Dorfbrunnenleite 1608 - Gemeinde Schattdorf
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Geschichte der Wasserversorgung <strong>Schattdorf</strong><br />
heit solches nit abschlagen werden, jedoch mitt Geding im Fall das gemelt Brunnenwasser abgann<br />
wurde, also das obgemeldte Brunnenstöck nitt genugsamm Wassers hätten dass alsdann alle andere<br />
Brunnenstöck still stahe und verschlagen werden, das Wasser alleine den ersten sieben gefolgen<br />
soll, ohne einige Wiederred solange, bis dass wiederum gnugsam Wasser vorhanden sye.<br />
Zu dem vierten, dass niemätsmehr wer doch der syn möchte weder Tages noch des Nachts zu<br />
keiner Zitt nitt sölle noch möge in denjenigen Brunnentrög so gemein sind und mit gemeiner Hilf<br />
und Stür zuher gethann worden oder nochgemacht würdet, einicher gstalt nützit, darin wäschen,<br />
unsubers darin thun noch auch nützit darin zu linden leggen, es sey dann glich woll was es wölle<br />
vorbehalten Krud, oder des glichen und welcher solches übersäche, jedesmal um ein Guldi zu Buoss<br />
solle abgestraft werden, davon dem Angeber der vierte Theil, das übrige den Kilchsgnossen<br />
verfallen sein solle, es möchte sich einer auch allso mit Gwand Geschiff und Geschirr darin zu wäschen,<br />
Kod und ander Unrath darin zu thun und zu leggen also unbescheidentlich verhalten und<br />
tragen, dass gemeine Kilchsgnossen zu Schatdorf nach Gestalt des Fählers Gwalt haben sollent,<br />
sy die fehlende umb gliche und grössere Buoss abzustraffen.<br />
Zu dem Fünften und lezten, so habent sie auch geordnet und beschlossen, dass keiner welcher<br />
auch der sye, vorbehalten der Brunnenvogt, weder Tags noch Nachts nitt sölle und mögen über<br />
die Tünkel gän, noch Brunnenstöck schliessen noch ufthun, nit usgräben das Wasser us old in den<br />
Tünklen schweinern noch mehren, ohne Erlaubnis des Brunnenvogts oder gmeiner Kilchgnossen<br />
zu Schatdorf, jedesmal by vier Guldi zu Buoss und Abtrag dessen, so einer möchte damit geschänt<br />
oder geschediget haben, alles ohne Jntrag und Wiederred.<br />
Und nach Erscheinung solcher gestellten Satzung und Ordnungen habent sy uns gantz flissig gebätten<br />
wir selbe also bestätigen und gutheissen, auch dessen ja um , Macht und Gwalt geben wellint.<br />
Dass menniglis darby bliben und die ungehorsammen dahin gehalten werden möged, daruf wir<br />
ihrem Begehren nitt unbillich sondern rechtmässig und in gemein nützlich und nodtwendig befunden<br />
und derwegen obgemeldte Artikel und Ordnung allendlichen bekräftiget und bestättiget, also<br />
dass sy selbigen nachzukommen und zu erhalten wohl befügt syn sollen ohne Jemands in und<br />
widerer, Jedoch einer hohen Oberkeit in allweg ohne Kosten und Schaden auch habenden Fryheiten<br />
und Gerechtigkeiten ohne Schweinerung und Nachtheil. Und solchem zu einem wahren festen<br />
Urkund, so habent wir ine diesem Brief mit unsers gmeinen Lands angehängten Sekret insigill öffentlich<br />
bewart und bekräftiget übergeben lassen.<br />
Beschähen den 14. Tag Meien Jm Jahr nach der heilsammen Geburth Jesu Christi unsers Seeligmachers<br />
gezelt, Einthusent Sechshundert und acht Jahr.<br />
Sign: Landschreiber Gisler<br />
Die dem Original gleichlautende Abschrift<br />
Altdorf den 8. Jenner 1841 Gisler Landschreiber<br />
Walter Renggli, <strong>Schattdorf</strong>, 2008 15 von 48