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Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

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7(2.10m.) fahrbaren Weges, und Schlagung einer Brücke, ob dem Brunnstubliüber den Bach und Unterhalt derselben.Am andern Tag erteilte die Gemeinde die Zustimmung und mit dem Bau wurdesofort begonnen. Das „Eggimühleli“ musste diesem Bau weichen. Das Holz hiefürwurde <strong>von</strong> der Corporations-Verwaltung auf der Ochsenalp zugeteilt.Ende 1846 war das erste Gebäude erstellt und 1847 wurde unter der tüchtigenLeitung des Werkmeisters Peter Rigert die Produktion aufgenommen. PeterRigert hatte <strong>von</strong> seiner Jugendzeit an in Fabriken gearbeitet. In Glarus hat er dasMühlemacher-Handwerk erlernt, dann in München sich in Mathematik und imZeichnen ausgebildet, und dann endlich in seinem Fachstudium <strong>bis</strong> nach EnglandFabriken besucht und in allerlei Stellungen darin gearbeitet. Direktor Peter Rigerterwies sich als tüchtiger Mann. Er hielt auf strenge Zucht und Ordnung, Fleissund Tätigkeit bei der Arbeit, und ging selber mit gutem Beispiel voran. Es gelangihm eine Zahl junger Burschen heranzuziehen und zu tüchtigen Arbeiternheranzubilden, <strong>von</strong> denen jeder später seinem Posten gewachsen war. Trotzseiner strenge achteten und schätzten ihn alle Arbeiter. Noch Jahre lang nachseinem Tode hörte man seufzen:“ Hätten wir den Peter wieder; es ging andersals jetzt.“ Ungeachtet der Schwierigkeiten und Hindernisse, die ihm vom Bureauaus in den Weg gelegt wurden, hob er doch die Fabrik auf die Höhe der Zeit undkonnte die Konkurrenz mit jeder andern wohl aushalten.Um die vielen Maschinen in betrieb zu setzten reichte die Wasserkraft derehemaligen Mühle nicht mehr aus. Am 8. Jan. 1847 wurde mit dem hinter StockliBesitzer folgender Vertrag abgeschlossen:Balz Camenzind räumt den zwei Handelshäuser das Recht ein auf dem hinternStockli einen zweiten Wasserkasten anzulegen, die Wasserleitung <strong>von</strong> demselbenauf beliebige Weise durch sein Land fortzuführen. Dagegen verpflichten sichobige Handelshäuser dem Verkäufer 250 Schweizerfranken an bar zu entrichten.Zudem wurde dem Stocklibauer die „Hausgülle“ zugesichert und versprochen,seiner Familie soviel möglich mit Arbeit zu berücksichtigen.Jos Mar. Camenzind <strong>von</strong> <strong>Gersau</strong>, geboren am 23. Oktober 1809, war ein Sohn<strong>von</strong> Landammann Andreas Camenzind bei der Kirche. Er wurde am 20. Sept.1835 zum Pfarrhelfer <strong>von</strong> <strong>Gersau</strong> gewählt. Bereits am 4. Nov. 1836 resignierte erangeblich aus Gesundheitsrücksichten. In Wahrheit aber wohl eher, weil ihm dieanstrengende Arbeit nicht behagte. Von nun beschäftigte er sich mit Musik,Drechslerei und Uhrmacherei. Er übte die Drechslerei zuerst in der Seidenfäule,dann im Schmittengebäude bei der oberen Fabrik aus, wo ihm für seinenDrehstuhl ein eigenes Triebwerk eingerichtet wurde.Am 9. Jan. 1850 wurde ein neuer Vertrag ausgehandelt. <strong>Die</strong> Herren Camenzindbezahlten dem Stockli Besitzer Fr. 1000.- und stellen folgende Bedingungen.1. <strong>Die</strong> Kinder des Balz Camenzind können in der Seidenspinnerei arbeiten undverdienen wöchentlich 12 gute Batzen

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