421. Der Besitzer der mech. Werkstätte gibt dem Besitzer der Mühle das Rechteinen neuen Wasserkanal <strong>von</strong> 1 Meter Luftbreite über das Eigen des Erstern zuerstellen.2. Das Niveau der Überlaufswand des neu zu erstellenden Wassersammlers(Weiher) hinter dem Schäflihaus und ob dem Mühle Schweinestall muss 5Centimeter tiefer sein alsder Kettenboden bei derWerkstätte.3. <strong>Die</strong> Überlaufswand desWassersammlers musswenigstens 6 MeterLänge haben.<strong>Gersau</strong> den 15. Mai 1884Am 31. Dez 1887beschäftige Jos. MariaCamenzind in seinerMühle 4 Müller 1Fuhrmann 1 Schiffmannund ein Heizer. <strong>Die</strong>Mühle wurde inErmangelunggenügender Wasserkraftmeist gleichzeitig auchmitDampfkraftbetrieben.Mühlebesitzer Jos. Maria Camenzind, Kirchenvogt war auch der Erbauer derLourdkapelle. <strong>Die</strong>se wurde in den Jahren 1896 – 1898 erstellt. Sie wurde aufdem Platze der früheren Liegenschaften „alte Tschalunhaus“ und Kohlhüttligebaut. Am 30. Juni 1898 übergab Jos. Maria Camenzind diese Kapelle demHochw. Diözesan<strong>bis</strong>chof Joh. Fidelis Battaglia <strong>von</strong> Chur. <strong>Die</strong> neu erbaute Kapelleenthielt eine unterirdische Armenseelen Capelle und darüber eine LourdesKapelle. <strong>Die</strong> Einweihung durch den Hochw. Bischof <strong>von</strong> Chur fand am 13.Sept.1898 für die untere und am 14. Okt. für die obere Kapelle, statt. <strong>Die</strong>Glockenweihe hat Hochw. Hr. Ortspfarrer Joh. Tschümperlin den 23. April 1899vorgenommen. Seine erste Ehe mit Agatha war Kinderlos. Sie wurde nach ihremfrühen Tode in der Familiengruft dieser Kapelle beerdigt. Aus der zweiten Ehe mitLina Glutz entstanden 2 Kinder, unser <strong><strong>Gersau</strong>er</strong> Schriftsteller Josef MariaCamenzind, und Dorf- Elektriker Karl Camenzind, Reblaube.Josef Maria geriet wieder in Konkurs. Weil er sich vermutlich mit derLourdeskapelle, die über 100 000.- Franken gekostet haben soll, übernommenhatte.Am Montag den 7. Jan. 1907 nachmittags 2 Uhr fand auf dem Bureau desKonkursamtes <strong>Gersau</strong> die ersten Steigerung statt.
43<strong>Die</strong> Liegenschaft „Neumühle“ und Zubehör, enthaltend:1. Das Wohnhaus, nebst Garten südlich, letzterer zur Lourdes KapelleEinverleibt.2. Das Mühlegelände, nebst Garten und Allmeindland und einerMühleneinrichtung, Dampfkessel, Walzstühle, Putzstühle und Beulereien etc.3. Das Wasserrecht, lt. Wasserbrief <strong>von</strong> 1865, nebst neuerstellter Weiheranlage4. Das ehemalige Kohlhüttli, später Rosstall, d. h. Land worauf diese Gebäudestanden, jetzt zur Lourdeskapelle einverleibt.5. Der sog. Schmittengarten und Umgelände bei der Neumühle.6. <strong>Die</strong> neuerstellten Ross- und Schweinestallungen samt Waschhütte.Alles in einem Umfang in Oberdorf-<strong>Gersau</strong> gelegen Nr. 351 des Grundbuches undbestehend aus ehemaligen älteren Nr. 216, 217, 218, 215.<strong>Die</strong> Feuerkommission beschwert sich am 5. Okt. 1892 gegen J. M. Camenzind,Neumühle.Hr. J. M. Camenzind besass in der Bläui beim Bach einen eigenen Wasserkastender <strong>von</strong> Zeit zu Zeit gereinigt werden musste. <strong>Die</strong>se Reinigung fand gewöhnlichan Samstagen nachts 12 Uhr statt, wo das Wasser abgestellt d. h. in den Bachgeleitet wurde. <strong>Die</strong>se Ableitung dauerte meistens <strong>bis</strong> Sonntagnacht 12 Uhr. Indieser Zwischenzeit <strong>von</strong> 24 Stunden lief das Wasser nicht in die Kanäle desDorfes, sondern die Bachschale hinunter, so dass bei einem Feuerausbruch inden Dorfkanälen kein Wasser für Feuerlöschzwecke vorhanden war.Ferner hatte Hr. Camenzind zur Neumühle schon zweimal beim Föhnwind undkleinem Wasserstande während der Nachtzeit seinen Weiher beim Schäfli auf dieTurbine auslaufen lassen und wieder gefüllt. <strong>Die</strong> Zeit <strong>bis</strong> dieses Reservoir wiedergefüllt war, nahm 3 <strong>bis</strong> 4 Stunden in Anspruch, während welcher Zeit dieDorfkanäle gänzlich ohne Wasser waren, was ebenfalls schlimme Folgen beieinem Brandfalle haben würde.1. Herr J. M. Camenzind z. Neumühle wird angehalten seinen Wasserkasten inder Bläui nur bei Tag und in der Weise zu reinigen, dass sofort nach erfolgterReinigung das Wasser seinen Fortgang durch die Dorfkanäle nehmen kann.2. Während des Föhnwindes und hauptsächlich zur Nachtzeit hat das Wasserununterbrochen durch die Dorfkanäle abzufliessen und wird dem Hr. Camenzinddie Leerung und Füllung seines Weihers während dieser Zeit aufs strengsteuntersagt.Frau Emilia Franchi geb. BuongiornoNachdem die Kantonalbank Schwyz die Liegenschaft Neumühle mit Zubehör am25. Juli 1907 ersteigert hatte, verkaufte sie diese am 14. Februar 1908 an FrauEmilia Franchi <strong>von</strong> Centrenoli, Jtalia. <strong>Die</strong>se vermietete diese Lokalitäten am 21.Nov. 1911 an die Teigwaren AG:<strong>Die</strong> Titl. Kantonalbank Schwyz in Schwyz, vertreten mit Herr Bankdirektor F.Flueler in Schwyz verkauft hiermit und tretet der Frau Emilia Franchi geb.Buongiorno, Centrenoli, Jtalia vertreten durch Ehemann Luigi Franchi als dessenzukünftiges, alleiniges Eigentum ab: Ihre infolge Konkurssteigerung vom 25. Juli