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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw NRW eV

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aUSSCHÜSSe3Gültig ab 1. Januar 2014: „Lehrertabelle“EntgeltgruppeEntwicklungsstufenStufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 615 4.034,04 4.472,68 4.637,88 5.224,63 5.668,9714 3.652,39 4.051,13 4.284,69 4.637,88 5.179,0513 Sr 3.367,56 3.737,83 3.937,21 4.324,57 4.860,0413 3.345,96 3.716,23 3.915,61 4.302,97 4.838,4412 2.998,46 3.328,86 3.795,97 4.206,13 4.735,9011 2.895,92 3.209,24 3.442,79 3.795,97 4.308,6710 2.787,69 3.095,30 3.328,86 3.562,42 4.006,7609 2.462,97 2.730,71 2.867,44 3.243,41 3.539,6408 2.305,87 2.556,53 2.670,45 2.778,69 2.898,32 2.972,38Beträge ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit; Quelle: www.dbb.derund ums Streikgeldende Februar, anfang März riefder dbb seine Mitglieder zumStreik auf. an diesen Streiksnahmen auch Mitglieder des vlbsund <strong>vLw</strong> teil. Fiel durch denStreik Unterricht aus, so wurdedies von der Schulleitung an diejeweilige Bezirksregierunggemeldet. Diese leitete die informationan das Landesamt fürBesoldung weiter, die das Gehaltanteilig kürzte.Die Mitglieder des vlbs und <strong>vLw</strong>erhalten als ausgleich für dieGehaltskürzung ein Streikgeld.Dieses Streikgeld ist eine freiwilligefinanzielle Unterstützungund unterliegt nicht der einkommensteuer;es ist also steuerfrei(BFH-Urteil vom 24.10.1990).auch unterliegen sie nicht demsogenannten Progressionsvorbehalt.im Gegenzug sindaufwendungen, die durch dieteilnahme an einem Streikentstanden sind (z. B. Fahrkosten),keine Werbungskosten.Monika MarxArbeitskreis Tarifbeschäftigte<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


4aUSSCHÜSSeArbEITSKrEIS ArbEITSSICHErHEIT UND gESUNDHEITSSCHUTzKerngesund – oder schon fast tot?„Herr Bräsig, Sie zur rückenschulung?Sie sind doch Leistungssportler,ihnen fehlt doch wirklichnichts, das kann ich ihnennicht genehmigen, das ist dochihr persönliches Hobby.“ Männerfühlen sich – oder gelten – alskerngesund, bis sie tot umfallen(vgl. auch Dresdner Forumemployability VBG 1/13). BesondersMänner neigen dazu,körperliche Beeinträchtigungen,krankheiten, nicht zu kommunizierenoder erst gar nicht wahrzunehmen.ein Beispiel: im Dez. 2012 fand ein viertägigesSeminar zum thema Burn-out „erkennen – Prävention –entgegenwirken“ statt. Von den 17 teilnehmern stelltenmännliche teilnehmer eine Minderheit von drei Personen dar.ist Burn-out also nur ein weibliches thema? Die Schwerbehindertenbeauftragtebei der Br Düsseldorf, Frau klammer,berichtet von einer Gleichverteilung von Frauen und Männernmit dieser Diagnose, wobei Männer jedoch erst dann dieBeratungsstelle kontaktieren, wenn in der regel alles zu spätist und der Besuch beim amtsarzt droht.im Sicherheitsreport der VBG wird die zentrale Frage gestellt,ob eine geschlechtergerechte Sprache bei der Bewerbungsolcher Lehrgänge notwendig ist. Die Nichtinanspruchnahmebestimmter angebote der Gesundheitsförderung scheint einwesentlicher männlicher Verhaltensaspekt zu sein – und zwargleichgültig, ob als potenzieller Lehrgangsteilnehmer oderals genehmigender (männlicher) entscheidungsträger.Was ist zu tun? ein radikaler Bewusstseinswandel. Mehr achtsamkeittut augenscheinlich not. Schleichend nehmen dieBelastungen für alle Pädagogen zu. Für Männer oft in besonderemMaße, was wie selbstverständlich wahrgenommenwird. Ursache: Nahezu alle männlichen Pädagogen arbeitenVollzeit rund um die Uhr. Die steile these meines kollegen k.„Frauen machen teilzeit, Männer machen Vertretung undklassenleitung“ lässt sich natürlich nicht so halten – war aberanlass, die Situation gerade einmal aus männlicher Sicht zuüberdenken.Die Verteilung zusätzlicher arbeitslasten (Lehrmittelbetreuung,Vertretungseinsatz, DV-administration, SV-Verbindungslehrer,etc.) wird überwiegend Vollzeitkräften anvertraut.Zu recht? Gleichgültig, ob diese Schultern männlichoder weiblich sind, es bedarf mehr achtsamkeit gegenüberdiesem Personenkreis.ein abteilungsleiter sagte mireinmal „… Wer viel arbeit erledigt,dem gebe ich noch gernezusätzliche aufgaben, dann binich mir sicher, dass sie schnellerledigt werden“. Wie praktisch.Sicher: ein Lob für die gutearbeitsorganisation der Betroffenen,dennoch entbehrt dieseaussage nicht eines gewissenZynismus. Vollzeitkräfte gelteneben als rund um die Uhr verfügbar.Da ziehen keine argumente(Quelle: qay/pixelio.de)der Gleichstellungsbeauftragten,keine Bedenken wegen in anderem Umfeld eingegangenerVerpflichtungen, kein teilzeitpapier bremst. Obendrauf auchnoch der typisch (männlich) karrierestrebende Satz: „… nachvorne immer, rückwärts nimmer …“Um wieder zum Beginn der Situationsaufnahme zu kommen:Über besondere Belastungen muss man reden und auchohne offensichtlicher gesundheitlicher Beeinträchtigung diePädagogen ermutigen und Möglichkeiten offerieren, die dieeinsatzfähigkeit am arbeitsplatz Schule unterstützen undsicherstellen. Gerade die männlichen kollegen neigen dazu,riskantere gesundheitsbezogene Verhaltensweisen an dentag zu legen. Den raubbau an ihrer körperlichen Leistungsbasisbemerken sie oft erst dann, wenn sie in der arztpraxisoder in der Notaufnahme angezählt werden. Dazu geselltsich eine geschlechtertypische Nichtinanspruchnahme vonangeboten der Gesundheitsförderung. Jedem Beteiligtensollte völlig klar sein, dass Prävention immer sinnvoller undgeschmeidiger ist als späterer kollegenausfall. Für Gesundheitsförderungeine Sensibilität zu entwickeln, ist nicht Zufall,sondern eine bewusste entscheidung von Leitungsorganenund Pädagogen. also: Nur Mut zu einem „Ja“ wünscht besondersdenen „…, die keinen Schmerz kennen“.Walter VerbüchelnVorsitzender des ArbeitskreisesArbeitssicherheit und GesundheitsschutzPS. es spricht: Der Schulfortbildungsbudgetkoordinationsbeauftragte:„also, hör mal, Heinz-Willi, mit deiner rückenschule,ich kenn dich doch, du willst doch wieder nur malzwei tage abhängen, und dann noch in königswinter, klar –Weinfest –, da würde ich auch mal gerne auf Staatskosten hin,aber ich muss ja arbeiten. im Schulprogramm steht da auchnichts über rückenschule – das passt einfach nicht zu unseremschulischen Gesamtkonzept. Da kann ich finanziell alsogar nichts machen – du verdienst ja auch genug …<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


aktUeLLeS5FOrtBiLDUNGSVeraNStaLtUNGeN MÄrZ UND aPriL 2013• Bilingualer VWL-Unterricht (I)• Verbindende Kooperation trainieren (gewaltfreie Kommunikation)• Microsoft Excel 2010 Basics (Anfänger)• Microsoft Excel 2010 Basics (Fortgeschrittene)• Bedeutender als das „WAS“ … (Unterstützung für Bildungsgangleiter)• Bei Störungen souverän intervenieren• moodle@school• Seniorenteller – nein danke• Schlagfertigkeit• Psychische Störungen bei Schüler(inne)n: Erkennen und Handeln• Perspektiven nach der Erwerbsarbeit (August)Stiftung <strong>NRW</strong>Der <strong>vLw</strong> auf der größten bildungsmesse Deutschlandsdidacta 2013 – der <strong>vLw</strong> für Sie vor Ortüber jederzeit kompetente ansprechpartner aus den Bezirken,dem Landes- und dem Bundesvorstand für individuelleFragen zur Verfügung. Neben ganz persönlichen anliegenging es dabei um bildungspolitische themen und auch umdie aktuellen tarifverhandlungen.Des Weiteren wurde die Chance genutzt, aktiv Werbung fürunseren Verband zu machen, kontakte zu knüpfen undneue Mitglieder zu werben.auch die resonanz auf die vom <strong>vLw</strong> mit hochkarätigenreferentinnen und referenten besetzten Veranstaltungenim rahmenprogramm der didacta war durchweg positiv. ineinigen Veranstaltungen war kein Platz mehr frei!Frank FlanzeMit einem neuen Besucherrekord endete die didacta 2013in köln. als weltweit größte und Deutschlands wichtigsteBildungsmesse bot die didacta den perfekten Überblicküber angebot, trends und aktuelle themen in den BereichenSchule/Hochschule, ausbildung/Qualifikation, Weiterbildung/Beratungund Bildung & technologie.auf dem Gemeinschaftsstand „Das Plus für Bildung“ standenden Besucherinnen und Besuchern die ganze Woche<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


6aktUeLLeSLeiden Sie an „Aufschieberitis“?Um eines vorwegzunehmen: aufschieberitisist kein neues Wort für Faulheit. imGegenteil. aufschieberitis ist der Grund,weshalb kurz vor Weihnachten immerdie Fußgängerzonen überquellen.Jemand, der an aufschieberitis leidet,wird im Zweifel zu Hause alle Fenstergeputzt haben, fünfmal den Hund Gassigeführt haben oder aber den kelleraufgeräumt haben. Das Problem liegtaber leider auf dem Schreibtisch, dennjemand, der an aufschieberitis leidet, tutlieber alles Mögliche, um nur ja dietermingebundenen arbeiten auf dem Schreibtisch zu ignorieren.Wer allerdings faul ist, würde auch alle übrigenanstrengungen vermeiden.aufschieben ist normal. Wer lässt sich nicht gerne schoneinmal von seiner arbeit ablenken. Diese aussage gilt abernur bis zu einem bestimmten Punkt, denn aufschieberitiskann Leidensdruck erzeugen.aufschieberitis oder Prokrastination (so der Fachbegriff)kommt branchenübergreifend und in allen Berufsgruppenvor. isoliertes arbeiten spielt dabei eine zentrale rolle unddiese erkenntnis führte dazu, dass das Phänomen insbesonderean Studentinnen und Studenten untersucht wurde,insbesondere, da man erkannt hatte, dass mittlerweile vielevon ihnen Probleme mit der rechtzeitigen abgabe von Hausarbeiten,referaten und abschlussarbeiten haben. Nocheinmal zur Begriffserklärung: „Prokrastination ist die wissenschaftlicheBezeichnung für pathologisches aufschiebeverhalten.Prokrastination ist eine ernst zu nehmende arbeitsstörungund kann sowohl private alltagsaktivitäten als auch schulische,akademische und berufliche tätigkeiten betreffen.“ 1Hier ein Beispiel aus einem internetforum:anonym, 32, in einem internet-Forum:„ich neige dazu, essenziell wichtige tätigkeiten, die mirUnbehagen bereiten, vor mir herzuschieben. Zum Beispiel:kunden zurückrufen, Überweisungen schreiben, Postöffnen, Steuererklärung machen, Job suchen etc.„Surfen, bis der arzt kommt: Da wuchern echte Depressionenich schiebe so stark auf, beziehungsweise erledige Dinge ineinem Maße gar nicht, dass ich mich dabei existenziellgefährde. Mein Studium scheiterte vor einigen Jahren daran.Jetzt ist meine Selbstständigkeit daran gescheitert. Statt mirzu überlegen, wie es weitergeht, sitze ich seit acht Wochenim Büro und surfe im internet herum. ich bin jetzt 32. Wennich nicht bald die kurve kriege, habe ich wenig Hoffnung aufein langes Leben.“ 2Was kann aber nun gegen aufschieberitisgetan werden? Zunächst einmalbietet die Uni Münster einen Selbsttestan, an dem jeder anonym teilnehmenkann:http://www.unipark.de/uc/selbsttest_prokrastinati-on/ospe.php?SeS=a17721e972b3170dcb65b207a5679d29&syid=379937&sid=379938&act=start&js=13&flash=1106Sollte man nun für sich erkannt haben,dass man ein gewisses aufschiebeverhalten hat, so gibt esin der Diskussion zwei wichtige ansätze.Prof. Dr. F. rist lehrt in Münster klinische Psychologie, undfür ihn ist eine ernsthafte Selbstreflexion die Voraussetzungfür ein erfolgreiches Handeln. an der Uni Münster hat er mitseinem team trainingsmodule entwickelt, um die aufschieberitisin den Griff zu bekommen. Die Studenten protokollieren,wie lange sie an einem tag gearbeitet haben, wieviel sie geschafft haben und welche erwartungen sie hatten.Ziel der trainingsmodule ist, den Studentinnen undStudenten eine neue kultur des arbeitens beizubringen. 3Neben dem psychologischen ansatz gibt es in der Literatursehr viele ausführungen zum thema Zeitmanagement. Freinach Johann Gottfried von Herder gehört die Zeit – oderbesser gesagt, die nicht vorhandene Zeit – bekanntlich zuunseren größten tyrannen. Haben wir zu wenig Zeit, soreagieren wir mit Stress. Und Stress kann sowohl körperlicheBeschwerden vom Schweißausbruch bis hin zum Herzrasenauslösen als auch konflikte anheizen, konflikte mit beteiligtenPersonen als auch konflikte mit sich selbst. Das Zeitmanagementversucht nun Hilfen zu geben, arbeiten zu priorisieren,auf Zeitfenster zu verteilen bzw. sich Pufferzeiten zuerhalten.Wesentliche Faktoren hierbei sind:• Evaluation der eigenen Planungskompetenz.• Bestimmung von emotionalen u. organisatorischenZeitdieben.• Festlegung des persönlichen Organisationstyps.• Festlegung von Arbeitszeitfenstern für bestimmteaufgaben.• Einplanung ausreichender Pufferzeiten.• möglichst kompakte Durchführung von Aufgaben.an dieser Stelle sei aber ganz eindeutig darauf hingewiesen,dass es nicht aufgabe des Zeitmanagements sein kann, dassman danach noch mehr arbeit erledigen kann. aufgabe ist<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


aktUeLLeS7es, dass arbeiten zeitökonomisch erledigt werden undmögliche konflikte und Stress reduziert werden.abschließend möchte ich ihnen noch mit zwei Methodender Priorisierung von arbeiten vorstellen: die aBC-analyseund die aLPeN-Methode.Bei der aBC-analyse werden alle für den betreffenden Zeitraumanstehenden aufgaben aufgelistet und nach Wichtigkeitgeordnet. Danach erfolgt eine Bewertung der aufgabennach dem a-, B-, C-raster (a-aufgaben sind dringlich,C-aufgaben weniger dringlich). Die konzentration liegtnatürlich auf a-aufgaben, aber Vorsicht: C-aufgaben sindnicht entbehrlich!Die aLPeN-Methode ist eine tagesablaufplanung. Zunächsteinmal werden aufgaben, termine und gepl. aktivitätennotiert. Danach schätzt man die Länge der jeweiligenaufgabe ein. Pufferzeiten dürfen bei der Planung nichtvergessen werden. als Daumenregel spricht man von 40 %Puffer, von denen aber 20 % auf plötzliche arbeiten verteiltwerden sollen. Zu guter Letzt treffen Sie entscheidungenüber die Wichtigkeit der aufgaben und führen eine Nachkontrolledurch.Dagmar Ammann, OV Simmerath/StolbergQuellen:Dina Geppert: Methoden des Zeitmanagements.Sabine Krakau: Vortrag Uni Bremen.MacKenzie: The time trap.Hans-Werner Rückert: Schluss mit dem ewigen Aufschieben.Wie Sie umsetzen, was Sie sich vornehmen.Prokrastinationsambulanz Uni Münster (Internetauftritt).1) Westfälische Wilhelms-Universität Münster – Prokrastinationsambulanz2) www.spiegel.de/unispiegel/studium/trendleiden-aufschieberitis-ich-prokrastiniere-also-bin-ich-a-562306-7.html3) S. o.Nutzen Sie Ihren Ärger:bleiben Sie dabei gesund und sozial kreativ!klärungen und empfehlungen zur täglichen konstruktiven Orientierung in der Schule und für zu Hause1. Ärger, Wut, Unzufriedenheit und abneigungenlähmen!Normalerweise zieht echter Ärger*) alle aufmerksamkeit ansich und erhöht damit den adrenalinspiegel, lässt Gedankenund Gefühle zuerst größere, dann immer kleinerwerdende stereotype kreise ziehen, jagt Pickel oder röte insGesicht und beschleunigt die emotionale anspannung so,dass die Luft auszugehen scheint. Die Gedanken undGefühle suggerieren: es sind die anderen, die sich geradeunmöglich verhalten. Die kollegin, die patzige antwortengibt und nicht grüßt, die Schüler, die unaufmerksam sind,die Nachbarn oder Familienmitglieder, die zu laut oderunfreundlich sind. Zu der Beschuldigung kommt dieannahme: „Die anderen verhalten sich so, weil sie Übles imSinn haben.“ Die kollegin will mich ausgrenzen; die Schülerhören nur mir nicht zu, der Nachbar / die Familie will michprovozieren.Wagen Sie ein experiment mit sich selbst und stellen Siesich eine konkrete Person vor, über die Sie sich in den letztentagen geärgert haben; vielleicht einen Schüler odereine kollegin, die sie unfreundlich oder abgewandt erleben.Dann nehmen Sie in einer inneren Simulation kontakt zudieser Person auf und sagen Sie ihr, dass Sie verärgert sind,weil ihr Verhalten – die beleidigende antwort bzw. dasgrußlose Vorübergehen – auf Sie so unfreundlich wirkt. ichhöre Sie sagen: „Das macht doch kein Mensch“, oder „DiePerson muss doch wissen, wie sie sich verhält“, oder „Wiesosoll ich auf sie zugehen? Sie geht doch an mir vorbei.“Nun bitte ich Sie, weiter zu überlegen, wie es ihnen selbst inder Folge solcher Gedanken geht. Möglicherweise werdenSie sich dem Schüler gegenüber weniger nachsichtig verhaltenbzw. den kontakt zu der kollegin soweit wie möglichmeiden. Sie werden genau beobachten, mit wem diePersonen Beziehungen pflegen und Sie werden vorsichtigerund sensibler mit dem Umfeld umgehen und eher einGefühl von „Hab acht“ entwickeln. in dieser Verfassung erlebenSie sich gedämpft; der aufenthalt in der Nähe des Schülersbzw. der kollegin ist eher anstrengend und im fortgeschrittenenStadium fühlen Sie sich wie gelähmt.es sind die Gedanken: „Der andere ist schuld, er soll etwasändern“, die Sie so in die enge treiben, dass ihnen selbstzunehmend mehr Unannehmlichkeiten entstehen bzw. Siefreudloser werden.2. Nutzen Sie ihren Ärger, um einen konstruktivenUmgang im Miteinander zu entdecken!Stellen Sie sich noch einmal vor, Sie kommen mit derPerson, deren Verhalten Sie reizt, ins Gespräch und Siekönnen sie fragen, was sie in Hetze an ihnen vorbeirauschenlässt bzw. weshalb er Sie beleidigt hat. Die Person ist sichersehr erstaunt über ihre Frage. Wenn Sie es schaffen, freund-<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


8aktUeLLeSlich und offen zu fragen, wird die Person möglicherweiseinnehalten und nachsinnen, was mit ihr eigentlich los ist. ihrwird vielleicht bewusst, dass sie wahrgenommen wird unddass es nicht egal ist, wie sie wirkt. Sie fühlt sich bestenfallswertgeschätzt und kann ein alternatives Verhalten entstehenlassen. Wie aber kommen Sie selbst vom Ärger zur Offenheitund zum freundlichen Fragen?realisieren Sie, dass es ihre Gedankenkreise sind, die ihnenoft suggerieren, die Person wolle mit ihnen nichts zu tunhaben bzw. Sie geringschätzt. Solange Sie nicht gefragthaben, können Sie nicht wissen, ob die Gedanken bzw. dieUnterstellungen „wahr“ sind. Dann fühlen Sie, wie möglicherweisemit den Gedanken ihr adrenalinspiegel ansteigt. es istnicht die andere Person, die den adrenalinhahn in ihnenanstellt, sondern es gibt eine reizung in ihnen selbst, die diesbefördert. Die andere Person mag die reizung auslösen,entzündet hat sie sich aber in ihnen.Diese erkenntnis öffnet Sie zuerst für die Frage: Was braucheich selbst zum „runterkommen“? Und dann für die zweiteFrage: Was motiviert oder veranlasst die andere Person,reizungen auszulösen? ist sie sich dessen bewusst? Wie gehtes ihr eigentlich?Wenn Sie sich selbst zuerst beruhigen und wieder „Bodenhaftung“haben, wird ihr ton angemessen sein und ihnenwerden wie von selbst die passenden Worte einfallen, um diePerson anzusprechen.Sie haben ihren Ärger ernst genommen und anstatt sich vonihm beherrschen zu lassen, haben Sie zunächst auf sichgeschaut: Was brauche ich, um „runterzukommen“. Dannhaben Sie sich für das Handlungsmotiv des anderen interessiertund erleben können, dass zwischen ihnen eine konstruktiveinteraktion entstehen konnte.3. Ärger kann auf neue Wege führen!Natürlich ist es nicht immer möglich, mit dem reizauslösendenVerhalten von Menschen in ein erörterndes oder aufschließendesGespräch zu kommen. Stellen Sie sich vor, Sieärgern sich über das auftreten des Dezernenten, der nurgelegentlich in die Schule kommt (Sie haben keinen regelmäßigenoder unmittelbaren kontakt zu ihm).Wenn kein Miteinander realisierbar ist, haben Sie es bei dereigenen Ärgerreaktion immer noch zuerst damit zu tun, sichselbst zu beruhigen. erst danach können Sie entweder durchsystematisches reflektieren versuchen, das Handlungsmotivder anderen Person zu verstehen (ohne es zu rechtfertigenoder zu verurteilen) oder Sie erleben, dass Sie• eine andere Sicht der Dinge haben,• ein anderes Auftreten wählen würden,• einen anderen Weg einschlagen,• andere Methoden der Vermittlung wählen würden, usw.Diese eigene andersartigkeit können Sie nur registrieren aufdem Hintergrund des Verhaltens der anderen Person, welchesSie geärgert hat. insofern hat die reizung der Person und derÄrger, der in ihnen entstanden ist, dazu geführt, eigenesVerhalten, Denken, Fühlen und entscheiden neu zu entdeckenund vielleicht neu zu gewichten.Für die entdeckung neuer Wege, die auch kompetenzerweiterungensind, braucht es reibungen. Damit aber einneuer Weg entsteht, ist es unabdingbar, eine reflektierendeHaltung einzunehmen.4. Ärger hilft, für sich selbst zu sorgen und kreativzu bleiben!Wenn wir uns der Ärgerdynamik überlassen, verharren wir inder reibung des reizes und gehen schier in ihr unter. Dannhaben wir nicht den Ärger, sondern der Ärger hat uns undbeherrscht uns mit der Folge, dass wir gedanklich „auf derStelle treten“ und uns gefühlsmäßig immer weiter „versteinern“.Die Folge können physische erkrankung, Burn-outoder Vereinsamung sein.Deshalb hilft frühzeitig erkannter Ärger, dass wir• aufmerksam werden; wir sind Reizungen ausgesetzt, dieuns stören,• für uns selbst sorgen, indem wir durch „Runterkommen“ diereizung bannen bzw. uns aus dem Wirkfeld ziehen,• unsere Reizbarkeit reflektieren und uns nachhaltig schützenlernen,• mit der Person, von der aus wir Reizungen erleben, insGespräch kommen und dadurch evtl. ihr und uns einen tiefereneinblick in die innere Verfasstheit verschaffen,• alternative Gedanken, Gefühle und Verhalten entdecken,• bewusst wahrnehmen und lernen, wie wir immer mehr vonuns selbst und über Mitmenschen erfahren und dadurchlebenskompetenter werden.Haben Sie Fragen?Mechthild.Mertens@web.deDipl.-Sozialarbeiterin und selbstständige Supervisorin(DGSv), Mediatorin und Organisationsberaterin.*) Im Fließtext des Artikels wird der Einfachheit halber immer von Ärgergesprochen, darunter aber die anderen destruktiven oder eskalierendenReaktionen wie Unzufriedenheit, Abneigungen, Wut und Hass subsumiert. Esgeht primär darum, die Dynamik, die sich stets „gegen“ etwas richtet,verstehbar werden zu lassen. Der Grad der Eskalationsdynamik ist natürlichin einer Verfasstheit von Wut stärker als in der von Ärger. Je nach Erscheinungsformund Eskalationsgrad ist daher zwischen Ärger, Wut und Zorn zuunterscheiden. Den verschiedenen Formen liegen aber in der sozialen Interaktionhäufig gleiche Reaktionen und Wirkrichtungen zugrunde. Diese sindeinmal das Erleben, der andere verhalte sich „falsch“ (nicht den eigenenErwartungen entsprechend) und zum anderen das sukzessive Aussteigen ausdem gemeinsamen Kontakt, und auch Gedanken und Gefühle, die sich imKreis drehen und Körperreaktionen, die sich verhärten.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


NeWCOMer9ein Wandel in unsich gehe die Straße entlang.Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.ich falle hinein.ich bin verloren … ich bin ohne Hoffnung.es ist nicht meine Schuld.es dauert endlos, wieder herauszukommen.ich gehe dieselbe Straße entlang.Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.ich tue so, als sähe ich es nicht.ich falle wieder hinein.ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.aber es ist nicht meine Schuld.ich gehe dieselbe Straße entlangDa ist ein tiefes Loch im Gehsteig.ich sehe es.ich falle immer noch hinein … aus Gewohnheit.Meine augen sind offen.ich weiß, wo ich bin.es ist meine Schuld.ich komme sofort heraus.ich gehe dieselbe Straße entlang.Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.ich gehe darum herum.ich gehe eine andere Straße.(Sogyal Rinpoche: Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben. Frankfurt am Main 2004, Verlag O. W. Barth, S. 53)referendariat gemäß der oVp 2011– erste Erfahrungen aus Kölneinführung in eine reihe von Beiträgenes ist (fast) geschafft: Der erste Jahrgang, der seinen Vorbereitungsdienstnach der OVP 2011 geleistet hat, wird am30.04.2013 feierlich verabschiedet. es lohnt daher, auf dievergangenen 18 Monate zurückzublicken; auf eine sehrarbeitsintensive Zeit für alle Beteiligten.Ganz kurz: kennzeichen des reformiertenVorbereitungsdienstesDer Vorbereitungsdienst nach der OVP 2011 ist eines derkernstücke der reformierten Lehrerausbildung in NrW, „…die ambitionierteste Lehrerausbildungsreform in Deutschland…“ 1 Den Vorbereitungsdienst kennzeichnen Standardorientierung,Wissenschaftsorientierung, Handlungsfeldorientierungund Personenorientierung.Während die Wissenschaftsorientierung und die Standardorientierungbereits tradierte Leitlinien darstellen, sind dieHandlungsfeldorientierung und die Personenorientierunginnovative ansätze.HandlungsfeldorientierungDie Handlungsfeldorientierung manifestiert sich in einemlandesweit und für alle Lehrämter verbindlichen kerncurriculum,in dem sechs Handlungsfelder des Lehrerberufesbeschrieben sind. in diesen Handlungsfeldern werden insgesamt37 Handlungssituationen ausgewiesen, die die Praxisdes Lehrerhandelns beschreiben und zu deren Bewältigungund Gestaltung kompetentes Handeln erforderlich ist.Seminare und Schulen sind aufgefordert, dieses kerncurriculumin lehramtsspezifische Programme für jedes einzelneSeminar und in den jeweiligen ausbildungsschulen auszuformen.ein Verfahren, das der curricularen arbeit in Lernfeldernund der entwicklung von didaktischen Jahresplanungensehr ähnlich ist. insofern sind auch die Vorzüge unddie Probleme, die mit dieser didaktischen arbeit verbundenwerden, teilweise übertragbar. Für die Praxis des Vorbereitungsdienstesstellt sich unter anderem das Problem, aufwelcher Niveaustufe die nötigen kompetenzen (in allensechs Handlungsfeldern) in den 18 Monaten erreicht werdensollen und können.Zudem soll das kerncurriculum einer besseren Verzahnungvon der überfachlichen ausbildung im kernseminar(ehemals Hauptseminar) und den Fachseminaren sowieeiner abgestimmten ausbildungspraxis von Seminar undSchule zuträglich sein. Hier konnte und kann man gespanntsein, denn diese abstimmungen wurden vielfach vonreferendarinnen und referendaren als „ausbaufähig“ angesehen.PersonenorientierungMit der Personenorientierung, die von jeher eine Leitlinieder Lehrerausbildung sein sollte, 2 sind entsprechende LernundBeratungsformate in der rechtsverordnung verankert.Damit erhalten diese Formate eine höhere Wertigkeit undVerbindlichkeit in der ausbildung als das zuvor der Fall war.konsequenterweise werden kernseminarleitungen in derpersonenorientierten Beratung mit Coachingelementenumfassend ausgebildet 3 und – um offene und vertrauensvolleBeratungsgespräche zu stützen – von der Benotungentbunden. Fraglich ist, ob sich die gewünschten effekte imHinblick auf die Stärkung der Berufspersönlichkeit in der<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


10NeWCOMerGesamtstruktur des Vorbereitungsdiensteshinreichend entfaltenkönnen.eine weitere Frage, dielandesweit überaus kontroversdiskutiert wird,bezieht sich auf die rolleder kernseminarleitungen.Diese stehen vor derHerausforderung, überfachlicheausbildung,die sich an Standardsorientieren muss, und personenorientierte Beratung ineinklang zu bringen. Damit verbunden ist zudem das risikoeiner allzu dichotomen Wahrnehmung seitens der referendarinnenund referendare: Fachleiter im Fachseminar alsausbilder und Beurteiler (=> wichtig) und Fachleiter imkernseminar als ausbilder und Berater (=> ???)Beitragsreihe zu den erfahrungen imVorbereitungsdienst nach der OVP 2011Ziel der insgesamt dreiteiligen Beitragsreihe in der ‚kaufmännischenSchule‘ ist es, gelungene reformelemente unddie Umsetzungsanstrengungen aller Beteiligten zu würdigen,aber auch Schwierigkeiten zu benennen sowie impulsefür weitere reformanstrengungen zu geben. es sollen alleunmittelbar Betroffenen mit ihren erfahrungen zu Wortkommen: die referendarinnen und referendare im besonderenMaße, die Fachleiter und Fachleiterinnen im Fachseminarund im kernseminar, die ausbildungsbeauftragtenund ausbildungslehrkräfte sowie Schul- und Seminarleitungen,die die Verantwortung für die ausbildung tragen.Die Berichte erhebenausdrücklich nicht denanspruch, repräsentativzu sein, sondern „leben“durch ihre subjektiveneindrücke, Schlussfolgerungenund empfehlungen.Die Vorgabender OVP lassen den Seminarenund Schulen vieleGestaltungsräume, diedurch das Ministeriumfür Schule und Weiterbildung(MSW) bislang sehroffengelassen wurden, sodass die einzelnen ausbildungsformatevielfältig umgesetzt wurden. Systematische evaluationsvorhabensind daher dringend geboten und werdenvom MSW und auch vom Landesprüfungsamt für ZweiteStaatsprüfungen geplant und durchgeführt.Das erste Wort gebührt den referendarinnenund referendarenDie wichtigsten Personen, die referendarinnen und referendare,sollen mit ihren erfahrungen und anregungen dieseBeitragsreihe einleiten und abschließen. Zunächst wird vonden erfahrungen in den drei Phasen ihrer ausbildungberichtet:1. Drei Monate ohne selbstständigen Unterricht in demüberaus komplexen System ‚Berufskolleg‘ orientieren –reicht das?2. 12 Monate Lernen und Leisten mit 14 Stunden im ausbildungsunterricht4 , von denen neun Stunden im SelbstständigenUnterricht abgeleistetwerden. Was wird wie in den unterschiedlichenausbildungsformatengelernt?3. Drei Monate – wiederum ohne selbstständigenUnterricht –, in denen dieLangzeitbeurteilungen von Seminarund Schule erstellt und ausgehändigtwerden und in denen die Prüfungsvorbereitungund -durchführung das Handelndominieren. Wie wurden Langzeitbeurteilungund die neue Staatsprüfung5 erlebt?Quelle: Annas-Sieler, D., Gerdes, R., in Schule <strong>NRW</strong>, Sonderausgabe Lehrerausbildung 01/2013, S. 10Für die kompetenzentwicklung ist diezweite Phase die entscheidende. Diesändert sich m. e. auch nicht gravierend,wenn die referendarinnen und referendarezukünftig (i. d. r. ab Frühjahr2015) in ihrem Masterstudium ein<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


NeWCOMer11Praxissemester absolvieren. Dies hat sicher auswirkungenauf die Orientierung im System und die dadurch geringere„anlaufzeit“ für die eigene entwicklung. Dass die referendarinnenund referendare mit Praxissemester sich aber aufeinem völlig anderen kompetenzniveau befinden, wenn siein den Vorbereitungsdienst starten, ist fraglich.Fachleiterinnen und Fachleiter im Fachseminarund im kernseminar / ausbildungsbeauftragte undausbildungslehrkräfteDiese Personengruppe gestaltet die Lehrerausbildung inder Praxis. insbesondere das neue Profil von Fachleiterinnenund Fachleitern im kernseminar und die erhebliche aufgabenerweiterungdes ausbildungsbeauftragten müssenausgeformt werden.in den Seminaren werden unter anderem die Handlungsfeldorientierungmit der Verzahnung von kern- und Fachseminarinhaltenund die personenorientierte Beratung mitCoachingelementen umgesetzt. Darüber hinaus haben sichdie anforderungen an die kooperation zwischen Seminarund ausbildungsschulen erheblich erweitert. 6 Zahlreichekooperationstreffen, die sowohl die curriculare arbeit anden ausbildungsprogrammen in den Blick nahmen, aberauch einer abgestimmten Beratungs- und Beurteilungspraxiszuträglich sein sollen, wurden und werden durchgeführt.Zentral ist aber auch hier, wie die erfahrenen Lehrerausbilderinnenund Lehrerausbilder die referendarinnen undreferendare in deren ausbildungsphasen erlebt haben. Wieblicken sie auf den ausbildungsprozess und wie beurteilensie das ergebnis?Schulleitungen, referendarinnen und referendare,die das letzte Wort haben sollenin einem dritten teil der reihe werden zunächst die Schulleitungeneinen Beitrag leisten. als ausbildungsverantwortlicheund abnehmer der ausgebildeten Lehrkräfte haben sieein vitales interesse an einer ausbildung, die im ergebnismotivierte, fähige und in ihrer Berufspersönlichkeit gestärkteLehrerinnen und Lehrer hervorbringt. Wie beurteilen siedas Spannungsfeld von Lernen und Leisten im referendariat.Welche erfahrungen haben sie in den Prüfungengemacht? Das sind nur einige von vielen interessantenFragen. Zum Schluss sollen noch einmal die referendarinnenund referendare zu Wort kommen und mit etwasabstand zu ihrer ausbildungdie für sie zentralenempfehlungen für weiterereformen artikulieren.allen, die ihre erfahrungenund empfehlungen für dieweitere Diskussion zurVerfügung stellen, gebührtein herzlicher Dank!Ingo SchaubLeiter des Seminars für dasLehramt an Berufskollegsim ZfsL KölnIngo Schaub1) Oelkers, J., zitiert von Wehrhöfer, U., in Schule <strong>NRW</strong> Sonderausgabe Lehrerausbildung01/2013, S. 6.2) Lerntheoretisch ist es nicht denkbar, dass sich kompetenzorientierteEntwicklungsbemühungen nicht an der individuellen (Berufs-)Persönlichkeitorientieren.3) Vgl. König, E., in Schule <strong>NRW</strong>, Sonderausgabe Lehrerausbildung 01/2013,S. 14 ff.4) Dabei ist das Ausbildungsprogramm der jeweiligen Schule zu beachten5) Vgl. Brinkmann, H., Kropp, U., in Schule <strong>NRW</strong>, Sonderausgabe Lehrerausbildung01/2013, S. 20 ff.6) Vgl. Linnerz-Anselm, G., Morell, V. ebd. S. 23 ff.rEFErENDArIAT gEMÄSS DEr oVp 2011 – ErSTE ErFAHrUNgEN AUS KöLNHIEr: rEFErENDArINNEN UND rEFErENDArE18 Monate Vorbereitungsdienst für das Lehramt anberufskollegs – was hat das mit und aus mir gemacht?Meine erwartungen an das referendariat für das Lehramtan Berufskollegs waren groß. ich wollte etwas ändern,meiner beruflichen entwicklung eine neue Sinnhaftigkeitgeben, mit jungen Menschen an ihrer (vor-)beruflichenentwicklung arbeiten. endlich wieder selber etwas lernen,mich weiterentwickeln.Nachdem ich den entschluss gefasst hatte, dass ich injedem Fall den Vorbereitungsdienst antreten wollte, stelltesich mir ende 2010 die nächste Frage: Wann sollte ich denVorbereitungsdienst beginnen? Bereits im Februar 2011(24 Monate referendariat) oder erst im November 2011 (18Monate referendariat)? Für mich war damals ganz klar:natürlich im November 2011. ich dachte, so würde ichmehr „sparen“. Sparen an Zeit und sparen an geringereneinkünften, da ich schon nach anderthalb Jahren wiedervoll verdienen würde und im Vorfeld noch ein halbes Jahrvoll verdiente. Jetzt – am ende des ersten verkürzten Vorbereitungsdienstes– würde ich meine damalige entscheidungnoch mal genau überdenken.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


12NeWCOMer1. Phase: ankommen im System – Schule und Seminarder zahlreichen impulse gelang jedoch nicht durchgängig inder kürze der Zeit, sodass wir mit vielen Fragen und weniggesicherten antworten in den SU gestartet sind.2. Phase: 12 Monate Lernen und Leisten –die längste und anstrengendste Phaseals individuellen lernerischen auftakt habe ich mein eingangs-und Perspektivgespräch (ePG) wahrgenommen. Hierwurden auf der Basis einer von mir gehaltenen Unterrichtsstund<strong>eV</strong>ereinbarungen zum individuellen ausbildungsplangetroffen (Formulierung von Zielen und Vorgaben für daskommende Vierteljahr, konkrete Maßnahmen zur Zielerreichungund evaluationsmöglichkeiten, um die Zielerreichungzu messen).auch durch das erste Gruppenexperiment 1 wurde mein Lernenund vor allem die Lerngruppenarbeit 2 gefördert. Glücklicherweisehatten in meiner Lerngruppe alle das gleiche erstfach,sodass ein gemeinsames Gruppenexperiment möglichwar, welches aus meiner Sicht gut funktioniert und trotz derhohen zeitlichen Belastung Lust auf mehr teamarbeitgemacht hat.Die erste Pädagogische Halbwoche (PHW) ist mir in sehrguter erinnerung, da hier neben der Möglichkeit, sein Netzwerkunter den referendarskollegen 3 auszuweiten, auch dieMöglichkeit geboten wurde, sich noch mal intensiv und praxisnahmit dem noch fehlenden know how vor allem in denHandlungsfeldern Unterrichten, erziehen und Bewerten fürden Selbstständigen Unterricht (SU) zu rüsten. außerdemhatten wir durch die auszeit aus dem alltagsgeschehen dieMöglichkeit, einmal mit abstand den bisherigen Start zureflektieren und daraus Vorsätze für die kommende Phasemit SU zu ziehen.Vor allem wurde hier die idee der kollegialen Fallberatungund des Coachings für uns mit Leben gefüllt. Dadurch, dassalle kernseminarleiter anwesend waren, gab es Gesprächsmöglichkeiten,mehr über das element Coaching zu erfahren.Durch die anlage der PHW mit elementen, die klar auch aufWeiterentwicklung der Lehrerpersönlichkeit zielten, konnteich hier auch z. B. an meinem kommunikationsverhaltenarbeiten.rückblickend waren diese drei Monate eine sehr spannendePhase, in welcher die Bedeutung eines guten „Orientierungssinns“deutlich wurde. Wer sich schnell in den neuen Systemenzurechtfinden konnte, legte eine wichtige Grundlage fürein erfolgreiches referendariat. Dabei waren die ausbilder inSchule und Seminar stets sehr bemüht, uns für den anstehendenSU das nötige rüstzeug zu vermitteln. Die Verarbeitungan der obigen abbildung lässt sich deutlich erkennen, wiedicht die taktung der Unterrichtsbesuche (UB) während derHauptlernphase war. Da zu diesen Zeitpunkten fast allereferendare Unterrichtsbesuche durchführen wollten, wares hier manchmal problematisch, Wunschtermine zuverwirklichen. Durch Videoanalysen konnte hier teilweiseabhilfe geschaffen werden.Die Unterrichtsbesuche habe ich stets als äußerst lernwirksamangesehen, ebenso wie die Verschriftlichung derPlanungsüberlegungen, deren erstellung allerdings häufigeine große zeitliche Belastung darstellte. an Lerngruppenarbeitwar leider aufgrund der Zeitknappheit fast nicht zudenken. So habe ich das 2. Gruppenexperiment in dieserPhase eher als Belastung wahrgenommen und nicht alsMotivation für weitere teamarbeit. Zu Beginn meines SUkonnte ich ein Halbjahr lang erfahrungen im teamteachingsammeln, was ich äußerst positiv wahrgenommen habe.Durch die 9 Stunden SU blieben nur 5 Stunden für Hospitationund ausbildungsunterricht. ich war daher vor eine großeHerausforderung gestellt, was die Zusammenstellung meinesindividuellen Stundenplans anging. So war es mir kaummöglich, kurse/Fächer mit einer höheren Stundenzahl alsausbildungsunterricht in meinen Stundenplan zu integrieren.ich konnte fast nie den kompletten Fachunterricht ineiner klasse mitverfolgen bzw. mitgestalten. Dies habe ich alsäußerst unbefriedigend für Schüler, ausbildungslehrer undmich selbst empfunden. eine inhaltliche aufteilung zwischenden ausbildungslehrern und mir war die regel. auch di<strong>eV</strong>orbereitung des ausbildungsunterrichts litt deutlich unterder Verdichtung. trotz der sehr hilfsbereiten und engagiertenausbildungslehrer an meiner Schule konnten die besonderslernwirksamen reflexionsphasen manchmal nur sehr kurz,bisweilen gar nicht stattfinden.als stets lernwirksam habe ich die gegenseitigen Besuchebei UBs bei Mitreferendaren empfunden. Dies war miraufgrund der genannten zeitlichen restriktionen aber leiderauch nur viel zu selten möglich.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


NeWCOMer13Der SU brachte auch eine Vielzahl an Nebentätigkeiten mitsich, welche den zeitlichen Umfang deutlich erhöhten.konferenzbesuch, korrekturen und Beratungen seien hiernur beispielhaft erwähnt. Dadurch wurde die reale Lernzeitnochmals verkürzt.Lernen braucht Muße – Welcher kompetenzzuwachswurde erlebt, wie professionell war dieUnterstützung?Zum Lernen und zur Stabilisierung von können gehörenallerdings auch Muße, reflexion und training. Zeit über sichund sein tun nachzudenken. Diese Zeit fehlte in dieserPhase. So wurde durch die hohe unterrichtliche Verpflichtungz. B. das sehr gut angelegte und sicherlich wichtigeelement des Coachings aus meiner Sicht nicht ausreichendgenutzt. Die ständig länger werdende to-do-Liste mitverpflichtenden aufgaben ließ fast keinen Spielraum, sichüber mögliche Coachinganlässe Gedanken zu machen,wenn diese sich nicht direkt aus den UB-Nachbesprechungenergaben.Die terminierung wurde teilweise auch als zusätzliche Belastungempfunden. „Wo soll ich das Coaching denn jetztauch noch in den nächsten Wochen unterbringen?“, habeich durchaus häufiger in Gesprächen mit kollegen vernommen.Dies ist extrem schade, da sich das Coaching imbewertungsfreien raum, wo es genutzt wurde, als äußerstgewinnbringend erwiesen hat. So habe ich z. B. wertvolleBeratungen in Bezug auf die Ökonomisierung meinesalltagsunterrichtlichen Planungsverhaltens bekommen.3. Phase: Langzeitbeurteilungen, Prüfung undabschlussin dieser Phase der ausbildung nahm ich neben dem deutlichenZuwachs an Handlungswissen auch mein verbesserteskönnen wahr. außerdem war diese Phase geprägt durchdas Gefühl mehr Zeit zu haben – Zeit für das selbstgesteuerteLernen und die Vorbereitung des 2. Staatsexamens, aufwelches ich mich durch das Seminar und die Schule sehr gutvorbereitet gefühlt habe. Während des Prüfungstages hatteich das Glück, einen sehr umsichtigen und sorgfältig agierendenPrüfungsausschuss zu haben. Dies hat mir diesenanstrengenden tag sehr erleichtert.Die Prüfungsvorbereitung wurde allerdings für viele Mitreferendaremeines Jahrgangs durch folgende Punkte beeinträchtigt:• zu wenig Transparenz beim Zustandekommen der Langzeitbeurteilungen,• die Unsicherheit in Bezug auf das 2. Staatsexamen, da derkompetenzzuwachs in einigen Bereichen noch nichthabitualisiert war und• die existenzbedrohende Beschäftigungssituationaufgrund des endenden Beschäftigungsverhältnissesmitten im Schuljahr (30. april 2013).ein vorläufiges Fazit: ich habe mein referendariat als bereicherndempfunden und wurde in meinem können alsLehrerin gestärkt. Dies ist sicher maßgeblich der kompetenzder ausbilder an Schule und Seminar zu verdanken. Bei denstrukturellen ausbildungsbedingungen gibt es meineserachtens noch Optimierungsbedarf. einige zentraleempfehlungen aus Sicht der referendare werden dieseBeitragsreihe abschließen.einige wenige konnten das in der zweiten PädagogischenHalbwoche erworbene Wissen über „klasse auf Fahrt“ aufeiner klassenfahrt direkt praktisch anwenden. Der Großteilder Gruppe fragte sich aber auch hier wieder: „Wann sollenwir dies denn auch noch tun?“Schade fand ich, dass wir gar nicht mehr auf das ePG eingegangensind, welches ich als auftakt meiner persönlichenentwicklung angesehen hatte. So hätte ich mir zum Beispielin der Mitte des referendariats gewünscht, meinen entwicklungsstandseitens der Schule und des Seminars widergespiegeltzu bekommen.Vera SchüllerSprecherin des Jahrganges11/11,OV Köln VIVera Schüller1) Im Kölner BK-Seminar wird das gemeinsame Planen, Durchführen undReflektieren von Unterricht als „Gruppenexperiment“ bezeichnet und obligatorischin den Fachseminaren durchgeführt. Dies ist eine spezielleAusformung der allgemein bekannten „Gruppenhospitation“, bei derzumeist nur gemeinsam reflektiert wird.2) Referendarinnen und Referendare, die an demselben Berufskolleg ausgebildetwerden, bilden eine Lerngruppe.3) Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit des Textes für alle Personengruppennur die männliche Form verwendet, mit welcher die weiblichenPersonen gleichberechtigt gemeint sind.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


14MeDieNtiPPSDpA-NEwSwissenschafts- und bildungspolitik in bund und LändernQuelle: dpa-Dienst für kulturpolitiktarifrunde des öffentlichen Dienstes 2013 –Schlag ins Gesicht der Lehrerschaftver.di und die tarifgemeinschaft deutscher Länder haben inder dritten Verhandlungsrunde ein tarifergebnis erreicht. DieGehälter der rund 800.000 Beschäftigten der Länder (außerHessen) erhalten danach rückwirkend ab 1. Januar dieses Jahres2,65 Prozent mehr Gehalt und weitere 2,95 Prozent ab1. Januar 2014. Die auszubildenden bekommen ab Januar2013 monatlich 50 euro mehr und weitere 2,95 Prozent abJanuar 2014. Für sie wurde außerdem eine Übernahmegarantiedurchgesetzt, wie sie auch bei Bund und kommunen gilt.Für alle Länderbeschäftigten wurden 30 tage Urlaub vereinbart.Die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen,Hannelore kraft, hatte am 18.03. dieses Jahres vor der Landespressekonferenzbekannt gegeben, das ergebnis nicht –wie versprochen – eins zu eins auf die Landesbeamten zuübertragen. Stattdessen wurde beschlossen, die Gehälter nurbis zur Besoldungsgruppe a10 mit 2,65 % in 2013 und 2,95 %in 2014 zu erhöhen. Davon sind gerade mal 49.340 Beamtebetroffen. Die Besoldungsgruppen a11 und a12 sollen proJahr 1 % mehr bekommen. Das sind 73.500, sodass 125.200Beamten eine weitere Nullrunde zugemutet werden soll. DerDeutsche Beamtenbund (DBB) sowie weitere interessenvertretungenwie der Deutsche richterbund kündigten bereitsan, diese in höchstem Maße ungerechte entscheidung nichtzu tolerieren und ggf. rechtliche Schritte einzuleiten. Dass dieMotivation durch eine derartige Geringschätzung des Lehrersim gehobenen und höheren Dienst extrem leidet, ist – vieleverärgerte Landesbedienstete – genauso selbstverständlichwie die tatsache, dass der öffentliche Dienst für engagierteund sehr gut ausgebildete Nachwuchsakademiker immerunattraktiver wird.ein derartig einseitiger Beitrag zur Haushaltskonsolidierungdurch die Beamten wirkt erstens vor dem Hintergrund sprudelnderSteuerquellen und zweitens vor dem Hintergrundvergangener Beiträge wie der kostendämpfungspauschale,den ständigen Streitereien um arbeitszimmerabsetzbarkeit,Pendlerpauschale, kosten für arbeitsmittel oder klassenfahrtfinanzierungenund nicht zuletzt der kürzung des Weihnachts-und Urlaubsgeldes, die einen permanenten reallohnverlustbedeuten, wie ein schlechter Scherz. Zudem zeigt sichder Staat schon lange nicht mehr als zuverlässiger, glaubwürdigerund so gerne zu wählender arbeitgeber. Die auswirkungeiner derartigen Behandlung müsse, so der DBB, zueiner „abstimmung mit den Füßen“ bei der kommendenBundestagswahl führen.Lehrer müssen Schulbücher nicht selber zahlenNach verschiedenen jüngsten Gerichtsurteilen müssen Lehrerdie Bücher, die sie für die Vorbereitung sowie ordnungsgemäßeDurchführung des Unterrichts benötigen, nicht selberbezahlen. ein Pädagoge, der dem Land Niedersachsen einSchulbuch in rechnung gestellt hatte, hat den Stein insrollen gebracht. Die übliche argumentation, so mehrereGerichte, dass die Bücher regelmäßig als Werbungskostensteuermindernd geltend gemacht werden könnten undzudem durch die Besoldung abgegolten seien, sei inkorrekt.Das Schulministerium in Düsseldorf verweigerte eine Stellungnahmebis zur schriftlichen Urteilsbegründung. abzuwartenbleibt, wie nun das Land mit den kosten, die bislangauf die Lehrer abgewälzt wurden, umgehen wird. eine längstüberfällige entscheidung.Nachhilfe gefragt wie nieDie Nachfrage nach Bildungshilfen durch private anbieter istals stabil auf hohem Niveau zu bezeichnen, tendenz steigend.Dass inzwischen viele Schüler durch Nachhilfe betreutwerden, ist bekannt. Dabei spekuliert man über die Gründe.Die erklärungsansätze reichen von einem unzureichendenSchulsystem mit sehr vielen zu verzeichnenden Unterrichtsausfällenüber die mangelnde Unterstützung durch dieelternhäuser bis hin zu den stark angestiegenen anforderungendurch den arbeitsmarkt.interessant ist die erkenntnis, dass zwei Drittel sogenannte„Notfallschüler“ sind und nur ein Drittel die Noten lediglichverbessern will. insbesondere elternvertreter sehen in denunterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten der inanspruchnahmeprivater Hilfeleistungen eine soziale Schieflage und soeinen zusätzlichen Selektionsdruck, der auf kindern undJugendlichen aus sozial schwachen Familien laste.Deutschland steigert seine innovationskraftDer Bundesrepublik ist es in diesem Jahr erstmals geglückt,europaweit auf den zweiten Platz der 27 eU-Mitgliederbezüglich der innovationskraft aufzusteigen. Von dereU-kommission wurden u. a. kriterien wie ausgaben für Forschungund Produktentwicklung zugrunde gelegt. Spitzenreiterist Deutschland in puncto wissenschaftliche Veröffentlichungen.allerdings konnten trotz der Schuldenkrise fast alleeU-Staaten ihre innovationskraft verbessern, ausgenommensind lediglich Griechenland und Zypern.Noch weniger Schüler in der BrDDer demografische Wandel einerseits sowie die verkürzteGymnasialzeit im rahmen des „G8-abiturs“ andererseits sind<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


MeDieNtiPPS15die Hauptgründe für die weiter sinkenden Schülerzahlen inder Bundesrepublik Deutschland. Dabei ist ein starker Unterschiedzwischen Ost- und Westdeutschland zu konstatieren.Steigen in den neuen Ländern die Schülerzahlen noch leichtan, so sinken sie in den alten Bundesländern kontinuierlich.Lehrerexamina werden bundesweit anerkanntab dem Jahr 2014 werden Lehrerexamina bundesweit anerkannt.Der Beschluss der kultusministerkonferenz der Länderwar nicht einstimmig, insbesondere Bayern hatte langegerungen. in Bayern müssen Pädagogen nach wie vor einStaatsexamen an der Universität nachweisen, wohingegen inden übrigen Bundesländern das Staatsexamen von einemMaster of education abgelöst wurde. Die anerkennung soll,so intendiert, zu besseren karrierechancen der Lehrer und zueiner Beseitigung des Fachkräftemangels führen.LINK DES MoNATSwege-ins-ausland.netzcheckers.netinstitutionen aus Schule, Hochschule, arbeit und Jugend informierenangesprochen von dem internetauftrittsind Schülerinnen und Schüler, auszubildende,Studierende und jungeBerufstätige sowie alle anderen jungenLeute, die sich über unterschiedlicheMöglichkeiten eines auslandsaufenthaltesinformieren möchten.Sechs verschiedene Organisationenhaben sich zum „arbeitskreis Wege insausland“ zusammengeschlossen, umdie richtigen ansprechpartner/-innen,das richtige Programm und relevanteFörderinformationen zu finden. Zumarbeitskreis gehören der Deutscheakademische austausch Dienst (DaaD)mit der international association for theexchange of Students for technicalexperience, eurodesk Deutschland, iJaB– Fachstelle für internationale Jugendarbeitder Bundesrepublik Deutschland(iJaB) e. V., die GiZ – Deutsche Gesellschaftfür internationale ZusammenarbeitGmbH, der Pädagogische austauschdienst (PaD) sowiedie Zentrale auslands- und Fachvermittlung der Bundesagenturfür arbeit (ZaV). Gefördert wird die initiative durchdas Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen undJugend.Über Links in kurzvorstellungen der jeweiligen institutionengelangen Sie zu den informationen zur Vorbereitung einesauslandsaufenthaltes. Sie erhalten einen Überblick überinternationale Programme, Projekte und Qualifizierungsangebotesowie über Jobs und Praktika, Studium und Freiwilligendiensteim ausland. Folgende informationen undProgramme halten die einzelnen Organisationen für diejeweilige interessentengruppe bereit:• Schüler und Schülerinnen: Eurodesk, PAD• Schulabgänger (ab 18 Jahren): Eurodesk, ZAV• Auszubildende (ab 16 Jahren): ZAV, GIZ, Eurodesk• Studierende: DAAD, GIZ, PAD, Eurodesk, ZAV• Junge Berufstätige (Nichtakademiker und Akademiker):eurodesk, GiZ, ZaV• Arbeitsuchende: ZAV, Eurodesk• Wissenschaftler/-innen: DAAD• Lehrer/-innen: PADZudem bietet die internetplattform weitere informationenüber Fachtagungen, Messen, informationsveranstaltungenund -material sowie persönliche Beratungen.Daniel Müller<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


16MeDieNtiPPS<strong>DIE</strong> <strong>vLw</strong> MASTErCArD goLDeine Serviceleistung des vlw, die weltweit Vorteile bringtalle Mitglieder des <strong>vLw</strong> sowie deren Partner – ehefrau, volljährigekinder, eltern, Lebenspartner – können mit derVerbandskreditkarte die weltweiten Vorteile einer dauerhaftgebührenfreien MasterCard Gold zu den gleichen konditionenwahrnehmen.• Dauerhaft keine Jahresgebühr – für Mitglieder und Partner• weltweit keine Auslandseinsatzgebühr – für alle Transaktionen.• Keine Gebühren für Bargeldabhebungen – taggenaueZinsberechnung von 1,81 % p. M. ab der transaktion biszum rechnungsausgleich.• Einsetzbar bei 32 Millionen Akzeptanzstellen und übereiner Million Bargeldstellen.• Gratis inkludiertes Versicherungspaket wie Reiserücktritt,reiseausfall, reiserücktransport, auslandskranken- undDiebstahlversicherung.• Rabatte bei Sixt- und Alamo-Autovermietung• Bis zu 5 % Reiserabatt.• Bis zu 34 % Rabatt bei Neuwagenkauf unterwww.verband-auto.de.Schul- und BeamtenrechtNordrhein-Westfalen- zuverlässiges Nachschlagewerkzu allen Rechtsfragen- für Lehrer/-innen und Schulleiter/-innenaller Schulformen- mit Beispielen, einführendenFällen und Übungen- geeignet auch zur Prüfungsvorbereitungfür Referendare1. A u fl .2013, 186 S., 17 x 24 cm,brosch., ISBN 978-3-8085-7983-1€ 23,70**Preis gültig bis zum 31. März 2014• Gebührenfreier Kundenserviceder Bank unter0800 – 8801120oder beimkooperationspartnerjohn.kames@t-online.de,tel. 0 60 81 - 68 72 86Und so funktioniert es:auf der internetseite des Verbandes haben wir zwei bequemeBeantragungsmöglichkeiten hinterlegt. Sie können entwederden kartenantrag online oder als ausdruck aufrufen.OnlineHier geben Sie am Bildschirm ihre angaben direkt ein. ihr<strong>eV</strong>erbandskreditkarte wird mit einer antwortkarte direkt nachHause geschickt.ausdruckHier geben Sie am Bildschirm ihre angaben sofort ein,können den antrag ausdrucken, unterschreiben und derBank zusammen mit einer kopie vom Personalausweis(Vorder- und rückseite) direkt zuschicken. Sie erhaltendann ihre aktive Verbandskreditkarte umgehend zugeschickt.Weitere information für unsere Mitglieder undderen PartnerMitgliedsnummer: ein kaNN-, kein MUSS-Feld. Sie könnenihre Mitgliedsnummer im kartenantragsformular eingeben.Sie wird dann auf der karte unterhalb des Namens hochgeprägt.Sie können auch das Feld leer lassen.rechnung: Wenn Sie das Feld e-Mail-anschrift im antragausfüllen, wird die monatliche rechnung an diese anschriftgeschickt, ansonsten wird sie postalisch an ihre anschriftversandt. Über das Online-Portal der Bank haben Sie ebenfallsdie Möglichkeit, u. a. ihre rechnungen einzusehen. Biszum 20. des Monats müssen Sie den rechnungsbetrag –mindestens jedoch den aufgeführten Mindestbetrag – vonihrem bestehenden konto überweisen.www.europa-lehrmittel.de. . . Stark in Bildunginfo@europa-lehrmittel.deTelefon: 02104 6916-0, Telefax: -27Weitere informationslinks:allgemeine Geschäftsbedingungen;www.advanzia.com/agb/allgemeine Versicherungsbedingungen:www.advanzia.com/avbFragen und antworten zur kreditkarte:www.advanzia.com/faqHier geht’s zur <strong>vLw</strong> MasterCard Gold:www.vlw-nrw.de > rubrik: Service<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


MeDieNtiPPS17bUCHbESprECHUNgVorwort:Dr. klaus Spenlen hat am 7. März 2013 für die <strong>vLw</strong>-Stiftung eine Fortbildung zu dem thema „islam“ durchgeführt.Diese Fortbildung hat den teilnehmerinnen und teilnehmern so intensive Denkanstöße vermittelt, dass die Stiftung weitergehendeund vertiefende informationen zu dem thema auch einem größeren interessentenkreis vorstellen möchte:gehört der Islam zu Deutschland?Ulrich Bröskamp, <strong>vLw</strong>-Stiftung <strong>NRW</strong>Der öffentliche Meinungsstreit, ob der islam inzwischen zuDeutschland gehört oder nicht, ist trotz präsidialer Stellungnahmennicht abschließend entschieden. kaum bewegensich Positionen aufeinander zu, reißen aktuelle politischeereignisse – in Deutschland wie weltweit – Gräben auf, diegerade erst zugeschüttet schienen. Dadurch geraten jedochGrundlagen für gedeihliches Zusammenleben leicht ausdem Blick, und dies schadet allenMenschen in Deutschland, Nichtmuslimenwie Muslimen.Dies war ein Grund für den erziehungs-und SozialwissenschaftlerDr. klaus Spenlen ein Buch herauszugeben,um die Diskussion mitSachinformationen zu bereichern.insgesamt 20 Beiträge beantwortenaus höchst unterschiedlichenPerspektiven die zentralen Fragenum den islam in Deutschland – undgeben Denkanstöße. Dabei werdenwichtige themen angesprochen,so z. B., wie muslimisches Leben inDeutschland sozialverträglichgelebt werden kann, ob sich islamund unsere rechtsordnung vereinbarenlassen, ob der islam durchislami(sti)schen rap und salafistischeBewegungen einfluss inDeutschland gewinnt, ob islamischerreligionsunterricht undMoscheebauten zum Zusammenhaltunserer Gesellschaft beitragen, worin der Gewinn desislam für unsere Gesellschaft insgesamt besteht, ob und wiesich islamische Frauen emanzipieren u. a. m.einen weiteren Grund sieht klaus Spenlen in dem informationsbedürfnisvon Lehrkräften, die in multikulturellen undmultinationalen Lerngruppen unterrichten. Sie erleben inihrer täglichen arbeit, dass Ursachen für mangelndenBildungserfolg in unterschiedlichen Logiken von islamischgeprägtenFamilien und Schule, von säkularem Umfeld,religiöser tradition und Werteorientierungen muslimischerJugendlichen liegen. Diese Hintergründe können konfliktreichsein, nicht nur für die Jugendlichen, sondern auch fürihre Lehrkräfte. Und der Zwiespalt, dass ihre pädagogischearbeit durch kulturell-religiöse Faktoren gestört wird, ist fürviele Lehrkräfte alltag.trotz zahlreicher analysen wissenNichtmuslime wenig über dieLebensverhältnisse von Muslimenin Deutschland, viele Nichtmuslimehaben kaum einblick in diealltagswelt und die erziehungsziele,-stile und -praktiken muslimischereltern, koranschulen undMoscheegemeinden. auch dieseLücke will Spenlen, der an derHeinrich-Heine-Universität Düsseldorfzu den themen islam inDeutschland sowie Migration undBildung lehrt und regelmäßigWorkshops für Lehrkräfte und Fortbildungenfür ganze Schulendurchführt, schließen helfen. erliefert mit diesen differenziertenund kritischen Beiträgen geradeauch Schulleitern und Lehrkräftenwichtige informations- und Diskussionsgrundlagen.Die Universität und das internationaleinstitut für kommunikation(iik) verbanden mit der Herausgabe eine Vortragsreihe, dieweit über die region hinaus auf sehr große Zustimmungstieß. Mit ihren Fakten und analysen wendet sich das autorenteamebenso an die Öffentlichkeit wie die Wissenschaftund versachlicht maßgeblich die emotional aufgeladeneDiskussion um die rolle des islam in Deutschland.480 Seiten, 28,80 €,ISBN 978-3-943460-21-6Seit Januar 2013 im Buchhandel<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


18MeDieNtiPPSbUCHbESprECHUNgEinzelhandel:Verkäuferinnen/Verkäufer,Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel„Mehr erfolg durch differenziertes Lernen“. Diesem Leitgedanken folgt die vom Winklers Verlag auf der didactavorgestellte neue reihe für den einzelhandelerarbeitung durch zahlreiche Übersichten und abbildungenunterstützt wird,• neugierig machende Einstiegsimpulse zu jedem Kapitel,• Aufgaben zur Bearbeitung in der Klasse.Die den Lernprozess der auszubildenden unterstützendenarbeitsbücher übernehmen die gleiche farblich gekennzeichneteLernfeld- und kapitelstruktur des Lehrbuches.Für jedes ausbildungsjahr enthalten sie pro Lernfeld• Lernsituationen, die speziell auf die Ausbildung im Einzelhandelzugeschnitten sind.• Erarbeitungsaufgaben zur Erschließung der Lerninhalte.• Förderaufgaben (Zusatzaufgaben) zur Übung und Festigungder Lerninhalte.• Forderaufgaben zur Vertiefung der Kenntnisse.erarbeitungs-, Förder- und Forderaufgaben entsprechen inihrer farblichen kennung der Farbgestaltung des kompetenzrastersim Lehrbuch. Der Schüler kann sich so bei entsprechendenWissensdefiziten schnell und übersichtlich orientieren,individuelle Förderung im Unterricht wird unterstützt.ein zielgruppenorientiertes Lehr- und arbeitsbuch, das in dieHand eines jeden auszubildenden im einzelhandel gehört.Das Besondere an dem Lehrbuch ist die durchgängigeOrientierung aller kapitel der Lernfelder1 – 14 an dem kompetenzraster. Dieses zentraleelement unterstützt einen motivierenden,berufsfeldbezogenen und kompetenzorientiertenUnterricht. Mithilfe des kompetenzrasterswird Schülerinnen und Schülern ein entwicklungshorizontabgesteckt, der ihnen verdeutlicht,welche Fachkompetenzen und personalekompetenzen ein auszubildender im einzelhandelim Laufe der Berufsausbildung entwickelnund ausbauen muss. Darüber hinaus werden dieauszubildenden zum effektiven und selbstgesteuertenLernen motiviert.Karin Jockel, OV Bochumaußerdem enthält das Lehrbuch• eine übersichtliche Darstellung der für diePrüfung wichtigen ausbildungsinhalte, deren<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


20BeriCHtebErUFSKoLLEg DINSLAKEN„Du fehlst!“– Verkehrserziehung mal anders: Dinslaken setzt auf Praxisnähe –in Sachen Verkehrserziehungin derSekundarstufe iigeht das BerufskollegDinslakengemeinsam mit derPolizei des kreisesWesel einen praxisnahenWeg.am 13. März diesesJahres begann diedreitägige aktionan der konradadenauer-StraßeinDinslaken. ein imForum der abteilungWirtschaftund Verwaltunggezeigter Film entführtedie Schülerinnenund Schüler eingangs in die Welt der Verkehrswacht.Gezeigt wurden reale Szenen von Unfallortbesichtigungen,die unter anderem durch persönlicheSchicksale, gleichaltrige Unfallopfer undBilder mit realen toten zum teil sehr starkeemotionale reaktionen bei Schülern und Lehrernhervorriefen. Spezialisten der Polizei sowie psychologischeUnterstützung standen in einem Nebenraum bereit. augenzeugenberichtevon Beamten, die Unfälle aufgenommenoder mit angehörigen und Hinterbliebenen toter Unfallopfergesprochen hatten, rundeten das Programm ab.Dabei ging es insbesondere um die themen alkohol amSteuer und überhöhte Geschwindigkeit. Zielgruppe warhier vor allem der Fahranfänger und junge erwachsene. eineDVD mit den wichtigsten Szenen des Films und dem titel„Du fehlst!“ gab es als Zugabe für interessierte.an den folgenden zwei tagen wurde im Foyer ein Parcoursangeboten, der aus verschiedenen Stationen bestand, diesich mit Verkehrssicherheit beschäftigten. Hier konnteninteressierte einen Sehtest machen, eine Hindernisstreckemit einer „0,8-Promille-Brille“ begehen, eine Motorradsimulationdurchleben oder sich in einem speziellen Stuhl mit 10km/h gegen ein Hindernis fahren lassen, um so die verschiedenenauswirkungen des unterlassenen anschnallens, derfehlenden Sehstärke oder des übermäßigen alkoholkonsumszu erfahren.Spanien · ItalienStudien-/Klassenfahrtenmit Bus oder FlugzeugNähe Barcelona – direkt am MeerNähe von Venedig – direkt am Meer5 bis 8 Tage ab 270,– pro Personmit Halbpension im2- oder 3-Sterne-Hotel,Transfer, Bus vor Ort,individuell gestaltete Programme,Ausflüge/Besichtigungen mit Führung,Bootsfahrt.Ansprechpartnerin:Dipl.-Hdl. Annegret Jung-LommerzheimTel. 02 21/94 35-411, Fax 02 21/94 35-414E-Mail: lommerzheim@netcologne.deStudienreisen fürSchüler und Studenten P. JungErnst-Wilhelm-Nay-Str. 6, 50935 Kölnwww.studienreisen-jung.deretrospektiv stellten Schüler, Lehrer wie auch die Polizeifest, dass die aktion eindrücke hinterlassen und sich gelohnthat. ein wichtiger Schritt in richtung verantwortungsvollerUmgang mit auto und Verkehrsteilnehmern und einegelungene kooperation von Schule und Polizei.Harald FielenbachOV Dinslaken<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


BeriCHte21<strong>KAUFMÄNNISCHE</strong>S bErUFSKoLLEg obErbErgEuropa-preis für „einBlick“Bundesratspräsident Winfried kretschmann und die Stifterder Sonderpreise überreichen den Gewinnern ihre auszeichnungenbei der feierlichen Preisverleihung am 6. Juni 2013im Bundesrat in Berlin. im anschluss an die Preisverleihungfindet am 7. Juni der Schülerzeitungskongress in Zusammenarbeitmit der Friedrich-ebert-Stiftung statt. Bei denWorkshops und Medieneinblicken können sich die Gewinnerfortbilden und vernetzen.Eine ausgezeichnete RedaktionDie Hauszeitung des kaufmännischen Berufskollegs Oberberg„einBlick“ erhält beim Schülerzeitungswettbewerb 2013einen Sonderpreis in der kategorie „europa hier bei mir“, dendie Vertretung der europäischen kommission in Deutschlandausgelobt hat. eine Fachjury aus Journalisten, Schülern undVertretern der Länder hat Deutschlands beste Schülerzeitungen2013 ausgezeichnet. aus 1.800 einsendungen wurdendie 18 besten Schülerzeitungen Deutschlands in sechs Schulkategoriengekürt. Darüber hinaus wurden neben sechsthemenbezogenen Sonderpreisen auch Förderpreise fürZeitungen mit besonderem entwicklungspotenzial vergeben.Die Fachjury besteht u. a. aus Lutz knappmann, stellvertretenderChefredakteur von sueddeutsche.de, Dr. Stephankabosch, Chefredakteur der Onlineredaktion der abendzeitungMünchen, Marie-Luise Lewicki, Chefredakteurin voneLterN, Schülern sowie Vertretern der obersten Schulbehördender Länder, der Jugendpresse Deutschland und derSonderpreisförderer. Die Jury hob die in diesem Jahr thematischaußergewöhnlich vielfältigen einsendungen hervorund zeigte sich angesichts eines Professionalisierungsschubsbei Layout und Fotografie überrascht.Der Jurysitzung vorausgegangen waren regionale Wettbewerbeauf Landesebene. Jedes Bundesland nominierte diebesten Zeitungen für den Bundeswettbewerb. Der Schülerzeitungswettbewerbwird von der Jugendpresse Deutschlandund den Ländern der Bundesrepublik Deutschlandveranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft vonBundesratspräsident Winfried kretschmann.Ralf SimonOV Gummersbach und WaldbrölrHEIN-MAAS-bErUFSKoLLEg DES KrEISES VIErSENSchüler des rhein-Maas-berufskollegs zu besuch bei der CebITeinblicke in die Welt der informationstechnologiePush your business – diese aufforderung prangt auf der eintrittskartefür die CeBit 2013. Wie die Besucher ihre Geschäftevorantreiben können, davon haben sich zwei klassen desrhein-Maas-Berufskollegs aus kempen am 7. März 2013einen eindruck verschaffen können. Die Schüler befinden sichim Bildungsgang der höheren Berufsfachschule für Wirtschaftund Verwaltung mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik,der im Schulort kempen angeboten wird und alljährlichstabile anmeldezahlen verzeichnen kann. Fest verankertist in diesem Profil des Bildungsgangs ein Besuch derweltweit größten Messe für informationstechnik in Hannover.auf der diesjährigen CeBit, die unter dem LeitthemaShare-Conomy (teilen und gemeinsames Nutzen vonWissen, ressourcen und erfahrungen) stand, konnte manneben innovativer Systeme zur Steuerung von Gebäudenauch funktionierende 3D-Drucker und einen Nachbaudes Mars-erkundungsfahrzeugs Curiosity bewundern.Cloud Computing, Mobility und Social Business warenweitere Schwerpunkte, die das Bild der Messe prägten.im Vorfeld des Messebesuches wurden Schülergruppengebildet, die jeweils für einen abgegrenzten themenbereicherkundungsaufträge bekamen. ausgestattet mit denschuleigenen iPads schwärmten die Schüler aus und machtensich zunächst an die arbeit, um danach die Messeständeauch nach ihren individuellen Neigungen zu erkunden. Dasin diesem Maße nicht erwartete vielfältige angebot machtees allerdings anfangs schwierig, einen Gesamtüberblick zuerlangen. Nach erfolgter Orientierung wurden Gesprächemit zahlreichen ausstellern geführt – teilweise auch aufge-<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


22BeriCHtezeichnet, um sie für die spätere ergebnispräsentation dererkundungsaufträge zu nutzen.trotz der nicht unerheblichen Gesamtkosten des Messebesuchswar es möglich, die kosten je Person im einstelligeneurobereich zu halten, da einerseits jeweils die Hälfte dereintrittskarten von der Symantec GmbH und der DeutscheMesse aG kostenlos zur Verfügung gestellt wurden undandererseits ein Fahrtkostenzuschuss aus dem Budget derSchule erfolgte.am ende des 14-stündigen ausflugs hatten die teilnehmereiniges erlebt und gesehen. Und auch wenn bereits vorherjedem klar war, dass die informationstechnik unaufhaltsamvoranschreitet, war es – auch für die Lehrer Herrn Drobek,Herrn Floeth und Herrn Mucyn – doch einigermaßen beeindruckendzu erfahren, welche Möglichkeiten sich in diesemBereich mittlerweile bieten. Diese werden die Schüler in dennächsten Wochen im Unterricht weiter beschäftigen.Axel Drobek,Vorsitzender des Ortsverbandes KempenpAUL-JULIUS-rEUTEr-bErUFSKoLLEg DEr STÄDTErEgIoN AACHENDie ersten gesundheitstage am paul-Julius-reuter-berufskollegDer Bildungsgang „kaufleute im Gesundheitswesen“ amPaul-Julius-reuter-Bk ist noch recht jung. Und nachweisbarfit! „kiG hält fit!“ war dann auch der naheliegende wieeinprägsame Slogan, der als Motto für die ersten Gesundheitstageam Bk diente. in der Zeit vom 4. – 7. März veranstaltetedie Fachklasse kiG101 (Oberstufe) eine reihe vonWorkshops, Diskussionsrunden, Präsentationen, Lehrgängenund Beratungen rund um das thema Gesundheit. Dieidee hierzu kam den 24 azubis zusammen mit ihremLehrer, dem BildungsgangleiterBoris Brosowski, imFach „BetriebsorientiertesProjektmanagement“.Dieses Fach repräsentiertdie kernkompetenz kiG-Pr-arbeit im Gesundheitswesen.Warum also solltensie nicht auch einenkongress auf die Beine stellenkönnen wie arriviert<strong>eV</strong>eranstalter? Und weil di<strong>eV</strong>orbereitungen zwaraufwendig, aber auch sehrvielfältig waren, kann mansich im Bildungsgang vorstellen, dass das nicht die letztenGesundheitstage gewesen sein sollen.Die Vielfalt der ausbildungsbetriebe ermöglichte es, dassdie klasse viele außerschulische Partner ins Boot holenkonnte: so gab es eine Fußvermessung durch die technikerkrankenkasse, eine Veranstaltung der Polizei zurGewaltprävention und die Suchthilfe aachen stellte einenrauschbrillenparcours vor, bei dem durch eine Spezialbrilleeindrucksvoll derZustand der Beeinträchtigungdurch alkoholbei 1,3 Promille simuliertwurde. Das ernstethema fand bei denjungen Besucherinnenund Besuchern anklang.auch die Hilfsdienstewaren zahlreich vertreten:die Malteser erteiltenkurse zu lebensrettendenSofortmaßnahmen,die Johanniterstellten einen ihrer<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


BeriCHte23rettungswagen zurBesichtigung vor. DasDeutsche rote kreuzführte diesmal im rahmender Gesundheitstageseine alljährliche Blutspendeaktionam Paul-Julius-reuter-Bk durch,die seit Jahren von Lehrerinrosi Platzmann organisiertwird.ein weiteres aktuellesthema wurde vom Landschaftsverbandrheinlandaufgenommen, unter dessen regie der Spielfilm „einestages“ gezeigt wurde, der eindringlich und sensibelverschiedene Lebenssituationen, die von Demenz geprägtsind, erzählte. im anschluss daran fand eine informationsundFragestunde mit Dr. andreas theiling, stellv. ÄrztlicherDirektor des alexianer-krankenhauses aachen, statt. Leiderimmer noch aktuell ist auch das thema aiDS. Deshalb botdie aiDS-Hilfe aachen, nach Geschlechtern getrennt, eineinfo-Veranstaltung zur aiDS-Prävention an. Die Deutscheknochenmarkspenderdatei DkMS sensibilisierte die Besucherinnenund Besucher für die krankheit Blutkrebs undbot die Gelegenheit, sich per Wangenschleimhautabstrichin die Spenderdatei registrieren zu lassen.ein ebenso drängendes thema ist die Organspende, zudem eine Podiumsdiskussion stattfand. Unter der Moderationvon Bernd Büttgens, redakteur der aachener Zeitung,diskutierten Herr Prickartz vom Betroffenenverband, Dr.Melanie Schäfer vom aachener klinikum, Pfarrer MartinGroßmann, Synodalbeauftragter für Diakonie des kirchenkreisesaachen und Schulseelsorger des Paul-Juliusreuter-Bks,und rudolf Henke, MdB (CDU). Diese Veranstaltungkonnte anwesende Schülerinnen und Schülerüberzeugend dazu bewegen, ihre Position zum thema zuüberdenken oder überhaupt erst eine zu schaffen.auch für die Jüngsten gab es eine spannende Veranstaltungunter dem Namen „abenteuer Helfen“. Zielgruppewaren kinder im Grundschulalter, die mit den themenabsetzen von Notrufen, Wundversorgung und „Wie helfeich einem Freund, wenn er einen Unfall erlitten hat?“vertraut gemacht wurden: ein Schulvormittag der anderenart für die benachbarten Grundschulen.Doch nicht allein die kiGs waren tätig, auch die am Paul-Julius-reuter-Bk ausgebildeten Drogisten steuerten imrahmen einer kosmetikberatung wichtige informationenund Verhaltensregeln bei, so z. B. beim Sonnenbaden,damit der Haut kein übermäßiger Schaden zugefügt wird.Die medizinischen Fachangestellten führten verschiedeneMessungen zur Bestimmung des Gesundheitszustandes(Check-up) der Besucher durch.international wurde es beim Vortrag der Zahnmedizinischenentwicklungshilfe e. V., die über ein Schulprophylaxeprogrammin Zusammenarbeit mit dem peruanischenGesundheitsministerium referierte. abgerundet wurde dieWeltläufigkeit zum thema Gesundheit durch eine Präsentationvon Ümit agirman, Lehrer am Paul-Julius-reuter-Bk,der Praktikumsmöglichkeiten im Gesundheitswesen deseuropäischen auslands während der ausbildung vorstellte.Nach den vier tagen konnten Bildungsgangleiter Brosowskiund seine Helferinnen und Helfer sehr zufrieden mitdem ablauf und dem erfolg der Gesundheitstage sein.insgesamt nahmen über 200 Schülerinnen und Schüler,auch aus anderen Schulen, anwohner und andere interessiertean der Veranstaltung teil. Die 20 Partnerbetriebe derGesundheitstage waren mit 50 Mitarbeitern vor Ort. in denvier tagen wurden viele neue kontakte zwischen Schuleund ihren dualen Partnern geknüpft und viele neue ideenund Veranstaltungen auf den Weg gebracht. eine Wiederholungist bereits in Planung!Werner Paland-Laschet,OV Aachen IKAUFMANNS<strong>SCHULE</strong> KrEFELD„plötzlich ist man nicht mehr alleine!“theatermacher Claus Peymann eröffnet kaufmannsschülern die Faszination der BühneDeutschunterricht ist arbeit an mehr oder weniger totentexten – dies ist die landläufige Meinung und erfahrung vonJung und alt nach einigen Jahren Schule. Die Deutschlehreran der kaufmannsschule krefeld bemühen sich seit Jahren,dieses klischee in ihrem Deutschunterricht zu durchbrechen.Deswegen versuchen sie, den Schülern die Lebendigkeitvon Literatur in unterschiedlichster art zu vermitteln.Dramatische texte und deren Behandlung bieten dazu eineperfekte Möglichkeit, da sie dazu geschaffen sind, auf derBühne lebendig zu werden.So wählen die kollegen in den Bildungsgängen, die anunserer Schule zur Fachhochschulreife führen, immerwieder Dramen aus, die aktuelle Probleme, themen aus derLebenswelt der Schüler oder allgemeine Menschheitsfragenaufgreifen und dabei literarische Bedeutung besitzen. im<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


24BeriCHteSchuljahr 2012/13 fiel die Wahl auf das Stück „MutterCourage und ihre kinder“ von Bertolt Brecht, welches dasleider immer noch aktuelle thema krieg und moralisch<strong>eV</strong>erantwortung aufgreift.Die auswahl eines Stückes für den Unterricht ist aber auchvon einer weiteren entscheidung abhängig: theater auf derBühne erleben zu können.Unser kollege Friedhelm Schulte konnte zu diesem Zweckzunächst einen Videomitschnitt der inszenierung desStückes durch den intendanten des Berliner ensembles,Claus Peymann, von dem weltbekannten theater aus derHauptstadt leihweise erhalten. Doch er ging noch weiterund konnte durch Beharrlichkeit den wohl bekanntestendeutschen theatermacher an unsere Schule holen, um am12. März 2013 ca. zweihundert Schülerinnen und Schüler dieFaszination des theaters zu offenbaren.Den Schülern bot sich die Möglichkeit, die im Unterrichtentstandenen Fragen zu theater, theatermachern, theatermachenund theaterstück an Claus Peymann heranzutragen.Der 75-jährige ließ sich auf die Wissbegier unsererSchüler aus der Höheren Handelsschule, den Fremdsprachenassistentenund dem Wirtschaftsgymnasium ein, eröffneteden Schülern die bunte Welt des theaters und gabeinen einblick in sein an theater- und Lebenserfahrungenreiches Leben. Von beiden Seiten war zwar zu merken, dasses einen altersunterschied mehrerer Generationen gibt,doch stellte sich im Laufe des Vormittags eine gewisse Näheher, die durch das theater und seinen Macher ausgelöstwurde. Sein Plädoyer für die Bedeutung des theatersbrachte Peymann in einem kurzen Satz auf eine prägnanteFormel: „Plötzlich ist man nicht mehr alleine!“ – theater stiftetalso Gemeinschaft zwischen Menschen verschiedenerGesellschaftsgruppen und übernimmt in seiner Sichtdadurch eine wichtige politische aufgabe, die darin gipfele,den Mächtigen die Larve vom Gesicht zu reißen undSolidarität mit den entrechteten, Unterdrückten und Vergesseneneiner Gesellschaft zu spüren.Für Peymann gilt der Satz „theater ist geiler als Disco“ – undfür 120 Minuten schien es so, als ob auch gut zweihundertjunge Menschen diese Meinung teilten und ihm ohne Vorbehalteihr Gehör und ihre aufmerksamkeit schenkten. eräußerte die Hoffnung, die auch die Deutschlehrer der kaufmannsschuleteilen, dass zumindest einige Menschen seinesjungen Publikums den Weg ins theater finden werden – vielleichtauch nach Berlin in sein theater, um das magischeGefühl des theaters vor Ort im Zuschauerraum zu spüren.Die kaufmannsschule bedankt sich bei Claus Peymann, dasser uns bei unserem Bemühen unterstützt hat, Deutschunterrichtspürbar lebendig zu machen.Lars Schicht, OV KrefeldMErCATor bErUFSKoLLEg MoErSMbK-Comenius-projekt „CoSSoL“ auf der didacta 2013Das Mercator Berufskolleg präsentierte das Comenius/LLP-Projekt „CoSSOL – Concepts for a Successful Self-OrganizedLearning“ (2010 – 2012) und das damit in Verbindung stehendeFolgeprojekt „mLOL – making Learning an Object of Learning“(2012 – 2014) am 21. März 2013 auf der größten europäischenBildungsmesse in köln.auf einladung des Pädagogischen austauschdienstes in Bonn(PaD) konnte das Mercator Berufskolleg bereits zum zweitenMal (Vorgängerprojekt „MiNt“ auf der didacta 2010) am Standder europäischen kommission über das mit insgesamt 11 europäischenPartnerschulen durchgeführte Projekt berichten. Denvielen Gästen aus Deutschland und den europäischen Nachbarländernkonnte – unterstützt durch die Webseite desProjektes (www.comeniuscossol.wordpress.com) und durchdie Präsentation der wesentlichen ergebnisse an einer Stellwand– eine umfangreiche einsicht in die vielen arbeitsschrittefür eine erfolgreiche Projektdurchführung geboten werden.Besonderer Blickfang und auslöser für viele Fragestellungender interessierten Öffentlichkeit war die von Schülerinnen undSchülern gestaltete große Landkarte mit den eingetragenenPartnerschulen aus der türkei, italien, Bulgarien, Portugal,Lettland, Litauen, Finnland, Frankreich und den Niederlanden.Die Schulzeitung und die Webseite unserer Schule (www.mercator-berufskolleg.de) wurden durch die regelmäßigeBerichterstattung über die Fortschritte der Projektarbeit fürviele Schulen als anregung verstanden, eine ähnliche Dokumentationdes Schullebens anzugehen.Das Lehrer-Projekt-team mit amelie Sachnik, alexandra Hilweg,Martin Geelen, Waldemar Skorczik und Christian Graack<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


eGiONaLeS25wurde zusätzlich unterstützt durch einen ehemaligen kollegen,Martin Dettmann, der sich auch über seine Pensionierunghinaus für die am Mercator Berufskolleg gelebteneU-Projekte engagiert und damit einmal mehr die Besonderheitdieser für unsere gelebte Schulkultur unterstrich.Viele anregungen für unsere weiteren Projektaktivitäten, u. a.die Vorträge am Messestand über das „etwinning“-Netzwerkfür Schulen in europa – auch im rahmen einer zukünftigenWettbewerbsfähigkeit („attraktivität“) des Mercator Berufskollegsmit anderen kollegs der region – rundeten den anstrengendentag ab.Müde, aber auch glücklich über den gelungenen Messe-tagmachten wir uns auf den Heimweg, wo wir noch über vieleeindrücke reflektierten.Dem PaD danken wir für die Möglichkeit, stellvertretend fürunsere o. g. Partnerschulen das Comenius/LLP-Projekt zuWaldemar Skorczik/Christian Graack, OV Moerspräsentieren und damit auch einen teil des Schullebens desMercator Berufskollegs einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen.Waldemar Skorczik/Christian Graack, OV MoersbEzIrKSVErbAND ArNSbErgKompetenzorientierte bildungspläne im bereich wirtschaft und Verwaltungam 20. Februarfand der DelegiertentagdesBezirksverbandesarnsberg inder kaufmannsschule1 in Hagenstatt. Frau UteWohlgemuth, diezuständige referatsleiterinfür Curriculumsentwicklung im MSW, informierteüber kompetenzorientierte Bildungspläne fürausbildungsvorbereitung, Berufsfachschule und HöhereBerufsfachschule. Unter der Moderation von Günter klützmannstand sie anschließend für einen Gedankenaustauschin einer Fragerunde zur Verfügung.Die referentin stellte zunächst dar, wie es zu der entwicklungdes neuen konzeptes kam: es mussten bildungspolitisch<strong>eV</strong>orgaben der Landesregierung umgesetzt werden,wie der „abbau von Warteschleifen“, die erhöhung deranzahl von Studienberechtigten und das Ziel von wenigerJugendlichen ohne Bildungsabschluss. all diese erwartungenstanden am Beginn der arbeit. Hinzu kam, dass dieBildungspläne abgestimmt werden mussten auf die Qualitätsanforderungendes DQr (Deutscher Qualifikationsrahmenfür lebenslanges Lernen), und zwar für ein Bildungsangebotauf unterschiedlichen Niveaustufen von derBerufsvorbereitungsschule (neu) bis hin zur Fachakademie.Dabei arbeitet der DQr auch mit dem Begriff „kompetenzen“,die erworben werden müssen (Fachkompetenz,personale kompetenz, Methodenkompetenz). alle Fächerwerden stärker an Beruflichkeit angebunden. in den neuenBildungsplänen findet man deshalb kompetenzorientierteZielbeschreibungen sowie eine Orientierung anHandlungsfeldern und arbeits- und Geschäftsprozessen.inzwischen sind die neuen kompetenzorientiertenBildungspläne für die Höhere Berufsfachschule, BereichWirtschaft und Verwaltung in den Berufskollegs, angekommen.Diese Pläne werden voraussichtlich am 01.08.2013zur erprobung in kraft treten. Weitere Bildungsplänewerden folgen, wenn 2014 eine neue aPO-Bk verordnetsein wird.Die Zuhörerinnen und Zuhörer verstanden durch denumfangreichen Vortrag von Frau Wohlgemuth, dass mitder entwicklung von kompetenzorientierten Lehrpläneneine Mammutaufgabebewältigtwird. Der Vortragwar – wie intendiert– dazu geeignet,zum Verständnisund zurakzeptanz derneuen Lehrplänebeizutragen.Nun geht es an die aufgabe der Lehrerfortbildung für dieUmsetzung der neuen Pläne. auch der <strong>vLw</strong> wird Fortbildungendazu anbieten.Doris Öqvist, OV Wattenscheid<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


26PeNSiONÄrereGiONaLeSWir vermitteln ihren Mitgliedern und deren Familienangehörigendeutsche Neufahrzeuge zu tOP-konditionen, direkt von deutschen,autorisierten Vertragshändlern.Durch unser bundesweites Händler-Netzwerk, dem die größten und leistungsstärksten Vertragshändler Deutschlands angeschlossensind, vermitteln wir ihnen deutsche Neuwagen der meistgefragten automarken: kompetent, seriös, zuverlässig und günstig!Ihre Vorteile- tOP-Nachlässe auf Neuwagen- Neuwagen für den deutschen Markt (keine re-importe oder eU-Fahrzeuge)- mehr als 20 verschiedene Hersteller der gängigen automarken- volle Garantieleistungen- Zahlung bei Übernahme oder nach erhalt des Fahrzeugbriefes- keine Vermittlungsgebühren oder sonstige kosten- Finanzierung und Leasing sind selbstverständlich möglich- herstellerübliche Lieferzeiten- handelsübliche Überführungskosten- abwicklung über deutsche Marken-Vertragshändler- Unser angebot gilt auch für FamilienangehörigeEinige unserer Marken:Ihr Online-Zugang: Homepage: www.verband-auto.deBenutzername: = VerbandskürzelPasswort: = erste 6 Stellen der VerbandskreditkarteIhr persönlicher Ansprechpartner:John kamesCCC, Commercial CardsConsulting and Salese-Mail john.kames@t-online.detel. 06081 – 687 – 286Welchen Nachlass erhalte ich auf welches Modell? Melden Sie sichmit dem o.g. Benutzernamen und dem entsprechenden Passwort aufwww.verband-auto.de an.Über „Neuwagen aus Deutschland“ oben rechts auf der Homepage,können Sie alle bei uns verfügbaren Modelle aller Hersteller direktanwählen. auf der speziellen Modellseite erfahren Sie dann alles überrabatt, Ort der auslieferung und Überführungskosten ihres Wunschfahrzeuges.Über „Übersicht aller Hersteller“ können Sie sich alle Modelle zu der jeweiligenMarke anzeigen lassen.Und dann? Wenn Sie sich für ein Modell entschieden haben, wählen Sieihren rabatt und gehen die 4 Schritte zur erzeugung eines angebotesdurch. Dieser Vorgang löst selbstverständlich noch keine Fahrzeugbestellungaus, verursacht keine kosten!Den Vermittlungsauftrag senden Sie uns bitte gemeinsam mit der konfiguration(genaue Motorisierung, ausstattung, Farbe etc.) ihres Wunschfahrzeugesper e-Mail, per Fax oder per Post zu.Vertragsabschluss: Wir stellen direkt den kontakt zum Händler her,welcher ihnen letzte Fragen beantwortet, Leasing-, oder Finanzierungsberechnungenmit ihnen durchführt und ihnen anschließend, wenn Sie sichVorgehensweise, Abwicklungeinig sind, die offiziellen Bestellunterlagen zusendet. erst wenn dieseunterschrieben wieder beim Händler eingehen, wird das Fahrzeug für Siebestellt.Wo hole ich das Auto ab? Je nachdem um welche Marke es sich handelt,holen Sie das Fahrzeug beim Händler, dessen Standort auf der jeweiligenModellseite des Fahrzeuges ausgewiesen ist, oder wie z. B. bei aUDi, VWoder Mercedes Benz im Werk ab.Wie kann ich das Auto bezahlen? Das hängt davon ab, ob das Fahrzeugbeim Händler oder im Werk abgeholt wird.Beim Händler: Sie erhalten vorab den Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigungteil ii) und lassen ihr auto zu. Die Bezahlung können Sie mit einerÜberweisung bezahlen oder zahlen dann vor Ort bar oder mit einem bankbestätigtenScheck. Sie fahren mit dem Brief, dem Schein und den neuenkennzeichen zum Händler und holen das auto ab.Werksabholung: Sie erhalten auch hier vorab den Brief gemeinsam miteiner rechnung, lassen das auto zu, zahlen die rechnung und erhaltenanschließend ein abholzertifikat vom Händler, damit Sie den Mitarbeiterndes Werkes gegenüber nachweisen können, dass das Fahrzeug bezahlt ist.Dann fahren Sie mit dem Brief, dem Schein, den kennzeichen und demabholzertifikat zum Werk und holen ihr auto dort ab.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


PeNSiONÄre27pENSIoNÄrE DÜSSELDorFbesuch des Logistikzentrums der Firma 3M in Jüchenaus Sicherheitsgründen war es nur zwei kleinen Gruppenunserer Pensionäre aus dem Bezirk Düsseldorf in diesembeginnenden Frühjahr vergönnt, das riesige und größte voninsgesamt sechs europäischen Distributionslagern undsomit Logistikzentrum der Firma 3M in Jüchen zu besuchen.Mutterkonzern ist das US-amerikanische Multi-technologie-Unternehmen.Die ausmaße verschiedenerHallen sowie ihre technischeneinrichtungen waren beeindruckendund sprengten die Vorstellungender Besucher. Schon aufden ersten Blick erregten diegelben Gabelstapler die aufmerksamkeit,welche mit unglaublicherSchnelligkeit und atemberaubendenWendemanöverndurch die Hallen flitzen, um ausden mindestens zwölf Meterhohen regalreihen die gewünschtenartikel zu holen und weiter zutransportieren.Schließlich müssen die Waren imwahrsten Sinne des Wortes weiterrollen. Darum verlassen jeden tagrund 400 tonnen das Lager. Ca.75 Länder werden von Jüchenaus beliefert. Um diese schierunlösbar erscheinende aufgabelösen zu können, verfügt das Zentrum über eine Fläche von72.000 Quadratmetern, auf der ca. 100.000 Paletten gelagertwerden können. Das entspricht ungefähr der entfernungvon Jüchen bis zum Nürburgring. Die täglich vereinnahmteund verschickte Ware entspricht dem Gewicht von660 VW Golf. insgesamt bewältigen die verschiedenenFördertechniken eine Länge von 3,5 kilometern. Diese anlagenermöglichen es, dass die Fülle von 3M-Produkten, z. B.klebefolien für die autoindustrie, spezielle klebstoffe sowieatemschutzmasken und „Post-it“-Blöcke für Notizen, gelagertund verschickt werden kann.Der in der Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhundertsentstandene ursprüngliche komplex wurde baldzu klein und der zur Verfügung stehende Platz zu knapp. DieLösung war vor kurzer Zeit eine Verdoppelung der Flächedurch den ausbau auf der anderen Seite der B 59. Für di<strong>eV</strong>erbindung sorgt eine markante, 150 m lange Brückezwischen den zwei Lagerkomplexhälften. 6.000 Paketekönnen nun hoch über der Straße stündlich die Seitenwechseln und ermöglichen eine außergewöhnlicheLeistungsfähigkeit.Hier entstanden auch das weltweit erste vollautomatische3M-tablar-Lager, ein Übergrößenlager, sowie eine neue,zweigeschossige Halle für Service und Warenausgang mitweiteren Förderanlagen über 1.150 Meter und zusätzlicheanfahrrampen.3M übt sich in der kunst, zündende ideen in tausende voneinfallsreichen Produkten umzusetzen. Das innovationsunternehmenhat insgesamt rund 50.000 Produkte, verfügtüber 25.000 Patente, erzielt einen Umsatz von fast 30 Mrd.US-Dollar und beschäftigt weltweit 84.000 Menschen undhat Niederlassungen in 65 Ländern. allein in Deutschlandarbeiten für 3M 600 Forscher und entwickler.Mehrfach war 3M Sieger beim Wettbewerb „Deutschlandsbester arbeitgeber“.Die wirtschaftliche Bedeutung für Jüchen und seinengroßen einzugsbereich versteht sich von selbst. Freilichverstärken sich die engpässe im Verkehrsnetz der region.Beim letzten Besuch der Ministerpräsidentin kraft kamsie zu spät, weil sie im Stau stand – wie der autor dieserZeilen.Günter DreßlerPensionärsbeauftragter für den Bezirk Düsseldorf<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


28PeNSiONÄrepENSIoNÄrE DÜSSELDorFDüsseldorfer pensionäre im DoppelprogrammNicht nur unsere Schüler an den Berufskollegs,sondern auch unsere aktiven Pensionäre habengewissermaßen die Möglichkeit einer Doppelqualifizierung.Nutzte doch eine beeindruckend hoheZahl die Gelegenheit, an einem tag zwei völligunterschiedliche Besuchstermine wahrzunehmen.Der erste tagesprogrammhöhepunkt zu dieser„Frühjahrsveranstaltung“ bei mäßigem März-Wetter begann um 10:00 Uhr am MustergutshofHeimendahl, gleichbedeutend mit Haus Bockdorf,bei kempen am Niederrhein.Die anlage wurde erstmalig im Jahre 1358 urkundlicherwähnt und 1880 für den Geheimen kommerzienratHugo alexander von Heimendahl auskrefeld umgebaut. Sie ist heute ein vielseitigerGutsbetrieb mit 100 ha Land. Der große mittelständischeFamilienbetrieb will keine „agrarfabrik“sein. Massentierhaltung ist ihm fremd, und die Fruchtfolgesowie das Verhältnis von acker zu tierhaltung sindausgewogen.Seit vielen Jahren kann die eigentümerfamilie den umfangreichenhistorischen Gebäudebestand nicht mehr aus dereigentlichen landwirtschaftlichen tätigkeit sach- und fachgerechtunterhalten. Wertvolle Unterstützung leistet einVerein für Denkmalpflege.Durch die weitflächige anlage führte uns kenntnisreich derjetzige Chef des Hauses und der Familie Heimendahl. Wirsahen den langjährigen und wichtigen Betriebszweig,nämlich die Schafhaltung mit verschiedenen Schafrassen.Ganzjährig verkauft der Hof frisches Lammfleisch aus hofeigenerSchlachtung. Medizinisch brauchbare und waschbareSchaffelle sind im Verkaufsangebot. Man ist in der Lage, ineinem Schlachthaus für Geflügel ca. 600 Gänse, 1.000 enten,Poularden und Perlhühner nach den neuesten eG-richtlinienzu schlachten. eine biologische Schweinezucht undeine große frei laufende Putenherde runden das Bild ab.außer der Haltung von rindvieh und landwirtschaftlichenNutztieren wird auf dem Gutshof auch traditionelle ackerwirtschaftmit dem anbau von Weizen, Hafer, Gerste,Zuckerrüben, kartoffeln, Mais und auch kohl betrieben.Diese Hilfseinrichtung für entwicklungsländer ist das größteMedikamenten-Hilfswerk in europa. es liefert auch medizinischeGeräte und Bedarfsartikel für die Gesundheitsversorgungder Menschen in den entsprechenden Ländern.Unsere Gruppe erhielt einen anschaulichen Vortrag vondem inzwischen 80-jährigen Gründer des heutigen eingetragenenVereins, Herrn Dr. ernst Boekels.im Jahre 1964 gegründet, wurden in der anfangszeit Medikamentegesammelt und an Gesundheitsstationen insausland verschickt. Da die gespendeten Medikamente oftnicht dem Bedarf der Gesundheitsstationen entsprachen,wurde 1967 entschieden, selbst die benötigten Generikaherzustellen. So konnte unsere Besuchergruppe eineerstaunlich große Lagerhalle von 4.000 qm besichtigen.Heutzutage versorgt das Hilfswerk über 10.000 Stationen in140 Ländern. im Jahre 2011 verschickte Medeor 360 tonnenarzneimittel und medizinische Geräte in einem Warenwertvon insgesamt 7,7 Millionen euro. Das Hilfswerk finanziertsich je zur Hälfte durch Spenden sowie durch abgabe derMedikamente zum Selbstkostenpreis.Beim abschließenden Nachmittagskaffee entwickelte sicheine lebhafte informative Diskussion.Den abschluss des Besuches bildete die inhaltsreiche, nacheinem bäuerlichen rezept gekochte Linsensuppe.Den zweiten tagesprogrammhöhepunkt bildete als kontrastein Besuch bei der aktion Medeor in tönisforst.Günter DreßlerPensionärsbeauftragter für den Bezirk DüsseldorfDie kaUFMÄNNiSCHe SCHULe 03/13


ZUM GUteN SCHLUSS29NEUES AUS DEM bErUFSKoLLEg HöSEL:Konrad bräsig und ...FrAgEN, HINwEISE UND ANrEgUNgEN:Dienstleistungstelefon des <strong>vLw</strong>0211 4910208oder 4910209jeweils montags und donnerstags16:00 bis 19:00 Uhr(nicht während der Schulferien)Wir traUerN UM UNSer<strong>eV</strong>erStOrBeNeN MitGLieDer:ilse Herting, OV HammGeorg Sennert, OV ViersenWolfgang kranich, OV köln VBernd Weigel, OV Gelsenkirchen-BuerFragen? rufen Sie uns an!• Sie haben Fragen zu Ordnungsmaßnahmen, erzieherischen Maßnahmen, alkohol auf klassenfahrten,zur Leistungsbewertung?Sie sind sich unsicher, ob aktuelle Änderungen der aPO-Bk schon gelten?Sie wünschen sich Beratung zur Beantragung von elternzeit?•Die altersteilzeit scheint für Sie ein Buch mit sieben Siegeln?Sie benötigen Unterstützung bei der entscheidung für oder gegen eine vorzeitige Beantragung derZurruhesetzung?Sie sehnen sich nach einer Versetzung und wissen nicht, wie Sie am besten vorgehen sollten?Sie wüssten gerne Näheres über die Probezeit und die dienstlichen Beurteilungen?Sie sind tarifbeschäftigte und fragen sich, ob ihre beruflichen Vorerfahrungen für ihr Gehalt bedeutsam sind?Sie möchten prüfen lassen, ob ihre Mehrarbeit bezahlt werden müsste?•Sie benötigen Unterstützung in Zusammenhang mit einem drohenden Disziplinarverfahren?Oder haben Sie eine ganz andere Frage?Bei allen Fragen und Unsicherheiten hat sich das persönliche Gespräch stets als beste Problemlösungsstrategie erwiesen. aus diesemGrunde haben wir unsere Sprechzeiten erweitert.rufen Sie uns an: Jeweils montags und donnerstags außerhalb der Ferien stehen ihnen Mitglieder des Beratungsteams des <strong>vLw</strong> amDienstleistungstelefon zur Verfügung. Zwischen 16:00 und 19:00 Uhr sind wir nur für Sie da.Geschäftsstelle des <strong>vLw</strong> in DüsseldorfChristiane Monika Werner RolandLechtermann Marx Wenzel Wießmann<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 03/13


Gebrüder Wilke · Druckerei und Verlag · Postfach 2767 · 59017 HammDeutsche Post aG · entgelt bezahlt · G 1771<strong>vLw</strong>-LandesverbandNordrhein-WestfalenGeschäftsstelle:Völklinger Straße 940219 DüsseldorfTelefon (02 11) 4 91 02 08/9Telefax (02 11) 4 98 34 18

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