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Dorfbrunnenleite 1608 - Gemeinde Schattdorf

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Geschichte der Wasserversorgung <strong>Schattdorf</strong><br />

Die Eisenröhren ersetzen die Holztüchel<br />

1871 erhielt die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schattdorf</strong> vom Bezirksrat die Bewilligung zu einem Holzschlag im Wert<br />

von Fr. 2’500.-- für die Kirchenreparatur und zur Erstellung einer eisernen Wasserleitung vom Kirchenbrunnen<br />

bis zum Platzbrunnen. Kirchenvogt Alois Bomatter bat, dass er auch ab der neuen<br />

Leite eine Abzweigung in seinen Hofstatt-Gaden erhält, wie er sie schon bei der alten Leite besass.<br />

Er versprach, Fr. 50.—bar zu bezahlen. Die <strong>Gemeinde</strong> verlangte noch eine jährliche Konzession<br />

von Fr. 3.--. Ebenso ersuchten Ratsherr Bauhofer und <strong>Gemeinde</strong>weibel Zgraggen um einen<br />

Brunnenstock bei ihrem Sagenhaus. Auch dieser wurde probeweise gegen eine jährliche Taxe<br />

von Fr. 5.-- auf ein Jahr bewilligt. Bei all diesen Konzessionen wollte die <strong>Gemeinde</strong> keine Vorrechte<br />

schaffen und vor allem genügend Wasser für die sieben öffentlichen Brunnenstöcke sicherstellen.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> hatte nie Tonröhren verwendet, sie hat von den Holztücheln ohne Umweg direkt<br />

zu den Eisenröhren gegriffen. Tonröhren wurden in <strong>Schattdorf</strong> vor allem von Privaten bevorzugt<br />

und zwar im Gebiet Wyergasse und Felder, diese bezogen das Wasser von Bürglen. Auch im<br />

Gebiet Acherli wurden Tonröhren verwendet z.B. Winterbergmatt – Achern und Rain - Triggli. In<br />

den Jahren 1880 bis 1884 wurden sämtliche noch aus Holztücheln bestehende Dorfbrunnen-<br />

Leiten mit Eisenröhren ersetzt. Das Urner Wochenblatt berichtet auch vom Erstellen von zwei Hydranten,<br />

einer beim Kirchbrunnen, der andere auf der Spielmatt. Diese Hydranten sind sonst nirgends<br />

erwähnt. Nebst dieser <strong>Dorfbrunnenleite</strong> wurden eine ganze Anzahl Privatanschlüsse getätigt.<br />

Die längste Privatleitung mit 754 Meter war die Leitung auf den Grund hinaus. Initianten waren<br />

alt Ratsherr Anton Bauhofer, Besitzer eines Hauses unter der Schächenkapelle, alt Dorfvogt Max<br />

Zgraggen, Hofstatt, Schreiner Josef Marie Brand, Alois Planzer, Alois Dittli und Johann Arnold.<br />

Das Wasser wurde beim Wasserkästchen beim Kirchenbrunnen abgeleitet und auf den Grund hinaus<br />

zu den einzelnen Wasserbezügern geleitet. Beim alten Schützenhaus wurde ein Brunnen erstellt.<br />

Dieser Brunnen gehörte nicht zu den öffentlichen Dorfbrunnen, es war ein Privatbrunnen auf<br />

öffentlichem Grund. Die Armenverwaltung machte von ihrem ausgehandelten Recht Gebrauch und<br />

leitete das Wasser ab dem Gasthaus „Grünen Wald“ zum Pfleggrundgaden. Zuvor war diese Liegenschaft,<br />

Pfleggrund, mit einer Wasserleitung aus dem Dorfbach durch Anton Bissigs Hofstatt mit<br />

Wasser versorgt gewesen. Wie im Brunnenbrief erwähnt ist, dass jene, welche Wasser auf ihr Eigen<br />

zu leiten begehrten, vor die Kirchgenossen treten sollen und ihr Begehren kund tun, wurde<br />

auch diese Leitung auf den Grund hinaus durch den Dorfgemeindebeschluss vom 30. April 1882<br />

bewilligt. Die Herren Inderbitzi, Gerbe, und Walker, Adlergarten, erstellten eine weitere Privatleitung<br />

ab dem Spielmattbrunnen 300 Meter in gerader Richtung bis in Valentin Scheibers Hofstatt.<br />

Dort verzweigte sich die Leitung, ein Strang führte zur Gerbe, der andere zum Adlergarten und von<br />

dort zu Ratsherrn Johann Walkers Rüttigaden. Dorfvogt Karl Planzer hat das Wasser beim Rüttigaden<br />

abgenommen und mit knapp 40 Meter Leitung in seine Langrütti geleitet. Ab dem siebten<br />

Dorfbrunnen beim Hof wurde eine Leitung in gerader Richtung 281 Meter durch die Matte an die<br />

Gotthardstrasse verlegt, zur Versorgung der Liegenschaften oberhalb des Rankes. Sie leiteten das<br />

Wasser vorerst nicht in die Häuser, sondern erstellten einen gemeinsamen Brunnentrog. Initianten<br />

Walter Renggli, <strong>Schattdorf</strong>, 2008 11 von 48

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