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s'Blättche Nr.100 - Kirchengemeinde . Kirch-Goens . de - Kirch-Göns ...

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Als das Fleisch noch nicht aus <strong>de</strong>m Supermarkt kamSie kennen das sicher auch. EinGriff in die Gefriertruhe und je<strong>de</strong>rWunsch ist erfüllt. Aber früherwar diese Auswahl nicht soselbstverständlich. Viele erinnernsich gar nicht mehr daran. Wurstund Fleisch lieferte einzig einHausschwein, das sich auf <strong>de</strong>nDörfern fast je<strong>de</strong> Familie hielt.Schlachtzeit war im Winter, daes ja noch keine Kühlmöglichkeitgab. So ein Schlachtfest war einGroßereignis für die ganze Familie,weil je<strong>de</strong>r mithalf. Schlachtendurfte nur <strong>de</strong>r Metzger, <strong>de</strong>n es infast je<strong>de</strong>m Dorf gab. Bevor er sogegen 8.00 Uhr kam, musste <strong>de</strong>rgroße Kupferkessel blitzblanksein und heißes Wasser gekochtwer<strong>de</strong>n. Dies brauchte man, umspäter die Sau damit zu überbrühen.Dann konnte es losgehen.Die Sau wur<strong>de</strong> geholt undmit <strong>de</strong>m Bolzengerät erschossenund ausgeblutet. Das Blut wur<strong>de</strong>aufgefangen und damit es nichtgerinnt ständig umgerührt wer<strong>de</strong>n.Daraus wur<strong>de</strong> später dieBlutwurst gemacht. Dann wur<strong>de</strong>das Schwein überbrüht, die Borstenabgeschabt, aufgehängtund ausgenommen. Der Metzgersäuberte Därme, Blase und Magenfür die Würste. Die Organe,Speck, Kopf und Knochen wur<strong>de</strong>ngekocht. Bevor die Sau zerlegtwer<strong>de</strong>n durfte, musste <strong>de</strong>rFleischbeschauer sie abgenommenhaben. Jetzt konnte dasFleisch teils gekocht, gemahleno<strong>de</strong>r in Salzlake eingelegt wer<strong>de</strong>n.Das gemahlene und gewürzteFleisch musste in dieDärme gestopft wer<strong>de</strong>n. DieseWürste hängte man auf Stöckeund ließ sie 8 bis 14 Tage trocknen,um sie danach zu räuchern.Aus <strong>de</strong>m gekochten Fleisch undBlut wur<strong>de</strong> Leber- und Blutwurstsowie Presskopf gemacht. Siemusste man vor <strong>de</strong>m Räuchernnoch kochen. Aus <strong>de</strong>m Kochsu<strong>de</strong>ntstand die leckere Woschtsupp,welche am nächsten Tagauch in <strong>de</strong>r Nachbarschaft ausgetragenwur<strong>de</strong>. Die Knochenund das frische Fleisch legteman in ein Fass mit Salz undSalzlake, wo es 4 bis 5 Wochengesolbert wur<strong>de</strong>. Diese Stückelies man trocknen, um sie zuräuchern. Dieses Räuchernmachte Fleisch und Wurst haltbar.Wenn dieser Vorrat wie<strong>de</strong>raufgebraucht war, hielt man sicheher an Saisongemüse. Wir sehen,das Schlachten war harteArbeit, aber auch die Geselligkeitkam nicht zu kurz. In <strong>de</strong>n Wartezeitensaß man zusammen. Aß,klönte und spielte Karten. Umdie ganze Arbeit zu schaffen,half oft die Nachbarschaft mit.Man sieht also, dass es heutzutagedoch um einiges leichter ist,die Leckereien zu bekommen.(as)12 s´Blättche <strong>Nr.100</strong> Ausgabe März / April 2010

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