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Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

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87Am 21. Juli 1867 erfolgte bereits der Feilruf (Konkurs) über Hr. alt StatthalterAlois Camenzind. Das Eigentum ging an die schweizerischen Kreditanstalt inZürich über. Liegenschaftsbestand:Ein grosses Fabrikgebäude mit Floretspinnerei und Vorwerk mit DampfmaschinenGebäude, Wasserkett und Leitung und einem Wohnhaus, alles in einem Umfangbeim Bach am See in <strong>Gersau</strong> gelegen.Magdalena Kamer liess sich im Jahre 1870 <strong>von</strong> Kaspar Alois Camenzind scheiden.Nach Unstimmigkeiten mit der Behörde trat Kaspar Alois Camenzind aus dem<strong><strong>Gersau</strong>er</strong>- Bürgerrecht aus und wurde Bürger der Stadt Luzern. Er wurde Priesteram 29. Juni 1892 in Luzern, und feierte Primiz in <strong>Gersau</strong> am 17. Juli 1892.Wurde dann Vikar in Horw und Udligenswil, und Caplan in Weggis. Dann war erviele Jahre in Deutschland und zuletzt <strong>von</strong> 1920 – 1926 Kapelan in Schruns. Erstarb am 20. Sept. 1926 in Schruns<strong>Die</strong> schweizerische Kreditanstalt liess die Fabrik unter der Firma„Floretseidenspinnerei <strong>Gersau</strong>“ durch Hr. Direktor Hans Vögelin <strong>von</strong> Zürich <strong>bis</strong> 14.Sept. 1872 betreiben.Gebrüder Camenzind und Cie.Im Jahre 1872 kam die Seefabrik durch Kauf für Fr. 210`000.- an die Gebrd.Camenzind u. Cie. welche sie mit beiden obern Fabriken <strong>bis</strong> Ende 1875fortbetrieben.Am 1. Aug. 1873 sammelte sich gegen den Abend Gewitterwolken über denStock und die Scheidegg, und um 6 Uhr entlud sich in dieser Richtung einfurchtbarer Regen und Hagel. Schon vor 7 Uhr stürzten die beiden Dorfbächemit donnerähnlichem Getöse pfeilschnell die Schalen hinunter, und zwar ganzvoll. Sie brachten Baumstämme, Brückenbalken, Wurzelstöcke, Geröll, Steineund Felsblöcke in solcher Masse und mit solcher Wucht, dass der Boden unterden Füssen zitterte. Sowie ein grosser Felsbrocken zum Haus des Richter KarlRigert hinab kam, wo eben das Gefälle der Bachschale zu gering wird, vermochtedas Wasser denselben nicht mehr fortzuschaffen. Hintendrein kam eine MengeBaumstämme, die im Eggi weggeschwemmt worden waren. Im Augenblick warallda die Bachschale hoch überfüllt. Im Nu drängte sich das Wasser teils östlichgegen die Fabrik und westlich gegen das Haus des Karl Rigert und der Bachstattzu. (Villa-Flora)In der Fabrik war alles in voller Tätigkeit. <strong>Die</strong> Arbeiter standen an ihrenMaschinen. <strong>Die</strong> Fenster auf der Westseite waren mit Läden geschlossen. Vor deminneren Getöse hörten sie das äussere bloss. Da fuhr auf einmal ein Baumstammdurch Laden und Fenster herein und ihm nach ein Wasserstrom mit Schutt undGeröll. <strong>Die</strong> Arbeiter stoben erschreckt und totenblass auseinander. <strong>Die</strong> Räume imErdgeschoss waren mit Wasser und Schlamm hoch angefüllt, ebenso dasGebäude für die Dampfmaschinen. <strong>Die</strong> vorhandene Seide war verdorben und die

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