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Nr. 002/1 Oberflächenbehandlung von Türelementen - Brunex

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Verband Schweizerische Türenbranche<strong>Oberflächenbehandlung</strong><strong>von</strong> <strong>Türelementen</strong>Anhang 1 – Innentüren<strong>Nr</strong>. <strong>002</strong>/1Technisches MerkblattEinleitungDie Oberflächen <strong>von</strong> Innentüren haben den unterschiedlichsten Anforderungen standzuhalten. Die normale Zimmertüre imWohnungsbau wird durch den täglichen Gebrauch hauptsächlich im Bereich des Türgriffes stark beansprucht. Innentüren alsAbschluss und Zimmertrenntüren in öffentlichen Bauten, Spitälern, Schulhäusern und Verwaltungsgebäuden haben aber meistensauch Funktionen bezüglich Schall- und Einbruchhemmung zu erfüllen. Diese Bauteile sind <strong>von</strong> der Konstruktion und vomAufbau her aufwändige, technisch ausgereifte Systeme. Von diesen wird ein hohes Mass an Stehvermögen und Widerstandsfähigkeitgegen physische Kräfte aber auch gegen Einflüsse <strong>von</strong> unterschiedlichen Klimaten in den Räumen verlangt. DieseElemente sind als Einzelteile (Türblattrohling, Stahlzargen, Dichtungen etc.) auf dem Markt als Industrieprodukte erhältlich. Siewerden einerseits vom Hersteller des fertigen Türelements zugekauft und konfektioniert, anderseits sind aber auch Türelementeauf dem Markt, die vom Hersteller komplett gebaut werden. Die <strong>Oberflächenbehandlung</strong> ist deshalb unterteilt nach deneinzelnen Halbfabrikaten und zwischen Neuanstrich und Renovationsanstrich zu betrachten. Ergänzend verweisen wir auf dieNorm SIA 257 Malerarbeiten.Inhalt1. Türblattoberflächen ab Werk2. Zwischenlagerung3. Aufgaben der <strong>Oberflächenbehandlung</strong>3.1 Türblätter und Futter aus Holz und Holzwerkstoffen3.2 Stahlzargen, Stahltüren, Alu-Oberflächen4. Neuanstriche <strong>von</strong> Hölzern, massiv und furniert4.1 Lasierende Systeme4.2 Deckende Systeme5. Neuanstrich <strong>von</strong> Stahltürzargen6. Renovationsanstriche6.1 Lasierende Systeme6.2 Deckende Systeme7. Anwendungstechnische Hinweise8. Ökologische Aspekte1. Türblattoberflächen ab WerkDie Türblattrohlinge werden <strong>von</strong> den industriellenTürblattherstellern mit maschinengeschliffenen Türblattoberflächenohne jede Vorbehandlung auf dieBaustelle oder in die Werkstatt des Weiterverarbeitersgeliefert. Man unterscheidet zwischen folgendenOberflächen zum Weiterbehandeln:- a) deckend pigmentierter Anstrich- b) Naturbehandlung farblos- c) lasierende Anstriche- d) zum Beizen und Lackieren(siehe auch Norm SIA 257, Allgemeine Begriffe/Anstrichstoffarten/Applikationsarten).Alle ab Werk gelieferten Türen sind mit einer Körnung<strong>von</strong> 80 - 100 geschliffen.2. ZwischenlagerungGemäss VST Merkblatt 001 «Liefer und Montagebedingungenfür Türen, Stahlzargen und Türelemente»(Art. 9 Türblätter).3. Aufgaben der <strong>Oberflächenbehandlung</strong>3.1 Türblätter und Futter aus Holz und HolzwerkstoffenGrobporige Hölzer wie Eiche, Esche etc. lassen sich imBereich der Porenränder nur mit grösserem Aufwandwirkungsvoll überdecken. Durch Ausbürsten wird verhindert,dass Poren mit dem Anstrich lediglich überspanntwerden.Nicht gerundete, scharfe Kanten erfahren beim Anstrichdurch Zurückkriechen des Anstrichstoffes <strong>von</strong>der Kante eine zu geringe Überdeckung.Verband Schweizerische Türenbranche, Tel. 043 411 44 68, Fax 043 411 44 69, www.vst.ch, info@tueren.chErstausgabe 1996, Version 20121


Holzwerkstoffe zeichnen sich je nach Verarbeitungsartim Vergleich zu Massivholz mit einer verbessertenDimensionsstabilität parallel zur Plattenoberflächeaus. Einige Holzwerkstofftypen neigen bei Aufnahme<strong>von</strong> Wasser zu starker Dickenquellung, vor allem beiHolzspanplatten und Holzfaserplatten.Nachteilige Auswirkungen auf Anstriche könnendurch die Holzverbindungsmittel entstehen (haftstörend,inhibierend). In diesen Fällen ist durch Verwendung<strong>von</strong> Isolieranstrichstoffen Abhilfe möglich. NurAnschleifen bewirkt im Falle <strong>von</strong> inhibierenden Stoffendas Gegenteil.3.2 Stahlzargen, Stahltüren, Alu-OberflächenAuf Oberflächen <strong>von</strong> Zink bildet sich in normalerAtmosphäre eine stabile Oxidschicht. In dichtbesiedeltenund Industriegebieten entstehen durch Einflusssaurer Verbrennungsgase auf der Zinkoberfläche wasserlöslicheZinksalze. Durch die Einwirkung <strong>von</strong> Alkalien(Zement, Kalk, Ablaugemittel, aber auch durchWasser) wird Zink ebenfalls angegriffen.Aluminium bildet in normaler Atmosphäre ähnlich demZink eine dünne, stabile Schutzschicht. Es gilt aber,wie für Zink, die Unbeständigkeit gegenüber saurenund alkalischen Medien zu beachten. Kupfer undMessing können durch die Einwirkung <strong>von</strong> Alkalienund Säuren korrodieren. Von Bedeutung ist auch derverfärbende Einfluss <strong>von</strong> Kupferionen. Die Oberflächen<strong>von</strong> Metallbauteilen sind meistens stark verschmutztdurch Öle, Fette und Handschweiss. BeimAnstrich <strong>von</strong> Metallzargen ist eine geeignete Umgebungstemperaturund Objekttemperatur (Taupunktabstand)zu beachten. Unterschiedliche UmgebungsundObjekttemperaturen führen unter Umständen zuAnstrichschäden durch mangelhafte Filmbildung,Mattwerden, Haftungsstörungen etc. Es sind die technischenMerkblätter der Lackhersteller zu beachten.4. Neuanstriche4.1 Lasierende Systeme4.1.1 Aufhellen und BleichenVorwiegend bei einheimischen Holzarten als Vorbehandlungvor Beizarbeiten und Klarlackierungen.Durch die Einwirkung <strong>von</strong> Wasser und Chemikalienkönnen sich dünne Furniere vom Untergrund lösen. Insolchen Fällen muss die Furnierschicht vor der Weiterbearbeitungzuerst wieder in den einwandfrei verleimtenZustand gebracht werden.Um späteren Oxidationsschäden vorzubeugen, ist jenach eingesetzten Chemikalien ein mehrmaliges Waschenmit Wasser vor der weiteren Bearbeitung notwendig.4.1.2 HolzlasurenTab. 4.1.2-1 Farblose Grundierung für Innentüren massiv und furniertAnwendungsmethoden streichen spritzenZwischenschliff leicht leichtÜberstreichbar nach gem. Merkblatt gem. MerkblattVerdünnung gem. Merkblatt gem. MerkblattEindringvermögen ins Holz n. r. n. r.Folgebehandlung 2x Decklasur 2x DecklasurTab. 4.1.2-2 Teiltransparente Zwischen-/Schlussanstriche für Innentüren (Lasuranstriche)Art der Lasur Dünnschicht Dickschicht wasserverdünnbarGeeignete Farbtöne alle alle alleAnwendungsmethoden streichen, spritzen streichen, spritzen streichen, spritzenBlockfestigkeit gut gut mässigSchleifbarkeit mässig mässig schlechtÜberstreichbar nach gem. Merkblatt gem. Merkblatt gem. MerkblattVerdünnung gem. Merkblatt gem. Merkblatt gem. MerkblattRenovationsintervallje nach BeanspruchungFolgebehandlungenanschleifen, überstreichenGesamtschichtdicke µm 30 60 60Entspricht in der Praxis, je nach Produkt-System, einem 2- bis/oder 3-fach-Anstrichaufbau4.1.3 BeizenVerstärken oder Verändern des natürlichen HolztonesDie grundsätzliche Aufgabe der Beizen ist es, eine bewussteFarbveränderung oder -Verstärkung des natürlichvorliegenden Holztones herbeizuführen. Die Auswahldes Beizsystems richtet sich nach der Holzartund dem gewünschten Beizeffekt. Ob Wasserbeizen,chemische Beizen oder Lösemittelbeizen eingesetztwerden, bestimmt der Fachmann im Hinblick auf dasvom Kunden erwartete Ergebnis. Chemische und halbchemischeBeizen sind wässerige Lösungen, die mitden Inhaltsstoffen des Holzes reagieren und damit denpositiven Beizton erzeugen. Die anderen Beizen (Färbungen),ob wässerig oder lösemittelhaltig, sind Lösungen<strong>von</strong> Farbstoffen, die die Holzfaser färben. Injedem Fall ist der Auswahl des Holzes und des Furniersvor dem Beizen grösste Aufmerksamkeit zu schenken.Es sollen nur Oberflächen gemäss Punkt 1d zum Einsatzkommen.4.1.4 KlarlackierungenFalls die Türen gebeizt werden, ist ein besonderes Augenmerkauf den Holzschliff und etwaige Leimdurchschlägezu richten. Die Trocknungszeiten zwischendem Beizen und dem ersten Klarlackauftrag sind gemässden Vorgaben des Beizenherstellers strikte einzuhalten.2


Tab. 4.1.4-1 Klarlackierungen <strong>von</strong> Innentüren massiv und furniertArt der Lackierung 2x1 K-SH-Lack 2x2 K-PUR-Lack 2x1 K-PUR-AlkydUngeeignete LackierungenNitrolacke, Wachse, WachslackeAnwendungsmethoden spritzen spritzen streichen/spritzenBlockfestigkeit gut gut gutSchleifbarkeit gut gut gutÜberstreichbar nach gem. Merkblatt gem. Merkblatt gem. MerkblattVerdünnung gem. Merkblatt gem. Merkblatt gem. MerkblattRenovationsintervallje nach mechanischer BeanspruchungFolgebehandlungenanschleifen, überlackierenGesamtschichtdicke µm >30 >30 >50Entspricht in der Praxis, je nach Produkt-System, einem 2- bis/oder 3-fach-Anstrichaufbau4.2 Deckende SystemeTab. 4.2-1 Weisse Grundierung bei Innentüren massiv und furniertAlkydharze, Lösemittel Alkydharze, Wasser Acrylharze, WasserAnwendungsmethoden streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzenAufstellen der Holzfasern gering gross grossBlockfestigkeit gut gut mässig - gutSchleifbarkeit gut nach 24 Std. gut nach mind. 20 Std. nach 5 Std. mässig - gutZwischenschliff nach der Grundierung nach der Grundierung nach der GrundierungDurchschliff vermeidenDurchschliff vermeidenÜberstreichbar nach 24 Std. mind. 15 Std. mind. 5 Std.Wasserdampfdurchlässigkeit vernachlässigbar vernachlässigbar vernachlässigbarVerdünnung mit Lösemittel Wasser WasserEindringvermögen ins Holz gering gering geringIsoliervermögen gut gering geringTab. 4.2-2 Weisse Grundierung bei Innentüren auf HolzwerkstoffplattenAlkydharze, Lösemittel Alkydharze, Wasser Acrylharze, WasserAnwendungsmethoden streichen, rollen, spritzen, tauchen streichen, rollen, spritzen, tauchen streichen, rollen, spritzen, tauchenAufstellen der Holzfasern gering gross grossBlockfestigkeit gut gut mässig - gutSchleifbarkeit nach 24 Std. gut nach mind. 20 Std. gut nach 5 Std. mässig - gutZwischenschliff nach der Grundierung nach der Grundierung nach der GrundierungDurchschliff vermeidenDurchschliff vermeidenÜberstreichbar nach 24 Std. mind. 15 Std. mind. 5 Std.Wasserdampfdurchlässigkeit vernachlässigbar vernachlässigbar vernachlässigbarVerdünnung mit Lösemittel Wasser WasserEindringvermögen ins Holz gering gering geringIsoliervermögen gut gering geringTab. 4.2-3 Deckend pigmentierte Zwischen- und Endanstriche für Innentüren massiv und furniertAlkydharze, Lösemittel Alkydharze, Wasser Acrylharze, PU-Acrylate, WasserAnwendungsmethoden streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzenAufstellen der Holzfasern gering mässig - gering mässig - geringBlockfestigkeit gut gut mässigSchleifbarkeit gut nach 24 Std. gut nach 24 Std. mittel nach 15 Std.Schleifpapier K 400 Schleifpapier K 400Überstreichbar nach 24 Std. 24 Std. mind. 15 Std.Wasserdampfdurchlässigkeit vernachlässigbar vernachlässigbar vernachlässigbarVerdünnung mit Lösemittel Wasser WasserVergilbung ja ja jaRenovationsintervall 8 - 10 Jahre 8 - 10 Jahre 8 - 10 JahreAnstrichverschmutzung gering gering mässigMech. Beständigkeit gut gut mässig - gutIsoliervermögen gut gering gering3


Tab. 4.2-4 Deckend pigmentierte Zwischen- und Endanstriche auf HolzwerkstoffplattenAlkydharze, Lösemittel Alkydharze, Wasser Acrylharze, PU-Acrylate, WasserAnwendungsmethoden streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzenAufstellen der Holzfasern gering mässig - gering mässig - geringBlockfestigkeit gut gut mässig - gutSchleifbarkeit nach 24 Std. gut nach 24 Std. gut mittel nach 15 Std.Schleifpapier K 400 Schleifpapier K 400Überstreichbar nach 24 Std. 24 Std. mind. 15 Std.Wasserdampfdurchlässigkeit vernachlässigbar vernachlässigbar vernachlässigbarVerdünnung mit Lösemittel Wasser WasserVergilbung ja ja neinRenovationsintervall 8 - 10 Jahre 8 - 10 Jahre 8 - 10 JahreAnstrichverschmutzung gering gering mässig - geringMech. Beständigkeit gut gut mässig - gutIsoliervermögen gut gering gering5. Neuanstrich <strong>von</strong> StahltürzargenStahlzargen werden heute in der Regel aus IZ-verzinktemStahlblech hergestellt. Die IZ-Verzinkung isteine am Band aufgebrachte Feuerverzinkung <strong>von</strong> ca.12-14 µm Schichtdicke. Sichtbare Schweissstellenwerden verputzt, geschliffen und mit einer 1-Komponenten-Korrosionsschutzgrundierungfür eine beschränkteZeit geschützt. Der Anstrichaufbau mussdiesen Materialien angepasst werden.a) Diese örtliche Korrosionsschutzgrundierung verträgtsich in der Regel unter allen in den nachstehendenTabellen 5-1 und 5-2 aufgeführten 1-Komponenten-Haftgrund- und -Endanstrichsystemen.b) Hingegen ist vor der Applikation <strong>von</strong> 2-Komponenten-Haftgrund- und -Endanstrichsystemen unbedingt derenVerträglichkeit mit der örtlichen Korrosionsschutzgrundierungabzuklären. In der Regel kann jedoch da<strong>von</strong>ausgegangen werden, dass nach deren vollständigerAustrocknung, d. h. nach mindestens ca. zwei bisdrei Wochen, bei der Applikation <strong>von</strong> 2-Komponenten-Haftgrund- und -Endanstrichsystemen keine Reaktionenmehr zu erwarten sind.c) Stahlzargen aus IZ-verzinktem Stahlblech sind üblicherweisemit einem 2-fachen Anstrichaufbau zu versehen.d) Klimatische VoraussetzungenStahlzargen können in Kälteperioden über längere Zeitsehr tiefe Temperaturen speichern, was dann bei steigendenTemperaturen zu Kondenswasser führen kann(Taupunkt beachten). Diesem Umstand ist vor der Applikationdes Anstriches Rechnung zu tragen.Die auf Metallteilen applizierte Gesamtschichtdickekann mit einem sog. Trocken-Schichtdicke-Messgerätnachgeprüft bzw. kontrolliert werden.e) Feuerverzinkte Stahlzargen mit einer im Elektrophoreseverfahrenaufgebrachten Grundierung und einbrenngrundierteStahlzargen mit einer Schichtdicke<strong>von</strong> mindestens 20 µm können nach dem Anrauhen derOberfläche in der Regel direkt mit einem Endanstrichversehen werden.Tab. 5-1 Deckend pigmentierte Haftgrundierung auf Stahltürzargen1-Komp.-Haftgrund, Lösemittel 1-Komp.-Haftgrund, Wasser 2-Komp.-Haftgrund, WasserVorarbeitenentfetten, schleifen <strong>von</strong> örtlichen Rostschutzgrundierungen, reinigenAnwendungsmethoden streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzenSchleifbarkeit nach mind. 15 Std. gut nach mind. 15 Std. gut nach 15 Std. gutSchleifpapier K 400 Schleifpapier K 400Überstreichbar nach nach 15 Std. gut nach 15 Std. gut nach 15 Std. gutVerdünnung mit Lösemittel Wasser WasserHaftung gut gut sehr gutTab. 5-2 Deckend pigmentierter Zwischen- und Endanstrich auf StahltürzargenAlkydharze, Lösemittel Alkydharze, Wasser Acrylharze, PU-Acrylate, 2-Komp.-DD-Lack,WasserLösemittelAnwendungsmethoden streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen spritzenSchleifbarkeit nach 15 Std. gut nach mind. 15 Std. gut nach 15 Std. gut nach 15 Std. gutSchleifpapier K 400 Schleifpapier K 400Überstreichbar nach 15 Std. gut 15 Std. gut 15 Std. gut 15 Std. gutVerdünnung mit Lösemittel Wasser Wasser LösemittelVergilbung ja ja nein neinRenovationsintervall 8 - 10 Jahre 8 - 10 Jahre 8 - 15 Jahre 10 - 15 JahreAnstrichverschmutzung gering gering mässig - gering geringMech. Beständigkeit gut gut gut sehr gut4


6. Renovationsanstriche6.1 Mit lasierenden Anstrichsystemen6.1.1 VorbereitungJe nach Zustand der alten Anstriche müssen dieserestlos entfernt oder gereinigt und matt geschliffenwerden.Durch die Einwirkung <strong>von</strong> Wasser und Chemikalienkönnen sich dünne Furniere vom Untergrund lösen. Insolchen Fällen ist die Furnierschicht vor der Weiterbearbeitungzuerst wieder einwandfrei zu verleimen.6.2 HolzlasurenTab. 6.2-1 Farblose Grundierung für Innentüren massiv und furniertAnwendungsmethoden streichen spritzenZwischenschliff leicht leichtÜberstreichbar nach gem. Merkblatt gem. MerkblattVerdünnung mit gem. Merkblatt gem. MerkblattEindringvermögen ins Holz n.r n.r.Folgebehandlung 2 x Lasur 2 x Lasur6.1.2 Aufhellen und BleichenVorwiegend bei einheimischen Holzarten als Vorbehandlungvor Beizarbeiten und Klarlackierungen<strong>von</strong> abgelaugten Flächen.- Aufhellen des natürlichen Holztones- Aufhellen nach Anstrichentfernung mit alkalischenMitteln- Entfernen <strong>von</strong> FleckenNach dem Aufhellen sind genügend lange Trocknungszeiteneinzuhalten. In besonderem Masse gilt diesnach der Behandlung mit Wasserstoffperoxid oderOxalsäure. Ungenügendes Entfernen <strong>von</strong>Wasserstoffperoxid führt zu Oxidationsschäden.Tab. 6.2-2 Teiltransparente Zwischen-/Schlussanstriche für Innentüren (Lasuranstriche)Art der Lasur Dünnschicht Dickschicht wasserverdünnbarGeeignete Farbtöne alle alle alleAnwendungsmethoden streichen, spritzen streichen, spritzen streichen, spritzenBlockfestigkeit gut gut gutSchleifbarkeit mässig mässig mässigÜberstreichbar nach gem. Merkblatt gem. Merkblatt gem. MerkblattVerdünnung mit gem. Merkblatt gem. Merkblatt gem. MerkblattRenovationsintervallje nach BeanspruchungFolgebehandlunganschleifen, überlackierenGesamtschichtdicke µm 30 60 60Entspricht in der Praxis, je nach Produkt-System, einem 2- bis/oder 3-fach-Anstrichaufbau6.3 KlarlackierungenTab. 6.3-1 Klarlackierungen <strong>von</strong> Innentüren massiv und furniertArt der Lackierung 2x1 K-SH-Lack 2x1 K-PUR-Lack 2x1 K-PUR-AlkydUngeeignete LackierungenAnwendungsmethoden streichen, spritzen spritzen streichen, spritzenBlockfestigkeit gut gut gutSchleifbarkeit gut gut gutÜberstreichbar nach gem. Merkblatt gem. Merkblatt gem. MerkblattVerdünnung mit gem. Merkblatt gem. Merkblatt gem. MerkblattRenovationsintervallje nach mechanischer BeanspruchungFolgebehandlunganschleifen, überlackierenGesamtschichtdicke µm >30 >30 >50Bei den Anforderungen handelt es sich um Mindestwerte5


6.4 Mit deckenden AnstrichsystemenTab. 6.4-1 Deckend pigmentierte Zwischen- und Endanstriche für Innentüren massiv und furniertAlkydharze, Lösemittel Alkydharze, Wasser Acrylharze, PU-Acrylate, WasserVorbereiten der Oberfläche waschen, anschleifen waschen, anschleifen K 400 waschen, anschleifen K 400anlaugen, rohe Stellen grundieren anlaugen, rohe Stellen grundieren anlaugen, rohe Stellen grundierenevtl. Fleckspachteln evtl. Fleckspachteln evtl. FleckspachtelnAnwendungsmethoden streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzenAufstellen der Holzfasern gering mässig - gering mässig - geringBlockfestigkeit gut gut mässigSchleifbarkeit gut nach 24 Std. gut nach 24 Std. mittel nach 15 Std.Schleifpapier K 400 Schleifpapier K 400Überstreichbar nach 24 Std. 24 Std. mind. 15 Std.Wasserdampfdurchlässigkeit vernachlässigbar vernachlässigbar vernachlässigbarVerdünnung mit Lösemittel Wasser WasserVergilbung ja ja neinRenovationsintervall 8 - 10 Jahre 8 - 10 Jahre 8 - 10 JahreAnstrichverschmutzung gering gering mässig - geringMech. Beständigkeit gut gut mässig - gutIsoliervermögen gut gering geringTab. 6.4-2 Deckend pigmentierte Zwischen- und Endanstriche auf HolzwerkstoffplattenAlkydharze, Lösemittel Alkydharze, Wasser Acrylharze, PU-Acrylate, WasserAnwendungsmethoden streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzenAufstellen der Holzfasern gering mässig - gering mässig - geringBlockfestigkeit gut gut mässig - gutSchleifbarkeit gut nach 24 Std. gut nach 24 Std. mittel nach 15 Std.Schleifpapier K 400 Schleifpapier K 400Überstreichbar nach 24 Std. 24 Std. mind. 15 Std.Wasserdampfdurchlässigkeit vernachlässigbar vernachlässigbar vernachlässigbarVerdünnung mit Lösemittel Wasser WasserVergilbung ja ja neinRenovationsintervall 8 - 10 Jahre 8 - 10 Jahre 8 - 10 JahreAnstrichverschmutzung gering gering mässig - geringMech. Beständigkeit gut gut mässig - gutIsoliervermögen gut gering geringTab. 6.4-3 Deckend pigmentierter Anstrich auf StahlzargenAlkydharze, Lösemittel Alkydharze, Wasser Acrylharze, PU-Acrylate, 2-Komp.-DD-Lack,WasserLösemittelVorbereiten der Oberfläche waschen, anschleifen waschen, anschleifen waschen, anschleifen waschen, anschleifenanlaugen, anlaugen, anlaugen, anlaugen,rohe Stellen grundieren, rohe Stellen grundieren, rohe Stellen grundieren, rohe Stellen grundieren,evtl. Fleckspachteln evtl. Fleckspachteln evtl. Fleckspachteln evtl. FleckspachtelnAnwendungsmethoden streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen streichen, rollen, spritzen spritzenSchleifbarkeit gut nach 15 Std. gut nach 15 Std. gut nach 15 Std. gut nach 15 Std.Schleifpapier K 400 Schleifpapier K 400Überstreichbar nach 15 Std. gut 15 Std. gut 15 Std. gut 15 Std. gutVerdünnung mit Lösemittel Wasser Wasser LösemittelVergilbung ja ja nein neinRenovationsintervall 8 - 10 Jahre 8 - 10 Jahre 8 - 15 Jahre 10 - 15 JahreAnstrichverschmutzung gering gering mässig - gering geringMech. Beständigkeit gut gut mässig - gut sehr gut6


7. Anwendungstechnische HinweiseAlkalisch wirkende Ablaugmittel können eingesetztwerden bei verseifbaren Bindemittelanteilen (Ölfarben,lufttrocknende Alkydharzlacke).Werden Anstriche mit Alkalien (Laugen) entfernt, mussder Untergrund neutralisiert und gründlich nachgewaschenwerden (Ausnahme: verdünnter Salmiakgeist).Augen, Hände usw. sind durch geeignete Massnahmenvor der Einwirkung <strong>von</strong> Alkalien zu schützen.TürdichtungenTürdichtungen können aus unterschiedlichen Materialienhergestellt sein. Je nach System Türdichtung/Lackmaterial kann es zu Verklebungen kommen, z. B.Weich-PVC/Nitrolack (Weichmacherwanderung). Füreine einwandfreie <strong>Oberflächenbehandlung</strong> <strong>von</strong> Türenmüssen Türdichtungen und Lacksystem aufeinanderabgestimmt sein.8. Ökologische AspekteDie Vorschriften und Bestimmungen bezüglich Umwelt-und Gewässerschutz sind zu beachten. Je nachProdukt (Giftigkeit, Brennbarkeit) sind Schutzmassnahmenentsprechend den Gesundheitsschutz-, Gewässerschutz-und Umweltschutzbestimmungen vorzukehren.Die technischen Merkblätter der Herstellersind zu beachten.Beim Abbürsten und Abschleifen <strong>von</strong> alten Anstrichensind den Bestimmungen bezüglich Arbeits-, Gesundheits-und Umweltschutz besondere Beachtung zuschenken. Die Ausführenden müssen je nach Arbeitsmethodeund Art des zu entfernenden Anstrichesdurch geeignete Massnahmen (Staubmasken undSchutzbrillen) geschützt werden.Im Speziellen wird auf folgende Merkblätter verwiesen:VSSM/GBI/chb Merkblatt über Beizen, Lacke undLösemittelGesundheitsschutz bei der <strong>Oberflächenbehandlung</strong>SMGV InformationsblätterVSLFSicherheitsdatenblätterFFF/EMPA/SZFF Entsorgung und Wiederverwertung<strong>von</strong> Fenstern und TürenSIANorm 257/DeklarationsrasterBeschichtungenBFS/SMGV Technische Richtlinien Merkblatt <strong>Nr</strong>. 18Dieses Merkblatt wurde erstellt in Zusammenarbeit mitfolgenden Verbänden:VSLFVerband SchweizerischerLack- und Farben-FabrikantenSMGV SchweizerischerMaler- und GipserunternehmererverbandVSSM Verband SchweizerischerSchreinermeister und MöbelfabrikantenDas Merkblatt orientiert über den heutigen Stand der Technik, vermittelt Wissen und Erfahrung und soll auch dazu beitragen,das gegenseitige Verständnis unter den Beteiligten zu fördern.Weitere technische Merkblätter auf www.vst.chDer VST haftet nicht für Schäden, die durch die Anwendung der vorliegenden Publikation entstehen können.7

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