Dorfbrunnenleite 1608 - Gemeinde Schattdorf
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Geschichte der Wasserversorgung <strong>Schattdorf</strong><br />
Brunnenbrief von <strong>1608</strong> (Brunnenreglement)<br />
Wir der Landamman und Rath zu Ury thuond khund, bekänend hiemit offentlich in Kraft und Ansähen<br />
dis Briefs, wie dass uff hütt dato vor und in Rath erschienen sind, die frommen, Ehrsammen<br />
und Wysen, unsere besonders Liebe und getrüwe Landlit Petter Käs und Jackob Wälti als in Namen<br />
und verordnete von gmeinen Kilchgnossen zu <strong>Schattdorf</strong>, uns fürbringende, wie dass sie gemeintlich<br />
zu allgemeinen nutz und ganzen löblichen Kilchgang zu Guothem sich miteinander verglicht<br />
und übereinkommen, wägen ihres habenden Brunnenwasser und desselbigen Leitte, so sy<br />
mitt Verwillgung und tür ihrer hohen Oberkeit auch mitt Zulassung und gegebnen Gwald. Aller deren,<br />
durch welcher Güteren und Grund solche Brunnenleitte hinfüran gan wurde, dass sie allgemeintlich<br />
und sunderlich zu Erhaltung obgemeldter Brunnen nachfolgende Ordnung und Artikel<br />
zuhalten abgerathen, beschlossen, uff und angenommen habent.<br />
Namblichen und zu dem ersten, dass aller obgemeldt Brunnenwasser vorus und ab alein den siben<br />
uffgerichten Brunnenstöck dienen und zuhören und selbige darus in ihrem Gang glich, und<br />
alein sollent erhalten werden.<br />
Namblichen<br />
der erst Brunnenstock, so by der Pfarrkirchen ist,<br />
der ander so by Lang Johannes Zgraggen Hus,<br />
der dritte so by ihres Pfarrhern Hus näben Jackob Wältis Hus,<br />
der fiert so by der Spillmatt ist,<br />
der fünfte so in der Grauwi by Petter Käsen Hus,<br />
der sechst in dem Dorf wo die Landstrass von Bürglen kumt,<br />
der sibette und lezte unden dem Güsen Gässli by Sebastian Gislers Hus,<br />
und sollen jetzt gemeldte sieben Brunnenstöck in künftiger Zitt allwägen mit gemeiner Hilf und Stür<br />
an dem Ort, wo sie jetzt ufgericht sind, alda verbliben und erhalten werden.<br />
Zu dem andern syent sy übereinkommen und ufgesezt, dass wann in Künftigem ein Tünkel oder<br />
mehr zu gemeltem Brunnenstöck, in einsis oder mehr Personen Grund und Gütern erfulettent<br />
zerbrähent oder besserens mangletent, dass als dann gemeine Kilchsgnossen Gwalt haben sollent,<br />
selbigen uszugraben und zu erbesseren nach erheischender Noturft, jedoch mit gebührender<br />
Bescheidenheit, auch dass man dem Jnhaber dessälbigen Gut und Eigenschaft die Gräben wiederum<br />
zufüllen und vermachen, die Muren oder Heg widerum uffrichten und machen solle.<br />
Zu dem dritten, dass wann im künftigen einer oder mehr wärent, die dann auch begertent solches<br />
Brunnenwassers in ihr Eigen kosten mänchlichen ohne Schaden in andere Ort und änden uff und<br />
zu dem ihren zu leiten, und des Wassers zu obgemelten siben Brunnenstöck, sunsten genug vorhanden<br />
wäre, so möge einer alsdann gmeine Kilchgnossen begrützen welche ime in Bescheiden-<br />
Walter Renggli, <strong>Schattdorf</strong>, 2008 14 von 48