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Dorfbrunnenleite 1608 - Gemeinde Schattdorf

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Geschichte der Wasserversorgung <strong>Schattdorf</strong><br />

die uneigennützig auf bisher innegehabte Wasserrechte verzichteten, berichtete das Urner Wochenblatt.<br />

Bei diesen Wasserrechten handelte es sich um Ableitungsrechte von der <strong>Dorfbrunnenleite</strong>,<br />

die für die sieben öffentlichen Dorfbrunnen das Brunnenwasser lieferte und vor allen anderen<br />

das Recht auf das Brunnenwasser hatte. Mit der neuen Wasserversorgung konnten alle nur profitieren,<br />

wenn auch nicht zum Nulltarif. Die <strong>Dorfbrunnenleite</strong> war Eigentum der <strong>Gemeinde</strong>. Somit<br />

konnte die Dorfgemeinde mit Mehrheitsbeschluss diese Leite durch eine neue Wasserversorgungsanlage<br />

ersetzen lassen, damit möglichst alle Einwohner in den Genuss von fliessend Wasser<br />

im Haus kamen.<br />

Die Quellen waren gesichert und die Wasserbezüger vorhanden. Nun galt es, das Wasser zu den<br />

Benützern zu bringen, d.h. die Wasserversorgungsanlage zu erstellen. Mit klaren Vorgaben über<br />

den Verlauf der Hauptleitung und des Standortes des Reservoirs übertrug die Kommission das<br />

Vermessen und Erstellen eines definitiven Planes an den in Sachen Wasserversorgung bestens<br />

vertrauten Bauführer Carl Koch aus Zug. Der Dorfvogt erhielt den Auftrag, für die Vermessung 120<br />

Holzpfähle zu liefern. Kommissionsmitglied Xaver Walker und Bannwart Franz Gisler wurden als<br />

Messgehilfen dem Bauführer Koch zur Verfügung gestellt.<br />

Am 24. November 1907 versammelte sich die Dorfgemeinde, um der geplanten neuen Wasserversorgung<br />

grünes Licht zu geben.<br />

Dem geplanten Projekt mit den Hauptleitungen und 16 Hydranten, einem Reservoir mit 200 m 3<br />

Inhalt und mit errechneten Kosten von Fr. 55’000.-- zuzüglich einer Reserve von Fr. 5’000.-- (Total<br />

Fr. 60'000.--) wurde zugestimmt. Ebenfalls wurden die bisherigen Kommissionsmitglieder auch für<br />

die Ausführung des Projektes wieder gewählt. Das <strong>Gemeinde</strong>präsidium hat inzwischen vom Kommissionspräsidenten<br />

Johann Zgraggen zu Kommissionsmitglied Xaver Walker gewechselt.<br />

Die Schächenwald-Güter<br />

Im Sommer 1907 kam von der Munitionsfabrik Altdorf eine erste Anfrage an den <strong>Gemeinde</strong>rat um<br />

Wasserlieferung, jedoch nicht für Fabrikationszwecke, sondern für die Liegenschaften entlang dem<br />

projektierten Firmengelände. Es ging darum, an fünf an die Munitionsfabrik Altdorf, sprich Schächenwald,<br />

angrenzenden Güterbesitzer, Wasser zu liefern. Die Munitionsfabrik Altdorf gedachte<br />

nämlich, ihr aufgekauftes Areal einzuzäunen. Die fünf Güterbesitzer besassen aber am Schächen<br />

Tränkrechte, welche nun in ihrer Nutzung durch das Errichten eines Zauns verunmöglicht wurde.<br />

Die Munitionsfabrik Altdorf gedachte, den betreffenden Güterbesitzern von der in Planung befindlichen<br />

Wasserversorgung <strong>Schattdorf</strong> je eine Röhre Wasser bis zu ihren Häusern und Ställen zu<br />

leiten. Nach den notwendigen Verhandlungen konnte der Vertrag am 10. Juni 1908 zwischen der<br />

Direktion der eidg. Bauten in Bern und der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schattdorf</strong> unterzeichnet werden. Die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Schattdorf</strong> verpflichtete sich damit, den fünf nachfolgend genannten Güterbesitzern von<br />

der neu zu erstellenden Wasserversorgungsanlage eine Leitung bis an ihre Eigentumsgrenze<br />

Walter Renggli, <strong>Schattdorf</strong>, 2008 19 von 48

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