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Dorfbrunnenleite 1608 - Gemeinde Schattdorf

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Geschichte der Wasserversorgung <strong>Schattdorf</strong><br />

Bauzeit wurde das Leitungsnetz verlängert. Die Hauptleitung war ursprünglich nur bis zum Gasthaus<br />

Brückli vorgesehen. Diese wurde auf Wunsch des <strong>Gemeinde</strong>rats bis in die Ecke des Weingartens<br />

bei der Einfahrt der Landsgemeindestrasse und dieser entlang bis zur Liegenschaft Bötzlingen<br />

verlängert.<br />

Ein Blick auf das Leitungsnetz: Auf die Sammelleitung, welche das Quellwasser vom Talacherli<br />

über Tüeggrüebe, Kahlenbiel zur Blewi ins Reservoir brachte. Die Hauptleitung vom Reservoir zum<br />

Kirchplatz. Dort teilte sich die Leitung in zwei Hauptstränge. Der eine, kürzere, verlief Richtung<br />

Spielmatt und versorgte das Gebiet Oberdorf, Langgasse und Spielmatt. Der andere Hauptstrang<br />

verlief der Kirchgasse entlang zum Dorf und weiter der Dorfstrasse entlang auf den Grund bis zum<br />

Grünen Wald. Dort wurde vorsorglich ein Anschluss für die Munitionsfabrik gemacht. Dann verlief<br />

die Leitung westlich der Gotthardstrasse am Strassenrand bis Gasthaus Brückli. Dort wechselte<br />

die Leitung auf die östliche Seite der Gotthardstrasse und endete bei der Landsgemeindestrasse.<br />

Ein Beschrieb der Anlage folgt unten.<br />

Viel Arbeit musste die Kommission erledigen und fast alles zur selben Zeit, z.B. technische organisatorische<br />

Fragen vor Ort abklären und entscheiden, Bewilligung zum Unterfahren der Gotthardstrasse<br />

beim kantonalen Bauamt einholen. Mit dem kantonalen Bauamt musste wiederholt in Kontakt<br />

getreten werden. Das eine Mal reklamierte der Strassenmeister wegen ungenügender Baustellensicherung,<br />

das andere Mal war für eine Strassenquerung der Leitung die Bewilligung nicht<br />

eingeholt worden. Ferner erarbeitete die Kommission ein fünfseitiges Reglement mit 26 Artikeln,<br />

welches von der Dorfgemeinde am 30. August 1908 genehmigt wurde. Die Arbeit verlief planmässig.<br />

Am Sonntag, den 1. November 1908, wurde die neue Wasserversorgung in Betrieb genommen.<br />

Von einem Fest war keine Rede. Im Protokoll der Wasserkommission steht nur: Der Dorfvogt<br />

soll die Einleitung beim Kirchen- und Platzbrunnen unverzüglich besorgen. Morgen (Montag 2.11.,<br />

Allerseelentag) nach der Messe Besichtigung des Sammelkastens und des Reservoirs. An einem<br />

Samstag im Dezember machte auch die Feuerwehr ihre erste Übung mit der neuen Wasserversorgung.<br />

Suche nach einem grossen Wasserbezüger<br />

Das Werk war vollendet und funktionierte einwandfrei. Von den total 13 Quellen, deren Ableitungsrecht<br />

von der <strong>Gemeinde</strong> gewahrt war, waren sieben gefasst und flossen in das 300 m 3 fassende<br />

Reservoir. Die Hälfte dieses Wassers floss über die Überlaufleitung in den Dorfbach. Die ca. 120<br />

Abonnenten waren kleine Wasserbezüger für Häuser und Ställe. Es fehlte ein Grossbezüger, der<br />

die Wassertaxen senken würde. Der <strong>Gemeinde</strong>rat ergriff zum wiederholten Mal die Initiative und<br />

empfahl der Munitionsfabrik Altdorf, ihr Wasser aus der nun erstellten neuen Wasserversorgung zu<br />

beziehen. In einem mehrseitigen Brief, verfasst von <strong>Gemeinde</strong>schreiber Joseph Zgraggen, wurde<br />

die neue Anlage bis ins Detail genau beschrieben, wie man es besser nicht machen konnte. Der<br />

Brief ist angeschrieben:<br />

Walter Renggli, <strong>Schattdorf</strong>, 2008 21 von 48

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