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Gersauer Dorfgeschichten von Einst bis Jetzt Die ... - Gersau 2014

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10Am 17. Okt 1864 klagt der Präsident des Schulrates wieder, dass dieFabrikbesitzer neuerdings schulpflichtige Kinder zur Arbeit angenommen haben.Sie werden auf die bestehenden Gesetze, sowie auf die Schwierigkeitenaufmerksam gemacht, die sie der Schulbehörde durch ihre Handlungsweiseverursachen, und ersucht, die betreffenden Kinder am nächsten Zahltag aus derArbeit zu entlassen. <strong>Die</strong>se weisen alle Verantwortlichkeiten <strong>von</strong> sich ab undschieben sie auf die Eltern ab. Nun solle dem Erziehungsrate Anzeige gemachtwerden.Ungefähr vom Jahre 1870 an hatten die Wassergeleite ausgedient. An Stelle<strong>von</strong> Holz-Kenneln und Dücheln hielten Druckleitungen aus Eisenrohren Einzug.Noch heute sieht man auf dem Weg <strong>von</strong> der „Nielenbrücke“ zum Tiefenbach einStück solcher genieteten Rohrleitung. In der Fabrik wurden Dampfmaschineneingesetzt.Berner Handelsbank<strong>Die</strong> Zeiten wurden immer schlechter. Der deutsch-französische Kriegverunmöglichte einen guten Geschäftsgang. Im Monat März 1876 kamen diebeiden oberen Fabriken im Eggi und in der Bläui durch gerichtlichen Feilruf(Konkurs) für 577`792 Fr. und 16 Rp. in die Hände der Berner Handelsbank.Der Konkurs hat die Fabrikinhaber und ihre Familien hart getroffen, wurde ihnennach damaligem Recht doch die gesamte Habe weggenommen und das letzteBett versteigert. Nicht weniger aber hatte die Bevölkerung zu leiden, die <strong>von</strong>einem Tag auf den andern ihres Verdienstes beraubt wurden. Armut undVerzweiflung griff um sich. <strong>Die</strong> Bevölkerungszahl <strong>von</strong> <strong>Gersau</strong> schwand um 500Personen. Fünf Jahre standen nun alle Räder still. Erst im Dezember 1880 gelanges der Berner Handelsbank, die Fabriken samt Zubehör für 220`000 Fr. an JakobSallenbach-Keller in Rohrbas zu verkaufen. Aber bereits 1885 kam auch er insFalliment und die Gebäude samt Einrichtungen gingen wieder zurück an dieBerner Handelsbank, die es nun auf eigene Faust versuchte, Schappeseidengarneherzustellen. Allein, der Aufschwung wollte sich nicht einstellen, was die Bankbewog, zu ihrem Leisten zurückzukehren. Eine Industrie, die 160 Jahre langArbeit und Verdienst in die kleine Republik gebracht und ihr zu Wohlstandverholfen hat, drohte für immer zu verschwinden.Hermann CamenzindNr. 623 Caspar Josef CamenzindMan wollte die Fabrikgebäude bereits abbrechen und die Maschinen undEinrichtungen entblock nach New York verkaufen, <strong>bis</strong> zwei mutige Männer sichauf ihre eigene Stärke besannen und sich nach langen, zähen Verhandlungenentschlossen alle drei Fabriken <strong>von</strong> der Berner Handelsbank für 135.000.-Franken zu kaufen. Es waren die beiden Partner Hermann Camenzind und CasparJosef Camenzind (CJ) die zusammen seit 1887 die Florettspinnerei Altdorfbetrieben hatten. Am 5. Sept. 1892 wurde der Kaufvertrag mit der Berner

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