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Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

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89Alle drei Fabriken wurden mit Wasserkraft betrieben, waren aber für die Fälleeines geringen Wasserstandes, mit den erforderlichen Dampfmaschinenversehen.Am 24. Okt 1883 arbeiteten in der Fabrik ca. 90 Personen. <strong>Die</strong>se bezogen jährl.an Lohn Fr. 40 000.- Dazu Lohn für Garnputzer Fr. 5000.-Am 6. Apr. 1884 wurde geklagt, dass in der Seefabrik seit einiger Zeit über diegesetzliche Zeit <strong>von</strong> 11 Stunden gearbeitet werde. Ausserdem sei Nachtarbeit <strong>bis</strong>9 Uhr abends eingeführt worden. <strong>Die</strong>s wurde weder vom Rat noch vomRegierungsrat bewilligt.Fabrikordnung:a. Für Nichteinhaltung der Fabrikordnung sind entsprechende Bussen bestimmt,die hinwieder zur Unterstützung verunglückter Arbeiter verwendet werden.b. <strong>Die</strong> Auszahlung des Arbeitslohnes geschieht alle 4 Wochen.c. <strong>Die</strong> Kündigungsfrist für die Arbeiter ist 14 Tg vor dem Austritt.d. <strong>Die</strong> Arbeiter werden gegen die Hälfte Vergütung gegen Unglücksfälleversicherte. Mit Ausnahme v. Bussen u. für selbstverschuldete Beschädigungen sind keineLohnabzüge gestattet.Am 12. Juni 1892 kamen die drei grossen Fabriken zur Vergantung. Der Stillstandder Fabriken war ein grosser Schlag für die ganze Gemeinde, für den Bauer wiefür den Professionalsten und Krämer.Wollen wie aber das bessere hoffen und denken, die Zeit werde nahe sein, dassdie Fabriken wieder an betriebsfähige Hände übergehen.Firma Camenzind u. Cie.Hermann CamenzindNr. 494 Kaspar Josef KamenzindAm 5. Sept. 1892 kauften die beiden Partner Hermann Camenzind und CasparJosef Camenzind nach zähen Verhandlungen alle drei Fabriken für Fr. 135 000.-Fr. Somit kam die Seidenindustrie nach 15 jährigem Stockung wieder ineinheimische Hände. Ein Aufbauwerk sondergleichen begann. Grosse Hilfe leistetedabei die Genossame, die für die Hälfte des Kaufpreises die Bürgschaftübernahmen.Am 2. Nov. 1904 legte der Bezirksarzt Dr. Erni Beschwerde gegen die FirmaCamenzind Comp., Floretspinnerei Klage ein. Der Grund war, die Verbreitungeines penetranten Gestankes durch die Faulung <strong>von</strong> Seidenwaren in der Seefabrikwelche die Nachbarschaft arg belästigte und nach Urteil des Arztesgesundheitsschädigend wirkt.<strong>Die</strong> Firma Camenzind besitzt bei der Seefabrik eine Seidenwäscherei aus welcher<strong>von</strong> Zeit zu Zeit das rötlich gefärbte und mit Seifenschaum vermischteAblaufwasser durch das offene Bächlein dem nahen See zugeführt wurde.

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