13.07.2015 Aufrufe

Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

34<strong>Die</strong> obere Tschalun- oder BläuischmiedeLaut einem alten Kaufbrief besaß <strong>Gersau</strong> schon im Jahre 1660 eineNagelschmiede. Im Jahre 1753 waren es bereits deren sieben mit vielen Gesellendie in den rauchgeschwärzten Hütten ihr schweres Tagwerk vollbrachten. In denfolgenden Jahren entwickelte sich <strong>Gersau</strong> zu einer echten Hochburg derNagelschmiede, wo<strong>von</strong> viele Familien ihr Auskommen hatten. <strong>Die</strong> Nagelschmiedewaren im Gegensatz zu den Hammerschmieden nicht unbedingt an dieWasserkraft angewiesen. Sie konnten dieses lediglich für den Betrieb desledernen Blasbalges nutzen, mit dessen Luft die Kohle in der Esse zum glühengebracht wurde. Für diese Verrichtung brauchte es auch nicht ein speziell großesWasserrad. Es gab aber auch mehrere Nagelschmiede die nicht an dieWasserkraft angeschlossen waren, diese benutzten Hunde, die in einem großenLaufrad mit viel Ausdauer die Bewegungen des Rades auf den Blasbalgübertrugen. Sie wurden aber häufig ausgewechselt um sie nicht über gebühr zustrapazieren.In der Schmiede waren meist mehrere Schmiede, die der Kohlenersparniswegen, gemeinsam dieFeueresse benutzen. Auf dem„Nagelstock“, ein etwa 70 cmhoher und 40 cm starkerEichenstamm, steckte derAmbos, auf dem dieNagelherstellung erfolgte. Langerunde Eisenstäbe die <strong>von</strong> denHochöfen <strong>von</strong> Sargans bezogenwurden, waren dasAusgangsmaterial, aus dem dieNägel hergestellt wurden.Ständig wurden zwei Rundstäbeins Feuer gelegt. Während dereine glühte, wurde der anderezu einem Nagel geschmiedet.Mit einem flachen Nagelhammerklopfte man zunächst die Spitzezurecht, dann kam das glühendeEisen in das Nageleisen oder ineines der verschiedenen Löcher(Matrizen) im Amboss undschmiedete mit wenigenSchlägen den Nagelkopf aus.Hier in <strong>Gersau</strong> wurden vor allemSchuhnägel, in vielerlei Sortenhergestellt. Der Verkauf der Nägel<strong>Die</strong>se Schuhe wurden <strong>von</strong> meinem Vater (1895-1963) ca. imJahre 1920 für Alois Camenzind „ Gäterli Wisi“ <strong>von</strong> Handgefertigt. Er benutzte dazu noch handgeschmiedete Nägel. <strong>Die</strong>am Absatz befestigten „Greifeisen“ wurde bei MelchiorCamenzind in der „Stampfi“ hergestellt. <strong>Die</strong>se Schuhe wurdenvor allem im Winter, für den Holtztransprt. auf „Horenschlitten“, getragen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!