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GB 13-2 Gemeindebrief Juni / Juli / August 2013 - Kirche Otterndorf

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Stadtbrand in <strong>Otterndorf</strong> vor 500 JahrenUm Pfingsten des Jahres 15<strong>13</strong>wurden große Teile der Stadt <strong>Otterndorf</strong>durch eine verheerendeFeuersbrunst zerstört. Das Schlossund auch die <strong>Kirche</strong> sollen nichtbetroffen gewesen sein. In einemGedenkgottesdienst am Sonntagvor Pfingsten in der St. Severi-<strong>Kirche</strong>wurden die Leiden der Bevölkerungin Erinnerung gerufen.Möglicherweise hat die <strong>Kirche</strong>als eine Art Notunterkunft für dieüberlebende Bevölkerung gedient.Traurig ist zudem die historischüberlieferte Tatsache, dassschnell ein Schuldiger gefundenwurde: Es wurde behauptet, dassein stummer Mensch das Feuerabsichtlich gelegt haben soll. Erwurde verurteilt und durch einebesonders grausame Bestrafunghingerichtet. Unter einem Galgensoll er gevierteilt worden sein.Später stellte sich heraus, dass essich um ein Fehlurteil gehandelthaben muss, denn das Feuer solldurch eine Unachtsamkeit entstandensein. Die Überlieferungdieses Fehlurteils mit der dahinterstehenden falschen Beschuldigungeines wehrlosen Menschenstellte Pastor Niehus als eine besondersschreckliche Tatsacheheraus.Als um Ostern des Jahres 1529wiederum ein sich über die ganzeStadt ausbreitendes Feuer weiteTeile des Ortes einschließlichSchloss zerstörte, verfasste der<strong>Otterndorf</strong>er Stadtrat in seiner„Bursprake“ (mittelalterlich: eineSammlung von ordnungspolitischenVorschriften und Anweisungen)zwölf Artikel, die den Umgangmit dem Feuer in der Stadtregeln sollten, z. B. :• Es darf niemand mit Büchsenschießen oder eine Lunte tragen.• Es soll vor jedem Haus eine Tonneoder ein Fass Wasser stehen.• Jeder, ob Mann, ob Frau, sollim Falle eines Feuers beim Löschenhelfen.• Der Küster hat die Sturmglockezu schlagen.• Falls irgendwo ein Feuer ausbrichtoder ein Brand bemerktwird, soll es laut beschrieen werden.• Flachs darf nicht mehr in derStadt getrocknet werden usw.Mit dieser Verordnung gab es langevor Gründung der Feuerwehrim Jahre 1880 einen organisiertenBrandschutz, der <strong>Otterndorf</strong> biszum Jahre 1925 vor größeren Feuersbrünstenbewahren konnte.Die heutige freiwillige Feuerwehrgehört wie selbstverständlich zurStadt und zum Stadtbild und verdientimmer wieder besondereBeachtung. Sie steht nicht nurfür die besondere Aufgabe desBrandschutzes, sondern immerwieder auch für andere gemeinnützigeAufgaben zur Verfügung.- 10 -

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