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Dorfbrunnenleite 1608 - Gemeinde Schattdorf

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Geschichte der Wasserversorgung <strong>Schattdorf</strong><br />

Zinsrodel für den Brunnen in <strong>Schattdorf</strong><br />

1882 & 1883<br />

Kapital Zins ganz Zins 9 /10<br />

1. Bissig Johann Josef sel. ab Figstuhl, <strong>Schattdorf</strong> 369.23 18.46 16.61<br />

2. Gisler Witwe, ab Obertripp, <strong>Schattdorf</strong> 105.50 5.28 4.75<br />

3. Bomatter Karl ab Haus und Garten, <strong>Schattdorf</strong> 246.16 12.31 11.08<br />

4. Gisler Aloys, ab Teiftal, <strong>Schattdorf</strong> 351.65 17.58 15.82<br />

5. Baumann Joseph, ab Schulerrütti, <strong>Schattdorf</strong> 351.65 17.58 15.82<br />

6. Gisler Paul, ab Ey – Wyler, Spiringen 330.56 16.53 14.88<br />

Summa 1754.75 87.74 78.96<br />

Das Kapital der alten <strong>Dorfbrunnenleite</strong> ging 1909 zur neuen Wasserversorgung über. Es betraf<br />

sieben Gülten im Wert von Fr. 1’947.09 und ein Kassabuch im Wert von Fr. 633.80. Bis 1939 erschienen<br />

diese Gülten auch in der neuen Wasserrechnung, wurden dann aber vermutlich auf Bitten<br />

des Brunnenverwalters abgelöst.<br />

Das Leitungssystem der alten <strong>Dorfbrunnenleite</strong> war ziemlich einfach. Das Wasser floss durch die<br />

Tüchel in den Wasserverteilkasten. Dort teilte es sich in die verschiedenen Stränge. Gingen vom<br />

Wasserverteilkasten eine Hauptleite zu einem Dorfbrunnen und eine Privatleitung ab, war der<br />

Ausgang in die Privatleitung im Kasten etwas höher angesetzt. Somit hatten an erster Stelle der<br />

Dorfbrunnen Wasser und erst nachher die Privatleitung. In Notzeiten konnte sogar die Privatleitung<br />

verschlossen werden. Solche einfachen Wasserleitungen mit einem Wasserverteilkasten,<br />

Scheidtrögli genannt, sieht man noch hie und da in den Alpen. Der Brunnenbrief (Brunnenreglement)<br />

von <strong>1608</strong> erwähnt, dass Private, welche Wasser begehrten, um in ihr Eigen zu leiten, vor die<br />

Kirchgenossen treten sollen, um ihr Anliegen kundzutun. Die Kirchgenossen sollen nach Möglichkeit<br />

solchen Begehren auch stattgeben, aber immer mit der Auflage, dass vor allem die sieben<br />

Dorfbrunnen genügend Wasser haben. 1853 stellten Stubenvogt Niklaus Philipp und Leutnant Josef<br />

Baumann die Anfrage an den <strong>Gemeinde</strong>rat, das Wasser auf den Grund hinaus zu leiten. Weil<br />

das Gesuch zu wenig präzis war und nicht klar hervor ging, ob sie das Wasser aus dem Dorfbach<br />

oder von der <strong>Dorfbrunnenleite</strong> wünschten, wurde auf das Ansuchen nicht eingetreten. Zu dieser<br />

Zeit gab es noch sehr wenige Privatanschlüsse. Private Anschlüsse ab der <strong>Dorfbrunnenleite</strong> bestanden<br />

zum Gaden des Alois Bomatter und zum Haus des Franz Gisler Matte, dem jetzigen Haus<br />

von Frau Agnes Gisler, alt Hebamme, an der Dorfstrasse 12. Im Jahr 1876 erstellte Josef Bär eine<br />

Leitung vom Spielmattbrunnen zu seinem Mätteli, jedoch ohne Rechtsbeleg. Erst mit Datum vom<br />

25. Februar 1883 wurden Josef Bär, Spielmatt, und Josef Marie Gisler, Matte, als Nachfolger von<br />

Franz Gisler und Franz Stadler, Steinermatte, je eine schon früher benutzte Röhre Wasser in ihre<br />

Küchen von der Dorfgemeinde bewilligt. Namens der Dorfgemeinde wurde mit Datum 17. November<br />

1883 dafür ein Rechtsbeleg ausgestellt. Ab diesem Datum ist das Wasser im Haus, in <strong>Schattdorf</strong>,<br />

Wirklichkeit geworden.<br />

Walter Renggli, <strong>Schattdorf</strong>, 2008 10 von 48

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