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Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

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28Von der Lohmehlstampfe zur Mechanischen WerkstätteDer Name Lohmehlstampf ist in verkürzter Form, als „Stampfi“ <strong>bis</strong> heuteerhalten geblieben. <strong>Die</strong>se Wasserradangetriebene Anlage diente zurHerstellung <strong>von</strong> Lohe. Lohe ist ein aus Baumrinden hergestelltesGerbmittel, mit dem Leder gegerbt werden konnte. Dazu wurde vor allemRinde, <strong>von</strong> 12 <strong>bis</strong> 18 jährigen Eichenbäumen gewonnen. Sie wurdegetrocknet und dann unter dem Stampfhämmer der durch die Kraft desMühlrades in hohem Tempo Auf- und Abwärts bewegt wurde, zu feinemMehl gestampft.<strong>Die</strong> eigentliche Gerbung der Tierhäute erfolgte in einer Grube. Auf ihremBoden streute der Gerber zuerst eine Schicht Lohe, das „Lohbett“, undbreitete darauf eine Schicht gereinigter enthaarter Tierhäute aus. Darüberkamen abwechselnd neue Schichten <strong>von</strong> Lohe und Tierhäuten <strong>bis</strong> dieGrube gefüllt war. Auf die oberste Schicht legte der Gerber Bretter, die ermit schweren Steinen beschwerte. Zum Schluss „tränkte“ er die Grube ab,indem er Wasser zulaufen ließ. Nach zwei <strong>bis</strong> drei Monaten waren dieGerbstoffe völlig in die Häute eingedrungen und der Vorgang wurdesolange wiederholt, <strong>bis</strong> das fertige Leder „satt“ gegerbt war. Das mitEichenlohe gegerbte Leder hatte eine braun-rötliche Farbe, auf die dieBezeichnung „Rotgerber“ zurückgeht. Hier in <strong>Gersau</strong> haben wir noch eine„Wissgerbi“.gehabt. <strong>Die</strong>ser Name dürfte entstanden sein, weil dort mit„Weisstannenlohe „gegerbt worden ist.Gestampft wurden auch Tierknochen. <strong>Die</strong> Knochen wurden zuerst imWasser ausgekocht, gut getrocknet dann anschließend solangezerschlagen, <strong>bis</strong> nur noch ein körniges Knochenmehl übrig war. <strong>Die</strong>sesKnochenmehl diente den Bauern auf dem Feld als Dünger.

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