niveau.Die US-Sender ABC und NBC bieten darüberhinaus im amerikanischen iTunes Storeeigene iPad-Apps an, über die man Zugriffauf die Inhalte ihrer Mediatheken bekommt- in . klusive Vollbildmodus und Untertitel,aber ohne AirPiay-Funktion, sodass man fürdie Wiedergabe auf dem Fernseher einenHDMI-Adapter fürs iPad benötigt.Rechtlich erscheint das reine Betrachtenvon Videos aus ausländischen Mediathekenvia VPN als unproblematisch: Die Umgehungder Ländersperre verstößt nach allgemeinerJuristenmeinung erst einmal gegen kein Gesetz;so greife der §9Sa Urheberrechtsgesetzaus mehreren Gründen nicht [4]. Zum Anschauendes Videostreams selbst fehlt esnach unserem Kenntnisstand bislang aneiner Klärung durch ein Gericht. Eine Reihevon Juristen vertritt im Kern die' Ansicht, dasszumindest dies gemäß § 44 UrhG zulässig ist,da das urheberrechtlich geschützte Materialnur aus technischen Gründen und vorübergehendzwischengespeichert wird [5]. Unklarist, ob beziehungsweise wann diese Grenzeüberschritten wird, wenn man eine Download-Funktiondes Dienstes nutzt, um etwaeine schlechte Verbindung auszugleichen.Hulu PlusImmer wieder liest man, dass Hulu auch überTablets und Unterhaltungselektronikgeräteerreichbar sei. Tatsächlich handelt es sichdabei aber um den Ableger ,.Hulu Plus", der8 US-Dollar pro Monat kostet - und dennochnicht werbefrei ist. Vielmehr bekommt manpro Unterbrechung lediglich einen oder zweistatt bis zu fünf Spots vorgespielt. Zudem hatman (wie früher auch beim gewöhnlichenHulu) häufiger Zugriff auf komplette Serienstaffelnund nicht nur auf die letzten Episoden.Allerdings gibt es auch hier Folgen, dienur kurze Zeit verfügbar sind, auf CBS mussman zudem verzichten. Die Bildqualität warbei unseren Versuchen sehr gut, bei einigenEndgeräten wie dem Apple TV vermisstenwir allerdings Untertitel.Apropos Zugriff: Für Hulu Plus reicht einVPN-Tunnel in die USA nicht, man muss aucheine Kreditkarte samt US-amerikanischerAdresse vorweisen können. Natürlich kannl!ffl ll --- _ .. _ -- =---. -- ... ,... _,_ .. ..__..·------·---- ,- ... ...-Der gebührenpflichtige ,.Hulu Plus"-Dienstist auf verschiedenen Endgeräten zufinden. Er ist ein Ableger der rein werbefinanziertenMediathek Hulu, der sich überden Rechner ansteuern lässt.man auf die Idee kommen, einfach eine realexistierende Anschrift anzugeben. Allerdingserwiesen sich die vom Dienst durchgefü hrtenPrüfungen als streng: Alle unsere Kreditkarten,sowohl gewöhnliche als auch Prepaid-Varianten,wurden mit dem Hinweis auf Fehler beimAbgleich der Adresse zurückgewiesen. Im Internetfindet man aber US-Prepaid-Kreditkartenextra für die Nutzung von Hulu Plus vonaußerhalb der USA, die sich auf amerikanischeAdressen registrieren lassen.Ein anderer Weg führt über die Hulu-Pius­App auf dem Apple TV, die im US-Netz sichtbarist (siehe Kasten). Hier übernimmt Appledie Zahlungsabwicklung, der Zugang erfolgtBei Netflix bekommt man eine bunte Mischung aus recht neuen undalten Filmen, hierzulande bekannten Serien und Produktionen, die manwohl in Deutschland sonst nie zu sehen bekommen wird.-c't 201 3, Heft 8119


Report I TV- und Video-Dienstealso über den passenden US-iTunes­Account. Hulu Plus kann man eine Wochekostenlos testen, die Trialphase lässt sich beiNichtgefallen über das US-iTunes-Konto vorder ersten Abbuchung kündigen. Nach kurzerZeit schickte Hulu sogar einen Link an diebei Apple hinterlegte Mailadresse, um denPlus-Dienst auch für weitere Geräte freizuschalten.Das klappte problemlos - allerdingssollte man beachten, dass damit diestornierte Trialphase wieder zu laufen beginnt.Für das Anschauen der Streams kann esrechtlich keine andere Wertung geben alsbei den Mediatheken. Natürlich verstößtman als Nicht-US-Amerikaner gegen die Nutzungsbedingungenvon Hulu Plus, aber diesist nur insoweit problematisch, als dass derDienst auf dieser Grundlage das Konto kündigenkann. Beim Umweg über Apple ist na-türlieh auch eine Sperrung des US-amerikanischeniTunes-Account denkbar.US-Fiatrate-ProviderTatsächlich ist es überhaupt kein Probleman die passende Ausführung zu kommen:Auf eBay.de findet man haufenweise GetenStaffel seiner eigenproduzierten Serie.,House Of Cards" anbot.Kritiker bemängeln wiederum, dass Netflixsich finanziell verhoben hat und daher seinGrundangebot immer mehr zusammen kürze,um als werbefreies Angebot mit den rund8 US-Dollar Monatsgebühr pro Kunde überdie Runden zu kommen. Böse Zungen könntennun behaupten, dass Netflix daher nichtmehr ganz so genau hinschaut, woher dieKunden kommen: Verlangte der Dienst vor einigenJahren noch genaue Angaben zumWohnort, konnte man dieses Feld bei unseremneuerlichen Besuch (über VPN) infachüberspringen. Auch unsere gewöhnlichedeutsche Kreditkarte akzeptierte er ohne Murren.Dass diese danach dennoch von derdeutschen Bank vorübergehend gesperrtwurde (siehe Kasten), muss man also unter.,dumm gelaufen" verbuchen. Eine KündigungKartentricksWer sich bei einem ausländischen Videodienstanmelden möchte, kommt in derRegel nicht umhin, eine vor Ort ausgestellteKreditkarte samt passender Anschrift vorzuweisen.Dies gilt selbst dann, wenn der AnbieterNeukunden zunächst eine kostenfreieProbephase einräumt. Bedenkt man, dassKartennummern eindeutig der jeweiligenBank samt Ausgabeland zugeordnet werdenkönnen, müsste eigentlich jeder Versuch,sich mit einer deutschen Karte bei einemausländischen Dienst anzumelden, von vornhereinzum Scheitern verurteilt sein. AmazonInstant Video und Hulu ließen sich von unstatsächlich nicht täuschen. Andererseits stelltenwir fest, dass Netflix offenbar lediglichprüft, ob die Kreditkarte gültig ist.Dazwischen liegen Anbieter wie Vulu, dieeinen Abgleich zwischen der angegebenenAnschrift und der bei der Bank hinterlegtenAdresse des Karteninhabers durchführen.Dies klang zunächst nachvollziehbar, da unsereerste Kreditkarte in Kombination miteiner beliebigen US-Anschrift umgehendabgelehnt wurde. Bei genauerer Überlegungkamen uns jedoch Zweifel an dieserDarstellung: Der Besitzer der Karte wohnt ineiner Straße mit einem langen Namen, derimmer unterschiedlich abgekürzt wird. Daraufhinentwickelten wir die Theorie, dasslediglich die Postleitzahl (englisch · ZIP­Code) abgeglichen wird - und wagten miteiner zweiten Karte und einer zur heimischenPostleitzahl passenden US-Adresseeinen erneuten Versuch. Und siehe da: Diesmalgab Vudu grünes Licht.Die Versuche mit Netflix und die Ablehnungder Anfrage seitens Vudu rief letztlich dieBetrugsabteilung unserer Bank auf denPlan, die eine Manipulation durch Datendiebewitterte und daraufhin zur Sicherheitvorübergehend unsere Kreditkarte sperrte.Erst nachdem wir dem zuständigen Sachbearbeitertelefonisch versicherten, dass wirln Deutschland sind derzeit Flatrate-Angebotewie Lovefilm oder Watchever im Kommen,bei denen man gegen einen monatlichenPauschalbetrag aus einer großen Auswahl anFilmen und Serienepisoden so viel anschauenkann, wie man möchte. Als Vorbild gilthier stets der US-amerikanische Dienst Netflix,der dieses Geschäftsmodell seit 2007 betreibt,mittlerweile für rund ein Drittel desgesamten nordamerikanischen Web Trafficsorgt und auf etlichen Endgeräten zu findenist - darunter Windows-PC und Mac, Tablets,Apple TV, PS3, Xbox 360 und Wii. Der Dienstschrieb im Februar 2013 Fernsehgeschichte,als er auf einen Schlag alle 13 Folgen der ersdieAbbuchungen genehmigt hatten, gabdie Bank unsere Karte wieder frei.Bei Vudu gelang die Freischaltung aber auchmit einer ein Jahr gültigen Prepaid-Visakarte,die man für 10 Euro an vielen Tankstellen bekommt.Eine richtige Registrierung mitName, Anschrift und so weiter wird erst verlangt,wenn man über 100 Euro pro Monatauflädt. Vielmehr kann man die Karte übereine deutsche Handynummer ohne weitereAngaben freischalten. Ein deutsches Facebook-Account,verknüpft mit einer beliebigenUS-Adresse, reichte, um vom Dienst alsAmerikaner akzeptiert zu werden.Bäumchen, wechsel DichMöchte man über sein Apple TV oder iPadauf einen ausländischen Videodienst zugreifenoder etwa über seinen Mac bei iTunes UKeinen Film ausleihen, reicht eine VPN-Verbindungbeziehungsweise ein DNS-Redirectingzum Zielland alleine ebenfalls nicht aus.Ohne gültiges iTunes-Benutzerkonto kannman weder Apps herunterladen noch irgendwelcheTransaktionen durchführen, mitdeutschem Account wirft einen Apple aberschnell wieder aus dem Store. Man benötigtalso für jedes Land ein passendes Konto. Umein solches anzulegen, reicht eine Fake­Adresse alleine nicht aus, Apple möchte beider Einrichtung des Kontos auch eine Zahlungsmethodegenannt bekommen. Allerdingsmuss es sich hierbei nicht um eine Kreditkartehandeln, auch iTunes-Geschenkkartenwerden akzeptiert. Sie müssen allerdingsfür den jeweiligen Ableger ausgestellt wordensein und sind auch nur für diesen gültig.Man kann also beispielsweise nicht sein Guthabenim britischen iTunes Store mit einerUS-Gutscheinkarte auffüllen.Prepaid-Kreditkarten lassen sich ofteine Zeit lang immer wieder aufladen.schenkkarte für die verschiedenen iTunes­Ableger in diversen Stückelungen - etwafür 10, 15, 25, 50 und 100 US-Dollar beziehungsweisebritische Pfund. Wir erwarbentestweise zwei Karten für iTunes US und UKund erhielten nach wenigen Minuten jeweilsein gescanntes Bild zugemailt, aufdem der Gutschein-Code zu lesen war. Diesengaben wir dann einfach bei der Erstellungdes jeweiligen Kontos ein. Apple schaltetedaraufhin die Accounts mit den gutgeschriebenenSummen problemlos frei.Schließlich sollte man bei der Nutzung vonUnterhaltungselektronik wie Smart-TVs,Streaming-Ciient und dem Apple TV nochdarauf achten, dass man auch bei bestehenderVPN-Verbindung häufig über das Setupexplizit festlegen muss, dass sich das Gerätin dem jeweiligen Land befindet. Andernfalls werden in der Regel auf der Bedienoberflächedie gewünschten Dienste nichtaufgelistet. Bei der Playstation 3 reicht wiederumdie Anmeldung mit dem passendenausländischen Fake-Account, damit dieSpielkonsole umschaltet. Man findet dieApps der Videodienste dann meist im Bereich.,My Channels" ( .. Meine Kanäle").120c't 2013, Heft 8


Report I TV- und Video-Dienstewar mit Monatsfrist problemlos möglich,ebenso die spätere Fortsetzung des Abos.Ob sich der Aufwand lohnt, blieb in derRedaktion etwas umstritten: Zwar sind beliebteSerien wie " How I Met Your Mother''oder " The Walking Dead " im Angebot, esfehlt aber meist die aktuelle (laufende) Staffel.Beim HBO-Hit " Game Of Thrones " wirdman darauf hingewiesen, dass man sich dieSerie auf DVD zuschicken lassen könne. Auchdie Auswahl an Filmen ist eher mau. Andererseitsfindet man immer wieder Serien, diein Deutschland noch gar nicht oder nur imPay-TV laufen oder Comedy-Shows, die nieden Weg zu uns finden dürften. Am Test-Macbekamen wir audt bei guter Verbindung nureine mäßige Bildqualität geboten, an derPlaystation 3 (mit US-Account, siehe Kasten)und am Apple TV erfreute uns Netflix hingegenüber dieselbe 32-MBit-Leitung mit" Super HD" in 1 080p mit optionalen Untertiteln.Der heilige Gral ist für viele deutsche Fernsehtansder US-Pay-TV-Sender HBO ( " GameOf Thrones " , " Boardwalk Empire " ), den manin etlichen amerikanischen TV-Netzen findet -und der unter dem Namen " HBO Go " einekostenpflichtige Mediathek betreibt - so wieSky hierzulande mit Sky Go. Für den Zugriffreicht ein VPN-Zugang allerdings nicht aus:Bei der Anmeldung wird man aufgefordert,sich mit den Daten seines (natürlich US-amerikanischen)Providers anzumelden.' DennHBO Go ist eine Zusatzleistung, die nur Kundendes Pay-TV-Angebots nutzen können.Und auch der Comedy-Spartenkanal TBS verlangtbeim Zugriff auf eine Seite eine Identifizierungmit den Daten des Netz-Providers.Für einen Zugang müsste man folglich einenUS-Amerikaner kennen, der auf seinenNamen ein passendes HBO-Abo abschließtund seine Daten weitergibt.Ausländische VoD-DiensteAn Macs bekamen wir von Vudu den Film "Wreck-lt Ralph " nur in SD geboten,konnten innerhalb der Mietzeit von vergleichsweise satten 72 Stunden aberproblemlos zur ursprünglich erworbenen HO-Fassung auf der PS3 wechseln.kanalton sind bei iTunes ebenso Standardwie zuschaltbare Untertitel.Wer nach einer Alternative zu iTunessucht, stößt schnell auf den US-Dienst Vudu,der unter anderem auf PCs und Macs, iOSundAndroid-Tablets, Smart-TVs und Blu-ray­Piayern sowie Xbox 360 und PS3 läuft. Undnicht nur die Titelauswahl kann sich sehenlassen: Der Dienst streamt im sogenannten" HDX" -Modus an Windows-Rechner undSpielkonsoien Filme in knackig scharfem1080p und mit Dolby-Digitai-Pius-Ton mitbis zu 7.1 Kanälen. Untertitel gibt es jedocheher selten. Als besonderen Leckerbissenbietet der Dienst am PC über eine Anwendungdie Funktion " Vudu-To-Go " , wo maneinen in HD geladenen Film DRM-geschütztauf bis zu fünf PCs herunterladen kann. NeueTitel kann man gewöhnlich für rund 4 US­Dollar in SD, für 5 in " HD " (720p) und für 6 in" HDX" mieten. TV-Serien gibt es für 2 und3 US-Dollar in SD beziehungsweise HD, Staffelpässesind ebenfalls erhältlich.Die Anmeldung lief zunächst nicht so glattwie erhofft: Die erste gewöhnliche Kreditkartewurde abgelehnt, erst mit einer zweitenKarte und einer " angepassten " Postleitzahlklappte es (siehe dazu den Kasten " Kartentricks" auf S. 120). Ein anderer Versuch miteiner Prepaid-Karte führte hingegen auf Anhiebzum Erfolg. Für die Wiedergabe einigerFilme ist bei der Vudu-Registrierung zugleicheine Anmeldung bei der Plattform " UitraViolet" nötig, die aber auch problemlos klappte.Im Gegenzug bekommt man dafür 10 Filme(in SO-Qualität) geschenkt - kein schlechterDeal.Der Online-Versandhändler Amazon bietetmit " Amazon Instant Video " einen ähnlichenDienst. Unser Anmeldeversuch miteiner US-amerikanischen Anschrift klapptezunächst, auch die Kopplung mit der Playstation3 funktionierte auf Anhieb. Der ersteVersuch, einen Film zu mieten, endete jedochmit der (durchaus korrekten) Meldung,dass unsere Kreditkarte nicht von einer Bankin den USA ausgegeben worden sei. Eine Rechercheim Internet ergab, dass sich wie beiHulu Plus auch hier mittlerweile Anbieter aufden Verkauf tauglicher US-amerikanischerPrepaid-Kreditkarten samt passender Anschriftspezialisiert haben.So kanns gehenZu vielen der an sich fü r Deutsche gesperrtenTV- und Videodienste lässt sich mit vergleichsweisewenigen Kniffen Zugang verschaffen.Ein ums andere Mal beschlich unsdaher das Gefühl, dass mancher Anbieterganz gerne unser Geld einstrich und nur geradeso viel Widerstand bot, wie ihm gesetzlicheund vertragliche Auflagen abnötigen.Lediglich HBO Go und TBS sperren ausländischeBesucher rigoros aus.Bei manchen Diensten ist es allerdingsauch wie bei den Kirschen aus Nachbars Garten,die nur vermeintlich süßer schmecken.Tatsächlich sollte man im Zweifel nachrechnen,ob sich der finanzielle Einsatz tatsächlichlohnt. Dazu kann man dank kostenlosenTestphasen und kurzen Kündigungsfristenerfreulicherweise alle genannten Diensteohne finanzielles Risiko austesten. (nij)Literatur[1] Nico Jurran, Tab-TV, Fernsehen auf dem iPad,c't 7/1 1, S. 1 58[2] GEMA versus YouTubes Top 1000, http://apps.opendatacity.de/gema-vs-youtube/[3] Zwölfter Rundfunkänderungsstaatsvertrag,www.rlp.de/fi leadmin/staatskanzlei/rlp.de/down Ioads/medienil 2_rundfunkaenderungsstaatsvertrag.pdf[4] ausführlich dazu: Umgehung von Geo-Sperren- Handeln die Softwarean bieter rechtswidrig?,www.lawbster.de/umgehung-von-geo-sperren/[5] Thomas Schwenke, Kino.to und Hulu.com -legal oder illegal? Was kann mir passieren?,http:/ /rechtsanwalt-schwenke.de/kino-to-und­hulu-com-legal-oder-illegal-was-kann-mir-pas­sieren/dNun möchte nicht jeder gleich ein Flatrate­Angebot für eine monatliche Grundgebührbuchen. Viele dürften eher daran interessiertsein, ab und an einen noch nicht in Deutschlanderhältlichen Film oder eine nagelneueausländische Serie in Originalfassung anzuschauen.Für sie lohnt sich ein Blick auf dieausländischen VoD-Dienste - fü r die natürlichjeweils der passende VPN-Zugang nötigist, weshalb wir nachfolgend darauf nichtmehr explizit eingehen. Keine Sorgen mussman sich dabei über irgendwelche Freischalt-oder Monatsgebühren machen; dieaufgeführten Dienste berechnen nur die lnhalte,die man auch tatsächlich mietet oderkauft.Wer sowieso schon einen US-amerikanischenoder britischen iTunes-Account hat(siehe Kasten), der kann am.einfachsten übersein Apple-Gerät den jeweiligen Store nutzen.Anders als in Deutschland sind dortauch über das Apple TV Serien (inklusive Angebotefür jeweils eine komplette Staffel alssogenannter " Season Pass " ) verfügbar - undzwar auch von HBO. HO-Qualität und Mehrc't2013, Heft 8121


Das Internet ist voll von witzigen, coolen und spannenden Videos - wer die auch abseitsvom Internet anschauen oder gar behalten will, greift schnell zu einem Stream-Recorderoder Video-Downloader und begibt sich so mitunter in eine rechtliche Grauzone.eutzutage heißt es kurz vorH Ende fast aller Fernsehsendungen:.,Sendung verpasst?Einfach im Internet gucken".Doch die wenigsten Zuschauerwollen den Tatort am PC oderauf dem Tablet schauen. Wertechnisch auf der Höhe ist, besitztfreilich schon ein Smart-TV,das über HbbTV oder Apps denZugriff auf die Mediatheken derSender gewäh rt. Auch Besitzereines iPhones oder iPads sindfein raus: Sie bringen die Inhaltevia AirPiay aufs Apple TV. Alleanderen müssten den PC oderdas Notebock an den Fernseherstöpseln, um die verpasste Sendungauf dem Sofa genießen zukönnen. Hinzu kommt, dass dieInhalte meist nach einer Wochewieder aus den Mediathekenverschwinden. Also versuchenviele, die Videoschätze vorhermit Stream-Recordern oderVideo-Downloadern zu bergen.Wer .,Mediathek, YouTube oderVideo" nebst .,down Ioad" in eineSuchmaschine tippt, wird mitAngeboten nur so überhäuft.Zig Firmen versprechen, mitihren Tools Videos von YouTubeund .,Hunderten anderen Video­Webseiten", Video-on-Demand­Diensten und aus Mediathekenherunterzuladen. Was es dabeirechtlich zu beachten gilt, stehtim Kasten auf Seite 123.Auf die öffentlich-rechtlichenAngebote haben sich vor Jahrenzwei Programme spezialisiert: dieJava-Anwendung Mediathek­View (benötigt den VLC mediaplayer) und Mediathek.app fürden Mac. Die Entwicklung derLetzteren wurde Anfang des Jahreseingestellt. Auf Anfrage teilteder Mediathek.app-Programmierermit, es sei nicht auf Drängender Sender geschehen, der ausschlaggebendeGrund war, dassdas von Mediathek.app zur Aufbereitungder Inhalte genutzteMaterial (Bilder und Texte) oftvon unabhängigen Produktionsfirmenstamme, die Rechte geltendmachen könnten.Öffi-SpezialistenMediathekView gibt es weiterhin.Solange die öffentlich-rechtlichenSender (ARD) ihre Inhalteunverschlüsselt streamen, könnendie Nutzer in der sprödenBedienoberfläche bei 3sat,ARD(.Podcast), Arte.de/.fr, BR,HR, KiKA, MDR, NDR, ORF, RBB,SRF(.Podcast). SWR, WDR undZDF nach Beiträgen suchen, Sendungenschauen, abonnierenund die unverschlüsselt übertragenenVideos auch abspeichern,um die Inhalte vor der durch den12. Rundfunkänderungsstaatsvertragdiktierten Zwangsamnesiezu bewahren. Der Staatsvertragregelt die Verweildauern derInhalte: .,programmbegleitendeAngebote" und damit auchganze Sendungen, für die dieSender Rechte zur Online-Veröffentlichunghaben, dürfen tagelangonline stehen, Berichterstattungüber 1. und 2. Fußballbundesliganur 24 Stunden; für .,zeitundkulturgeschichtliche Inhalte"gibt es keine zeitlichen Beschränkungen.Nach Ablauf der Frist müssendie Beiträge in den Mediatheken.,depubliziert" werden - dasheißt, die Sender müssen die Referenzenauf die Beiträge verschwindenlassen, die eigentlichenInhalte aber nicht zwingendentfernen. So merkt sichbeispielsweise die MediathekenübergreifendeSuchmaschine vavideo.dedie Streaming-URLs, sodassdie Nutzer mitunter auch andepublizierte Beiträge von 3sat,ARD, Arte, BR, NDR, SWR, undWDR und ZDF herankommen.Zwar fehlt bei solchen Inhaltendas Vorschaubild und der Druck122c't 2013, Heft 8


...Report ! Internet-Videos mitschneidenauf den Wiedergabeknopf führtauf eine Fehlermeldung in derjeweiligen Mediathek, herunterladenlässt sich die Sendung oftdennoch. Wem tagsüber einfällt,dass er einen Film verpasst hat,der aufgrund der Jugendschutzbeschränkungenbei den Mediathekenfü r gewöhnlich nur zwischen20 und 6 Uhr abrufbar ist,wird bei vavideo ebenfalls rundum die Uhr fündig.Browser-ErweiterungNach Angaben von Mozilla setzenüber 7 Millionen Firefox-Userdie Browser-Erweiterung VideoDownloadHelper ein, um Webvideoseinzusammeln. Viele nutzenden DownloadHelper zumHerunterladen von YouTube­Ciips, das Gros allerdings offenbareher, um die XXX-Sammlungaufzufüllen. Der Video DownloadHelpernistet sich in der Firefox-Navigationsleisteein undmacht durch drei rotierendeRGB-Kügelchen auf sich aufmerksam,wenn er auf einer Webseiteunterstützte Medientypen entdeckt.Dann reicht ein Klick, umdie Datei zum Download auszuwählen.Auch fü r Chrome gibt es diverseAdd-ons, mit denen manStreaming-Videos herunterladenkann - allerdings machen diemeisten in Googles Chrome WebStore erhältlichen Add-ons einenBogen um YouTube, da sie andernfallsgegen Googles Nut-zungsbedingungen verstoßenwürden. Web Noire schert sichdarum allerdings nicht und isttrotzdem im Chrome Store zufinden. Nach der Installation signalisiertdie Silhouette einesschwarzen Mannes mit Zylinderin der Navigationsleiste, wennsich ein laufendes Video herunterladenlässt.Darüber hinaus bieten verschiedeneÖn line-Dienste Hilfebeim Download von Webvideosan: Man gibt die gewünschteURL ein und erhält einenDownload-Link. Zu den Pionierenzählt etwa KeepVid.com, dasdazu ein Java-Applet nutzt, anderedienen meist als Klickfallenfür zweifelhafte Angebote - ambesten, man lässt die Fingerdavon.Flash for VideoVor allem für seine bequemen YouTube-Downloadsbekannt: der Video DownloadHelper für FirefoxWillkommen ln Harnburg2,891 Aulruleo.r N PolzidNidt T hlol ng als_.dKtte< EnnKer belmlKAinFr;onkturt und "-St:Kge.IJmalchumHfte15-}a .. Tochtwletln'f zu blrnmem. zieh! M zu 6ttn ,_.." Nadchen n•d! Hamburg, dll dc:h MIMO•lumInteraktionBei vavideo.de können Nutzer Videos direkt aus denöffentlich-rechtlichen Mediatheken herunterladen.100l201l l20 1SutwRechtliche FragenGrundsätzlich gilt: Videos vonlegalen Online-Diensten dürfenAnwender nur herunterladen,wenn Anbieter oder Urheberdies explizit gestatten - also Videosmit einem Download­Button versehen oder sie alsPodcast anbieten. Sonst verstößtman zumindest gegen dieNutzungsbedingungen des Angebots.Werden Videos wie beiYouTube oder öffentlich-rechtlichenMediatheken unverschlüsseltübertragen, ist derDownload gemäß Paragraf 53des deutschen Urheberrechtsgesetzesals Privatkopie gedeckt.Bei geschützten Inhaltenlegitimiert Paragraf 44a nur"vorübergehende Vervielfältigungshandlungen"zur Wiedergabe(siehe S. 116).Browser-Erweiterungen und Online-Diensteentdecken aberlängst nichtjedes Video, sonderntypischerweise nur diejenigen,die über HTIP übermittelt werden.Kommen dedizierte "echte"Streaming-Protokolle zum Einsatz,tappen sie im Dunkeln. DasMicrosoft Media Server Protocol(MMS) und Real Networks' Real­Time Streaming Protocol (RTSP)wurden in den vergangenen Jahrenweitgehend von Adobes RealTime Messaging Protocol - kurzRTMP - verdrängt. Dabei handeltes sich zwar um ein proprietäresStreaming-Protokoll fü r Flash-De facto haben Anwender vonStream-Recordern zum Mitschneidenvon Inhalten legalerVorlagen Konsequenzen zufürchten - anders als Filesharerund Nutzer illegaler Streaming­Portale.Nicht zuletzt können die Portalbetreiber nur mit großemtechnischen Aufwand oder garnicht feststellen, ob jemandnun ein Video anschaut, abspeichertoder womöglich miteinem Screen-Recorder denBildschirminhalt mitschneidet.Uns ist kein Fall bekannt, beidem jemand dafür abgemahntwurde, weil er mit Hilfe einesStream-Recorders Videos auslegalen Quellen abgespeicherthat.MediathekView gewährt Zugriff auf die Mediatheken von ARD, ZDF& Co. - und wie hier auch schon mal einen Blick in die Zukunft.IGoben $11 ... Aa __ oolt_'ft;teoeft.Wtmdlr----..tlt •W.t.lti.r!Sit-'lldeG. IRIIIil ..." ... ... IMit dem designierten Nachfolger von StreamTransport,TubeDigger, kommen Nutzer an die meisten Flash-Videos dran.lc't 201 3, Heft 8123


Report ! Internet-Videos mitschneidenDie Moviebox10 desdeutschenAnbietersAudials vereintStream- undScreenrecorderunter einerOberfläche.& audlals movieboxOVO kopierenltlP tll'tWti' OVQ.opiof DVD kopierenUntversai-Konverterl,ho\w ·· und V\atef1streamfngVideos, das die Inhalte jedoch ungeschütztüberträgt. Das Protokollwurde längst zerpflückt undist als Open-Source-Implementierungverfügbar, sodass diverseProgramme - meist auf Grundlageder Projekte RTMPDump/librtmp - RTMP-Streams abspielenund abspeichern können. ProminenteBeispiele sind der VLCmedia player und FFmpeg.Daraufhin führte Adobe dieverschlüsselte Protokoll-ErweiterungRTMPE ein - RMTP "Encrypted" . Bei der Analyse des Protokollsstellte sich heraus, dass sichder Schlüssel aus öffentlich zugänglichenInformationen zusammensetztund leicht errechnetwerden kann [1]. Die Folge:Seit 2009 beherrscht RTMPDumpauch RTMPE. Adobe versuchte,dessen Verbreitung in den USAmit einer Unterlassungsaufforderungunter Berufung auf denDigital Millennium CopyrightAct (DMCA) zu verhindern. DasTatsächlichhandelt essich bei denWindews­Version vonReplayMediaCatcher undJaksta umdasselbeProgramm.124n•tt .. 01" V.•'!lbtn - .\


Report ! Internet-Videos mitschneidencordern, also Programmen, diedas Bildschirmgeschehen aufzeichnen.Der Replay Media Catcherverweist dazu auf ReplayVideo Capture (30 Euro) vomgleichen Anbieter. Bei der 20Euro teuren Moviebox 10 derKarlsruher Audials AG bekommtman Stream- und Screen-Recorderaus einer Hand.Der enthaltene Stream-Recorderfasst vorsichtshalberkeine RTMPE-Streams an, sondernmeldet eine " VerschlüsselteMediendatei (RTMPE)" undbietet stattdessen die Bildschirmaufnahmedes Inhalts an.Dafür wirbt der Anbieter aberrecht unverhohlen auf seinerWebseite damit, auch Filme vonden kommerziellen VoD-Angebotenwie Maxdome, Videoloadoder iTunes mitzuschneiden.Das Unternehmen vollführtdamit absichtlich einen Balance­Akt auf dem Urheberrechtshochseil,hat dabei aber in denvergangenen Jahren schon Erfahrungen gesammelt: AudialsTunebite entfernte per Highspeed-Dubbingdurch Redigitalisierungbeim Abspielen denKopierschutz von Kaufmusik.Audials (damals noch RapidSolutionSoftware) holte sich nureine blutige Nase, als man ganzspeziell Napster-Abonnentenzum Ausnutzen der " analogenLücke" animieren wollte [3].Wer eine Bildschirmaufnahmemacht, muss freilich einigeDinge in Kauf nehmen: DieAufnahme gelingt nur in Echtzeit,der Rechner muss schnellgenug sein, um das mitgeschnitteneVideo zu kodieren,und alles, was sich während derAufnahme vor das Videofensterschiebt - etwa Werbung oderdie Navigationsleiste des Players- ist am Ende auch im Resultatenthalten.Literatur und Links[1) Reinraumanalyse von RTMPE:http:/ /1 kcl.net/rtm p/RTMPE.txt[2) Erläuterung zum Replay MediaCatcher: http:/ /applian.com/replay-media-catcher/support/secure-rtmp-measures.php[3) Peter Schmitz, Der analoge Umweg,Redigitalisierer: Gericht jongliertmit Urheber- und Wettbewerbsrecht,c't 14/07, 5. 190www.ct.de/1 308122Streaming-SpielartenRTMP: proprietäres Streaming-Protokoll (TCP-Port 1935). RTMPE: RTMP mit proprietärer VerschlüsselungRTMPT: RTMP mit HTML-Tunneling, um Firewalls zu überwindenRTMPTE: Kombination aus RTMPE und RTMPTRTMPS: SSL-verschlüsseltes RTMP via HTIPSRTMPTS: Kombination aus RTMPS und RTMPTFazitWenn es jemand darauf anlegt,Videos von Internet-Portalen,Mediatheken oder gar Video-on­Demand-Diensten mitzuschneiden,können die Anbieter dasderzeit praktisch nicht verhindern.ln letzter Instanz gelingt esmit Screen-Recorder und fixemRechner. Die Nutzer bewegensich eventuell in einer rechtlichenGrauzone, müssen aber defacto keine Konsequenzen befürchten,solange sie die mitgeschnittenenInhalte nur privatnutzen.(vza)c't 2013, Heft 8


Wenn Geoblocking den Weg zum Wunschfilm oder zur begehrten TV-Dokuversperrt, führen etliche Umleitungen dennoch zum Ziel. Einige davon entpuppensich jedoch als holprig, andere als teuer.Die Setreiber von Video-Portalen,deren Inhalte aus lizenzrechtlichenGründen nur inbestimmten Ländern abrufbarsind, errichten keine unüberwindbarenHürden. Schließlichlebt jedes Portal von zahlendenKunden oder vom Abruf seinermit Werbung gespickten Seiten-je mehr, desto besser.Die Server prüfen nur anhandder IP-Adresse, ob man sich imAusland befindet. Die im Browsereingestellte Sprache, die Zeitzoneoder HTML5-Geolokalisierung- das interessiert niemanden. Esgenügt also, die IP-Adresse zuverschleiern. Man muss auchnicht befürchten, dass geschützteDienste einen mit Kontosperrungstrafen, wenn man einmalversehentlich mit deutscher IP­Adresse auf sie zugreift.Die Techniken, mit denen sichGeoblocking umgehen lässt, ähnelnjenen zum anonymen Surfen[1]: Proxy und Virtual PrivateNetwork (VPN). Hinzu kommenspezielle Dienste, die über dasDomain Name System (DNS) arbeiten.Wir haben uns einige Angeboteaus den drei Kategoriennäher angeschaut und auspro-biert, mit welchen Endgerätensie sich nutzen lassen.Beim Umgehen von Geoblockadenkommt es nicht daraufan, die Anonymität unter allenUmständen zu wahren. Die Verschlüsselungder Inhalte oderdas Löschen verräterischer Datensind sogar kontraprodu ktiv,denn beim Streaming kommt eszuallererst auf Geschwindigkeitan. Proxy-Kaskaden wie JAP undTor sind dafür zu langsam.Wichtig ist, dass man wählenkann, welche IP-Adresse einemzugewiesen wird. Sie muss auseinem Land stammen, in dem dasdurch Geoblocking geschützteAngebot zugänglich ist. ln derPraxis hat es sich bewährt, wennin jedem Land mehrere I P-Adressenzur Auswahl stehen. Denn dieSetreiber der geschützten Portalefinden auch schon mal heraus,dass eine zu einem Proxy oderVPN-Knoten gehört, und sperrensie. Außerdem kann man denAnonymisierungsserver wechseln,wenn er mal langsam ist.Wenig geeignet sind Dienste,die das Datenvolumen beschränken.Das Video-Portal Vudu etwagibt die erforderliche Übertragungsratemit 1 MBit/s für SOund4,5 MBit/s fü r HDX-Videos(1 080p) an. Beim Streaming einesHDX-Films von 90 Minuten Längefa llen also etwa 3 GByte an. EinVPN-Dienst, der 5 GByte proMonat erlaubt, reicht also nichteinmal für zwei Filme.Ständige VertretungProxies sind Server, die Anfragendes Browsers entgegennehmen,die angeforderten Webinhalteentweder in ihrem Cache findenoder übers Netz laden und anden Client zurückliefern. BeimLaden der Inhalte können sieden Originalabsender anonymisieren,sodass der Webserver nurdie Adresse des Proxy sieht.Viele Proxies sind öffentlichzugänglich und einige davonanonymisieren den Absender, siesind aber oft überlastet. Manmuss schon Glück haben, umeinen zu finden, der 90 Minutenlang die notwendige Performancefür einen flüssigen Video­Stream bereitstellt.Der Umweg über den Proxyverlängert die Zeit zwischen Anfragenund Antworten generell.Deshalb sollte man den Proxy nurnutzen, solange man ihn zumUmgehen von Geoblocking benötigt.Auch leiten viele ProxiesSSL-Verbindungen nicht durch.Die Nutzung eines Proxy istVertrauenssache. Man kennt denSetreiber des Servers nicht, überden der Datenverkehr geleitet .wird. Der kann aber mithören, umverwertbare Daten auszufiltern.Misstrauen ist besonders bei kostenlosenProxy-Diensten angebracht,da man nicht weiß, obsie den Datenverkehr nicht durchden Handel mit Informationenwie E-Mail-Adressen oder Kreditkartennummernfinanzieren.Unter Windows und Mac OSwerden Proxies in den Systemeinstellungeneingetragen. MacOS verwaltet unter Netzwerkverschiedene Umgebungen, sodassman einfach zwischen Internet-Zugangmit und ohne Proxyumschalten kann. Unter Windowskann man den Proxy überExtras/lnternetoptionenNerbindungen/LAN-Einstellungensystemweitändern oder nutzt einTool wie Proxy Switcher.Während Internet Explorerund Chrome die systemweiteEinstellung für den Proxy nutzen,besitzt Firefox zusätzlich einenindividuellen Proxy-Eintrag (Extras/Einstellungen/Erweitert/Netzwerk!Einstellungen/ManuelleProxy-Konfiguration). Damit lässt126c't 2013, Heft 8


Report I Geoblockinger sich als Browser für geoblockierteAngebote einrichten,während man für alles andereChrome, Internet Explorer odereinen zweiten Firefox nutzt. Wiesich mehrere Firefox-Browser parallelinstallieren lassen, standschon in c't [2).Auf Mobilgeräten unter iOSoder Android, trägt man denProxy bei den Einstellungen derWLAN-Verbindung ein. Er wirddann systemweit genutzt. Smart­TVs und Konsolen. ermöglichenes oft nicht, einen Proxy einzustellen.Bei Apple TV (ab Software-Update5.1) benötigt mandazu das Programm Apple Configurator,mit dem man aufeinem Mac ein Konfigurationsprofilanlegt, um es dann auf dieBox zu übertragen.Kostenlose Umleitungte allerdings bei ProxMate nicht,da es seine Einträge in der Proxy­Konfiguration des Browsers zurückließ,die man dann auch nochlöschen musste.Wir haben uns auch den kostenpflichtigenDienst Proxy lcgenauer angeschaut. Er betreibtServer in den USA, in UK, Frankreichund Deutschland. Für jedesLand muss man einen eigenenAccount erwerben, was sehr unflexibelist. Außerdem kann manzwischen drei Volumen-Paketenwählen von 5 GByte pro Monat(für Video zu wenig) bis unlimitiert.Ein Monat USA-Proxy kostetmit 50 GByte 10 US-Dollar.Außer mit Kreditkarte kannman auch über PayPal oder Sofortüberweisungbezahlen. Das50-GByte-USA-Paket umfasst zehnProxy-Adressen, für die man Zugangsdatenerhält. Man kann dieServer auf beliebigen Gerätennutzen, bis 30 Tage um sind oderdas Volumen aufgebraucht ist.Die Server erwiesen sich im Testalle als sehr schnell und keinesder getesteten Angebote wurdeblockiert. Die Proxies ließen auchSSL-Verbindungen durch, ohnedass Zertifikatsfehler gemeldetwurden.Allerdings ist die Eingabe vonName und Passwort Ue acht Stellen)nach jedem Browser-Startlästig. Firefox besitzt wenigstenseinen Passwort-Manager, sodassman ab dem zweiten Mal nurnoch OK drücken muss.Virtuell privatEine weitere Möglichkeit, die eigeneIP-Adresse vor Servern zuverbergen, ist ein VPN, ein virtuellesprivates Netzwerk. Dafürrichtet man auf seinem Computereine zusätzliche virtuelle Netzwerkkarteein, die den Datenverkehran ein VPN-Gateway umleitet.Da dabei die Abhörsicherheitim Vordergrund steht, wird derDatenverkehr im sogenanntenTunnel zwischen Client und VPN­Gateway verschlüsselt. Dass es fürden Webserver so aussieht, alskäme die Anfrage vom VPN-Gateway,ist nur ein NebeneffektEbenso wie beim Proxy hatauch der Setreiber eines VPN­Dienstes die Möglichkeit, denüber seinen Server laufendenDatenverkehr einzusehen, dadort die Verschlüsselung endet.Auch hier muss man also demAnbieter vertrauen. Wer den Anbieterals Risiko ausschalten will,muss einen eigenen VPN-Knotenim Zielland einrichten. Wie dasgeht, steht ab Seite 130.Der VPN-Ciient benötigt keinespezielle Software, da die notwendigenvirtuellen Netzwerkkartenschon Bestandteil allerüblichen Betriebssysteme sind.Bei Windows etwa hilft ein Assistentbei der Einrichtung. Allerdingsfunktionieren die Bordmittei-VPNsnicht an allen Netzwerkanschlüssenreibungslos.Viele VPN-Betreiber lieferndaher eine Software, die alleGateway-Adressen und Einstellungenkennt und nur noch nachden Zugangsdaten fragt. Häufiginstalliert sie zudem Treiber fü rein VPN-Verfahren, das möglichstwenige Netzwerkproblemeverursacht. Für die Einrichtungvon anderen Geräten lieferndie VPN-Dienste hingegenoft nur eine Anleitung und manmuss sich für ein bestimmtesVPN-Verfahren entscheiden.Auf Mobilgeräten sollte mandann kein unsicheres PPTP einrichten.Denn mit ihnen wird derfürs Video-Schauen eingerichteteVPN-Zugang vielleicht auch malgenutzt, um an öffentlichen Hotspotsabhörsicher online zugehen. Dafür taugt PPTP nicht, daes geknackt ist. Bei Geräten, dienur zu Hause im gesichertenWLAN betrieben werden, ist dieeinfache Lösung hingegen keine192.168.77.1mit VPNdeutsche JP-Adresse---..,.IIIIIIIIIIIIIIWANschlechte Wahl. OpenVPN bieteteine sichere und recht problemloseAlternative, die auf SSL beruht.Allerdings muss man dafürSoftware nachinstallieren; diegibt es auch als Apps für Androidoder iOS. L2TP ist technisch rechtaufwendig und IPSec kann inNAT-Umgebungen (Network AddressTranslation, etwa im DSL­Router) Probleme bereiten.Die meisten Konsolen, Settop­Boxen und Smart-TVs könnenvon sich aus kein VPN nutzen.Um dennoch damit auf geblockteInhalte zugreifen zu können,muss man die VPN-Verbindungdirekt am Router herstellen.VPN via RouterNicht jeder Router kann sich miteinem VPN-Dienst verbinden.Auch die marktführende Fritzboxkommt mit der ausgeliefertenFirmware dafür nicht inFrage. Sie bietet zwar einen VPN­Server, nicht aber den zu diesemZweck benötigten Client. Dieseninstalliert die Firmware-ModifikationFreetz nach. Dagegen sprechenjedoch Bedenken, ob dasLAN dann noch sicher vor Angriffenvon außen ist. Außerdemkann das Aufspielen solcher Modifikationenauf vom Providergedengelten Routern Problemeverursachen.192.168.1 1.1ohne VPNDie Router-Kaskade teilt das LAN in zwei Bereiche. Währendalle Geräte im ersten Bereich direkt mit dem Internet verbundensind, werden die im zweiten über einen VPN-Knoten geleitetund können auf blockierte Angebote zugreifen.Bei Hide My Ass gibt es eine aktuelleListe von Proxies, die mannach Land, Geschwindigkeit undAnonymitäts-Level durchsuchenkann (siehe c't-Link). Selten fa n­den wir einen schnellen US-Proxymit hoher Anonymität, über denwir problemlos etwa bei CBS aktuelleFolgen von US-Serien sehenkonnten. Meist waren dieProxies zu langsam oder ließenVideo-Streams gar nicht durch.Die Plug-ins ProxMate, MediaHint und Hola Unblock fü r Firefoxund Chrome leiten nur Zugriffeauf bestimmte blockierteAngebote über einen geeignetenProxy um. Alle anderen Seitenabrufeerfolgen ungebremstdirekt vom Server. Allerdingssind die Listen der Angebote, dieman so auf kostenlosem Umwegerreichen kann, recht kurz.ProxMate etwa unterstütztezum Zeitpunkt des Tests nurzehn Websites, darunter Hulu,Pandora, MTV und YouTube.Weitere sollen folgen. Immerhinkann man einen eigenen Proxyin die Liste eintragen. Auch beiMedia Hint vermissten wir wichtigePortale wie Vudu. Nochnicht einmal der Zugriff auf You­Tube-Videos unter GEMA-Bannklappte damit. Gleiches galt fürHola Unblocker, das aber abgesehendavon einige populäreAngebote wie das der BBC in seinerkurzen Liste hatte.Die Plug-ins kann man in derAdd-on-Verwaltung des Browsersabschalten, um sicherzugehen,dass etwa beim Online-Shoppingkeine Daten über einen fremdenServer geleitet werden. Das reichc't2013, Heft 8127


Report I Geoblockingmlw00-t!U {US-IPAdresse)huluT!iilNLFI-Proxy..etc.DNS­Service----. T!iilNLFIx.x.x.x etc.{eigeneIP-Adresse)Der DNS-Server von Tunlr wirkt als Weiche: Während der normaleDatenverkehr den gewohnten Weg nimmt, wird der zu Videodienstenwie Netflix oder Hulu über einen Proxy umgeleitet, derdie deutsche IP-Adresse durch eine aus den USA ersetzt.Besser haben es Besitzer vonRoutern, die mit dem Betriebssystemdd-wrt laufen. DessenVPN-Ciient beherrscht außerdem unsicheren PPTP-Protokollauch OpenVPN. Dazu gehörenbeispielsweise die DSL- undKabei-Router der 2130-Serie vonDraytek, die ab 130 Euro kosten.Wer bereits einen DSL- oderKabei-Router besitzt, kommtgünstiger weg, wenn er an dieseneinen preiswerten zweitenohne Modem hängt, für den einedd-wrt-Version existiert. EineListe kompatibler Geräte findenSie über den c't-Link. SolcheRouter, etwa der TL-WR1 043NDvon TP-Link, sind inklusive Gigabit-Ethernetund schnellem WLAN(IEEE 802.1 1 n-300) bereits ab 40Euro zu haben.Den VPN-Router schließen Siemit seinem WAN-Port (Internet)an einen freien LAN-Port des vorhandenenRouters an und bauenso eine Router-Kaskade [3]. ViaDHCP erhält der neue Router seinenInternet-Zugang vom vorhandenen.Den VPN-Router konfigurierenSie als WLAN-Accesspointmit einem eigenen IP­Adressbereich, der sich von demdes Heim-Routers unterscheidenmuss. Es stehen dann zwei LANsund zwei WLANs bereit, vondenen nur das hinter dem zweitenRouter VPN-getunnelt wird.ln unserem Test hängten wireinen Buffalo-Router hinter eineFritzbox 6330, was prima funktionierte.Wir folgten der vorbildlicheinfachen dd-wrt-lntallationsanleitungdes AnbietersStrongVPN. Er stellt für unter ddwrtbetriebene Router ein Installationsskriptbereit, dessen Web­Adresse man lediglich perCut&Paste in die Administrationsoberflächedes Geräts kopierenmuss.VPN-DiensteEs gibt sehr viele VPN-Dienste,eine Übersicht fi nden Sie unterdem c't-Link. Doch viele eignensich nicht, um Geoblocking zuumgehen, da man den Knotennicht bestimmen kann, das Datenvolumenbegrenzt ist oderdie Geschwindigkeit nicht fürVideo-Streaming reicht. Das giltfür alle kostenlosen Dienste wieHotspot Shield, die wir ausprobierthaben. Aber auch zum Bei-spiel KryptoVPN, das 4 US-Dollarim Monat kostet, erwies sich inunserem Test als zu langsam fürHD-Streaming.Wir haben uns drei andereBeispiele näher angesehen, diealle Voraussetzungen erfüllenund zumindest für Windowseinen Client mitbringen. Cyberghostbetreibt sehr viele Serverin aller Weit und eine deutschsprachigeWebseite. Der Dienstnutzt OpenVPN und verrät allenötigen Details, um eine Verbindungunter Windows, Mac OS,Linux, iOS oder Android händischaufzubauen. Für Windowsgibt es einen Client, der alles automatisiert.ln diesem kann mandie VPN-Knoten nach Land undGeschwindigkeit sortieren.Im Test blockte CBS einen US­Knoten, doch schon der nächsteaus der Liste funktionierte. DieGeschwindigkeit lag einige Sekundennach Start der Messungetwas niedrig, pendelte sich dannaber bei sehr guten Werten ein.Der Dienst wird abonniert, lässtich jedoch jederzeit kündigen.Auch mit GoTrusted wird einAbonnement abgeschlossen.Vorsicht: Um die kostenlose Probezeitvon einer Woche in Anspruchzu nehmen, muss manbereits eine Kreditkarte hinterlegen,von der dann automatischabgebucht wird, wenn mannicht kündigt. Leider wird nirgendsangezeigt, wie lange dieProbezeit noch läuft. Die Kündigungerfolgt über ein Kontaktformularim englischsprachigenService-Bereich.Am bequemsten lässt sich derDienst über den Client nutzen,den es für Windows und Mac OSgibt. Darüber hinaus wird aufseiner Website die Einrichtungvon PPTP und L2TP unter Androidund iOS ausführlich be-schrieben. Man kann den VPN­Knoten nur nach Land (USA,Großbritannien) oder Region(Europa, Asien) auswählen. Daserwies sich in unserem Test alsunproblematisch, da kein Knotenim jeweiligen Land von dengängigen Angeboten geblocktwurde. Auch lag die Übertragungsgeschwindigkeitstets aufsehr hohem Niveau. Um im Urlaubauf die im Ausland geblocktenMediatheken von ARD undZDF zuzugreifen, taugt der Dienstaber nicht. ·Bei StrongVPN muss man keinAbo abschließen, dafür beträgtder Abrechnungszeitraum mindestensdrei Monate. StrongVPNbegrenzt die Wechsel des Knotensin günstigen Paketen auf 15im Monat (plus drei zum Ausprobierenin den ersten beiden Wochen).Der standardmäßig eingestellteOpenVPN-Knoten in New Yorkerwies sich im Test als ausreichendschnell für SO-Inhalte, aberzu langsam für HD. Die Umschaltungzum vorgeschlagenen Knotenin San Francisco bewirktedann sogar eine Verschlechterung.Erst als wir in der Account­Verwaltung im Web die " QuickConfig " auf " Speed " und die Verbindungvon TCP auf UDP umgestellthatten, erreichte der Datendurchsatzsehr gute Werte. Diegetesteten Knoten tricksten alleGeoblockaden aus. Allerdings berichtetein Kollege, dass er schoneinmal über den Knoten in NewYork nicht an Netflix herankam.DNS-TunnelWährend bei Proxies und VPN­Diensten die Möglichkeit, Geoblockingzu umgehen, nur einAbfallprodukt ihrer eigentlichenAufgaben ist, sind DNS-DiensteAnbieterHola Networks, IsraelMediaHint.comProxy lcCyberGhostGoTrustedStrongVPNProxy.LC CyberGhost, Rumänien GoTrusted, USA StrongVPN, USAURL http://hola.org https://mediahint.com http://proxmate.dave.cx http://proxy.ie http://cyberghostvpn.com www.gotrusted.com www.strongvpn.comFunktionsweise Proxy-Piug·in Proxy-Piug-in Proxy-Piug-in Proxy-Oienst VPN-Dienst VPN-Dienst VPN-DienstWindows-Ciient v' v' v' v' v' v' v'Knoten wählbar/automatisch -I v' -I v' -I v' v'/- v'/ v' v1f - v'4/ -Traffic-limitKreditkarte/Pay Pa I/Sofort- .:..f -1-1- -1-1-1- -1-1-1- v' /v' /v' 1- v'/v'/v'/- v'/v'/-1-überweisung/GiropayPreis pro Monat ab1 kostenlos kostenlos kostenlos 10 US-Dollar 5€ 5 US-Dollar 7 US-DollarAbo/laufzeit über 1 Monat - I - -I- -I- - I- v'/- v'/- -13 MonateBewertungnutzbare Portale e 00 e ®® ® ® ®®Geschwindigkeit 0 0 0 ®® ® ®® ®® JHandhabung ®® ® 0 e ® ® $®® sehrgut ®gut 0 zufriedenstellend e schlecht 00 sehr schlecht v' vorhanden - nicht vorhanden k. A. keine Angabev'128 c't 201 3, Heft 8


Report I Geoblockingwie Unblock-us und Tunlr genaudafür gemacht. Alles, was manals Nutzer tun muss, ist, am eigenenClient den vom Providervorgegebenen DNS-Server durchdenjenigen des Services zu ersetzen.Dieser Server fungiert alsWeiche: DNS-Anfragen für Video­Dienste, deren Geoblocking erüberlisten kann, beantwortet ermit der Adresse des eigenenProxy. Alle anderen leitet er zuöffentlichen DNS-Servern weiter,beispielsweise denen von Google(8.8.8.8). Die liefern die IP­Adresse des angefragten Serverszurück, zu dem der Client einedirekte Verbindung aufbaut.Will der Client zum Beispieldie Website von Netflix besuchen,erkennen die DNS-Servervon Unblocked-us, Tunlr undCo. dies an der Web-Adresseund verbi.nden den Browser miteinem ihrer US-amerikanischenReverse-Proxies. Der Proxy verpasstallen Datenpaketen - undnicht nur einigen wenigen, wieoft gemutmaßt wird - einenneuen Umschlag, auf denen alsAbsender seine eigene IP­Adresse steht. Die stuft Netflixals berechtigt ein und schicktdie Antworten an den Reverse­Proxy des DNS-Services. Derverpasst ihnen wieder die ursprünglicheIP-Adresse, um siezum Kunden außerhalb der USAweiterzuleiten.Weil im Unterschied zu VPN­Verbindungen die Daten nichtverschlüsselt werden, gibt eskaum Performance-Einbußen.Und da nur die Daten der auszutricksendenTV- und Videoangeboteüber den Proxy laufen, werdenalle anderen ungebremstübertragen. Allerdings sind dieDNS-Server der Dienste nicht soschnell zu erreichen, wie die deseigenen Providers.ProxyDNS betaProxyDNShttp://proxydns.coDNS-Proxyv'-/v'Tunlrtunlr.nethttp://tunlr.netDNS-Proxy-I v'-1-1-1- -1-1-1-kostenloskostenlos- I- -Ieee0 li)@@Der DNS-Server lässt sich anvielen Internet-fähigen Geräteneintragen, also auch bei Konsolen,Smart-lV-Plattformen undTablets. Oder man trägt ihngleich im Router ein. UnterWindows verwaltet das Tool DNSJumper eine Liste mit DNS-Servernund schaltet beliebig dazwischenum. Das geht sehr vielschneller als der Aufbau einerVPN-Verbindung.Es ist jedoch nicht ungefährlich,einem fremden DNS-Serverzu vertrauen. Der TrojanerDNSChanger etwa hat dieselbeTechnik verwendet - nicht umGeoblocking zu umgehen, sondernum Werbung in fremdeWebseiten einzubauen. DNS-Serverkönnen den Browser auch aufPhishing-Seiten umleiten, umPasswörter oder TANs abzufangen.Und bei kostenlosen Angebotenwie Tunlr oder ProxyDNSmuss man sich schon fragen, wieihr Geschäftsmodell aussieht.AdressweichenWir haben uns insgesamt fünfDienste angeschaut. Die beidenkostenlosen Tunlr und ProxyDNSübertrugen die Daten der Videoportalezwar etwas langsamer alsdie kostenpflichtigen Unblock-usund Unblockmedia, aber nochausreichend schnell für HO-Videos.ProxyDNS plant offenbarein kommerzielles Angebot, dasmehr Portale unterstützt. Bislanggibt es nur eine kostenlose Variante,die ein paar US-Angebotebedient und keinen Zugang zuden TV-Inhalten der BBC gewährt.Den gewährt Tumblr und bieteteine etwas höhere Geschwindigkeit.Doch auf Vudu muss manauch hier noch verzichten.Unblock-us kostet wie die anderenbeiden kommerziellen•• Dr-15 Jumper v 1.0.4 ".1DNSJumpervl.0.4IId Speichern Lauf3V Schnellste Dns I Sicherungskopie I0 ns Cache leeren IjJMh.§·*·lNetzwerkkarte wählenl· Alle NetzwerkkartenFreie Dns server wählenl· Default· M anuell· Wiederherstellen1. Unblock2. Tunlr3. ProxyONS4. UnoDNSDas Windows-Tool DNS Jumper schaltet nicht nur zwischenverschiedenen DNS-Proxies um, sondern löscht auch den Cache.Dienste 5 US-Dollar im Monat. Erunterstützt viele Videoangeboteund erkennt den Nutzer an seiner(echten) IP-Adresse. Hatdiese sich geändert, muss mandie neue auf der Webseite registrieren.Noch bequemer gehtdas mit der Android App UnblockUs Manager. Die Proxiessind sehr schnell, doch währenddes Tests fielen die DNS-Serverfür mehrere Stunden aus. Es gibtjedoch noch einen Ersatz-Server,der fu nktionierte.Bei den von Unblockmediaunterstützten Video-Dienstenfehlte uns Vudu. Man muss sichentweder durch Abruf der Webseiteanmelden, um die aktuelleIP-Adresse zu registrieren, oderkann unter Windows einen Clientinstallieren. Die Geschwindigkeitwar gut, blieb aber etwas hinterder von Unblock-us zurück.UnoDNS unterstützt sehr vielePortale, blieb aber im Test häufigunter den 4,5 MBit/s, die Vudufürs Streaming der höchstenVideoqualität voraussetzt. DerDienst betreibt über die Erdeverteilt etliche DNS-Server, vondenen man sich zwei möglichstnahegelegene in einer Weltkarteaussuchen kann. Es gibt ein Tool,Unblock·us Unblockmedia UnoDNSUnblockUs unblockmedia.com, Kanada UnoTellywww.unblock-us.com www.unblockmedia.com www.unotelly.com/unodnsüfendoch der Dienst empfiehlt, dieDNS-Server für den ersten Testmanuell einzutragen. Seine eigeneIP-Adresse muss man dannim Webfrontend unter Quickstartvon Hand eintragen.Was man willDie Proxy-Lösungen haben unsnicht überzeugt. Die Browser­Piug-ins taugen für das schnelleVideo zwischendurch, Proxy lcwar zu umständlich.Die drei vorgestellten VPN­Dienste sind zwar nicht ganzbillig, eröffnen aber schnell undzuverlässig den Zugang zu geschütztenAngeboten im Ausland.Allerdings dauert die Aktivierungeines VPN-Tunnels etwa30 Sekunden. Am besten hat unsdeshalb die Lösung mit demzweiten Router gefallen.Weit weniger aufwendig sinddie DNS-Lösungen. Sie lassensich im Handumdrehen einrichtenund arbeiten unauffällig imHintergrund. Häufig genügeneinem bereits die kostenlosenDienste, um an seine Lieblingsquellenheranzukommen. ln Abspielgerätenkann man die DNS­Umleitung bedenkenlos einsetzen;sie im Router fürs ganzeLAN einzutragen ist hingegensehr mutig.(ad)LiteraturDNS-Proxy DNS-Proxy DNS-Proxy (1] Johannes Endres, Sichtschutz,Dienste und Software zum Ver-- I v' -I v' - /v' bergen der IP-Adresse, c't 18/1 1,5 US-Dollar 5 US-Dollar 5 US-Dollar-I- -I- -I-0 e 0 li) e @@ 1 für mindestens SO GByte/Monat 1 nur land oder Region 3 nach Optimierung 4 nur 15- bis 30-mal pro Monat5. 88v'/v'l-1- v'/v'/-1- v'/v'/-1- [2] Hotline: Parallele Firefox-lnstallation,c't 13/1 2, S. 156[3] Emst Ahlers, Trennschärfe, LokaleNetze mit einer Router-Kaskadetrennen, c't 6/10, S. 148www.d.de/1308126c't 2013, Heft 8 129


Mirko DölleBrückenkopf in EigenregieSelbst gebautes OpenVPN-Gateway in der Amazon-CioudDen Betreibern von Proxy-Servernvertraut man sein Surf-Profil und eineMenge anderer persönlicher Daten an,wenn man sie als Standard-DNS oder-Gateway verwendet. Mit AmazonsEC2-Ciound-Service können Sie selbstrund um die Welt Ihre eigenenGateways aufsetzen.as Internet ist längst nicht mehr so grenzenlos,wie es einst entworfen wurde: Et­Dliche Anbieter beschränken ihr Angebot aufbestimmte Länder oder Regionen oder zeigenje nach Land, aus dem ein Besucher vermeintlichstammt, andere Inhalte an. DerSchlüssel für die Ortsbestimmung des Website-Besuchersist meist die IP-Adresse, mitder er die Daten beim Webserver abruft.Indem man einen Proxy-Server oder einGateway zwischenschaltet, verschleiert manseine eigene Herkunft - beim Webserver istdann nur noch die IP-Adresse des Gatewayszu sehen. Um regionale Internetangebote außerhalbder Ursprungsregion nutzen zu können,benötigen Sie also eine Zwischenstationim jeweiligen Land. Entsprechende Dienstebieten zum Beispiel Tunlr, ProxyDNS, UnoDNSund Unblock US an (siehe Seite 126), durchdie Nutzung hinterlässt man aber auch einSurf-Profil bei den Anbietern und muss daraufvertrauen, dass sie einen nicht aufvon Hackerpräparierte Server umleiten.Dank Amazons Elastic Compute Cloud(EC2) ist es nicht weiter schwierig, ein eigenesGateway im Ausland zu betreiben unddamit Herr über seine DNS-Anfragen zu bleiben.Da Amazon mehrere Rechenzentrenrund um den Globus unterhält, ist es auchkein Problem, sein Gateway mit wenigenMausklicks von einem Kontinent zum anderenzu verlegen. Die Kosten dafür sind überschaubar,sie liegen bei etwa 11 Euro proMonat im Dauerbetrieb plus maximal zehnCent pro Gigabyte Datentransfer zu Ihnennach Hause. Nutzen Sie das Gateway allein,schalten Sie es nach Gebrauch einfach abund sparen so Geld, weil Amazon Ihnen nurdie tatsächliche Nutzungszeit berechnet.Von der Konfiguration eines EC2-Serversals reinen Proxy-Server raten wir ab, da einoffener Proxy-Server von Fremden missbrauchtwerden könnte. Auch die Abfragevon Benutzernamen und Passwort hilft dawenig, da die Kommunikation offen und unverschlüsselterfolgt, also von Angreifernmitgelesen werden könnte. Unsere Wahl fieldaher auf einen verschlüsselten Tunnel zwischendem Client und dem Gateway.Die einfachste Lösung ist ein SSH-Tunnelzum Gateway. Dazu lassen Sie SSH einen PortIhres lokalen Rechners zur EC2-Instanz weiterleiten:ssh -i my-pk.pem -D 3128 admin@mid-test.dyndns.orgAnschließend konfigurieren Sie in Firefoxeinen manuellen Proxy vom Typ Socks-Hostmit der Adresse 127.0.0.1 und dem Port 3128.Damit leitet Firefox den gesamten Datenverkehrüber den lokalen Port 3128 weiter, wo ervon SSH an die EC2-Instanz übertragen wird.Das funktioniert allerdings nur so lange, wieSie auf der EC2-Instanz eingeloggt sind.Haben Sie die SSH-Verbindung getrennt,müssen Sie auch Firefox wieder umkonfigurieren,um weitersurfen zu können.Der Vorteil von OpenVPN ist, das der Tunnelnicht nur mit Firefox funktioniert, sondernmit sämtlichen Anwendungen. Außerdemgibt es OpenVPN-Ciients für Windows, Mac130c't 2013, Heft 8


Praxis I OpenVPN-Gateway selbst gebautOS X, Linux, iOS und Android, sodass Sie IhrGateway sehr universell einsetzen können.Aufgrund der großen Bandbreite an Gerätenund der Möglichkeit, das Gateway mit mehrerenFamilien und Bekannten gemeinsam nutzenzu können, sollten Sie zudem Zertifikatefür OpenVPN nutzen. Eine detaillierte Anleitungzur Verwaltung solcher Zertifikate unddie Einbindung in OpenVPN finden Sie in [1].Gateway in die CloudEin weiterer Pluspunkt für Amazons Cloud­Service ist, dass sich über das Web-Frontendmit wenigen Mausklicks vorgefertigte virtuelleMaschinen aus verschiedenen Quellen startenlassen. So bietet zum Beispiel das Debian­Projekt eigene Amazon Machine Images(AMis) an, die nur das Basissystem der aktuellenDebian-Stable-Distribution enthalten. DerVorteil eines solchen Basissystems ist, dass esaus vertrauenswürdiger Quelle stammt unddass Ihnen für die Nutzung keine zusätzlichenKosten entstehen - andere Anbieter lassensich die Mühe, ein AMI bereitzustellen, durchausmit einigen Cent pro Stunde vergüten.Für die Nutzung von Amazons Cloud­Service benötigen Sie zunächst ein herkömmlichesKundenkonto bei Amazon. Anschließendmelden Sie sich bei den AmazonWeb Services an (siehe c't-Link am Ende desArtikels) und wechseln zur AWS ManagementConsole. Im Bereich EC2 finden Sie eineListe Ihrer virtuellen EC2-Server - beim erstenBesuch ist sie leer.Zunächst müssen Sie ein Public-Private­Schlüsselpaar erzeugen, das Sie später zumEinloggen auf Ihrer EC2-Instanz benötigen.Wichtig ist, dass Sie Ihren privaten Schlüsselsofort speichern, wenn die AWS-Konsole Siedazu auffordert - Sie haben später keineMöglichkeit mehr, ihn erneut abzurufen. Denöffentlichen Schlüssel speichert Amazon indem Rechenzentrum, das Sie gerade ausgewählthaben - eine Möglichkeit, ihn herunterzuladen,gibt es auch hier nicht.Wollen Sie Ihr Gateway in einem anderenRechenzentrum starten, benötigen Sie auchdort ein Public-Private-Schlüsselpaar für dasLog in. Um nicht für jede Region einen eigenenSchlüssel zu haben, sollten Sie lieber ausIhrem privaten Schlüssel einen öffentlichenerzeugen:ssh-keygen -y -f my-pk.pem > my-pub.pemArischließend laden Sie den öffentlichenSchlüssel über die Schlüsselverwaltung derAWS-Konsole bei den verschiedenen Amazon-Rechenzentrenhoch.Damit Sie sich auf Ihrer EC2-Instanz überhauptper SSH einloggen können, müssenSie in der Firewaii-Konfiguration unter .,SecurityGroups" den SSH-Port 22 für Logins vonaußen freigeben. Außerdem benötigtOpenVPN noch den Port 1 194. Am besten erzeugenSie eine neue Gruppe, die diese beidenFreigaben enthält. Die Auswahl der SecurityGroup erfolgt dann, wenn Sie die EC2-Instanz starten.Nun fehlt Ihnen noch ein Abonnementdes Debian-AMI: Auch wenn es sich dabeium freie Software handelt, müssen Sie dieGPL als Nutzungsgrundlage akzeptieren. DasAbo erhalten Sie automatisch, wenn Sie dasoAWS Marbtptaca; Debl1n GNUji.Jnux by Oeblan · Mozltl1 Flrdo_xDebian GNU/Unuxl·CIIck Launch m


Praxis I OpenVPN-Gateway selbst gebauterste Mal eine Debian-EC2-Instanz über dieAWS Management Console starten. Über dieEC2-Kommandozeilenwerkzeuge geht dasbeim ersten Start nicht, weil es dort keineMöglichkeit gibt, die Nutzungsbedingungenzu lesen. Wir empfehlen Ihnen auch weiterhin,die AWS Management Console zu verwenden,insbesondere wenn Sie Ihre EC2-Instanzin einem anderen Rechenzentrum startenwollen. Das ist einfacher, als jedes Mal diesich verändernden AMI-lOs nachzuschlagen.Der Start einer neuen Debian-EC2-Instanzüber die AWS-Konsole ist im Gegensatz dazumit wenigen Mausklicks erledigt.Um eine neue Debian-EC2-Instanz zu starten,klicken Sie im EC2-Dashboard der AWS­Konsole auf " Launch lnstance" und wählenden AWS Marketplace als Quelle. Über


----,Praxis I OpenVPN-Gateway selbst gebaut- o EC2-Gateway bearbeitenverbindungsname: EC2-GatewayAutomatisch verbindentPv4·Einstellungen VPNAllgemeinGateway: lrm.,-,id'j d,-yn dn - s . ōr ḡ ----- -- -- - --·LegitimierungArt: Zertifikate (TLS):Zertifikat des Benutzers:U mid-


Boi FeddernFunk-PlattenMobile WLAN-Festplatten als Speichererweiterungfür Smartphone und TabletDer interne Speicher von Smartphones und Tablets bietet nurPlatz für das Allernötigste. Akkubetriebene WLAN-Festplatteneignen sich als privater Musik- und Videostreaming-Server fürunterwegs.Die meisten Tablets kommen mit bescheidenerinterner (Fiash-)Speicherkapazitätin den Handel. Um eine große Musik- und Videosammlungmit auf Reisen zu nehmen, istda kein Platz. Die meisten Android-Gerätekönnen immerhin SD-Speicherkarten nutzen,oft allerdings nur die microSD(XC)-Variantenmit bislang höchstens 64 GByte. USB­Sticks lassen sich nur dann ankoppeln, wennder USB-Port am Android-Smartphone oder-Tablet Host-fähig ist [1]. Auf diese Art kannman theoretisch auch . externe Festplattenans Tablet anschließen, doch das Hantierenmit Kabeln und zusätzlichem Netzteil istnicht nur unterwegs äußerst unpraktisch.Und iOS-Geräten wie iPad und iPhone nütztdas alles gar nichts.Ein Ausweg aus diesem Dilemma wollenWLAN-Festplatten sein, die die Funkverbindungdes Smartphones oder Tablets nutzen,um es mit zusätzlicher Speicherkapazität zu134c't 201 3, Heft 8


Prüfstand I WLAN-FestplattenMiniStationD 202eb HI529162013D 3;!:1. rnu fet>l4119 1020l3D :i3-::.;·lil 102013@ 10:·cdJu 22 .3 15-13200!1G ;1rs-;}_, '2 23 15ol) 2(m@ 1;·ßdJu 'llJ 1!>4)2QOt,@ :I·WitdJu 2:: 23 1HJ2005@ :·IId-"> '2 'J IHJ ;!ul)!D 4!1-Th


Prüfstand I WLAN-Festplattenden. Immerhin lassen sich so nach der Ersteinrichtungweitere Clients bequem koppeln.Leider funkt keines der Exemplare mit5 GHz. Weil sie nur eine Antenne besitzen, istbei 2,4 GHz zudem die Bruttoübertragungsgeschwindigkeitauf bestenfalls 150 MBit/sbeschrä'nkt. Bei der voreingestellten Kanalbreitevon 20 MHz bleiben 72 MBit/s bruttobeziehungsweise rund 40 MBit/s netto(5 MByte/s) auf kurzer Distanz übrig. Im Idealfallreicht das, um höchstens drei Clientsmit parallelem HD-Videostreaming zu versorgen.lntensos Exemplar besitzt als einzigesneben der drahtlosen Netzwerkschnittstelleauch eine Fast-Ethernet-Buchse. Darüberkann man sie mit einem bereits vorhandenenRouter verbinden und anschließend desseneventuell schnellere Funkübertragungfür flotte Datentransfers nutzen.Die WLAN-Festplatten können selbstkeine Verbindung zum Internet herstellen,aber als WLAN-zu-WLAN-Router einen Breitbandanschlussper WLAN weiterverteilen -allerdings nur für 1Pv4. Weil die Daten dannmehrmals durch die Luft müssen, beträgt dieÜbertragungsgeschwindigkeit zum Internetnur noch etwa ein Drittel - wegen der ohnehinschon bescheidenen WLAN-Geschwindigkeitist das also nur ein Notnagel.ZugriffDie Einrichtung der Platten erledigt man wiebei einem NAS im Web-Browser oder per App.Bei den meisten gibt es dort aber nur rechtwenig einzustellen. lntensos Platte kann sichals einzige immerhin auch mit einem NTP­Zeitserver synchronisieren und bei Bedarf einBackup der Systemkonfiguration erstellen.Außerdem bietet sie einen Dateiexplorer imBrowser. Bei der für Touchscreens optimiertenWeb-Oberfläche von Seagates Wireless Plusfehlen die Scrollbalken, was die Bedienungam PC recht unkomfortabel macht. ln unseremTest zeigte das Web-Interface zudem einigeDateigrößen falsch an.Bei den Exemplaren von Buffalo und Patriotmuss man den Speicher als Windews­Freigabe mounten, um vom PC darauf zugreifenzu können. Eine Nutzerverwaltungwie bei einem NAS gibt es hier ebenso wenigwie bei den anderen WLAN-Piatten. Bei SeagatesWireless Plus ist die Freigabe ungeschütztfür alle Nutzer im Netzwerk zugänglich- um so wichtiger wäre eine ab Werk eingeschalteteWLAN-Verschlüsselung. BuffalosUSB-3.0-TransferratenMOdell lesen mlii/max IMByte/s] Schreiben min/max [MByte/s]::;;;;;;;; Buffalo MiniStation Air 57/106 =;;;;;; 57/105lntenso Memory 2 Move ••••r=====::::a 44/104 ••••-===:::::. 69/103Patriot Gauntlet Node 1 •••.:====::::1 60/111 •••••- ==:::. 55/91Seagate Wireless Plus 56/1 12 54/1 111 mit HGST HTS541010A9E680 Travelstar 5K1000MiniStation Air, Patriots Gauntlet Node unddas Memory 2 Move bieten immerhin einenPasswortschutz für Samba-Ordner.Bei Seagates Wireless Plus und der lntensoMemory 2 Move stießen wir auf einen undokumentiertentelnet-Zugang in der Linux­Firmware. Der Administrator-Account ist beider lntenso-Piatte obendrein völlig ungeschützt.Wer sich auf diesem Wege verbindet,kann die Platte leerfegen oder Malwareplatzieren. Kurz vor Redaktionsschlussschickte uns lntenso ein Firmware-Updateauf Version 1.000.006. Damit konnten wir unsnicht mehr per telnet verbinden, der telnet­Dienst lief aber weiterhin.ServiertellerVom Smartphone oder Tablet greift man aufdie gespeicherten Inhalte per App zu. Es gibtsie für Android und iOS. Patriot und Seagatebieten zudem Apps für Amazons Kindie FireHD. Seagate holt auch noch Samsung-TVsmit Smart-Hub-Funktion ins Boot, sodasssich Bilder oder Videos auch direkt am Fernseherzeigen lassen. Die meisten Apps sindsehr einfach gestrickt und zeigen lediglichden Speicherinhalt der Platte und des internenSpeichers von Smartphone oder Tabletan. Nur Seagates Media App kann die Datenauch nach Datum oder Name sortieren.Zudem lassen sie sich nach Medientypen filtern,zu denen die App dann Vorschaubilderanzeigt.Auf Fingertipp streamen alle Apps Filmeund Musik oder auch Bilder als Diaschau zumSmartphone, Tablet oder TV. Weil die WLAN­Festplatten keinen eigenen Medienplayer anBord haben, müssen aber die verbundenenEndgeräte die Dekodierarbeit übernehmen.Die Medienwiedergabe funktioniert also nur,solange man ein mit Android oder iOS kompatiblesDateiformat nutzt (siehe c't-Link amEnde des Artikels). Containerformate wie Matroska(MKV) und Ogg bleiben unter iOSaußen vor. Auch nicht alle MP4-Dateien wer-Versorgt manWLAN-Festplattenüber die separateNetzteilbuchse mitStrom, lässt sich dieFunkverbindungauch dann nutzen,während der Akkulädt.den fehlerlos wiedergegeben. Playlisten unterstützennur die Apps von Buffalo, Patriotund Seagate - Erstere beiden enttäuschenderweisenur fü r Audiodateien.Mit den Apps lassen sich auch Daten hochundherunterladen oder neue Ordner erstellen.Bei Seagates iOS-App klappte dies imTest jedoch nicht. Wegen der schwachenWLAN-Performance überträgt man größereDatenmengen generell besser vom PC oderNotebocks aus per USB 3.0 auf die Platte.Dann fließen die Daten mit bis zu111 MByte/s. Seagates Wireless Plus kann alternativper Serial ATA auch in speziellenUSM-Siots mancher PC-Gehäuse oder Smart­TVs andocken. Außerdem bietet der Festplattenherstellergegen einen Aufpreis auch nochandere Schnittstellenadapter mit eSATAp-, FireWire-800-und Thunderbolt-Schnittstelle;die anstelle des USB-3.0-Adapters auf dieSATA-Schnittstelle der Platte passen.Buffalos MiniStation Air und lntensos Memory2 Move sind ab Werk mit dem FAT32-Dateisystem formatiert. Damit funktionierendie Platten als externe Speicher plattformübergreifendam PC, Mac und unter Linux,speichern allerdings keine Dateien größer als4 GByte. Wer mit Videodateien hantiert, solltedie Platten daher auf NTFS umformatieren. lndas Leergehäuse von Patriot muss man vonvornherein eine NTFS-formatierte Platte stecken.Seit dem jüngsten Firmware-Update(siehe c't-Link am Ende des Artikels) verstehtsich die Gauntlet Node außerdem auch aufden Umgang mit exFAT-formatierten Platten,aber nicht auf FAT32. Anders als FAT32 kenntexFAT keine 4-GByte-Beschränkung der Dateigrößemehr und kann von neueren Windows-Versionensowie Mac OS gelesen undgeschrieben werden. Unter Linux benötigtman jedoch spezielle Treiber. Für die WirelessPlus empfiehlt Seagate die Formatierung mitNTFS. Unter bestimmten Voraussetzungenfunktioniert auch HFS+ (siehe c't-Link).AntriebskraftIm USB-3.0-Betrieb lädt auch der integrierteAkku der WLAN-Piatten - WLAN ist dann deaktiviert.Möchte man die Funkverbindungnutzen, während man den Akku lädt, mussman die Exemplare von Buffa lo, Patriot undSeagate über die separate Netzteilbuchsemit Strom versorgen. Am schnellsten lädt derAkku, wenn man dazu jeweils das beiliegendeUSB-Netzteil verwendet. Buffalos MiniStationAir fehlt ein solches - man bekommt lediglichein Stromadapterkabel für den Anschlussan USB-3.0-Ports. lntensos Memory2 Move fehlt die Netzteilbuchse. Hier136c't 201 3, Heft 8


Prüfstand I WLAN-Festplattenschaltet man über den Ein-/Ausschalttasterzwischen USB-3.0- undWLAN-Betrieb um.Die Kapazität der fest eingebautenund nicht wechselbaren Lithium-Ionen-oder Lithium-Polymer-Akkusbeträgt zwischen 2860und 3500 mAh. Das reichte in un­seren Tests für bestenfalls vier Stunden kontinuierlichesStreamen von 1 080p-Videos aufkurze Funkdistanz. Ausgerechnet das Exemplarvon Patriot mit dem dicksten Akku kammit der zum Test eingesetzten Festplatte vonHGST (HTS541 01 OA9E680 Travelstar 5K1 000)aber nur auf knapp 3,5 Stunden.Um den Akku zu schonen, bietet SeagatesMedia App eine Cache-Funktion. Damit kannsie Daten auf dem Smartphone oder TabletZwischenpuffern und Funkzeit einsparen.Unter besonders günstigen Umständen sollder Akku laut Seagate dann bis zu 10 Stundendurchhalten. Längere Laufzeiten könnensich bei allen Exemplaren auch beim Streamenvon SO- oder HO-Videos mit geringererAuflösung oder Musik ergeben, weil dannweniger Daten übertragen werden müssen.f Umgekehrt können sich die Akku­J: Iaufzeiten aber auch verkürzen, wenn längere Distanzen zwischen.__l.D[][Jr . Client und WLAN-Piatte zu überbrü--.""""J.rr- cken sind. Die Daten fließen dann< langsamer und die Übertragungwww.ct.de/1308134 dauert länger. Am besten betreibtman die WLAN-Festplatten deshalbimmer in der Nähe des Tablets.Das Geräusch ist bei der Kaufentscheidungkein Kriterium: Alle Prüflinge bliebenselbst bei Zugriffen unterhalb 0,1 Sone Lautheit.FazitWLAN-Festplatten als Entlastung für den internenSpeicher von Smartphone oder Tabletsind an sich eine clevere Idee. Gegenüberder ersten Generation gibt es zahlreiche Verbesserungen,die technische Umsetzung istaber nach wie vor sehr bescheiden: Am meistennerven die lahmen Funkverbindungenund die geringen Akkulaufzeiten. Hinzukommt die mitunter hakelige Bedienung derApps.WLAN-seitig bietet Buffa los MiniStationAir die meisten Einstellmöglichkeiten.Patriots Gauntlet Node kommt mit identischerApp und ähnlicher Web-Oberfläche,bietet aber weniger WLAN-Funktion. Dafürkann man die Platte aber selbst ins Gehäuseschrauben. Die hübscheste App bietetSeagate, sie hat aber Probleme beim Datei­Upload. Unter Android stürzte die App gelegentlichab. Den günstigsten Preis proGigabyte bietet lntensos Memory 2 Move.Das Streamen von Musik und Videos perApp klappte bei allen im Test erfreulich unkompliziert.Als mobiler Streaming-Server fürunterwegs sind WLAN-Festplatten trotz ihrerEinschränkungen somit zu gebrauchen. Weilspeziellere Netzwerkdienste fehlen - undteilweise auch wegen schwerer Sicherheitsmängel-, ersetzen sie jedoch keinen vollwertigenNetzwerkspeicher.(boi)Literatur[1] Ach im Barczok, Angestöpselt, Android-Ta bletsper USB mit Zubehör verbinden, c't 5/13,5. 178Abmessungen (H x B x T)GewichtAnschlüsse/H1rdwareWLAN-Vers. (IEEE 802.11 )/dualbandfahigweitere SchnittstellenNetzteilbuchseFestplattenkapazität laut Hersteller im Testunter Windows erkannte Gesamtkapazitätweitere erhältliche KapazitätenDateisystem ab Werkweitere unterstützte DateisystemeAuttung und funkdonenunterstützte NetzwerkprotokolleSamba-Kontenmax. Anzahl gleicher Oient-VerbindungenApps für Android!iOS/Kindle fire/Smart-TVAkku-KapazitätAkku laden perBesonderheitenlieferumfangGarantieMesswerte8,4 cm x 2,3 cm x 13,0 cm 8,0 cm x 2,5 cm x 12.7 cm 13,9 cm X 2.4 cm x 9,6 cm 12,7 cm x 2,0 cm x 8,9 cm285 gn-150/ -USB 3.0v500 GByte466 GByteFAT32NTFSSMB/CIFS3v/vl -1-2860 mAh (Lithium-Ionen)USB 3.0, USB-Netzteil (optional)unterstützt AOSS, WPS, Multi-SSID, Funkkanaleinstellbar, unterstützt ArbeitsgruppenMicro-USB-3.0-Kabel, USB-Stromadapter,Tragetasehe3Jahre250 gn-150/ -USB 3.0, fast Ethernet500 GByte466 GByte250 GByteFAT32NTFSSMB/CIFS, HTTP, WebDAV, telnetv'/v/- 1 -3000 mAh (lithium-Polymer)USB-NetzteilFunkkanal einstellbar, unterstütztNTP /2eitzonen, Dateiexplorer im BrowserMicro-USB-3.0-Kabel, USB-Netzteil mit' Stromadapter, Bedienungsan Ieitung,Finder-Software2JahreAkkulaufzeit 4 3:55 h 4:06 hStraßenpreis 128 € (inkl. 500 GByte) 72 € (250 GByte), 93 € (500 GByte)1 fireWire-800-, eSATAp- oder Thunderbold-Schnittstellen- 3 nur Samsung SmartHubsadapter gegen Aufpreis separat erhältlich4 beim kontinuierlichen Streamen von 1080p-Video2 nur ln USM-Siots s längere Akkulaufzeit möglich, wenn man die Cache-Funktion der App aktiviertv' vorhanden - nicht vorhanden k. A. keine293 g 256 gn-150/- n-150/ -USB 3.0vLeergehäuseabhängig von der FestplatteNTFSexfATSMB/CIFSv/viv!-USB 3.0\ SATA 6Glv1 TByte932 GByteNTFSHFS+7SMB/CIFS, UPnP, HTTP, WebDAV, telnet,Bonjourv/v'/v/v'33500 mAh (Lithium-Ionen) 2900 mAh (Lithium-Ionen)USB 3.0, USB-Netzteilunterstützt ArbeitsgruppenMicro-USB-3.0-Kabel, USB-Netzteil mitStromadapter, Montageschrauben2JahreUSB 3.0, USB-Netzteilunterstützt AirPiay und DLNAMicro-USB-3.0-Adapterkabel, Sync-Software,USB-Netzteil mit Stromadapter,NTFS-Treiber für Mac OS3Jahre3:28 h6 3:54 hs86 € (ohne Platte) 192 € (inkl. 1 TByte)6 getestet mit HGST HTS541010A9E680 T ravelstar 5K10007 mit Einschränkungen, siehe c't-linkc't 2013, Heft 8 137


SCAN BY B LACKBURNER 2013


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Report I Server-EffizienzAndreas StillerVon Engeln und SternenServer-Effizienz bewerten mit dem Server Efficiency Rating ToolÜber drei Prozent des elektrischen Energieverbrauchs in den USA und nahezuzwei Prozent in Deutschland gehen inzwischen auf Kosten von Rechenzentrenund Servern. Das wird den Umweltschutzbehörden zu viel - und so gabdie US Environmental Protection Agency (EPA) bei erfahrenen Benchmarkernein Bewertungsverfahren für die Energieeffizienz von Servern in Auftrag.um Thema Energieeffizienz von Rechen­kursieren diverse, zum Teil sehrZzentrenmissverständliche Bewertungszahlen, etwaPower Usage Efficiency PUE. Die be-schreibtdas Verhältnis von Gesamtanschlussleistunginklusive Kühlsysteme und UPS zur reinenLeistung der IT-Systeme. Wie effizient oderineffizient die Server selbst sind und betriebenwerden, bleibt bei diesem Wert jedochunberücksichtigt.Bekannt sind auch die halbjährig aktualisiertenTopSOO- und GreenSOO-Listen der HPC­Gemeinde, bei denen der Linpack-Benchmarkunter Volllast den Maßstab liefert. Derist aber als Worst Case zumeist nur beim Zuverlässigkeitstestund der Abnahme einesneuen Rechenzentrums sowie für die Bewerbungzur Aufnahme in die TopSOO-Liste imEinsatz; ansonsten eher betriebsfremd.Was fehlt ist eil'l sinnvolles Szenario für dieeinzelnen Server mit den üblichen Workloads,und zwar mit Teillast- und mit Leerlaufzeiten.Hierfür gab es bislang nur wenig Verwertbares.Lediglich ' der SPECPower-Benchmarkder Standard Performance EvaluationCorporation (SPEC) hat einen entsprechendenAnsatz mit einem wohldurchdachtenMessverfahren, allein er beschränkt sich aufnur eine einzige kaufmännische Anwendungunter Java. Das ist aber weit besser als nichts,so dachte sich das Umweltbundesamt undbezog den Serverteil in der neuen RichtlinieRAL-UZ -161 zur Erlangung des Blauen Engelsfür Rechenzentren auf genau diesen einenSPECPower-Benchmark. Für die Neuanschaffungvon Servern verlangen nun die BlauenEngel einen SPECPower_ssj2008-Wert vonmindestens 2000 overall ssj_ops/W. Bislanggibt es nur ein Rechenzentrum in Deutschland(erecon AG in Bremen), das all die Auflagender neuen Richtlinie inklusive Energiemonitoring,Virtualisierung und so weiter erfüllenkonnte und den Blauen Engel tragendarf, selbst das Rechenzentrum des Umweltbundesamtesist noch nicht so weit.Der EPA war SPECPower aber zu wenigund in den Nutzungsbedingungen zu freizügig,und so trat die amerikanische Umweltbehördevor ein paar Jahren an die SPECheran mit der Bitte, ob man nicht ausgehendvon SPECPower ein Tool entwickeln könne,das mehrere verschiedene Workloads undunterschiedliche Betriebsbedingungen unterTeillast berücksichtigen könne, gepaart mitden hohen Messanforderungen von SPEC­Power. Man wolle, so die EPA, aber keinenklassischen Benchmark mit einem einzigenErgebnis wie bei SPECPower, sondern einMesstool, das grafisch aufbereitet für verschiedeneWorkloads die Kennlinien für Last,Performance und Energieverbrauch abbildet.Das Tool sollte für einzelne Single-Node­Server bis hin zu homogenen Multinode-Servernmit gemeinsamer Infrastruktur (Stromversorgung,Lüfter, Sonstiges) einsetzbarsein.Die SPEC sagte zu und das SPECPower-Komiteeunter Vorsitz von Klaus-Dieter Langevon Hewlett-Packard entwickelte in Kooperationmit der EPA das Server Efficiency RatingTool SERT, welches nun Anfang März inVersion 1.0.0 fertiggestellt wurde. Die kleineEntwicklerschar war firmenübergreifendhochkarätig besetzt, mit Mitarbeitern vonAMD, Deli, Fujitsu, HP, IBM, Intel und Microsoftsowie von einigen Universitäten - darunterauch Paderborn. Als einzige nichtamerikanischeFirma ist Fujitsu dabei; maßgeblicheAnteile des Rating Tools wurden somitbei Fujitsu in Paderborn entwickelt.hingegen zumeist aus mehreren sogenanntenWorklets zusammen, die sich von bekanntenBenchmarks ableiten. Bei SERT laufendiese aber in verschiedenen Zeitscheibenabwechselnd zu ldle, was fü r jedes Workletnicht nur einen einzigen Wert, sondern eineLastkurve in Performance pro Watt liefert.Die CPU-Workload ist mit gleich siebenWorklets am umfangreichsten bestückt. Hierfi ndet man solche Jobs wie Komprimierenund Dekomprimieren, Ver- und Entschlüsseln,Sortieren, LU-Faktorisieren (ein wesentlicherTeil des Linpack-Benchmarks) und soweiter. Ein paar der Jobs wurden dem Java­SeiMark der amerikanischen StandardisierungsbehördeNIST entliehen.Noch bekannter als SeiMark ist der Benchmark,der für das Memory-Worklet FloodPate gestanden hat: Stream. Dieser Speicherbenchmarkist zwar sehr beliebt, aber er beschränktsich allein auf Bandbreiten. DieSpeichergröße oder -Iatenz spielen hierkeine Rolle. Ganz anders ist daher das zweiteMemory-Worklet namens Capacity gestrickt.Es ist zum einen stärker abhängig von derSpeicherlatenz, insbesondere aber profitiertes über einen mitgeführten Software-Cacheerheblich von größerer Speicherkapazität.Die Storage-Workload ist die übliche 1/0-Messung, wie man sie von lometer oder FIOher kennt, nur eben nun zusätzlich mit Halblast.SERT hat zwei zufällige und zwei sequenzielleZugriffsfolgen, jeweils lesend undschreibend spezifiziert.Und schließlich hat man unter Hybridauch noch den bisherigen SPECPower­Benchmark SSJ in einer leichten Anpassungfür SERT her,genommen. Der BenchmarkWorkloads und WorkletsCPU Wcinlciäd (viti nktt: 100% 75 % 50 % 25 %CompressCryptoAESLUSHA256SORSORTXmiValidateKomprimierung/Dekomprimierung mitmodifiziertem lempei·Ziv·Welch·AigorithmusAES·Ver- und -Entschlüsselung mit dem Java CryptographicExtension Framework (JRE)LU-Faktorisierung (SciMark)SHA2S6-Hash mit Standard Java,Jacobi Sucessive Over-Relaxion (SciMark)Sortieren 64-bittiger IntegerValidieren von XMLENERGY STAROb für den deutschen Blauen Engeloder den amerikanischen Energy StardieBenchmarks und Tools der SPECliefern die Maßstäbe.WorkletsFünf Workloads wurden für SERT spezifiziert:für CPU, Speicher, Storage, Hybrid und Leerlauf(ldle). ldle wird also nicht, wie beiSPECPower, in das Ergebnis direkt eingerechnet,sondern hat seine eigene prominent angezeigteDomäne, naturgemäß bestehendaus nur einer einzigen Aufgabe, nämlichNichtstun. Die anderen Workloads setzen sichFloodCapacityStream, voll/halb4 GByte ... 1024 GByteRandom lometer/Fio 100 %, SO %Sequential lometer/Fio 100%,50%d WciitiOiilaus SPECPower, B lastpunkte 100 % ... 12, 5%I die Nichtstun, 1 lastpunkt 0%140c't 2013, Heft 8


Report I Server-EffizienzMess.PO S PR Cal.2 PO S PR 100% PO S PR 75% PO15 10 15 120 15 10 15 120 15 10 15 120 15Mess.Mess.Mess.ln zwei Kalibrierungsläufen wird diePerformance unter Volllast vermessen ­jeweils mit etwas Vorlauf, Nachlauf undkurzen Pausen. Dann werden übereingefügte Wartezeiten die Lastwertestufenweise heruntergefahren - und dabeilaufend die Energieaufnahme gemessen.IntervallIntervallIntervallIntervallIntervallIntervallSequenz ohne PauseW = Warm-up (30 s) 5 = 51eep (10 s)Ca I. N = Kalibrierungsintervall N (120 s)Workletwurde aus dem älteren Java-Business-BenchmarkSPECjbb2005 entwickelt, der sechs Geschäftstransaktioneneines Warenhauses abstoppt,wobei Auftrag, Bezahlung und Erstellungeines Kundenreports anteilsmäßig dieHauptrolle spielen.Alle Performance-Werte werden nicht absolutangegeben, sondern relativ zu einemReferenzsystem. Das ist so schmalbrüstigausgelegt, dass mit ziemlicher Sicherheitkeine Werte unter 1,0 vorkommen dürften:ein Einsockelsystem mit Celeron G 1 101 (2,26GHz) und 8 GByte Speicher.Gezielte PausenSequenz mit stufenweise längeren PausenPR = Vorlauf (15 s) PO = Nachlauf (15 s)nnn% = Messintervall (120 s)lang das Messverfahren noch nicht ausgelegt.DC wird sicherlich eines der ersten Updatesvon SERT sein.Enge RegelnAn SPECPower hatten wir immer die Freizügigkeitkritisiert, inwieweit die Hersteller fü rihre Einreichungen bei SPEC kunstvoll ihreSysteme abstrippen und konfigurieren dürfen- in einer Art, wie die Systeme nie ausgeliefertwerden. Das sahen die SERT-Machergenauso und legten daher fest, dass "as shipped"gemessen werden muss mit einer "outof the box"-System-Konfiguration - so, wie esbei uns Brauch ist, unter anderem mit redundantemNetzteiL Auch dem Wildwuchs beiden Java VMs und deren zum Teil abstrusenParametern gebietet man nun rigoros Einhalt.Als JVM sind bislang nur Oracle Hotspot1.7 und IBM J9 1,7 für Windows, Red Hat, Suseund AIX zugelassen, und die erlaubten Optionenwerden bei SPEC auf der SERT-Seitegepflegt.Am prinzipiellen Messaufbau hat sich gegenüberSPECPower nichts geändert. EinControllersystem steuert das System UnderTest (SUT) über zwei TCP/IP-Ports, hält übereinen Power Daemon Kontakt zum Messinstrument(via RS-232 oder USB) und übereinen weiteren Daemon zum Temperatursensor,der sich an der Hauptlufteinfuhr desSUT befinden soll, und loggt alles mit. Verantwortlichfür den Ablauf ist der Chauffeur,der das Zusammenspiel der einzelnen Bereicheüberwacht. Hatte man es früher beiSPECPower mit mehreren Konsolen zu tun,so kann man nun alles weit bequemer menügesteuertper GUI einstellen und aufrufen.Auch bei den Konfigurationsdaten des SUTmuss man nicht mehr alles von Hand eintragen,ein SUT-Discovery erkennt bereits vieleEckdaten. Auf dem Zielsystem muss mandann nur einmal den SERT-Host starten, allesWeitere steuert man über das Menü auf demController. Etwas mehr als vier Stunden liefdie gesamte Suite auf unserem Testsystem.ln den Energy Star Product Specificationsfor Computer Servers Version 2.0 werdendann die Kriterien festgelegt, wie man ausdiesen Messergebnissen die Erfordernissezur Erlangung des wichtigen Energy-Star-Abzeichensableiten kann. Zunächst einmalwollen SPEC und EPA neun Monate langDaten nur anonym aufnehmen, dann erstsoll daraus ein angemessenes Scoring ermitteltwerden. So weiß keine Firma zunächst,wo sie liegt. Damit erhoffen sich die SERT­Macher eine größere Beteiligung, weil sonst ·die mit den besten Werten alle anderen voneiner Veröffentlichung abschrecken.Ein Marketing mit absoluten Ergebnissenist anders als bei Benchmarks sonst üblichnach den SERT-Richtlinien sogar streng verboten.Nur mit dem erhaltenen Energy Starkann man dann letztlich glänzen - oder ebenauch nicht. SERT 1.0.0 ist fü r Firmen für 2800US-Dollar bei der SPEC erhältlich, für denakademischen Einsatz gibt es eine erheblicheRabattierung.(as)www.d.de/1308140Watts Normalized Performance Etriciency Score0 25 50 75 100 12!!1 150 175 200 2211 0 0!1 10 1!1 20 2.5 30 35 40 4!!1 0.0 2!5 50 7.!5 10 0 12 !1 150 1HI 20 0Coapt:SS 8 I • •Ctypto.U:SKein simpler Benchmarkwert, sondern eine Schar von Kurven charakterisiertdie Servereffizienz im Ergebnisblatt des Server Efficiency Rating Tools SERT.Das von SPECPower übernommene Messverfahren besteht darin, zunächst unter Volllasteine Kalibrierung der Performance durchzuführen, daraus die Teillasten zu berechnen,und dann mit entsprechenden Pausen zumBeispiel mit 100-, 75-, 50- und 25-prozentigerZeitscheibe zu messen. Bei jeder Messungwird zudem überprüft, ob der bei der Kalibrationvorab errechnete Wert im Rahmenenger Taleranzen auch tatsächlich erzieltwurde, ansonsten wird die Messung verworfen.Dieser Teil könnte angesichts der Turbo­Modi moderner Prozessoren allerdings mitunterzu einem kritischen Punkt werden.Während des ganzen Vorgangs wird dieEnergieaufnahme sekündlich mit einem Präsizionswattmetergemessen und mitgeloggtDie SPEC ist dabei recht pingelig und lässtnur eine kleine Anzahl getesteter Messinstrumentezu. Bei den ersten von SPEC veröffentlichtenRohmessergebnissen (alle Links findenSie via Weblink am Ende des Artikels),die offenbar aus den Labors von Fujitsu inPaderborn stammten, kamen die LMG95-und LMG450-Messgeräte von Zimmer zumEinsatz, die auch bei unseren SPECPower­Messungen Verwendung finden.Die Genauigkeitsanforderungen sind mitein Prozent über den gesamten Messbereichrecht hoch, zudem sind einmal im Jahr dieGeräte zum Kalibrieren zu schicken. DieseEinprozentanforderung erscheint etwas übertriebenangesichts der Tatsache, dass nachunseren Messungen an einem Apple Xservemit europäischen 230V/50Hz etwa um dreiProzent bessere SPECPower-Werte herauskamenals mit amerikanischen 1 15V/60Hz.Die EPA war auch sehr an mit DC betriebenenServern interessiert, doch dafür ist bisc't2013, Heft 8141


Report I Soziale NetzwerkeMartin HollandVolks-FacebookBerlin plant Staatsnetzwerk für alleDie Bundesregierung geht in die Offensive und richtet ein staatlichessoziales Netzwerk für alle Deutschen ein. Darin sollen ihre Daten sicherersein als bei Facebook und Co.••Außerst ungewöhnlich beginnt ein ganzbesonderes Gespräch an der c't-HotlineMitte Februar: " Ich habe ein Problem, das istnicht zu lösen. Aber mein Auftraggeberglaubt mir nicht. Bitte erklären Sie ihm doch,dass ich Recht habe und seine Bitte unmöglicherfüllen kann. "Der Anrufer ist ein Web-Entwickler ausdem Bundesministerium fü r Verbraucherschutz,der gerade aus einem mehrstündigenMeeting kommt. Nach dem intensivenStreit mit seinem Vorgesetzten fä llt dem c't­Leser Mare M. (Name von der Redaktion geändert)nichts anderes mehr ein, als uns umHilfe zu bitten.Seit mittlerweile mehr als zwei Jahren arbeitetM. an einem Großprojekt der aktuellenBundesregierung. Es ist ein soziales Netzwerk,in dem der Datenschutz oberste Prioritäthat, erläutert er schließlich. Darin gibt esalles, was die Nutzer an ihren Favoriten wieFacebock und Google+ zu schätzen wissen.Jeder Bürger hat ein Profil, man kann sich mitFreunden oder Kollegen vernetzen, Dingemit ihnen teilen, einfach gesagt: in Kontaktbleiben. Sämtliche Daten sind dabei sichervor unerwünschten Zugriffen, liegen siedoch auf Regieru.ngsservern.An der Entwicklung haben sich fast alleBundesministerien mit eigenen Vorschlägenbeteiligt. M. erzählt dann auch nicht nur vonden technischen Einzelheiten, sondern gibtuns einen Einblick in die wechselvolle Geschichtedes Projekts. Mit unüberhörbaremStolz ermöglicht er uns auch den Zugang zurVorabversion. Und noch am selben Tag loggenwir uns in das offizielle soziale Netzwerkder Bundesrepublik ein.baut werden: ein deutsches Vorzeigeprojekt,im Stile von Stuttgart 21. Im Netz nichtimmer nur hinterherlaufen, sondern endlicheinmal vorangehen: Das war das Ziel, wie eshinter verschlossenen Türen vorgegebenwurde. Nicht nur infrastrukturell, sondernauch virtuell würde die Bundesrepublik im21. Jahrhundert ankommen.Ein kleines Entwicklerteam wurde mit derArbeit beauftragt und bekam zehn MonateZeit. Aber die Initiative wurde in der Koalitionimmer bekannter. Von den verschiedenstenMinisterien der Regieru ngskoalition kamenbald Vorschläge, ob man diesen oder jenenDienst nicht auch gleich noch integrierenkönne. Das Entwicklerteam wurde jedochnicht vergrößert, und so arbeiten weiterganze fünfTechniker an der Plattform.Als der Abstieg der VZ-Netzwerke absehbarwurde, fiel auch das " VZ " im Namen. Parallelzu den Geschehnissen in Stuttgart verlorauch die " 21 " an Strahlkraft und verschwandschließlich ebenso. Als SPD undGrüne von dem nun schlicht Bürgernetz genanntenProjekt Wind bekamen, wurden siezumindest teilweise einbezogen. Sie bestandenauf dem Binnen-1 und der Name Bürgerlnnennetzwar geboren. Lediglich Baden­Württembergs Landesregierung reichte dasnicht. Sie lässt selbst ein Online-Bürgerportalentwickeln, das mit einigen Funktionen ausdem Bürgerinnennetz noch vor diesem öffnensoll.Daten beim Staat = DatenschutzWährend bei den existierenden Netzwerkendie Informationen von den Nutzern selbsteingepflegt werden müssen, läuft das beimBürgerinnennetz anders. Der Staat fügt erhobeneDaten aller Deutschen selbst ein. ZurEröffnung wird das Netzwerk deswegen sofortdas größte söziale Netzwerk Deutschlands.Die Nutzer können nur wenige Datenselbst ändern. Anonym kann es gar nicht genutztwerden, um zu verhindern, dass " sichein rechtsfreier Raum entwickelt " , wie es ausdem Innenministerium geheißen habe.Die Nutzerdatenbank hat schon im Testbetriebbeinahe ihre endgültige Größe erreicht.Dutzende Millionen Konten wurdenpräventiv angelegt. Dabei handelt es sich offensichtlichum Daten, die die GEZ in denvergangenen Jahren erhoben hat. Daraufdeutet zumindest das Profil eines fiktivenHannoveraners namens Fridolin Frohgemut­Fröhlichkeit hin. Ihn hatten c't-Kollegen einstfür einen Bericht in die GEl-Datenbank einschmuggelnkönnen. Wer wissen möchte, obsein Datensatz dazugehört, kann unter Berufungauf das Informationsfreiheitsgesetz bereitseinen Antrag auf dessen Herausgabestellen (siehe c't-Link).Ist das Bürgerinnennetz erst einmal geöffnet(planmäßig ab Mai), wird jeder Bundesbürgerbeim ersten Anmelden sein ausfü hrlichesProfil vorfinden. Nach dem Einloggenmit dem standardmäßigen Passwort (Nachnameplus Geburtstag) sollte das aus Sicherheitsgründenunbedingt sofort geändertwerden. Auf der Plattform werden die Bürgerinnennicht nur die Inhalte anderer Einzelpersonenvorfinden, auch staatliche Stellenwerden bereits warten. Möglichst baldsoll dann alle Behördenkommunikation überdas Netzwerk laufen. Öffentlich-rechtlichenRundfunkanstalten wird von Politikern dringendgeraten werden, von Facebock undGoogle+ ins Bürgerinnennetz umzuziehen.Nutzer dürfen ihren eigenen Nutzernamenwegen der Klarnamenpflicht nicht ändern.Über die Einwohnermeldeämter werdenNachnamen nach einer Heirat automatischgeändert. Mehr als fünf Namensänderungensind aber nicht möglich, da dieTechnik unter der Haube nicht überarbeitetwurde. Diese Beschränkung, wie sie anderesoziale Netzwerke auch kennen, sollte Nutzerursprünglich vom Namenswechsel abhalten,stellt das System aber bei mehr als fü nf Ehe-Agenda digitalEs soll ein Befreiungsschlag werden in derDebatte um den Datenschutz. Außerdemein Signal Richtung Piraten und Rot-Grün,dass man nicht von gestern ist. Und wennman schon einmal dabei ist, warum nichtauch gleich noch eine Plattform für das E­Government, auf der in nicht allzu fernerZukunft sogar das Wählen möglich sein soll.So stellt es sich die schwarz-gelbe Bundesregierungvor.Bereits wenige Monate nach llse Aignersmedienwirksamem Austritt aus Facebockhatte ihr Ministerium die Technik eines anderengroßen sozialen Netzwerks gekauft:StudiVZ. Darauf sollte das BürgerVZ21 aufge-•----- - -- --- - - --- -- --L .. :;;,_ a/-:> · ft_ J..O.elnzige sozille -•ert


Report I Soziale NetzwerkeDie Telekom wirdim Rahmen ihresHotspot-ProgrammsauchTerminals für dasBürgerinnennetzaufstellen. Beider DeutschenPost bekommtman Ausdruckeder eigenen Pinnwand,wenn manzu Hause keinenComputer hat.schließungen vor schwere Probleme. Solltejemand tatsächlich auf diese Anzahl kommen,würde er automatisch als Betrüger eingestuft.Einige Unionspolitiker hätten sogargewünscht, diese Grenze auf eine Namensänderungherunterzusetzen, erklärt M. unshörbar belustigt.Bürger, die noch keine oder nur wenigeErfahrungen mit dem Internet gesammelthaben, sollen sich im Bürgerinnennetz genausoheimisch fühlen wie die Digital Natives.ln Einwohnermeldeämtern, Postfilialenund Telefonzellen sind Automaten geplant,über die sich Nutzer ohne Internetzugangeinloggen können. Darüber können sie ihrProfil pflegen, Kontakte bestätigen, Behördenkommunikationerledigen und andereMitglieder kontaktieren. Status-Updates derFreunde und wichtige Informationen könnensie außerdem per Post abonnieren undsich gesammelt einmal pro Woche zuschickenlassen. Damit keine Zusatzkosten entstehen,darf darin auf Druck der FDP auchWerbung verschickt werden. Die Daten fürderart personalisierte Werbung erhaltenaber nur "vertrauenswürdige" Unternehmenaus der EU.An die Plattform soll in Zukunft auch dasVerkehrszentralregister angebunden werden.Erhält ein Bürger etwa Punkte "in Flensburg",werden die auf der Pinnwand seiner Seite geteilt.Das soll Verkehrssünder zusätzlich abschrecken.Wird jemand beim Rasen geblitzt,bekommt er das Foto in Zukunft außerdemnicht mehr per Post, sondern nur noch überdas Netzwerk zugestellt. Damit soll die papierloseVerwaltung vorbereitet werden.Die BürgerlnnenApps, die sich derzeit inder Entwicklung befinden, kämpfen noch miteinigen technischen Schwierigkeiten: Derzeitlaufen sie auf Android nahezu störungsfrei,aber auf iOS ist ein Jailbreak notwendig. Dasich dies auch nicht mehr ändern wird, arbeitetman derzeit an einer Anleitung, die jedemInteressierten erklärt, wie ein iOS-Gerät derartbefreit werden kann. Apple soll künftig auchdazu verpflichtet werden, die iPhones undiPads hierzulande bereits mit' vorgenommenemJailbreak zu verkaufen.Altlasten machen Problemeln unserem Gespräch gesteht M. auch vorhandeneFehler ein, die zur geplanten Eröffnungdes Netzwerks zum Problem werdenkönnten. Wir konnten beispielsweise nachvollziehen,dass private Fotoalben angesehenwerden können, wenn die Adresse lediglicheines Bildes bekannt ist. Spätestenshier zeigt sich ein Erbe von StudiVZ. Außerdemsei die Standardabfrage zur Passwortwiederherstellungdie nach dem Geburtsnamender Mutter. Wer diesen wisse, könnedamit das Konto übernehmen. Richtig sichersei es dagegen, wenn man die Authentifizierungmit dem neuen elektronischenPersonalausweis nutzt. Dazu braucht manlediglich ein zertifiziertes Lesegerät. DieseTechnik soll auch zum Einsatz kommen,wenn über die Plattform erst Abstimmungenund später auch Wahlen abgewickeltwerden.Dagegen mutet die Auseinandersetzung,die M. ursprünglich zu uns brachte, regelrechtbanal und bizarr an: Mitte Februarwurde ein Unionspolitiker darauf aufmerksam,dass das " i " im Plattformnamen in derWeil alle BundesbürgerimBürgerinnennetzvertreten sind,können dieKommunen dortauch Bußgeldbescheidezustellen.Dieautomatische Bilderkennungstelltfest, wer denn nunam Steuer saß.Adresszeile der meisten Browser als Kleinbuchstabeangezeigt wird. ln einem Krisenmeetingforderte er von den Entwicklern,den Großbuchstaben in der angezeigten URLzu ermöglichen. Schließlich könne man esvon keinem männlichen Nutzer erwarten,sich in einem Bürgerinnennetz anzumelden.Als beschlossen wurde, externen Rat einzuholen,wandte sich M. schließlich an uns.Nachdem wir uns einen ausführlichen Eindruckvon der Plattform gemacht hatten unddie Erklärungen von M. bestätigt sahen,haben wir Thilo Weichert um seine Einschätzunggebeten. Der schleswig-holsteinischeDatenschutzbeauftragte weist als einer derbekanntesten Facebock-Kritiker immer wiederauf die Datenschutzproblematik des US­Netzwerks hin. Weichert zeigte sich schockiertüber die Ausmaße des Projekts unddas völlig falsche Verständnis von Datenschutz:"Sollte das Bürgerinnennetz so eingeführtwerden, wäre das nicht nur in Bezugauf den Datenschutz eine Katastrophe. Dannkönnte ich wohl jedem nur noch Facebockempfehlen."(mho)www.ct.de/1308742c't 2013, Heft 8143


- ----­- .. ..,...,.. .. ,._ "'".:. ....,. _ _ Jeremias RadkeFreiluftbühneAirPiay mit Android und WindowsApples Streaming-Technik überträgt Musik gleichzeitigan im Haus verteilte Lautsprecher und schickt Fotosund Videos drahtlos und live auf das Apple TV und denFernseher. Die Technik steckt in Mac und iOS-Gerätenschon drin, für Windows und Android kann man sienachrüsten. AirPiay funktioniert auch ganz ohne Apple.ür stationäre Computer ist zu­iTunes der Schlüssel zurFnächstAirPiay-Welt. Damit dürfen sieVideos und Musik an AirPiayfähige Endgeräte senden. Dasfunktioniert mit allen iTunes-kompatiblenDateiformaten - alsoetwa H.264-kodierten Filmen inden Container-Formaten .mov,mp4 und m4v. Sie lassen sich aufdas Apple TV 3 in Fuii-HD-Qualitätstreamen. Das Apple TV 2 kannselbst nur 720p-Filme wiedergeben,nimmt 1 080p-Material aberentgegen und skaliert es auto-matisch herunter. Neben DRMgeschütztenFilmen kann manauch Videos ohne Kopierschutz iniTunes verwalten und übertragen,zum Beispiel aus dem Fernsehenaufgenommene und konvertierteFilme. DRM-Formate anderer Anbieterbleiben außen vor. Auf Audio-Seitelassen sich die FormateMP3, AAC, WAV und AIFF mit biszu 192 kHz und 24 Bit senden.Mac-Besitzer können ab OS X 1 0.8obendrein ihren Bildschirminhaltvia Apple TV auf den Fernseher. spiegeln. Windows-Anwenderkönnen das nachrüsten, dazu spätermehr. Neuere iPhones undiPads beherrschen das Screen-Mirroringbereits seit iOS 5.Seit der Einführung der Air­Port-Express-Station kann Air­Piay (damals AirTunes) mehrereMusik-Empfänger gleichzeitigbedienen. Das funktioniert relativgut, wenn man zum Beispielauf Partys mehrere Räume mitderselben Musik beschallenmöchte. Dann steht der streamendeRechner beispielsweiseim Arbeitszimmer unterm Dach,die Party findet aber in derKüche und im Wohnzimmer imErdgeschoss statt. Damit manzum Ändern der Lautstärke oderzur Titelauswahl nicht ins Arbeitszimmerlaufen muss, stelltApple die App Remote zur Verfügung,die das iPhone oderiPad zur Fernbedienung macht.Sie erlaubt nicht nur die Wahldes nächsten Titels, sondernauch das voneinander unabhängigeRegeln der Lautstärkejedes Empfängers. Der Vorteilgegenüber dem direkten Streamenvom iOS-Gerät per Musik­App ist, dass der Akku des Mobilgerätsnicht so schnell leerläuft.Zahlreiche Entwickler bietenZusatztools an, die Apples Beschränkungenzumindest teilweiseaufheben und neue Funktionenimplementieren (alleDownloads siehe c't-Link) - auchfür Googles Mobilgeräte undWindows-PCs.Android strahltVom Android-Smartphone oder-Tablet lassen sich mit der passendenApp Audio- und Videolnhalteauch im AirPiay-Formatstreamen. So schickt beispielsweiseder kostenlose Double­Twist-Piayer mit der kostenpflichtigenErweiterung AirSync (4,99Euro) Musik und Filme an dasApple TV oder an Geräte, die sichals solches ausgeben. Mit der Air­Port-Express-Station oder AirPiay­Lautsprechern kann er als einzigerder vorgestellten Kandidatenhingegen nichts anfangen. AußerFilm und Musik synchronisiertman mit der App auch Playlistenvon iTunes oder vom WindowsMedia Player zwischen Rechnerund Smartphone. Videos werdendabei in das AirPiay-kompatibleFormat MP4 konvertiert und starkkomprimiert. Auch kompatible144c't 201 3, Heft 8


Praxis I AirPiaySenden mehrere Gerätegleichzeitig an AirServer,stellt dieser die Inhaltenebeneinander dar.Filme unterzieht der Player dieserSchrumpfkur: Das spart zwarSpeicherplatz, die Qualität leidetaber sichtbar. Die Videos sind unscharf,Artefakte treten deutlichhervor. Eine Alternative ist unsnicht bekannt.Der Honey-Piayer {3,49 Euro)zeigt sich bei der Wahl der Air­Piay-Empfänger weniger wählerischund unterstützt auch dieAirPort-Express-Station, streamtdafür jedoch nur Musiktitel imWLAN. Anders als DoubleTwiststeht ihm keine Software zurSynchronisierung am PC oderMac zur Seite.Dank integriertem Browserstreamt Twonky Beam (kostenlos)allerlei Audio- und Videolnhalteaus dem Internet auf Air­Piay-fähige Geräte. Ruft man eineWebseite auf, untersucht derPlayer im Hintergrund den Contentund kennzeichnet Streambaresmit einem " Beam " -Button,der durch Antippen die Wiedergabestartet. Wischen von rechtsöffnet eine Liste aller verfügbarenAirPiay-Empfänger.Zum Steuern des iTunes-Serversgreifen Android-Nutzer aufRemote for iTunes (3,99 Euro) zurück.Es bietet ähnliche Funktionenwie Apples Remote-App.Droiden auf EmpfangAußer zum Senden lassen sichAndroid-Smartphones und Tabletsauch als Audio-Empfängernutzen. Ausgediente Geräte erhaltendann beispielsweise einezweite Chance als günstige Alternativezu Apples AirPort-Ex-press-Station. Alles, was es dazubraucht, sind Apps wie Airßubble(1,49 Euro) oder Android Hifi(1,99 Euro). Obwohl günstiger,kann Airßubble mehr: Es erlaubtdem Anwender die Puffer-Größefür den Audio-Stream einzustellenund lässt sich auf Wunschbeim Einschalten des Smartphonesautomatisch starten.Videos und Fotos nimmt dieApp AirPiay/DLNA Receiver (Pro)entgegen, die sich auch aufeinen HDMI-Stick mit Android [3]installieren lässt und diesen zueinem kostengünstigen Apple­TV-Ersatz macht. Einzig der Duai­Screen-Modus für Spiele [4] unddie Bildschirmsynchronisationwollen auch damit nicht klappen.Windows verteiltApples hauseigene Multicast­DNS-Implementierung Bonjourmacht alle beteiligten AirPiay­Geräte auch unter Windows mit-einander bekannt. Daher verlangendie im Folgenden vorgestelltenWindews-Anwendungendiese Erweiterung; sie wird beider iTunes-lnstallation nachgeladen.Einige Anwendungen verlangenlediglich die Bonjour­Druck-Dienste (siehe c't-Link),die unabhängig von iTunes installiertwerden können. So kannman auch AirPiay nutzen, ohneiTunes installieren zu müssen.Airfoil for Windows (19 Euro)holt aus AirPiay beim Audio-Streamingmehr heraus. Es bedient Air­Piay-Geräte, versorgt aber auchLinux-PCs und Android-Smartphonesmit Audio-lnhalten imdrahtlosen Heimnetz, auf demein Airfoii-Ciient läuft. Anders alsiTunes funkt Airfoil Töne aus jederbeliebigen Quelle an die Empfänger.So kann man seinen Lieblingsplayerweiterhin verwendenund sich dennoch den AirPiay­Komfort zu Nutze machen.Ein nettes Feature ist die Funktion" Airfoil Video Player " , die, an-ders als es der Name vermutenlässt, keine Videos streamt, sondernlediglich die Audio-Spur anAirfoii-Empfänger umleitet. Solässt sich das Smartphone zumdrahtlosen Empfänger für denKopfhörer umfunktionieren.Wollen iPhone-, iPad- oderMac-Anwender den Bildschirminhaltanderen zeigen, etwa derFamilie im Wohnzimmer, spiegelnsie ihn einfach via Apple TVauf den Fernseher. So lässt sichbeispielsweise auch der unterder Zimmerdecke installierteBeamer drahtlos nicht nur für dieFilm- und Fotowiedergabe nutzen,sondern auch für Präsentationenoder schlicht zum bequemerengemeinsamen Arbeiten.Windows-User rüsten die Sildschirmsynchronisationper Softwarenach. AirParrot (8 Euro) nistetsich in der Taskleiste ein undunterstützt 1 080p-Mirroring aufdas Apple TV 3. Stockt die Wiedergabe,kann der Stream aberauch auf 720p reduziert werden.AirPiayApple verbaut AirPiay in allenaktuellen Geräten, lizenziert dieTechnik für das Audio-Streamingaber. So gibt es inzwischenzahlreiche WLAN-Lautsprecher[1], die sich von iPhone,iPad oder iTunes ansteuernlassen. Diese kosten in derRegel weit mehr als Apples Air­Port-Express-Station (1 00 Euro)oder das Apple TV (1 1 0 Euro),mit denen man eine vorhandeneHiFi-Anlage und/oder einenFernseher mit AirPiay-Fähigkeitenversehen kann. Seide habeneinen optischen Digitai-Audio­Ausgang und einen Ethernet­Port eingebaut. Die AirPort Expressfungiert mit ihrer USB­Buchse gleichzeitig als Print­Server und spannt ein WLANauf, integriert sich in ein bestehendesoder erweitert dieses.Das Apple TV empfängt im Unterschiedzur AirPort Expressauch Videos, Fotos oder Bild-Schirminhalte von Mac OS Xsowie von geeigneten iOS-Spielenund gibt sie per HDMI anden Fernseher weiter. Es rüstetfür wenig Geld eine Medienzentraleim Wohnzimmer nach, mitder man obendrein Filme imiTunes Store oder bei Wateheverausleihen kann.AirPiay ist also ein durchdachtesSystem, doch wie so oft beiApple zieht die Einfachheit auchem1ge Einschränkungen nachsich: So lassen sich von Haus ausandere Dateiformate, die iTunesnicht beherrscht, nicht übertragen.Und iPhone, iPad sowieiPod touch können nur senden,nicht empfangen. Doch diese<strong>Grenzen</strong> lassen sich sprengen,denn die für die Authentifizierungder AirPiay-Geräte notwendigenSchlüssel und Protokoll-Spezifikationensind seitgeraumer Zeit geknackt [2].c't 201 3, Heft 8145


Praxis I AirPiay1111!1" ....,AirServer bohrt den PC zum Apple-TV-Ersatz auf. Auch Spiele,die iPhone oder iPad als Controller oder Zusatzanzeige nutzen(hier: Chopper 2), werden unterstützt.Windows-PCstatt Apple TVDas Open-Source-Tool Shairportrüstet den Windows-Rechnerzum AirPiay-Empfänger auf.Es benötigt nur die Bonjour­Druck-Dienste. Shairport arbeitetressourcenschonend und liefbei all unseren Versuchen zuverlässig.Die 12 Euro teure SoftwareAirServer ahmt unter Windowsund OS X ein Apple TV nach, sodassman iOS-Spiele mit Duai­Screen-Modus oder OS-X-Bildschirminhalteauf den PC streamenkann. Sie kann sogar Dinge,die Apple nie vorgesehen hat:. Senden gleichzeitig mehrere GeräteInhalte - etwa Fotos und Videos- an den PC, stellt er sienebeneinander dar. Zusätzlichkann man über iTunes gleichzeitigden von AirServer entgegengenommenenAudio-Stream anexterne AirPiay-Lautsprecher weiterleiten.Damit AirServer unter Windowsnach AirPiay-tauglichenZulieferem lauschen kann, mussman neben iTunes ebenfallsApples Bonjour Print-Servicesurid obendrein noch DirectX 9cinstallieren. Zusätzlich ist dieWindows-Firewall für eingehendenDatenverkehr über die TCP­Ports 49152 und 7001 sowie dieUDP-Ports 6009 und 6010 zu öffnen.Diese erreichen Sie amschnellsten mit dem Befehlwf.msc in der Eingabeaufforderung(Shortcut: Win+r). LegenSie dann zwei Oe eine für UDPund TCP) Regeln an, die Sie Air­Server nennen. Anschl ießendwählen Sie diese via Doppelklickaus und öffnen im Reiter " Protokolleund Ports" oben genanntePorts. Bestätigen Sie die Einstellungenanschließend mit " Übernehmen" .Die Erweiterung blendet in derTaskleiste ein lcon ein, über dasman die Programm-Einstellungenvornimmt. Darin legt der Anwenderbeispielsweise ein Passwortfest. Das verhindert, dassihm jeder im gleichen Netz eingebuchteAirPiay-Ciient ungefragtInhalte auf den Monitor oder denAudio-Ausgang schießt.FazitApples gelungene Streaming­Technik AirPiay ist mit etwas Eigenleistungauch plattformübergreifendnutzbar. Das kostenloseShairport ist auf die Audio-Wiedergabebeschränkt und läuftstabil, ganz anders. als dessennicht mehr gepflegte Video-Pendants.Wer bereit ist, ein paarEuros zu investieren, erhält mitAirServer eine Software, die beständigweiterentwickelt wirdund den PC in einen Apple-TV­Ersatz verwandelt. Für Audio-$ WmarnpAYor:ob ;eActJVeAc!;veAvJ :ub e...Act·veÄ{lll't'a•rserver_tkA1rFioat @ JL3 PhoneAndr01dApple TVApple TV ()AQ Smart Speaker 01 1..I ! CrapPhoneAL!'I't'.. ErdfunkstelleA·;a·:ab'eAct··,eFrdfunkstellf' FxAirfoil ermöglichtplattformübergreifendesAudio-Streaming.(I•; ·•\((1:(11 : \)\! +••phile hingegen, die ihren Rechnergerne Apple-frei halten und beispielsweisevia Windows MediaPlayer die AirPort-Express-Stationdes WG-Mitbewohners imWohnzimmer bespielen möchten,ist Airfoil ein gangbarerKompromiss.Ura)AirPiay-kompatible Geräte und AnwendungenGerät/AppApple TVAirPort ExpressiPhone/iPad/iPod tauchiTunesDouble Twist Player mitAirSync -ErweiterungHoney-PiayerTwonky BeamAirBubbleAndroid HifiAirPiay/DLNA Receiver (Pro)Airfoil for WindowsAirfoil Speakers (Touch)Reemote for AirfoilAirParrotShairportAirServerRemoteRemote for iT unesBetriebssystemiOSiOSWindows, OS XAndroidAndroidAndroidAndroidAndroidAndroidWindowsAndroid, iOS, Windows,OS X, linuxiOSWindows, OS XWindows, linuxWindows, OS XiOSAndroidEmpfangenAudio, Video, Fotos, Bild-SchirmsynchronisationAudio- (nur mit Cydia-App Air-Float, siehe c't-link)AudioAudioAudio, Video, FotosAudioAudioBildschirmsynchronisation, -Video, Audio, FotoSendenAudioAudio, Video, Foto, Bild-SchirmsynchronisationAudio, VideoAudio, Video (nur anApple TV)AudioAudio, VideoAudioBildschirmsynchronisation,AudioSteuernZugriff aufiTunes-Mediatheken, iTunes Store undiTunes Match, Watchever, YouTube, Vimeo, Flickr, etc.siehe RemoteLautstärke aller Empfanger unabhängig regelbarLautstärke aller Empfanger unabhängig regelbarLautstärke aller Empfanger unabhängig regelbarZugriff aufiTunes- und Apple-TV-Mediathek, Lautstärkealler Empfanger unabhängig regelbarZugriff auf iT unes- u. Apple-TV-Mediathek, Lautstärkealler Empfanger unabhängig regelbarLiteratur[1] Oliver Huq, Luftspieler, Airplay­Soundsysteme fü r iPhone, iPadund iPod touch, Mac & i Heft 9,s. 111[2] Jeremias Radke, Faszination Air­Piay, Apples Streaming-Technikausreizen, Mac & i Heft 9, S. 94[3] Sven Hansen, Smarte Stöckchen,Sechs HDMI-Android-Sticks, c't5/1 3, S. 96[4] Hartmut Gieselmann, Spaß mitAirPiay, Welche iOS-Spiele zurFernsehausgabe taugen, Mac & iHeft 9, S. 101www.d.de/1308144146c't 2013, Heft 8


SCAN BY B LACKBURNER 2013


Recht I LeistungsschutzrechtHolger Bleich, Joerg HeidrichWer gewinnt?Das neue Leistungsschutzrecht wirdvor allem die Gerichte beschäftigenEine Novellierung des Urheberrechts sollte es Presseverlegernermöglichen, für die Fremdnutzung ihrer Texte im Web zu kassieren.Dass dies mit dem vom Bundestag beschlossenen Gesetz gelingt,ist zu bezweifeln. Statt Klarheit zu schaffen, sorgt der Gesetzgebermit dem neuen Leistungsschutzrecht für Unsicherheit allerorten undwohl für viele gerichtliche Auseinandersetzungen.s kommt nicht gerade oft vor, dass der IT­E Branchenverband Bitkam die CDU/CSUgeführteBundesregierung kritisiert. Folglichmuss etwas Heftiges passiert sein, wenn derVerbandschef Dr. Bernhard Rohleder der Regierungskoalition"Erkenntnisresistenz" undeinen "Schlag gegen das Internet" vorwirft.Rohleder meinte die beschlossene Einführungdes sogenannten Leistungsschutzrechtsfür Presseverleger.Monatelang hatten die RegierungsparteienCDU, CSU und FDP Experten angehört undum unscheinbare, aber entscheidende Formulierungengerungen. Dann ging plötzlichalles ganz schnell: Am 27. Februar wurde derumstrittene Gesetzentwurf im Rechtsausschussdes Bundestags ein letztes Mal geändertund bereits am 1. März mit der Regierungsmehrheitim Parlament beschlossen.Der Aufruhr in der "Netzgemeinde" wargroß, zumal dem Gesetzesentwurf in einemjuristischen Sachverständigengutachten auchverfassungsrechtliche Bedenken entgegenschlugen.Ein Teil der Debatte war allerdingsauch geprägt von Halbwissen und Panikmache.Worum geht es also beim Leistungsschutzrechtin der nun verabschiedetenForm?Geschützte LeistungenWer etwa einen halbwegs originellen Artikelschreibt, ein Bild malt oder auch einen künstlerischanspruchsvollen Tanz choreografiert,genießt fü r dieses Werk ohnehin urheberrechtlichenSchutz. Kern dieses Rechts istdabei stets die eigene originelle und schöpferischeLeistung.Ausnahmsweise schützt das Urheberrechtsgesetzauch wirtschaftliche Leistungenjenseits des kreativen Schaffens. Ein solchesLeistungsschutzrecht genießen beispielsweiselängst Hersteller von Tonträgern undFilmen, Sendeunternehmen oder Datenbankhersteller.Begründet wird dies mit demhohen wirtschaftlichen Risiko der Unternehmenoder Personen sowie mit dem Beitrag,der dabei für das kulturelle Leben geleistetwird.Die Verlegerbranche forderte ursprünglich,dass jede Nutzung von Online-Presse-inhalten im gewerblichen Umfeld unter dasLeistungsschutzrecht fallen sollte. Wer auchnur einzelne Teile von Artikeln im Rahmenseiner Veröffentlichung nutzen wollte, solltedafür nach Willen der Verleger einen Lizenzvertragschließen und zahlen. Zu diesemZweck sollte eine neue Verwertungsgesellschaftgegründet werden, man sprach voneiner "Online-GEMA".Um dieses Ziel zu erreichen, hatten dieVerlage, allen voran Springer und Burda, vonder Bundesregierung verlangt, die <strong>Grenzen</strong>des rechtlich Geschützten erheblich zu erweitern.Nach bestehendem Urheberrecht kannein Rechteinhaber nur gegen die Übernahmevon ganzen Artikeln oder zumindest von größerenBestandteilen vorgehen. Der übernommeneBeitrag muss zumindest die Grenze derurheberrechtliehen Schutzfähigkeit, der sogenanntenSchöpfungshöhe, überschreiten.Dies ist normalerweise frühestens ab zweioder mehr Absätzen eines Artikels erreicht.Nicht unter das Urheberrecht fallen dagegenkürzere Bestandteile wie die bei Suchmaschinenoder Aggregataren übliche Übernahmevon Überschrift und Anrisstext Diesesogenannten Snippets können daher bislangfrei verwendet werden. Dies sollte das Leistungsschutzrechtnun ändern, indem auchkurze Textschnipsel und Überschriften fürdie Verleger geschützt werden. Und genauan dieser Stelle hat die Bundesregierung nun- auch wegen der berechtigten Bedenkenvieler angehörter Rechtsexperten - dasRuder halbherzig herumgerissen.Unsicherheit vorprogrammiertln der Gesetzesvorlage, die der BundestagAnfang März 2013 verabschiedet hat, findetsich von den geforderten Änderungen nurnoch sehr wenig. Trotzdem bieten die neugeschaffenen Paragrafen 87f bis 87h UrhGjede Menge Stoff für juristische Diskussionenund gerichtliche Auseinandersetzungen.Dies liegt vor allem daran, dass die dreineuen Vorschriften unscharf formuliert sindund einige unbestimmte Begriffe enthalten,die sich nicht selbst erklären und für derenAusfüllung jahrelange Gerichtsverfahren zuerwarten sind. Kenner der Materie wie derOnline-Rechtler Thomas Schwenke sprechenvon einem "handwerklich schlechten unddeswegen sehr unverständlichen Gesetz".Dies fä ngt bereits mit der Frage an, wasdenn überhaupt ein Presseerzeugnis ist, fürwelches das neue Recht gilt. Der Gesetzesentwurfdefiniert es als periodisch veröffentlichte"redaktionell-technische Festlegung journalistischerBeiträge", die "bei Würdigung derGesamtumstände als überwiegend verlagstypischanzusehen ist und nicht überwiegendder Eigenwerbung dient". Als journalistischeBeiträge sollen "Artikel und Abbildungen"gelten, die der lnformationsvermittlung, Meinungsbildungoder Unterhaltung dienen.Nun stellt sich für alle Anbieter im Web dieFrage, ob sie denn unter die schwammigeDefinition des "Presseerzeugnisses" fallen ·könnten und folglich künftig bei der Übernahmevon Überschriften und Anrissen umErlaubnis gefragt werden müssen. DieseFrage kann aber derzeit niemand beantworten,denn die "Würdigung der Gesamtumstände"wird im Zweifel den Instanzgerichtenobliegen, auf die eine Menge Arbeit zukommendürfte.Wahrscheinlich ist, dass neben der klassischenPresse auch Online-Newsticker alsPresseerzeugnisse angesehen werden. DieEinordnung von Blogs mit gewerblichemCharakter und journalistischen Inhalten fälltdagegen schwer. Voraussetzung ist die" periodische Veröffentlichung ", die wohl bedeutet,dass regelmäßig neue Artikel im Blogerscheinen. Die meisten Rechtsexpertengehen davon aus, dass nur wenige großeBlogs "Presseerzeugnisse" sind, also beispielsweiseSpreeblick oder Netzpolitik.org.Als Richtlinie gilt, dass im Blog mehrere festeAutoren veröffentlichen.Wer als Setreiber seinen Besuchern schonjetzt die Unsicherheit nehmen will, kann dasin schriftlicher Form tun. Der Heise ZeitschriftenVerlag etwa, der unter anderem c't undheise online publiziert, hat erklärt, "dassLinks auf und kurze Textausschnitte/Snippets aus unseren Publikationen weiterhöchst willkommen sind und dass dies weiterhinkeiner Erlaubnis des Verlages bedarfoder gar Geld kostet. Selbstverständlich werdenwir auch niemanden deswegen abmahnenoder auf eine andere Weise dagegenjuristisch vorgehen." (siehe http://heise.de/-1 81 571 5). Ähnlich verfahren mittlerweileviele Online-Verlagsangebote (siehe S. 186).Lex Google?Paragraf 87f UrhG sieht vor, dass der Herstellereines Presseerzeugnisses, also der Verleger,das ausschließliche Recht hat, "das Presseerzeugnisoder Teile hiervon zu gewerblichenZwecken öffentlich zugänglich zumachen, es sei denn, es handelt sich um einzelneWörter oder kleinste Textausschnitte".Die entscheidende Einschränkung dazu findetsich in Paragraf 87g UrhG, der das Gesetzletztlich zu einer "Lex Google" macht: Danachist die öffentliche Zugänglichmachungvon Presseerzeugnissen oder Teilen hiervon148c't 201 3, Heft 8


Recht I Leistungsschutzrechtnämlich doch zulässig, "so weit sie nichtdurch gewerbliche Anbieter von Suchmaschinenoder gewerbliche Anbieter vonDiensten erfolgt, die Inhalte entsprechendaufbereiten".Nach der verabschiedeten Fassung geltendie Einschränkungen also ausdrücklich nurfür Suchmaschinen und gewerbliche Aggregatoren.Laut Gesetzesbegründung ist derenGeschäftsmodell in besonderer Weise daraufausgerichtet, "für die eigene Wertschöpfungauch auf die verlegerische Leistung zuzugreifen".Was genau unter Suchmaschinen zuverstehen ist, lässt das Gesetz offen. Erfasstwerden in jedem Fall auch solche Dienste,die nicht das gesamte Internet durchsuchen,sondern lediglich einzelne ausgewählte Bereichehiervon. Nicht auszuschließen ist, dassauch gewerbliche Websites unter das neueRecht fa llen, die fremde RSS-Feeds übernehmenund einblenden - hier ist also künftigbesondere Vorsicht geboten.Die Gesetzesbegründung nennt konkret,welche Dienste nicht vom Leistungsschutzrechterfasst sein sollen. Dabei geht es um Anbieter,die die verlegerische Leistung auf andereWeise nutzen, beispielsweise indem siedem Nutzer "aufgrund eigener Wertung eineAuswahl von Presseerzeugnissen anzeigen".Dazu gehören nach dem Willen des GesetzgebersUnternehmen, Verbände, Rechtsanwaltskanzleien,Blogger oder private Nutzer.Laut Begründung bringt das Leistungsschutzrechtkeine Änderung der Nutzungsmöglichkeitenfür Verbraucher, deren Rechte und Interessenblieben unangetastet.SchutzlängeFür Rechtsunsicherheit sorgt das neue Gesetzvor allem, weil es Suchmaschinen undAggregataren zwar das öffentliche Zugänglichmachenvon Presseerzeugnissen oderTeilen davon verbietet, ihnen gleichzeitigaber das Veröffentlichen von einzelnen Wörternoder kleinsten Textausschnitten erlaubt.Fest steht immerhin, dass die sogenanntensprechenden Links nicht schutzfähig seinwerden. Völlig unklar bleibt aber, welchenUmfang "kleinste Textausschnitte" habendürfen und ob die bisher verwendeten Snippetsder Suchmaschinen darunter fa llen. lnfrüheren Entwurfsbegründungen war vonmaximal 160 Zeichen Länge die Rede, dochdiese konkrete Angabe hat es nicht in diefinale Begründung geschafft.Der schwelende Konflikt zwischen einigendeutschen Presseverlegern und Google dürftefolglich eskalieren: Nach Ansicht der Verlegermüssen Google & Co. für die Übernahmevon Snippets künftig zahlen, vieleRechtsexperten sehen das anders. Googlewürden nach der Einführung des Leistungsschutzrechtswohl lange gerichtliche Auseinandersetzungenbevorstehen. Der Suchmaschinen-Betreiberdürfte sich auf die Begründungdes Rechtsausschusses des Bundestagsfür die Formulierung berufen, in deres heißt, dass Suchmaschinen und Aggregatarenihre Suchergebnisse kurz bezeichnenEinige Netznutzer protestierten, während der Bundestag am 1. März über dieEinführung des Leistungsschutzrechts für Presseverleger abgestimmt hat.können, ohne gegen Rechte zu verstoßen.Eine " freie, knappe, aber zweckdienliche Beschreibungdes verlinkten Inhalts" ist demnachgewährleistet.Entscheidend in der Auseinandersetzungkönnte ein Verweis auf den Rechtsgedankender Rechtsprechung des Bundesgerichtshofszu Vorschaubildern bei Suchmaschinen ausden Jahren 2010 und 201 1 sein. ln den zweiEntscheidungen beschloss der BGH, dass derjenige,der seine Inhalte ungeschützt ins Internetstellt, dadurch auch mit einer Übernahmein das Angebot einer Suchmaschine als üblicheNutzungshandlung rechnen muss unddarin einwilligt. Wolle er dies nicht, so müsseer die Übernahme durch technische Maßnahmenoder eine entsprechende Einstellung inden Metatags unterbinden. Es spricht einigesdafür, dass entgegen der Ansicht der Verlageauch die Nutzung von kurzen Snippets als" übliche Nutzungshandlung " einer Suchmaschinezu betrachten ist. Deren Inhalt könnteallerdings kürzer auszugestalten sein als diemomentan zum Beispiel bei Google News üblicheÜbernahme von etwa 130 Zeichen.Vorauseilender GehorsamWann das Leistungsschutzrecht in Kraft tretenkann, ist bislang offen. Zunächst musssich der Bundesrat mit dem vom Bundestagbeschlossenen Projekt beschäftigen. DerRechtsausschuss der Länderkammer hat bereitsdie Empfehlung ausgesprochen, das Gesetzzu billigen. Ohnehin hat der zurzeit $PDdominierteBundesrat nicht die Möglichkeit,das Gesetz zu kippen, kann den Prozess miteinem Einspruch aber verzögern. Tritt dasGesetz deshalb nicht bis zur Bundestagswahlim September in Kraft, beginnt der ganzeGesetzgebungsprozess erneut. Gut möglich,dass eine neue Regierung das Leistungsschutzrechtdann stoppt.Dennoch wirft das Projekt bereits seineSchatten: ln vorauseilendem Gehorsamhaben einige Setreiber jüngst auf noch garnicht existente neue Rechtsunsicherheitenreagiert. Bei seinem Aggregator-DienstRivva.de wolle er auf Nummer sicher gehen,schrieb der Macher des Portals, Frank Westphal,in seinem Blog. Er sehe ein Risiko in dergeschaffenen rechtlichen Grauzone, sodasser sich gezwungen sehe, alsbald auf Snippets" kategorisch zu verzichten ". Zunächst habeer die Vorschautexte auf maximal 160 Zeichenbeschränkt. Auf Dauer sei aber "NoSnippet" der richtige Weg.Was viele Setreiber derartiger Dienste antreibt,ist die Furcht vor teuren Abmahnungen,wenn sie versehentlich unHzenzierteTextschnipsel übernehmen. Tritt das Leistungsschutzrechtin Kraft, gilt genau wiebeim sonstigen Urheberrecht: Verletzer riskierenAbmahnungen mit horrenden Anwaltsrechnungenund Schadensersatzforderungen.Und die wenigsten werden das finanzielleRisiko eingehen, sich zu wehrenund durch die Instanzen zu klagen.Der erst im Januar gestartete redaktionellunterfütterte Dienst filtr.de, der auf IT-Newsspezialisiert ist, kündigte denn auch an, aufdie Online-Ausgaben von Zeitungen undZeitschriften wie Handelsblatt, Stern, Focus,FAZ oder WAZ nicht mehr verlinken zu wollen."Wir haben einfach nicht das Geld unddie bellizistische Lust, uns mit großen Anwaltskanzleienmessen zu wollen", heißt eszur Erläuterung im Blog des Start-ups.Damit tritt bereits heute das ein, was dieIT-Branchenverbände unisono am Entwurfkritisiert haben: "Wenn dieses Gesetz Wirklichkeitwird, bedeutet das für wichtigeTeile der Internetwirtschaft eine innovationshemmendeBelastung und Rechtsunsicherheit,unter der insbesondere deutschePortale, Sociai-Network-Unternehmenund Start-ups leiden werden", wetterteetwa Rechtsanwalt und eco-Vorstand OliverSüme. "Das Leistungsschutzrecht kennt nurVerlierer!"(hob) (1:c't 201 3, Heft 8149


Praxis I HotlineHOT LI N E e; r h :-Adresse hotline@ct.de, per Telefon 05 11/53 52-333 werktags von 13-14 Uhr, perBrief (Anschrift auf S. 217) oder per Fax05 1 1/53 52-417. Nutzen Sie auch das Hilfe­Forum unter www.ct.de/hotline.WhatsApp per PayPal bezahlent;'1 WhatsApp fordert mich auf meinem An­H droid-Smartphone dazu auf, die Jahresgebührzu zahlen. Bei Google Play habe ichallerdings keine Kreditkartendaten hinterlegt.Gibt es eine alternative Bezahlmöglichkeit?DGoogle erlaubt in Apps keine Bezahlungüber PayPal. Allerdings bietet WhatsAppeine Schnittstelle dafür, die man mit einemTrick im Browser nutzen kann. Über einen individuellenLink kann man für einzelne Telefonnummernbezahlen. Die Adresse setztsich unter anderem aus der Telefonnummerund einem MDS-Hash zusammen.Die Telefonnummer muss dabei im internationalenFormat mit 49 anstatt der 0 am Anfangeingesetzt werden. Den Hash kann manzum Beispiel unter mdSgenerator.de errechnenlassen, wobei man an die Telefonnummerdie Buchstaben "abc" hängt. Ist die Telefonnummerbeispielsweise 017012345678, mussman in den MDS-Generator 4917012345678abc eintragen. Der Link würde in diesem Beispielso aussehen:http://www.whatsapp.com/payments/ 1cksum_pay.php ?phone=4917012345678&cksum= 12flb05a6b2b6e990f276603b880ef965Alternativ kann man sich den Link auf derSeite whatsapppp.der-s.com automatisch erstellenlassen. Angeblich speichert die Seitekeine Daten.(hcz)Chrome als PDF-Viewert;'1 Wenn ich beim Surfen auf PDF-DateienH stoße, zeigt Google Chrome sie mit seinemflotten Anzeigemodul an. Kann ichChrome auch zum Öffnen aller anderen PDF­Dateien nutzen und mir dadurch die Installationdes wartungsintensiven Adobe Readersparen?Ja, klicken Sie dazu mit der rechtenD Maustaste auf ein PDF-Dokument undanschließend auf "Öffnen mit/Standardprogrammauswählen .. ./Durchsuchen". Danachnavigieren Sie in das VerzeichnisC:\Users\{Benutzername}\AppData\Local\Google\Chrome\· Application und wählen die Datei "chrome.exe"aus.Fortan startet Chrome immer dann, wennSie eine PDF-Datei öffnen - sogar dann,wenn es sich etwa um einen Maii-Anhang inThunderbird handelt. Der PDF-Reader vonChrome unterstützt einige Spezialfunktionennicht, etwa das Überprüfen der digitalen Unterschriftbei signierten Dokumenten. in diesemFall weist Chrome am rechten Ende derAdressleiste mit einem PDF-Icon darauf hinund bietet an, die Datei mit dem AdobeReader zu öffnen. Ist dieser nicht installiert,zeigt der Google-Browser einen passendenDown load-Link an.(rei)Netzwerkumgebungin Windows 8t;'1 Mein neuer Windows-B-PC zeigt die Frei­H gabe der Fritz!Box nicht in der Netzwerkumgebungan, sodass ich sie nicht mehr einfachper Mausklick öffnen kann. Über die Eingabevon \\fritz.nas im Explorer-Fenster klapptder Zugriff allerdings ohne Probleme. Worankann das liegen?®. t .. . --..MbhANom


Praxis I HotlineMutter, was Abweichungen von der idealenForm ausgleicht, die sich bei der relativ grobenDruckauflösung nicht vermeiden lassen- schließlich passen bei der Schraube ausdem Beispiel nicht mal fünf Druckschichtenzwischen zwei Windungen.Sie können auch weniger vom Nenndurchmesserabziehen und dafür die Zahlder Ecken unter dem Parameter-Eintrag .. Toleranz"deutlich erhöhen. Dann legt netfabbdas eckige Oberflächengitter der Schraubemit entsprechend mehr Knoten an und minimiertdadurch die Abweichungen des 3D­Modells von der idealen runden Form. Aberauch in diesem Fall werden Sie wahrscheinlichein paar Schrauben mit kleinen Variantender Parameter drucken müssen, bis Siefür Ihre Maschine und Ihre gewünschtenDruckeinsteilungen das genau passende 3D­Schraubenmodell gefunden haben. (pek)Developer-Stolperfallebei Androidt;l lch habe eine Test-App direkt per APK­H Datei bekommen und auf meinemNexus-Tablet ausprobiert. Nun will ich mirdie fertige App aus dem Google Play Storeinstallieren, doch trotz Deinstallation derTest-Version misslingt das. Woran kann dasliegen?DMöglicherweise war die Deinstallationnicht vollständig: Unter Android 4.2 -das auf den Nexus-Tablets läuft - hat Googleeine Mehrbenutzerverwaltung eingebaut.Dabei ist eine von mehreren Benutzern installierteApp nur einmal physisch vorhanden.Erst wenn alle Nutzer sie einzeln deinstallieren,kann Android sie also wirklichlöschen.Alternativ hat der .. Besitzer" des Tablets -also der zuerst angelegte Nutzer - das Recht,eine App zentral runterzuwerfen: Unter Einstellungen/Appssieht er unten in der Listeauch die von anderen Benutzern installiertenmit dem Hinweis .. Nicht installiert". Tippt erdarauf, findet er dann im Menü den Punkt.. Für alle Nutzer deinstallieren". Uow)Windows Serverüberschreibt Dateient;1 Unser Fileserver soll auf eine neue Ma­U schine umziehen, Betriebssystemwechselinklusive (von Windows Server 2003 R2auf 2008 R2). Beim Kopieren einiger Verzeichnisseist mir aufgefallen, dass Dateienfehlen, wenn Dateinamen fü hrende Leerzeichenenthalten. Server 2008 entfernt beimKopieren diese Leerzeichen. Sind zwei Dateienbis auf die fü hrenden Leerzeichen identischbenannt, wird eine der beiden Dateienüberschrieben. Gibt es eine Möglichkeit, diesin Server 2008 R2 zu unterbinden?DOb sich ein Server 2008 R2 so verhält,konnten wir leider nicht überprüfen. Zumindestunter Windows 8 haben unsere Experimentefolgendes ergeben: Qer ExplorerWenn eine Appsich unter Android4.2 nichtdeinstallierenlässt, liegtdas am Mehrbenutzersystem:Erstwenn alleNutzer siedeinstallieren,ist sie weg.Außer, derAdmin greiftein.scheint in der Tat nicht zwischen zwei Dateienzu unterscheiden, deren Namen sich nurdurch ein führendes Leerzeichen unterscheiden.Allerdings bittet er vor dem Überschreibenum eine Bestätigung - beide Dateienunverändert zu erhalten, steht dabei abernicht zur Auswahl.Abhilfe schafft, die Dateien nicht mit demExplorer zu kopieren, sondern mit Hilfe derEingabeaufforderung: Sowohl der gute altecopy-Befehl als auch xcopy und robocopy erhaltenjeweils alle Dateien, ob mit führendemLeerzeichen oder ohne. Dasselbe gilt fürden PowerSheii-Befehl Copy-ltem. (hos)Facebook-Loginsnachvollziehent;l lch habe das Gefühl, dass sich jemand inH meinen Facebook-Account einloggt, umdort meine privaten Nachrichten zu lesen.Wie kann ich das verifizieren?DFacebook bietet verschiedene Möglichkeiten,um Fremdzugriffe nachzuvollziehen.Zum einen können Sie unter den Sicherheitseinstellungennachsehen, was unter


Praxis I Hotline.,Aktive Sitzungen " vermerkt wurde. Dortsehen Sie, von welchen Geräten an welchenTagen und zu welchen Uhrzeiten Sie oderjemand anderes sich in Ihren Facebock­Account eingeloggt hat. Das kann Ihnenschon einmal einen Hinweis geben, ob Siemit Ihrem Verdacht richtig liegen. Zum anderenkönnen Sie über das Herunterladen IhresFacebock-Archivs noch weitaus mehr Loginleitenerhalten.Unter den .,Allgemeinen Kontoeinstellungen" finden Sie einen Link, der Sie zu einerSeite weiterleitet, um Ihr Archiv herunterzuladen.Wenn sie dem Link .,Lade eine Kopiedeiner Facebock-Daten herunter " folgen,werden Ihnen zwei Archive angeboten. FolgenSie dort nicht dem Link .,Mein Archivherunterladen " , sondern wählen Sie das .,erweiterteArchiv " , das Facebock weiter untenim Text versteckt.Facebock braucht circa zwei Stunden,manchmal auch etwas länger, um das Archivaufzubauen. Sie werden mit einer E-Mail daraufhingewiesen, wann Sie es herunterladenkönnen. ln dem HTML-Archiv können Sie37 Kategorien anwählen, zu denen FacebockDaten von Ihnen gespeichert hat. Damitzeigt das Archiv bei weitem noch nicht alles,was Facebock zu Ihnen gesammelt hat - lautder Initiative .,Europe vs. Facebook " werdenDaten aus mindestens 57 Kategorien erhoben.Unter .,Anmeldeinformation " , .,Abmeldeinformationen" und .,Kontoaktivität " könnenSie nun sehen, welche IP-Adresse sich zuwelcher Uhrzeit ab- oder angemeldet hat.Das Archiv reicht einige Monate zurüok. DieAngabe der Uhrzeiten erfolgt in Pacific Stan­. dard Time (PST), die deutlich von der mitteleuropäischenZeit abweicht. Um wie vieleStunden genau, hängt davon ab, in welchender beiden Zonen derzeit Sommerzeitherrscht. Zur Umrechnung nutzen Sie ambesten einen Online-Konverter wie etwatimeanddate.com (siehe c't-Link).Für die Zukunft können Sie in FacebocksSicherheitseinstellungen die Dienste .,Anmeldebenachrichtigungen" und .,Anmeldebestätigungen" aktivieren. Wenn sich jemandvon einem bisher unbekannten Gerätoder über einen bisher noch nicht dafür verwendetenBrowser in Ihren Account einwählt,wird Sie Facebock in einer E-Mail daraufhinweisen. Verdichten sich die HinweiseLade deine Informationen herunterErhalte eine Kopie von den Dingen, die du auf Facebock geteilt hast.darauf, dass der Account kompromittiertwurde, sollten Sie schleunigst das Passwortändern.(kbe)www.d.de/1308150 ·Photoshop Elements 11blendet keine Dateinamen eint:;'1 1ch habe Photoshop Elements auf Ver­H sion 11 aktualisiert. Im Organizer fehlenunter den Bildern nun die Dateinamen. Diesekann ich zwar für einzelne Bilder aufrufen,nicht aber für die Übersichtsseite. Wie bekommeich die Dateinamen zurück?DDukannstganz 8'1fac:h @inpe-sbrilct'M!s Arc:hlv F.fotos, trAQe: undNactrichten U'lddu'c:hs. Erlatw"e mm- dariN', 'Ni@ du ene Kopie: Informationen h«t.nte'" kamst.Was bef•Kfet sich in deinem Archiv?• Fotos oder \lideo$, cie. do auf Faceboolc geteft hast• Pmwar'ld8'lträgo!, Nac:lvld"lten ll'ld ehab.r'lte'hal• Fre\.nd!und tnr E·Adro!s: WI"E- ... 1100 Fra.nd.nO.d.esesl!1 inn "1'91"fitUt*Nben.)Was befindet sich nicht in deinem Archiv?• Fotos und Sta denl!:r Frl!l.nde• Pe-sörlliche Informa von anderen Pe-• t.ve:, die du zu Baträge"l anderer Pe'"sonen t'Wltmas hastDu kannstauch JerwetertesATctwv ferlllte-. un den Veiaufd5les Kontos rw:hzuvollzidlen. Enthaltele!nfoono-Adobe hat für Photoshop Elements inVersion 11 die Standardansicht geändert.Sie zeigt nur noch die Miniaturansichten. Miteinfachen Menübefehlen können Sie aberverschiedene Informationen auf der Übersichtsseiteeinblenden. Das Menü .,Ansicht "hat dazu vier Befehle zu bieten. Der Menüpunkt.,Details " blendet Datum, Uhrzeit undBewertungen ein - er ist auch über das KürzelStrg+D erreichbar.Der Befehl .,Dateinamen " holt die vonIhnen gewünschten Daten auf den Bildschirm.Außerdem bietet Photoshop Elements 11noch Informationen zur Personenerkennungund Rasterlinien zur besseren Zuordnung derTexteinblendung zum Foto.(akr)Werbeflut unter Androidt:;1 Auf meinem Android-Smartphone kom­H men regelmäßig Push-Nachrichten mitWerbung an, die mir irgendwelche Appsschmackhaft machen sollen. Woher stammendie und wie werde ich sie los?Vermutlich haben Sie eine Gratis-App installiert,deren Entwickler Geld über dieDTeilnahme an einem Anzeigenprogramm verdienen.Verbreitete Werbedienstleister sindetwa Leadbolt oder Airpush. Das kann außerdemdazu führen, dass zusätzliche Verknüpfungenzu Webseiten auf dem Horne-Bild-, schirm erscheinen. ln der Regel weisen dieEntwickler auf der Produktseite bei GooglePlay und/oder beim Start der App auf die Teilnahmehin.Um dem .,Übeltäter " unter Android 4.x aufdie Schliche zu kommen, ziehen Sie die Benachrichtigungsleisteamoberen Bildschirmrandherunter und halten denFinger anschließend aufder Werbenachricht, bisdas Kontextmenü erscheint.Dort wählen Sie.,App-Details " , woraufhinAndroid verrät, welcheApp für die Benachrichti-Das erweiterte Archivgibt unter anderemEinblick in die Logins dervergangenen Monate.152c't 201 3, Heft 8


Praxis I HotlinebjApps ·:P, FLV Video Playera:;vBESCHREIBUSpielen Sie Ihre FLV-Dateien von Ihrer SO-Kartemit diesem einfachen Player.[ ...... WI CHTIG ...... ]Diese kostenlose App ist ad unterstützt und enthältAnzeigen in der Infobereich nicht ist ein Virus. DieAnzeigen helfen uns erstellen und pflegen diesekostenlosen Apps für Sie. Diese App enthält keineMalware, Viren oder Spyware. Bitte respektieren Siedie Entwickler arbeiten. Wenn du es nicht magstBenachrichtigung Anzeigen. können Sie einfachdeinstallieren Sie die App, opt-out bei hJ!Jl:LLb!lÜmL oder kaufen Sie die Vollv rsion derApp:https://play.google.com/ store/ apps/'klickt. Beim Internet Explorer gibt es dieseFunktion nicht.Wenn Sie Firefox-Nutzer sind, rufen Sie dieKonfigurationsseite auf, indem Sie .,about:config " in die Adressleiste eintippen. Anschließendtippen Sie .,click_to_play " in die Suchfunktionein und' klicken doppelt auf den erstenund einzigen Suchtreffer. Der Wert ändertsich dadurch von .,false " auf .,true " . Nach einemNeustart von Firefox ist die Option aktiv.Chrome-Nutzer klicken auf den Menüknopfoben rechts .,Einstellungen " und tippen.,Ciick " in das Feld .,ln Einstellungen suchen" ein. Die gelben Markierungen weisenjetzt den Weg zu der Option Click-to-Piay.Unter Opera klickt man auf den Opera­Menüknopf, .,Einstellungen/Einstellungen.../Erweitert/Inhalte " und aktiviert anschließenddie Option .,Piug-ins nur auf Anforderungaktivieren " .(rei)Wer eine werbefinanzierte App installiert,erhält unter Umständen regelmäßigWerbung in Form von Push-Nachrichten.Diese machen sich auch dann bemerkbar,wenn sich das Smartphone im Standby­Modus befindet.gung verantwortlich ist. Über die Schaltfläche.,Deinstallieren " werden Sie den Plagegeistlos.(rei)Plug-in-Bremset;1 Ich habe gehört, dass Viren beim SurfenH vor allem über Plug-ins wie Java auf denRechner gelangen. Wie verhindere ich, dassPlug-ins automatisch ausgeführt werden,ohne sie komplett deinstallieren zu müssen?DVeraltete Plug-ins sind tatsächlich dasHaupteinfallstor für Malware. Firefox,Google Chrome und Opera bieten die Möglichkeit,Browser-Erweiterungen erst auszuführen,wenn man ein Platzhaltersymbol an-Multi monitor-Betriebt;1 Kann ich die integrierte Grafik meinesH Intel-Prozessors parallel zu einer Grafikkartevon AMD oder Nvidia benutzen, ummehr Monitore simultan anzusteuern?Ja, das sollte zumindest bei den modernenProzessoren und ab Windows 7 klap­Dpen. Allerdings müssen Sie das Mainboarddavon abhalten, die integrierte Grafik abzuklemmen,sobald eine Grafikkarte im Systemsteckt. Suchen Sie dazu im BIOS-Setup nachOptionen die nach .,Multi-Monitor " oder .,IntegrierterGrafikprozessor " klingen.Bei unserem PC-Bauvorschlag aus c't 26/12finden Sie den entsprechenden Eintrag etwaunter Advanced/System Agent Configuration/GraphicsConfiguration/iGPU Multi-Monitor.Sobald dieser auf .,Enabled " steht, sindbeide Grafikeinheiten aktiv. Unter Windowsmüssen Sie dann noch die einzelnen Displayskonfigurieren und anordnen. Hilfreich istdabei die Option .,Identifizieren " .Es kann allerdings je nach Mainboardtrotzdem sein, dass nicht alle Grafikausgängein jeder beliebigen Kombinationparallel funktionieren.Das hat aber eigentlichnichts mit dergesteckten Grafikkarte,sondern nur der Verdrahtungauf dem Mainboardrespektive dessen Firmware(BIOS) zu tun undist vom Anwender nichtzu ändern. (bbe)Helse-Show: CeBIT 2013 Tag 3I!J Abonnteren ! "3.--601 Aufrufe1618 f'2Click-to-Piay sorgtdafür, dass Plug-ins nurausgeführt werden,wenn man zustimmt. Sowird etwa das YouTube­Video gestartet, nichtaber der Java-Exploit,der den Rechnerattackieren würde.c't 201 3, Heft 8153


Praxis I FAQPeter SchmitzSoftwarerechtAntworten auf häufige FragenAccount-Zwang&:;1 1ch habe ein Computerspiel gebrauchtH über eBay gekauft. Nach der Installationweigert es sich, mich spielen zu lassen, weiles bereits aktiviert worden und an einenfremden Spieleraccount gebunden sei. Kannich vom Hersteller nicht verlangen, dass erdiese Sperre beseitigt?DSoftwarehersteller sind rechtlich nichtverpflichtet, ihre Produkte so herzustellen,dass diese sich problemlos gebrauchtweiterverkaufen lassen. Grundsätzlich darfman Software gebraucht verkaufen undkaufen. Oft stehen dem in der Praxis abertechnische Hürden im Weg - so sind vieleaktuelle Spiele nach der Aktivierung aneinen personalisierten Spieler-Account gebunden.Diese Praxis hat der Bundesgerichtshof(BGH) in seiner .. Half-Life 2 " -Entscheidung2010 ausdrücklich gebilligt.Bei Mängeln ist der Ansprechpartnereines Käufers der Verkäufer, nicht der Hersteller.Die Grundlage dafür ist der Kaufvertrag.Wenn ein gebrauchtes Spiel sich praktischnicht nutzen lässt, ist das ein Mangel,sofern der Vorbesitzer den Gebrauchtkäufernicht darauf hingewiesen hat. Als Vertragspartnermuss er dem Gebrauchtkäufer gegenüberdafür geradestehen, dass diesereinen mangelfreien Artikel erhält. Wenn ervon dem Problem der Accountbindungwusste, es aber verschwiegen hat, muss ersich sogar arglistige Täuschung vorwerfenlassen. Dann hilft ihm auch nicht, wenn eretwa als Privatanbieter im eBay-AngebotstextGewährleistungsansprüche ausgeschlossenhat.Erbschaft&:;1 Mein Ehepartner ist verstorben. IchH möchte die Software, die er auf unseremPC installiert und für sich registriert hatte,gern weiter nutzen. Gibt es eine gesetzlicheRegelung, nach der ich dafür eine Umregistrierungdurchführen muss?DEine solche Regelung gibt es nicht.Wenn Software auf Grundlage einesNutzungsvertrags genutzt wird, legt dieserVertrag fest, wie es sich mit der Übertragbarkeitvon Rechten daraus verhält. Normalerweiseenden Rechte und Pflichten einesVertragspartners mit dessen Tod. Das giltbeispielsweise auch für Software-Miet- undLeasing-Verträge.Bei gekaufter Standardsoftware sieht esanders aus: Ein Erbe des Käufers erbt auchdas gekaufte Software-Exemplar und darf esnutzen, denn die bestimmungsgemäße Nutzungist durch den rechtmäßigen Besitz desExemplars gedeckt.Damit ist aber nicht gesagt, dass eineUmregistrierung technisch überhaupt möglichist. Außer rechtlichen Fragen sind fürdie Softwarenutzung oft praktisch-technischeUmstände wichtig. Insofern sind dieNutzungsbedingungen (EULA) der Softwarehersteilerdann doch eine lohnendeLektüre - selbst wenn sie nicht als wirksamevertragliche Vereinbarungen gelten, drückensie den Willen des Herstellers aus. Fallsder eine Umregistrierung unmöglich gemachthat, wird man sich in der Praxis zähneknirschenddamit abfinden müssen.Es stellt jedenfalls keinen Verstoß gegendas Urheberrecht dar, wenn man als Erbeein auf den Namen des Verstorbenen registriertesund von diesem rechtmäßig erworbenesStandardsoftware-Exemplar nunselbst nutzt.Einzelplatzversion&:;1 1ch habe bei einem Online-Shop ein An­H wendungspaket erworben, das auf Einzelplatznutzungzugeschnitten war. Technischgesehen könnte man die gekaufteSoftware auch im LAN nutzen. Das .. End UserLicense Agreement " (EULA) des Softwareherstellersverbietet das, aber muss ich michdaran halten?DFür Standardsoftware, die im Handel erworbenwird, gilt in Deutschland gewöhnlichesKaufrecht Der Käufer eines Saftwareexemplarserwirbt das Recht, diesesExemplar bestimmungsgemäß zu nutzen.Dazu braucht er nicht extra einen Vertrag mitdem Hersteller abzuschließen. Ein zwangsweisemit OK-Kiick abzunickendes EULA, dessenInhalt man ohnehin erst nach dem Kaufzur Kenntnis nehmen kann, gilt nach deutschemRecht nicht als wirksame vertraglicheVereinbarung.Dennoch darf man eine Einzelplatzversionnicht fürs Netzwerk zweckentfremden.Nach herrschender Rechtsauffassunggelten Beschränkungen, mit denen der Urheberseinem Werk eine fest umrissene, eigenständigeNutzungsart zuweist, auchdann, wenn sie nicht extra vertraglich vereinbartworden sind. Eine solche rechtlicheBeschränkung hängt an der Programmversionwie eine Sacheigenschaft. Das betrifftbeispielsweise die Definition eines Programmsals Einzelplatz- oder Netzwerkversion.Ganz abgesehen davon kann es auch zutechnischen Problemen kommen, wennmehrere Nutzer mit derselben Einzelplatzversionim Netz arbeiten.Produkthaftung&:;1 Ein Anwendungsprogramm ist ab­H gestürzt und hat dabei das Betriebssystembeschädigt. Kann ich vom SoftwareherstellerErsatz für den Schaden verlangen,der mir dadurch entstanden ist, dass ich dasSystem neu aufsetzen musste? Es gibt dochein Produkthaftungsgesetz.DDas .. Gesetz über die Haftung für fehlerhafteProdukte " (ProdHaftG) gibt hier inder Praxis sehr wenig her, obwohl Juristensich weitgehend einig sind, dass die Produkthaftungauch reine Software betrifft.Dieses Gesetz verschafft Käufern Ansprüchegegen Hersteller oder Importeure, wenn.. durch den Fehler eines Produkts jemandgetötet, sein Körper oder seine Gesundheitverletzt oder eine Sache beschädigt " wordenist. Bei dieser Sache kann es sich nichtum das fehlerhafte Produkt selbst handeln,und sie muss im Bereich des privaten Gebrauchsliegen. Außerdem geht es nur umsolche Fehler, die der Produktnutzer nichterwarten konnte, die also nicht marktüblichsind. Schadensursache und Höhe müssennachgewiesen werden.Meistens ist es sinnvoller, das ProdHaftGzu vergessen und sich stattdessen an denHändler zu halten: Das Gewährleistungsrechtgibt dem Käufer einen Schadenersatzanspruchgegenüber dem Verkäufer, wennein Mangel eines gekauften Artikels zueinem Personen- oder Sachschaden geführthat.Auch hier muss aber der Schaden bewiesenund beziffert werden, der Sachmangelmuss als Schadensursache zweifelsfrei feststehen- daran scheitert das Ganze geradebei Software oft. Wenn ein Backup etwa inForm eines kürzlich angefertigten Festplatten-Imagesvorhanden war, hält sich derAufwand für die Wiederherstellung des Systemsohnehin in <strong>Grenzen</strong>. Fehlt aber ein solchesBackup, muss der Anwender sich andie eigene Nase fassen.(psz)154c't 2013, Heft 8


SCAN BY B LACKBURNER 2013


Praxis I Windows 8Axel VahldiekGratis und täglich frischStets ein sauber installiertes Windows 8 zum TestenEine Windews-Installation allein zum Testen ist eine praktische Sache:Man kann ausprobieren, was man will, und wenn sie kaputtgespielt ist,installiert man einfach neu. Seit Windows 8 kann man sich sogar dasgelegentliche Neueinrichten sparen und die Lizenz spendiert Microsoft.Auch wenn der Hinweis essuggeriert, ist die Nutzungsdauerder Windows-Testinstallationkeineswegs abgelaufen - sie hatnoch nicht mal begonnen.ür eine stets aktuelle Windows-lnstallationF für Testzwecke brauchen Sie keinen echtenPC. Deutlich bequemer ist der Einsatzeiner virtuellen Maschine (VM). Welche SoftwareSie dafür verwenden, ist Geschmackssache.Besitzer von Windows 8 Pro und Enterprisekönnen zum bordeigenen Hyper-V greifen,alternativ stehen VirtuaiBox und der VMwarePlayer kostenlos zum Download bereit [1].Die Lizenz, die Sie für das Windows in derVM benötigen, spendiert Microsoft ausnahmsweisekostenlos, und zwar in Formeiner voll fu nktionstüchtigen Testversionvon Windows 8 Enterprise. Nach der Installationaktiviert sich diese Version automatischund läuft anschließend 90 Tage, was üblicherweiselocker ausreicht, um Software, Registry-Hacksoder einfach nur mal andereWindows- oder Netzwerk-Einstellungen auszuprobieren.Und nach dem Test versetztman die Test-Installation ohnehin besserwieder in den Ursprungszustand, damit fürsnächste Mal wieder eine saubere Umgebungzur Verfügung steht. Das soll nach MicrosoftsWillen durch eine Neuinstallation geschehen,doch es klappt auch ohne.Mit der richtigen Vorbereitung beschränktsich der Aufwand fü r das Zurücksetzen aufwenige Mausklicks. Der Trick ist, die Testversionso zu installieren, dass das Setup-Programmseine Arbeit komplett beendet hat,der 90-Tage-Countdown aber noch nicht losgelaufenist. Genau in diesem Moment sichertman den Zustand der VM, damit manspäter dahin zurückkehren kann.Laden Sie zuerst die Testversion herunter,wahlweise als 32- oder 64-Bit-Variante (siehec't-Link). Auf der Platte landet ein DVD-Abbildals ISO-Datei, ein Brennen ist nicht erforderlich.Erstellen Sie eine nun neue VM, aber- das ist wichtig - gönnen Sie ihr keinen lnternetzugang.Das gelingt am bequemsten,wenn Sie die VM komplett ohne Netzwerkadapterkonfigurieren. Anschließend startenSie die VM und installieren die Testversiondarin. Ein Product Key ist dafür nicht erforderlich.Nach der Installation beschwert sichWindows mit einem Hinweis auf dem Desktop,dass die Lizenz bereits abgelaufen sei.Das liegt an der fehlenden Netzwerkverbindung,ignorieren Sie den Hinweis einfach.Wenn Sie mögen, können Sie nun noch dieVM-Add-ons nachinstallieren, auf Wunschauch Anwendungen, etwa von durchgereichtenDVDs oder USB-Sticks. Wichtig istdabei nur, dass die VM weiterhin keinen Kontaktmit dem Internet bekommt. Anschließendfahren Sie die VM herunter.Jetzt kommt der entscheidende Handgriff:Fügen Sie der VM im ausgeschalteten Zustandeinen Netzwerkadapter hinzu, startenSie sie aber noch nicht neu - stattdessen frierenSie den Zustand der VM als Snapshot ein(wenn Sie den VMware Player benutzen, kopierenSie stattdessen den Ordner der VM).Wenn Sie die VM anschließend starten,wird das Windows darin den neuen Netzwerkadaptererkennen, darüber eine lnternetverbindungaufbauen und sich automatischbei Microsoft aktivieren. Und erst genauin diesem Moment läuft der 90-Tage-Countdownlos. Auf dem Desktop steht zwar in diesemMoment noch der Hinweis auf die abgelaufeneLizenz, doch der verschwindet kurzeZeit später oder spätestens nach einem Neustart.Wenn Sie mit Ihrem Test durch sind,kehren Sie einfach zum Snapshot zurück.Aktuell haltenEin Nachteil des Verfahrens: Der Snapshotveraltet jeden Monat etwas mehr, weil wederPatches noch Service Packs eingespielt werden.Und weil die Windows-lnstallation in derVM versucht, sich nach jedem ZurücksetzenWenn Sie den.,Network Adapter"entfernen,kommt die VMnicht ins Internet- damitscheitert dasAktivieren undder 90-Tage­Countdownstartet nicht.Wmdows 8 Enterprose EvaluatiOnD1e Wmdows·L1zenz 1st abgelaufen.Bwld 9200 • y;; '4 ,, 07.13Hard Cisk (SCSI)t/como (lDEJIa FlowlSunwnary2GB119. 2GBAuto de:t«tAuto de:tKtPresentAuto detectPres.ntAuto detoctumgehend zu aktualisieren, dauert es jedesMal länger, bis sie wirklich einsatzbereit ist.Die Abhilfe heißt in diesem Fall WSUS OfflineUpdate. Dabei handelt es sich um dasehemalige c't Offline Update, dass TorstenWittrock seit einigen Jahren auf eigene Faustweiterentwickelt. Laden Sie das Programmpaketherunter und entpacken Sie es, eineInstallation ist nicht erforderlich. Starten SieUpdateGenerator.exe und setzen Sie im Programmfensterein Häkchen vor Ihre Windows-8-Variante.Bei den Optionen sollten Siealle sechs Häkchen setzen, dann können Sieauf .,Start " klicken. Skripte laden nun alle verfügbarenSicherheitsupdates herunter underzeugen im Unterordner wsusoffline82\wsusoffline\iso ein ISO-Abbild.Um den Snapshot auf den aktuellen Standzu bringen, kehren Sie zuerst zu ihm zurück.Entfernen Sie den Netzwerkadapter wiederund starten Sie erst danach die VM. Binden Siedas Abbild mit den Offline-Updates ein undstarten davon .,Updatelnstaller.exe " . Das Einspielendauert etwas, anschließend ist einNeustart der VM fä llig. Erst danach fahren Siesie wieder runter und fügen den Netzwerkadapterwieder rinzu. Erstellen Sie einenneuen Snapshot, den alten können Sie anschließendlöschen.Wenn Sie das so aktualisierte Windowsspäter nach Updates suchen lassen, wird esübrigens trotz der Offline-Aktualisierungnoch welche finden. Dabei handelt es sichaber um keine sicherheitskritischen, sondernum von Microsoft aus anderen Gründen alswichtig eingestufte Updates.Bei Bedarf können Sie das Prozedere späterwiederholen. Neue Updates stellt Microsoftnormalerweise nur am Patchday bereit,der stets am zweiten Dienstag im Monat ist.Wer mag, kann das hier Beschriebene natürlichauch mit einem echten PC machen -zum Verhindern des vorzeitigen Aktivierenszieht man dann vorübergehend das Netzwerkkabelab.(axv)Literatur[1] Axel Vahldiek, Windows unter Windows, Virtualisierungsprogrammeim Vergleich, c't 6/13, S. 156www.d.de/7308 756Ne- como


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Praxis I Mail-EinrichtungPatrick Ben Koetter, Carsten StrotmannAutonomes AnmeldenSelbstkonfig uration von E-Maii-CiientsMaii-Programme wie Outlook oder Thunderbird versuchen, ihren Nutzern dielästige Konfiguration von Accounts abzunehmen. Dabei setzen sie darauf, dassihnen eine Server-Gegenstelle auf Anfrage alle nötigen Einstellungen übermittelt.Die Mozilla-Methode zeigt, wie einfach es für Admins ist, ihren Nutzern zu helfen,Zeit zu sparen und die eigenen Nerven zu schonen.s sind die Kleinigkeiten, die im Alltag soE richtig nerven können. Da möchte manmal eben unterwegs mit dem Maii-Programmeinen Account nutzen, aber wie waren dochgleich die Namen der Maii-Server? Wird SMTPüber Port 25 akzeptiert oder die Einlieferungüber Port 587 verlangt? Welche Verschlüsselungsmethodesollte eingestellt sein?Nutzer, die ihre Geräte in geschlossenen,homogenen IT-Landschaften von Unternehmenbetreiben, haben derlei Probleme inaller Regel nicht. Ihre Maii-Ciients werdenzentral provisioniert. Und wenn die Nutzerden Client starten, können sie ihn sofortnutzen.Anders sieht es allerdings in IT-Landschaftenaus, die keiner zentralen Kontrolle unterliegen.Dort ist die Einrichtung von Maii-Accountseine unliebsame Aktivität für Administratoren.Der Trend des "Bring your owndevice " , also der Nutzung eigener privaterGeräte in Firmenumgebungen, erhöht aberden Druck, Dienste zentral zu provisionieren.Und für Privatnutzer gilt ohnehin: Meist hilftnur zeitraubendes Ausprobieren, es sei denn,die Gegenstelle unterstützt den Client beider Einrichtung.Inkompatible HilfenSowohl Mozilla als auch Microsoft habenauf die Probleme bei der Einrichtung vonMaii-Konten reagiert und jeweils eigene158c't 2013, Heft 8


Praxis I Maii-EinrichtungMethoden entwickelt, mit denen Anwenderbei der Ersteinrichtung nur noch ihrenNamen, ihre Maii-Adresse und ihr Kennwortangeben müssen. Das Prinzip sieht bei beidengleich aus: Mit dem Domain-Teil, denein Maii-Programm der angegebenen Mai I­Adresse entnimmt, fragt es systematischeine hartkodierte Folge von URLs der Maii­Domain ab.Findet das Maii-Programm dort einen Auto1(Qnfigurations-Webservice,übermittelt esihm die vollständige Maii-Adresse und erwarteteine Antwort, aus der hervorgeht,wie das Konto zu konfigurieren ist. Kann derClient die Antwort verwerten, fügt er denNamen und das Kennwort hinzu und erstelltmit diesen Informationen das neue Maii­Konto. Im Anschluss sendet er idealerweiseeine Testnachricht an sich selbst, um so diekorrekte Funktion der Einstellungen nachzuweisen.Obwohl sich die Verfahren von Mozillaund Microsoft im Ansatz gleichen, sind sienicht kompatibel. Die Clients der Herstellerfragen unterschiedliche URis auf der Suchenach einem geeigneten Webservice ab. DieKonfigurationsanweisungen dieser Webservicesbestehen zwar in beiden Fällen ausXML -verpackten Daten, aber unterschiedlichenDialekten.Bei Microsoft heißt der seit Outlook 2007in den Clients eingebaute Service "Autodiscover" . Serverseitig setzt der RedmonderKonzern diese Methode seit Exchange-Server2007 ein. Mit Autodiscover lassen sich alleProdukte aus dem Hause Microsoft provisionieren,beispielsweise Outlook und derWindows-Phone-Ciient. Richtig gemacht,klappt das auch über LANs hinweg, aberimmer unter der Voraussetzung, dass eineverschlüsselte HTIPS-Verbindung zugrundeliegt.AutoconfigurationDas Schema der Mozilla Foundation nenntsich "Autoconfiguration " und funktioniertnatürlich prima mit Mozillas Client Thunderbird(ab Version 3.1 ). Außerdem haben esmehrere Open-Source-Maii-Ciients adaptiert,beispielsweise Evolution und KMail. Für Administratorenist es kein Hexenwerk, ihrenKunden das Verfahren anzubieten und ihnendamit Zeit zu ersparen. Im Folgenden beschreibenwir zunächst ausführlich das Mozilla-Verfahrenund gehen dann auf die Unterschiedebei Microsoft ein.Thunderbird bringt mehrere Methodenmit, um die benötigten Account-lnformationenzu ermitteln. Zuerst versucht der Client,die Parameter mit einer XML-Datei in Autoconfiguration-Formatzu importieren, die erzuerst im Verzeichnis des angemeldetenNutzerprofils auf der lokalen Festplatte,dann unter der Maii-Domain (autoconfig.example.com) sucht. Findet er nichts, befragter die von Mozilla und großen Providerngepflegte KonfigurationsdatenbankISPDB nach zur Maii-Domain gehörigen Einstellungen.Thunderbird setzt für dieAutokonfiguration im Stillenmehrere Verfahren ein.Schlägt auch diese Abfrage fehl, sinkendie Chancen für eine fehlerfreie Autokonfiguration.Denn im nächsten Schritt sucht derClient im Domain Name System (DNS) nachdem MX-Record zur betreffenden Domainund probiert die Einstellungen durch. Fallsauch das nicht klappt, greift Thunderbirdzum letzten Mittel und übt sich im Erratender Einstellungen. Das misslingt jedoch inden meisten Fällen. Hilft alles nichts, mussder Nutzer doch von Hand ran.XML -LesezeichenAus der Reihenfolge wird klar, dass Clients,die alle Autoconfig-Methoden von Mozillanutzen, am sichersten fa hren, wenn sie ihreInformationen wie vorgesehen über denWebservice des Providers erhalten. Bei dieserXML-Konfiguration befragt der Client zunächstdas DNS, ob es unter der Maii-Domainden Hastnamen "autoconfig " gibt - also zumBeispiel "autoconfig.example.com " . Wenn ja,dann versucht er, die XML-Datei unterautoconfig.example.com/mail/config-v1.1.xmloderautoconfig.example.com/.well-known/autoconfig/ 1mail/config-v1.1.xmlzu laden. Gibt der Nutzer Thunderbird beispielsweisedie Adresse fred@example.comvor, lautet der Zugriffspfad:http:/ /autoconfig.example.com/mail/config-vl.l.xml? 1emailaddress=fred@example.comDie XML-Datei enthält Informationen überPOP3-, IMAP- und SMTP-Servernamen undPorts. Wenn Sie Ihren Maii-Server mit einemselbstunterzeichneten SSL-Zertifikat betreiben,wird das Verfahren jedoch nicht funktionieren.Thu nderbird misstraut solchen Zertifikatengrundsätzlich und gestattet in denaktuellen Versionen auch keine Ausnahmeregeln.HTIPS setzt also ein von einer CA ausgestelltesZertifikat voraus.Zu beachten ist, dass Thunderbird dasÜbertragungsformat für das Passwort nur fürden Mailbox-Abruf korrekt setzt (verschlüsseltesPasswort). Beim SMTP-Dienst stellt esfälschlich "Normales Passwort " ein. Hier mussder Nutzer tatsächlich auch im Autoconfiguration-Verfahrennoch händisch eingreifen.Wir empfehlen ein selbst unterzeichnetesZertifikat später gegen eines von einer zertifiziertenStelle ausgestelltes zu tauschen.RatehilfeFindet Thunderbird keine XML-Datei, leitet erdie Mailserver-Namen vom Domain-Namenab, den er aus der eingegebenen Mai I-Adresseextrahiert. Das Prinzip kennt man von denWebserver-Namen: Um auf den HTIP-DienstAutoconfigurationvon ThunderbirdClient durchsucht Festplatte nacheiner Konfigurationsdatei(!isp/example.com.xml).Client sucht unter der Subdomainautoconfig.example.com nachexample.com.xml.Informationen zur Maii-Domain"example.com "Client sucht im DNS nach "MX·example.com" und nachmxl .mail.hoster.comClient versucht, die Host-Namen zuerraten (imap.example.com,smtp.example.com usw.)einer Domain zuzugreifen, stellt man einerbeliebigen Domain www. voran. Entsprechendlässt sich der Postausgang einer Domainaus der Dienstebezeichnung (IMAPoder POP) und der Domain zusammenstellen.Beispiele fü r die Domain example.comsehen so aus:mail.example.com - generischer Name fü reinen Maii-Server, der SMTP, POP3 undIMAP4 anbietetsmtp.example.com - ein Maii-Server, derMails über das SMTP-Protokoll entgegennimmtpop.example.com - POP3-Serverpop3.example.com - alternativer Name füreinen POP3-Serverimap.example.com - IMAP4-ServerThunderbird klopft das DNS nach den entsprechendenEinträgen ab. Damit er sie findet,müssen sie im fü r die jeweilige Domain zuständigenDNS-Server eingetragen sein. Umalso dieses Verfahren nutzen zu können, brauchenSie Admin-Zugriff auf die DNS-Zone. EinBeispiel für die Domain example.com, das sowohl1Pv4- als auch 1Pv6-Adressen der Mail-c't 201 3, Heft 81S9


Praxis I Maii-EinrichtungServer enthält, sieht auf einem Linux-Rechnermit BIND-DNS-Server so aus:example.com. 300 IN SOA dns1.example.com.hostmaster.example.com.201 1 061902 ; serial7200 ; refresh (2 hours)3600 ; retry (1 hour)1209600 ; expire (2 weeks)300 ; negm (5 minutes))example.com. 300 IN MX 10 smtp.example.com.example.com. 300 IN MX 20 mail.example.com.smtp.example.com. 300 IN A 192.0.2.25smtp.example.com. 300 IN AAAA 2001:db8:199::25mail.example.com. 300 IN A 198.51.100.25mail.example.com. 300 IN AAAA 2001 :db8:599::25pop3.example.com. 300 IN AAAA 2001 :db8:599::110imap.example.com. 300 IN AAAA 2001 :db8:599::143Man kann für die Dienste eine einzige 1Pv4-und eine einzige 1Pv6-Adresse nutzen. Daswäre die einfachste Aufteilung, wenn alleDienste auf einem Rechner laufen. Wenn imLaufe der Zeit die Maii-Last für den einzelnenRechner überhand nähme, müsste manaber die Dienste auf verschiedene Rechneraufteilen. Daher ist es nützlich, sie von vornhereinunterschiedlichen IP-Adressen zuzuordnen;natürlich können sie zu Beginndennoch auf einem Rechner laufen. Wennman sie später auf verschiedene Systemeaufteilen will, muss man die DNS-Zone nichtanpassen - die Einträge sind weiterhinkorrekt.Wenn der Benutzer im Client ein neuesMaii-Konto einrichten will, gibt er die Maii­Adresse ein. Thunderbird konstruiert daraufhinmögliche Servernamen anhand der Maii­Domain, befragt den DNS-Server nach denzugehörigen IP-Adressen und spricht sie an.Wenn die Dienste wie erwartet antworten,examp l e. comIPv6 E-Mail Service I Pv6EMa i l i map. examp l e. com993 S S L pa ssword-enc rypt ed %EMA I LADDRESS% i map. examp l e. com 143 STAR TT LS pa ssword-enc rypted% E MAILAD DRESS%< I u s e rn a me > smt p. e xamp l e. com< I ho s t name>58 7 STAR TT LS< I socket Type> password-en c r yp t ed % EMA I LADDRESS% übernimmt der Client die 'Server-Namen inseine Konfiguration. Außerdem scannt erden Host nach passenden Ports sowie denVerschlüsselungsverfahren SSL, STARTILSund Passwort-Chiffrierung ab und nutztdiese, wenn vorhanden. Damit ist die Autokonfigurationabgeschlossen, Thunderbirdbraucht nur noch die Passwörter für ein- undausgehenden Mai I-Verkehr und die erfragt ervom Benutzer.Süppchen mischenDas Autoconfiguration-Verfahren von Mozillaist noch nicht sehr weitverbreitet Geradedie großen Betriebssystem-Hersteller Microsoftund Apple kochen ihr eigenes Süppchen.Apples eigene Maii-Ciients lassen sichüber einen Mac-OS-X-Server mittels des Profil-Managerskonfigurieren. Dabei wird eineProfildatei auf dem Server erstellt, welcheder Client von der Webseite des Profil-Managersladen kann (mit etwas weitergehenderKonfiguration lässt sich so ein Profil auchaktiv auf den Client-Rechner pushen). Dieeinzelnen Schritte dieses Verfahrens habenwir in c't 19/1 1 beschrieben [1].Outlook und die mobilen Microsoft-Mailerin den Windows-Phone-Betriebssystemenbieten ähnlich wie Thunderbird die Konfigurationüber eine eigene XML-Konfigurationsdateinamens autodiscover.xml an. DerHauptunterschied zum Mozilla-Verfahren bestehtdarin, dass Microsofts Autodiscoveryhauptsächlich auf Exchange-Umgebungen,Domänen-Services und das ÜbertragungsprotokollActiveSync zugeschnitten ist. Sosucht ein Outlook-Ciient zuerst nach einemActive Directory Service in seinem Netzwerk.Erst wenn er den nicht findet, funktioniert dasVerfahren ganz ähnlich wie das von Mozilla.Im Beispiel sind für einen eingehenden Maii-Server unter der Domain example.comzwei Konfigurationsabschnitte aufgeführt ( ), jeweils via Port 993und via 143. Wenn Ihr IMAP-Server nur über einen der Ports angesprochen wird,streichen Sie den zweiten Abschnitt.Die Client-Abfrage nach einem Autodiscovery-Servicein der Domain example.comsetzt HTIPS voraus, akzeptiert aber auch einselbst generiertes Zertifikat:https://autodiscover.example.com/autodiscover/ 1autodiscover.xmlMicrosoft hat das Autodiscovery-Verfahrenauf seiner TechNet-Webseite auch fü r Mailservice-Anbieterausführlich beschrieben(siehe c't-Link). Dort finden sich auch kommentierteBeispiele fü r XML-Dateien.Für Administratoren, die sowohl Autoconfigals auch Autodiscovery anbieten und ineine größere Infrastruktur einbinden wollen,existiert ein Tool, das ihnen dabei hilft. DieOpen-Source-Software automx vermitteltzwischen dem Mailserver-Backend und denanfragenden Clients. Sie setzt nicht nur starreVorgaben um, sondern bedient sich etwa ausLDAP-Servern, SOL-Datenbanken oder Skriptenund kann so dynamisch auf Client-Anfragenreagieren. Das Python-Programm stehtauf der Projekt-Website automx.org als TAR­Ball mitsamt Dokumentation zum Downloadzur Verfügung.RFC ohne AnwenderZu guter Letzt soll nicht unerwähnt bleiben,dass sich auch das StandardisierungsgremiumInternet Engineering Task Force (IETF)des Problems der Konfiguration von Maii­Ciients angenommen hat. Im RFC 6186 " Useof SRV Records for Locating Email Submission/AccessServices " ist ein Verfahren beschrieben,mit dem Maii-Ciients Parameterzur Konfiguration aus den SRV-Records ausdem DNS auslesen können.Diesen RFC hat der ehemalige IMAP-Server-Entwicklerund jetzige Apple-MitarbeiterCyrus Daboo geschrieben. Apple selbst nutztdieses Verfahren in seinen Maii-Produktenaber nach wie vor nicht. Viele Maii-Administratorenhalten es für zu starr, weil sie dieSRV-Records anders als eine XML-Datei nichtauf die Schnelle anpassen können. Außerdemkommt das Verfahren nicht damit klar,wenn Nutzer anstatt ihrer korrekten Maii­Adresse ein vom Provider vergebenes Aliasim Client angeben.Bei allen drei Methoden bleibt ein Security-Restrisiko.Mozillas und Microsofts Verfahrenlaufen zwar wahlweise über SSL-verschlüsselteVerbindungen, sind aber nicht resistentgegen Man-in-the-Middle-Attacken.Theoretisch könnten Angreifer folglich Account-Datenabfischen, wenn sie sich in dieÜbermittlung hängen. Ein solcher Fall ist allerdingsnoch nie öffentlich geworden. DieParameter-Speicherung im DNS, wie sie RFC6186 vorsieht, wäre sicherer, wenn flächendeckendDNSSEC zum Einsatz käme - dochdavon ist das DNS noch weit entfernt. (hob)Literatur[1] Dusan Zivadinovic, Instant-Post, Maii-Diensteauf Lion Server einrichten, c't 19/1 1, 5. 182www.d.de/13081 SB1 60c't 201 3, Heft 8


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Andrea TrinkwalderLinux in der DunkelkammerFotos professionell entwickeln und verwaltenDer neue Stern am Open-Source-Himmel heißt Darktable und isteine sehr ernstzunehmende Alternative zu Adobes Foto-Workflow­Paket Lightroom. Im Gespann mit der Bildverwaltung Digikamlassen sich jetzt Massen von Bildern im Handumdrehen verarbeiten.162 c't 201 3, Heft 8


Praxis I Foto-Workflow mit LinuxProfi-Fotografen brauchen einen Raw­Konverter fürs Grobe, eine Bildbearbeitungfü r den Feinschliff und eine Archivierung.Unter Linux ist traditionell Gimp für dieBearbeitung zuständig: Das reicht nichtjedem Fotografen, aber längst nicht jederbenötigt das volle Programm inklusiveDruckvorstufe und High-End-Fotomontage.Und fü r den Workflow bringt sich jetzt dasjunge Darktable als ernsthafte Lightroom-AIternativeins Spiel, die gleichzeitig einigeSchwächen von Gimp ausbügelt.Im Kern ist Darktable eine Software, mit derman Raw- und RGB-Fotos (JPEG und Tiff) stapelweisenicht destruktiv bearbeitet. Die Bilddateibleibt unangetastet, lediglich die Werteder Korrekturfilter und Metadaten werden ineine Datenbank sowie optional in eine XMP­Begleitdatei geschrieben. Letztere dient zumDatenaustausch, etwa mit einer Bilddatenbank.Dazu gesellen sich umfangreiche FilterundSortierfunktionen, die die Bildauswahl aufbestimmte EXIF-Einträge oder Stichwörtersowie Kombinationen davon einschränken -womit sich ganze Berge von Raw- und JPEG­Dateien ähnlich straff durchoptimieren lassenwie mit Adobes Lightroom auf den kommerziellenPlattformen. Ganz nebenbei mildertDarktable auch die noch vorhandenen Schwächendes Bildbearbeitungsklassikers Gimp ab.Weil es intern mit 32 Bit Farbtiefe pro Kanalrechnet, führt man extreme Kontrast-, FarbundHelligkeitskorrekturen einfach mit Darktableaus und verwendet Gimp nur für die lokaleRetusche oder die Montage.Druckvorstufenprofis müssen sich leidernoch gedulden, bis Gimp 3.0 die versprocheneCMYK-Unterstützung liefert. Wer aberFine-Art-Drucke auf dem eigenen Tintendruckeranfertigt oder bei einem Dienstleisterbeauftragt, bleibt ohnehin im RGB-Farbraum- und dort fü hlen sich Darktable und Gimprichtig wohl.Weil das Verschlagworten mit Darktablerecht umständlich und zeitaufwendig ist,empfehlen wir fü r die Bildverwaltung einenSpezialisten: das jüngst in Version 3.0 erschieneneDigikam. Unser Workflow sieht ingroben Zügen so aus:- Import von der Speicherkarte wahlweiseüber einen Foto-Downloader, Darktableoder Digikam, dabei Zuweisen von Standard-Metadatensowie Anwenden einesStandard-Bildbearbeitungsprofils;- Aussortieren und erstes Bewerten/Klassifizierenin Darktable;- Bearbeiten in Darktable: Looks undStandard-Filtereinsteilungen anlegen, Massenbearbeitung(Rauschen reduzieren,Schärfen et cetera) sowie individuelle Korrekturen;- Verschlagworten und Verwaltung mitder Bilddatenbank Digikam, Metadatensynchronisieren;- Publishing: Drucken und drucken lassenSpeichern, sichern, sortierenFoto-Downloader führen Bilder von der Kameraauf die Festplatte. Sehr praktisch istbeispielsweise Rapid Photo Downloader, derBilder von der Speicherkarte holt, diese inpassende Verzeichnisse einsortiert, umbenenntund das Ergebnis gleich auf einem externenDatenträger sichert. Das Ganze lässtsich weitgehend automatisieren, wenn SieIhre Fotos in chronologisch sortierten Ordnernablegen möchten.Ich persönlich differenziere nur nach Jahrund Monat plus Ereignis, lege also für jedesJahr ein Verzeichnis und darin für jedesEreignis ein Unterverzeichnis an, etwa:2012/1 2-Weihnachten und 2013/01 -Skifahren.Rapid Photo Downloader lässt sich sopräparieren, dass er die Jahres- und Monatszahlenautomatisch aus den EXIF-Daten derBilder gewinnt und den Verzeichnisbaumselbstständig aufbaut - einzig das jeweiligeEreignis muss ich beim Import manuell insletzte Textfeld schreiben. Alternativen: AuchDarktable und Digikam laden die Fotos aufWunsch direkt von der Kamera auf die Festplatteund verknüpfen sie gleich mit ihrerDatenbank, womit Sie einen Arbeitsschrittsparen. Dafür arbeiten deren lmporter nichtso autark wie Rapid Photo; den Verzeichnisbaumund Sicherungskopien muss manselbst anlegen.Erste SichtungÜber XMP-Begleitdateien tauschen Darktableund Digikam die meisten Tags untereinanderaus, sodass man jeweils das Besteaus beiden Welten kombinieren kann -vorausgesetzt, man hat den Workflow vorhergut geplant und durchstrukturiert. Stichwörterund andere Tags erfüllen auch in Darktableeine wichtige Funktion: Sie helfen, überdie Jahre geschossene Fotos schnell wiederzufinden- etwa wenn Sie ein Fotobuch fürBider UmbenennenClptianen für dil!> UmbenennuMftraghQllßCj!!ß..--sb!lungenDat8\sich11!11.10C)'ll!!rschiedenesFehlerbl!handlullCJVoreins.teUungen.: Rapid Photo .Oownfoadef'Bilder Down'load OrdnerWählen Sie das Downlooldveu:eichnis..Untl!rln!neichnrsse werden je nachgewähbn ogen automatisch""""9.o.trNfostbildertLiwxattfbttpolJflJO.l .,-esteinen runden Geburtstag zusammenstellenund dafür sämtliche Fotos, auf denen Familieund Freunde zu sehen sind, durchstöbernmöchten.Sie können Darktable und Digikam auf unterschiedlicheArt sinnvoll kombinieren. Wervor allem mit JPEG arbeitet, startet mit Digikamzum Sichten, Aussortieren sowie Verschlagwartenund übergibt die fertigeSammlung an Darktable zum Bearbeiten.Raw-Fotografen laden das Rohmaterialerst mal zum Sichten, Aussortieren, Bewertenund Bearbeiten in Darktable, importierendann das Ganze zum Verschlagworten in Digikamund aktualisieren diese Sammlung abschließendin Darktable, sodass sämtliche Digikam-Stichwörter(Tags) auch dort zum Filternverwendet werden können. Das klingtunnötig kompliziert, hat aber den Vorteil,dass man Raw-Dateien in Darktable qualitativbesser beurteilen, grob korrigieren undmit Hilfe von Tastenkürzeln recht zügig aussortierenkann. Die schlichte Raw-Vorschauvon Digikam hingegen zeigt nur das eingebetteteJPEG und lässt keine Bearbeitungsexperimentezu.Über die "lmportieren " -Funktion imLeuchttisch-Modul von Darktable laden SieBilder einzeln, verzeichnisweise oder direktvon der angeschlossenen Kamera in die Datenbank.Allgemeingültige Metadaten wieetwa den Urheber, das Urlaubsland oder Ereignisweisen Sie dabei gleich zu. Direkt nachdem Import sollten Sie außerdem einigeStandard-Profile (siehe Abschnitt "Verschönern" auf S. 164) zur Farbumsetzung undRauschunterdrückung auf alle Bilder anwenden:Je besser die Bildqualität, umso leichterfä llt der Entscheidungsprozess.Im Leuchttisch-Modul rufen Sie nun perDoppelklick das erste Foto auf, wodurch dieUm Fotos von der Speicherkarte in ein nach Jahr, Monat und Ereignis aufgebautesArchiv einzupflegen und zugleich auf einer externen Festplatte zusichern, müssen Sie nur eine Textzeile ausfüllen. Den Rest erledigt Rapid PhotoDownloader automatisch, wenn Sie ihn wie abgebildet konfiguriert haben.c't 201 3, Heft 8163


Praxis I Foto-Workflow mit Linux.Ein hervorragenderAusgangspunkt fürserste Sichten ist derzoombare Leuchttisch,in dem Sie die Bilder perMausrad fast bildschirmfüllendanzeigen können- leider nicht in Originalgröße.Schärfe undkleinste Details einesFotos beurteilen Sie imDunkelkammer-Modul.Über die seitlichangebrachten grauenPfeile klicken Sie dieplatzfressenden Leisteneinfach weg.Software in den Dunkelkammer-Moduswechselt. Zum Sichten brauchen Sie keineMenüleisten, sondern ein möglichst großesBild: Die Funktionstaste F1 1 sowie einigeKlicks auf die seitlich angebrachten Pfeileblenden nicht benötigte Elemente aus. DaSie über Tastenkürzel von Bild zu Bild springen(Leer- und Backspace-Taste), ein- undauszoomen (Ait+1, Alt+2, Alt+3}, auf einebestimmte Stelle zoomen (Mauszeiger +-rad) sowie Fotos bewerten (1-5), fa rbigmarkieren (F1-FS) und ablehnen (r) können,brauchen Sie mit ein wenig Übung auch dieVorschaubildehen am unteren Rand nichtmehr. Beim Bewerten muss jeder selbst herausfinden,wie er die Sternchen am liebsteninterpretiert. Ich versuche beispielsweise,Bewertungen danach zu vergeben, fü r welchenZweck sich ein Bild eignet. Benotungenwie sehr gut, zufriedenstellend oderschlecht haben in der Vergangenheit nurdazu gefü hrt, dass ich Fotos behalte, die ichohnehin nie verwende. Fünf Sterne verdienennur Fotos, die ich an die Wand hängenwürde. Vier qualifizieren noch für den Kaiender,drei fürs Fotobuch, zwei für den elektronischenBilderrahmen und Ein-Stern-Bilder... sind vielleicht technisch misslungen,aber lustig oder einfach nur eine schöne Erinnerung.Eine sehr nützliche Sortierhilfe ist auch der"zoombare Leuchttisch " , den man am unterenRand des Leuchttisch-Moduls über denButton "Dateiverwaltung " einschaltet. ln diesemModus vergrößert das Mausrad die ausgewählteVorschau bis auf Ganzbildansicht,die Pfeiltasten fü hren von Bild zu Bild.Schwebt der Mauszeiger über dem Pfeil amunteren Rand des Bildschirms, kann man denBildbestand per Mausrad durchscrollen. Dieoben beschriebenen Tastenkürzel funktionierenhier ebenfalls. Um auch kleinste Detailsbeurteilen zu können, fehlt dem zoombarenLeuchttisch allerdings mindestenseine 1 00-Prozent-Ansicht - noch besser wäreeine Lupe.Die Sinnhaftigkeit der Sortierung sowiedie Löschkandidaten überprüfen Sie ineinem letzten Durchgang, indem Sie dieSammlung nach Bewertung filtern oder sortieren.Nun markieren Sie alle Löschkandidatenper Strg+A und schicken sie mit demButton ",öschen " rechts oben beherzt in dieWüste.VerschönernEs ist schon eine logistische Herausforderung,nach jedem Shooting oder Urlaubmehrere hundert Fotos zu bearbeiten. DieReferenzbildnach Gustokorrigieren (1 ),Verlaufsstapelzusammenfassen(2), neuenStil erstellen, alsKamerastandarddeklarieren (3)und im Leuchttisch-ModulperStrg+A undAuswahl des Stilsauf alle frischimportiertenBilder anwenden:Damit schaffenSie schon mal eineüberzeugendeAusgangslage.164c't 201 3, Heft 8


Praxis I Foto-Workflow mit LinuxZauberformel für Geschwindigkeit heißtStapelverarbeitung+Stile+Vorgaben - oderetwas ausführlicher: Nur wer es schafft, möglichstviele Bearbeitungsschritte in Profilenzu verewigen, die sich auf möglichst viele Bildergleichzeitig anwenden lassen, kann solcheMengen zügig bewältigen. Darktable istdie einzige Open-Source-Software, die einensolchen Workflow umsetzt: Mit anderenRaw-Konvertern wie etwa RawTherapee oderUFRaw ist das nicht oder nur sehr eingeschränktmöglich.Zunächst bauen Sie sich in der "Dunkelkammer" anhand einiger repräsentativerFotos ein oder mehrere Standardprofile fürjede Ihrer Kameras. Diese sollten die Farbenund Kontraste so umsetzen, dass sie IhrenGeschmack treffen und weitgehend natürlichwirken. Mein Standardprofil hebt beispielsweisedie Schärfe und den lokalen Kontrastetwas an, beseitigt das Rauschen in Bildernbis hin zu ISO 200 und lässt die Farbenetwas stärker leuchten (Filter "Lebendigkeit'').Denkbar wäre auch, damit bestimmteFarbtöne oder die Farbtemperatur zu korrigieren,etwa wenn die Landschaft neongrünleuchtet oder Blitzlichtaufnahmen an Unterkühlungleiden.Wenn alle Einstellungen passen, reduzierenSie in der linken Leiste per "Verlaufsstapelzusammenfassen " die Anzahl der Filterauf das Notwendige und speichern Ihr Standardprofilmit der Schaltfläche rechts danebenals Stil, etwa unter "Kameraname_Standard" , "Kameraname_Biitz " et cetera. DasStandardprofil wenden Sie direkt nach demImport im Leuchttisch-Modul auf alle Bilderan, indem Sie sie per Strg+A auswählen undin der rechten Leiste im Abschnitt "Stile " denNamen des Profils doppelklicken.Darüber hinaus gönnen Sie sich für jede ­oder ausgewählte - ISO-Stufen eine individuelleEntrauschen-Vorgabe, indem Sie imDialogfeld "Neuen Stil erstellen " nur dasHäkchen bei "Entrauschen " setzen. Aussage-kräftige Namen wie etwa Kameraname_Noise_ISO-Zahl helfen beim Wiederfinden inder stetig wachsenden Sammlung aus Looksund Korrekturprofilen. Nach demselbenSchema ergänzen Sie Vorlagen, um die typischenVerzeichnungen Ihrer Objektive im Akkordzu beseitigen. All diese Korrekturenwenden Sie stapelweise über das Leuchttischmodulan: ln der linken Leiste wählenSie im Abschnitt "Bilder sammeln " die Option"Suche verfeinern " und selektieren als Kriterium"ISO " beziehungsweise "Objektiv " , woraufhinDarktable die tatsächlich verwendetenWerte auflistet. Per Doppelklick auf einender Werte, Strg+A und Doppelklick auf diepassende Voreinstellung (Stil), sind Rauschenund objektivbedingte Verzeichnungenschnell korrigiert.Die oben genannten Stile sind absolute Basics,die jeder im Sortiment haben sollte. Nützlichsind außerdem einige Vorgaben für dieschnelle Farb-, Kontrast- und Belichtungskorrektur,etwa Aufhellen stark/mittel/leicht, Kontraststark/mittel/schwach sowie Kontrastausgleichstark/mittel/leicht. Beobachten Sie,welche Korrekturen Sie immer wieder anwendenund speichern Sie diese als Stil.Das Sahnehäubchen sind kreative Filterkombinationen,die einen bestimmten Lookerzeugen, also etwa eine klassische Schwarzweiß-Umsetzung,etwas aufwendiger einenVintage-Look mit Sepia-Tönung, Vignetteund simuliertem Filmkorn oder einen kühlen,metallischen Look ... die zahlreichen Filtervon Darktable laden zum Ausprobierenein. Im Darktable-Wiki finden Sie zahlreichefertige Stile, siehe c't-Link am Endes diesesArtikels.Tipp: Der zoombare Leuchttisch erleichtertIhnen auch die Auswahl der passendenStile, weil Sie die Vorschaubilder stark undvor allem schnell vergrößern könl)en. Miteiner geschickten Kombination aus Korrekturvorgabenund Loo"ks können Sie damiteinen Großteil ihrer Fotos so herrichten, dass" 'J • I


Praxis I Foto-Workflow mit Linuxkeine oder nur wenig manuelle Nachbearbeitungnotwendig ist. Für den Feinschliff ­insbesondere auch fü r die abschließende Beurteilungvon Schärfe und Rauschen - wechselnSie ins Dunkelkammer-Modul. Hier dürfenSie ebenfalls mit Stilen und Voreinstellungenarbeiten, diese aber nur auf einzelneBilder anwenden.Es würde den Rahmen dieses Artikelssprengen, alle 49 Bearbeitungsmodule vonDarktable zu beschreiben, weshalb wir nureinige Highlights herausgreifen und Tippszum schnellen Arbeiten geben möchten.Besonders vielseitig ist der Equalizer, derLuminanz (Kontrast), Chrominanz (Sättigung)und Schärfe abhängig von der Detailgrößeverstärkt oder abschwächt - was manetwa für Porträts sehr gut gebrauchen kann,um weiche Haut bei gleichzeitig gut durch-gezeichneten Haaren, Lippen und Augen zuerhalten. Landschaftsbilder wirken plastischer,die Farben brillanter und Dunstschleierverschwinden.Die Gradationskurven arbeiten im Lab­Modus: Kontrast und Helligkeit steuert die L­Kurve, ohne dass die Farben entgleiten. Diea- und b-Kurven regeln Leuchtkraft und Balanceder Farben Magenta-Grün und Blau­Gelb. Je steiler die Farbkurve, desto stärkerdie Sättigung.Das Zonensystem ist eine Alternative zurGradationskurve, mit der man intuitiv Helligkeitund Kontrast in bestimmten Bildbereichenverändern kann. Ein Dreh am Mausraderhöht oder reduziert die Anzahl der Zonen.Bewegt man den Mauszeiger über dieZonen, wird der betroffene Bereich im Bildgelb markiert. Die Zonen lassen sich stauchenund strecken, wodurch der Kontrast erhöhtbeziehungsweise reduziert wird.Zu heftige Kontraste mildert der Tonemapper.Er eignet sich beispielsweise sehrgut, um mit wenig Aufwand störende Schattenin Gesichtern auszugleichen, die unterungünstigen Lichtverhältnissen aufgenommenwurden.Wer Details schonend schärfen möchte,greift zum Hochpassfilter, der im Modus" Überlagern" angewandt feine Strukturensowie Kanten herausarbeitet und dabei dasRauschen nicht verstärkt.Im Übrigen lässt sich jeder Filter auf unterschiedlicheArten mit dem Ausgangsbild verrechnen(Option " Überblendmodus " ) undauf bestimmte Helligkeits- und Farbbereicheeinschränken (Option " Überblenden nur,wenn ... " ). Anwendungsbeispiele sind dasDarktable verzichtet zwar aufselektive Filterpinsel nach Art vonLightroom, erstellt auf Wunschaber automatisch Masken, umeine Korrektur auf bestimmteFarb- oder Helligkeitsbereicheeinzugrenzen (bedingtes Überblenden).Hier haben wir dieWirkung der Kontrastkurve aufdie Blautöne eingegrenzt (obenund rechts unten), damit dieSchattierungen· von Campingbusund Landschaft nicht absaufen(links unten ohne bedingtesÜberblenden).166c't 201 3, Heft 8


Praxis I Foto-Workflow mit LinuxMit dem Equalizer haben die Darktable-Entwickler nicht nur ein äußerst vielseitiges,sondern auch ein intuitiv bedienbares Werkzeug geschaffen, das den Kontrast unddie Sättigung in Abhängigkeit von der Detailgröße steuert. Mit wenigen Handgriffenwirken Fotos plastisch und erhalten ihre natürliche Tiefenwirkung zurück.selektive Abdunkeln oder Aufhellen eineseinfarbigen Hintergrunds etwa bei Blumen­Makroaufnahmen sowie das Abschwächenübersättigter Farben.Ordnung im FilterwaldDie Korrektur- und Kreativ-Filter verteilensich in der rechten Bearbeitungsleiste unterhalbdes Histogramms auf fünf Gruppen:Basis-, Helligkeits-, Farb-, Korrektur- und Effektgruppe.Damit ein Filter dort auftaucht,muss man ihn im Bereich " weitere Module "am unteren Ende der Leiste einmal anklicken.Ein zweiter Klick verewigt ihn in der Favoriten-Gruppe(Stern-Symbol), wo Ihre Lieblingsfilterfür den Schnellzugriff bereitliegen.Wenn Sie ein bearbeitetes Bild nachjustierenmöchten, steuern Sie zunächst mal die durchdas Ein-/Ausschalten-Symbol gekennzeichneteGruppe ganz links an. Sie listet alle aufdas Bild angewendeten Filter.Darktable bietet keine klassische Rückgangig-Funktion,dokumentiert aber in der li n­ken Leiste den Bearbeitungsverlauf. Per Klickauf einen Eintrag können Sie auch mehrereSchritte rückgängig machen oder wiederherstellen.Mausrad und Hotkeys erhöhen Ihr Arbeitstempo:Die Leer- und Backspace-Tastenspringen zum nächsten und vorherigen Bild,das Mausrad blättert in der Bildübersicht amunteren Rand um mehrere Bilder weiter. ImBearbeitungsfenster oder im zoombarenLeuchttisch zoomt das Rad schnell aus undein, während es in den Filtermodulen diverseEinstellungen verändert, etwa die Radien derWerkzeuge oder die Anzahl der Zonen imZonensystem. Weitere Tastenkürzel findenund definieren Sie in den Einstellungen.Verwaltungs-RatDarktable zeigt Stichwörter lediglich als unsortierteListe. Wer Bilder Verschlagwortenmöchte, wechselt dafür besser zu Digikam.Die während des Sortierens vergebenenBewertungen übernimmt Digikam aufWunsch aus den von Darktable erzeugtenXMP-Begleitdateien. Darktable generiert dieBegleiter automatisch, wenn Sie in den Einstellungenunter " zentrale Optionen " denEintrag " Für jedes Bild Begleitdatei schreiben" aktiviert haben. ln Digikam setzen Sieaußerdem vor dem Import unter " Einstellungen/ConfigureDigikam " im Abschnitt Metadatendas Häkchen bei " aus Nebendateilesen " .ln Digikam können Sie Ihre Bilder übereinen hierarchisch aufgebauten Kategorienbaumverschlagworten. Dessen Blätter undZweige lassen sich jederzeit beliebig umbauenund wenn Sie ein Stichwort umbenennen(etwa " Schäferhund " in " Hund " ),dann greifen die Änderungen in sämtlichenBildern mit diesem Schlagwort. Sie solltennur eines beherzigen: Lassen Sie Digikam dieMetadaten erst in die XMP-Begleiter schreiben,wenn Sie das Verschlagworten abgeschlossenhaben. Denn weder Digikam nochDarktable sind in der Lage, Umbenennungoder Löschung auch in die XMP-Begleitereinzupflegen. So häufen sich schnell jedeMenge Relikte in den Begleitdateien an, diesich beim Re-Import immer wieder aufs Neuein den jeweiligen Datenbanken einnisten.c't 2013, Heft 8167


Praxis I Foto-Workflow mit linuxSystem, Software und ZubehörMit einem Foto-Workflow-Tool holen Siesich einen geborenen Ressourcenfresser aufden, Rechner. Auf unserem Testsystem miteinem Intel Core-i7 2,8 GHz, 8 GByte RAMund Linux Mint 12.10 Cinnamon (64 Bit)legte Darktable ein akzeptables Arbeitstempohin. Auf einem 32-Bit-Linux hingegenkam die Software kaum in Fahrt und brachteeinen Teil der Vorschaubilder nicht zurAnsicht. Das liegt vor allem am hohen Arbeitsspeicherbedarfvon Darktable - aufeinem 32-Bit-System stehen aber nur etwa3 GByte zur Verfügung.Über die Softwareverwaltung von Ubuntuund seinen Ablegern lassen sich sämtlicheAnwendungen komfortabel installieren.Leider sind diese Pakete - insbesonderedas sehr dynamisch wachsende Darktable- meist nicht auf dem neuesten Stand, sodassSie externe Paketquellen einbindenmüssen.Sämtliche Paketquellen von Darktable findenSie auf der Website des Entwicklers.(siehe c't-Link) Um das veraltete Ubuntu­Darktable auf Version 1.1.3 zu aktualisieren,wählen Sie in dieser Übersicht IhreUbuntu-Version aus und kopieren die ersteZeiledeb http:/ I . .. mainin die Softwareverwaltung Ihres Systems,und zwar per " Bearbeiten/Softwarequellen/OtherSoftware " , Schaltfläche " Hinzufügen" . Anschließend öffnen Sie das Terminalund starten das Update per sudo apt-getupdate.Das ganz frische Digikam 3.0 installiert sicham bequemsten über Kubuntu Backportsund mit derselben Schrittfolge wie Darktable:Paketquellen in der Softwareverwaltunghinzufügen und anschließend per sudoapt-get update aktualisieren.Darktable Releases Plus : Pascal de Bruijn - Mozilla Firefox -file fdit lliew Hi,1tory Sookmarks ]>ols l!elpI Darktable Reases Plus : Pascal d ... - -• ,i a https:/llaunchpad.nett- pmjdebruijn(-t-archlve/darktable-release-plul.!.J tionen bietet.+)(Fotobuch-Software wie etwa die von Cewegehört nicht zur Standard-Ubuntu-Ausstattung.Sie muss zunächst von der Cewe­Website heruntergeladen, entpackt und per./install.pl ins Horne-Verzeichnis oder per sudo./install.pl in ein Systemverzeichnis installiertwerden.Insbesondere Liebhaber von Fine-Art- undanderen Drucksachen sollten sich ein Kalibriergerätzulegen, damit der Monitor realistischeFarben und die korrekte Helligkeitan·zeigt - unkalibrierte Geräte strahlenmeist zu hell, sodass der Ausdruck enttäuschenddunkel und flau gerät. " Einstellungen/Color" (über das Startmenü) listet dieangeschlossene Peripherie und erlaubt es,jedem Gerät ein ICC-Profil zuzuweisen. ErkenntUbuntu ein Kalibriergerät, lässt sichder Monitor per " Calibrate " exakt justieren,etwa mit einem Spyder oder der Open­Source-Aiternative ColorHug. Besitzereines nicht unterstützten Colorimeters versuchenes mit der Spezia 1 anwen d un gdispcaiGUI, die zudem deutlich mehr Op•. lo'.!. 'l:!hoo •=•n"" Q.l • Für den eigenen Fotodrucker enthalten di eMost Visited 'f :lfUnux Mint -Community ' S Forums ' g Biog fiilNews • großen Distributionen Treiber vom Herstel.Darktable Releases Plusler, alternativ rüstet das Gimp-Piug-in Gu0 View package detailstenprint umfangreich ausgestattete TreibePuul d• Bru•1n • Dlrkt.b&e Releues f'tusLatest updatesnach [1]. Gute Dienstleister stellen auf ihPPA descriptionPapier und Drucker abgestimmte ICC-Profidarktable 20 hoursaQo•stabte• r\!ass for Oarktable includ\ng SOfte eKtra's Hke possi.bly updat.; le zum Down Ioad, die sich im FarbmanageSUccessfully builtverslons of Exi.v2 and lensfun.ment-Dialog (Edit/Preferences) in Gimp eindarkbble 20 hoursbinden lassen.Preclse and Quanta\ are currntly supported .ago""Lud.d , 1\avric.k, NAtty an


Praxis I Foto-Workflow mit LinuxEinrichten - 'digiKam'Sammlungen: Informationen in die Metadaten schreibenAlbenansichtDa Bildstichwörter13 Beschriftung und !itelD BwertungQ Auwahlmarkierunga farbmarkierunga eitstempelD _Metadaten-Vor1agen (Copyright usw.}VorlagenLesen und Schreiben der Metadaten:DateizuordnungenCl ln Nebendatei schreibenEditorfenstern Fall möglich, Metadaten in ßohdateien schreiben (experimentell)[l Zeitstempel der Datei akt!:!alisieren wenn Metadaten gespeichert werdenDarktable und Digikam tauschen Stichwörter, Bewertungen und andereMetadaten per XMP untereinander aus - dazu müssen Sie in den jeweiligenEinstellungen das Lesen und Schreiben von XMP-Begleitdateien aktivieren.Das Aktualisieren der Daten in Darktablegestaltet sich leider umständlich, weil mandie gerade importierten Bilder erst mal ausder Sammlung entfernen - im Leuchttisch­Modul per Strg+A+Entf - und dann erneuteinlesen muss.Ärgerlich ist, dass Digikam und Darktabledie Farbmarkierungen des jeweils anderenignorieren. Aber solche Probleme kennt manleider auch aus der Windows- und Mac-Welt,auch dort haben sich sehr unterschiedlicheXMP-Implementierungen manifestiert. EineAlternative zum Darktable-Digikam-Gespannist im Übrigen die Linux-Version des kommerziellenBibble, das seine Raw-Engine miteiner ausgewachsenen Bilddatenbank kombiniert.ExportweltmeisterDarktables Leuchttisch-Funktion "ausgewählteexportieren " rechts unten konvertiertFotos für den Druck stapelweise in verlustfreikomprimierte Formate wie 8/1 6-Bit-Tiff oder-PNG. Wer sie direkt in sein Facebook-, FlickraderPicasa-Aibum einpflegen möchte, wähltJPEG als SpeicherzieL Braucht ein Bild nochFeinschliff mit Masken und Pinsel oder soll eszu einer Fotomontage weiterverarbeitet werden,speichern Sie es als Tiff oder PNG undöffnen es in Gimp. Einzelbilder drucken Sie inGimp, Drucklayouts mit mehreren Fotos bastelnSie entweder mit Gimp, PhotoPrint oderder DTP-Software Scribus. Soll ein Fotobuchdaraus weden, exportieren Sie Ihre Bilder ambesten als JPEGs in hoher Qualität. Die Cewe­Fotobuchsoftware haben wir kurz angetestet;weitere Dienstleister mit Linux-Version sindmyphotobook oder Fotobuch-XXL. (atr)Literatur[1) Mirko Dölle, Tinten-AIIrounder, Sechs Tinten­Multifunktionsdrucker unter Linux im Vergleich,c't 23/1 1, 5. 144www.d.de/1308762c't 201 3, Heft 8169


Praxis I OpenVPNDusan ZivadinovicTunnelbahnhofOpenVPN-Server auf 00-WRT-Routern einrichtenWer unterwegs über einen Hotspot ins Internet geht, surft sicherheitshalberVPN-verschlüsselt über den eigenen Router . Seitdem jedoch dasbeliebte PPTP-Verfahren geknackt ist, rückt OpenVPN in den Vordergrund.Wir zeigen, wie man es auf einem Router einrichtet.Unter den SSL-VPN-Verfahren hat sichOpenVPN als zuverlässige und auf diversenPlattformen verbreitete Technik längstetabliert. Auf Routern gehört OpenVPN abernoch zu den Mauerblümchen. Das dürfteauch daran liegen, dass es gegenüber Einstiegsroutern,die beispielsweise das L2TP­Verfahren aus dem Stand beherrschen, mehrEinrichtungsaufwand braucht. Der DrayTekVigor2 1 30 etwa braucht fü r seinen L2TP­VPN-Betrieb lediglich den Preshared-Key(einen festen Zugangsschlüssel) und Benutzerkonten.Beides hat man in wenigen Minutenzusammengeklickt [1].Die OpenVPN-Einrichtung ist hingegendeutlich aufwendiger - hauptsächlich, weilman dafür eigene SSL-Zertifikate auf einemPC erzeugen muss. Die Zertifikate sind aberauch der große Vorteil: Wenn mal ein Clientin falsche Hände gerät, wird nicht gleich dasgesamte VPN kompromittiert, weil jederClient ein eigenes Zertifikat benutzt. Auchkann man einzelnen Zertifikaten die Gültigkeitauf der Serverseite entziehen.Für die OpenVPN-Einrichtung gibt es diverseAnleitungen, auch was Router angeht.Aber sie sind an einigen entscheidenden Stellennicht mehr aktuell und verweisen zudemauf andere, unvollständige Anleitungen. Deshalbspielen wir die einzelnen Schritte aufeinem handelsüblichen Buffalo WZR-HP­G450H mit dem Betriebssystem 00-WRTdurch (Version 24SP2-Multi, SVN 1 7798). Siesetzen Grundkenntnisse in der Kommandozeilenbedienungvoraus und lassen sich auchauf andere Geräte mit 00-WRT übertragen.VPN-VerwalterDie Zertifizierungsstelle ist beim OpenVPN­Betrieb auf Routern auf einem PC ausgegliedert(Certification Authority, CA). Rein technischist auch ein Router in der Lage, alle er-Die meisten Voreinstellungendes OpenVPN-Servers kann manübernehmen. Wer aus Hotspotsheraus via VPN surfen will, kann dieseOption leicht einschalten.torderliehen SSL-Eiemente zu erzeugen (Zertifikateund Schlüssel für den Server und dieClients), aber auf einem Mac oder PC ist daseinfacher - egal ob mit Linux, Mac OS X oderWindows.Im Grunde eignet sich ein beliebiger PCdafür. Es sollte aber einer sein, bei dem derOrdner mit den SSL-Eiementen - also IhreZertifizierungsstelle - nicht für Dritte zugänglichist. Wenn Sie ganz sichergehen wollen, lagernSie die Elemente aus, etwa auf einenUSB-Stick, den Sie nur bei Bedarf anstöpseln.Alle Beispieldateien, die wir im Weiterenverwenden, finden Sie über den c't-Link amEnde dieses Beitrags. Starten Sie, indem Siedas OpenVPN-Archiv für Ihr Pe-Betriebssystemherunterladen und installieren (Linux­Nutzer richten es über die Paketverwaltungein, Mac-Nutzer über den PaketmanagerMacPorts mittels sudo port instaU openvpn2). Fürdie Erzeugung der Zertifikate setzen wir derEinfachheit halber die EasyRSA-Skripte vonOpenVPN voraus. Im OpenVPN-Archiv fürWindows sind sie enthalten, in den Unix­Archiven ab OpenVPN 2.3 nicht mehr undmüssen daher separat heruntergeladenwerden (siehe c't-Link).I OpenVPN S.../DaemonOpenVPN Serwr/DIImonStllrtOpenVPN St.utTweCoofg viaTuooel ProtocolEncrypt:ionClpherHash AigOI'ithmAdvanced OptionslZO CompressiooRedirert dclault GatewayAllow Oient: to CliftllAUGW duplkate cnlUNMTUSettingMSS-Filt/fragment aaoss t:he tunne1Falls Sie eine andere Methode als EasyRSAbevorzugen, etwa TinyCA: Bedenken Sie,dass ein OpenVPN-Server auf einem Routeraus Sparsamkeitsgründen anders kompiliertsein kann, als auf einem PC und daher nichtalle theoretisch möglichen Optionen akzeptiert.Auf unserem Buffalo-Router fu nktionierteOpenVPN mit 2048 Bit langen Schlüsselnund 256 Bit langen Hashes.Entpacken Sie das Archiv, öffnen Sie dieKommandozeile und wechseln Sie in dasEasyRSA-Verzeichnis. Die Unterordner 2.0und Windows enthalten die aktuellen Skriptefür Unix- und Windows-PCs. ln 1.0 liegen veralteteSkripte mit kürzeren Schlüssellängenund inzwischen ungebräuchlichen HashoderVerschlüsselungsverfahren, die Sieignorieren sollten.Wechseln Sie im Terminal in den für IhrBetriebssystem gedachten Unterordner. Aufeinem Windows-PC führen Sie dort zunächstdas Skript init-config aus.Editieren Sie nun die Datei vars. Tragen Siefür die Schlüssel Key-Country, -Province,-City, -Org, -E-Mail, -Ou sowie -Name Ihre eigenenWerte ein. Das erspart Ihnen, dieseVariablen jedes Mal aufs Neue einzugeben.ln der über den c't-Link erhältlichen Beispieldateiverwenden wir der Reihe nach dieseVariablen: OE, Niedersachsen, Hannover,Heise, dz@ct.de, dz, EasyRSA-dz.Führen Sie anschließend das vars-Skriptaus (Windows: vars, Unix: source ./vars). GebenSie auf Windows clean-all ein (.lclean-all aufUnix), um die PKI-Konfiguration zu initialisieren.Aber Vorsicht, der Befehl löscht zugleichalle zuvor angelegten SSL-Eiemente (CA, Zertifikateund Schlüssel). Falls Sie diese nochbrauchen, retten Sie zuvor den Inhalt desUnterordners keys.Fahren Sie fort, indem Sie zunächst die CAerzeugen. Geben Sie also auf Windows ein:buitd-ca; auf Unix: ./build-ca. Übernehmen Siealle Variablen, die Sie in vars eingesetztDD-WRT -dz (buold 17798) - PI'TPdz • Foto • Mohllfunk • Anik.J • hllflbt •@ En!lble Q DisableÜWAN Up E)'-'>0 Glß QconfigFiteE) RouW(TUN) Ü Bn ... (TAP)I lO.lOCI.lO.O1255.255.255.0wfih-LA2s6'J0 Enable 0 Oisable0 Enable 0 DisableQEnable 0 :Xsable@ Enable (J Disable0 Enable 0 Disabler!SOO'r---DO-WRT -dz fbuild 17798} PPTP{Default 111}4){Default: 1500}(DefaUIL Disable)CCS • Ak-tuell • nltDynDHS •e170c't 201 3, Heft 8


Praxis I OpenVPNPrivate Se KeyOHPEMCCtHlir OEFAIA.T fileTtSAuth l(eyCert:ificate R Ust00-WRT -dz (budd 17798) - PPTPhu··il9 2. 16 a. 73· 200o •oso!Pn•··P---------------- ----------c-- N4!w "' Mac "' dz "' foco "' Mobilfunk "' Artikel "' Be:lidrt "' CCS "' Ak tuell "' .uJfOy nDNS "' Tools "'00-WRT-dz (build 17798) - PP"TP;c:=..;:fl":::=,=::;;;::::;;;;/\ ..Oata:haben. Erzeugen Sie nun das Server-Zertifikat(lassen Sie auf Windows ./ weg):./build-key-server serverTragen Sie beim Server kein Passwort ein(challenge password), weil er sich andernfallsnicht ohne Passworteingabe starten lässt.Geben Sie am Schluss bei " sign certificate "und " commit " jeweils " y " ein, damit das CA­Zertifikat signiert und eingetragen wird.Und so erstellen Sie Oient-Zertifikate fürdie User Stan und Ollie (unter Windows wiederohne ./):./build-key Stan./build-key OllieErzeugen Sie einen Schlüssel fü r die ControlChannel Authentication:openvpn2 --genkey --secret ta.key--- -server.crtQVÖ ' ' ca crtVQQGEwJERTEWlUECBI'WTmiiZGVIj!llflbjERMA.8 ,-;,:;',:.={78fN>omJV•JOu,.".,...;GG dh2048.pem\::"'="..;;:;;..QEF.v.sc ....,..._. server.keypush "route 192.168.11.0 255.255.255.0"tJrauth /t:mp/.key O von Hand eintragenl_einander Daten austauschen sollen. SchaltenSie die Option ab, wenn sie getrennt bleibensollen (aus Sicherheitsgründen empfehlenswert).Die Option " TLS Cipher " sollte abgeschaltetsein (Disable). Schalten Sie " RedirectDefault Gateway " ein, wenn Ihre Clientssämtlichen Verkehr über das VPN leiten sollen(empfehlenswert, wenn Sie über einenöffentlichen Hotspot ins Internet gehen).Fügen Sie darunter die auf dem PC erzeugtenSSL-Inhalte ein und zwar die Dateiserver.crt in das Feld " Public Server Cert " , ca.crtin " CA Cert " , server.key in " Private Server Key " ,dh2048.pem in " DH PEM " sowie ta.key in " TLSAuth Key " (siehe Bild oben).Tragen Sie im Feld " Additional Config " ein:push "route 192.168.11.0 255.255.255.0"tls-auth /tmp/openvpn/ta.key 0Mit push "route ... " legen Sie fest, dass Clientseine zusätzliche Route setzen, damit Sie aufLAN-Stationen hinter Ihrem Router zugreifenkönnen. Setzen Sie statt 192.168.1 1.0 denSubnetzbereich ein, den Ihr Router fü r seinLAN verwendet. Mit der Zeile tls-auth ... schaltenSie den SSL!fLS-Handshake für die ControlChannel Authentication ein.Route hinschubsenKlicken Sie nun ganz unten auf der Seite auf" Save" und " Apply Settings " , um den Serverzu starten. Wenn die Einträge korrekt sind,übernimmt der Router die Angaben stillschweigend.Details zum Start und Betriebfinden Sie im Router-Bereich " Status " und" OpenVPN" . Der Server ist bereit, wenn imLog die Meldung " Management: TCP Socketlistening 127.0.0.1 :5002 " erscheint.Zusätzlich zu den Beispieldateien für denServer haben wir unter dem c't-Link auchOient-Konfigurationsdateien abgelegt. Umsie auf Ihren Geräten gemäß diesem Beispielw.Sind die SSL-Eiemente angelegt,spielt man sie einfach perCopy& Paste in den Router ein;das Webinterface sollte siestillschweigend akzeptieren.einzusetzen, müssen Sie sie an vier Stellenanpassen: Tragen Sie Ihren Zielserver ein,also anstatt " remote ct.de " setzen Sie " remo- ·te abc.de " ein, wenn Ihr OpenVPN-Serverunter dieser Domain zu erreichen ist. GebenSie im Bereich SSL!fLS die Dateinamen IhrerZertifikate und Schlüssel ein.Starten Sie den Client testweise. Auf Linuxund Mac OS X geht das am einfachsten mitdem Befehl openvpn /etc/openvpn/client.conf. UnterWindows ab Version 7 muss der Client mitAdministrator-Rechten gestartet werden (esgenügt nicht, ein Konto mit Admin-Rechtenzu verwenden). Andernfalls klappt alles, bisauf die Routing-Konfiguration für das Subnetz.Klicken Sie also auf das Startmenü, gebenSie OpenVPN in das Suchfeld ein, klicken Sieauf den OpenVPN-GUI-Treffer mit der rechtenMaustaste und wählen Sie dann aus demKontextmenü " Als Administrator ausführen " .Nicken Sie die Sicherheitsabfrage ab. Daraufhinlässt sich OpenVPN rechts unten in derTask-Leiste nieder und wartet auf Ihre Kommandos.Den Tunnel baut es erst auf, wennSie mit der rechten Maustaste draufklickenund dann " Verbinden " auswählen.Um den Verbindungsaufbau zu beobachten,öffnen Sie auf dem Router die Seite" Status" und " OpenVPN " . Gängige Fehlersind unterschiedliche Uhrzeiten auf GientoderRouter-Seite (stellen Sie in diesem Fallsicher, dass ein NTP-Server eingetragen underreichbar ist). Gelegentlich kommen auchfalsche Pfadangaben für den ta.key vor; dieerkennt man daran, dass Client- und Servernach anfänglicher TLS-Aushandlung stockenund nach 60 Sekunden aufgeben. Wenn alleskorrekt eingetragen wurde, baut der Clientdie Verbindung vollständig auf. Das erkenntman am Log-Eintrag " lnitialization SequenceCompleted " . Testen Sie die Verbindung,indem Sie den OpenVPN-Server oder dieLAN-Schnittstelle des Routers anpingen (ping10.100.10.1 und ping 192.168.11.1, falls Ihr Routerauf diese Adresse hört).(dz)Literatur[1] Dusan Zivadinovic, Sicheres Geleit, Router mitVPN-Zugang, c't 5/1 3, S. 1 18www.d.de/1308170Damit sind alle erforderlichen SSL-Eiementeangelegt. Verschieben Sie den Schlüsselta.key in den Unterordner keys, wo alle übrigen,gerade erzeugten SSL-Eiemente liegen.Um diese Schlüssel und Zertifikate nutzen zukönnen, müssen Sie sie dem OpenVPN-Serverzuführen. Das geht ganz einfach, indemman sie per Copy& Paste im Web-lnterface . indie dafür angelegten Felder einfügt.Öffnen Sie aber zunächst per Browser aufdem Buffalo-Router die Seite " Services " , " VPN "und klicken Sie in der Zeile " Start OpenVPNServer " den Knopf " Enable " an. Die meistenEinstellungen bleiben in unserem Beispiel unverändert{ " Start Type " , " Config via GUI " , " Servermode Router " , " Network 10.100.1 0.0 " ," Netmask 255.255.25S.O" , " Port 1194 " , " TunnelProtocol UDP " und " Encryption CipherBlowfish CBC', " Hash Algorithm SHA256 " ).Die Optionen " Advanced Option " , " LZOCompression " und " AIIow Client to Client "sind eingeschaltet (Enable). Letzteres istwichtig, falls Ihre OpenVPN-Ciients unterc't2013, Heft 8171


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Know-how I Stromsparte.chnik.Benjamin BenzSprinter im GepäckAcht-Kern-Prozessoren kombinierenlange Akkulaufzeit mit Top-PerformanceSchnelles Handy mit leerem Akku: ARMs Big-Little-Konzept versucht Letzteres zuverhindern. Alltagsarbeiten erledigen bis zu vier kleine, genügsame Kerne. Kommt esdoch mal auf Performance an, übernimmt ein Quartett schneller, aber hitziger Kerne.RMs Big-Little-Konzept hatalles, was was man für einenrichtig guten Aprilscherz braucht:eine genial-absurde Lösung fürein drängendes und weit verbreitetesProblem. Untermaltvon ein paar technischen Leckerbissen,gekrönt von rätselhaftenMarketing-Slogans. Doch es istganz real. Die Stromspartechnikder britischen CPU-SchmiedeARM könnte bereits Ihrem nächstenSmartphone oder Tablet zueiner - hoffentlich deutlich - längerenAkkulaufzeit verhelfen.Einen Tablet-Prototyp gab esschon im Februar auf dem MWCzu sehen, über das Smartphone­Debüt des wundersamen Achtkern-Prozessorsim SamsungGalaxy 54 berichten die Kollegenauf Seite 16.Aber der Reihe nach: Smartphone-Hersteilerund -Käuferdürstet es nach immer schnellerenProzessoren, weil die Displaysgrößer, die Inhalte komplexerund die Aufgaben vielfältigerwerden. Auf dem Weg dahin hatARM mit den Cortex-A 1 5-Kerneneinen Pyrrhussieg errungen: Sierechnen zwar erstmals schnellerals lntels Atom, brauchen aberauch mehr Strom. Nun könnteman einwenden, dass der Prozessorja nur dann viel Stromschluckt, wenn er auch viel zutun bat und sich die übrige Zeitheruntertakten kann.ZwickmühlehausgemachtDoch so wie eih 1 00-Meter­Sprinter bei einem Marathonkein Land sieht, ergeht es auchden hochgezüchteten Halbleitern:Stromspartechniken wiedie dynamische Anpassung vonTaktfrequenz und Kernspannungsowie das Abklemmen unbenutzterSchaltungsteile odergar Kerne haben enge <strong>Grenzen</strong>.Maximale Performance und einextrem sparsamer Normalbetrieberfordern grundlegend unterschiedlicheProzessordesigns.So ziehen beispielsweise moderneProzessoren einen gutenTeil ihrer Performance aus der Fähigkeit,eingehende Befehle nochvor der Bearbeitung umzusortieren.Das verbessert die Auslastungihrer zahlreichen Einheiten.Allerdings erfordert diese Out-of­Order-Logik reichlich Chipflächeund letztlich Strom. Als integralenTeil der Befehlsverarbeitung kannman sie auch nicht nur bei Bedarfzuschalten. Daher setzen dieStromsparer auch heute noch aufIn-Order-Ausführung -zu Lastender Rechen Ieistung. Vor ähnlichenAbwägungen stehen die Chipentwickleran vielen anderen Stellen,angefa ngen bei der Längeder Pipeline und den Sprungvorhersagetechnikenüber Größeund Organisation der Caches biszur Art der Transistoren und derFertigungstechnik.Dem gegenüber stehen diesehr unterschiedlichen Anforderungenan ein modernes Mobilgerät:Den Großteil des Tagesverbringt es im Standby. SelbstMailen, Lesen von Nachrichten,Schmökern im E-Book oder Telefonierenfordert nur wenig Rechenleistung.Die Wiedergabevon Musik und Videos übernimmtohnehin Spezialhardwareund der Hauptprozessor schiebtLangeweile.Das ändert sich allerdingsschlagartig, sobald man komplexeWebseiten ansurft oder Spielestartet. So selten das auch geschehenmag, so sehr entscheidetes doch darüber, ob der Benutzerdas Gerät als schnell undmodern oder alt und lahm wahrnimmt.Folglich fü hrt fü r einHigh-End-Smartphone an einemschnellen (Quad-Core-)Prozessorkaum ein Weg vorbei. Allerdingskompensieren weder die Fortschrittein der Halbleiterfertigungnoch die Akkutechnik den ständigwachsenden Stromhunger.Nimm zweiARM greift mit Big-Little zu einervergleichsweise simplen Lösungund verabschiedet sich dabeivon dem Traum, einen einzelnenKern sowohl auf minimale teistungsaufnahmebei niedrigenFrequenzen als auch auf maximalePerformance bei TaktratenIntegerEine kurze Pipeline und die strikte Abarbeitung der Befehleder Reihe nach helfen dem Cortex-A7 beim Stromsparen.Writeback174 c't 2013, Heft 8


Know-flow j Stromsparte.chnikim Gigahertz-Bereich zu optimieren.Stattdessen sollen zwei Spezialistendie Extrempositionenübernehmen und sich die Bällegegenseitig zuspielen.Das bedeutet letztlich aber,dass Programme oder genauergesagt Threads im laufenden Betriebzwischen Kernen mit verschiedenenArchitekturen umziehenmüssen. Kurzum, der SchwarzePeter wandert zur Software.Kommt Ihnen das bekannt vor?Vielleicht aus der Zeit, als AMDund Intel mit dem Gigahertz­Wettrüsten das Ende der Fahnenstangeerreicht hatten? Damalshieß der Ausweg: Zwei Kerne statteinem. Doch selbst acht Jahrespäter laufen viele Programmenach wie vor nur auf einem vonheute bis zu sechs x86-Kernen.Trotz einiger Parallelen gehtARMs Stromspar-Ansatz mit sehrviel besseren Voraussetzungenan den Start als die ersten Duai­Cores oder gar lntels mittlerweileelf Jahre alter Pionier Hyper­Threading:- Moderne Betriebssysteme wissenbereits mit Multi-Core­Prozessoren umzugehen. Dasschließt so komplexe Szenarienwie den Umzug von aktivenTasks von einem Kern aufeinen anderen ein, selbst wenndiese mit unterschiedlichenTaktfrequenzen laufen.- Erprobte Mechanismen regelnje nach Auslastung die Performance- also letztlich Taktfrequenzund Kernspannung. DasZählen von CPU-Zyklen zurZeitmessung ist seit langer Zeitverpönt. Stattdessen gibt espräzise Timer.-Auch das Abschalten einzelnerKerne samt allem, was daranhängt - wie etwa die Umleitungvon lnterrupts -, gehörtmittlerweile zum Standardrepertoire.-Die Spar- und die Hochleistungskerneverwenden exaktdenselben Befehlssatz und diegleichen Register. Auch sämtlicheErweiterungen - wie etwadie Vektoreinheit Neon - müssenalle mitbringen. Andersausgedrückt: Ein und derselbeBinärcode läuft auf jedem Kernim System.Bis zu acht KerneGanz konkret sieht das bei denersten Big-Little-Chips so aus: EinCluster aus bis zu vier Cortex­A 15-Kernen liefert bei Bedarfreichlich Rumms. Ein zweitesCluster aus Cortex-A7-Kernen verstehtsich auf die sparsame Erledigungvon Routineaufgaben.Obwohl sie denselben Codeausführen, weisen die beidenCortex-Kerne erhebliche Unterschiedeauf: Während der A 15Befehle zur Laufzeit umsortiert(Out-of-Order), arbeitet der A7nach dem l n-Order-Verfahren.Auch die Länge der Pipeline -die einen erheblichen Einflussauf die Leistungsaufnahme hat ­ist unterschiedlich. Ähnlichesgilt in den fertigen Chips vermutlichauch für die Größe derCaches und diverse lmplementationsdetailswie das Verhältnisvon Low- zu Standard- undHigh-Voltage-Threshold-Transistoren.Genau sagen lässt sichdas allerdings noch nicht, denndiese Eigenschaften legt nichtARM, sondern erst der SoC­Hersteller fest.Jedes Cluster besitzt einen eigenenL2-Cache für seine Bewohner.Ein Cache Coherent lnterconnect(CCI-400) verbindet die beidenuntereinander sowie mitdem Speicher- und 1/0-Controller.Er sorgt - genau wie in einemMultiprozessorsystem mit identischenKernen - dafür, dass immerklar ist, wo die aktuelle Versioneines Datums liegt. Wie dasQueuelssueMit seiner 1 5-stufigen Pipeline und Out-of-Order-Ausführung ist der Cortex-A 15auf hohe Performance optimiert, braucht dafür aber auch reichlich Strom.genau vonstatten geht, habenwir in einer älteren Ausgabe vonc't ausführlich erklärt [1].Auch der Generic lnterruptController (GIC-400) unterscheidetsich bis auf ein paar zusätzlichePorts nicht wesentlich vondem eines gewöhnlichen Multi­Cores. Er weiß, welche Kerne geradeaktiv sind, und verteilt eingehendelnterrupts unter ihnen.Theoretisch spielt es weder fürCCI-400 noch GIC-400 eine Rolle,ob in jedem Cluster gleich vieleKerne arbeiten.Die Software solls richtenAllerdings betont ARM, dass essoftwareseitig einiges erleichtert,wenn sich gleich viele A 15-und A7-Kerne gegenüberstehen,denn bisher gingen die meistenBetriebssysteme grundsätzlichvon identischen Kernen aus. Dashat einige Konsequenzen: So berücksichtigendie Scheduler beider Aufgabenverteilung zwar Kriterienwie die Auslastung der einzelnenKerne, aber nicht derenWritebackc't 2013, Heft 8175


Know-how I Stromspartechnikindividuelle Eigenschaften. Ihnenist nicht bekannt, dass mancheKerne nicht die volle Performanceliefern und andere bei geringerAuslastung überproportionalviel Strom verheizen. Spezialistenfür bestimmte Aufgabentypensind Neuland.Auch die Entscheidungsstrategienwerden in einem heterogenenSystem erheblich komplexer.Erprobte Konzepte schaden womöglichmehr, als sie nutzen:Die Strategie Race-to-ldle versucht,eine Aufgabe mit maximalerTaktfrequenz so schnell wiemöglich abzuhaken, um dannden Prozessor in den Tiefschlafzu versetzen. Sprich: Es würdepraktisch jeder Job auf einemA 15-Kern landen, auch wenn beispielsweiseeiner der Al-Kerneden Versand einer E-Mail viel akkuschonendererledigen könnte.Rein und rausARMs erster Ansatz zur Verwaltungeines Big-Little-Gespannsignorierte solche Feinheitenkomplett. Das Betriebssystembekam nur ein virtuelles Clustermit vier Kernen zu sehen. Unterhalbeiner bestimmten CPU-Lastsollten die vier Al-Kerne Stromsparen, darüber die A 15-Kerneden Benutzer mit Ihrer Rechenleistungbeeindrucken.Der Vorteil: Eine Art Hypervisor legt virtuelle Kerne mit zusätzlichenEinträgen in den Tabellenfür das "Dynamic Voltageand Frequency Scaling " (DVFS)an. Das Betriebssystem bekommtvon Big-Little überhaupt nichtsmit, sondern geht davon aus,dass es auf einem Prozessor läuft,der seine Taktfrequenz in einemsehr weiten Bereich anpassenkann. Fordert es Zustände unterder Grenzfrequenz an, so aktiviertder Hypervisor das Al-Cluster,darüber das A 15-Ciuster. DerNachteil: Bei einem Wechselmüssen das Betriebssystem, alleAnyvendungsprogramme und derCache-Inhalt umziehen.Während diese einfache Strategiein den frühen Veröffentlichungenvon ARM noch auftaucht,ist davon mittlerweilekeine Rede mehr. Einiges deutetdarauf hin, dass dabei ein Systemherauskommt, das nicht nurlangsamer ist als eines mit vierA 15-Kernen, sondern auch annäherndso viel Strom braucht.Schuld daran dürfte der hoheAufwand eines solchen Komplettumzugssein.Anhand eines Tablet-Prototyps hat ARM auf dem MWCgezeigt, wie Task Migration funktioniert: Jeweils ein Al undein A 15 bilden einen virtuellen Kern. Je nach Aufgabe kommtentweder der kleine oder der große Bruder zum Zuge.Bitte einzeln umziehenMemory Controller PortsDeutlich bessere Resultate versprichteine etwas ausgefeiltereVersion dieser Task-Migration­Strategie. Dabei bilden jeweilsein Cortex-A 15 und -Al einenvirtuellen Kern. Je nachdem, welchenArbeitspunkt das Betriebssystemfür einen solchen virtuellenKern anfordert, übernimmtentweder der kleine oder dergroße Bruder. Diese Entscheidungerfolgt für jedes Pärchenindividuell. So kann ein Hintergrund-Taskgeruhsam vom Al­Teil eines Knotens aus den Audio­Codec mit MP3-Häppchen füttern,während ein anderer Knotengerade mit der Power seinesCortex-A 15 eine komplexe Webseiterendert.Das klappt zwar nicht ganzohne Eingriffe in den Linux-Kernel,doch sind diese vergleichsweiseüberschaubar. Mit etwasFeintuning sollen beim mit demBrowsing Bench simuliertenWebsurfen Einsparungen bis zu60 Prozent drin sein - bei etwa90 Prozent der A 15-Performance.Umzug in 50 000 SchrittenAlle Kerne in einem Cluster (alsovon einem Typ) arbeiten - beiARM-Kernen von der Stange -immer mit der gleichen Taktfrequenz.ln der Praxis bedeutetdas: Fordert das Betriebssystemvon einem A 15-Kern Höchstleistungan, laufen die anderen automatischauch mit voller Frequenz,selbst wenn sie mit wenigerauskommen würden. UnbenutzteKerne können sich aberausklinken. Das Al-Cluster kannmit einer anderen Taktfrequenzarbeiten als das A 15-Ciuster.Weil alle Kerne innerhalb einesSystem PortJeweils bis zu vier A 15- und Al-Kerne bilden in einem Big-Little­Prozessor ein Cluster mit eigenem L2-Cache. Ein Thread kann aufeinem beliebigen Kern laufen und jederzeit umziehen, weil alleKerne dieselbe Sprache sprechen und kohärente Caches haben.Clusters immer mit derselbenTaktfrequenz laufen, kann essein, dass ein Umzug schnellervonstatten geht, wenn im Clusterschon richtig was los ist.Der Umzug eines einzelnenTasks kostet 30 000 bis 50 000Taktzyklen. Wie viele Mikrosekundender Prozessor dafürbraucht, hängt in erster Linie vonder gerade eingestellten Taktfrequenzder beiden Cluster undder Migrationsrichtung ab. EinARM-Mitarbeiter sprach gegenüberc't von 30 bis 40 IJS.Für die gefühlte Performancekommt es übrigens nur auf denWechsel von Al nach A 15 an,also die Zeit, die es dauert, bisdie vom Benutzer angeforderteRechenleistung auch zur Verfügungsteht. Wie schnell der Prozessorindes wieder in den Sparmoduszurückkehrt, bekommtder Benutzer kaum mit. Für dieAkkulaufzeit spielen selbst Millisekundenkeine Rolle.Ein Wechsel von Al auf A 15erfolgt typischerweise, weil derkleine Bruder trotz vollem Taktzu 100 Prozent ausgelastet ist. Ererledigt seinen Teil der Umzugsarbeit- im Wesentlichen das Sichernvon Zustand und Registern- mit 1 bis 1,2 GHz. Damitbeginnt er aber erst, wenn seingroßer Bruder hochgefahren ist.Das geht vergleichsweise schnell,wenn schon ein anderer A 15-Kern im Cluster aktiv ist. Schlafenindes alle A 15-Kerne, fällt nochetwas zusätzliche Verwaltungsarbeitan, etwa für die Vorbereitungdes L2-Caches.Als eine der letzten Amtshandlungenschreibt der scheidendeKern die Daten aus seinenL 1-Caches in den L2-Cache seinesClusters zurück. Nun restauriertder A 15 den von seinemkleinen Bruder gesicherten Zustandund führt die Arbeit nahtlosfort. Braucht er dafür einDatum, das noch im L2-Cachedes anderen Clusters liegt, holtder Cache Coherent lnterconnectes automatisch. Nur wennalle Kerne eines Clusters schlafengehen, wird auch der zugehörigeL2-Cache geleert.Ziel: HeterogenesMultiprocessing1l6Task Migration wird voraussichtlichbei allen Big-Little-Systemender ersten Generation zum Einsatzkommen, schlicht weil eswenig Umbauten am Betriebsc't2013, Heft 8


Know-how [ Stromspartechniksystem erfordert. Mittelfristigwollen ARM und das Linux-für­ARM-Konsortium Linaro jedochweg von dieser Hilfskonstruktion.Unter dem Namen Big-LittleMP soll der Scheduler desLinux-Kernels lernen, mit heterogenenArchitekturen umzugehen.Ihm stehen dann alle Kernevoll zur Verfügung und er verteiltdie Tasks frei nach Gusto.Zu Big-Little MP gibt es schonerste Messungen an Testchips. Sospricht ARM von bis zu 50 ProzentEnergieeinsparung (im Vergleichzum reinen A 15-Betrieb) beiSzenarien wie Websurfen. Laufennur Hintergrund-Tasks wie MP3-Wiedergabe, sollen sogar lO Prozentdrin sein. Benchmarks sollentrotzdem volle A 15-Performancemessen. ln einigen wenigenBenchmarks könnten A 15- undAl-Kerne sogar ihre Rechenleistunggemeinsam in die Waagschalewerfen. Allerdings dürftedas in der Praxis das thermischeBudget der meisten SoCs sprengen.AlternativenEinige ARM-Ku nden verfolgenaber auch ganz andere Stromsparkonzepte.So behauptet STEricsson, dank Fully Depleted Siliconon lnsulator (FD-501) im 28-nm-Fertigungsprozess mit dembetagten Cortex-A9 sowohl derPerformance des A 15 als auchden Stromsparfertigkeiten desAl Paroli bieten zu können. Allerdingsspricht wenig dagegen,auch einen Big-Little-Chip mitFD-501 herzustellen.Nichts mit Big-Little, sondernletztlich auch wieder mit einemFertigungstrick zu tun haben Nvidias4+ 1-Gespanne. Dabei gibt eszusätzlich zum auf Performancegezüchteten Quad-eore-Clusternoch einen einzelnen Stromsparkern.Dabei handelt es sich allerdingsnicht um einen echtenSpezialisten, sondern einen weiterenA 15- (oder A9-)Kern, der lediglichmit anderen Bibliotheken,also anderen Transistoren synthetisiertwird. Nvidia nutzt dabeieinen Kombiprozess von TSMC,der Low-Power-lnseln in einemHigh-Performance-Chip integriert.Dieses Herstellungsverfahrenkönnte man auch auf die Al­Kerne anwenden.Qu(!lcomm hat mit dem selbstentwickelten Krait-Kern unterdessendie starre Taktkopplunginnerhalb eines Clusters aufgehoben.Sprich jeder Kern kannmit der gerade nötigen Taktfrequenzarbeiten. Auch das soll erheblichesEinsparpotenzial bieten.Noch will ARM selbst nichtsvon einem asynchronen Betriebwissen, vorgeblich weil dadurchLatenzen beim Zugriff auf denL2-Cache entstehen. Prinzipiellwäre der asynchrone Betriebaber eine mögliche Ergänzungzum heterogenen Aufbau. Vielleichtverfolgt sogar Qualcommselbst einen solchen mit demin Vorbereitung befindlichen64-bittigen Krait-Nachfolger. lnZusammenhang mit dem fielauf dem MWC der CodenameHydro.Ein weiterer Ansatz von Qualcomm- im Moment noch alsApp realisiert - dürfte über kurzoder lang in Android Einzug halten:BatteryGuru analysiert dasNutzerverhalten und ermittelt,zu welcher Tageszeit der Nutzerwelche Apps verwendet. lnder übrigen Zeit verweigert erihnen den Zugriff auf Ressourcenwie WLAN. Übertragen aufBig-Little MP würde das bedeuten,dass Scheduler undGovernor von Linux solche empirischenDaten mit in IhreStrategie einbeziehen.Etwas vor der Zeit und damitletztlich zum Scheitern verurteiltwar unterdessen der OMAPS vonTexas Instruments. Er kombiniertje zwei Cortex-M4- und -A 15-Kerne. Der M4 kommt mit nochviel weniger Strom aus als derAl, versteht aber nicht den vollenARMvl-Befehlssatz. Sprich:Die Kerne brauchen jeweils eigenenCode, die Software-Komplexitätsteigt rapide. Tl hat nochvor Beginn der Massenproduktionden Smartphone- und Tablet-Marktkomplett aufgegeben,1l00 Leute entlassen und verkauftden OMAPS nun nur nochim Automotive-Umfeld.Noch nicht beweisen konnteder ARM-Konkurrent MIPS OetztImagination Technologies) diekühne Behauptung, dank einerbesseren Architektur ohne komplexeKombi-Chips auszukommen.Nach eigenen Angabensollen es die im Herbst vorgestelltenAptive-Cores sowohl inpuncto Performance als auchSparsamkeit mit einem Big-Little-Gespannaufnehmen können.Allerdings gibt es bislang nochnicht einmal Prototypen.Ebenfalls offen ist, wie Inteldie Big-Little-Chips kontert. Einpaar Hinweise gibt es allerdingsschon: So will Intel mit den Sil-100% 80 %"'..e"':li"'c 60 %..MailenCortex-AlSWeb-Surfen:!!!;;; 40 %() Obergabe§0:z/JGHz20 % Cortex-Al MHz600350 MHz 0 1 1 Performance IDMIPS]Routineaufgaben erledigt der sparsame Cortex-Al. Wennmehr Rechenleistung benötigt wird, übernimmt der A 15,verheizt dabei aber auch viel Strom.vermont-Atoms wieder zurückzur Out-of-Order-Ausführung.Das dürfte das Performance­Problem der Clovertrails lösen,könnte aber auch deren Stromsparvorteilauffressen.AusblickDen Big-Little-Reigen eröffnetnun erst einmal Samsung mitdem Exynos 5 Octa im Galaxy 54.Er kombiniert je vier A 15- und Al­Kerne, wobei erstere mit bis zu1,6 GHz takten und die kleinenmaximal 1,2 GHz erreichen. Startenwird Samsung mit Task Migrationals Strategie für die Aufgabenverteilung.Doch ARMrechnet damit, dass bereits zumEnde dieses Jahres der MP-Ansatzdie Vorherrschaft übernimmt.Uns gegenüber versicherte man,dass ein Wechsel von Task Migrationzu MP lediglich andere Software,aber keine Änderung amProzessor erfordert.Bis Jahresende dürften auchnoch einige weitere Big-Little­Gespanne debütieren, etwa vonCSR, Fujitsu Semiconductor undMediaTek. Renesas hat bereitsden MP6530 mit je zwei A 15- undAl-Kernen versprochen. Freescalebereitet unterdessen schoneinen Kombichip mit ARMs 54-Bit-Geschwistern (ARMv8) Cortex­ASl und -A53 vor.Erfreulich für Anwender ist,dass alle wichtigen Herstellervon Systems-on-Chip für Smartphonesund Tablets erkannthaben, dass es nicht nur auf maximaleRechenleistung und hoheKernzahl, sondern vor allem aufeinen sparsamen Dauerbetriebankommt. Vermutlich geht dasauf Dauer nicht ohne die Zusammenarbeitvon Hard- und Softwareund hoffentlich gelingtdiese früher und vor allem besserals beim Thema Multi-Core.Alle Technikbegeisterung darfaber auch nicht darüber hinwegtäuschen,dass solche aufwendigenund vor allem großen Kornbichipsnoch eine ganze Weileden High-End-Geräten vorbehaltenbleiben.(bbe)Literatur[1] Benjamin Benz, Speicherfix, Aufbauund Synchronisation vonCaches in Mehrkernprozessoren,c't 13/08, 5. 220U nglei che B rüder: Cortex-A7 und -A 15Cortex-A7Cortex-AlSDecode 2 Befehle I Zyklus 3 Befehle I ZyklusPipeline 8-stufig 15-stufigAusführung ln·Order Out-of-OrderGleitkomma- t Vektoreneinheit vorhanden I vorhanden vorhanden I vorhandenTaktfrequenz 0,3 bis 1,2 GHz 0,5 bis 1,7 GHzPerformance 1,9 DMIPS/MHz 3,5 DMIPS/MHz0,09 bis 0,13 mW/MHz 0,46 bis O,SS mW/MHzc't 2013, Heft 8177


Bettina Alber-Laukant, Markus ZimmermannElementare KräfteFi n ite-Eiemente-Si m u lationen sei bstgemachtProfessionelle Simulationsprogramme setzen CAD-Modelle Belastungen, Druckund Hitze aus und färben deren Oberfläche je nach Spannung oder Temperaturin allen Spektralfarben. Mit der kostenlosen Software Z88Aurora führen Sie solchephysikalischen Analysen auch für eigene 3D-Modelle durch.Bei komplexen technischenEntwicklungen führt heutekein Weg mehr an einer Finite­Elemente-Simulation vorbei, bevorein Bauteil, eine Baugru ppeoder ein Produkt in Serie gehtund am Markt eingeführt wird.Grundlage solcher Modellrechnungenist die technische Mechanik,die bereits Arehirnedesbetrieb. Doch erst Computer machenes möglich, sehr umfangreicheund komplexe Berechnungenund daraus resultierendgroße Gleichungssysteme mitmehreren Tausend oder gar MillionenUnbekannten zu lösen.Fragt man verschiedene Fachleute,was ihnen zur Finite-Eie-mente-Methode (FEM) einfällt,bekommt man viele Antworten:Während Mathematiker darunterein numerisches Verfahrenzur Lösung partieller Differenzialgleichungenverstehen, verwendenMaschinenbauer dieMethode zur Produkt- und Baugruppenentwicklungbis hin zuvirtuellen Crashtests an komplettenFahrzeugmodellen. Bauingenieuresichern mit dem Verfahrendie geforderte Belastbarkeitvon Tragwerksstrukturen ab undMeteorologen verwenden FE­Programme zur Wettervorhersage.Von der einfachen mechanischenVerformung bis zur Wechselwirkungzwischen Festkörpernund Fluiden unter Einflüssenwie Druck, Temperatur undMagnetfeldern kann so gut wiealles, was Physik ist, mit der FEMsimuliert werden.Welche Schritte dazu nötigsind, zeigt dieser Artikel im Folgendenam Beispiel des SimulationswerkzeugsZ88Aurora. Eswird am Lehrstuhl für Konstruktionslehreund CAD der UniversitätBayreuth entwickelt, läuftunter Windows, Mac OS X sowieLinux und ist als kostenloserDownload verfügbar (siehe c't­Link). Sie finden die Softwareauch auf der Heft-DVD zu c't 6/1 3.Z88Aurora führt statische mechanischeSimulationen, Wärmeberechnungenund Eigenschwingungsanalysendurch. Brauchteman dafür früher eine große Rechenanlagemit mindestens fünfstelligemPreisschild, sind heutegewöhnliche PCs leistungsstarkgenug, um auch große FE-Aufgabenzu rechnen.Z88Aurora ist als freies FE-Systemvon Ingenieuren für Ingenieurekonzipiert, die sich weiterbildenund auf dem Gebietder Finite-Elemente-BerechnungGrundkenntnisse erarbeiten wollen.Aber auch ohne systematischetechnische Ausbildungkönnen Sie es wagen, damit eineFinite-Elemente-Analyse durchzuführen- vorausgesetzt, Siehaben etwas Geduld und Grundwissenin technischer Mechanik.Eine Klick-für-Kiick-Anleitungbekommen Sie hier im Heft nichtzu lesen, denn die Softwareselbst bringt gleich ein gutesDutzend davon mit, wobei sichdie Komplexität der Beispielevon einer 2D-Simulation derKräfte an einem Schraubenschlüsselüber den Druck aufeine U-Boot-Schale in 50 MeternWassertiefe bis zur nichtlinearenKlemmkraftanalyse in 3D steigert.Zu jedem Beispiel fi ndenSie ein ausführliches und bebildertesPDF im Unterverzeichnis178c't 2013, Heft 8


Know-flow I lte ElementeZ88AuroraV2\docu\de\Beispiele.Die notwendigen 2D- und 3D­Dateien sowie Konfigurationenliegen unter docu\examples.Über die Bedienoberfläche vonZ88Aurora lässt sich zudem sowohlein umfangreiches Benutzerhandbuchals auch ein eigenesTheoriehandbuch öffnen -für alle, die tiefer in die Materieeinsteigen wollen.Schritt für Schritt führt zudemdie SPIDER-Hilfe durch den Prozess(Systematic Procedures forslmulation Driven EngineeringResearch), was gerade Anfängernden Einstieg erleichtert. Eineigenes Fenster zeigt alle erforderlichenSchritte fü r die Berechnungund deren Status an. Manbehält den Überblick über denFortschritt beim Vorbereiten desModells und wird auf die weiterennotwendigen Schritte hingewiesen.Zu vielen Punkten gibtes weitere Hilfedokumente undVideos. Online findet man schließlichnoch ein Forum für Fragenoder zum Erfahrungsaustauschmit anderen Nutzern.Dank all dieser Hilfen solltenSie auch dann zügig zu ersten Erfolgenkommen, falls Sie noch nieein FE-Programm benutzt haben.Mit Z88Aurora können Sie sichbeispielsweise die wärmebedingtenVerformungen eines selbstentworfenen Suppenlöffels darstellenlassen oder Ihre 3D-Eigenkonstruktionenauf Schwachstellenabklopfen, bevor Sie sie aufeinem 3D-Drucker fertigen lassen.Die Auslegung von sicherheitsrelevantenBauteilen undProdukten sollte man allerdingsgrundsätzlich Experten überlassen.Schritt für SchrittDas grundsätzliche Vorgehen iststets das gleiche, ob man vielGeld für eine kommerzielle FE­Analyse-Software ausgibt odereine Freeware wie Z88Auroraverwendet. Es teilt sich in dieSchritte Datenimport, Modellaufbereitung(Präprozessing),die eigentliche Berechnung undschließlich die Datenauswertung(Postprozessing) auf.Vorab konstruiert man ein Teilin einem CAD-Programm undexportiert es in einem neutralenAustauschformat Über eine 3D­CAD-Schnittstelle importiertman dann die Daten ins FE-Programm.ln der Praxis handelt essich meist um 3D-Geometriedaten.Aber auch 2D-Daten wieQuerschnittszeichnungen habenihren Charme: Bei kurzer Rechenzeitund geringem Ressourceneinsatzist bei ihnen eine sehrviel größere Modellgenauigkeitmöglich. 2D spart meistens Zeit,und Zeit ist in der Industrie sowertvoll wie der Kaffee am Morgen- quasi unersetzbar.Z88Aurora liest CAD-Geometriedaten.aus gängigen Formatenwie STL, STEP und DXF. Danebenöffnet es auch Finite-Elemente-Strukturen,die in den Dateiformatenkommerzieller Programmewie Nastran, Abaqusoder Ansys erzeugt wurden, undarbeitet mit ihnen weiter.Wird ein Bauteil mit seinerEigenfrequenz angeregt,schwingt es danach inResonanz - die Finite­Elemente-Analyse machtdieses Verhalten sichtbar.c't 2013, Heft 8179


Know-how I Finite ElementeVernetztZunächst werden die Geometriedatendes Modells aufbereitet.Typischerweise sieht der Betrachterdabei, dass die Oberflächedes Bauteils in lauter kleineDreiecke zerlegt wird. Diese Elementesind klein und es sindviele, insbesondere aber sind esendlich viele (=finit). Das machtdie Modelle berechenbar und istfü r die Methode so entscheidend,dass es ihr den Namen gegebenhat. An der Oberflächemag diese Vernetzung (Meshing)zwar einfach aussehen, sieist aber ein komplizierter Vorgangund stellt eine eigene Forschungsdisziplinfür sich dar.Grundlegend unterscheidetman zwischen Free- und Mapped-Meshing.Letzteres erzeugtsehr regelmäßige Netze, ist abermeist nur praktikabel, wenn dasPrüfstück geometrisch einfachaufgebaut ist. Für gekrümmteBauteile hingegen wird meistFree-Meshing verwendet, beidem die Oberfläche in . Dreieckeaufgeteilt wird (Triangulierung)und das Volumen des Bauteilslückenlos mit Tetraedern gefülltwird. Alternativ kann man dieProzedur mit Vierecken starten,aus denen anschließend Hexaederentstehen.ln Z88Aurora stehen drei verschiedeneVernetzer zur Wahl.Die beiden Free-Mesher sind alsexterne Module eingebunden,lassen sich aber direkt überdie Bedienoberfläche von Z88-Aurora steuern. Es handelt sichdabei um den Tetgen vonDr. Hang Si und den Netgen vonProf. Joachim Schöberl, die beidesowohl lineare als auch quadratischeTetraeder erzeugen können.Die Kanten linearer TetraederEine Finite-Elemente-AnalysefAl Post­ prozessorSchalen 20 /30 quadratisch Kontinuums-ElementStäbe/20 /30 analytisch StrukturelementBalkenEFWellen 30 analytisch Strukturelement RandbedingungenErgebnisplotzuweisensind gerade, die quadratischer sehen Mechanik ·berechnet werdenTetraeder sind gebogen und lassenkönnen, sondern nur nähe­sich durch quadratische rungsweise.Funktionen beschreiben.Daneben gibt es noch StrukturelementeDer integrierte Mapped-Mesherwie Balken, Stäbestammt von Prof. Frank Rieg und Wellen, aus denen sich zumund erzeugt auch aus recht grobenBeispiel Modelle von Kranausle­geometrischen Strukturen gern als Balken- oder Stabfach­sehr feine Netze fü r alle anderen werk bauen lassen. StrukturelementeTypen von Kontinuums-Elementenwerden nach den klassi­- das sind Formen, in die sich schen Gesetzen der technischenzwei- oder dreidimensionale BauteilgeometrieMechanik berechnet. Zusam­lückenlos aufteilen mengenommen stehen in Z88-lassen, die eine numerische IntegrationAurora 24 verschiedene Typenwährend der Berech­Finite Elemente zur Wahl, sodassnung erfordern und daher nicht sich für jedes Problem etwasganz exakt im Sinn der techni-Passendes finden sollte.MateriellImportfi lter bei Z88AuroraDateifonnatDimenstonSTEP (step, stp) 3D alle gängigen CAO-ProgrammeSTL (stl) 3D alle gängigen CAO-ProgrammeNastran (nas) 20/30 NX.Nastran, Pro/E WildfireCosmos (cos) 20/30 Pro/E WildfireAbaqus (inp) 30 Abaqus CAEAutoCAD (dxf) 20/30 AutoCAOAnsys 2D /30 Ansys, Pro/E WildfireFinite-Eiement-Grundtypen in Z88AuroraArt Dimension Ansatz TypHexaeder30 linear I quadratisch Kontinuums-ElementltiTetraeder30 linear I quadratisch Kontinuums-Element4Scheiben20 quadratisch I kubisch Kontinuums-ElementTori20 quadratisch I kubisch Kontinuums-ElementrnPlatten20 quadratisch I kubisch Kontinuums-Elementr§führt in vier großen Schrittenvom importierten CAD-Bauteilbis zur farbigen Darstellungseiner Verformungen oderTemperaturänderungen.Mit Fragen der optimalen Vernetzungbeschäftigen sich Heerscharenvon Mathematikern. DieVernetzung geht durchaus malin die Hose und das kommt auchbei den teuersten FEA-Programmenvor. Die Ursache liegt dabeijedoch oft beim Datenaustauschmit CAD-Programmen. Es gibtnur wenige Standards etwa zuToleranzvorgaben, und selbst diehalten die exportierenden Saftwarepaketenicht immer ein.Wenn Import und Vernetzungklappen, erhält man als Ergebnisein Netz aus fi niten Elementen,das der Form des Werkstücks fü reine aussagekräftige Simulationhinreichend genau angenähertist. Im Beispiel der Tetraedervernetzungbilden die Ecken derDreiecke die Knoten des Netzes.An diesen Knoten setzen simulierteBelastungen wie Kräfteoder Einspannungen an - dazuspäter mehr.Wie viel Belastung ein Bauteilaushält, hängt vom Werkstoff ab- deshalb wird dem Modell imnächsten Schritt ein Material zugewiesen.Ohne Materialparameterkann keine Simulation gestartetwerden, da für die mechanischeFestigkeitsanalyse dasMaterialverhalten ausschlaggebendist, das sich in der Reaktiondes Bauteils auf eine äußere Belastungäußert.Ein Bauteil geht kaputt, wennseine Belastungsgrenze erreichtist. Entweder bricht es dann oderes verformt sich dauerhaft. Wennhingegen zu jeder Deformationnur eine Spannung existiert, dieaus äußeren Kräften resultiertund das Bauteil nach Ende derBelastung wieder genauso aussiehtwie vorher, reagiert derWerkstoff linear-elastisch. Das istbei moderater Belastung zumBeispiel für viele Metalle der Fall.Die Vorgabe von Materialkennwertenist hierfür recht einfach:Es genügen der Elastizitätsmodul(Zusammenhang zwischenauftretender Spannung und resultierenderDehnung) und die180c't 201 3, Heft 8


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.....Know-how I Finite Elemente10 3D·DarstelfvngZugewesene MaterialienNr.j Mtrvj Name1 0 BaustahlMiltenaldatenbankNr. j NamelMaschinenbau Stahl3 Baustahl4 Warmfester Baustahl''EinsatzstahlMasd'11nenbau StahlLegierterEinsatzstahlVerguetungsstahl9 Verguetungutahl10 Nitrierstahlm Metanaldatenbank Jlj Set Name j Matenalname I Bezeichnung j NummerMatSet l Baustahl S235JR 1.0037j eeze1thnunvj Nummer j KommentarE2Q5 1.'ooso Ntmm/1:5275)2 1.0145 N{mmftP2SOGH 1.0460 Nfmm,ltCl SE 1.1141 N/mrn,/1:ClOE 1.1121 NJmmtt1SN1Crl3 1.5752 NJmmtt20Mn5 1.1133 N{mmftSBCN4 1.8161 N/mmJtlSCrMoVS-9 1.8521 N{mmftVerwaltung -NameMaterial-setsMatSetl@ Alle elementej c-1 Zuwe1senI• EntfernenVerwaltungI· + HinzufuegenDie integrierte Materialdatenbank von Z88Aurora bringt50 Werkstoffe von Haus aus mit.- _ _._ --- .. ... ,____ .,.. ...CIL .. ll.a-•-..,.c • - •e.-J • II eJx' Editieren• oetaJis• Importieren Exportierenschhessent=--... o-. o-.#c,....,ov.""ffiroo o.-......l!ll 0Z'·A1'-'"'®_ ...,o-•o -..0 ...0 .. , .. ...o ....,o .. ---:\l .. d:oll'll...._ ..jf-...Z'+- I- • .. I - ·- 1 "'Eine Kurbelwelle hält im Betrieb den Kräften der Pleuelstangestand (grün), zusätzlich ist sie drehbar gelagert (blau). Für solcheRandbedingungen weist man Knoten-Sets Eigenschaften zu.Querkontraktionszahl (Verhältnisder Dicken- zur Längenänderung).Solche Werte findet manin der Dokumentation von Materialherstellern,frei zugänglichenDatenbanken oder oft auch inStandardliteratur.Z88Aurora bietet eine integrierteDatenbank für die komfortableVerwaltung von Materialdaten.Bei der Installation sinddort bereits 50 gängige Konstruktionswerkstoffevom Maschinenbaustahlbis Polystyrolhinterlegt. Eigene Einträgepflegt man über eine Eingabemaskeein.Um Materialien zuzuweisenoder Kräfte abzubilden, müssenbeim Aufbereiten des Modellsstets die betreffenden Teile undBereiche des Werkstücks gewähltwerden. Dazu fasst manKnoten und Elemente in Gruppenzusammen, die in Z88AuroraSets genannt werden. Dankdieser Aufteilung lassen sichzum Beispiel Teilen eines Werkstücksjeweils unterschiedlicheMaterialien zuyveisen.Im letzten Aufbereitungsschrittdefiniert man Randbedingungen.Damit sich das Bauteilnicht beliebig im Raum bewegenkann, benötigt es eine Fixierung,wie man sie etwa von derEinspannung bei einem Biegebalkenkennt. Äußere Belastungendes Bauteils bilden weitereRandbedingungen - ohne solchezeigen sich in der Simulationkeine Verformungen des Teststücks.Solche Belastungen wieDruck oder Kraft wirken auf Flächenoder Knoten des vernetztenModells. Sie werden vom Anwenderdurch Auswahl des passendenSets und Vorgabe vonZahlenwerten definiert.AuflösungJetzt endlich kann der Gleichungslöser(Solver) angeworfenwerden, der die eigentliche Analysedurchführt. Viele FE-Programmestellen mehrere Solverzur Verfügung - die Auswahl despassenden erfordert etwasÜbung und Sachverstand. Anfänger sollten sich an Gleichungslöserhalten, die mit direktenLösungsverfahren arbeiten.Sie liefern ein verlässlichesErgebnis und lassen .Fehler beiden Vorgaben dadurch auffliegen,dass die Rechnung abbricht.Iterative Solver liefernhingegen Annäherungen an dieexakte Lösung, fü hren bei falschenVorgaben aber natürlichauch zu falschen Ergebnissen.Z88Aurora stellt vier Simulationsartenzur Verfügung: Die lineareAnalyse simuliert Verformungenwie beim oben schonerwähnten linear-elastischenVerhalten. Die nichtlineare Analysedeckt in der aktuellen Versionder Software Veränderungenan der Geometrie ab, die sichbeispielsweise durch plastischeVerformungen ergeben. Der dritteSimulationstyp analysiert Eigenschwingungen.Die thermomechanischeAnalyse schließlichzeigt mechanische Effekte, dieaufgrund von thermischen Dehnungenentstehen.Die Simulationsart bestimmt,welche Randbedingungen definiertwerden können. Bei der linearenund nichtlinearen Analysehat man die Wahl zwischenVerschiebung, Kraft und Druck,bei der thermomechanischenAnalyse lassen sich zusätzlichTemperaturen und Wärmeströmedefinieren. Will man eine Eigenschwingungberechnen, gibtman lediglich einen Fixpunktvor, indem man eine Verschiebungmit dem Betrag 0 zuweist.Für die Eigenschwingungsanalysegibt es eigens denLANCZOS-Solver, in den dreiübrigen Simulationsarten stehenmehrere Gleichungslöserzur Verfügung (s. Tabelle S. 185).Die erste Wahl für kleinere undmittlere Balkenstrukturen ist derCholesky-Solver ohne Fill-ln.Der zweite direkte Gleichungs­Iäser ist ein Sparsematrix-SolverSimulationsartenDie Darstellung des Ergebnisses durch Falschfarbenverläufe isttypisch für die Finite-Elemente-Berechnung - ihre Interpretationist die Arbeit, aber auch der Lohn des Anwenders.TyplinearnichtlinearEigenschwingung'lGfthermomechanischt/SolverElementartenCholesky, S!CCG, SORCG, PARDISO AlleSORCG, PARDISOHexaeder, Tetraeder und ScheibenLANCZOSHexaeder und TetraederSICCG, SORCG, PARDISO Hexaeder und Tetraeder182c't 2013, Heft 8


Know-how I Finite ElementeRandbedingungsartenTyp /Simulationll. n f Verschiebung v v v vKraft v v vDruck v v vTemperaturvWärmestrom - vv vorhanden- nicht vorhandenten, die noch einige numerischeVerbesserungen bieten.FarbenfrohMögen die Bilder am Ende nochso bunt sein - das schwierigstean der FE-Analyse ist die Interpretationder Simulationsergeb- ·nisse. Man sollte sich auf jedenFall vorher überlegen, wie dasErgebnis wahrscheinlich aussehenwird. Bei komplexen Belastungsszenarienerfordert daszwar einige praktische Erfahrung,aber ohne die geht esnicht. Wer sich blind auf das Ergebnisder Berechnung verlässt,läuft Gefahr, eigenen Fehlernetwa bei der Definition vonRandbedingungen aufzusitzen.Einige notorische Fallstricke werdenin den mitgelieferten Beispielenvon Z88Aurora deutlich,die eine große Bandbreite zwischeneinfachen Fällen und komplexenBauteilen abdecken.Die Software bietet viele Möglichkeiten,die Simulationsergebnissedarzustellen und auszuwerten.Durch Farben werdenT--. . ---I•;--; - .. ... 1Über die Einstellung "Skalierung" hebt man gezieltkritische Spannungen im Bauteil hervor, wie hier aneinem Lüfterrad aus Polyethylen.wah lweise Verschiebungen inden einzelnen Raumrichtungen,der Verschiebungsbetrag, dieSpannungen pro Element, in denKnoten der Elemente sowie inden Gaußpunkten angezeigt.Die Gaußpunkte sind die Stützstellen,die während der numerischenIntegration bei der Berechnungder Elemente benutztwurden und liefern die genauestenDaten über das Verhaltenund die Verformungen eines Elements.Daneben visualisiert die Anwendungauf Wunsch Richtungenund Beträge der resultierendenKräfte an den Knoten. Beimit Fill-ln, der den extern entwickeltenPARDISO-Solver benutzt.Er ist parallelisierbar unddaher auf Mehrkernrechnernschnell, braucht zur Laufzeit jedochsehr viel Arbeitsspeicher.Für die iterative Lösung bietetZ88Aurora einen Sparsematrixlterationssolver,der Gleichungssystememit dem Verfahren derkonjugierten Gradienten löst.Dabei kann man wählen, obdas System mit einem SOR-Verfahren (SORCG) oder mit partiellerCholesky-Zerlegung (SICCG)vorkonditioniert wird. Zusätzlichgibt es mehrkernfähige und dadurchbeschleunigte Versionendieser lterationssolver-Varianc't2013, Heft 8183


Know-how I Finite Eleme'nte•CADNetzerstellungDer Motorkolben im Beispiel wurde in Pro/Engineer modelliert, danach in Z88Aurora importiert, vernetzt, mitRandbedingungen versehen und berechnet. Am Falschfarbenplot erkennt man die Verformung des Kolbens durchden Verbrennungsdruck deutlich, wobei das Ergebnis überhöht dargestellt wird.der thermomechanischen Analyselassen sich zusätzlich dieTemperatur, die thermische Dehnung,die thermischen Kräfteund der Wärmestrom anzeigen.Die Struktur des Modells selbstwird in der 3D-Ansicht wahlweiseverformt, unverformt oder alsÜberlagerung beider Variantendargestellt. Einzelne Bereichelassen sich hervorheben, indemman selbst Filte'r für die Anzeigedatendefiniert. Z88Auroraschreibt zudem Daten für ausgewählteSets in Textdateien, dieman so in eine Dokumentationimportieren oder in anderenWerkzeugen weiterverwendenkann.Gummi gebenIm Folgenden soll Z88Aurora fürden Kolben eines BMW-Motorsdie mechanischen Belastungenanalysieren - zum einen dieFesthaltung an den Bohrungenfü r den Kolbenbolzen und zumanderen den mit SO bar angenommenenVerbrennungsdruckauf der Oberfläche des Kolbens.Das CAD-Bauteil exportiertman in ein neutrales Datenformatwie STL. Das Benutzerhandbuchenthält Hinweise, mit welchenParametern man Exportdateienmit möglichst wenigenFehlern erzielt, damit später dieVernetzung reibungslos funktioniert.Wird durch den Export dieGeometrie ungenau, lässt sichdas auch durch sehr feine Vernetzungnicht wieder ausgleichen.Nach Wahl eines leeren Dateiordnersals Arbeitsverzeichnisund STL-Import in Z88Auroravernetzt man die Geometrie mitTetraedern. Randbedingungenlegt man für die Auflager desKolbenbolzens (im Bild obenblau dargestellt) und die Flächenfest, auf die der Verbrennungsdruckwirkt (im Bild gelb). DieArretierung am Kolbenbolzenfixiert das Bauteil im Raum. Dasist eine Grundvoraussetzung fürdie Analyse, denn Modellrechnungenfür statisch unterbestimmteBauteile schlagen fehl.Zu viele Fixpunkte (statischeÜberbestimmtheit) sind hingegenkein Problem.Die Randbedingungen legtman über ein System von Knoten-,Element- und Flächengruppenfest, den Sets. Diese Setswählt man interaktiv über dieBedienoberfläche aus, was inZ88Aurora "Picking " genanntwird. Dabei lässt sich visuell kontrollieren,ob die Auswahl wiegedacht umgesetzt wird. Je. nachRandbedingung kann man Knoten,Elemente oder Flächen picken:Verschiebungen und Kräftenweist man Knoten-Sets zu.Materialien brauchen Element­Sets. Für Drücke benötigt manFlächen-Sets, da der Druck senkrechtzur gewählten Oberflächewirken soll. Zur Auswahl mehrererKnoten, Elemente oder Flächenstehen verschiedene Optionenund Berechnungsalgorithmenzur Verfügung, damitman nicht alles per Hand ankli-cken muss. Boolsche Operationenkombinieren zudem markierteBereiche auf vielfältigeWeise zu Gruppen beliebigerKomplexität.EinheitlichDer Beispielkolben soll aus einerAluminiumlegierung bestehen,die in der Materialdatenbankvon Z88Aurora bereits vorhandenist. Bei der Materialzuweisungmuss man allerdings aufdie korrekte Verwendung derSI-Einheiten achten. Die Programmroutinenarbeiten einheitenlosund es ist Aufgabe des Benutzers,für eine konsistente Interpretationzu sorgen. Hat manden Kolben im CAD-System zumBeispiel mit Millimetern als Einheitkonstruiert, muss man auchalle Längenangaben währendder FE-Analyse in Millimeternmachen. Das Material kann indiesem Fall ohne Anpassung derEinheiten übernommen werden,der geforderte Druck von SO barhingegen muss in Megapascal{N/mm2) umgerechnet werden.Arbeitet man statt mit dem korrektenWert von S N/mm2 unverändertmit SO weiter, erhält manunsinnige Ergebnisse, trotz sonstkorrekter Überleg ungen zumAufbau des Modells.Nach den Angaben zu Materialund Randbedingungen zeigtdie SPIDER-Hilfe an, dass dieBerechnung gestartet werdenkann. Im Beispiel wird der parallelisierteGleichungslöser PARA-DISO verwendet. Nach welcherSpannungshypothese die Vergleichsspannungenberechnetwerden, legt man vorher fest -die Wahl ist vom Material abhängig.Ausführliche Hinweise dazufi nden Sie im Theoriehandbuchund über die SPIDER-Hilfe.Der Postprozessor bereitet dieBerechnungsergebnisse grafischauf und macht Verschiebungen,Spannungen und Knotenkräftesichtbar. Die Verschiebungenzeigen die geometrische Verformungdes Bauteils. Damit manauch sehr kleine Änderungen erkennenkann, wird die Verformungüberhöht dargestellt.Die Vergleichsspannungensind für Aussagen über die mechanischeHaltbarkeit des Bauteilsnützlich. Sie sollten nichtgrößer als die Maximalspannungensein. Die genauesten Wertefür die Spannungen erhält manfür die Gaußpunkte, da dieseexakt aus der Verzerrung der einzelnenElemente berechnet wird.Alle anderen Spannungen - proElement oder in den Knoten -leiten sich aus gemittelten Gaußpunktspannungenab, sind alsoweniger exakt.Aus den Knotenkräften schließlichkann man die Lagerreaktionenablesen. Dies ist für die Auslegungvon Anschlussteilen interessant,die nicht mitsimuliertwurden, in der Realität aber hinzukommen- ein Bauteil kommtschließlich selten allein.Die wesentlichen technischenSchritte der Finite-Elemente-• • •Die Pieking-Ansicht machtdie Auswahl leicht: Es reicht,ein Element zu wählen unddann den Rest automatisiertAlle Flächen auto- über die WinkelsteuerungL..::.__._ m _ atisiert gewählt zu markieren.184c't 201 3, Heft 8


Know-how I Finite ElementeIm CAD-Programm ist der Lautsprecher noch völligin Ordnung, er endet aber nach dem fehlerhaften Exportins STL-Format und dem Import ins FEA-Programm inDatensalat allerfeinster Güte.Analyse sind damit abgeschlossen,jetzt bleibt nur noch die Interpretationder Ergebnisse. ProbierenSie es selbst: Was sehenSie? Was schließen Sie daraus?Deckt sich das mit Ihren Erwartungen?AusblickJede Simulation ist eine Vereinfachungder Real ität. Ein guterVersuch ist durch nichts zu ersetzen,allerdings kann eine guteSimulation vorab das Ergebnisschon wesentlich verbessern.Mit Werkzeugen wie Z88Aurorasehen Sie vorher, was wahrscheinlichpassieren wird, wennSie Ihr Werkstück belasten, erhitzenoder in Eigenschwingungversetzen. Wer etwas Zeit undGeduld in das Verständnis derFinite-Elemente-Analyse investiert,dem steht ein vielseitigesWerkzeug zur Lösung der unterschiedlichstenProbleme zur Verfügung.Z88Aurora wird ständig weiterentwickelt.Eine Reihe vonHochschulen und Universitätennutzt die Software inzwischenund Spezialversionen sind erfolgreichin großen Forschungsprojektenvon BMBF und FVA(Forschungsvereinigung Antriebstechnik)im Einsatz. Mit seinenvielseitigen lmportmöglichkeiten,der integrierten Vernetzungvon 3D-Daten, der interaktivenDefinition von Sets undRandbedingungen, einer erweiterbarenMaterialdatenbank, vierverschiedenen Simulationsartenund optimierten Gleichungslösernsowie durch die grafischeAufbereitung von Ergebnisdatenund deren Export bietet Z88Auroraein umfassendes Werkzeugfü r Einsteiger und Experten aufdem Gebiet der Finite-Elemente­Analyse.(pek)Literatur[1] F. Rieg, R. Hackenschmidt, B.Alber-Laukant: Finite ElementeAnalyse fü r Ingenieure, 4. überarbeiteteAuflage, Hanser Fachbuchverlag201 2, ISBN 978-3-446-42776-1[2] K. H. Decker, K. Kabus: Decker Maschinenelemente:Funktion, Gestaltungund Berechnung, 18.Auflage, Hanser Verlag 201 1, Bearbeitetvon Frank Rieg, GerhardEngelken,Frank Weidermann,Reinhard Hackenschmidtwww.d.de/1308778Solver-ÜbersiehtNamecholeskyOPARDISOCSICCG I SORCG(single core)GSICCG I SORCG(multicore)TypDirektDirektIterativSpeieberbedarf Geschwindigkeit Multi.CPU Bemerkungmittelsehr hochminimalIterativ sehr geringmittelsehr hochmittelhoch../nur für Stäbe und Balkensinnvoll bei mehreren CPUsund viel Arbeitsspeicherfür sehr große Strukturenbenötigt doppelt so vielArbeitsspeicher wie dieSingle-Core-Versionenc't 201 3, Heft 818S


Internet I Websites aktuellScreenshots montierenhttp:/ /placeit.breezi.comVon Apps oder Websites lassen sich mitPlacelt einfach Bilder für Werbemittel erstellen.Der Dienst montiert Screenshots in professionelleFotos. Durch Placelt kann mansein Werk auf verschiedenen Geräten und inunterschied lichen Kulissen darstellen: EinSmartphone unterwegs im Grünen, ein Tabletim Cafe oder ein Notebook im Büro.Placelt montiert die Screenshots vor allem inBilder von Apple-Geräten, aber auch andereHersteller wie Samsung, Nokia oder Microsoftsind mit dabei. Eigene Screenshots las-. sen sich direkt hochladen, von öffentlichenWebseiten erstellt der Dienst diese auchnach Angabe einer URL selbst. Die fertigenProduktfotos dürfen kostenlos kommerziellverwendet werden, sie lassen sich herunterladenoder mittels Link auch direkt online teilen.Der Anbieter fordert lediglich einen Verweisauf den Dienst. (Dominik Kroner/rzl)Bilder schrumpfenhttp://tinypng.orgDas offene Grafikformat hat sich dank breiterBrowser-Unterstützung zu einem Standardentwickelt. Damit sich die eigene Hornepagetrotz vieler Bilder schnell öffnet, sollten alleenthaltenen Grafiken so klein wie möglichsein. TinyPNG verringert die Dateigröße vonPNG-Dateien und damit den nötigen Speicherplatzlaut Anbieter um bis zu 70 Prozentohne sichtbaren Qualitätsverlust Möglich seidies laut Setreiber durch das Vereinheitlichenähnlicher Farben sowie das Entfernenvon unnötigen Meta-Informationen. Tiny­PNG fu nktioniert in jedem modernenBrowser und auch auf mobilen Geräten. DerNutzer zieht einfach bis zu 20 Dateien miteiner maximalen Größe von jeweils 3 MB indas entsprechende Fenster. Der Dienst wandeltalles in wenigen Sekunden um, gibtüber den gesparten Speicherplatz Auskunftund stellt für jede Grafik einen Download­Link bereit.(Dominik Kroner/rzl)Farbmixerwww.colorexplorer.comBis zu 500 000 Farbnuancen kann das menschlicheAuge unterscheiden - da sind viele Kornbinationenmöglich. Der Webdienst ColorExplorerhilft dabei, zueinander passende Farbenzu finden, beispielsweise für eine Präsentationoder die eigene Homepage. Um eineFarbpalette zusammenzustellen, ist eine Ausgangsfarbenötig. Diese kann direkt mit ihrenRGB-Werten angegeben oder in einem Farbauswahlfeldangeklickt werden. Besonderspraktisch ist die Möglichkeit, einen Screenshothochzuladen, aus dem ColorExplorer die vorkommendenFarben automatisch extrahiert.Zusätzlich bietet der Dienst eine Datenbankmit vielen Standardfarben, zum Beispiel festgelegtvom W3C oder RAL-Institut. Anhandder Ausgangsfarbe berechnet der Dienst mitverschiedenen Algorithmen passende Farbtöne.Diese lassen sich in eine Palette aufnehmenund ohne Anmeldung lokal in einemCookie speichern. Nach einer kostenlosen Registrierungsichert der ColorExplorer das Ergebnisauch online. Weitere Funktionen sindeine Kontrastanalyse, um festzustellen, ob sichzwei Farben alsVorder- und Hintergrund kombinierenlassen, sowie ein Konverter, der dieFarbwerte in verschiedene Systeme übersetzt.(Dominik Kroner/rzl)Mixtapes für die Reisehttp://alihaberfield.com/journeymix/index.htmlJourney MixDCM'Tlload long music mixes, Iake them with youl


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Buchkritik I Compilerba1.1, Foto recht, Software-BusinessThe DefinitiveßNTLR 4ReferenceRaleigh (USA)2012PragmaticBookshelf305 Seiten37 US-$ISBN 978-1-93435-699-9Heidelberg2012dpunkt.verlag316 Seiten35 €ISBN 978-3864900105Frechen 2013mitp128 Seiten25 €ISBN 978-3826692093Terence ParrThe DefinitiveANTLR4 ReferenceDer Compilerbau hat, was die Theorie betrifft,in den letzten Jahren keine bahnbrechendenNeuerungen erlebt. Allerdingssind die Werkzeuge, die man einsetzt, umParser automatisch zu erzeugen, immerbesser geworden.ANTLR ist ein beliebtes Tool für diesenZweck. Die aktuelle vierte Generation liefertbislang nur Java-Code. Wer einen Parser etwain C++, C# oder JavaScript braucht, musssich entweder noch gedulden oder ANTLR3verwenden. Gleichzeitig mit dem Erscheinenvon ANTLR4 hat Chefentwickler Terence Parreine überarbeitete Version seines Standardwerkszum Parsergenerator fertiggestelltOhne akademisches Drumherum erklärter die Grundlagen kontextfreier Grammatikenund der EBNF anhand sinnvoller Beispielewie CSV, JSON, DOT und R. Als Demonstrationsobjektbaut er eine kleine imperativeProgrammiersprache und zeigt anihr alle wichtigen Neuerungen von ANTLR4.So lassen sich mit der aktuellen Version desTools typische Probleme wie die Präzedenzund Assoziativität von Operatoren oder dieAuflösung direkter Links-Rekursionen bequemerlösen als bisher.Fast alles, was in älteren Versionen bereitsmöglich war, funktioniert auch inANTLR4 noch. Vieles lässt sich jetzt abereinfacher umsetzen, weil Grammatik undAnwendungscode strikt voneinander entkoppeltworden sind. Statt Code in dieGrammatik einzubetten, lässt man Aktionenvon Listener- oder Visitor-Methodenausführen. Parr beschreibt beide Strategienmit Hilfe vieler kurzer Beispiele.Ausführlich behandelt er semantische Prädikate,mit denen sich das Verhalten der erzeugtenParser und Lexer zur Laufzeit kontrollierenlässt. Damit kann eine Grammatikzum Beispiel gleichzeitig verschiedene Versioneneiner Programmiersprache definieren.Parrs erfrischend praxisnahes Buch zeigt,wie man mit ANTLR komplexe Grammatikenherstellt. Weiterführende Themen desCompilerbaus wie Code-Generierung oder-Optimierung behandelt es nicht.(Maik Schmidt/psz)Florian Wagenknecht, Dennis TölleRecht am BildWegweiser zum Fotorecht fürFotografen und KreativeWenn es rechtlichen Ärger im Zusammenhangmit Internet-Veröffentlichungen gibt,sind sehr oft Bilder im Spiel: Urheberrechtsverletzungendurch unerlaubtes Einstellenauf Websites, Abmahnungen wegen "entführter " Fotos aus fremden Web-Angeboten,Beschwerden unfreiwillig abgebildeterPersonen - um all das und noch mehr gehtes in dem Buch von Wagenknecht undTölle. Die beiden Juristen, Chefs des Portals"rechtambild.de " , haben aus verschiedenenRechtsgebieten das zusammengetragen,was Bildschöpfer und Bildnutzer angeht,und legen den Finger auf gängige Missverständnisseund ärgerträchtige Versäumnisse.Dabei berücksichtigen sie Gesetzesvorschriftenund Urteile zu Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht,Vertragsrecht, sogarSteuerrecht. Sie erläutern die richtige Verwendungvon Bildzitaten in Blogs ebensowie die rechtssichere Vereinbarung zwischenFotograf und Model, den Unterschiedzwischen Bearbeitung und Entstellungund das Durchsetzen von Ansprüchengegen Rechtsverletzer.Die reichha ltige Bebilderung hilft, insBuch hineinzufinden; zu einigen kompliziertenZusammenhängen wie der Erschöpfungdes Verbreitungsrechts gibt esSchemagrafiken. Leider schlüpfen Juristen,selbst wenn sie sich um Verständlichkeitbemühen, in sprachlicher Hinsicht nurschwer aus ihrer Haut, und so konnten dieAutoren sich Konstruktionen wie "unterBerücksichtigung der für die Übertragungurheberrechtlicher Nutzungsrechte maßgeblichenZweckübertragungsregel " nichtverkneifen. Der Text ist streckenweise anstrengend,aber die Mühe des Lesens lohntsich.Wer vor einer leichtfertigen Bildveröffentlichungdieses enorm inhaltsreicheBuch konsultiert, spart möglicherweisemanches Lehrgeld in Form von Abmahnentgeltenund Schadenersatz. Für Fotografenkönnen nicht zuletzt die Musterverträgeim Schlussteil wertvoll sein. (psz)Rafael MrozApp-Marketingfür iPhone und AndroidPlanung, Konzeption, Vermarktungvon Apps im Mobile BusinessApps unterscheiden sich von konventionellenComputerprogrammen nicht zuletztdurch die typische Vertriebsstruktur: Mitdem System verknüpfte Download-Portalesiedeln Werbung, Verkauf, Installation, DigftalRights Management, Update-Geschäftund Nutzer-Feedback auf derselben technischenPlattform an.Rafael Mroz bezieht sich bei seiner Betrachtungauf Apples App Store und GooglesPlay Store. Alternative Android-App­Quellen tauchen nur am Rande auf. TechnischeHürden, die ein App-Schöpfer auf demWeg zum eigenen Produkt überwindenmuss, sind nicht das Thema - das Buch widmetsich in erster Linie Überlegungen zumVertrieb. Leider kommen dabei gerade diefür App-Pianung und -Entwicklung wichtigeninhaltlichen und formalen Vorschriftenvon Apple nicht vor.Mroz behandelt viele Themen, über dieein App-Verkäufer in spe sich Gedankenmachen sollte. Dazu gehören allgemeinePlanungskriterien, die vom möglichstplakativen Programmnamen bis hin zumInterface-Design reichen. Allerdings lieferter keine konkreten Code-Beispiele.Im Mittelpunkt stehen Marketing-Grundlagen:Preisgestaltung, Cross-Promotion,flankierende Maßnahmen wie begleitendeWebsites oder der Versand von Pressemitteilungen.Dabei fehlen auch Plattitüdenzu den Möglichkeiten des Sociai-Media­Marketing nicht. Allgemeinplätze wie derHinweis, dass "der inhaltlichen Gestaltungkeine <strong>Grenzen</strong> gesetzt sind " , ziehen sichwie ein roter Faden durch die Kapitel.Eigene Strategien können von den Beispielenerfolgreicher App-Vermarktung undvon den dahinterstehenden Geschäftsmodellenprofitieren, die Mroz beschreibt. FürManager und hoffnungsvolle App-Vermarkter,die wenig Lust auf technische Informationenverspüren, ist das Buch sicher einenBlick wert. Für Entwickler bleiben zu vieleFragen offen. (Uirich Schmitz/psz)188c't 2013, Heft 8


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Spiele I Städtebausimulation, Geschicklichkeits-KnobeleiJa, wir schaffen das!Sim CityVertriebBetriebssystem2400-MHz-Mehrkern­System, 3 GByte RAM,512-MByte-GrafikHardware·anforderungenKopierschutzMehrspielerIdee@Electronic Arts,www.simcity.comWindows 8, 7, Vista, XPAufbauspiele sind klassischerweiseauch bei Leuten beliebt, diesich nicht zu den typischenGarnern zählen. Die Neuauflagedes Urgesteins Sim City eröffnetein regelrechtes Paradies fürnetzaffine Städteplaner. Es liefertkeine vorgefertigte kompletteSpielwelt, vielmehr stellen dieSpieler einzelne Regionen bereit.Wer möchte, kann sich daran beteiligen,das Gebiet eines Mitspie-lers zu erschließen.Alle Gemeinden einerRegion arbeiten zusammen.Man brauchtalso nicht alle Dienstleistungenin einerMetropole zusammenzupferchen.Vielmehr kanneine Ortschaft sichauf Müllentsorgungspezialisieren, währendeine andereEinkaufsmöglichkeitenschafft. Wennman online Mitspielerfindet, die sich alsBürgermeister für verschiedeneStädte in derselben Region betätigenwollen, ist das besondersreizvoll. Das Konzept erlaubt auchviel Abwechslung: Wer heute maleine Glücksspielmetropole hochziehenmöchte, versucht sichmorgen vielleicht als Tourismus­Magnat. Dank der neuen Grafik­Engine sind die Miniaturstädtewunderschön und sehr lebendiganzuschauen.Der Aufbau der Gebiete gehtleichter denn je von der Hand.Ein Beratungswerkzeug zeigtdem Spieler an, wo er idealerweiseseine Straßen verlegensollte, um den vorhandenenPlatz optimal auszunutzen. Mitnur einem Mausklick lassen sichgleich ganze Blöcke als Wohn-,Geschäfts- oder Industriegebietausweisen. Wer möchte, kanndiese Funktionen auch vermischen.Dann stehen Läden undWohnhäuser in trauter Eintrachtnebeneinander.Für viele öffentliche Gebäudewie Krankenhäuser, Schulen oderFeuerwehr lassen sich zusätzlicheAusbaustufen erwerben. Sie steigerndie Effektivität: Löschwagenerreichen Einsatzorte dann etwanoch schneller oder Schulen schickenExtra-Busse aus, um Kindereinzusammeln.Wer Sim City spielen will,muss einen Origin-Account besitzen.Während des Spiels isteine ständige Internetverbindungerforderlich - selbst wennman nur als Solist agieren will.Wer sich etwa am Notebookoffline während einer Bahnfahrtvergnügen möchte, hat dasNachsehen. (Nico Nowarra/psz)Der richtige DrehBei The Bridge kann selbst stocknüchternenLeuten schwindligwerden, während sie eigentlichsicher vorm Monitor sitzen. Miteiner simplen Mechanik stellt dasclevere Denk- und Geschicklichkeitsspieldie visuelle Orientierungdes Spielers immer wiederneu auf die Probe. Um die Spielfigurin jedem der zahlreichenLevel um Hindernisse zu lotsenund ins Ziel zu bugsieren, hat ernur zwei Möglichkeiten: Er kanndas gesamte Szenarium im Uhrzeigersinnoder in Gegenrichtungdrehen. ln dieser Hinsicht ähneltdas Spielprinzip dem der klassi-The BridgeVertriebBetriebssystemHardwareanforderungenKopierschutzThe Quantum AstrophysicistsGuild, thebridgeisblackandwhite.comWindows 8, 7, Vista, XP1,7-GHz-PC, 2 GByte RAM,64-MByte-Grafikabhängig vom AnbieterIdee @ Umsetzung 0Spaß @ Dauermotivation @1 Spieler · Englisc • USK nicht geprüft,redaktionelle Empfehlung: ab 8 • 1 S €sehen Holzlabyrinthe, allerdingsbietet "The Bridge " durch denAufbau seiner Levels zahllosefiese Details, die das Spiel abwechslungsreichmachen.Bei unvorsichtigem Drehenkann die Spielfigur aus dem Levelfallen und im Nichts verschwinden.Glücklicherweise darf mandann die Zeit zurückdrehen undeinen neuen Versuch starten.Dieselbe Maßnahme ist in manchemLevel nötig, wenn eineinzusammelnder Schl üssel sichdurch ein Missgeschick verflüchtigthat.Für zusätzliches Kopfzerbrechensorgt die Geometrie derSpielszenarien. Sie beherbergenvielfach unmögliche Perspektivkombinationenwie auf Bildernvon M.C. Escher. Dadurch entstehendeUmklapp-Effekte lassensich nutzen, um die Spielfigurgeschickt durch den Parcours zubewegen. Nach und nach tauchenimmer vertracktere Hindernisseauf. Eine gewaltige Kugelrollt durch den Level und zerquetschtdie Spielfigur, wennman nicht aufpasst. Farbstrudelsaugen alles ein, was in ihren Bereichgerät, und geben es nichtwieder her. Oft gilt es, geradesolche Fallen sinnvoll zu nutzen,um ein Levelziel zu erreichen.Nach den ersten einfachenAbschnitten zum Aufwärmenwird das Ganze schnell sehr knifflig.Gelegentlich beendet manfrustriert das Spiel, um dann spä-ter - nach einem zwischenzeitliehenGeistesblitz - mit neuenLösungsideen weiterzumachen.Nicht nur das frische Spielprinzipverdient Anerkennung,sondern auch die originelle, anBleistiftzeichnungen erinnerndeSchwarzweißgrafik. "The Bridge "ist als Download über verschiedenePortale erhältlich.(Nico Nowarra/psz)190c't 2013, Heft 8


Spiele I Action-Adventure, Mondlandungs-SimulationLehrzeit einer HeidinTomb RaiderVertriebBetriebssystemNicht nur Rechner, die sich inden Tiefen ihres Betriebssystemsverheddert haben, sondern auchlangjährig erfolgreiche Spielserienbekommen gelegentlicheinen Neustart verpasst, hübschanglizistisch Reboot genannt.Das betrifft etwa Tomb Raider:Die 1996 begonnene Reihe hatdie abenteuerlustige ArchäologinLara Croft auf sehr unterschiedlicheWeise in Sequels undPrequels gezeigt. Die aktuelleEpisode fügt sich nun inhaltlichnicht in den bisherigen Kanonein und hebt sich auch technischvon ihren Vorgängern ab.Man erlebt eine junge Lara aufdem Weg zu ihrem ersten Aben-HardwareanforderungenKopierschutzMehrspielerSquare Enix,www.tombraider.comWindows 8, 7, Vista, XP;außerdem PS2, Xbox 3602,6-GHz-Mehrkern-System,4 GByte RAM, 1-GByte-GrafikOnline-Aktivierung und-Registrierung über Steam8 onlineIdee ® Umsetzung ®Spaß ® Dauermotivation ®Deutsch · USK 18 • 45 €teuer, allerdings ganz andersals im Jugendlevel von "TombRaider IV " . Unerfahren und einwenig naiv kämpft sie für sichund ihre Mitstreiter nach einemSchiffbruch ums Überleben.Schauplatz ist eine von Stürmenheimgesuchte abgelegene Insel,auf der ein Geheimbundeinenblutrünstigen Kultpraktiziert. Hinterdem Ganzen scheinteine Frau mit übernatürlichenFähigkeitenzu stecken. Lara hatalle Hände voll zutun, um am Lebenzu bleiben.Um sich zu verteidigen,lernt sieden Umgang mitverschiedenen Waffen.Anfangs hat sienur einen Bogen, späterkommen ein Gewehr,eine Schrotflinte undeine Pistole hinzu. Auchdas Klettern, in den bisherigenSpielen eine Paradedisziplinder Heidin,muss sie hier ersteinmal üben. IhremGesichtsausdruck siehtder Spieler an, dass sie inmancher Situation Angstoder Abscheu empfindet.Die Spielfigur ist nicht wiezuvor ein selbstironischesHeidinnen-Abziehbild mitüberbordendem Sex-Appeal,sondern eine ziem­' lich realistisch erscheinendejunge Frau,die Schlimmes durchmacht.Die Grafik-Enginezeigt jedes Stirnrunzeln;so viel Atmosphärehatte noch kein"Tomb Raider " -Spielzuvor. Allerdings kommenauch Gewalt undEkel-Szenarien sehrdrastisch herüber.Beim Aufspüren geheimnisvollerRelikte in exotischen Grabanlagenfühlen Tomb-Raider­Freunde sich heimisch - dazubesteht reichlich Gelegenheit.Manches Beutegut, das Larasammelt, eignet sich, um ihreAusrüstung zu verbessern. Allmählicherlernt sie verschiedeneFähigkeiten und erschließt sichso neue Wege beim Durchstöbernder Insel.Die Mischung aus Geschicklichkeitseinlagen,wilden Kämpfenund kleinen Rätseln machtSpaß. Man ertappt sich dabei,immer noch mehr Zeit mit dieserneuen Lara verbringen zu wollen- stets auf der Suche nach demnächsten Geheimnis.(Nico Nowarra/psz)Düsenstöße dezent dosierenBei Ataris Spielkonsolen-Klassiker"Lunar Lander'' hatte man dieAufgabe, eine Landefähre sicherauf der Mondoberfläche aufsetzenzu lassen. lunar Flightnimmt dieses Unternehmen wesentlichernster und setzt nocheiniges drauf: Es gilt, die Mondfährezu starten, zielgerichtet zumanövrieren und dann sicher zulanden.Dieses Spiel ist nichts fü r unruhigeZeitgenossen. Schon dieersten Flugversuche erfordernLunar FlightVertriebBetriebssystemHardwareanforderungenKopierschutzHeadup Games,www.headupgames.comWindows 8, 7, Vista, XP,MacOS X 10.62,4-GHz-PC, 2 GByte RAM,S12-MByte-Grafikkeine Online-AktivierungIdee ® Umsetzung 0Spaß 0 Dauermotivation ®1 Spieler · Englisch • USK ohne Altersbeschränkung• 20 €viel Ausdauer. Es gibt kein Tutorial,das den Spieler ausreichendin die Materie einführen würde.Man kann sich zwar im Interneteine Reihe von Lehrfilmen zu Gemüteführen, doch die lassenmehr Fragen offen, als sie beantworten.Der Spieler lernt also durchAusprobieren und das ist mit vielenPannen verbunden. Die geringeSchwerkraft des Mondes verlangtFeingefühl. Mit den Schubdüsenlässt sich die Fähre drehenund neigen, außerdem kann manihr einen kräftigen Schubs nachvorn geben. Wenn man dabei jedochzu heftig vorgeht, gerät dasDing ins Trudeln und ist praktischnicht mehr zu retten.Nachdem man den Übungsmodusverlassen hat, sind Bruchlandungensehr ärgerlich, denndann muss man jede Reparaturbezahlen und Geld gibt es nurfür erfolgreich ausgeführteFlüge. Gestresste Landefähren-Piloten haben nicht nur mit ihrerFingerkoordination, sondernauch mit der etwas unübersichtlichenKameraperspektive zukämpfen, die sich nie genau sohindrehen lässt, wie man es gerademöchte.Wer Mondlandungen dennochirgendwann als zu einfach empfindet,der kann sein Betätigungsfeldauf den Mars verlagern. Dortsorgen Stürme für noch größereHerausforderungen.Die Darstellung auf dem geteiltenBildschirm ist realistisch,aber nicht spektakulär - mansieht graue Felslandschaften aufdem Mond, beige-rote auf demMars, außerdem gibt es ein paarschmucklose Gebäude, welchedie Raumstation repräsentieren.Wer Spaß an der physikalischanspruchsvollen Simulationkomplexer Steuerungsvorgängehat und gern seine Fingerfertigkeitund sein Timing von denUnbilden fieser Physik auf dieProbe stellen lässt, kommt hiervoll auf seine Kosten.(Nico Nowarra/psz)c't 2013, Heft 8191


Spiele I Action-AdventuresGesprengte KettenWenn Entwicklern zu einer Serienichts mehr einfällt, sie abertrotzdem noch einen Teil abliefernmüssen, dann behandelnsie die Vorgeschichte und hefteneinen Mehrspielermodusdran. So auch in God of War:Ascension. Es erzählt in acht biszehn Spielstunden den Aufstiegdes kleinen Wüterichs Kratosvom gepeinigten General zumKriegsgott der Antike. Seine anKetten befestigten Säbel wirbelter gegen allerlei Unterweltmonster,spinnenarmige Furien undberggroße Kolosse, die dramatischerdenn je in Szene gesetztwurden.God of War: AscensionVertriebSystemMehrspielerSony ComputerEntertainmentPS38 onlineIdee 0 Umsetzung ®Spaß ® Dauermotivation 0Deutsch · USK 18 • 69 €M selir gut E& gut 0 zufriedenstellendschlecht ee. sehr schlechtSpielerisch bleibt jedoch allesbeim Alten: Kratos eilt von einemKampfschauplatz zum nächsten,wirbelt die ihn umringendenMonster auf, bis er vor einemgroßen Endgegner steht, dessenAngriffe er mit gezielten Knopfdrückenin Reaktionstests (Quick­Time-Events) pariert und ihm alleGliedmaßen und schließlich denKopf abreißt. Zwischendurchklettert und schwingt er sichdurch antike Ruinen, löst Schiebepuzzlesund tankt an KistenLebenselixier und Mana nach. Soweit, so bekannt.Gefeilt haben die Entwicklervor allem an der Grafik, die Kratosmit gleißenden Lichteffektenin Szene setzt. Seine magischenElementarkräfte, mit denen erseine Klingen verstärkt, fackelnein wahres Feuerwerk ab.Zudem wurden die Puzzles umeinige Zeitexperimente erweitert,in denen Kratos eingestürzteBauwerke wieder errichtenkann. Doch an anderer Stelle istAscension nicht ganz so poliert.So fängt die automatische Ka-mera manche der ausgedehntenPlattformpassagen nicht immergünstig ein und vereinzelteKämpfe entpuppen sich als frustrierendeSchwierigkeitsklippen,die man wie Sisyphos wiederund wieder erklimmen muss.Im neuen Mehrspielermoduskönnen unter anderem zweiTeams aufeinander eindreschen.Je nachdem, welchen von vierGöttern sie huldigen, übernehmendie Spieler verschiedeneRollen und verschießen Feuer,Eis und Blitze. Sieger bleibt, werschneller als die Gegner auf dieTasten des Gamepads hämmert- ein unübersichtliches Gemetzel,bei dem man schnell ins Grasbeißt. Besser funktioniert daschon der kooperative Modus, indem sich zwei Spieler immerneuer Gegnerwellen erwehren.Mehr als eine kurze Abwechslungbringen die Mehrspielerkämpfeaber nicht.Insgesamt handelt es sich beiAscension um ein in die Jahre gekommenesSpielprinzip in aufwendigerGlitzerverpackung.Der überfällige Reboot im Stileeines Dante oder einer LaraCroft muss wohl bis zur PS4warten.(hag)Vampirjäger mit PeitscheWeil es bis zur Fertigstellungdes offiziellen Nachfolgers von.. Lords of Shadow " noch etwasdauert, überbrücken die Castlevania-Entwicklevon Mercury­Steam die Zeit mit dem 3DS­Intermezzo Mirror of Fate,einem seitwärts serolienden Action-Adventure,das die Handlungssträngeder Hauptteile verbindet.Der Spieler schlüpft über Generationenhinweg abwechselndin die Rollen verschiedener Angehörigerder Familie Belmontund' lässt seine Vampirjägerdurch vertrackte Gänge des Gruseischiassesvon Dracula laufen,in dem sie auf unzählige Horrorgestaltentreffen. Diesen gilt es,mit Peitschen hieben, Äxten, Ket-Castlevania: Lords ofShadow - Mirror of FateVertriebSystem 305Konami I NintendoIdee 0 Umsetzung 0Spaß 0 Dauermotivation 01 Spieler • deutsche Texte · USK 16 • 4S €ten und Magie den Garaus zumachen. Mit fortlaufender Spieldauerkommen neue Angriffskombinationenhinzu, sodassman bald wahre Kunststückevollbringt.Weiträumige Hallen, Theatersäleund von Flackerlicht beleuchteteKatakomben bildenhübsche Kulissen, vor denenZombies aus dem Boden wachsenund Harpyien durch die Luftflattern. Insgesamt variieren dieGegnertypen aber zu wenig undman kommt mit einem dauerhaftenPeitschengewitter gutvoran. Zwischenspeicherpunkteerleichtern die Kämpfe gegenLevelbosse, sodass man nichtimmer wieder von vorn beginnenmuss. Gelegentlich fordernReaktionstests (Quick-Time­Events) schnelle Tastendrücke.Serien-Veteranen sollten ruhigden höchsten von drei Schwierigkeitsgradenwählen.Während die Entwickler diesystembedingt niedrig aufgelöste3D-Grafik auf dem oberen3DS-Bildschirm mit hübschenLicht-Effekten in Szene setzten,behandelten sie den unterenTouchscreen nur stiefmütterlich.Der Spieler kann sich Notizen aufder Karte machen und soll späterzu Orten zurückkehren, die beimersten Durchstreifen noch unzugänglichwaren. Doch die Belohnungenfür derartige Exkursionenfallen allzu gering aus,zumal Monster an bereits besuchtenOrten wie von Geisterhandwieder auferstehen.Letztlich stehen dem atmosphärischenSoundtrack und derhübsch beleuchteten Krümelgrafikfade Zwischensequenzen,eine langweilige Hintergrundgeschichteund sich wenig abwechselndeGegner gegenüber.Die Steuerung ist zwar zugänglich,aber nicht allzu präzise,Ladezeiten ziehen sich in dieLänge. Fans werden rund zehnStunden unterhalten, doch miteinem ausgewachsenen Rallenspielsystemund Rätseln, welchedie Zeitsprünge zwischen denBelmont-Generationen tatsächlichnutzen, wäre die Jagd aufDraculas Schergen weniger anämischgeraten.(Peter Kusenberg/hag)192c't 2013, Heft 8


Spiele I Puzzle, Jump & Run, NotizenKomm her, lauf wegLiebe und Hass können nichtohne einander. Die beiden kleinenMonster in dem Puzzle-SpielAbout Love, Hate & the otherones des Kasseler Black PantsStudios (Tiny & Big) müssen überHindernisse hinweg zum rotenSchalter finden. Allerdings kannjeder von ihnen nur ein Kästchenhochspringen. Also muss derSpieler Klötze namens ,.otherones " so positionieren, dassAbout Love, Hate andthe other ones (HO)VertriebBlack Pants StudiosSystem iOS ab 4.2 (iPhone, iPad)Idee ® Umsetzung ®Spaß ® Dauermotivation ®Deutsch · ab 4 Jahren · 0,89/ 2,69 €Im Rampenlichtsie Abgründe überbrückenund eineTreppe bilden. Dasfunktioniert nur,wenn Liebe undHass geschickt zusammenarbeiten,denn die Liebekann nur Herzenverschießen, wodurchsich· ein,.other one " einen Schritt auf siezu bewegt, während der HassBlitze verschleudert, die einen,.other one " einen Schritt fliehenlassen.Entwickler Tobias Bilgeri hatbislang 80 Level kreiert. Nachemtgen Einführungsaufgabengeht es ans Eingemachte. JederSchritt und jede Neupositionie-rung der ,.other ones " will gutüberlegt sein, denn einmalunten angekommen, kann mansie nicht wieder hochheben. Gut,dass man jeden Schritt einzelnzurücknehmen kann, sollte maneinmal nicht weiter kommen.Die herzallerliebst animiertenFiguren verleihen dem Spiel vielCharme. Behutsam führt Bilgerineue Spielelemente wie Aufzügeund Tore ein, die sich mit Hassblitzensenken und auf Love-Herzenerheben. Die Qualität derPuzzles schwankt etwas: Einigehat man nach einer Minute gelöst,an anderen knabbert manbis zu zehn Minuten.Während die Steuerung leichtvon der Hand geht, vermisstman Belohnungen für Lösungenmit besonders wenigen Zügen.Das Spiel macht keinerlei Unterschiede,ob man nun eineneleganten oder umständlichenWeg gefunden hat. Davon abgesehenbezaubern die Puzzlesdurch ihr stringentes Spieldesign,das trotz aller Einfachheitkomplexe Aufgaben ermöglicht.Es ist ein würdiger Gewinner desDeutschen Computerspielpreisesfür das beste Nachwuchskonzept.(hag)Wie der Titel des hübschenJump & Run Penumbear (vonPenumbra, lat. Halbschatten)vermuten lässt, soll der Spielereinen Teddy durch Licht undSchatten bewegen. Doch um alleSchlüssel für die Ausgangstürender über 100 Level zu erreichen,muss er weit entfernte Plattformenerklimmen. Dabei helfenihm verschiedenfarbige Glühwürmchen,mit denen er imLevel verteilte Lampen an- undausknipsen kann. Dort, wo einePlattform einen Schatten wirft,kann der Teddy auf der Lichtkantewie auf einer Rampe entlangwandern.Knipst er das Licht wiederaus, verschwindet die Barriereund Teddy kann hindurch.Auf seinem Weg muss erstacheligen Fallen und Kleintierenausweichen. Die Touch-Steuerungüber Richtungspfeile undHüpftaste ist präzise genug, umweite Abgründe zu überwindenund große Gegnerbosse zu überleben.Springt Teddy einmal danebenoder knipst im falschenMoment das Licht aus, muss erdank der zahlreichen Zwischenspeicherpunktennur kurze Passagenwiederholen. Die hübscheBeleuchtung taucht den Spieler inein Wechselbad aus Euphorie undFrustration.Mindestens vier Stunden benötigtman für das Teddy-Abenteuer,das zu den anspruchsvollstenPlattform-Knabeleien imApp Store zählt. Wer mag, kannseine Lösung als Video aufzeichnenund via YouTube veröffentlichen.(Peter Kusenberg/hag)PenumbearVertriebSystemBulkypixiOS ab 4.3 (iPhone/iPad)Idee ® Umsetzung 0Spaß ® Dauermotivation ®1 Spieler • Englisch · ab 4Jahren • 1 ,79 €@ Spiele-NotizenDass man Pac-Man auch in derEgo-Perspektive spielen kannund Blinky, Pinky, lnky undClyde einem richtige Schreckeneinjagen, zeigt das kostenloseBrowser-Spiel FPS-Man. DerSpieler muss in einem düsterenLabyrinth Pillen aufsammelnund vor den surrenden Geisternfliehen. Entwickler Briderider istmit seiner Sound-Untermalungeine gruselige Jagd gelungen.Um Kickstarter-Spenden für seiniOS-Adventure The Silent Agezu sammeln, hat EntwicklerHouse of Fire die erste Folgekostenlos veröffentlicht. Als kleinerAngestellter reist der Spieleraus dem Jahr 1972 mit einerZeitmaschine in eine Zukunft, inder die Menschheit ausgelöschtwurde. Fortan muss er mit Zeitsprüngenversuchen, die Ka-tastrophe abzuwenden. Nebender ausgefallenen Geschichteüberzeugt das Point-&-Ciick-Adventurevor allem durch seinedurchgestylte Grafik.ln Avant-Garde schlüpft derSpieler in die Rolle eines jungenKünstlers im Paris des 19. Jahrhunderts.Indem er auf andereMaler trifft, kann er seinen eigenenStil verbessern und vielüber die Meister jener Zeit lernen.Eine Alpha-Version des ungewöhnlichenRollenspiels vonLucas Molina ist kostenlos imBrowser spiel bar.Ein weiteres Episoden-Adventure,mit dem Entwickler EndreBarath Spenden sammeln will,nennt sich Dead Cyborg. Dieersten beiden Folgen des kostenlosenSci-Fi-Abenteuers für Windows,Mac und Linux bestechendurch ihre gemalte 3D-Umgebung,durch die sich der Spielerfrei bewegt. Der dritte und letzteTeil soll folgen, wenn genügendSpenden eingegangen sind.Links zu den kostenlosen Spielenund ein c't-Video finden Sieunterwww.ct.de/1308193c't 201 3, Heft 8193


Kids' Bits I Musikspiel mit Hörstift, VorschuleDie monsterstarkeMusikschuleRavensburgerwww.ravensburger.deBrettspiel für tiptoi-Hörstift21 € (ohne tiptoi)ab ca. 4 bis 7 Jahren/FamilienspielEAN: 4005556005550Oh weh - klingt das schief und falsch, wenndie Monsterbands in diesem Spiel zu Beginnzeigen sollen, was sie schon so können. Gesangund Rhythmus passen noch gar nicht zusammen.Üben ist also angesagt, bis schließlichder große Musikwettbewerb starten kann.Die Vorbereitungen sind bei dem Brettspielfür den tiptoi-Stift von Ravensburgerschnell erledigt: Sobald die Audio-Daten zumSpiel von der Webseite des Herstellers perUSB-Kabel auf den Stift übertragen sind,muss nur noch der Spielplan aus zwei Teilenzusammengefügt werden. Mit einer gesprochenenGeschichte führt Schuldirektor Krokusnun in das Spiel ein. Die angenehm kurzeAnleitung strapaziert die Geduld der Kindernicht. Anschließend stellen sie die Spielfigurdes Direktors auf den Gru ndton C, ganzunten auf der Tonleitertreppe in der Mittedes Spielplans, über die man in sechs Klas-senzimmer gelangt. Dazu bekommen dieSpieler ein Intervall vorgespielt, aus dem sieableiten sollen, auf welche Stufe der Tonleiterder Direktor wandert - für die meistenKinder eine fast unlösbare Aufgabe. ZumGlück gibt es nach einigen FehlversuchenUnterstützung.Die Zimmer sind Themenschwerpunktender musikalischen Früherziehung gewidmet.So geht es darum, Rhythmen zu erkennenund Lieder nachzusingen. ln der Instrumentenwerkstattlernen die Kinder die unterschiedlichenInstrumentengruppen kennen.Im Geräuscheraum ertönen je vier Geräuschegleichzeitig; die Spieler sollen sie heraushörenund auf einer Lösungskarte mit dem Stiftneu entwickelt. Geblieben ist das bewährteGrundprinzip: Bär Emil und Pinguin Pauline ­er gemütlich brummelnd, sie mit zackigenAnweisungen - wandern mit dem Kind durcheine freundliche 2D-Landschaft. Darin gibt eskleine Übungen zu entdecken, unter denendas Kind frei auswählen kann. Beim erstenAufruf geben Emil und Pauline eine Einführung,die sich das Kind bei späteren Besuchenauf Wunsch erneut anhören kann. Eingabenkommentieren sie mit Lob oder behutsamen.,Das war noch nicht ganz richtig " -Kommentaren.Inhaltliche Hilfen gibt es kaum. Immerhinhilft die feine Abstufung zwischen je dreiSchwierigkeitsgraden pro Aufgabe, UnteroderÜberforderung zu vermeiden.Zwischen der Vogelscheuche auf demKornfeld und den Fröschen am Bach versteckensich im jüngsten Titel der Serie achtÜbungen. Die Aufgabenformate sind zwarallesamt bekannte Klassiker - Geräuschediepassenden Bilder antippen. Sind die Aufgabenerledigt, ruft der Direktor die Bandsder Spieler auf die Bühne im obersten Stockwerk.Wer sich beim Üben am geschicktestenangestellt hat, erhält den längsten Applausund gewinnt die Partie.Diese Musikschule lässt sich allein oder mitbis zu vier Spielern absolvieren. Leider variiertder Schwierigkeitsgrad der Übungen sehrstark, was zu Ungerechtigkeit führen kann,denn jeder Mitspieler bekommt nur zwei bisdrei der sechs Aufgabenformate vorgesetzt.Die cool-witzige Grafik kann dagegen vollüberzeugen. Insgesamt ist das lehrreicheMonsterspiel ein kurzweiliger Spaß für allekleinen Musikfans. (Cordula Dernbach/dwi)Emil und PaulineAuf dem Bauernhof 2.0USMwww.emil-und-pauline.dewww.usm.deWindows XP bis 8/Mac OS X ab 10.4CD-ROM 17 €, Download 13 €4 bis 6 JahreISBN: 978-3-8032-41 30-6Der United Soft Media Verlag macht mit seinerEmil-und-Pauline-Serie etwas, was beiKindersoftware sonst kaum noch vorkommt:Überarbeitungen älterer Titel, vor allem solche,die über eine halbherzige Anpassung anaktuelle Betriebssysteme hinausgehen. Tatsächlichsind die mit dem Zusatz .,2.0 " versehenenLernspiele der Reihe fast vollständigMemory, Reihen fortsetzen, Tonfolgen nachklicken-, aber sehr liebevoll in Szene gesetzt.So angelt Emil mit einer dicken MöhreHasenkinder aus einem Kornfeld, vor demsich Mutter Hase mit einem langen Kinderwagenmit durchnummerierten Sitzplätzenin Position gebracht hat. .,Ich sitze hinterdem Hasen Nummer 4 " sagt das Häschen,das gerade an der Angel baumelt. Das Kindsoll es nun mit der Maus an die richtige Positionim Wagen bugsieren.Buchstaben werden hier nicht geübt, esgeht um die Zahlen bis 10, ums Merken undReproduzieren oder um richtiges Zuordnen,beispielsweise von Tierkindern zu ihren Mütternoder von Haushaltsgegenständen inKüche, Bad oder Kinderzimmer. Das alles istkeine ernsthafte Vorbereitung auf denSchulbesuch, aber ein intelligenter Zeitvertreibfür Kinder, die diesen kaum noch erwartenkönnen.(dwi)194c't 2013, Heft 8


SCAN BY B LACKBURNER 2013


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P assieren" , knurrte der Kerl in der grünenHose und der blauen Jacke. Seine Haareversteckte er unter einem lächerlich überdimensioniertenHeim, an dem man vorneein Glasvisier für die Augen angebrachthatte. Auf der linken Brustseite prangte einneongelbes Firmenabzeichen, das mir unbekanntwar. Von der Mega-Nine-Corp war erjedenfalls nicht..,Wollense Wurzeln schlagen?", presste derWachmann zwischen seinen schmalen Lippenhervor..,Hey " , sagte ich und hob meine rechteHand mit dem Firmenausweis noch einwenig höher . .,Dies ist meine Eintrittskarte,Bürger, kein lchtretdirindenarschwenndunichtweitergehstausweis.Von den Behördensind Sie nicht, oder? ".,Vorsicht, Bürger Mayer " , warnte die StimmeOttos . .,Alle Anzeichen seiner Physiognomiedeuten auf fortgesetzten Drogenkonsumhin. ".,Drogen? " , subvokalisierte ich..,Reaktionssteigernde Mittel. Double­Speed oder Fasterthanyou. "Die rechte Hand des Wachmannes nähertesich unmissverständlich einem schmalenStab an der Seite seines eindrucksvoll ausgestattetenGürtels ..,Nur die Ruhe, Bürger. Ich gehe schon. Darfich kurz fragen, von welcher Firma Sie sind? ".,Look around and secure " , antwortete erzu meinem Erstaunen, allerdings so schnell,dass die einzelnen Worte ineinander übergingen..,Danke, Bürger. " Ich machte den einenSchritt auf die Eingangstür zu und er verzögertesein Beiseitetreten gerade langegenug, um anzudeuten, dass er mich nur widerwilligdurchließ. Falls er tatsächlich Medikamenteintus hatte, dann musste es für ihnwie eine Minute gewirkt haben.Ich lächelte und betrat das Apartmentohne Eile..,Otto? ".,Ja, Bürger Mayer?".,Was ist das für eine Firma? Gehört die zurMega-Nine-Corp? Vielleicht ein Subunternehmen?".,Korrekt, Bürger Mayer. Die LAAS ist einSubunternehmen einer Tochterfirma derNine-Corp. ".,Aha. Und zu wie viel Prozent?".,Es ist eine Schachtelkonstruktion, BürgerMayer. ".,Ah, schon gut. Ist nicht wichtig. Bei diesenverdammten wirtschaftlichen Zusammenhängenkriege ich mehr Kopfweh als mir-g lieb ist. Wer ist unser Ansprechpartner?"E "Chief Hare. "8 .,Ein Chief? " .,Er ist der Leiter der Sicherheitsabteilung für äußere Angelegenheiten. "!.,Oho. Klingt, als wenn er sich größere::1 Brötchen leisten könnte denn meinereiner. ". .,Die Titelhierarchie der Nine-Corp ist eine außergewöhnliche. Je mehr Buchstaben, umso unbedeutender ist der Angestellte. "Ich grinste vor mich hin . .,Wie war meinTitel noch mal? Senderermittler für Angelegenheitender erweiterten Geschäftsfü h­rung? ".,Korrekt, Bürger Mayer. ".,Was muss ich wichtig sein. " Ich blieb stehenund sah mich um.ln dem Apartment wuselten drei Männerumher. Zumindest in dem Raum, den ich betretenhatte. Allerdings -von Raum zu sprechenwar eine Untertreibung. Ich schätzteihn auf rund fünfhundert Quadratmeter.Vom Eingang her machte ich drei Schritteund stand dann oberhalb eines vertieftenkombinierten Ess-, Empfangs- und Repräsentationszimmers.Eine breite Tafel mit zwölfStühlen, an der einen Flanke eine Bar, direktneben mir eine überdimensionierte Garderobemit Platz für bestimmt zwanzig Mäntel.Hinter dem großen Tisch sah ich in derWand eine Tür, wahrscheinlich zur Küche.Auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmerseine Dioramen-Display-Folie ohne ausgewähltesPanorama. Im Augenblick zeigtesie nur einheitliches Grau. Doch ich kannteden neuesten Schrei unter den Wandbehängen.Bei wenig wohlhabenden Menschendienten sie als Fensterersatz. Die Betuchtenbenutzten sie für ganz andere Zwecke.Ein Mann kam auf mich zu und lächeltemich an..,Hallo, Sonderermittler. " Er streckte mirdie Hand entgegen. ln meiner Verblüffungschüttelte ich sie sogar..,Ein Hallo zurück, Bürger. ".,Chief. ".,Ah. Sie müssen Chief Hare sein. ".,Ja, Senderermittler Mayer. Ich leite dieOperation. ".,Die Operation? " , fragte ich und hörte indiesem Moment die Stimme Ottos . .,Es wärenett, wenn Sie wenigstens einmal nichtgleich zu Anfang das Porzellan zerschlagenwürden, Bürger Mayer. Ihr Standing in derCorp ist ein sehr wackliges. ".,Ja, die Ermittlungen " , erklärte der Chief inder grauen Robe . .,Manchmal verfällt man ineinen lang geübten Jargon, den man nurschwer ablegt. Sie sind neu, nicht wahr? "Er trug sein Haar äußerst kurz und an denSeiten schimmerten silberne Fäden. SeinHändedruck war kräftig und seine gesamteErscheinung entsprach der eines trainiertenMannes.Während der ganzen Zeit verlor er sein Lächelnnicht und eine innere Stimme in mirdrängte mich dazu, ihn zu einem Bier einzuladen..,Ja, Chief. Ich weiß auch gar nicht genau,was ich hier soll. Meine Aufträge erhalte ichohne nähere Einzelheiten. "Ich beugte mich vor. .,Wahrscheinlich willman nicht, dass ich Firmengeheimnisse ausplaudere- auf dem Weg zum Einsatzort,meine ich. "Hare schaute mich an und sagte: .,Daswird mit langsamem Erschießen bestraft.Vielleicht ist es dann besser, es erst am Tatortzu erfahren, wenn man Sie für derartig unzuverlässighält. "Ihm saß der Schalk in den Augen: zumindesthoffte ich es..,Langsames Erschießen? Wie geht das?".,Das möchten Sie nicht wissen. " Er lachtelaut. .,So! Wollen wir?".,Klar. "Hare lenkte mich sanft und zeigte mir denin einer der Wände versteckten Zugang zuden restlichen Räumen..,Wir treffen gleich auf die Madhatters. Erist ein mittelhohes Tier in der Forschungsabteilungder BMC".,BMC? ".,Sind noch in der Phase Forschung, Testund Marktbestimmung. Fragen Sie ihn, Bürger.Was er sagen kann, wird er Ihnen erzählen.".,Otto?", subvokalisierte ich..,Ich durchforste alle Datenbanken, diemeine Sicherheitseinstufung beinhalten. Bislangkeine Treffer bei Madhatter oder BMC.Ich bemühe mich. ".,Aber, Otto. ".,Bitte, Bürger Mayer?".,Lässt du nach? ".,Das würde ich nicht behaupten. ".,Können E-Fams altern? ".,Diese Frage verstehe ich nicht. ".,Du willst sie nicht verstehen. ".,Niemand wird gern auf sein Alter angesprochen.".,Warum grinsen Sie?", fragte der Chief.Ich beeilte mich, einen neutralen Gesichtsausdruckaufzusetzen, was mir nur unzureichendgelang . .,Entschuldigen Sie. Bin jetztwieder voll bei der Sache .Nachdem wir einen schmalen kurzen Flurdurchquert hatten, drückte Hare eine Türauf.Wir betraten ein Wohnzimmer, vielleichtbezeichneten ihre Besitzer es stattdessen alsLounge. Eine Sofalandschaft von exquisitemGeschmack, die, auf mehrere Ebenen verteilt,Luxus brüllte. Zwischen den Elementen kleinereTische und Stehlampen aus echtemHolz. Ein Albtraum in Braun und Orange, derletzte Schrei, wenn ich den Werbesendungenglaubte .Die Wände wirkten hingegen vollkommenkahl, was daran lag, dass auch hier die Dioramen-Display-Folienausgeschaltet waren .Nur an einer Seite klaffte eine Lücke. Quadratisch,ein Meter mal ein Meter, die Türsperrangelweit geöffnet, sodass ich schonvom Eingang aus erkennen konnte, dass derSafe leer geräumt war.Inmitten der Sitzgelegenheiten saßen einMann und eine Frau. Sie hielten Händchen.Ich schätzte Bürgerin Madhatter auf Mittezwanzig. Zu stark geschminkt für diese früheZeit


zustand des Menschen wiedergeben sollten.Zurzeit schien sie traurig zu sein, denn dieFarben ' wechselten zwischen dunkelgrün,blau und violett hin und her.Ich fand es nur affig, insbesondere wennman den Namen bedachte, den die Werbungfür diesen Look kreiert hatte. Arschlang-Emotiocolour-Style.Bürgerin Madbatter streichelte den Armihres vielleicht sechzigjährigen Ehemannes. Ertrug ein Toupet, das so lächerlich wirkte, dassich beinahe wieder grinsen musste. Warum ersich keine Implantate leistete oder eine deranderen Möglichkeiten, wusste ich nicht."Das sind die Madhatters, Sonderermittler" , stellte mich der Chief vor."Banzai " , grüßte ich und verbeugte michleicht.Er nickte nur, während seine Ehefrau michmusterte wie ein Forscher, der die Laborrattebei lebendigem Leib sezieren möchte."Direktor Madhatter und seine Vertragspartnerinbesuchten in der Nacht eine bilateraleKonzernveranstaltung " , erklärte Hare."Sie trafen gegen halb sechs heute Morgenwieder ein und mussten feststellen, dass Unbefugteden Safe geöffnet und den Inhaltentwendet hatten. ""Oh, Gott " , flüsterte Madhatter und vergrubsein Gesicht in den Händen."Schatz, bitte " , sagte seine VP und streichelteihm über den Schädel. Das Toupetverrutschte noch ein Stück. "Nicht vor denBediensteten. "Aha. So eine war sie."Was war in dem Safe?", fragte ich Hare.Der zuckte nur mit den Schultern. "Firmengeheimnisse.""Direktor Madhatter? Können Sie mir weiterhelfen?"Ich trat näher, sodass er michnicht ignorieren konnte.Aber dies schien gar nicht seine Art zusein. Er sah auf, blickte mich an und seufzte.Seinen Gesichtsausdruck interpretierte ichals Mischung aus Panik und Müdigkeit.",hr Name lautet ... ?""Verzeihung. Mein Name ist Mayer. JohnMayer. Ich bin Sanderermittler im Auftragedes CEO Redqueen. "Madhatter verlor sämtliche Farbe. SeineAugen weiteten sich, er schwankte."Ho, hol Brauchen Sie ein Glas Wasser, Direktor?"Er nickte, schluckte und atmete mehrfachdurch. "Aiice? Wärest du so nett?""Aber ja, Schatz " , antwortete seine Frau.Sie glitt in eine aufrechte Haltung, gewährtemir dabei einen tiefen Blick in den endlosenAusschnitt ihres Kleides. Ein eiskaltes Lächelnzierte ihr vollgeschminktes Gesicht. Diestumme Botschaft lautete eindeutig: ICH binzu teuer für dich. Und DIESER KÖRPER ist perfekt.DU nicht.Sie ging."Bürger Mayer? ""Ja, Direktor?""Steht es wirklich so schlimm?""Bitte? Ich verstehe Sie nicht. ""Der CEO schickt Sie. ""Nun, nicht direkt. Ach so! " Jetzt verstandich. ",ch kann Sie beruhigen, Direktor. MeineAufgabe besteht einzig in der Aufklärungdes Falles. Ich wusste bis eben nicht mal,worum es ging. Stellen Sie sich meinetwegeneine Marionette vor. Sie sehen nur meineSchnüre nicht. ""Aha. " Er zweifelte."Meine Sicherheitseinstufu ng endet aufStufe sieben. Ich wurde in einen Vertrag gepresstund hoffe, in zwei Jahren wieder einfreier Mann zu sein. Solange muss ich versuchen,meine Nützlichkeit fü r den CEO zubeweisen, weil er mich ansonsten aussortiert."Madhatter glaubte mir nicht. Aber derChief sah mich scheinbar mitleidig an. Ersagte: "Vielleicht wenigstens einen Hinweis,was in dem Safe war. Wir benötigen keineEinzelheiten, Direktor. ""Ja, ja. Ich verstehe. "Alice brachte das Wasserglas und hielt esihm hin. Er nahm es, trank hastig und reichteihr das leere Glas zurück. "Aiice, Schatz?Lässt du mich bitte mit den Ermittlernalleine?""Wirklich, Putzi? Ich denke, du brauchstmich in dieser schweren Stunde. ""Nein, geh. Es ist mir lieber so. ""Wenn du es so willst. " Sie wandte sich aufdem Absatz um und stolzierte davon, präsentierteauf möglichst eindrucksvolle Weiseihre perfekt modellierten Hinterbacken, diedas Kleid beinahe sprengten.Ich tippte den Chief an."Äh. Ja. " Er riss sich von dem Anblick losund machte sich nicht einmal die Mühe rotzu werden. "Der Safe. ""Ja, meine Herren. Was wollen Sie wissen?""Was lag darin, 'Direktor?", fragte ich."Geld, Gold, Juwelen können es wohl nichtgewesen sein, sonst hätte man mich nichtaus dem Schlaf gerissen. ""Sie haben nicht geschlafen, BürgerMayer " , verbesserte mich Otto."Klappe " , entgegnete ich lautlos, währendich gleichzeitig die ersten Worte Madhattersverpasste." ... Firmenprinzipien. Alle Sicherheitsmaßnahmenwurden getroffen, also hätte esnicht geschehen dürfen, Sonderermittler. Ichweiß gar nicht, was ich sagen soll. Der Schadenist unermesslich. ""Verzeihen Sie bitte, Direktor. Aber wasbefand sich in dem Safe?""Ich sagte doch schon, dass es gegen Firmenprinzipienverstößt, Ihnen davon zu erzählen.Betriebsgeheimnis, und Ihre Sicherheitseinstufungist nicht hoch genug. ""Ah. " Ich wandte mich an den Chief. "Wiesieht es mit Ihrer Sicherheitseinstufu ng aus? ""Besser, jedoch nicht ausreichend. " Ergrinste. "Sie haben die Leitung, Mayer. "Redqueens schnarrende Stimme halltedurch meinen Schädel: Es werden Köpfe rollen,Köpf-ä roll-än!"Direktor Madhatter?""Ja?" Er wirkte verängstigt."Der Safe ist nicht allzu groß. Selbst wennSie mir nicht sagen können, was die Diebegestohlen haben, dann vielleicht, wie großdieses Etwas ist, das wir suchen? WelcheForm? Kann es von einem Menschen getragenwerden oder ist es zu schwer fü reinen? "Er sah mich mit Kaninchenaugen an, seineHände zitterten, als er antwortete. "DieseGröße, kubusförmig. "Sein Daumen und der Zeigefinger warennicht weit auseinander, in etwa die Maßeeines ordinären Spielwürfels."So ein Mist " , fluchte ich lautlos."Bürger Mayer?""Was willst du jetzt, Otto?""Sie haben subvokalisiert. ""Es war ein privater Gedanke. "",ch werde versuchen, in Zukunft auchdies zu berücksichtigen. ""Danke, denn manchmal möchte ichdeine liebliche Stimme nicht in meinem Kopfhaben. ""Notiert. "Notiert? Gelegentlich benutzte Otto Ausdrücke,die mich irritierten. Ich fügte das Gesprächzu der wachsenden Zahl von Punktenauf meiner Agenda hinzu."Chief? ""Ja, Sonderermittler?""Nennen Sie mich bitte John. ""Wie Sie wünschen. ""Wir haben ein Problem. "Hare lächelte. ",ch gehöre nur zum Absperrkommando.Wenn es um die Aufklärunggeht, dann sind Sie der Mann, John. Alsonicht wir, sondern Sie haben ein Problem. "Gut gekontert."Ja. Wir suchen einen Datenkristal I. Der istso klein, dass er in jeder Tasche verschwindenoder in Körperöffnungen versteckt werdenkann. Niemand darf diese Wohnung verlassen,der sie bereits betreten hat. "Hare nickte."Wer hat Ihnen verraten, dass es sich umeinen Datenkristall handelt?", fragte Madhatter.Ich sparte mir den Satz, dass er es mir geradebestätigt hatte und entgegnete: "Wasist für eine Firma am wichtigsten? Wissen, Direktor.Und so ängstlich, wie Sie auf denDiebstahl reagieren, kann es nur um Datengehen. "Er schwieg."Gut. Was genau ist geschehen, Direktor?""Aiice und ich besuchten eine Opernaufführungmit einer angeschlossenen After­Event-Party. Als wir zurückkehrten, fa ndenwir den Safe offen. Ich informierte sofort denSicherheitsdienst. ""Sie haben den Safe nicht angefasst?""Nein. Doch. Vielleicht. Ich kann es Ihnengar nicht mehr sagen. Ich geriet in Panik, alsich die offene Tür sah. Vielleicht habe ich sieein Stück weiter geöffnet. ""Gut. War sonst noch etwas in dem Safe?"Madhatter schüttelte den Kopf.198c't 201 3, Heft 8


"Fingerabdrücke? DNA-Spuren?", wandteich mich an den Chief."Außer den Familienmitgliedern? Nichts. ""Er wurde dem1;1ach nicht brachial geknackt?""Nein " , antwortete Hare. "Sieht so aus, alswenn man die Zahlenkombination benutzthätte. Es ist ein altmodischer Tresor, mitDrehknauf und vierstelliger Zahlenkombi.Nichts, was man mit Elektronik knackenkönnte. Die Firma besteht darauf. Ist sicherer.Diebe reagieren verwirrt auf die fehlende digitaleTechnik. ""Wer kannte die Kombination? " , fragte ichMadhatter."Nur ich. Und zwei meiner leitenden Angestellten.""Was ist mit Ihrer Vertragspartnerin?""Nein. Das verstößt gegen Firmenprinzipien" , blaffte er überlaut im Brustton derÜberzeugung."Gut. Was ist mit den Mitarbeitern?""Joaquin ist im Urlaub in der Deep Seaund Manfred besuchte die Oper zusammenmit uns. "Ich sah den Chief an.Der nickte. "Wir haben es überprüft. "Ich sah mich um und durchquerte denRaum, um mir den Safe näher anzusehen.Spottende Leere empfing mich. Ein Schubfachim Inneren, nicht mal ein einzigesStaubkorn. Ich langte mit der Hand hineinund tastete den Boden und alles andere ab.Natürlich ohne jedes Ergebnis."Otto?""Ja, Bürger Mayer? Ich nehme an, dass essich jetzt nicht um einen privaten Gedankenhandelt, nicht wahr?""Ist der E-Fam heute ein wenig verstimmt?Vielleicht mit dem linken Bein zuerst ausdem Bett? Wie viele Beine hat eigentlich soein E-Fam? " , subvokalisierte ich."Zwölf, Bürger Mayer. Das war das Maximum.""Hm. " Ich bemerkte einen Schatten ineiner Tür an der hinteren Seite, durch dieAlice verschwunden war. Ob sich dort dieSchlafzimmer befanden?"lrgendwas Neues bezüglich BMC?", fragteich Otto."Bedauerlicherweise ermächtigt michmeine Sicherheitseinstufung gleichfallsnicht, Informationen darüber zu erhalten. ""Aha. ""Ich höre einen leicht sarkastischen Unterton,Bürger Mayer. ""Dann muss ich wohl doch noch mal dieSchauspielschule besuchen, damit es dir zukünftigentgeht, Otto. ""Wie meinen?""Ich wollte ausdrücken, dass mangelndeBerechtigungen dich niemals von Infos fernhaltenkonnten. Also? Was hast du zu BMC? ""Gerüchte an der Börse sprechen vomspektakulärsten Börsengang seit Jahrzehnten.Die Nine-Corp wird eine Firma mit einergrandiosen neuen Geschäftsidee platzierenund sucht Risikokapitalgeber. ""Die Nine-Corp? Sucht? Kapital? Geber? "Ich fasste es nicht. "Wer, wenn nicht diesermafiöse Verein, hätte genug Geld?".,Ich gebe nur die Gerüchte wieder, BürgerMayer. ""Gut. Nehmen wir mal an, dass es stimmt.Worum handelt es sich bei dem neuen Geschäft?""Das weiß ich leider nicht. Aber das KürzelBMC geistert bereits seit Monaten durchsNet. ""Gut. Danke. - Chief?""Ja, Sonderermittler, äh ... John ?""Hier muss doch ein Sicherheits- oderAlarmsystem installiert sein, oder?""Ja, selbstverständlich. Homeland Secure. ""Oh, vom Allerfeinsten. ""Ja, John. Nur in diesem Fall vollkommennutzlos. ""Wieso?""Setzen wir uns " , bat der Chief und deuteteauf die Polsterung.Ich versackte in körperschmeichelnderWärme. Mein Rücken schrie, dass er nie wiederaufstehen wollte, und mit angenehmerMusik im Hintergrund hätte ich sofort einschlafenkönnen."Bequem " , murmelte ich."Kann sich nicht jeder leisten " , bestätigteHare und schwenkte gleichzeitig ein Pad inder Hand. Er tippte sich durch einige Untermenüsauf der Anzeige und aktivierte dielinke Dioramen-Display-Folie. Eine Kopie desWohnzimmers aus der rechten oberen Eckedes Raumes irritierte mich, da ich selbst zusehen war.Ich wollte schon meinen Arm heben, umzu prüfen, ob die Aufnahme live auf die Folieübertragen wurde, als der Chief ein anderesBild einblendete."Wann war das?", fragte ich."Einen Augenblick " , flüsterte der Sicherheitschefund fluchte, als er nicht gleich diepassende Schaltfläche fa nd. Dann endlichsagte er: "Hier. "ln der oberen rechten Ecke sah ich einenZahlencode. Die Uhrzeit der Aufnahme, verbundenmit dem Datum.Das Standbild datierte aus der Nacht."Safe zu. Sehen Sie, John ? ".,Ich lasse jetzt langsam vorspulen. "Für mich wirkte es immer noch, als wennes ein Foto wäre, lediglich der Timer lief weiter.Niemand betrat den Raum, die Beleuchtungblieb unverändert. Scheinbar geschahnichts."Da.11Die Stimme Hares riss mich aus meinerLethargie.Wie von Geisterhand schwang die Tür desSafes auf. Ich verzichtete darauf, meineAugen zu reiben."Toller Effekt, nicht wahr? " Der Chiefstrahlte."Ich wusste gar nicht, dass in der Mega­City Geister spuken. Wir sollten bei der zuständigenBehörde nachfragen, wie nun zuverfahren ist " , sagte ich. Aber tatsächlich verblüfftemich die Aufnahme.·"Ich gehe mal davon aus, dass Sie den Einsatzeiner Tarntechnologie geprüft haben?",fragte ich Hare. "Vielleicht so ein Überwurfaus lichtbrechenden Nano-Teilchen? "Der Chief runzelte seine Stirn zu einer Mischungaus horizontalen Wellen und vertikalenDenkfalten. "Wie sollten wir so etwas testen?""Nano-Rückstände?""Mhm. Im Prinzip müssten wir es gar nichttun. ""Warum nicht, Chief?""Selbst wenn der Kriminelle einen Überzugtrug, hätte er in die Wohnung kommenmüssen. Jedes Öffnen eines Außenzugangsaktiviert Homeland Secure. Es werden automatischAufzeichnungen gespeichert. Wirfa nden nichts. ""Gut. Nehmen wir an, dass ein geschicktgetarnter Einbrecher neben der Eingangstürwartet, vielleicht ist es ein paar Tage her.Die Tür wird autorisiert von einem Bewohnergeöffnet. Er tritt ein und der Diebschlüpft hindurch. Jetzt sucht er nur nocheine Ecke, in der er es sich gemütlich macht.Aus den Gesprächen erfährt er von demOpern besuch. Die Vertragspartner verlassendas Haus. Der Eindringling hatte sich irgendwannin der Zwischenzeit einfach hinterMadhatter gestellt, als der die Kombinationbenutzte, um den Safe zu öffnen undden Datenkristall hineinzulegen. Alsobrauchte er gestern nur zu warten. Er öffnetden Safe, entwendet den Kristall und wartetneben der Eingangstür. Als die Hausherrenzurückkehren, nutzt er seine Chance undverlässt das Apartment. ""Mhm. " Der Chief überlegte nur kurz."Tove? " , rief er quer durch das Zimmer.Ein ultradünner Kerl, dem die Hose nochum die Beine schlackerte und dessen Nasebei Seitenwind ein Problem darstellte, verließseinen Warteplatz neben der Tür."Chief? " , meldete er sich. Seine Stimme kiekstedermaßen, dass ich mir ein Grinsen verkneifenmusste. Er konnte nicht viel älter alszwanzig sein."Besorg dir einen Nano-Schnüffler undinspiziere den Raum und den Bereich um dieAußentür herum. Ich will in zehn Minuten einErgebnis. ""Verstanden, Chief. " Zwar salutierte ernicht, dennoch zeugte seine Körperhaltungvon höchstem Respekt.Als er ging, stolperte er beinahe überseine eigenen riesigen Füße."Ein Azubi?", fragte ich, nachdem Toveverschwunden war."Jeder fängt mal klein an, John, nichtwahr? ""Ja " , stimmte ich ihm zu, aber sein Tonfallirritierte mich.Zweiter und letzter Teil im nächsten Heftt200c't 2013, Heft 8


Vorschauln der nächstenHeft 9/2013 erscheint am 8. April 20'1 3www.ct.deHeimkino-ProjektorenTop ausgestattete Heimkino-Projektoren mitFull HD und 3D gibt es inzwischen schon ab700 Euro. Am oberen Ende der Preisskalalocken Zusatzfunktionen wie Lens-Shift undZwischenbildberechnung. Aber zahlt sichdie Investition in ein solches Luxusgerät auchbei der Bildqualität aus?Applt TVab Spltlkomolt11 Aktlay-llllbprt

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