Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

32Das Eidg. Bundesamt verlangte am 31. Jan. 1887 vom Bezirksamt Gersau eineBerichterstattung über die Mech. Werkstätte von Melchior Camenzind, damitdieser Betrieb event. unter das Eidg. Fabrikgesetz genommen werden könnte:In der mech. Werkstätte der Gebr. Czd. arbeiten gegenw. die beiden Brüder. IhrSohn und ein Holzarbeiter. Bei vermehrter Arbeit wird bisweilen ein Taglöhneroder Gehilfe beigezogen. Die in der Werkstätte befindl. Werke, als: 1 Drehbank /Hobelmaschine 1 Bandsäge und ein Schleifstein werden einzig mit Wasserkraftbetrieben. Da die Hr. Czd. ihre Arbeiten wie Brunnen und GasleitungenZiehpumpen, Gasometer und Reparaturen von Mühlen Obst und Weinpressenetc. in die fremde liefern und das Montieren selbst besorgen, so kommt es garoft vor, dass nur 1 bis 2 Arbeiter in ihrer Werkstätte arbeiten.Nr. 658 Gottlieb Camenzind Küfers, MechanikerNach dem Tode von Melchior Camenzind wurden zuerst seine vier noch lebendenKinder und der Schwiegersohn Jos. Camenzind Jten Gesamteigentümer. Dieseverkauften die Mechanische Werkstätte am 31. Dez. 1920 an ihren Bruder undMiterben Gottlieb Camenzind.Mein Großvater mütterlicher Seit`s (Lieni Küttel) war in der Werkstatt vonGottfried Camenzind als Schlossermeister tätig. Nach mündlicher Überlieferungmeiner Mutter, soll an einem kalten Wintermorgen das oberschächtige Wasserradeingefroren gewesen sein. Um das Wasserrad und die daran angeschlossenenMaschinen in Betrieb zu bringen, musste er dieses von der Eisschicht befreien.Dabei hat er sich eine Lungenentzündung zugezogen und ist im jungen Altervon erst 56 Jahren daran gestorben.Mein Jahrgänger Ferdi Baggenstos (Rüteli Ferdi) der dort die Mech. Lehreabsolvierte, erklärte, dass das ca. 4 m. große oberschächtige Wasserrad im Jahre1954 immer noch im Betrieb war und den großen Drehbank überTransmissionsriemen angetrieben hatte.Arnold Camenzind Sen.Arnold Camenzind Jun.Die Nachfolger, Arnold Camenzind Sen., zusammen mit seinem Sohn,entfernte das hölzerneWasserrad im Jahre 1958. Dieswar das letzte aus demehemaligen Mühlebächleinangetriebene, allerdings inDruckrohren gespieseneWasserrad. Arnold CamenzindJun., Bezirksammann, wolltedieses eigentlich als