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Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

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4Einleitung:Bevor die Elektrizität in unserem Dorfe Einzug hielt war die Wasserkraft dieeinzige Energie die unsere Vorfahren nutzen konnten. <strong>Die</strong>se zu gebrauchen,wussten sie schon zu frühesten Zeiten. Schon am 27. Febr. 1623 ist aus einemGerichtsurteil ersichtlich, dass das Wasser <strong>von</strong> den Bächen hat gebraucht werdendürfe, wenn den übrigen Landleuten keinen Schaden entstehe.Unser steiles Gelände hat sich dazu besonders gut geeignet. Doch, direkt an denbeiden Bächen konnten keine Gewerbeanlagen gebaut werden. Wir wissen, dassunsere Bäche bei Schneeschmelze und Gewitter innert kurzer Zeit Hochwasserbringen kann und alles zerstören würde.Deshalb hat man an beiden Bächen das Wasser oberhalb des Dorfes vom Bach ineinem sog. Wasserkasten aufgefasst und <strong>von</strong> da, in einem steinernen oderhölzernen Kanal, das Dorf hinunter geleitet. Von diesem Kanal aus ist das Wasserdann auf offenen Holzkenneln oder ausgehölten Mehlbaumstämmen auf dieWasserräder der verschiedenen Gewerbe geleitet worden. Vom Wasserrad aus istdann die Kraft mittels Transmission-Riemen direkt auf die Maschinen übertragenworden.Beim vorderen Dorfbach ist das Wasser zu hinterste im Eggi, bei einem sog.„Gurgelistein“ gefasst worden. <strong>Die</strong>ser dürfte bei der Bachverbauung im Jahre1927 beseitigt worden sein. Von da an ist der Kanal über die Bläui, Tschalungass,Tanzplatz, Burädorf und bei der Seefabrik in den See geleitet worden. <strong>Die</strong>serKanal wurde Mühlebächlein oder auch Sagenbächlein genannt und hatte im Jahre1828 die beachtliche Breite <strong>von</strong> ca. 2.40 m.Beim hinteren Dorfbach wurde das Wasser bei der Mühlehostet und beimBuchhölzli genommen. Von der Mühlehostet führte es zur heutigen SägereiThaddey.An diesen beiden Wassergeleiten sind Im Jahre 1831 mindestens 12 Gewerbe mitWasserräder, denen man früher „Gewirbe“ gesagt hat, angeschlossen gewesen.Da die Gewerbe am hintere Dorfbach, besonders bei Trockenheit, unterWassermangel litten, und weil dieser bedeutend weniger Wasser führte als derVordere, ist ca. im Jahre 1650 ein Wassergraben quer über das Stockli,Rotenacher in den Ausserdorfbach erstellt worden. <strong>Die</strong>ser Kanal hat über Jahrezu unzähligen Prozessen geführt zwischen den Gewerblern vom Vorderen- undAusserdorf, weil es öfters vorkam, das die eine Seite gar kein Wasser hatte undihre Betriebe still stehen mussten. Bei einem <strong>von</strong> den vielen Prozessen ist imJahre 1679 <strong>von</strong> der Obrigkeit folgendes beschlossen worden:Herr Anton Nigg und Mstr. Melchior Kohross beklagen den Mstr. Thomas Niggwegen des Wassers im Eggi bei dem Gurgelistein, welches durch die Stockli undden Rothenacher fliesst: Urteil: <strong>Die</strong> im vordern Dorfe sollen das Wasser 4 Tageund die im untern Dorfe 3 Tage in der Woche. Was aber die Güter und Häuseranbetrifft, soll man ihnen das Wasser lassen. Denen im untern Dorf gehört dasWasser am <strong>Die</strong>nstag, Donnerstag und Samstag. <strong>Die</strong> Benutzung soll am AbendBetglocken anfangen und aufhören.

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