Dorfbrunnenleite 1608 - Gemeinde Schattdorf

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Geschichte der Wasserversorgung Schattdorf Dorfbrunnenleite 1608 – 1908 Die Dorfbrunnenleite und deren Stifter Ohne Wasser kein Leben. Diesem Naturgesetz unterworfen, haben die Menschen seit jeher den Standort ihrer Wohnstätte ausgewählt. Entweder man baute in der Nähe einer Quelle oder man holte sich das Wasser auf irgendeine Art zu den Häusern. Das Vieh führte man oft über beträchtliche Distanzen bis zu einer Tränkstelle an einen Bach. Für Gebrauchswasser errichteten die Leute Schöpfstellen an den Bächen oder leiteten einen Teil des Wassers in Gräblein oder Holzkänneln zu ihren Wohnstätten. In Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel errichtete man Sodbrunnen. Vor 400 Jahren war Schattdorf eine fast reine Streusiedlung und es gab nur vereinzelt Häusergruppen, die sich vor allem an den alten Verkehrswegen befanden. Der alte Gotthardweg führte von der Schächenbrücke zum jetzigen Dorf, wo von Bürglen her die Landstrasse (Wyergasse) aus dem Schächental einmündet. Weiter führte der Gotthardweg über Halbenstein, Spielmatt Richtung Bötzlingen. Weilerartige Häusergruppen standen bei der Pfarrkirche auf der Spielmatt, beim Adlergarten und beim Restaurant Rössli. Diese Siedlungen lagen alle in der Nähe des Gang- oder Dorfbaches und bezogen ihr Wasser auch aus den benannten Bächen. Der Dorfbach, eine Ableitung aus dem Gangbach, wurde vor zirka 500 Jahren erstellt als Kraftlieferant für das Gewerbe, aber auch als Lieferant von Trinkwasser. Als die Dorfbrunnenleite mit den sieben öffentlichen Dorfbrunnen schon lange bestand, wurde der Dorfbach noch als Trinkwasserlieferant gebraucht. Das ganze Unterdorf hatte keinen Dorfbrunnen in unmittelbarer Nähe. So war der Dorfbach auch der Gebrauchswasser-Lieferant. Gemäss einer noch erhaltenen Holzliste vom Jahr 1853 wurde Franz Jakob Walker ein Stück Holz von 12 Schuh für einen Brunnen am Dorfbach an der Landstrasse fürs Tränken und zum Hausgebrauch bewilligt. Er musste den Brunnen aber immer mit Wasser versehen und auch den Nachbarn zum Gebrauch zur Verfügung stellen. Neun Jahre später (1862) erhielt er wieder ein Stück Holz, um diesen Brunnen zu erneuern. Walter Renggli, Schattdorf, 2008 4 von 48
Geschichte der Wasserversorgung Schattdorf Wasserrad am Dorfbach beim Tellen Aus dem Bachbrief von 1620 (Reglement für den Dorfbach) Zum 4ten. Wyl die Mülli und sagen nit ohne Wasser seyn kann, hand sich der Müller und sager gegen denen dem gangbach nach gesessenen, eingelassen, und versprochen, dass sy Ihnen winters zyts, so wenig Wasser ist, zur wuchen ein mahlen wellen aben lassen an einem Dinstag oder Mitwochen, damit welche Frauwen Wöschen haben, das sy das Wasser brauchen mögen, nach dem Sy dessen mangelbahr seynd, jedoch sollen sy das dem Müller und sager anzeigen, auf welchen Tag sy das Wasser begehren. Walter Renggli, Schattdorf, 2008 5 von 48
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